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BAFU - Dokumentation - Umweltbelastung dur<strong>ch</strong> Lebensmittel: Ökobilanzen ma<strong>ch</strong>...http://<strong>www</strong>.<strong>bafu</strong>.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong>/dokumentation/umwelt/11907/11931/index.html?lang=de&...Seite 1 von 428.12.2012Bundesamt für Umwelt BAFUUmweltbelastung dur<strong>ch</strong> Lebensmittel: Ökobilanzen ma<strong>ch</strong>enreinen Tis<strong>ch</strong>Fast ein Drittel der dur<strong>ch</strong> unseren Konsum verursa<strong>ch</strong>ten Umweltbelastung geht auf dasKonto der Nahrungsmittel. Der Verzehr von Fleis<strong>ch</strong> und weiteren tieris<strong>ch</strong>en Produktens<strong>ch</strong>lägt dabei mit Abstand am stärksten zu Bu<strong>ch</strong>e. Dies zeigt eine umfassende Analysevon Lebensmitteln und Menüs mithilfe von Ökobilanzen.Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen, besagt das Spri<strong>ch</strong>wort - und dieLebenserfahrung lehrt uns, dass ein leckeres Geri<strong>ch</strong>t, ausgekostet in guter Gesells<strong>ch</strong>aft, anGenuss s<strong>ch</strong>wer zu überbieten ist. Wie jedes Konsumprodukt belasten aber au<strong>ch</strong> Esswaren undGetränke bei ihrer Herstellung die Umwelt teilweise beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. Dies ist den Nahrungsmittelnallerdings ohne vertiefte Kenntnisse der Produktionsbedingungen in der Regel kaumanzumerken. Im Auftrag des BAFU hat ein Autorenteam unter Leitung von Niels Jungbluth vonder auf Ökobilanzen spezialisierten Firma ESU-services in Uster (ZH) dieseUmweltauswirkungen unter die Lupe genommen.Beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Umweltbelastung. Wie die Bere<strong>ch</strong>nungen der Studie zeigen, brau<strong>ch</strong>t es denenergetis<strong>ch</strong>en Gegenwert von 80 Liter Benzin, um die Lebensmittel herzustellen, die einePerson jeden Monat im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt konsumiert. Berücksi<strong>ch</strong>tigt ist dabei ledigli<strong>ch</strong> die Energie,die für den Anbau, alle Verarbeitungss<strong>ch</strong>ritte und die Transporte der Nahrungsmittel erforderli<strong>ch</strong>ist.Auf ihrem langen Lebensweg vom Acker bis zum Teller benötigen die Esswaren jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>beim Einkauf, für die Kühlung, bei der Zubereitung sowie für die Entsorgung ihrer Verpackungenund Reste dur<strong>ch</strong> die Haushalte zusätzli<strong>ch</strong>e Energie. Diese wird unter anderem mit fossilen Brenn- und Treibstoffen erzeugt, wel<strong>ch</strong>e die Atmosphäre ebenfalls mit Lufts<strong>ch</strong>adstoffen undTreibhausgasen belasten.Neben dem Verbrau<strong>ch</strong> an Energie - in Form von Erdöl, Erdgas und Elektrizität - erfordert zumBeispiel die Gewinnung von pflanzli<strong>ch</strong>er Nahrung weitere Ressourcen wie Boden, Wasser oderTorf. Dazu kommen Produktionsmittel wie landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Mas<strong>ch</strong>inen, Dünger, Pestizide undGebäude sowie Anlagen zum Ernten, Sortieren, Was<strong>ch</strong>en, Lagern und Verpacken. «Bei alldiesen Arbeitss<strong>ch</strong>ritten werden Emissionen freigesetzt, wel<strong>ch</strong>e Boden, Luft und Wasser belastenoder zur Klimaerwärmung beitragen - sei es direkt oder indirekt», erklärt Peter Gerber von derSektion Konsum und Produkte beim BAFU. «Dies gilt insbesondere au<strong>ch</strong> für die Herstellung vontieris<strong>ch</strong>en Produkten wie Fleis<strong>ch</strong> und Käse. So stammen etwa der Lufts<strong>ch</strong>adstoff Ammoniak unddie Treibhausgase Methan und La<strong>ch</strong>gas im Inland grösstenteils aus der Landwirts<strong>ch</strong>aft.»Unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung aller relevanten Umweltbeeinträ<strong>ch</strong>tigungen trägt die Bereitstellungunserer Nahrungsmittel insgesamt etwa 30 Prozent zur Umweltbelastung dur<strong>ch</strong> den Konsum inder S<strong>ch</strong>weiz bei. Erfasst und mit der gängigen Methode der ökologis<strong>ch</strong>en Knappheit bewertetsind dabei au<strong>ch</strong> die im Ausland dur<strong>ch</strong> die Produktion unserer Importprodukte verursa<strong>ch</strong>tenUmwelts<strong>ch</strong>äden.Ökobilanzen erlei<strong>ch</strong>tern Verglei<strong>ch</strong>e. Inzwis<strong>ch</strong>en liegen laut Niels Jungbluth aus zahlrei<strong>ch</strong>enFallstudien bereits für Hunderte von Nahrungsmitteln detaillierte Ökobilanzdaten für derenganzen Lebenszyklus vor. Taxiert man den Ressourcenverbrau<strong>ch</strong> und unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>eEmissionen mit Umweltbelastungspunkten (UBP), deren Gewi<strong>ch</strong>tung si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Ausmassder jeweiligen Umweltprobleme ri<strong>ch</strong>tet, resultiert am S<strong>ch</strong>luss für jedes Lebensmittel eineGesamtpunktzahl. Damit lassen si<strong>ch</strong> zum Beispiel vers<strong>ch</strong>iedene Nahrungsmittel,Zubereitungsarten und komplette Menüs miteinander verglei<strong>ch</strong>en.


BAFU - Dokumentation - Umweltbelastung dur<strong>ch</strong> Lebensmittel: Ökobilanzen ma<strong>ch</strong>...http://<strong>www</strong>.<strong>bafu</strong>.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong>/dokumentation/umwelt/11907/11931/index.html?lang=de&...Seite 2 von 428.12.2012«Ökobilanzen ermögli<strong>ch</strong>en es der Landwirts<strong>ch</strong>aft, den verarbeitenden Betrieben und denGrossverteilern, ihre Anbaumethoden, Produktionsabläufe und die Sortimentsgestaltung zudur<strong>ch</strong>leu<strong>ch</strong>ten», stellt Peter Gerber fest. «Damit können sie ihr Angebot auf der Basiswissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Kriterien ökologis<strong>ch</strong> optimieren.» Informierten Konsumentinnen und Kundendienen die Daten glei<strong>ch</strong>zeitig als Ents<strong>ch</strong>eidungshilfe für eine umweltbewusstere Ernährung, dennmit ihrem Kaufverhalten bestimmen sie letztli<strong>ch</strong>, was produziert und in den Verkaufsregalenangeboten wird.Speziell umweltbelastend sind Warentransporte mit Flugzeugen, die für eine bestimmteLademenge pro Kilometer 10-mal so viel Treibhausgase freisetzen wie ein Lastwagen und rund100-mal mehr als ein Fra<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>iff. Obwohl beispielsweise der Luftfra<strong>ch</strong>tanteil beim Fru<strong>ch</strong>t- undGemüsesortiment des Grossverteilers Migros weniger als 0,5 Prozent ausma<strong>ch</strong>t, verursa<strong>ch</strong>t ergemäss einer groben S<strong>ch</strong>ätzung von Niels Jungbluth rund ein Drittel aller transportbedingtenTreibhausgasemissionen des Warenangebots an Obst und Gemüse. Aufgrund dieserUmweltrelevanz kennzei<strong>ch</strong>net der Konkurrent Coop eingeflogene Lebensmittel mit demAufkleber «By Air» und verzi<strong>ch</strong>tet etwa bei Grünspargeln aus Übersee seit Januar 2009 aufAktionspreise. Hilfrei<strong>ch</strong> ist in diesem Zusammenhang au<strong>ch</strong> das «Bio Suisse»-Label, daFlugtransporte und beheizte Treibhäuser unter diesem Kennzei<strong>ch</strong>en unzulässig sind.Die Qual der Wahl. Während für Lebensmittel aus fairem Handel und biologis<strong>ch</strong>er Produktionanerkannte Labels bestehen, sind die in den Läden verfügbaren Angaben zurUmweltverträgli<strong>ch</strong>keit von Esswaren meistens ziemli<strong>ch</strong> dürftig. Ers<strong>ch</strong>werend kommt dazu, dassLaien in diesem Berei<strong>ch</strong> fast tägli<strong>ch</strong> eine Vielzahl von umweltrelevanten Einzelents<strong>ch</strong>eidungentreffen müssen. Au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong> gewisse Faustregeln für eine ökologis<strong>ch</strong> optimierte Ernährungableiten lassen, fallen umweltbewusste Wei<strong>ch</strong>enstellungen und Einmalents<strong>ch</strong>eide bei anderenGrundbedürfnissen - wie Wohnen oder Mobilität - viel stärker ins Gewi<strong>ch</strong>t. Es ist in erster Liniedie Art und Weise, wie die Pflanzen angebaut werden, die für die Umweltbelastung ents<strong>ch</strong>eidendist. Demgegenüber ist die Menge von untergeordneter Bedeutung, zumal der Spielraum dereinzelnen Konsumentinnen und Konsumenten bes<strong>ch</strong>ränkt ist, wenn es um eine Reduktion ihrerNa<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> Nahrungsmitteln geht.Anteile derUmweltbelastung bei Fleis<strong>ch</strong>oder PilzenUrsa<strong>ch</strong>en derUmweltbelastung vonKohlenhydratenMenüvarianten im ökologis<strong>ch</strong>en Verglei<strong>ch</strong>. Im Auftrag desBAFU hat die unter anderem auf Ökobilanzen spezialisierte BaslerUmweltberatungsfirma Carbote<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Varianten einesAlltagsmenüs mit Fleis<strong>ch</strong>, Kartoffeln und Gemüse dur<strong>ch</strong>gespielt.«Dabei zeigt si<strong>ch</strong> der grosse Einfluss der Fleis<strong>ch</strong>wahl», erläutertPeter Gerber. «Die Eiweissbeilage beeinflusst dieUmweltbelastung einer Mahlzeit weit mehr als jede andereEnts<strong>ch</strong>eidung.» Während das Basismenü aus Rindsragout,Kartoffelstock und Bus<strong>ch</strong>bohnen pro Teller über 6000 UBPverbu<strong>ch</strong>t, sinkt diese Belastung auf weniger als ein Viertel, wenndas Rindfleis<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ein Pilzragout ersetzt wird. Wer auf Geflügel auswei<strong>ch</strong>t, bringt es proMahlzeit no<strong>ch</strong> auf knapp 3000 UBP, weil Hühner das Futter viel besser verwerten als Rinder.Die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Zubereitung der Kartoffeln hat keinennennenswerten Einfluss auf die Umweltbilanz der untersu<strong>ch</strong>tenMahlzeit. Bratkartoffeln verursa<strong>ch</strong>en zwar lei<strong>ch</strong>t geringereBelastungen als Pommes frites und Kartoffelstock, deren UBP-Re<strong>ch</strong>nung si<strong>ch</strong> insbesondere dur<strong>ch</strong> den erhöhten Speiseölbedarfbeziehungsweise den Mil<strong>ch</strong>verbrau<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tert. BeiFleis<strong>ch</strong>mahlzeiten ma<strong>ch</strong>t der Anteil der Kartoffelbeilage jedo<strong>ch</strong> nuretwa 10 Prozent der Gesamtbilanz aus, sodass Abwei<strong>ch</strong>ungenvon maximal 200 UBP in dieser Kategorie das Endresultat ni<strong>ch</strong>tmarkant verändern können. Au<strong>ch</strong> der We<strong>ch</strong>sel zu anderenKohlenhydratquellen wie Reis oder Nudeln wirkt si<strong>ch</strong> nur unmerkli<strong>ch</strong> auf das UBP-Total aus. WerOptimierungen im einstelligen Prozentberei<strong>ch</strong> anstrebt, ist mit Reis besser bedient als mitNudeln, weil vor allem die Nitratauswas<strong>ch</strong>ung ins Grundwasser beim Weizenanbau dieUmweltre<strong>ch</strong>nung der Teigwaren belastet.Grosse Unters<strong>ch</strong>iede bei den Bohnen. Die grössten Abwei<strong>ch</strong>ungen innerhalb der jeweiligenKategorien gibt es bei der Gemüsebeilage. So verursa<strong>ch</strong>en fris<strong>ch</strong>e Bus<strong>ch</strong>bohnen aus demInland während ihrer Haupterntezeit im Sommer eine rund 10-mal geringere Umweltbelastungals eingeflogene Bohnen aus Ägypten. Fast so s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t wie die Luftfra<strong>ch</strong>t aus Nordafrikas<strong>ch</strong>neidet das einheimis<strong>ch</strong>e Gemüse aus beheizten Gewä<strong>ch</strong>shäusern ab, da die Einsparung anKerosin hier dur<strong>ch</strong> die benötigte Heizenergie aufgehoben wird. Ni<strong>ch</strong>t besser steht es um fris<strong>ch</strong>eBohnen aus Südspanien. Aufgrund der klimatis<strong>ch</strong>en Vorzüge benötigt ihr Anbau zwar keinefossilen Brennstoffe, do<strong>ch</strong> fallen hier die Wasserknappheit und die damit verbundeneÜbernutzung der lokalen Wasserressourcen stark negativ ins Gewi<strong>ch</strong>t. Im Verglei<strong>ch</strong> dazu spieltder Lastwagentransport von Spanien in die S<strong>ch</strong>weiz nur eine untergeordnete Rolle.Wer ausserhalb der Saisonzeit ni<strong>ch</strong>t auf diese Gemüsebeilageverzi<strong>ch</strong>ten will, bevorzugt aus ökologis<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t am besten


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