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ŽAcLÉŘ Antonín Tichý - Veselý výlet

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RIESENGEBIRGE / 38<br />

Am 31. Juli 1920 machten sich zehn Musikanten aus Marschendorf/ Horní<br />

Maršov zur Riesenbaude auf. Bevor sie im Gasthaus aber zum Tanz aufspielten,<br />

gingen sie erst einmal die paar Schritte hinter die Ländergrenze zum<br />

Atelier Schneekoppe. Der Fotograf Adolf Hartmann aus Krummhübel/ Karpacz<br />

stellte sie genauso wie schon tausende andere Touristen in seiner vierzigjährigen<br />

Praxis vor der Leinwand mit der Schneekoppe auf und knipste ein<br />

Erinnerungsfoto. Damals waren Fotoapparate noch eine große Seltenheit,<br />

deshalb schaut der Schlagzeuger Richard Renner ganz links wohl so andächtig<br />

drein. Allein in der diesjährigen Saison werden angeblich weltweit an die<br />

500 Milliarden Fotos gemacht, also mehr als 70 Fotos pro Erdbewohner. Die<br />

Hälfte davon mit Handys und iPhones. Aber genauso wie vor neunzig Jahren<br />

ist das wichtigste an einem eindrucksvollen Foto immer noch das Fotoobjekt<br />

und erst dann eine gute Komposition und die gemeisterte Technik. In dieser<br />

Jubiläumsausgabe des Lustigen Ausflugs machen wir Sie auf viele Motive<br />

aufmerksam – den Rest müssen sie schon selber machen.<br />

„EIN LUSTIGER AUSFLUG” SOMMER 2012<br />

G<br />

R<br />

A<br />

T<br />

I<br />

S<br />

Galerie, Informationszentrum<br />

und Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

Horní Maršov<br />

Svoboda nad Úpou<br />

Janské Lázně<br />

Pec pod Sněžkou<br />

Riesengebirgskarte<br />

Malá Úpa<br />

Žacléř<br />

Nationalpark Riesengebirge<br />

Empfehlenswerte Dienstleistungen<br />

Service für Baudenbesitzer<br />

Seite<br />

2 – 3, 26 – 27<br />

4 – 6<br />

7<br />

8 – 9<br />

11 – 13<br />

Mittelblatt<br />

16 – 17<br />

20 – 21<br />

24 – 25<br />

18 – 19, 22<br />

23


2<br />

BOHDAN HOLOMÍČEK<br />

Bohdan’s erste Fotos zeigen seine<br />

Familie – im Jahre 1958 hatten<br />

seine Eltern noch einen Hof. Später<br />

fotografierte er außer Tausenden<br />

von anderen Menschen auch hervorragende<br />

Persönlichkeiten, wie<br />

zum Beispiel im Jahre 1981 den<br />

Bergsteiger Mirek Šmíd.<br />

Auf seinen Fotografien in der Fotoausstellung<br />

in Pec pod Sněžkou<br />

findet man auch viele Freunde des<br />

<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> wieder – zum Beispiel<br />

auch den Redaktionskollegen und<br />

Sammler Tonda <strong>Tichý</strong> oder den Globetrotter<br />

Jarda Hofman alias Grauer<br />

Wolf.<br />

Nur Eingeweihte erkennen an der<br />

Beschriftung „Jirka hat uns mitgenommen“<br />

den Landschaftsfotografen<br />

Jiří Havel bei der Vorbereitung<br />

der Belichtungseinstellung zum<br />

Sonnenaufgang auf der Goldhöhe,<br />

wohl im Jahre 1988.<br />

IM VESELý VýLET<br />

Ich glaube, dass das Fotografieren von zwei widersprüchlichen Meinungen begrenzt<br />

ist. Wenn etwas nicht zu erfassen ist, sag ich mir: „Es gibt eben Sachen,<br />

die man sich merken muss.“ Das Gegenteil ist die Meinung: „Was auf keiner Fotografie<br />

ist – als wäre es gar nicht passiert.“ Der liebe Freund des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

und geachtete Fotograf Bohdan Holomíček lässt die erste Möglichkeit gar nicht<br />

erst gelten, deshalb fotografiert zeitlebens tausende Ereignisse und die an ihnen<br />

Beteiligten. Die Wahl der Ausstellung zum 20. Gründungsjubiläum der Galerie und<br />

des Informationszentrums <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> stand lange im Voraus fest. Das Phänomen<br />

der tschechischen Fotografie erfreute uns mit der Breite seiner Auswahl. Für die<br />

Galerie in Pec stellte er Fotografien aus seinem 50-jährigen Schaffen zusammen,<br />

einschließlich Landschaftsfotografien aus den ersten Jahren seiner fotografischen<br />

Laufbahn. Bohdan’s Landschaftsfotos beleben Menschen, fahrende Autos, Züge,<br />

Transparente oder wenigstens die eigene Hand. Neben ein paar großformatigen<br />

Fotografien, ‚tapezierte‘ er die Ausstellungswände mit hunderten Fotografien im<br />

traditionellen Format A4. Die älteren, noch manuell in der Fotokammer vergrößerten<br />

Fotos entwickelte er auf so genanntem Dokument-Fotopapier, die jüngeren<br />

und digitalisierten Fotos auf mit PE kaschiertem Fotopapier. Erst die Digitalfotografie<br />

befreite Bohdan aus der Dunkelkammer, in der er sich Jahre lang einschloss.<br />

Außerdem veränderte sie völlig seine Einstellung zur Präsentation der<br />

Fotos. Genauso, wie er in der traditionellen Fotografie einen ganz persönlichen<br />

Stil entwickelte, u.a. mit handgeschriebenen Beschriftungen, trägt auch die neue<br />

Etappe eindeutig Holomíček’s Handschrift. Bei seiner Autorenpräsentation setzt<br />

er die fotografierten Aufnahmen entweder mithilfe von Sequenzen ‚in Bewegung‘<br />

oder er schafft durch die Kombination von älteren, digitalisierten Fotografien und<br />

Aufnahmen aus letzter Zeit Kompositionen, zumeist zeitraffende Projektionen. Bei<br />

der Vernissage am 9. Juni führte er seine innerlichste Projektion ‚Erinnerung an<br />

Václav Havel und an die Zeit, in der wir lebten‘ vor. Aber auch für die Ausstellung<br />

hat er außer der Auswahl aus der Vernissage die Projektion weiterer Kollektionen<br />

für zwei elektronische Fotorahmen vorbereitet. Wer die Ausstellung in Pec genießen<br />

will, sollte sich etwas mehr Zeit nehmen.<br />

Als ich am 1. Mai von der Freiwilligen Feuerwehrleuten erfuhr, dass in der vorangegangenen<br />

Nacht eine der ältesten Hütten in Malá Úpa (Nr. 12 in Kleinaupa)<br />

abgebrannt war, bedauerte ich das sehr. Ich kenne ihren baulichen ‚Stammbaum‘<br />

genauso wie den Stammbaum ihrer Besitzer bis zum 18. Jahrhundert. Gleichzeitig<br />

schoss mir durch den Kopf – ich außen sie ja, die Fotografie der Hütte, ich<br />

hatte sie ja ein paar Mal wenigstens von für unser Archiv fotografiert. Bei meinem<br />

letzten Besuch fragte ich Bohdan, ob ihm das gleiche bei Menschen widerfährt.<br />

Er sagte: „Ja schon lange“ und fügte auch gleich noch eine Geschichte hinzu.<br />

Bohdan Holomíček war bis zum letzten Moment der nächste Freund von Václav<br />

Havel, auch deshalb gelang es ihm, 38 Jahre lang eine einzigartige Fotokollektion<br />

des anerkannten Dramatikers, verfolgten Dissidenten und geliebten Präsidenten<br />

schaffen. Kurz nach seinem ersten Besuch im ‚Hrádeček‘ im Mai 1974 kritzelte<br />

Václav Havel eine Liste der inoffiziellen Persönlichkeiten der tschechischen kulturellen<br />

und geistigen Gesellschaft auf ein Stück Papier, samt Empfehlung, diese<br />

zu fotografieren. Auf der Liste standen u.a. auch der Dichter und Bildner Jiří Kolář,<br />

der Filmemacher Pavel Juráček, die Schriftsteller Zdeněk Urbánek, Jiří Gruša, Václav<br />

Černý, Alexandr Kliment, der Dichter Vladimír Holan, der Judaist Karol Sidon<br />

und die Maler Jan Šafránek und Zbyšek Sion. Bohdan erfüllte den Wunsch seines<br />

Freundes und fügte noch tausende andere, heute schon einzigartige Fotografien<br />

hinzu. Wir glauben, dass er von diesem Augenblick an vom Wusch beseelt war,<br />

einfach jeden auf Zelluloid zu bannen, bevor er in Emigration, in den Knast oder für<br />

immer ging. Bei der Ausstellung in Pec werden Sie unter den hunderten Fotografierten<br />

auch einige Persönlichkeiten erkennen, allerdings in ungewohnter natürlicher<br />

Umgebung. Versuchen Sie zum Beispiel den Dokumentaristen Jan Špáta, die<br />

Schauspielerin Zita Kabátová, den Dichter Petr Kabeš, den Schauspieler Rudolf<br />

Hrušínský, den Schriftsteller Ludvík Vaculík, den Kameramann Míra Janek oder<br />

die Kunsthistorikerin Věra Jirousová zu entdecken. Die derzeitige stellvertretende<br />

Ministerpräsidentin der tschechischen Regierung Karolina Peake werden Sie<br />

kaum erkennen. Bei manchen Fotos helfen Ihnen die berühmten Beschriftungen<br />

des Autors weiter, die oft das Geheimnis ihrer Entstehung lüften. Ende Juni reist<br />

Bohdan Holomíček zu einer weiteren Auslandstournee ab, diesmal will er neben<br />

Ausstellungen und Projektionen in seinem geliebten Frankreich auch einen Postboten<br />

in einem Dorf über Grenoble begleiten, um alle Leute fotografieren, die die<br />

Tür öffnen, um die Post zu übernehmen. Wir sind sehr froh, dass Bohdan auch ab<br />

und an bei uns mit der Kamera am Auge auftaucht.<br />

Die Ausstellung Bohdan Holomíček – Fotografien in der Galerie des <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou ist bis zum 3. 11. 2012 täglich von 8.30 bis 17.30<br />

Uhr geöffnet.<br />

Bohdan auf dem Schornstein eines Kesselhauses in Janské Lázně.<br />

Die Informationszentren, Galerien und Souvenirgeschäfte des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

in Pec pod Sněžkou und in Temný Důl sollen ihnen den Besuch im Ostriesengebirge<br />

erleichtern und noch angenehmer gestalten. Hier bekommt man auch<br />

die Schlüssel zur Waldburg Aichelburg und im VV Temný Důl Museum Vápenka<br />

– Kalkofen in Horní Albeřice geliehen. Außerdem gibt es News aus der Region,<br />

unentgeltliche Informationsmaterialien, Wanderkarten und -führer für das Riesengebirge<br />

und dessen Umgebung, frankierte Ansichtskarten, viersprachige DVD‘s<br />

mit Sendungen über das Riesengebirge, deutsche und tschechische Bücher,<br />

Kinderbücher nicht ausgenommen. Für Sammler halten wir Wandermarken, Ab-<br />

zeichen, Aufkleber, Wanderstockmarken und sonstige nette Mitbringsel bereit.<br />

Vor der Rückreise lohnt es sich, hier ein originelles Geschenk oder Souvenir zu er-<br />

stehen. Die Auswahl ist groß – kleine Bildchen, Fotografien, beliebte Rübezahlfiguren<br />

und -marionetten, Sammlersteine, Anhänger sowie an den Riesengebirgsauf-<br />

enthalt erinnernde T-Shirts. Im VV Temný Důl kann man sich die Kopien historischer<br />

Riesengebirgsfotografien aus unserem umfangreichen Archiv bestellen. Nicht minder<br />

beliebt sind Liköre und heilsame Tropfen aus dem Riesengebirge. Der <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

bietet seine eigene ‚Geschenkschokolade von der Schneekoppe‘ an. Die Tafeln aus<br />

erstklassiger tschechischer Schokolade gibt es in zwei Varianten – als 70-prozentige<br />

Bitterschokolade oder als süße Milchschokolade. Wir bieten die üblichen Informationen,<br />

sind Ihnen aber auch gern bei der Programmauswahl und der Unterkunftssuche<br />

im Tal unter der Schneekoppe behilflich. Während der ganzen Öffnungszeiten ist im<br />

<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou öffentliches Internet zugänglich. Wechselstuben<br />

runden das Angebot der Informationszentren ab. Aktuelle, aber auch vergangene<br />

Ausstellungen sind auf unseren Webseiten präsent. Übriggebliebene Ausgaben des<br />

Lustigen Ausflugs liegen in Temný Důl aus, in sonstigen Ausgaben kann man unter<br />

der Webadresse des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in der Rubrik „Saisonzeitschrift‘ blättern.<br />

Die Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl steht inmitten schönster Natur, umge-<br />

ben von zahlreichen Kulturdenkmalen und ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt zu<br />

Wanderungen ins Ostriesengebirge. Direkt vor dem Haus halten im Sommer Wanderbusse<br />

und im Winter Skibusse, Hausgäste dürfen das ganze Jahr über auf unserem<br />

Parkplatz vor dem Infozentrum parken. Hübsch ausgestattete Zimmer, kostenloser<br />

WiFi Internetanschluss, Sauna, eine Whirlwanne, eine große Halle mit Anbauküche<br />

und ein reichhaltiges Frühstück machen den Urlaub zum Genuss. Alles Weitere – die<br />

Preisliste, sonstige Informationen über von <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> gebotene Dienstleistungen<br />

und Fotografien sind auf unserer Webseite zu finden. In der gleichen Rubrik befinden<br />

sich aber auch Kontakte zu Pensionen, Hotels, Bergbauden und Privatunterkünften<br />

in Horní Maršov und Pec pod Sněžkou.<br />

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Geschäft <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

in Pec pod Sněžkou Nr. 196, PLZ 542 21, Tel.:00420 499 736 130.<br />

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

in Temný Důl Nr. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel.: 00420 499 874 298.<br />

Beide sind von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Sie können sich auch auf Deutsch<br />

und Englisch verständigen.<br />

Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück in Zwei-<br />

und Dreibettzimmern sowie Apartments, telefonische Reservierung im Info-<br />

Zentrum. Weitere Informationen zur Unterkunft in der Pension senden wir ihnen<br />

auf Wunsch per Post oder E-Mail.<br />

E-Mail: info@veselyvylet.cz www.veselyvylet.cz<br />

3


4<br />

Johann Pfluger ließ sich um 1905 im Fotoatelier des Trautenauer Fotografen<br />

Adolf Lehmann in seiner mit zahlreichen Medaillen dekorierten Uniform der<br />

Marschendorfer Feuerwehr ablichten. Besonders stolz war er auf das Ver-<br />

dienstkreuz von Kaiser Franz Joseph I.<br />

Bei den freien Wahlen von1856 wurde Postmeister Karl Scholz zum historisch<br />

ersten Bürgermeister von Marschendorf/ Maršov gewählt. Jahrhundertelang<br />

hatten die Besitzer der Herrschaft Marschendorf aus den Geschlechtern der<br />

Waldsteiner, Schaffgotschs und zuletzt der Aichelburger den Schultheißen ernannt.<br />

Karl Scholz verwaltete bis 1873 ganz Marschendorf, Dunkelthal/ Temný<br />

Důl, Schwarzenberg/ Černá Hora, Nieder Kolbendorf/ Dolní Lysečiny und<br />

Dörrengrund/ Suchý Důl, später dann nur noch Marschendorf IV. Theil. Die<br />

Bürgermeisterfunktion hatte er dreißig Jahre lang inne, aber zu seiner Amtszeit<br />

änderte sich in Marschendorf kaum etwas. Unter seinem Amtsnachfolger Johann<br />

Pfluger kam es in Marschendorf jedoch zu dramatischen Veränderungen.<br />

Der Name Pfluger ist schon seit 1722 belegt und zwar in Albendorf/ Albeřice,<br />

in dem Michael und Tobias Gruber wirtschafteten. Diese mochten sich<br />

noch daran erinnern, wie ihre Familie ins Riesengebirge gekommen war, in<br />

den nächsten Generationen ging diese interessante Information, wie bei so<br />

vielen anderen Familien auch, leider verloren. Später taucht der Name Pfluger<br />

auch in Kleinaupa/ Malá Úpa auf. Da hatten wir sie eher für Ankömmlinge aus<br />

Schlesien, als aus den Alpen gehalten. Deshalb waren wir überrascht, als wir<br />

im Tiroler Ort Brandenberg unweit von Schwaz in der Ortschronik auf Einträge<br />

aus dem 16. und 17. Jahrhundert stießen, die das hier ansässige Geschlecht<br />

der Pfluger beschrieben. Weitere lebten gleich hinterm Berg, in der Nähe von<br />

Kufstein. Von hier kamen sie wohl zusammen mit weiteren Schwazern bei der<br />

Holzfäller-Kolonisierung des Ostriesengebirges nach 1566 ins Riesengebirge.<br />

Der Kaufmann Josef Pfluger hatte sich 1840 an der einzigen Brücke über Aupa<br />

in Marschendorf, IV. Theil ein Haus mit Geschäft gebaut und trug hiermit zur<br />

Entstehung des Marschendorfer Platzes, des heutigen Berthold-Platzes bei.<br />

Mit Ehegattin Klara schenkten sie mindestens vier Kindern das Leben, am 21.<br />

November 1855 kam der zweite Sohn Johann zur Welt. Im gleichen Jahr wur-<br />

HORNÍ MARŠOV<br />

de gleich gegenüber von Pflugers Geschäft auf Initiative des Grafen Berthold<br />

Aichelburg das für jene Zeit recht große Gebäude des k. k. Bezirksgerichts<br />

erbaut. Als der dreizehnjährige Johann im Frühjahr 1868 in die alte Kirche zur<br />

Firmung ging, ruhte der so beliebte Graf Berthold schon sieben Jahre in seiner<br />

neuen Gruft mitten auf dem Friedhof. Als Firmpate handelte im sein Vater<br />

den jungen Adligen Alfons Aichelburg aus dem Marschendorfer Schloss aus.<br />

Nur wenige Monate nach der Firmung von 983 Kindern der Marschendorfer<br />

Pfarrgemeinde schlug der Blitz in die Renaissancekirche ein, worauf der ganze<br />

Dachstuhl über Kirchenschiff und Turm abbrannte. Zu jener Zeit entstand nicht<br />

nur die bisher älteste bekannte Fotografie von Marschendorf, sondern auch<br />

das heutige Aussehen dieses außergewöhnlichen Bauwerkes.<br />

Obwohl Johann Pfluger nicht der Älteste war, übernahm er dennoch Vaters<br />

Geschäft und mit 31 Jahren wurde er dann im Mai 1886 zum Bürgermeister<br />

von Marschendorf, Theil IV gewählt. Nach und nach kamen weitere Funktionen<br />

hinzu, so wurde er außerdem stellvertretender Vorsitzender des Bezirksgerichts<br />

Marschendorf, Verwalter der Marschendorfer Brandversicherung und<br />

Hauptmann der hiesigen Feuerwehr. Das historisch größte Hochwasser vom<br />

Juli 1897 bot ihm Gelegenheit, sich gebührend in Szene zu setzen. Er bewährte<br />

sich sowohl bei den Rettungsarbeiten, als auch beim Wiederaufbau des völlig<br />

zerstörten Aupatals. Obwohl das Verwaltungsgebiet von Marschendorf, Theil<br />

IV. zu Johann Pflugers Zeiten nur vom Friedhof bis zum Sägewerk, zum Schloss<br />

und zur Fortverwaltung reichte, wurde unter seiner Verwaltung im öffentlichen<br />

Sektor (umgerechnet auf heutige Preise) nahezu eine halbe Milliarde Kronen<br />

investiert. An den meisten Aktionen beteiligten sich sowohl die österreichische<br />

Monarchie, als auch Privatinvestoren. In seiner 30-jährigen Amtszeit machte<br />

sich Johann Pfluger um den Aufschwung der Infrastruktur, die Gründung<br />

der Straße samt der (heute blauen) Brücke, die Verlegung einer öffentlichen<br />

Wasserleitung samt der Trinkwasserfassung unter dem Rehorn, sowie um die<br />

erste Stromleitung und elektrische Beleuchtung verdient. Unter seiner Aufsicht<br />

entstanden wichtige Gebäude wie die Bürgerschule, das neue Bezirksgericht,<br />

das Krankenhaus und Gemeindehaus mit Gemeindesitz, die Sparkasse, das<br />

Gebäude der Brandversicherung und die Apotheke. Zum größten Bauvorhaben<br />

jener Zeit – den Bau einer neuen Kirche – verbanden die Gemeinde, die Pfarrei<br />

und die Herrschaftsbesitzerin von Marschendorf Aloisa Czernin-Morzin und<br />

deren Sohn Rudolf ihre Kräfte. Bei der feierlichen Bauübergabe pflegte er die<br />

Hauptrede zu halten. In der Amtszeit von Johann Pfluger in den Jahren 1886 bis<br />

1909 investierten auch Privatinvestoren enorme Mittel in verschiedene Bauvorhaben.<br />

In Marschendorf, Theil IV. kamen zwanzig neue Bürgerhäuser hinzu,<br />

die Firma Fiebiger setzte die Holzschleiferei wieder in Betrieb, die Herrschaft<br />

selbst erneuerte den Betrieb der Brettmühle und baute das Schloss zum heutigen<br />

Aussehen um. Solch ein konzentrierter Aufbau, wie unter Bürgermeister<br />

Pfluger, fand weder vorher, noch nachher statt, zumindest bis jetzt nicht. Kein<br />

Wunder, dass er gleich mit ein paar Auszeichnungen dekoriert wurde – mit dem<br />

Verdienstkreuz von Franz Joseph I., mit der am 2. Dezember 1873 aus Anlass<br />

des 25. Herrschaftsjubiläums von Franz Joseph I. herausgegebenen Kriegsmedaille,<br />

mit der (militärischen) Jubiläumserinnerungsmedaille von 1898 sowie<br />

mit einer Ehrenmedaille für seine 25-jährige verdienstvolle Feuerwehr- und<br />

Rettungstätigkeit. Fotografien nach zu urteilen, trug er seine Lieblingsauszeichnung<br />

– das kaiserliche Verdienstkreuz – an jedem Sakko oder Mantel.<br />

Johann Pfluger war aber auch ein cleverer Geschäftsmann. Sein Geburts-<br />

haus wurde genauso wie das gegenüberstehende Gerichtsgebäude vom<br />

Hochwasser weggerissen. Die Ruinen samt Baugrundstück verkaufte er der<br />

Marschendorfer Brandversicherung (MBV) und kaufte dafür das halbzerstörte<br />

Gerichtsgebäude und baute es zu einem Haus mit Geschäften und Lagerräumen<br />

um. 1902 zog das Bezirksgericht dann in ein völlig neues Gebäude am<br />

Marktplatz um und die Versicherungsanstalt baute unter der Aufsicht des Bürgermeisters<br />

ein Gemeindehaus im damals so beliebten Jugendstil. Weil das<br />

Haus leicht nach hinten versetzt wurde, vergrößerte sich der Markplatz, sodass<br />

sich auch Platz für einen Brunnen samt Gerechtigkeitsstatue fand. Bei der Fertigstellung<br />

des Gemeindehauses im Jahre 1906 sah sich der nun fünfzigjährige<br />

Johann Pfluger auf dem Gipfel der Macht, des Ruhmes und Erfolgs wieder.<br />

Alles änderte sich schlagartig im Jahre 1909. Eine zufällige Kontrolle in der<br />

Brandversicherungssparkasse stellte Differenzen in den Konten fest und kurz<br />

darauf wurde Bürgermeister Pfluger der Veruntreuung in Höhe von beachtlichen<br />

107 000 Kronen in österreichischer Währung beschuldigt. Einschließlich<br />

aller Gläubigeransprüche, Steuern und Gebühren stieg der Gesamtschaden<br />

auf enorme 120 460 Kronen und 16 Heller an. Eine anschließende Kontrolle<br />

brachte Veruntreuungen in Höhe von nahezu 9 000 Kronen aus der Gemeinde-<br />

kasse zu Tage. Nur zum Vergleich – der Bau der neuen Marschendorfer Kirche<br />

zehn Jahre früher hatte insgesamt 117 000 Kronen gekostet. Der ehrenwerte<br />

Bürgermeister wurde zu vielen Jahren Zuchthaus verurteilt, durch den Verkauf<br />

seines gesamten Besitzes erwarb die Marschendorfer Brandversicherung etwas<br />

über die Hälfte des verlorenen Betrags zurück. Bis heute ist unklar, wofür<br />

Johann Pfluger soviel Geld ausgab. Sein Haus mit zwei Geschäften erwarb in<br />

einer Versteigerung Franz Gottstein, der an dieser vorteilhaften Stelle an der<br />

Brücke bis zum Mai 1945 ein erfolgreiches Geschäft betrieb. Im ehemaligen<br />

Gerichtsgebäude gibt es bis heute gut gehende Geschäfte, 1994 kam dann im<br />

Dachgeschoss die gut geführte Pension U Hlaváčů hinzu.<br />

Vor zwei Jahren brachten die Brüder Josef und Milan P. aus Hořice einen<br />

ganzen Stoß von Fotografien und Schriftstücken in die Redaktion des <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong>, die aus dem Nachlass von Johanna, geb. Pfluger stammte. Die jüngere<br />

der beiden Bürgermeistertöchter beschloss bei ihnen ihre Tage. So konnten wir<br />

die Geschichte eines Mannes vervollständigen, der hinter der Wandlung dieses<br />

Dorfes mit Holzhäusern zum Städtchen mit stattlichen Häusern gestanden hat-<br />

te. Johanna war nach der Inhaftierung ihres Vaters aus Marschendorf weggezogen,<br />

im Mai 1913 wurde sie in Kuks/ Kukus zur alleinstehenden Mutter,<br />

dennoch war sie auf eine gute Erziehung ihres Sohnes Wilhelm bedacht und<br />

unterstützte diesen zusammen mit ihrem (späteren) tschechischen Mann bei<br />

dessen Studien. Auf Fotografien aus den 30er Jahren steht der elegante Willy<br />

neben seinem nahezu blinden Großvater Johann Pfluger, der seine Tage im<br />

Marschendorfer Armenhaus beschloss. In der Sterbeurkunde stand als Beruf:<br />

Straßenwärter. Nur vier Jahre nach dem Tod seines Großvaters fiel Willy Pfluger<br />

als Soldat in der Ukraine - am 17. Juli 1941, also in der dritten Woche nach dem<br />

Einfall in die Sowjetunion.<br />

Ein Besuch des Geländes um die alte Marschendorfer Kirche herum trägt<br />

zu einem besseren Verständnis der Geschichte des Ostriesengebirges bei.<br />

Vor dem Eingang steht als Zeuge längst vergangener Zeiten eine mehr als<br />

400-jährige Linde und gleich daneben eine Barockstatue des heiligen Johann<br />

Nepomuk. Schaut man sich den Text am Podest etwas genauerer an, kann man<br />

unter dem biblischen Motiv der Arche mit Taube ein Chronogramm entziffern,<br />

das die genaue Entstehungszeit dieses Steinbildwerks verrät. Nächstes Jahr<br />

sind das genau 300 Jahre. Die Anlage der Pfarre erlebt gerade eine Generalreparatur<br />

samt Restaurierung und Anbau. Bis Juni nächsten Jahres wandelt sie<br />

sich zum ‚Haus der Erneuerung, Traditionen und Ethik DOTEK‘ (Berührung) am<br />

Umwelterziehungszentrum SEVER. Hauptdominante der Anlage ist auch weiterhin<br />

die Renaissancekirche , deren Rettung vor allem der Burggesellschaft<br />

Aichelburg und dem Ort Horní Maršov zu verdanken ist. Vor zehn Jahren noch<br />

regnete es in das älteste Denkmal am Oberlauf der Aupa/ Úpa ein, an den<br />

Gewölben bröckelte der Putz und der Holzschwamm fraß am Gebälk. Heute<br />

ist die Statik des Gebäudes wieder gesichert, der reparierte Dachstuhl bekam<br />

ein Schindeldach, Außenputz und Fenster wurden repariert und auch der Plan<br />

zur Rettung des Kircheninneren mit seinem einzigartigem Barockaltar ist schon<br />

fertig. Die bewahrten Grabsteine rings um die Kirche erinnern an die Namen<br />

der Geschlechter, die die Gefilde unter der Schneekoppe einst besiedelten und<br />

die hiesige Wildnis in eine Kulturlandschaft verwandelten. Gleichzeitig erinnern<br />

sie auch daran, dass in den Jahren 1945 und 1946 nahezu alle aus dem Riesengebirge<br />

weggehen mussten.<br />

Im Juli 1907 kamen Bürgermeister Johann Pfluger und die Vertreter der eingepfarrten<br />

Gemeinden Marschedorf, Teile I. – III. – Albendorf/ Albeřice, Kolbendorf/<br />

Lysečiny, Schwarzenberg/ Černá Hora, Rehorn/ Rýchory und Dunkeltal/<br />

Temný Důl über die Erweiterung des Friedhofs überein. Die ursprüngliche<br />

Friedhofsmauer wurde von der Gruft der Aichelburger 15 Metern weiter nördlich<br />

verlegt, im so entstandenen Raum befinden sich neben schlichten Gräbern<br />

auch Grabstätten ehrwürdiger Bürger aus geschliffenem, verschiedenfarbigem<br />

Granit. Die Gruft mit der Figur eines Schuljungens aus der Werkstatt von Emil<br />

Schwantner war dem Schuldirektor Berthold Wagner gewidmet, die darunter<br />

gelegene dem hiesigen Arzt und ersten Fotograf Wenzel Lahmer, fast ganz<br />

unten befindet sich die Grabstätte des Pächters der Marschendorfer Brauerei<br />

und Braumeisters Josef Hanke, der nach der Verhaftung von Pfluger dem Amts-<br />

sitz im Rathaus übernahm. Johann Pfluger hatte zwischen ihnen sicher auch<br />

schon den Platz für eine Familiengruft reserviert, dann kam aber alles anders,<br />

als gedacht. Mag sein, dass die große Gruft seines Geschäftsvertreters Franz<br />

Gottstein in der Mitte ursprünglich für den erfolgreichen Bürgermeister be-<br />

stimmt war. Aber auch Gottstein, Lahmer und anderen mehr war ihre letzte Ruhe<br />

nicht in den vorbereiteten Gräber beschieden – sie liegen irgendwo in Deutschland<br />

begraben. Die Namen auf den Grabsteinen erinnern an alte Geschich-<br />

Der Bürgermeister und gleichzeitige Vorsitzende der Marschendorfer Brand-<br />

versicherung Pfluger bespricht im Sommer 1906 mit Steinmetzen aus Hořice<br />

die Fertigstellung des Brunnens an der Stelle seines früheren Geburts-<br />

hauses. Drei Jahre blickte er dann aus den Fenstern seines Hauses auf die<br />

Gerechtigkeitsstatue auf der Brunnensäule. Ob er wohl ahnte, dass ihn die<br />

Dame schon längst im Auge hatte?<br />

ten. So ziert das zweite Grab rechts hinter dem Haupteingang eine prächtige<br />

Arbeit des Bildhauers Emil Schwantner. Hier liegt der einstige Bürgermeister<br />

von Marschendorf, Theil IV., der Landwirt Johann Friess begraben und am<br />

Mädchennamen seiner Mutter Franziska ist leicht zu erkennen, dass Meister<br />

Schwantner hier für die eigenen Familie arbeitete. Direkt unter der Kirche steht<br />

ein großer schwarzer Grabstein mit goldener Inschrift, hier ruht der erste Bürgermeister<br />

und k.u.k. Postmeister Karl Scholz. Gleich daneben befindet sich<br />

die Gruft der Familie Bischof, der einstigen Besitzer der hiesigen Kalkbrüche<br />

und -hütten. Ihre und die Schicksale vieler weiterer Menschen, ergänzt durch<br />

einzigartige Fotografien, sind im neuen Museum Vápenka-Kalkhütte in Horní<br />

Albeřice beschrieben. Das der Museum der Geschichte von Albendorf und Kolbendorf<br />

(Albeřice u. Lysečiny) kann man täglich besuchen, wenn man sich auf<br />

gleiche Weise die Schlüssel im Infozentrum des <strong>Veselý</strong> Výlet ausleiht, wie es<br />

nun schon 12 Jahre lang bei der Berthold-Aichelburg-Gedenkstätte, also bei<br />

der Waldburg Aichelburg gang und gäbe ist. Das Museum im Kalkofen bietet ein<br />

außergewöhnliches Fotomotiv, wenn man aus der frei zugänglichen Feuerstätte<br />

den Durchblick durch den Steinturm in den Dachstuhl fotografiert. Man muss<br />

sich nur ein bisschen Mühe mit der Exposition geben.<br />

Direkt unter der alten Kirche lehnen sich zwei ganz gewöhnliche Betongräber<br />

an das auffällige Grab des technischen Direktors der Papierfabrik Piette Emanuel<br />

Hromadnik. Auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass sie von verschwundenen<br />

Gräbern stammen. Am linken Grabstein steht im weißen Porzellanoval<br />

die kaum leserliche Inschrift Johann Pfluger, 21. Nov. 1855 – 12. März 1937.<br />

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6<br />

Die älteste Fotografie von Marschendorf – IV. Theil mit Barockpfarre und Renaissancekirche nach dem Brand vom 3. Juni 1868.<br />

Schon damals zierte sie die heute mehr als 400-jährige Linde.<br />

ZEHNTE BERÜHRUNGEN (DOTEKY)<br />

UND DAN BáRTA IN DER ALTEN KIRcHE<br />

Im Juni lebt das Gelände der Pfarre und Alten Kirche zum schon 10. Jubiläum<br />

des Musik- und Umweltfestivals DOTEKY 2012 auf. Im historischen<br />

Innern der Kirche, zu dessen Restaurierung es möglicherweise schon bald<br />

gelingt, die notwendigen Mittel aufzutreiben, tritt am Freitag, dem 22. Juni<br />

um 20 Uhr die Acappella Gruppe Yellow Sisters auf. Samstag, den 23.<br />

Juni spielt das Marionettentheater Toy Machine ab 17 Uhr auf dem Platz<br />

zwischen dem restaurierten Pfarrhaus, der uralten Linde und dem Heiligen<br />

Johann Nepomuk das Stück ‚Baron Münchhausen‘. Um 20 Uhr leitet<br />

die Folk&Rockband Marta und Rasputin Band aus Trutnov in der Alten Kirche<br />

das Hauptprogramm ein. Anschließend bieten Dan Bárta und Jaroslav<br />

Friedl modernen Jazz vom Feinsten. In der ausgezeichneten Akustik der<br />

Kirche kommt die hoch gepriesene Stimme dieses tschechischen Top-<br />

Sängers erst so richtig zur Geltung. Am Sonntag erklingt um 12.30 Uhr ein<br />

gesungener Gottesdienst in Begleitung der Kapelle Husband. Veranstalter<br />

des Festivals ist das Zentrum für Umwelterziehung SEVER mit der finanziellen<br />

Unterstützung der Gemeinde, der Erlös dient zur Rekonstruktion des<br />

Pfarrhauses.<br />

MARScHENDORFER KIRMES<br />

AUF DEM BERTHOLDPLATZ<br />

Die Kirmes aus Anlass von Mariä Himmelfahrt – beide Marschendorfer Kirchen<br />

sind Maria gewidmet – hatten schon die erwähnten Bürgermeister<br />

Karl Scholz, Johann Pfluger, Josef Hanke oder Johann Friess ausgerufen.<br />

Den zehnten Jahrgang der wieder ins Leben gerufenen Marschendorfer<br />

Kirmes rief der derzeitige Bürgermeister Pavel Mrázek für den Samstag,<br />

den 11. August 2012 aus. Schon am Freitag finden ab 15 Uhr die Begrüßung<br />

der Alteingesessenen und Besichtigung der restaurierten Kirche und<br />

Pfarre statt. Um 16.30 Uhr erklingt in der Alten Kirche zu Mariä Himmelfahrt<br />

ein Gesangskonzert mit der Solisten des Brünner Nationaltheaters Jana<br />

Walingerová. Das Samstagsprogramm am Bertholdplatz beginnt mit einer<br />

Festrede des Bürgermeisters und der Begrüßung der Gäste um 11.00 Uhr,<br />

dann folgt die Eröffnung des Kirmesmarkts. Um 11.30 Uhr folgt die traditionelle<br />

Darbietung einer Geschichte aus der Vergangenheit des Ortes<br />

durch Marschendorfer Einwohner. Das Nachmittagsprogramm eröffnet um<br />

13 Uhr Hackbrettmusik von Jan Minks aus Velká nad Veličkou. Um 14.30<br />

tritt die Jazz-Rock-Band PPP aus Trutnov auf und um 16.00 Uhr bieten die<br />

Geisslers Hofcomoedianten die Kirmes-Vorstellung ‚Amor –der Tyrann‘<br />

dar. Um 17.30 Uhr Die Bluess-Band. Um 18.30 tritt die Country Rock Band<br />

Creedence Revival Czech aus Dvůr Králové auf, nach ihr um 20 Uhr die<br />

Rockkapelle Clou aus Prag und um 22 Uhr die Britische Funky Band Kava<br />

Kava. Um 23.30 Uhr klingt das Kirmesfest klingt mit der Tanzmusik der<br />

Band The Floats aus Hradec Králové aus.<br />

Im September veranstaltet das Informationszentrum <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Gemeindeamt ein neues Programm unter dem Motto<br />

Lustige Ausflüge rings ums Museum Kalkofen. An dieser Veranstaltung<br />

nehmen die gleichen Freiwilligen teil, wie schon an den vorangegangenen<br />

Jahrgängen von Horní Maršov – Tag des offenen Denkmals. Diesmal steht<br />

das Programm im Zeichen des Tags der Denkmale der Technik und des industriellen<br />

Erbes. Nur am Samstag, dem 15. September 2012, ist ab 10 bis<br />

17 Uhr das Museum Vápenka-Kalkofen in Horní Albeřice frei zugänglich.<br />

Die Museumsausstellung mit interaktiven Spielen für Kinder lässt anhand<br />

zahlreicher Geschichten und Fotografien sieben Jahrhunderte des Lebens<br />

im Albendorfer Tal Defilee passieren. Man kann sie entweder allein besuchen<br />

oder jeweils um 11 und 15 Uhr an kommentierten Besichtigungen der<br />

Schöpfer teilnehmen. Für kleine und große Teilnehmer sind Arbeitsblätter<br />

mit kniffligen Aufgaben vorbereitet. Diese betreffen nicht nur die Museumsausstellung<br />

selbst, sondern auch weitere interessante Objekte. Am<br />

Museum Vápenka-Kalkofen bekommt man eine gemalte Karte, mit deren<br />

Hilfe man zu einem oder mehreren ‚lustigen Ausflügen aufbrechen kann¨.<br />

Noch früher, in den Tagen des 12. - 14. September, ist Horní Maršov Austragungsort<br />

eines prestigevollen Seminars von Denkmalpflegern und<br />

Experten für volkstümliche Architektur aus ganz Tschechien. Außer Vorträgen<br />

für bis zu 150 Teilnehmer bereitet das Nationale Denkmalinstitut in<br />

Kooperation mit der Gemeinde Horní Maršov, der Verwaltung des KRNAP<br />

und dem <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> Exkursionen in die Alte Kirche, nach Horní Albeřice<br />

samt Besuch des Museums Vápenka-Kalkofen und an weiterer Orte im östlichen<br />

Riesengebirge vor. Wir sind froh, dass sich den erwähnten Partnern<br />

die Gelegenheit bietet, der Fachöffentlichkeit, genauso wie unseren Leser<br />

mittels dieser Zeitung, interessante Baudenkmale und die in den beiden<br />

letzten Jahrzehnten an deren Erneuerungen vollbrachte Arbeit präsentieren<br />

zu können. www.hornimarsov.cz<br />

SVOBODA NAD ÚPOU <strong>Antonín</strong> <strong>Tichý</strong><br />

FAMILIENPORTRAIT<br />

Auf einer im Familienarchiv der Nachkommen der berühmten<br />

Papierfabrikbesitzer Piette gefundenen Fotografie<br />

ist Prosper Piette - Rivage (1846 - 1928) im reifen<br />

Alter mit seiner geliebten Ehegattin Rosa zu sehen. Sie<br />

zeigt die namhafteste Persönlichkeit von Svoboda nad<br />

Úpou/ Freiheit zu Zeiten, als dieser die Bilanz seines<br />

Lebens zog. Bei diesem Rückblick musste der erfolgreiche<br />

Unternehmer, Wohltäter und Propagator des<br />

Riesengebirges, Ehrenbürger der Stadt und Adlige im<br />

rechten Sinne des Wortes tiefe Befriedigung empfinden.<br />

An dem Ort, an den er aus dem fernen Luxembourg<br />

gekommen war, knüpfte er an die Pioniertätigkeit<br />

seines Vaters Prosper P. sen. an. In dem Fabrikgebäude<br />

mit seiner weiß getünchten, durch Fenster mit charakteristischer<br />

Laibung aus roten Ziegeln aufgeteilten Fassade,<br />

trieb er die Produktion dynamisch an. Noch zu<br />

seinen Lebzeiten, im Alter von nahezu achtzig Jahren,<br />

konnte er die Geschäftsleitung guten Gewissens an<br />

seinen genauso veranlagten und fachlich exzellent vorbereiteten<br />

Sohn Ludwig übertragen. Das feine Papier<br />

mit der Handelsmarke in Form einer Meeresschwalbe<br />

und den Initialen PP waren weit über die Grenzen Böhmens<br />

hinaus bekannt und brachte den Besitzern sagenhafte Gewinne<br />

ein. Dennoch war er kein verhasster Neureicher. Denn es waren vor allem<br />

seine menschenfreundlichen Taten, die seinen unvergänglichen Ruhm<br />

begründeten und ihm den Titel ‚Vater des Riesengebirges‘ verschafften.<br />

Er vermochte die weit verzweigte aber eng zusammenhaltende Familie<br />

abzusichern und sich dennoch solch zahlreichen Aktivitäten zu widmen,<br />

dass seine Spuren noch heute an vielen Stellen des Riesengebirges zu<br />

finden sind. Er konnte nicht ahnen, dass nur zehn Jahre nach seinem Tode<br />

die Ereignisse in Europa in den Zweiten Weltkrieg einmünden – mit allen<br />

Folgen für die Bevölkerung im tschechoslowakischen Grenzland nach<br />

Kriegsschluss. Im Juli 2009 kehrte sein Enkel Ludwig Piette Junior das<br />

erste Mal in das heimatliche Dolní Maršov/ Nieder Marschendorf zurück,<br />

genau in dem Augenblick, als der Betrieb der Piette-Papierfabrik 140 Jahre<br />

nach der Ankunft seiner Vorfahren im Riesengebirge eingestellt wurde.<br />

Als Ausdruck des Danks für seinen Beitrag zur Entwicklung der Architektur,<br />

des Schulwesens, der Kultur, des Vereinslebens und Tourismus, samt<br />

neuem Wegenetz nicht nur im Aupatal, wurden nach 1990 unter anderem<br />

der Marktplatz im urbanistischen Zentrum von Maršov I. nach Prosper Piette<br />

benannt und der Lehrpfad ‚Via Piette‘ errichtet, der Sehenswürdigkeiten<br />

in der Umgebung von Svoboda nad Úpou und Janské Lázně näher<br />

bringt. Zahlreiche Baudenkmale, die mit Informationstafeln aus dem Jahre<br />

2006 gekennzeichnet sind, sind direkt mit seiner Person oder mit Namen<br />

von Angehörigen seiner Familie verbunden. Ideeller Mittelpunkt des Spazierlehrpfads<br />

ist Prospers Gedenktafel in Dolní Maršov vom Trautenauer<br />

Bildhauer Emil Schwantner am Gemäuer der St. Josephskirche, deren<br />

Schirmherr er war. Ein bisschen imitiert es den unvollendeten Grabstein<br />

an der schlichten Familiengruft im nahen Waldfriedhof, wo die Urne mit<br />

Prospers Asche zu Kriegsende vom Park der Piette-Villa auf die Schnelle<br />

und fast illegal beigesetzt wurde. Dieser ‚Platz‘ wird heute vom restaurierten<br />

Gebäude der von Piette gegründeten Schule und dem benachbarten<br />

Hotel Prom beherrscht. Dieses wurde anstelle des früheren Kindergartens<br />

der Firma Piette errichtet – eines der ersten Einrichtungen seiner<br />

Art in der damaligen Donaumonarchie. Der Hotelbesitzer ließ auch einen<br />

interessanten Wegweiser aus dem Jahre 1901 restaurieren, der an den<br />

Holub- und Paulaweg erinnert, die nach Mitinhabern der Firma benannt<br />

sind – nach Prospers Schwester Paula und ihrem Gatten Franz Holub. Der<br />

bekannteste der hiesigen Wanderwege, der ursprünglich vom Fabrikkomplex<br />

der Piette-Papierfabrik zum Kamm des Rehorngebirges, zur ehem.<br />

Maxhütte führte, trägt bis heute den Namen der abgebildeten Rosa Piette<br />

– den sog. Rosaweg. Etwa in der Mitte des beliebten grün markierten<br />

Weges steht eine Gedenktafel mit der Jahreszahl 1899. Von den architektonisch<br />

einheitlichen Betriebsgebäuden der Papierfabrik hebt sich die unübersehbare<br />

Neorenaissance-Familienvilla ab, die in den Jahren 1880 bis<br />

1882 nach Entwürfen des namhaften Wiener Architekten Moritz Hinträger<br />

erbaut wurde. Heute ist sie leider unbewohnt und unzugänglich, obwohl<br />

sie wie geschaffen für den Sitz einer Kulturinstitution, am besten wohl für<br />

ein Stadtmuseum wäre. Die charakteristischen Initialen PP sind auch an<br />

Grenzsteinen in freier Landschaft zu finden, einer steht direkt an der Informationstafel<br />

am Park bei der Piette-Villa. Nicht nur ein Spaziergang auf der<br />

Via Piette überzeugt einen – auch wenn die Ära der von mehreren Generationen<br />

dieses Geschlechts gepflegten Papierherstellung in Svoboda nad<br />

Úpou zu Ende ging – der Name Piette lebt weiter.<br />

RUDOLF-FEST<br />

Die Organisatoren des alljährlich stattfindenden Herbstfestes griffen bei<br />

der Wahl ihres Patrons recht tief in die Vergangenheit. Im Oktober des<br />

Jahres 1580 erhob der Österreichische Kaiser und böhmische König Rudolf<br />

II. von Habsburg (18. Juli 1552 in Wien – 20. Januar 1612 in Prag) die<br />

Stadt Freiheit an der Aupa durch königliches Dekret zur Bergstadt samt<br />

aller Privilegien. Mit diesem Akt schrieb er sich für immer in die Geschichte<br />

der Stadt zu Füßen des Riesengebirges ein. Das in diesem Jahr am<br />

15. September stattfindende Rudolf-Fest feiert nun schon sein IV. Jubiläum.<br />

In dieser Zeit ist es in der Umgebung nahezu berühmt geworden.<br />

Auch zum diesjährigen Fest hätten wir die Leser des Lustigen Ausflugs im<br />

Namen seiner Veranstalter und namentlich der Stadt Svoboda nad Úpou<br />

herzlichst einladen. Sie sind herzlich willkommen! www.musvoboda.cz<br />

Anmerkung der Redaktion: Kollege <strong>Antonín</strong> <strong>Tichý</strong> erarbeitete mit der Hilfe<br />

der Nachkommen von Prosper Piette den Stammbaum der Familie Piette.<br />

Einen entsprechenden Verweis finden Sie auf der Webseite www.<br />

freiheit.cz in der Rubrik http://www.freiheit.cz/2-freiheit---je-hezky-cesky-Svoboda-nad-Upou/392-po-stopach-otce-krkonos.html.<br />

Nicht nur<br />

beim Bummeln auf der Via Piette, sondern auch an anderen Orten des<br />

Riesengebirges, stößt man auf ein paar Sehenswürdigkeiten, die mit der<br />

Arbeit und dem Leben dieses aufgeklärten Industriellen verbunden sind.<br />

Allesamt sind sie Gegenstand des Sammlerinteresses und Mittelpunkt von<br />

Fotodokumentationen und dies nicht nur beim Autor des Artikels. Die Zusammenstellung<br />

von Foto-Kollektionen über konkrete historische Themen<br />

ist ein genauso anerkanntes Fach, wie das fotografische Schaffen von Reportern,<br />

Portraitisten oder Landschaftsfotografen.<br />

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8<br />

JANSKÉ LáZNĚ<br />

Bei Inversionswetter fotografierte Ctibor Košťál am 10. Januar 2006 vom Aussichtsturm Panorama auf dem Schwarzen Berg den östlichen Horizont mit Glatzer Schneeberg rechts im<br />

Bild und scheinbar niedrigerem Altvater mit Aussichtsturm und Fernsehsender in der Mitte. Dabei ist die Turmspitze auf dem Altvater höher als der Gipfel der Schneekoppe.<br />

Das erste Mal hatten wir Sie vor 16 Jahren in den Klausengrund eingeladen<br />

und dann noch dreimal (VV 9/1996, 21/2003, 31/2009, 36/2011). Als einer<br />

unserer Leser im Herbst 1996 nach der Wanderung durch den Klausengrund<br />

das Info-Zentrum in Dunkeltal betrat – mit Schlamm bis zu den Knien – machten<br />

wir uns auf eine Beschwerde gefasst. Vielmehr wollte sich der begeisterte<br />

deutschsprachige Gast nur für das starke Erlebnis bedanken. Ein Jahr später,<br />

im Juli 1997, riss ein Hochwasser die letzten Reste der alten Brücken fort und<br />

bedeckte mehr als 100 Meter des Luisenweges aus dem Jahre 1885 mit einer<br />

‚bodenlosen‘ Schlammschicht. An den engsten Stellen sackte ein Teil des<br />

Bergsteigs zum Klausengraben ab. Bei einer Besichtigung blieben mir beinahe<br />

beide Stiefel im Sumpf stecken. Dennoch inspirierte das vom Artikel im Lustigen<br />

Ausflug gesteigerte Interesse am engen Tal zwischen Schwarzem Berg<br />

und Lichter Höhe/ Černá u. Světlá hora die Verwaltung des Nationalparks Riesengebirge<br />

letztendlich dazu, wenigstens den ersten Abschnitt des beschädigten<br />

Bergsteigs zu reparieren. Das erarbeitete Projekt war die Ouvertüre<br />

zu einem schwierigen Unterfangen. Im Mai 2003 wurde der Wiederaufbau<br />

der Brücke am Anfang des Weges und weiterer 700 Meter des Luisenweges<br />

abgeschlossen, der nun einen bequemen Besuch des attraktivsten felsigen<br />

Teils des Klausengrunds voller Kaskaden und kleiner Wasserfälle ermöglicht.<br />

Wie gesagt, wir hatten Sie ja schon mehrmals in diesen interessantesten Teil<br />

von Johannisbad eingeladen – wegen seiner Geschichte, seinen unmarkierten<br />

Wegen, um das Geschick der Erbauer der hiesigen Wildbachverbauung<br />

bewundern zu können aber auch wegen des alten Mischwaldes und der hiesigen<br />

radioaktiven Quellen… Der heutige Besuch sei aber der Landschaftsfo-<br />

Vor dreißig Jahren lichtete Bohdan Holomíček junge Kurgäste an der eingestürzten<br />

oberen Brücke über den Klausengraben ab, die bisher nicht erneuert wurde.<br />

tografie gewidmet. Was mehr – dieser attraktive Ort ist leicht zugänglich, denn<br />

das wild-romantische Tal beginnt nur einen halben Kilometer hinter dem Hotel<br />

Lesní dům an der Hauptstraße.<br />

Die Zeitschrift Riesengebirge & Isergebirge beinhaltet in jeder Ausgabe eine<br />

große Fotografie auf einer ganzen Doppelseite. In der letzten Mai-Ausgabe trug<br />

dieses Foto die Unterschrift ‚Frühling am Klausengraben‘. Der Fotograf Břetislav<br />

Marek aus Vrchlabí hielt mit seinem Breitwinkelobjektiv die meistfotografierte<br />

Passage des Klausengrunds und wohl auch das von Berufsfotografen<br />

und Fotoamateuren meistgeknipste fließende Wasser in der ganzen Riesengebirgsregion<br />

fest. Das riesige Interesse an der hiesigen Szenerie ist Bohdan<br />

Holomíček zu verdanken. Er wohnt nur ein Stückchen vom Klausengrund und<br />

macht gern einen Abstecher hier her, um den Zauber dieses unverwechselbaren<br />

Ortes zu bewundern. Ende der 70er Jahre nahm er seinen Freund Jiří<br />

Havel, die Nr. 1 der Riesengebirgs-Landschaftsfotografie mit. Der verliebte<br />

sich sofort in diesen Ort und machte fortan in diesem letzten unberührten Paradies<br />

der Riesengebirgsfotografie herrliche Fotos, die überall in Zeitschriften<br />

und Büchern veröffentlicht wurden. Mit diesen Aufnahmen lockte er gleichzeitig<br />

zig weitere Berufs- und Amateurfotografen an. Beim letzen Besuch an seinem<br />

Lieblingsort hatte ein junges Mädchen bereits ihre Fotoutensilien ausgebreitet.<br />

Sie (er)kannte den heute achtzigjährigen Meister nicht und so versuchte<br />

sie den ‚Konkurrenten‘ mit Stativ mit den grantigen Worten zu vergrämen, er<br />

würde das ja sowieso nicht hinkriegen. Jiří Havel ließ sie dabei, dabei hätte<br />

er ihr Vieles verraten können. Er ist froh, dass er dank der Digitalkamera nicht<br />

mehr überall das schwere Stativ mitzuschleppen braucht, nur dann, wenn er<br />

fließendes Wasser und die Sterne fotografiert. Am schrägen felsigen Ufer ist<br />

die Grundvoraussetzung für ein gutes Foto, einen sicheren Platz für die drei<br />

Metallfüße zu finden. Greller Sonnenschein ist von vornherein schlecht, ein von<br />

schweren Wolken verhangener Himmel ist dagegen von Vorteil. Wenn doch zu<br />

viel Licht ist, hilft sich Jiří mit einem Graufilter aus, damit die Belichtungszeit<br />

ausreichend lang ist. Erst dann werden nämlich die vom bloßen Auge nicht wahrnehmbaren<br />

Kurven des fließenden Wassers sichtbar. Im Klausengrund verwendet<br />

er Belichtungszeiten von einer halben bis zu drei Sekunden, dann bleibt<br />

das Wasser nämlich ausreichend ‚in Bewegung‘ und die Farne, Moose oder<br />

Bäume ringsum bleiben im Kontrast hierzu schön scharf. Und – es darf sich<br />

kein Lüftchen regen, damit sich kein Blättchen am Ufer regt. Auch nach Regengüssen,<br />

also bei höherem Wasserstand ist das Fotografieren passee, da bilden<br />

sich nämlich keine schönen Strudel. Kreisendes Herbstlaub wiederum macht<br />

sie noch faszinierender. Wenn zu wenig Laub im Wasser schwimmt, hilft Jiří<br />

gern mit ein paar Buchenblättern nach... In den vierzig Jahren, in denen er nun<br />

schon im Klausengrund fotografiert, entdeckte er auch die Schönheit der hiesigen<br />

Moose, Farne und Holzschwämme. Vor allem der Ästige Stachelbart hat<br />

es ihm angetan, der wie zarter weißer Tropfsteinschmuck aus einer Karsthöhle<br />

anmutet. Sechzig Jahre lang arbeitete Jiří Havel mit klassischen großformatigen<br />

Apparaten aber schon ein paar Monate mit der neuen Digitalkamera bewiesen,<br />

dass es nicht auf die Technik ankommt. Die Hauptsache ist die Kunst des Fotografierens.<br />

Dies beweisen z.B. seine Nachtaufnahmen in den Adersbacher<br />

Felsen oder im Blaugrund/ Modrý důl mit fast halbstündiger Exposition. Auch<br />

diese sind in der ständigen Ausstellung in der Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný<br />

Důl zu sehen. Die schönsten Aufnahmen aus dem Klausengrund sind die vom<br />

moosbewachsenen felsigen Bachbett unter dem zweiten Regulierungsdamm.<br />

Nur ein Stückchen hinter der Informationstafel ‚Luisenweg‘ mit Ruhebank<br />

führen vom Steig zwei Trampelpfade zum Bach hinab. Der einige Meter hohe<br />

Damm mit dem herabstürzenden Wasser verleihen den Aufnahmen einzigartige<br />

Ausdruckskraft. Auch weiter bachaufwärts gibt es hübsche Stellen mit Stromschnellen<br />

und Wasserfällen, aber hier unter diesem Damm ist die malerischste<br />

Stelle. Herrliche Aufnahmen macht Jirka Havel auch beim ersten starken Frost,<br />

noch bevor der erste Schnee fällt. Die Komposition aus Eisplastiken, Eiszapfen<br />

und -gardinen zusammen mit dem fließenden Wasser sorgt für faszinierende<br />

Bilder. Schon bald bedeckt all diese Schönheit eine dicke Schneedecke und<br />

damit ist die Fotosaison im Klausengrund vorbei.<br />

Unsere Firma gewann im Herbst 2002 das entsprechende Ausschreibungsverfahren<br />

und so machten wir uns mit 40 Wegebauern an die Generalreparatur<br />

des ersten Teils des historischen Steigs. Wir begannen am meistzerstörten<br />

Abschnitt in der engen Klamm. Vierzehn Wegebauer schleppten einen<br />

großen Dieselkompressor durch den Sumpf am Anfang heran, damit wir mit<br />

Presslufthämmern Scharten aus den schräg abfallenden Felswänden aushöhlen<br />

konnten, in die wir die neuen, trocken gemauerten Stützwände einlassen<br />

wollten. Als wir an einem nasskalten Nachmittag gerade fleißig bei der Arbeit<br />

waren, kam von unten wild fuchtelnd ein unbekannter Mann und schimpfte<br />

alle Wegebauer der Reihe nach aus. Es dauerte ein bisschen, bis wir verstanden,<br />

was ihn so schrecklich aufregte - das trübe Wasser im Klausengraben! Er<br />

war ein Fotograf, der eigens aus Brno angereist war, um den fotografisch so<br />

berühmten Klausengrund in dieser Herbststimmung mit aufsteigenden Nebelfetzen<br />

und im Wasser wirbelndem Laub zu fotografieren. Und nun floss hier statt<br />

schäumendem Bachwasser ein undefinierbarer brauner Brei. Er tat uns echt<br />

leid, aber auch unsere Versicherung, nächstes Mal könne er wenigsten trockenen<br />

Fußes seine Fotos machen, half nicht viel. Er schritt weiter bachaufwärts,<br />

dort waren ihm wenigsten kleinere Stromschnellen beschieden. Ein anderes<br />

Mal kam ein ganzer Bus von Amateurfotografen, sodass sie sich am Wasserfall<br />

gegenseitig im Wege standen. Das sind hier aber eher außergewöhnliche Momente,<br />

meistens waren wir hier mutterseelenallein.<br />

Auch der Fotograf Ctibor Košťál ließ sich von Jiří Havel inspirieren und machte<br />

im Klausengrund auch Schwarz-Weiß-Fotografien des Klausengrabens. Vor<br />

ca. 15 Jahren reagierten Kollegen aus Mittelböhmen auf seine veröffentlichten<br />

Fotografien und baten Ctibor, ihnen doch diesen romantischen Ort zu zeigen.<br />

Er zögerte einen Moment, wie auch wir im Jahre 1996 gezögert hatten, ob wir<br />

den bis dahin nahezu vergessenen Ort den Touristen überhaupt verraten sollen.<br />

Letztendlich entschloss er sich, es ihnen zu ermöglichen, diesen zauberhaften<br />

Ort des Riesengebirges kennen zu lernen und so vereinbarten sie einen Besuch<br />

in Johannisbad. Mit der Fotografenschar kam auch eine hübsche Brünette<br />

mit. Gemeinsam ging es zur fotogensten Stelle mit dem großen Wasserfall<br />

und bevor die Berufsfotografen ihre Stative aufgestellt hatten, war das Mädchen<br />

splitternackt. Erst jetzt war klar, dass alles eine geplante Werbekampagne<br />

für einen namhaften Hersteller von Badausstattungen war und und dass das<br />

über tiefgrünes Moos sprudelnde Wasser inmitten romantischer Felsen nur als<br />

Backround gedacht war. Ctibor, der hier immer nur wirbelnde Blätter, schäumendes<br />

Wasser und grünen Farn fotografiert hatte, ließ sich dieses Geschenk<br />

des Himmels nicht entgehen und machte auch gleich ein paar Fotos mit der<br />

posierenden Schönheit. Angeblich als Kompensation für die Enthüllung dieses<br />

Fotoparadieses und dazu noch ohne Honorar. Diese Aufnahmen waren aber<br />

bisher auf keiner seiner Ausstellungen zu sehen.<br />

Der Klausengrund ist nicht das einzige Motiv der Landschaftsfotografen<br />

aus Janské Lázně/ Johannisbad. Der wuchtige Schwarze Berg/ Černá hora,<br />

der schon aus dem Böhmischen Becken aber auch aus entgegengesetzter<br />

Blickrichtung ins Auge fällt, ist zudem ein ausgezeichneter Ort mit herrlichen<br />

Fernsichten ins weite Land. Bei klarer Sicht, am besten im Herbst oder bei<br />

winterlichem Inversionswetter, sind von Osten nach Westen zum Beispiel der<br />

Kahlberg/ Lysá hora in den Beskiden, der Altvater/ Praděd im Altvatergebirge/<br />

Jeseníky, die Saarer Berge/ Žďárské vrchy, der Kunetitzer Berg/ Kunětická<br />

Zum letzten Mal fotografierte Altmeister Jiří Havel am 2. Juni 2011 das schnelle Wasser<br />

im Klausengrund – natürlich hat er dies auch in diesem Jahr vor.<br />

hora, die Burg Trosky, die Berge Kozákov, Bösig/ Bezděz, Rallberg/ Ralsko<br />

und der bekannte Jeschken/Ještěd zu sehen. Ein ergreifender Anblick! Man<br />

braucht nur noch ein bisschen Glück mit dem Wetter und das richtige Licht. Im<br />

Januar 2006 versuchte Ctibor Košťál ein paar Winteraufnahmen in der Umge-<br />

bung des Fuchsberges/ Liščí hora zu machen und kehrte nun auf Langlaufskiern<br />

nach Janské Lázně zurück, mit Zwischenstation auf dem Schwarzen<br />

Berg. Kurz bevor der Aussichtsturm Panorama unweit der Bergstation der Seilbahn<br />

schloss (siehe auch VV 12/1998, 30/2008), stieg er schnell noch mal<br />

hoch. Die Inversionswetterlage und die niedrig über dem Horizont stehende<br />

Sonne bewirkten eine ungewöhnliche Schärfe in östlicher Richtung. Glücklicherweise<br />

hatte er sein dreihundert Millimeter langes Objektiv mit dabei und<br />

nur so auf das Geländer gestützt machte er ein paar fantastische Aufnahmen.<br />

Damals entstand Ctibor’s bekanntes Foto ‚Trutnov unter dem Adlergebirge‘, von<br />

dem wir hier nur einen kleinen Ausschnitt des weitestentfernten Horizonts mit<br />

den Beskiden, dem Altvatergebirge und dem Massiv des Glatzer Schneebergs/<br />

Kralický Sněžník abdrucken. Ein weiterer prächtiger Ort zum Fotografieren ist<br />

das Schwarzenberger Hochmoor. Die Bohlenwege des Lehrpfads führen auch<br />

in den hintersten Teil hinter die Hubert-Aussicht. Inmitten der Sumpfwiesen mit<br />

den weißen Bäuschen des blühenden Wollgrases, sattgrünen Moosen und den<br />

Stümpfen verkrüppelter Kiefern, die immer tiefer im Torf versinken, entstehen in<br />

Kombination mit Nebel traumhafte Aufnahmen. Aber auch hier ist greller Son-<br />

nenschein abträglich. Ich gebe zu, dass ich als Dokumentarfotograf kein einziges<br />

der beschriebenen Landschaftsmotive fotografiert habe. Mich interessieren<br />

da mehr Details an Kurhäusern mit Stuck- oder Holzelementen aus verschiedenen<br />

Zeiten. Ich bin überzeugt, dass auch Sie in Johannisbad ihr ganz<br />

persönliches Thema für interessante und sinnvolle Fotografien aus dem Riesengebirge<br />

finden.<br />

www.janske-lazne.cz<br />

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10<br />

Die Hütte Nr. 49 mit Kleinaupner Heugaube in Dolní Malá Úpa fotografierte ich zum<br />

ersten Mal am 6. Dezember 1986. Schon damals ahnte ich, dass sie ein einzigartiges<br />

Element der Volksarchitektur ist. Schade, dass der Besitzer dieser Hütte diese Gaube<br />

später abreißen ließ, auf der ganzen Welt gibt es nämlich nur noch 16 von ihnen.<br />

Die Erfindung der Fotografie halte nicht nur ich für die größte Entdeckung der<br />

Menschheit. Dank der Möglichkeit, reelle Landschaften, die Gesichter von Persönlichkeiten<br />

und den Verlauf von Geschehnissen festzuhalten, konnte man ab<br />

der Mitte des 19. Jahrhunderts ganz konkrete Vorstellung von ihnen vermitteln.<br />

Das Fotografieren begleitet mich mein ganzes Leben – mein Lieblingsfoto von<br />

meinem ersten abgelichteten Kinofilm zeigt Großmutter Jarmila, wie sie meinem<br />

kleinen Bruder die schlammverschmierten Fußballschuhe bürstet. Eigentlich<br />

weiß ich gar nicht, was mich im April 1983 noch als Student der Naturwissenschaften<br />

dazu bewog, damit zu beginnen, Berghäuser, Kapellen, Grenzsteine<br />

oder sonstige Landschaftselemente zu fotografieren. Das Hobby steigerte sich<br />

schon bald zur Versessenheit und zum Bemühen, alle im östlichen Riesengebirge,<br />

also auf dem früheren Gerichtsbezirk Marschendorf von Menschen<br />

Den Wochenendhäusler aus dem Albendorfer Tal und Fotografie-Professor Pavel Štecha<br />

fotografierte ich im Jahre 2002 vor seiner berühmten Fotografie, in der er die Stimmung<br />

vom 17. November 1989 zu Beginn der Samtenen Revolution einfing.<br />

FOTOGRAFIEREN FÜRS ARcHIV<br />

geschaffenen Bauwerke und Objekte festzuhalten. Aus diesen ersten acht Jah-<br />

ren stammen meine von Hand vergrößerten Fotos aller Steindenkmale und einiger<br />

hundert interessanter Hütten. In den nächsten Jahren machte ich Farbfotos<br />

von allen möglichen Gebäuden – von der Plattenbausiedlung in Dolní Maršov,<br />

bis hin zur Böhmischen Baude auf der Schneekoppe. Heute, dank den unendlichen<br />

Möglichkeiten der Digitalfotografie, durchlaufe ich nun meine dritte<br />

dokumentarische Epoche. Nach und nach fotografiere ich alle Objekte noch<br />

einmal und zwar samt ihrer Details. Das ist ganz anderes als damals, als ich<br />

zum Beispiel bis zu den Tonhäusern/ Tonovy domky in Malá Úpa hinaufging<br />

und hier, um Filmmaterial zu sparen, nur ein einziges Foto von Hütte Nr. 42<br />

schoss. Die besten Fotos entstanden im zeitigen Frühjahr, noch ohne Vegetation<br />

und bei verhangenem Himmel. Andererseits, um schöne Detailfotos zu<br />

machen, ist gutes Sonnenlicht genau das Richtige. Erst eine Digitalkamera mit<br />

hoher Lichtempfindlichkeit des Sensors erlaubt es, auch ohne Blitzlicht gute<br />

Interieurfotos zu machen. Bei volkstümlichen Bauten verrät die Ausführung des<br />

Dachstuhls das Alter und die bauliche Entwicklung des Gebäudes. Deshalb<br />

bin ich besonders froh, wenn es mir die Hausbesitzer hin und wieder erlauben,<br />

ihren Dachboden zu dokumentieren. Erst durch das Vergleichen vieler Fotografien<br />

wurde mir die bis dahin unbeschriebene bauliche Entwicklung im östlichen<br />

Riesengebirge bewusst, was zur ‚Entdeckung‘ solch einer Besonderheit wie<br />

der Kleinaupner Heugaube führte. Historische Fotografien verhalfen mir wiederum<br />

zu einem besseren Verständnis der Gegend unter der Schneekoppe. Von<br />

der Dokumentation der Häuser war es nur ein Schritt zu den Menschen, die<br />

hier im Laufe der Jahrhunderte gelebt hatten. Erst jetzt begann ich, nach deren<br />

Fotografien zu suchen und ihre Schicksale aufzuzeichnen. Wer weiß – viel-<br />

leicht entsteht aus all diesem Material mal ein bauhistorisches Adressbuch des<br />

Ostriesengebirges. Dazu bedarf es jedoch des guten Willens seiner einstigen<br />

und heutigen Bewohner. Zum Glück kommen immer häufiger Leute mit alten<br />

Dokumenten und Fotos aus ihren Familienalben zu uns, damit wir sie im Archiv<br />

des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> verarbeiten können. Auch dank dessen ist die Saisonzeitschrift<br />

das, was sie ist.<br />

Als ich vor einem Vierteljahrhundert Bohdan Holomíček kennen lernte, ließ<br />

mich sein Appell aufhorchen: „Fotografiert vor allem zu Hause in der Familie<br />

und eure nächsten Freunde – erst mit der Zeit merkt ihr, welch kostbare Fotos<br />

ihr da gemacht habt.“ Bei der Vernissage von Bohdan’s Ausstellung am 9.<br />

Juni wollte ich der besten Freunde des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> gedenken, die vorzeitig<br />

gegangen sind, ohne dass wir sie ordentlich fotografiert hätten. Zum Beispiel<br />

Mirek (Lanč) Šmíd – im September 1993 stürzte er im Yosemite-Nationalpark<br />

nach einem fünftägigen Soloaufstieg in der Wand Lost Arrow ab. In all den zehn<br />

Jahren unserer gemeinsamen Treffen und Bergsteigeraktionen habe ich nur<br />

zwei schöne Fotografien von ihm gemacht. 1995 verließ uns der Dichter und<br />

Philosoph Petr Slavíček. Obwohl er in Maršov aufgewachsen war und sogar<br />

im <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> gearbeitet hatte, haben weder mein Bruder, noch ich ein hübsches<br />

Portrait von ihm. Den späteren Direktor des Riesengebirgsnationalparks<br />

Oldřich Lábek traf ich 25 Jahre lang in verschiedenen Jagdhütten, bei Spaziergängen<br />

durch den Löwengrund und später bei Gesprächen über Projekten zur<br />

Erneuerung der Riesengebirgslandschaft. Als er 1999 plötzlich aus unserem<br />

Leben verschwand, fand ich nur eine einzige ordentlich fotografierte Situation<br />

mit Olda in der Nähe der Absturzstelle der JU-52 am Hang der Schneekoppe.<br />

Nur etwas besser ist das Archiv mit Fotografien des Fotografen Pavel<br />

Štecha dran. Obwohl wir zwischen 2000 und 2004 schon von seiner schweren<br />

Krankheit wussten, entstanden nur ein paar wenige Portraits. Das uns liebste<br />

ist an der ersten Schautafel im Museum Kalkofen-Vápenka in Horní Albeřice<br />

zu sehen, die wir Pavel‘s Andenken gewidmet haben. Mit Jiří Daněk haben wir<br />

bei vielen Bergsteigerexkursionen ein Stück Welt durchwandert, auch deshalb<br />

habe ich ihn häufiger unterwegs, als zu Hause geknipst. Nach seinem Tode<br />

am 29. Juli 2007 nur ein paar Schritte unter dem Gipfel des Achttausenders<br />

Gasherbrum 1 stellte ich fest, dass ich Jirka’s Portrait aus dem Innern der St.<br />

Annenkapelle in Vrchlabí, die er aus einer Ruine zum Juwel machte, sowieso<br />

am besten mag. Von all diesen fünf außergewöhnlichen Männern hatten wir in<br />

den zwanzig Jahren des Bestehens des Lustigen Ausflugs berichtet. Bei der<br />

Auswahl der Fotos wurde uns bewusst, von welch beträchtlichem Wert die tausenden<br />

Aufnahmen von Bohdan Holomíček doch sind. Deshalb, befolgen Sie<br />

Bohdan’s Rat und fotografieren Sie, was das Zeug hält – die Eltern, Kameraden,<br />

Arbeitskollegen, den netten Nachbarn und das Geburtshaus... Und zwar nicht<br />

nur zufällige Momentaufnahmen, sondern mit Bedacht vorbereitete Aufnah-<br />

men, denn eines Tages werden Sie froh sein, dass sie diese im Archiv haben.<br />

PEc POD SNĚŽKOU<br />

GIPFELFOTOGRAFIEN VON DER ScHNEEKOPPE<br />

Die älteste bekannte Fotografie vom Gipfel der Schneekoppe mit Schutzkapelle, noch ohne Holzverkleidung<br />

stammt aus einer Fotoserie, die Hermann Krone in den Jahren 1863–1866 beschaffte. Nach ihm<br />

schleppten in den Anfängen der Fotografie auch andere Autoren ihre schweren Plattenkameras auf hohem<br />

Stativ zum Gipfel, aber aus diesen Pionierzeiten sind uns keine Fotografie bekannt, die den Besuch<br />

konkreter Personen dokumentieren würden. Zur Schaffung eindrucksvoller Kompositionen posierten<br />

dabei häufig nur Statisten, meistens die Träger der Fotoausrüstung oder auch zufällig vorbeikommende<br />

Wanderer. Die entstandenen Kabinettfotos, Cartes de Visite und damals so beliebten Stereoskopkarten<br />

gehören zu den ältesten Bildsouvenirs aus dem Riesengebirge. Die ersten Fotos namentlich genannter<br />

Menschen entstanden überraschenderweise nicht auf dem Gipfel der Schneekoppe, sondern in einem<br />

Atelier bei der (abgerissenen) Riesenbaude. Ein Berufsfotograf lichtete die Besucher bei jedem Wetter<br />

vor einer Leinwand mit dem Bild der Schneekoppe ab und bevor diese wieder vom Gipfel herunter<br />

kamen, hatte er das Glasnegativ längst entwickelt und eine hübsche braun getönte Kontaktfotografie<br />

beschafft. Auf Glas gespannt, trockneten die Fotos recht schnell, nun brauchte sie der Fotogehilfe nur<br />

noch zurechtzuschneiden und in einen Zierrahmen mit der Überschrift ‚Andenken von der Schneekoppe‘<br />

zu stecken und den glücklichen Wanderern zu übergeben. Die unter schwierigen Umständen<br />

geschaffenen Fotos – in einer Meereshöhe von 1407 m, ohne elektrischen Strom und fließend Wasser<br />

– überdauerten in guter Qualität auch 120 Jahre. Zu den ältesten bekannten Fotos ‚von der Schneekoppe‘<br />

gehört auch ein Portrait des tschechischen Malers Otakar Lebeda. Als er im Jahre1894 im Riesengebirge<br />

malte, ließ auch er sich im Atelier vor der mit aufgeschlichteten Steinen und Birkenzweigen<br />

umrahmten Leinwand samt privatem Bergführer ablichten. Genauso, wie sich die Leinwand mit dem Bild<br />

der Schneekoppe im Hintergrund wandelte, veränderte sich auch die Bekleidung und Ausstattung der<br />

fotografierten Touristen. Auf den älteste Fotos sind sie häufig in Begleitung eines ortskundigen Führers<br />

mit großer Hucke zu sehen, die Damen tragen breitkrempige Hüte und knöchellange Röcke und alle<br />

haben unvermeidliche lange Bergstöcke in der Hand. Auf den letzten Fotos vom Ende der dreißiger<br />

Jahre überwiegen Spazierstöcke und die Damen tragen bereits moderne knielange Röcke. Auch die<br />

Bergler selbst nahmen gern die Gelegenheit wahr, so zur häufig ersten eigenen Fotografie zu gelangen.<br />

Und so sind Fotos von der Riesenbaude, wie das von der Titelseite, in vielen Familienalben zu finden.<br />

Der Fotograf Adolf Hartmann betrieb sein Fotoatelier ‚Schneekoppe‘ jeweils von Mai bis September.<br />

Zu diesem gehörte ab den 20er Jahren auch der Friseursalon Figaro, wo sich die Kunden vor dem<br />

Fotografieren hübsch machen lassen konnten. Noch vor dem Jahre 1905 sorgte ein weiterer Fotograf,<br />

Fritz Goebel aus Krummhübel/Karpacz für Konkurrenz. Dieser lichtete die Besucher häufig draußen,<br />

direkt vor der Kulisse der Schneekoppe ab. Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute sich im Atelier vor<br />

der Leinwand versammeln konnten. Touristengruppen von bis zu 25 Personen und Radfahrergruppen<br />

samt Rad waren keine Ausnahme, am10. September 1921 fotografierte Adolf Hartmann Fräulein Annie<br />

Hafenbraedl sogar mit Pferd. Sie selbst schrieb auf das Foto: Zur Erinnerung an meinen Ritt zur Schnee-<br />

koppe auf meinem guten Freund Fritzek. Als man Hartmann am 18. Juni 1910 um ein Gruppenfoto von<br />

142 Militärkadetten samt Musikkapelle bat, musste er allerdings auch raus aus dem Atelier.<br />

An diese fotografischen Dienstleistungen von der Riesenbaude knüpfte Ivan Sejtko aus Pec pod<br />

Sněžkou an. Als ihm die Kommunisten1958 sein Fotoatelier in Rožmitál pod Třemšínem endgültig wegnahmen,<br />

fand er sein neues Zuhause in Pec pod Sněžkou und war hier über zwanzig Jahre lang unter der<br />

Regie der hiesigen Kommunalverwaltung Heimfotograf des Urlaubsorts. 1965 fiel ihm eine Marktlücke<br />

auf – eine Dienstleistung für die Touristen, die zur Schneekoppe wollten. Ein paar Fotos schoss er auf<br />

Bestellung auch auf dem Gipfel, aber tausende Menschen fotografierte er im Laufe von zehn Jahren<br />

direkt im Sessellift. Kurz vor der Zwischenstation auf dem Rosenberg/ Růžová hora baute er sich einen<br />

Anstand mit Fensterchen und überraschte die vorbeifahrenden Touristen mit dem Klicken seiner Exakta.<br />

Wer das Foto wollte, brauchte nur zu bezahlen und die Adresse zu diktieren, bald darauf bekam man per<br />

Post ein Foto mit der Aufschrift ‚Ausflug zur Schneekoppe‘ zugeschickt.<br />

Nach 1900 hatten schon die ersten Touristen ihren eigenen Fotoapparat und ließen sich direkt auf<br />

der Schneekoppe fotografieren. Solche Gipfelfotos entstehen auch heute noch und zwar immer häufiger.<br />

Wohl jeder, der den Gipfel erklommen hat, macht ein Foto bei der St. Laurentiuskapelle, vor dem<br />

ovalen Schild ‚Tschechische Republik‘, am Grenzstein Nr. IV/28 oder am Wegweiser mit der Tafel ‚Sněžka<br />

1602 m – höchster Berg der Tschechischen Republik‘. Neuerdings fotografiert man sich auch gern<br />

auf der Terrasse der Poststelle, wo man für einen Moment die ‚höchststehende Person Tschechiens‘<br />

ist. Zumindest, was die Meereshöhe anbelangt. Der neue Inhaber der Poststelle Milan Blaha bereitet<br />

nun den ersten und gleich höchstgelegenen Net Point in Tschechien vor. Über diesen Kommunikations-<br />

punkt mit Webkamera kann man in Zukunft auch seine Lieben daheim grüßen. Es reicht anzurufen und<br />

die Lieben daheim können unter der Adresse www.postovnasnezka.cz im Computer oder Mobiltelefon<br />

beobachten, wie Sie den Augenblick auf dem höchsten Gipfel nördlich der Alpen genießen. Natürlich<br />

kann man das Foto auch downloaden. In unserem Redaktionsarchiv bewahren wir Hunderte von Gipfelfotos<br />

aus mehr als einhundert Jahren auf. Häufig sind dies Wandergruppen, Schulklassen, ganze<br />

Familien, hin und wieder auch Leute, die auf der Schneekoppe arbeiteten. Eines haben alle Fotos gemeinsam<br />

– die Freude an diesem besonderen Augenblick. Wobei gilt – je schwieriger der Aufstieg, um<br />

so heftiger die Emotionen. Darin unterscheiden sich die Gipfelfotografien von der Schneekoppe kaum<br />

von ähnlichen Schnappschüssen vom Mont Blanc oder Mount Everest.<br />

In den nächsten zwei Jahren wird es ein besonderes Fotomotiv geben – den Bau der neuen Kabinenseilbahn.<br />

Kaum zu glauben, dass uns keine Fotografie aus den Jahren 1947 bis 1949 bekannt ist, als<br />

der Sessellift gebaut wurde, der am 2. September 2012 mit einer letzten Fahrt aus Pec zum Rosen-<br />

1894 – Unbekannte Wanderer auf einem Andenken<br />

von der Schneekoppe.<br />

Im Oktober 1921 ritt Annie Hafenbraedl<br />

bis zum Gipfel.<br />

Der Fotograf Ivan Sejtko fotografierte tausende<br />

überraschte Touristen direkt auf dem Sessellift.<br />

11


12<br />

Hugo Pohl verewigte 1910 seine Freunde<br />

aus Trautenau vor der meteorologischen Station.<br />

1926 stand Franziska Braun an der Spitze<br />

des Mädchenpersonals in der Böhmischen Baude.<br />

Die Tafel der Tschechischen Republik – ein besonderer<br />

Schnappschuss namentlich für Wanderer aus Polen.<br />

Am 10. Oktober 2007 ging die Sonne<br />

auf der Schneekoppe um 7 Uhr auf.<br />

berg/ Růžova hora seinen 62-jährigen Betrieb einstellt. Hat damals wirklich niemand fotografiert, wie<br />

die Schneise in den Wald geschlagen wurde, die Betonfüße gegossen und die Gittermaste errichtet<br />

wurden und die Bergstation in 1594 m Meereshöhe erbaut wurde? Von Fotoamateuren wissen wir, wie<br />

schwierig damals Fotoapparate, Kinofilme oder Fotopapier zu bekommen waren aber vielleicht gibt es<br />

trotzdem noch Familienalben oder Redaktionsarchive mit solchen Dokumentarfotografien. Beim Bau<br />

der neuen Seilbahn wird dies sicher viel anders sein, auch wenn die meisten der tausenden, die Demontage<br />

der alten Seilbahn, den Bau der Talstation an neuer Stelle, den Umbau der Umsteigestation<br />

auf dem Rosenberg und der Bergstation auf der Schneekoppe, die Betonarbeiten und die Errichtung<br />

neuer Mäste per Hubschrauber dokumentierenden Fotografien nur auf privaten Festplatten landen. Wie<br />

immer entstehen neben professionellen Fotos vor allem von Reportern sicher auch zahlreiche Schnapp-<br />

schüsse von Amateuren, die zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort sind. So, wie sie in der Vergangenheit<br />

den Absturz einer Focke-Wulf dicht unter der Böhmischen Baude, das erste Automobil auf dem<br />

Gipfel, die schwere Arbeit der Koppenträger, die undurchlässige und scharf bewachte Grenze im Jahre<br />

1981, den ersten Gottesdienst in Freiheit im August 1990, den Abriss der hölzernen meteorologischen<br />

Station und auch der Böhmischen Baude, das Treffen hunderter Teilnehmer an der Laurentiuswallfahrt<br />

immer am 10. August und die letzten öffentlichen Fahrten der Seilbahn zum Gipfel der Schneekoppe am<br />

13. Mai 2012 fotografierten...<br />

SONNENAUFGANGSwANDERUNG<br />

Heute mutet das nahezu unglaublich an, aber vor einhundert Jahren waren die Beobachtungen von<br />

Sonnenaufgängen vom Gipfel der Schneekoppe das größte und bekannteste Erlebnis der Sommertouristen<br />

im Riesengebirge. Auch deshalb baute man auf dem Gipfel zwei große Bauden für ungefähr<br />

einhundert Schlafgäste, die hier nur eine Nacht verbrachten. Ohne diese Gratisvorstellungen der Sonne<br />

hätte es hier wohl nur eingeschössige Gasthöfe gegeben. Jeden klaren Sommermorgen traten sich<br />

bis zu dreihundert Touristen auf den Terrassen der Preußischen und Böhmischen Baude die Beine in<br />

den Bauch. Außer den Besuchern, die ordentlich oder provisorisch direkt auf der Schneekoppe übernachtet<br />

hatten, kamen auch noch weitere Scharen von der Wiesen- und Riesenbaude hergeeilt. Noch<br />

tiefer fand man zwar billigere und auch bequemere Unterkünfte, dafür musste man aber auch früher<br />

aufstehen und weil man beim Aufstieg ordentlich ins Schwitzen geriet, war einem beim Warten auf die<br />

Morgenröte auch kalt. Die technischen Möglichkeiten der damaligen Fotoapparate erlaubten es nicht,<br />

den faszinierenden Augenblick festzuhalten, wenn die Sonnenscheibe überraschend flott über dem<br />

orangefarbenen Horizont über Malá Úpa auftaucht. Deshalb kennen wir kein historisches Foto, das die<br />

Atmosphäre der Geburt des Tages auf der Schneekoppe hätte einfangen können, dafür aber ein paar<br />

Zeichnungen, Gemälde und Grafiken. Fotografisch am interessantesten sind Sonnenaufgänge samt<br />

Schneekoppe. Die dramatischen Morgenfotos vom Aupahochmoor mit der Silhouette der mit Wolken<br />

aller Formen und Farben geschmückten Berghünen werden Sie von Büchern, Kalendern und Ansichts-<br />

karten her kennen. Die Wiesenbaude ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt – in 15 Minuten ist man<br />

beim Bohlenweg, der gleichzeitig die längste Brücke im Riesengebirge ist. Dann braucht man nur noch<br />

die richtige Komposition einzustellen und am Display der Digitalkamera verschiedene Belichtungszeiten<br />

ausprobieren. Meister, die mit traditionellen Fotofilmen fotografieren, erfahren erst nach ein paar Tagen,<br />

ob alles richtig eingestellt war. Um so größere Achtung gebührt ihnen für ihr verblüffendes Werk zum<br />

Thema Sonnenaufgang oder -untergang. Heute kann man darüber hinaus auch den genauen Zeitpunkt<br />

des Sonnenaufgangs feststellen, wenn man sich die in einminütigen Intervallen aufgenommenen Fotos<br />

der unter dem Dach der Wiesenbaude installierten Webkamera (www.humlnet.cz) aus den Vortagen<br />

ansieht. Mithilfe des Internets lässt sich nicht nur die Sonnenbahn bestimmen, sondern auch, welche<br />

Temperaturen und Windgeschwindigkeiten auf den Kämmen herrschen.<br />

Auf der Schneekoppe übernachten kann man heute nicht mehr, in der Nähe übernachten aber ja –<br />

auf der Wiesenbaude/ Luční bouda oder im Schlesierhaus/ Schronisko Dom Śląski auf der polnischen<br />

Seite der Koppenplan oder auch in der Baude Růžohorky. Aus Pec pod Sněžkou führen zwei Wege zum<br />

Gipfel, die als Nachtaufstieg geeignet sind. Der grüne Wanderweg beginnt im Zentrum von Pec und<br />

steigt recht steil am Větrník zur Baude Růžohorky und anschließend etwas gemächlicher zum Gipfel<br />

hinauf. Bei forschem Schritt und mit Stirnlampe sind die achthundert Höhenmeter bequem unter zwei<br />

Stunden zu schaffen. Der Aufstieg aus Velká Úpa dauert nur ein paar Minuten länger. Man wandert den<br />

bequemeren, gelb markierten ehemaligen Schrommaweg/ Šraml hinauf, der sich bei den Bauden Růžohorky<br />

mit dem Weg aus Pec verbindet. Das Timing sollte man mittels Webkamera planen, denn das allzu<br />

lange Warten im durchgeschwitzten T-Shirt kann recht unangenehm sein. Und der Sonnenuntergang<br />

am Hang, mitten im Latschendickicht ist nun wahrhaft kein berauschendes Erlebnis. Die regelmäßigen<br />

Besucher der Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> Martina und Pavel Veselka, brachen am 11. Juni des vergangenen<br />

Jahres mit ihren Kindern um halb Drei in der Früh zu ihrer Sonnenaufgangswanderung auf dem ‚Šraml-<br />

-Weg‘ auf. Auf dem Gipfel waren sie genau um 4.37 Uhr. Die Vögel begannen um drei Uhr zu singen<br />

– gerade, als sie den oberen Šraml verließen. Da sie echte Naturliebhaber sind, waren Aufstieg und<br />

Sonnenaufgang für die ganze Truppe ein intensives Erlebnis. Nur die Kinder beschwerten sich, dass der<br />

Schatten der Schneekoppe viel zu schnell über den Riesengrund huschte. So früh am Morgen konnten<br />

sie sich nur aus dem Rucksack erfrischen. Ja, wo sind die Zeiten, als die heute älteste Einwohnerin von<br />

Malá Úpa, die damals 28-jährige Franziska Braun (die später Raimund Sagasser heiratete) in den 20er<br />

Jahren an jedem Sommermorgen bei Tagesanbruch auf der Böhmischen Baude noch die 120 Haferl<br />

noch heißen Kaffee verkaufte... Heute muss man bis neun Uhr warten, bis die Tschechische Poststelle<br />

öffnet.<br />

MIT DER KAMERA IM ScHAUBERGwERK ‚KOVáRNA-BERGScHMIEDE‘<br />

Bergleute vieler Generation hieben in den Jahren 1511 bis 1959 mit gewissen Unterbrechungen<br />

und in verschiedensten Techniken sieben Kilometer Stollen und Strecken ins Massiv der Schneekoppe.<br />

Die Speläologen der Gruppe Speleo Albeřice wiederum machten attraktive Orte im Bergwerk<br />

Bergschmiede – Kovárna für Touristen und Freunde der Bergbaugeschichte zugänglich. Schon im<br />

Laufe der ersten Jahre des Betriebs konnten die Besucher erkennen, wie schwierig es ist, die riesigen<br />

Räume in der Bergschmiede dokumentarisch einzufangen. Dem Fotografieren in der Unterwelt<br />

sind klare Grenzen gesetzt, die von der Intensität der Blitzlichter der Kameras abhängen. Gute Fotografien<br />

größerer unterirdischer Räume sind nicht ohne Hilfslicht, am besten von einigen Stellen auf<br />

einmal zu beschaffen. Erste bekannte Aufnahmen aus der Unterwelt des Riesengrunds machte Leo<br />

Sacher. 1956 trat dieser Landvermesser bei der Erzerkundung an und verpflichtete sich, Schweigen<br />

über alle Ergebnisse zu bewahren. Er vermaß nicht nur die Richtung des Vortriebs, sondern auch den<br />

Umfang des abgebauten Gesteins. Nach seinen Berechnungen wurden die Bergleute auch entlohnt,<br />

deshalb musste er bis zu viermal im Monat in die Unterwelt des Riesengrunds einfahren. Weitere<br />

Grubenräume hatte er in Svatý Petr und Harrachov zu vermessen. Kurioserweise galten die strengen<br />

Regeln der Wächter der strategisch wichtigen Rohstofflagerstätten nicht fürs Fotografieren. Sie rechneten<br />

wohl nicht mit der Möglichkeit, dass man Untertage solch gute Fotos machen kann. Ingenieur<br />

Sacher hatte es als tüchtiger Fotoamateur gelernt, Kugeln mit Magnesiumpulver zu verwenden, die<br />

nach dem Zünden ein kurzes, höchst intensives Licht verbreiteten. Er ließ einen auf dem Stativ vorbereiteten<br />

Fotoapparat der Marke Altix mit geöffneter Kammer stehen, sodass der Film erst bei der<br />

Beleuchtung der Strecke durch verschieden weit entfernte Lichtblitze exponiert wurde. Auf diese<br />

recht komplizierte Weise gelang es ihm, ein paar Dutzend Fotografien zu beschaffen, von denen heute<br />

einige von außerordentlichem dokumentarischem Wert sind. Die meisten Messungen nahm er mit<br />

Kollege Jiří Dušek und Figurant Gustav Martinec in den abgebauten Stollen Prokop und Helena vor. In<br />

den historischen Abbauräumen der Kovárna-Bergschmiede war kein Abbau geplant, hier beschafften<br />

sie lediglich informative Dokumentation. Das verschaffte Leo Sacher mehr Zeit, seine explosive Beleuchtung<br />

vorzubereiten und Fotos der heute erschlossenen Grubenräume zu machen. Der nächste<br />

Fotograf der Unterwelt der Schneekoppe war dreißig Jahre später Radko Tásler. Am 23. Juli 1988<br />

brachen die Speläologen den zugemauerten Schachteingang zur Grube Bergschmiede auf, um 16<br />

Jahre später einen Teil der Unterwelt für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die ersten guten<br />

Fotos des abwechslungsreichen Bergwerks fotografierte Radko mithilfe von Blitzlichtbirnen für Polaroid-Kameras.<br />

Die werden heute in der normalen Fotopraxis kaum noch verwendet, die letzten liegen<br />

nur noch in Nordamerika auf Lager. Miteinander verbundene elektronische Blitzlichtgeräte oder auch<br />

das Licht von Reflektoren, die bei den Erschließungsarbeiten am Bergwerk von transportablen Stromzentralen<br />

gespeist wurden, ermöglichten natürlich ganz andere Fotografien.<br />

Der Besuch des historischen Bergwerkes ist ein Erlebnis, das man als Teilnehmer organisierter<br />

Begehungen gern dokumentieren möchte. Aus Sicherheitsgründen ist die Mitnahme von Stativen<br />

nicht möglich, dementsprechend sind Fotos in die Tiefe Grenzen gesetzt. Ohne Hilfslicht oder Blitzlichtbirnen<br />

sind solche Fotos sowieso nichts wert. Was nicht heißt, dass man hier nicht interessante<br />

Fotos machen kann. Beim Abstieg in fünfzig Meter Tiefe sollte man sich aus Sicherheitsgründen<br />

nur der Besichtigung selbst und den Erläuterungen des Führers widmen. Auf der unteren Zwischen-<br />

-sohle hat man dann genug Zeit zum Fotografieren. Warten Sie auf besonders fotogene Stellen: Die<br />

fotografisch hübschen und auch mit normalem Elektronenblitzlicht fotografierbaren türkisblauen<br />

Kupfersinter etwa in der Mitte des Aufstiegs oder ganz unten die Strukturen der freigelegten Falten<br />

der zuckerweißen, schwarzgeränderten Marmore. Das steinerne Andenken an die Faltung des Riesengebirges<br />

vor Millionen von Jahren ist ein dankbares Fotoobjekt. Wer sich für Bergbaumethoden<br />

interessiert, macht ein Foto des detaillierten dreidimensionalen Farbmodells aller hiesigen Stollen<br />

und Strecken oder der im feucht-kühlen Milieu gut erhaltenen ‚Fahrten‘ - historischen Steigbäume<br />

(Baumstämme mit eingehauenen Stufen), die laut dendrochronologischen Analysen auch Hunderte<br />

von Jahren alt sind. Sie haben eine interessante Struktur und verlocken dazu, Untertage eine Makro-<br />

-Fotografie auszuprobieren. Zu Hause merkt man dann meistens, dass die besten Erinnerungsfotos<br />

doch die bei Tageslicht sind – an der Blockhütte der Speläologen vor dem Eingang zur Unterwelt,<br />

mit den Freunden in ihrer blauen Bergmannskluft und leuchtender Kopflampe am knallroten Helm...<br />

Das Bergwerk ‚Kovárna – Bergschmiede‘ ist nur im Juli und August geöffnet. Der bequemere,<br />

einstündige Rundgang A findet jeweils freitags bis sonntags um 10.30, 13.30 und um 16.30 Uhr<br />

statt. Der anspruchsvolle Rundgang B nimmt nahezu drei Stunden in Anspruch und beginnt immer<br />

um 10.00, 13.00 und 16.00 Uhr. Sowohl an Rundgang A, als auch Rundgang B können maximal 10<br />

Besucher teilnehmen. Ausschließliche Verkaufsstelle ist das Städtische Informationszentrum <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou. Die durch den Kauf der Eintrittskarten bestätigte Reservierung der Berg-<br />

werksbesichtigungen können Sie persönlich oder telefonisch unter der Rufnummer 499 736 130,<br />

ggf. auch ausreichend im Voraus per E-Mail an die Adresse info@veselyvylet.cz vornehmen. Die<br />

Bergwerksbegehungen sind bei jedem Wetter möglich, rechnen Sie mit einer anderthalben Stunde<br />

Wegzeit vom <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> im Zentrum von Pec bis zur Blockhütte am Eingang zum Bergwerk, wo man<br />

sich mindestens 15 Minuten vor Beginn eintreffen sollte (Anziehen der Schutzbekleidung und -mittel<br />

und Sicherheitsbelehrung). Nähere Informationen finden Sie auf der Website der Speläologen www.<br />

speleoalberice.cz. www.pecpodsnezkou.cz<br />

Leo Sacher fotografierte vor 25 Jahren<br />

seine Kollegen im Bergwerk Kovárna-Bergschmiede.<br />

Jiří Duška prüft im Schein der Grubenlampe<br />

die am Theodolit gemessenen Daten.<br />

Schnitt durch die Marmorfaltung auf Rundgang B.<br />

Die von den Bergleuten im Jahre 1959 verlassene Teilsohle.<br />

13


Vosecká bouda<br />

Kotel<br />

1435<br />

Vítkovice<br />

Křižlice<br />

Jizerka<br />

Kotelní<br />

jáma<br />

Hrabačov<br />

Čihadlo<br />

1200<br />

JILEMNICE<br />

Pramen Labe<br />

Benecko<br />

Štěpanice<br />

Valteřice<br />

Martinice<br />

Labská bouda<br />

Zlaté návrší<br />

Mrklov<br />

Labský důl<br />

Sněžné jámy<br />

Vysoké kolo<br />

1504<br />

Labe<br />

Kněžice<br />

Horní<br />

Branná<br />

Martinovka<br />

kaple<br />

sv. Anny<br />

Dolní<br />

Branná<br />

Petrova b.<br />

Labe<br />

Údolí Bílého Labe<br />

Kozí hřbety<br />

VRCHLABÍ<br />

Kunčice<br />

Špindlerova<br />

bouda<br />

Podhůří<br />

POLSKO<br />

Stará Bucharova cesta<br />

Malé Labe<br />

Kotelský potok<br />

Velki<br />

Stav<br />

Horní Lánov<br />

Prostřední<br />

Lánov<br />

Dolní<br />

Lánov<br />

Wang<br />

Modrý důl<br />

Čistá<br />

Fořt<br />

Lomnica<br />

Zahrádky<br />

Černý<br />

Důl<br />

Čistá<br />

Terezín<br />

Úpa<br />

Karpacz<br />

Hoffman.<br />

bouda<br />

Lomniczka<br />

Travers<br />

Šraml<br />

Sowia dolina<br />

Portášky<br />

Cesta Tee Weg<br />

Lanovka Č. hora<br />

Centrální<br />

parkoviště<br />

Zvonková cesta<br />

Janská h.<br />

Malá Úpa<br />

Tabule<br />

Rudolfova<br />

cesta<br />

Modrokamenná<br />

Lesní dům bouda<br />

JANSKÉ<br />

LÁZNĚ<br />

Luční potok<br />

Střecha<br />

Dlouhý hřeben<br />

Úpa<br />

Kowary<br />

Cestník<br />

Růženina cesta<br />

Rossaweg<br />

Sejfy<br />

Podgorze<br />

Jedlica<br />

Ochranná<br />

kaple<br />

<strong>Antonín</strong>ovo<br />

údolí<br />

Hrádeček<br />

Křížový vrch<br />

Kowary<br />

Dvorský les<br />

1033<br />

Sklenářovice<br />

Mladé Buky<br />

V Peklích<br />

Histor. most<br />

Brücke<br />

Bednářova cesta<br />

Bystřice<br />

Bóbr<br />

Stachelberg<br />

TRUTNOV<br />

Nová Paka - Praha Hostinné - Praha Hostinné Kuks - Dvůr Králové<br />

Bolkov<br />

Rudník<br />

Javorník<br />

Smrčinná stráň<br />

Emmina cesta<br />

Svoboda<br />

nad Úpou<br />

Hertvíkovice<br />

VÝCHODNÍ KRKONOŠE<br />

OST RIESENGEBIRGE<br />

2012<br />

22<br />

Vrbatova b.<br />

Samotnia<br />

Hamplova b.<br />

U Hlaváčů<br />

doporučená služba - strana<br />

Empfehlenswerte Dienstleistung/Seite<br />

Mědvědín<br />

Mísečky<br />

Krausovky<br />

Labská<br />

přehrada<br />

Šeřín<br />

Volský<br />

1033<br />

Důl<br />

Přední Labská<br />

Herlíkovice<br />

Štěp. Žalý<br />

Lhota<br />

Čertova louka<br />

Maly<br />

Kopa<br />

Sowia<br />

1471<br />

Stav<br />

1164 Pomezní Boudy<br />

Bouda Karpacz<br />

22 Malá Úpa<br />

Bílé Labe<br />

Kowary<br />

Jelenka U Dolu 19<br />

Bílá louka<br />

Jelenia Gora<br />

IC KRNAP<br />

19<br />

Svorová h.<br />

Blesk<br />

Nové<br />

18<br />

SNĚŽKA<br />

Haida<br />

Luční b.<br />

Úpská 1602<br />

Malá domky<br />

Prostřední<br />

Svatý Petr<br />

rašelina<br />

hora<br />

Úpa 19<br />

Luční hora Studniční<br />

ŠPINDLERŮV<br />

1555 hora 1554<br />

Renerovka<br />

Dlouhý důl<br />

Obří důl<br />

U kostela<br />

Koule<br />

MLÝN<br />

Kraví h.<br />

Stoh Výrovka<br />

Růžová hora<br />

1315<br />

1390<br />

Lví důl Jelení h. 1071<br />

Lysečinská bouda<br />

Na Pláni Klínovky 18<br />

19<br />

Máma<br />

1172<br />

19<br />

19<br />

Nová Klínovka<br />

Richterovy b.<br />

Ekomuzeum<br />

Na rozcestí<br />

KRNAP<br />

kaple<br />

Spálený<br />

Mlýn<br />

Narození<br />

Horizont<br />

Pěnkavčí<br />

Páně<br />

PEC pod<br />

1<br />

22<br />

Zadní<br />

Severka<br />

vrch<br />

Vápenka<br />

Rennerovky<br />

19<br />

SNĚŽKOU<br />

Jana<br />

jeskyně<br />

Nový<br />

Nikola<br />

Parada<br />

Červený<br />

Liščí hora<br />

Info<br />

kříž<br />

Rennerovky<br />

1363<br />

Liščí louka<br />

<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />

Horní<br />

Galerie<br />

Červený<br />

Horní<br />

Albeřice<br />

vrch<br />

Reisova<br />

Hnědý Vrch Javor<br />

Velká Úpa<br />

Lysečiny<br />

Niedamirów<br />

3<br />

kaple<br />

Křižovatka<br />

Dolní<br />

Vebrova<br />

Lesní b.<br />

Albeřice<br />

bouda<br />

Valšovky Aichelburg<br />

19<br />

Stará hora<br />

Kolínská Thammovy b.<br />

bouda<br />

sv. Anna Dolní lom<br />

Strážné<br />

Rudolfov<br />

VESELÝ VÝLET<br />

Lysečiny Suchý<br />

Hrnčířské b. Lučiny<br />

INFOCENTRUM<br />

Důl<br />

GALERIE - PENSION<br />

LAPIDÁRIUM<br />

22<br />

Černohorská<br />

Temný Důl<br />

Rýchorský<br />

U Hlaváčů<br />

kříž<br />

Dolní<br />

Václavák rašelina<br />

Rýchorská<br />

Světlá hora<br />

bouda<br />

Klínový potok Dvůr kaple<br />

Černá h.<br />

Krausovy b. Reissovy<br />

Sever<br />

18<br />

Rýchory<br />

sv. Michala<br />

domky Horní<br />

1299<br />

Vernéřovice<br />

Zrcadlové b.<br />

Maršov<br />

veřejná silnice<br />

Öffentliche Straße<br />

místní a lesní silnice<br />

Orts - und Waldstraßen<br />

lesní cesty a chodníky<br />

Waldwege und -steige<br />

lanová dráha<br />

Seilbahn<br />

lyžařské vleky<br />

Skilift<br />

potok - řeka<br />

Bäche und Flüsse<br />

parkoviště<br />

Parkplatz<br />

střežená parkoviště<br />

Bewachter Parkplatz<br />

2 3 4 5 km<br />

Černá Voda<br />

Bobr<br />

Lampertice<br />

ŽACLÉŘ<br />

Krkonošské<br />

muzeum<br />

Omnia<br />

18<br />

Permoník<br />

Rusalka<br />

Prádelna<br />

23<br />

Prkenný<br />

Důl<br />

Křenov Zlatá<br />

Olešnice<br />

Libeč<br />

Voletiny<br />

Královec<br />

Úpice - Adršpach


16<br />

FOTOREPORTAGE ÜBER EIN KRIEGSDENKMAL<br />

In der 14. Ausgabe des Lustigen Ausflugs (VV 14/1999) hatten wir eingehend<br />

die dramatischen Ereignisse vom Ende des 2. Weltkriegs in Malá Úpa/<br />

Kleinaupa beschrieben. Am 23. Februar 1945 stürzte kurz nach Mitternacht<br />

ein deutsches Militärtransportflugzeug, eine Junkers JU 52, in dichtem<br />

Schneetreiben an der Schneekoppe ab. Es nahm an keiner direkten Kampfaktion<br />

teil. Im engen Rumpf drängten sich zwanzig verwundete Soldaten, die<br />

aus der Festung Breslau/ Wroclaw ausgeflogen wurden, wie die größte, von<br />

der Roten Armee eingekesselte schlesische Stadt genannt wurde. Das Flugzeug<br />

mit der Nummer 8620 startete genau zehn Tage nach der vollständigen<br />

Einkesselung. Neben der vierköpfigen Besatzung mit Hauptpilot Emil Hannemann<br />

war eine weitere komplette Besatzung einer Junkers an Bord, die<br />

kurz vorher auf dem provisorischen Flugplatz mitten in Breslau verunglückt<br />

war. Ziel des Flugzugs mit 28 Wehrmachtssoldaten an Bord war ein Lazarett<br />

im Hinterland, wohl in Dresden. Den Absturz am östlichen, Riesenkamm<br />

genannten Ausläufer der Schneekoppe überlebten mindestens sechs Männer,<br />

die nach siebenstündigem Herumirren im Dunkel und in tiefem Schnee<br />

entlang der Stangenmarkierung bei den Leischnerbauden/ Růžohorky an<br />

langten. 22 Soldaten starben direkt beim Absturz oder erfroren schwer verletzt<br />

wenig später. Der dreiundzwanzigste, Siegfried Szewezyk, kämpfte sich<br />

zwar bis zu den Leischnerbauden durch, starb dort aber vor Erschöpfung.<br />

Dies sind die grundlegenden Fakten über das größte Flugzeugunglück in der<br />

Geschichte des Riesengebirges, die Sie heute zu Ausflügen an interessante<br />

Orte von Malá Úpa inspirieren sollen. Machen Sie nach 67 Jahren seit diesem<br />

Ereignis Ihre eigene Fotoreportage.<br />

Ein guter Ausgangspunkt hierzu ist der historische Ortskern von Malá Úpa<br />

mit der Kirche St. Peter und Paul. Direkt an der Friedhofsmauer sind drei<br />

Teile der einzigen, bewahrt gebliebenen Flugzeugtrümmer im Riesengebirge<br />

zu sehen. Jahrelang hatten sie auf den kleinen Wiesen oder in den Latschenbüschen<br />

am Hang der Schneekoppe gelegen, bis sich Bürger von Malá Úpa<br />

im September 1998 entschlossen, hunderte Trümmerteile der Junkers JU<br />

52 in große Transportnetze zu sammeln und von einem Hubschrauber abtransportieren<br />

zu lassen. Außer dem zerstörten Motor ist auch der Schwanz<br />

des ursprünglich zwanzig Meter langen Flugzeugrumpfes ausgestellt. Es ist<br />

noch gut zu erkennen, wo das Höhenruder und dessen beweglicher Flügel<br />

befestigt waren. Vom Seitenruder blieb oben nur ein Gewirr aus verbogenen<br />

Blechen übrig, aber hinten ist noch der Flansch zu sehen, in dem sich der<br />

hintere Teil des Höhenruders bewegte. Aus dem unteren Bogen des Flugzeugschwanzes<br />

ragt noch die Halterung des Heckspornrades hervor. Aus<br />

welchem Teil des Flugzeugs das dritte ausgestellte Stück stammt, werden<br />

Sie selbst erkennen. Sollte Ihnen dabei das Bild der ganzen JU 52 an der<br />

ersten Tafel nicht weiterhelfen, dann sehen Sie sich einfach die ausführliche<br />

Skizze an, die etwas später folgt. An beiden Teilen des Flugzeugrumpfes ist<br />

die konstruktive Lösung des für seine Zeit großen Transportflugzeugs mit<br />

einer Flügelspannweite von nahezu 30 Metern gut zu erkennen. Um das Gewicht<br />

des Flugzeugs zu verringern, bestanden die meisten der vernieteten<br />

Elemente aus leichten Alu-Legierungen. Das Alu-Wellblech bedeckt auch<br />

Der Absturz des Transportflugzeugs der deutschen Luftwaffe,<br />

einer Junkers JU 52 an der Schneekoppe, ereignete sich am 23. 2. 1945.<br />

MALá ÚPA<br />

nach 70 Jahren nach seiner Herstellung und dem Aufenthalt in rauesten Witterungsbedingungen<br />

hier und da noch grüne Tarnfarbe. Nicht nur der Fortsetzung<br />

unserer Geschichte zuliebe sollte man nun einen Abstecher zum<br />

interessanten Bergfriedhof machen. Links vom Eingang ist hinter dem Familiengrab<br />

der Hofers eine geebnete Rasenfläche zu sehen. In diesem gemeinsamen<br />

Grab wurden am 2. März 1945 alle Opfer des Flugzeugunglücks in<br />

Doppelreihe beigesetzt. Rechts vom zentralen Friedhofskreuz befindet sich<br />

das Grab von Raimund Sagasser (siehe auch VV 21/2003, 30/2008). Der<br />

Holzfäller und letzte Bergbauer von Kleinaupa liegt unter einem Holzkreuz<br />

begraben, dass er selbst geschnitzt hatte. Er war der einzige direkte Helfer<br />

bei der Bergung der erwähnten 20 Opfer. Im Februar 1984 erzählte er mir,<br />

wie er damals mit weiteren Holzfällern mit großen Hörnerschlitten ausgerüstet,<br />

die normalerweise zum Holztransport dienten, zum Riesenkamm aufbrach,<br />

um jedes Opfer einzeln zu bergen. Auch nach 29 Jahren noch konnte<br />

sich Raimund Sagasser genau an das schreckliche Gefühl erinnern, als es<br />

ihm nicht gelang, den in unnatürlicher Haltung gefrorenen Leib eines jungen<br />

Soldaten auf dem Schlitten festzuzurren. Damals kam niemand auf den Gedanken,<br />

diese schaurige Schlittenkolonne zu fotografieren. Als sie am Friedhof<br />

ankam, stellte man fest, dass die Leichenhalle zu klein für alle Opfer war.<br />

So legte man die 22 Toten in Reih und Glied auf dem Fußboden in der Halle<br />

des gezimmerten Gasthofs ‚Zur Kirche‘ aus, damit sie dort ‚auftauen‘ konnten,<br />

bevor man sie in gewöhnliche Särge legte. Später brachte man auch die<br />

sterblichen Reste des Dreiundzwanzigsten – von Siegfried Szewezyk hier<br />

her. Eine Woche nach dem Unglück fand das Begräbnis statt – mit allen<br />

militärischen Ehren und unter starker Anteilnahme der Einheimischen. Völlig<br />

ohne Publicity organisierte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

e. V. im Juni 2002 die Exhumierung der Gebeine und deren Überführung auf<br />

den deutschen Kriegsfriedhof in Brno. Entsprechend den Grundsätzen der<br />

nach Ende des 1.Weltkriegs, genau gesagt im Dezember 1919 gegründeten<br />

Organisation werden die Soldaten in besonders gekennzeichneten Gräbern<br />

auf dem Gebiet desjenigen Staates beigesetzt, in dem sie gefallen sind.<br />

Zertifiziertes Flugzeugteil<br />

Auf dem Weg von der Kirche hinauf zu den Grenzbauden/ Pomezní Boudy<br />

öffnet sich der Blick auf die Schneekoppe samt der Unglücksstelle rechts<br />

von ihr. Bevor man zum Riesenkamm aufbricht, sollte man das Info-Zentrum<br />

in Horní Malá Úpa besuchen. Dem Absturz der Junkers JU 52 ist nämlich ein<br />

Teil der hiesigen Ausstellung gewidmet, die hier vom <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> zusammen<br />

mit der Gemeinde installiert wurde. Mittelpunkt der Ausstellung ist der best<br />

erhaltene aller drei BMW 9-Zylinder-Motoren. An einem der abgebrochenen<br />

Zylinder ist noch der große entblößte Kolben zu sehen (und zu fotografieren).<br />

Und in den gerippten Motorköpfen sind noch die Öffnungen der Zündkerzen<br />

zu sehen, die gleich im ersten Jahr nach dem Flugzeugunglück verschwanden.<br />

Die hölzerne Attrappe bietet eine gewisse Vorstellung von der Größe<br />

des zerbrochenen Zweiblatt-Propellers. Auch ein Blick in die Glasvitrine<br />

enthüllt interessante Einzelheiten. Der Vergleich des ausgestellten Berichts<br />

der Luftwaffe über das Flugunglück, der Karten über den Tod der einzelnen<br />

Jiří Štork löste 1957 die Fabrik- und Identifikationsnummer vom Rumpf.<br />

Soldaten mit dem Matrikeleintrag offenbarte eine ganze Reihe von Widersprüchen.<br />

So steht zum Beispiel beim Namen Erich König, dem Navigator<br />

der Besatzung des in Breslau verunglückten Flugzeugs die Notiz – tot. Auf<br />

der Totenliste der Pfarre fehlt er jedoch, sodass anzunehmen ist, dass er<br />

noch lebend bei den Leischnerbauden ankam. Unsicher ist auch, wie der<br />

Hauptpilot nun wirklich hieß – Otto Hoffmann oder Otto Kloppmann, wie im<br />

Vermerk der Luftwaffe angeführt. Wenn das letztgenannte wahr ist, dann hat<br />

der Pilot überlebt und Hoffman war unter den Toten. Von der Besatzung, die<br />

das abgestürzte Flugzeug steuerte, überlebte niemand. Unter den 23 toten<br />

Soldaten war auch ein Sudetendeutscher – der 28-jährige Franz Neumann<br />

aus Horní Lipka/ Oberlipka Nr. 124 im Adlergebirge. Im Juni 2007 schaute<br />

dessen Sohn Helmut Neumann mit ein paar Dokumenten bei uns im <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong> rein. Nahezu eine Woche nach der Beerdigung in Kleinaupa bekam<br />

Berta Neumann ein Telegramm der Brünner Fernschreibzentrale der Luftwaffe<br />

mit der Mitteilung, ihr Mann, der Panzergrenadier F.N. sei bei einem<br />

Flugunglück zwischen Breslau und Dresden ums Leben gekommen. Der<br />

direkte Flugweg zwischen diesen beiden Städten führte sicher nicht übers<br />

Riesengebirge, aber in den letzten Kriegsmonaten lag die Flugwaffe schon<br />

in Trümmern und so flogen die letzten Transportflugzeuge ungeschützt von<br />

Jagdflugzeugen lieber einen Umweg und vor allem nachts. Bevor uns Helmut<br />

Neumann dieses Dokument brachte, dachte man, Mladá Boleslav oder<br />

Hradec Králové seien das Ziel der Junkers gewesen. Weiteres Licht in die<br />

Sache brachte ein Brief des stellvertretenden Bürgermeisters von Ober-<br />

Kleinaupa Ignaz Tippelt an die Mutter eines verstorbenen Soldaten. Er versicherte<br />

Emma N. sein tiefes Mitleid, war doch sein eigener Sohn auch an der<br />

Front gefallen. Er beschrieb die Umstände des Unglücks, den Transport der<br />

Überlebenden ins Trautenauer Krankenhaus und versicherte ihr, jeder Soldaten<br />

sei in einem eigenen Sarg begraben. Die Beisetzung wurde dokumentiert,<br />

um die Opfer in Friedenszeiten namentlich identifizieren zu können. Mit<br />

dieser Identifizierung hängen die beiden Erkennungsmarken in der Vitrine<br />

zusammen. Jeder Soldat trug diese Blechmarke mit doppelter persönlicher<br />

Personenkennziffer und Code seiner Einheit. Wenn er fiel, blieb eine Hälfte<br />

im Grab und der abgebrochene Teil wanderte ins Erfassungszentrum. Mithilfe<br />

dieser Marken war es 2002 möglich, die Mehrheit aller Opfer von der<br />

Schneekoppe zu identifizieren. In der Ausstellung ist auch die Identifikationsmarke<br />

der ganzen JU-52 ausgestellt. 1957 nahm Jiří Štorek’s Vater den Bub<br />

zum Wrack, um ein Erinnerungsfoto zu schießen. Als Jiří mit einem Stock<br />

über den Wellblechrumpf ratterte, blätterte an einer Stelle die grüne Farbe<br />

ab, wobei die Fabriknummer sichtbar wurde. Jiří löste mit dem Taschenmesser<br />

die Nieten des kleinen Aluminiumblättchens und steckte es sich als Souvenir<br />

in die Hosentasche. Schon als wir im Juni 2003 die Ausstellung auf den<br />

Grenzbauden installierten, brachte uns seine Schwester eine Fotokopie. Im<br />

Mai 2006 besuchte dann der Finder selbst unsere Redaktion und widmete<br />

uns das Originalschildchen samt Fotografie am Flugzeugwrack. Eine dritte<br />

Form der Fabrikmarke bekommt man heute sogar als Souvenir. Die Gemeinde<br />

Malá Úpa ließ kleine ovale Marken aus dem Wellblech des Flugzeugs mit<br />

Identifikation des größten Flugzeugunglück des Riesengebirges prägen und<br />

Die Flugzeugtrümmer am Wanderweg Travers waren jahrelang<br />

eine besondere touristische Attraktion.<br />

verkauft diese nun samt Papierzertifikat im Informationszentrum. Ein weiterer<br />

Distributionsort ist der Gasthof U kostela (Bei der Kirche), der auch in die<br />

Geschichte der Kleinaupner Junkers von 1945 gehört.<br />

Unterwegs zur Schneekoppe<br />

Kaum hatte am 13. Mai die Seilbahn zwischen dem Rosenberg/ Růžová hora<br />

ihren Betrieb eingestellt, wuchs sprunghaft das Interesse der Touristen am<br />

Aufstieg zum höchsten Gipfel Tschechiens aus Malá Úpa. Der Parkplatz bei<br />

der Bus-Endhaltestelle auf den Grenzbauden/ Pomezní Boudy liegt in 1050<br />

m ü. NN – zum Gipfel sind es also gerademal 550 Höhenmeter. Dem roten<br />

Wanderzeichen folgend geht es zur beliebten Ausflugsbaude Jelenka hinauf,<br />

wo sich der Weg teilt. Rechts geht es steil auf dem roten Wanderweg und an<br />

der Staatsgrenze entlang zur Schwarzen Koppe/ Svorová hora hinauf und<br />

dann gemächlich auf dem Kamm weiter bis zu Schneekoppe. Der gelb markierte,<br />

gemächliche Weg ‚Travers‘ führt an der Unglücksstelle der JU 52 vorbei<br />

bis zum Gipfel der Schneekoppe. Wolfgang Pech wurde in Dolní Lysečiny<br />

geboren und musste das Riesengebirge als Kind verlassen. Später flog er einen<br />

Hubschrauber der Luftwaffe der BRD und lernte so nicht nur die Gefahr<br />

des militärischen Fliegens kennen, sondern gewann auch entsprechenden<br />

Respekt vor allen Opfern, die ihr Ziel nicht erreichten. 1999 initiierte er die<br />

Installation einer Gedenktafel bei der Schneekoppe, um das Andenken an<br />

die Opfer dieser Flugzeugkatastrophe zu wahren. Ein tschechischer Sponsor<br />

stellte der Burggesellschaft Aichelburg die notwendigen Mittel bereit und<br />

so installierte diese am 25. Mai 2001 zwei Metallplatten, die in deutscher<br />

und tschechischer Sprache an die 23 Opfer erinnern. Sie sind rechts am<br />

Wege zur Schneekoppe in den Fels eingelassen. Sobald man den Latschenwald<br />

verlassen hat und die mit Heide bewachsenen Wiesen betritt, muss<br />

man Acht geben, um sie nicht zu übersehen. Seltsam ist, dass das Flugzeug,<br />

obwohl es von Norden, also aus dem heutigen Polen kam, auf die Südflanke<br />

des Riesenkammes in Tschechien prallte. Mag sein, dass dies mit der<br />

indirekten Flugroute nach Dresden zusammenhing oder der Pilot hatte im<br />

Schneetreiben einfach die Orientierung verloren. Ursprünglich lag das gesamte<br />

Flugzeugwrack am Weg Travers, aber mit der Zeit rutschte es immer<br />

tiefer in die dichten Latschenbüsche. Vielleicht trug auch dazu bei, dass die<br />

Einheimischen die Flugzeugtrümmer auseinander klaubten, um die Blechteile<br />

zur häuslichen Herstellung von Trommelwaschmaschinen zu verwenden<br />

oder einfach als Souvenir mitnahmen. Auch eine Felge blieb bewahrt. Im<br />

Riesengebirge stürzten gleich ein paar Flugzeuge ab (VV 28/2007), aber<br />

nur hier am unzugänglichen Hang der Schneekoppe blieben die Flugzeugtrümmer<br />

53 Jahre lang liegen, sodass man manche von ihnen heute noch in<br />

Malá Úpa zu sehen bekommt.<br />

Informationszentrum Malá Úpa, Pomezní Boudy, PLZ 542 27, Tel.:<br />

00420 499 891 112, E-Mail: info@malaupa.cz, geöffnet ist täglich von<br />

8.30 bis 17.00 Uhr. Sie können sich hier auch gut auf Deutsch verständigen.<br />

www.info.malaupa.cz<br />

Vladimír Kosina, Zbyněk Mohorn, Vratislav Grešl, Robert Hudrlík und weitere<br />

Enthusiasten aus Malá Úpa bereiten am 23. 9. 1998 den Schwanzteil<br />

des Rumpfes zum Abtransport vor. Gerade dieses Fragment ist heute<br />

in der Ausstellung an der Kleinaupner Kirche ausgestellt.<br />

17


18<br />

In den zurückliegenden 20 Jahren haben wir auf den Seiten des Lustigen<br />

Ausflugs insgesamt 146 ausgewählte Tourismusdienstleistungen vorgestellt,<br />

für deren Qualität wir mit unserem eigenen guten Namen bürgen.<br />

Manche sind inzwischen verschwunden, andere haben sich über Jahre hin<br />

bewährt und Ihren Reaktionen zufolge für Zufriedenheit gesorgt. Seither<br />

wurden diese Riesengebirgs-Dienstleistungen privatisiert und so können<br />

wir Sie heute mit noch größerer Sicherheit beraten. Sicher, Sie können sich<br />

auch selbst anhand der Web-Seiten der jeweiligen Anbieter orientieren,<br />

aber eine persönliche Empfehlung mag die Auswahl noch erleichtern. In<br />

diesen 20 Jahren waren wir niemals gezwungen, der Finanzierung unserer<br />

Saisonzeitung wegen Kompromisse einzugehen und Subjekte in die Auswahl<br />

aufzunehmen, von deren Ehrlichkeit wir in der entsprechenden Kategorie<br />

nicht überzeugt gewesen wären. Wir danken Ihnen allen, dass Sie die<br />

empfohlenen Dienstleistungen wahrgenommen haben, denn das Feedback<br />

der Betreiber hilft uns, die Saisonzeitung in solch einer Auflage und völlig<br />

gratis herauszugeben. Wir danken auch all den Betreibern für die verlässliche<br />

Zusammenarbeit, die uns wiederum hilft, in der breiten Palette ähnlich<br />

gearteter Dienstleistungen zu bestehen.<br />

Wir bieten Ihnen nun eine Übersicht von 18 Unterkunfts-Anbietern, die im<br />

Ostriesengebirge mit den besten Leistungen in ihrer Kategorie aufwarten.<br />

Klicken Sie deren Webseite an und suchen Sie ein gutes Reiseziel aus.<br />

Auf Seite 22 finden Sie die letzten drei empfehlenswerten Dienstleistungen,<br />

deren Aktivitäten wir besonders schätzen. Das Hotel Horizont in Pec pod<br />

Sněžkou hat sich trotz seiner etwas merkwürdigen Architektur zu einer der<br />

besten Dienstleistungssubjekte gemausert, das viele zufriedene Besucher<br />

ins Aupatal bringt. Die Familienpension U Hlaváčů am Marktplatz in Horní<br />

Maršov ist das Symbol für bleibende Qualität, die maximal auf die Zufriedenheit<br />

ihrer Gäste zugeschnitten ist. Auch deshalb ist sie schon zum 35.<br />

Mal im Lustigen Ausflug. Von den neueren Objekten erregte vor drei Jah-<br />

ren die neue ‚Baude Malá Úpa‘ in Pomezní Boudy unsere Aufmerksamkeit.<br />

Denn außer hübschen Zimmern bietet sie ihren Besuchern auch ein breite<br />

Palette anknüpfender Urlaubsaktivitäten. Und im Frühling kam eine Herde<br />

schöner zottiger Schottischer Hochlandrinder dazu.<br />

AUF DEN BERGKÄMMEN<br />

Die wiesenbaude mit ihrer nahezu vierhundertjährigen Tradition bietet 150<br />

Betten in vier Kategorien – von Zweibettzimmern mit kompl. Ausstattung bis<br />

hin zu touristischen Übernachtungen im eigenen Schlafsack. Allen stehen<br />

jedoch Sauna, Fitnessraum, Gesellschaftsspiele und WiFi-Internetzugang<br />

zur Verfügung. Im berühmten Restaurant für 200 Gäste bekommt man<br />

böhmische Hausmannskost mit Heidelbeerspezialitäten und Gebäck aus<br />

der eigenen Bäckerei und ab September ein direkt in der Baude gebrautes<br />

Bier. www.lucnibouda.cz<br />

wIR EMPFEHLEN BEwÄHRTE<br />

Die Bergbaude Nová Klínovka bietet Unterkunft samt Beköstigung in drei<br />

Kategorien. Zur Baude gehört ein Skilift und gleich in der Nähe führen ein<br />

markierter Wanderweg und die regelmäßig gespurte Riesengebirgs-Skimagistrale<br />

vorbei. Im stilvollen Restaurant serviert man nicht nur typische<br />

Riesengebirgsgerichte, sondern auch das Beste aus der Gebirgsküche<br />

unserer Nachbarn in den Alpen. Ein besonderer Leckerbissen ist das handgebackene<br />

Brot ‚Klínovák‘. www.klinovka.cz<br />

HORNÍ MARŠOV<br />

Das Zentrum für Umwelterziehung und Ethik Rýchory SEVER bietet<br />

Aufenthalts- und Bildungsprogramme für Schüler von Grund- und Fachschulen<br />

und Gymnasien, Pädagogen, Landwirte und öffentliche Verwaltun-<br />

gen sowie Exkursionen, Wochenendveranstaltungen für die Bevölkerung<br />

und Ferienlager. Man erfährt etwas über das ‚Gedächtnis der Riesenge-<br />

birgslandschaft‘ und lernt die hiesige Ziegenherde und Riesengebirgsprodukte<br />

kennen, man testet, ob man nachhaltig oder verschwenderisch auf<br />

Erden wandelt und begreift die globalen Zusammenhänge von all dem. Mög-<br />

lichkeit zur Bestellung von Unterkünften und zur Vermietung von Räumen<br />

und Technik für eigene Veranstaltungen. www.sever.ekologickavychova.cz<br />

JANSKÉ LáZNĚ<br />

Das Familienhotel Lesní dům mit seiner langjährigen Tradition und mit<br />

tagtäglich geöffnetem Restaurant mit ausgezeichneter Küche bietet zudem<br />

gut ausgestattete Ein- bis Dreibettzimmer und Apartments. Es hat seinen<br />

eigenen Privatparkplatz, Sauna, Whirlpool, einen beheizten Sommerpool<br />

und WiFi-Internetzugang. Einen Skiverleih an Ort und Stelle, das Skigebiet<br />

Černá hora gleich um die Ecke. www.lesnidum.cz<br />

Das SkiResort-Hotel OMNIA**** ist ein modernes Design- und Sporthotel<br />

mit Relax-Umfeld und 43 komfortabel eingerichteten Zimmern und<br />

Apartments. Das Hotel wartet mit Restaurant, Lobby Bar, Sommerterrasse,<br />

Wellnesscenter, Sporthalle und entsprechendem technischem Umfeld zur<br />

Veranstaltung von Konferenzen und Firmenschulungen auf. Das Hotel ist<br />

Teil des SkiResorts ČERNÁ HORA und bietet als einziges in ganz Tschechien<br />

die uneingeschränkte Möglichkeit zur Gratis-Benutzung seiner 8-sit-<br />

zigen Kabinenseilbahn. www.omniahotel.cz<br />

PEc POD SNĚŽKOU<br />

Das Berghotel Bouda Jana mit langjähriger Tradition liegt zwischen Velká<br />

und Malá Úpa am Wege zur Schneekoppe. Es bietet 33 Gästen Unterkunft<br />

– in gut ausgestatteten und geräumigen Ein- bis Dreibettzimmern und<br />

größeren Apartments. Im Hotel gibt es eine Infra-Sauna, einen Fitnessraum,<br />

Tischtennis, WiFi-Internetzugang und draußen einen Privatparkplatz. Das<br />

Restaurant wartet mit gutböhmischer Küche und Delikatessen zum Kaffee<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

auf. Sie ist die einzige bekannte Produktionsstätte von Heidelbeereis direkt<br />

vom Rübezahl im ganzen Gebirge. www.boudajana.cz<br />

Die Pension Nikola im Zentrum von Pec bietet Unterkunft mit Frühstück in<br />

einem gut ausgestatteten Apartment und 12 Zimmern, mit Bar und stilvoll<br />

eingerichtetem Speiseraum, mit Sauna, privatem Parkplatz direkt am Haus<br />

und WiFi-Internetzugang. Reisegruppen werden preisgünstige Abendessen<br />

im benachbarten Enzian Grill, der besten Gaststätte in der Stadt geboten.<br />

www.nikolapec.cz<br />

Das wellness Hotel Bouda Máma mit seiner ausgezeichnet ausgestatteten<br />

Hotelanlage mit Hotelpool, vier verschiedenen Saunen, Massagestudio,<br />

Bowlingbahn, Billardtischen, Sportplatz, Eisfläche, Fitnessraum, Hoteltaxi<br />

und vielem mehr bietet erstklassige Unterkunft und das technische Umfeld<br />

für Konferenzen aber auch Familienaufenthalte, samt Hotelgaragen, Privatparkplatz<br />

und einem beliebten Restaurant mit fürstlicher Speise- und Getränkekarte.<br />

www.boudamama.cz<br />

Richterovy boudy ist eine gut ausgestattete Kammbaude hoch oben<br />

über Pec. Der moderne Hotelbetrieb bietet 106 Betten sowohl für Individualaufenthalte,<br />

als auch für Aufenthalte für Schulen, Firmen- und Interes-<br />

sengruppen, dazu noch Sauna, Fitnessraum, zwei Skiliftanlagen und Wi-<br />

Fi-Internetzugang. Das ganztägig, auch für vorbeikommende Wanderer<br />

geöffnete Restaurant wartet mit zahlreichen Spezialitäten und einer großen<br />

Getränkeauswahl auf. www.richtrovyboudy.cz<br />

Die Lesní bouda hoch über Pec pod Sněžkou unweit der Skipiste Zahrádky<br />

und der Seilbahn Hnědý Vrch bietet Unterkunft touristischen Charakters bis<br />

hin zu gut ausgestatteten Apartments und vor allem ein weithin bekanntes<br />

Restaurant mit Spezialitäten aus eigener landwirtschaftlicher Produktion<br />

– Lamm- und Hammelfleisch und Ziegenmilch. Ihre Farm mit eigener Tierzucht<br />

ist in Besitz des Biofarm-Zertifikats. www.lesnibouda.cz<br />

MALá ÚPA<br />

Alte und Neue Rennerovka bei der Kirche und am hiesigen Skigebiet stehen<br />

nur 250 m voneinander entfernt. Ihre Dienstleistungen gehören zu den<br />

besten in der Region. Sie warten mit Ein- bis Dreibettzimmern mit Halb-<br />

oder Vollpension, Frühstück und Abendbrot am Büfett, einer Rezeption mit<br />

Bar, einem Billard- und Gesellschaftsraum, einem Kinderspielraum und<br />

Klubraum mit Kamin, Sauna und Whirlpool auf. www.renerovky.cz<br />

Die Kinderpension Permoník ist ein ausgezeichneter Ferienort für junge<br />

Familien oder Muttis mit Kindern. Unterkunft mit Vollpension in Zwei- bis<br />

Vierbettzimmern mit kompletter Ausstattung, die Baude Ťapka gleich<br />

nebenan ist für größere Gruppen oder Familien gedacht. Es werden ab-<br />

wechslungsreiche Programme im Spielraum oder unter freiem Himmel geboten,<br />

sowie Märchen-Lehrpfad, Dorftiere, kleine Skischule, Schaf-Bar,<br />

Massagen, Kosmetik & Pediküre, WiFi-Internetzugang und eine Bar für Erwachsene.<br />

www.penzion-permonik.eu<br />

Die Pension Blesk steht nur ein paar Schritte von den Grenzbauden/Pomezní<br />

boudy mit dem hiesigen Skigebiet entfernt und bietet hübsche Unterkunft,<br />

Frühstücksbüfett sowie Halb- oder Vollpension. Die Pension wird besonders<br />

gern von Familien mit Kindern, Fuß- und Radwanderern, Sportlern<br />

aber auch Schulklassen und Kindergärten besucht. Die geräumige Pension<br />

birgt einen stilvoll eingerichteten Speiseraum, eine Halle mit Kamin, einen<br />

neuen Spielraum für Kinder und einen Spielplatz im Freien.<br />

www.penzionblesk.cz<br />

U Dolu – diese Familienpension in Horní Malá Úpa bietet solide Unterkunft<br />

in Apartments und Zwei- und Dreibettzimmern in guter Ausstattung.<br />

Die Halbpension mit Hausmannskost wird in einem stilvoll eingerichteten<br />

Speiseraum mit Minibar gereicht. Im Haus gibt es Sauna, Whirlpool und Wi-<br />

Fi-Internetzugang und draußen einen Kinder-Skilift und einen gesicherten<br />

Parkplatz. www.udolu.cz<br />

Die Pension Rusalka über Spálený Mlýn bietet Dienste mit langjähriger<br />

Tradition, die Unterkunft in ihren 17 gut ausgestatteten Zimmern ist auch<br />

für Familien mit Kindern geeignet. Den Gästen stehen Sauna, Solarium, ein<br />

beheizter Sommerpool, ein Spielraum, Massagen und Kosmetikleistungen<br />

zur Auswahl. Das Restaurant hat täglich geöffnet, eine besondere Spezialität<br />

der ohnehin reichen Speisekarte sind hausgemachte Buchteln und sog.<br />

‚Rakvičky‘ (böhmisches Gebäck mit Schlagsahne) zum Kaffee.<br />

www.rusalka-upa.cz<br />

Das Bier ‚Pahoráč‘<br />

von der wiesenbaude<br />

Am 10. August 2012, also zum Laurentiusfest,<br />

wird in der Wiesenbaude<br />

in einer Meereshöhe von 1410 Metern<br />

feierlich die Brauerei Paroháč<br />

(Hahnrei/ Gehörnter) – die höchstgelegene<br />

Brauerei in Mitteleuropa eröffnet.<br />

Das gleichnamige, direkt auf den<br />

Kämmen des Riesengebirges gebraute<br />

Bier ist ein Lagerbier mit 11o und 13o<br />

Stammwürze. Also nichts wie hin zum<br />

einem gezapften Pahoráč!<br />

19


20<br />

Ursprüngliches Aussehen des Schwantner-Bildwerks<br />

in Černá Voda.<br />

<strong>ŽAcLÉŘ</strong> <strong>Antonín</strong> <strong>Tichý</strong><br />

Žacléř/ Schatzlar am östlichsten Ausläufer des<br />

Riesengebirges ist heute unter anderem ein ausgesprochenes<br />

Radwanderparadies. Regelmäßig<br />

wird hier im Mai feierlich die neue Radsaison eröffnet,<br />

am 28. September klingt sie mit einem zünftigen<br />

MTB-Wettbewerb dreiköpfiger Mannschaften<br />

– der sog. ‚Žacléřská 70‘ wieder aus. Die meisten<br />

Radtouristen kommen jedoch zu beschaulichen<br />

Radtouren ohne steile Anstiege her – in die Landschaft<br />

zwischen Riesengebirge und Rabengebirge<br />

mit ihren malerischen Aussichten. Vergessen<br />

Sie nicht, die Kamera einzupacken, bevor Sie zur<br />

nachstehend beschriebenen Tour aufbrechen.<br />

Denn dieser Landstrich wartet mit einem für das<br />

Riesengebirge recht ungewöhnlichen Vielzahl<br />

geistlicher und weltlicher Statuen und Steinplastiken<br />

auf. Allerdings – das Fotografieren bildhauerischer<br />

Werke hat seine Tücken. Viel hängt vom Licht<br />

ab. Greller Sonnenschein erlaubt schöne Detailfotos,<br />

weiche Linien erzielt man eher bei bedecktem<br />

Himmel. Die Geschichten der einzelnen Stationen<br />

sind jedoch bei jedem Wetter interessant.<br />

Den Ringplatz in Žacléř zieren eine Mariensäule des Hochbarocks und die Statue des hl. Florian<br />

– eine volkstümliche Arbeit aus dem Jahre 1950.<br />

den verlassenen Förderturm des Schatzlarer Steinkohlebergwerks auf der<br />

Wir empfehlen Ihnen eine leichte Rundtour für Trekkingräder – vom Ringplatz anderen Seite, machen wir erst einmal einen kleinen Abstecher nach links<br />

in Žacléř geht es auf der Hauptstraße los, die gar nicht anders heißen kann, zum sog. Rosenanger (Růžový palouček) Danach radeln wir von der glei-<br />

als Johann-Amos-Komenský-Straße. Bei der mit ihrem Gründer Theodor Pohl chen Wegscheide weiter in Richtung Černá Voda/ Schwarzwasser bis nach<br />

und dem hier beginnenden Modellbauer Emil Schwantner verbundenen Por- Královec. Von hier fahren wir auf der Straße in Richtung Bernatice/ Bernsdorf,<br />

zellanfabrik Keramtech geht es erst einmal nach links hinauf. Auf einem un- biegen aber noch vor dem Ortseingang nach rechts auf einen Feldweg ab.<br />

beschwerlichen Radweg durchquert man die gesamte Ortslage Bobr/ Bober. Über den Königshaner Pass verkürzen wir uns den Weg nach Lampertice/<br />

An seinem Ende überquert man das erste Mal eine stillgelegte Bahnstrecke, Lampersdorf. Oder man fährt auf der Straße nach Bernartice und biegt hier<br />

von der man in einer aktuellen Ausstellung des Stadtmuseums mehr erfährt. nach rechts ab, durchfährt ein schönes zweistöckiges Eisenbahnviadukt der<br />

Nun geht es keine 200 Meter auf der Straße nach Královec/ Königshan weiter, Lokalbahn in Richtung Křenov/ Krinsdorf. Mitten in dieser malerischen Ort-<br />

bevor wir nach links auf die interessanteste Passage unserer Radwanderung schaft biegen wir zur Villa Křenov ab und fahren auf einer schmalen Asphalt-<br />

abbiegen. An der ersten Wegkreuzung am Gemeindekreuz mit Blick auf die straße zurück nach Žacléř. Die Route ist bequem an einem halben Tag zu<br />

Schneekoppe auf der einen Seite und auf die überwucherten Halden und schaffen, vergessen Sie nicht, sich im Infozentrum eine Radwanderkarte und<br />

Materialien über die zu besuchenden Orte zu beschaffen.<br />

Wie schon ein paar Mal in dieser Ausgabe des Lustigen Ausflugs geht es in Žacléř los – diesmal am Friedhof.<br />

Hinter der hiesigen Dreifaltigkeitskirche steht eine Christusstatue aus dem Jahre1935, die Emil Schwantner<br />

zugeschrieben wird, der im nahen Königshan geboren wurde. In ihrer statischen Pose hat sie allerdings<br />

nichts mit seinen klassischen, unsteten Figuren gemein. Christi Augen und die dem heiligen Michael vom<br />

zerstörten Gefallenendenkmal in Svoboda nad Úpou ähnelnde Würde, verraten jedoch, dass es ein Werk<br />

dieses Meisters ist. Im Eckpfeiler der Kirche ist ein schöner Grabstein aus dem Jahre 1723 eingemauert, die<br />

älteste Plastik an dieser Strecke. Schon aus den von Engelchen bevölkerten Wolken über dem steinernen<br />

Eingangsportal der Kirche haucht einen der Geist des Barock an. Auch der Altar vom gleichen Autor und<br />

seine schwebenden Figuren – ein meisterliches Schnitzwerk von Jiří František Pacák – vermittelt die vollkommene<br />

Illusion von Architektur. Unsere Neugier erweckt vor allem ein in diesen Breiten ungewöhnlich<br />

qualitätsvolles Werk – eine dreiseitige, gefühlvoll in den dreieckigen Ringplatz einkomponierte Mariensäule.<br />

Der Regionalkünstler aus der weit verzweigten Bildhauerfamilie der Pacáks’s aus Starý Rokytník/ Alt Rognitz<br />

schwang sich mit dieser konzentrierten Essenz des expressiven Hochbarocks auf kleinstem Raum kühn an<br />

der Seite seines Zeitgenossen Matthias Berhard Braun auf, dessen Plastiken in Kuks/ Kukus Kunstliebhaber<br />

aus aller Welt bewundern. Das nahezu vornehm anmutende Monument ist schon in der ungewöhnlichen<br />

Auswahl weniger bekannter Heiliger interessant. Sie umringen einen Obelisken mit der barhäuptigen Unbefleckten<br />

Jungfrau Maria auf seiner Spitze, die in wehendem Gewand auf dem von der Urschlange umwundenen<br />

Erdball steht. Die Heiligen Dominik, Hieronymus und Bernard stehlen so dem hl. Ignatius von Loyola,<br />

dem Begründer des Jesuitenordens nicht die Schau, der raffiniert, scheinbar nachträglich an die Vorderfront<br />

des Objekts gestellt wurde. Die gesamte Komposition samt der filigranen Details der Balustraden und der<br />

Engelchen mit ihren barocken Bauchfältchen ist eine Augenweide. An für sich lohnt es sich schon dieses<br />

Erlebnisses wegen nach Žacléř zu fahren. Ein Stück weiter fand auch der ‚Weltenbummler‘ St. Florian seinen<br />

endgültigen Platz. Allein, woran wir uns erinnern, zog er schon dreimal um. Am Eckstein des Bürgerhauses<br />

wurde er von einem Pkw gerammt. Gewisse Zeit stand er bei den historischen Holzhäusern, von wo er im<br />

Einklang mit dem Wunsch seiner Donatorin Katerina Beuer aus dem Jahre 1817 zu dem Haus umzog, in<br />

dessen Hof er ursprünglich aufgestellt wurde. Ein weiterer Leckerbissen erwartet uns in Bobr. Auf einer hohen<br />

Säule steht die anmutige Statue des hl. Antonius in schlichter, seilumgürteter Mönchskutte und unvermeidlichem<br />

Buch und Jesuskind im Arm. Dieses volkstümliche Werk mit der Jahreszahl 1770 hat einen Kopf,<br />

als hätte ihn Picasso geschaffen. Das Gesicht schaut nämlich in eine andere Richtung, als der Kopf. Es folgt<br />

ein gusseisernes Kreuz mit Monogramm der Jungfrau Maria auf steinernem Podest. Die gleichen Initialen<br />

finden sich auf dem Hampelkreuz in Černá Voda/ Schwarzwasser wieder. In Bober<br />

fehlt auch der am häufigsten vertretene Landespatron Johann Nepomuk<br />

nicht. Das gediegene Werk eines Volkskünstlers, welches das Wurzelwerk eines<br />

bereits gefällten Baumes stark aus der Vertikalen geneigt hat, gewinnt hierdurch<br />

noch an Dramatik. Im Kontrast hierzu mutet das folgende ‚vorfabrizierte‘ Steinkreuz<br />

mit den eingemeißelten Reliefplastiken der Jungfrau Maria, der hl. Katerina<br />

und des hl. Johann Nepomuk mit ihren traditionellen Attributen nahezu kalt und<br />

schroff an. Es ist wie die meisten anderen routinemäßigen Handwerksarbeiten<br />

auf Bestellung gefertigt. An einer von zwei mächtigen Ahornen eingezwengten<br />

Wegkreuzung ragt auf einem Mühlstein aus dem Jahre 1823 mit bisher deutlicher<br />

Riffelung der dünne Schaft eines Gemeindekreuzes auf. Hier nahmen die Einwohner<br />

von Schwarzwasser Abschied von ihren Verstorbenen, bevor sie sie auf<br />

ihrem Weg zur Schatzlarer Kirche begleiteten. Der Weg durch den erwähnten Ort<br />

führt unweigerlich zum sog. Rosenanger/ Růžový palouček, wo Johann Amos<br />

Komenský (Comenius) im Jahre 1628 auf der Flucht nach Lissa/ Leszno Böhmen<br />

für immer verließ. Wir kommen an einem restaurierten Kreuz mit geöffnetem Buch<br />

aus dem Jahre 1902 vorbei, das Witwe Franziska Kallner errichten ließ und staunen<br />

kurz darauf über ein Glanzwerk des Barocks in freier Landschaft. Die Statue<br />

der heiligen Anna mit dem Alten Testament in der Hand ließ Johann Georg Feest<br />

im Jahre 1765 aus Dankbarkeit dafür errichten, dass seine Gemeinde Schwarzwasser<br />

vom Wüten des Krieges verschont blieb. Heute sind die einzelnen Verzierungen<br />

neu vergoldet, aber wenn man sich das Werk aus der Nähe betrachtet,<br />

findet man auch noch Spuren der ursprünglichen Polychromie. Ein weiteres kleines<br />

Kriegsdenkmal, eine gediegene Steinmetzarbeit mit Ranken und nicht ursprünglichem<br />

Kreuz gedenkt der Opfer der Kriege, die in den Jahre 1741 bis<br />

1778 auf der Landeshuter Senke Einzug hielten. Der Rosenanger, eine Gedenkstätte<br />

mit dem Denkmal des berühmtesten böhmischen Exulanten, ergänzt von<br />

einer Comenius-Gedenktafel wurde 1970, genau zum dreihundertsten Todestag<br />

des Denkers enthüllt. Als der Bildhauer Ladislav Zívr im Jahre 1958 eine Gedenktafel<br />

mit dem eindrucksvollen Profil des Völkerlehrers Comenius für den Obelisken<br />

am Schatzlarer Ringplatz schuf, wählte er Bronze – seiner hohen Beständigkeit<br />

wegen. In der Gegenwart geriet diese ursprüngliche Absicht dem Denkmal<br />

zum Nachteil. Als wir Sie auf den Seiten des Lustigen Ausflugs das erste Mal<br />

hierher einluden (VV 7/1995), konnte man noch die Bronzetafel bewundern. Aus<br />

Angst vor rücksichtlosen Buntmetallsammlern beschlossen die Schatzlarer im<br />

Jahre 2003, sie sicherheitshalber im Depositorium des Städtischen Museums zu<br />

verwahren. Die Kopie von Alena Koňáková ist genauso wie die Texttafel aus Ersatzmaterial.<br />

Wie ein schlechter Witz muten allerdings die Satzfehler gerade im<br />

Text über den Völkerlehrer an. Der Obelisk mit gusseisernem Kreuz links am Weg<br />

zur Ortsmitte von Černá Voda/ Schwarzwasser wurde seit 1889 schon mindest<br />

dreimal renoviert, dennoch blättert der minderwertige Stein immer wieder ab. Die<br />

Daten der erfolglosen Reparaturen sind an der Rückseite der Gottesmarterl verewigt.<br />

Wann steht die nächste an? In Sichtweite der ‚Burg‘ mit ihrem kuriosen<br />

Neubau neben dem historischen Turm eines Kalkofens restauriert Roland Hantl<br />

aus Mladé Buky gerade das hiesige Hampel-Kreuz. Wie bei anderen Denkmalen<br />

in Schwarzwasser half ihm der Lokalpatriot Dieter Illner, der hier 1948 geboren<br />

wurde, bei der Erneuerung. Seit seinem Umzug nach Deutschland im Jahre 1968<br />

kommt er immer häufiger in die alte Heimat, um Mittel zur Erneuerung von Denkmalen<br />

aufzutreiben. Gerade diesen Leuten und der Unterstützung der Stadt<br />

Žacléř und der umliegenden Orten ist es zu verdanken, dass nahezu sämtliche<br />

vorgestellten Denkmale restauriert wurden und weiter gepflegt werden. Auch das<br />

Denkmal, das den im 1. Weltkrieg gefallenen Männern aus Schwarzwasser gewidmet<br />

ist, bekam eine neue Tafel mit ihren Namen. Dennoch weist die zweite<br />

Arbeit von Emil Schwantner an der heutigen Denkmal-Route Spuren brutaler Beschädigungen<br />

des Sockels auf. Nicht etwa durch den Zahn der Zeit, sondern irgend<br />

ein Verblendeter hat hier die symbolischen Eichenzweige und den Kriegerhelm<br />

abgehackt. An den Seiten sind die Namen der Hauptdonatoren eingemeißelt<br />

– die gleichen und weitere Namen uralter Riesengebirgsgeschlechter sind<br />

ein Stück weiter in die verlassenen Grabsteine des Dorffriedhofs gemeißelt – Demuth,<br />

Hampel, Lahmer, Buchberger, Bönsch, Reiss… Mitten auf dem früheren<br />

Dorfanger von Schwarzwasser steht im Schatten von Kastanien und umgeben<br />

von den verwaisten Ziersäulen einer ehemaligen Einfriedung ein weiteres Steinkreuz,<br />

das typisch für sein Entstehungsjahr 1880 ist. Noch ein paar mal in die<br />

Pedale getreten und schon sind wir Královec/ Königshan. Das jahrelang vernachlässigte<br />

Steinkreuz am Eingang zur neuzeitlichen Kirche klagt der Überlieferung<br />

nach einen Mord in tiefer Vergangenheit an. Die im Jahre1998 restaurierte Statue<br />

des Kirchenpatrons Johann Nepomuk aus dem Jahre 1762 erlaubt wieder einen<br />

Vergleich der Arbeit eines volkstümlichen Steinmetzen mit dem professionellen<br />

Werk eines geschulten Bildners. Klar – wieder ist von Emil Schwantner die Rede.<br />

Sein den Opfern des großen Krieges von 1914–1918 gewidmetes Denkmal in<br />

Královec blieb als eines von wenigen wie durch ein Wunder nahezu unbeschadet.<br />

Noch dazu an solch einem frequentierten Ort, wie an der Hauptstraße nach Polen.<br />

Mag sein, dass es damit zusammenhängt, dass die Namen der Gefallenen<br />

direkt in den Stein gehauen sind oder dass dieser Ort in der zweiten Hälfte des<br />

vergangenen Jahrhunderts der letzte Ausläufer der Zivilisation war. Wem dieses<br />

Defilee von Schwantners bildhauerischen Werken in der nahen Umgebung seines<br />

Geburtsorts noch nicht ausreicht, kann seinen Ausflug nach Křenov/ Krinsdorf<br />

ausdehnen – zur früher stattlichen Villa des Besitzers der Schatzlarer Porzellanfabrik<br />

Theodor Pohl. Der große Förderer von Emil Schwantner ließ sie 1919 im<br />

Jugendstil, jedoch mit deutlichen Fachwerkelementen erbauen. In der Wand befindet<br />

sich ein leider beschädigter, bis heute jedoch eindrucksvoller Brunnen mit<br />

der Plastik eines Nöcks von Schwantner. Ohne vorherige Bestellung kann man<br />

jeden Freitag und Samstag ab 16 Uhr einen Blick in die Pension Villa Křenov<br />

werfen, wenn das Restaurant geöffnet ist. Auf dem Weg von Křenov zurück nach<br />

Žacléř stößt man noch einmal auf den heiligen Nepomuk. Zwar nicht ertrunken,<br />

dafür fehlt ihm eine Hand. Gestohlen? Der Vollständigkeit halber steht am Wegesrand<br />

noch ein gewöhnliches Kreuz mit gusseiserner Christusfigur auf einem<br />

Steinsockel, das von den Einwohnern von Křenov gepflegt wird. Nur ein paar Kilometer<br />

Weg und soviel Schönheit. Die Schatzlarer können mit Fug und Recht<br />

fragen – wer hat das schon?<br />

Städtisches Museum Žacléř und Touristisches Informationszentrum,<br />

Rýchorské nám. 10, 542 01 Žacléř, Tel. 00420 499 739 225, E-Mail: muzeum@zacler.cz.<br />

Täglich, außer montags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Neben<br />

einer ständigen, dem Schaffen des Bildhauers Emil Schwantner gewidmeten<br />

Ausstellung, ist noch bis zum 2. September die Sonderausstellung ‚130<br />

Jahre Lokalbahnlinie Královec – Žacléř‘ zu besichtigen. Die Werke von Emil<br />

Schwantner und historische Erzeugnisse der Porzellanfabrik Theodor Pohl<br />

kann man sich auf der Website des Sammlers Václav Petira http://www.soskyzacler.cz/<br />

anschauen.<br />

www.zacler.cz<br />

Das gerade enthüllte Gefallenendenkmal in Královec im Jahre 1921.<br />

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22<br />

wIR EMPFEHLEN<br />

BEwÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN<br />

Hotel Horizont<br />

Das markante Hotel in Pec pod Sněžkou wartet mit komplexen Hoteldienstleistungen, ausgezeichneter<br />

Gastronomie und einem modernen technischen Umfeld für den individuellen und Gruppenurlaub<br />

sowie für Kongresse, Seminare und Konferenzen für bis zu 250 Teilnehmern auf. Unterkunft wird in<br />

132 gut ausgestatteten Zweibettzimmern und einigen Apartments geboten. Das Café & Restaurant<br />

mit Tanzparkett und Livemusik; auch nicht untergebrachte Gäste schauen gern mal in die hiesige<br />

‚Havanna Bar‘, ‚Sport-Bar‘ im Relaxcenter rein oder verweilen auf der Sommerterrasse oder im Bar-<br />

-Restaurant Panorama Club 18 in der obersten Etage. Der Hotelkalender bietet Einblick in geplante<br />

kulinarische Aktionen. Das Sport- und Relaxcenter des Hotels ermöglicht spannende Spiele auf<br />

zwei Ricochetcourts und einem Squashcourt – einem der besten in ganz Tschechien. Hier lassen<br />

sich aber auch Kegel- und Tischtennisturniere oder Wettrennen am Rudersimulator austragen. Nach<br />

einem anstrengenden Meeting entspannt man sich gern im Solarium, in der Sauna, im Hotelpool<br />

oder Whirlpool. An bis zu sechs separaten Massageliegen widmen sich Hotelphysiotherapeuten<br />

und -masseure ihren Klienten. Mittels Weich- und Mobilisationstechniken befreien sie Muskel- und<br />

Sehnenspannungen aber auch Gelenk- und Wirbelsäulenblockaden. Nach der psychischen Arbeit<br />

tut den Delegierten eines Kongresses das Training an zwölf verschiedenen Kraftmaschinen oder<br />

die Bewegung auf den sieben Indoorbikes im Spinning-Center richtig gut. Firmen nehmen für ihre<br />

Teamfestigungsaktionen gern die Leistungen des Hotelpartners Happy Hill Sochor in Anspruch und<br />

brechen mit Instrukteuren oder Organisatoren zu Outdoor-Aktivitäten sportlichen oder vergnüglichen<br />

Charakters auf. Nur ein paar Schritte vom Hotel gibt es einen Relaxpark. Bei den meisten Ver-<br />

anstaltungen beteiligt sich das Hotel direkt am Rahmenprogramm und sorgt auch für die abendliche<br />

Unterhaltung.<br />

Hotel Horizont in Pec pod Sněžkou, Velká Pláň Nr. 141, PLZ 542 21, Tel. 00420 499<br />

861 222 + 333, E-Mail: hotel@hotelhorizont.cz, wir sprechen Deutsch, Englisch und Polnisch,<br />

www.hotelhorizont.cz<br />

Pension U Hlaváčů<br />

Diese Dominante des Marktplatzes in Horní Maršov ist ein historisches Haus, das sich Berthold Aichelburg<br />

im Jahre 1855 als Sitz des Kreisgerichts hatte erbauen lassen. Heute befindet sich hier die<br />

Pension U Hlaváčů mit vorzüglicher Unterkunft inkl. Frühstück in Zweibettzimmern mit Bad und Auf-<br />

bettungsmöglich-keit. Im Gesellschaftsraum befinden sich eine kleine Bar und ein Fernseher. Zum<br />

Objekt gehört auch ein Innenpool mit ganzjährigem Betrieb. Geparkt wird auf einem geschlossenen<br />

Innenhof bei der Pension. Im Erdgeschoss befindet sich neben - auch das Spezialgeschäft Cash and<br />

Carry Pilsner Urquell mit dem gesamten Sortiment der Pilsner Brauerei, einschließlich Radegast und<br />

Kozel (Bock). Von hier aus wird das Fass- und Flaschen- und Dosenbier ins ganze Ostriesengebirge<br />

distribuiert. Das Geschäft ist täglich von 8 - 12 und 12.30 -16 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 11<br />

Uhr.<br />

Pension und Selbstbedienungsgeschäft U Hlaváčů, Horní Maršov, Bertholdovo náměstí 68,<br />

PLZ 542 26, Tel.: 00420 499 874 112, E-Mail: hlavac.milan@iol.cz, Verständigung auch auf<br />

Deutsch möglich. www.uhlavacu.cz<br />

Baude Malá Úpa<br />

Nach vielen Jahren gibt es auf den Grenzbauden/ Pomezní Boudy wieder Rinder. Bei der Berghütte<br />

Bouda Malá Úpa weidet in der rauen Witterung in 1000 Meter Meereshöhe eine Herde robuster<br />

Schottischer Hochlandrinder. Die herrlichen zottigen Tiere in der Hürde hinter der Pension ziehen<br />

nicht nur die Blicke von Kindern an. Sommergäste dürfen sich hier zudem auf einen zertifizierten<br />

und beleuchteten Mehrzweckplatz mit einem speziellen Belag für Floorball, Kleinfeldfußball, Fuß-<br />

balltennis, Volleyball, Tennis und zum Inline-Fahren freuen. Auf dem Gelände gibt es außerdem eine<br />

18-Loch-Minigolfanlage mit Bohlenwegen und einen Kinderspielplatz. Dazu gehört auch der Shop<br />

und Verleih ‚Sport and Rent‘ mit Markenausstattung und -zubehör für den Sommern und den Winter.<br />

Radfahrer finden hier ein sicheres Raddepot und einen Radservice vor, Skifahrer einen Skiservice<br />

und -verleih von Top-Skiausrüstungen für den Skilanglauf und -abfahrtslauf. Auf geliehenen Bergrollern<br />

und Rädern kann man tief ins Tal hinunter rollen – mit dem Radwanderbus geht es wieder<br />

zurück. Hausgäste kommen in den Genuss verschiedenster Preisermäßigungen auf die Beköstigung,<br />

sportliche Aktivitäten und einen mindest 5-tägigen Skipass. Nach einem anstrengenden Skitag<br />

macht das Relaxen in der Sauna oder im Whirlpool doppelt Spaß. Die Skipiste Pomezky ist<br />

gerademal 100 m von der Pension entfernt, einen Kinderskilift gibt es gleich nebenan. Sommers<br />

wie winters steht Familien mit Kindern eine kleine Spielecke zur Verfügung, die an ein benachbartes,<br />

ganzjährig von 11 bis 22 Uhr geöffnetes Nichtraucherrestaurant anschließt. Die altböhmische Küche<br />

ergänzen eine ansehnliche Weinkarte mit Weinen aus den mährischen Weinkellern Lechovice aber<br />

auch traditionelle Markenbranntweine. Pilsner Bier, guter Kaffee, hausgebackener Kuchen und Desserts<br />

runden das kulinarische Angebot ab. Die Nichtraucherpension in Pomezní Boudy bietet Zwei-<br />

bis Fünfbettzimmer (diese mit zwei Schlaffzimmern) sowie ein barrierefreies Apartment für Rollstuhlfahrer.<br />

Die hotelartigen Zimmer sind mit Kühlschrank und Sat-Fernsehern ausgestattet, Internet-<br />

zugang auf den Zimmern und im Restaurant ist eine Sache der Selbstverständlichkeit. Hausgäste<br />

parken direkt an der Baude auf einem Privatparkplatz, Restaurantbesucher auf dem öffentlichen<br />

Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite.<br />

Hotelartige Pension Bouda Malá Úpa, Pomezní Boudy Nr. 136, Malá Úpa, PLZ 542 27, Inhaber<br />

Martin Uher, Tel.: 00420 739 673 383, Verleih Sport and Rent, Tel.: 605 329 656, Verständigung<br />

auch auf Deutsch und Englisch, E-Mail: info@boudamalaupa.cz, www.boudamalaupa.cz<br />

SERVIcE FÜR BAUDENBESITZER<br />

DIE wÄScHEREI IN MLADÉ BUKY<br />

ist die größte in Trutnov und reinigt auch die Wäsche, die von den<br />

am höchsten gelegenen Bauden im ganzen Riesengebirge kommt.<br />

Auch während der Hauptsaison wird hier alle Wäsche binnen<br />

14 Tagen gewaschen. In der Wäscherei können sie Einzelheiten festlegen:<br />

Abholetermin, Preis, gestärkt oder nicht, Duftnote oder wenn<br />

gewünscht, auch das Bleichen der Bettwäsche. Auch Textilien werden<br />

hier gereinigt, eine neue Dienstleistung ist der Verleih von Bettwäsche<br />

zu Saisonhöhepunkten. Die Wäscherei sorgt auch für den<br />

Rücktransport.<br />

Wäscherei, Mladé Buky, PLZ 542 23, Inh. Petr Lukáček, Tel.<br />

00420 499 871 120, von Montags bis Freitags von 6 - 14,<br />

in der Hauptsaison bis 16 geöffnet.<br />

WEINTHEKE UND WEINBAR „NADE DNEM“<br />

ausgezeichnete offene Schankweine und Flaschenweine,<br />

gemütliches Beisammensein bei einer Tasse Tee oder Kaffee<br />

Nichtrauchergasstätte, WiFi-Internetzugang, barrierefreier Zutritt, Kinderspielecke<br />

Weindegustationen und Konzerte<br />

Veranstalten Sie bei uns Ihre Familienfeier, Party oder Firmenfeier!<br />

Wir passen die Öffnungszeiten ihren Wünschen an und bringen Sie,<br />

die Speisen und frisch gezapftes Bier bis ins Haus.<br />

HORNÍ MARŠOV, Třída Josefa II. Nr. 83, geöffnet Mo–Do 14–20, Fr–Sa 11–22<br />

www.nadednem.cz Tel. 734 479 229<br />

Sägewerk mit langer Tradition in Horní Maršov<br />

www.pilamarsov.cz<br />

Tel.: 603 218 336<br />

www.klimesmarsov.cz<br />

Bauschnittholz für Dachstühle, Zimmer- und<br />

Fachwerke, Fassadenverkleidungen aus dichter<br />

Riesengebirgsfichte und robuster Lärche<br />

Einschnitt Ihres eigenen Holzes bis zu 10 Meter<br />

Länge<br />

Balken, Bohlen und Bretter atypischer Abmessungen,<br />

Expressausführung von Sägearbeiten<br />

Schleifen von Kreissäge- und Bandsägeblättern,<br />

Zimmer- und Tischlerarbeiten<br />

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4. 5.<br />

RIESENGEBIRGS NATIONALPARK<br />

1. Weiße Alpen-Kuhschelle<br />

2. Türkenbund<br />

3. Roter Fingerhut<br />

4. Schwalbenwurz-Enzian<br />

5. Zwerg-Priemel<br />

FLORA DES RIESENGEBIRGES AUS DER FOTOSAMMLUNG VON JIŘÍ RYBA<br />

Der Zoologe Jiří Ryba verfiel vor ca. sechs Jahren dem Fotografien von Riesengebirgspflanzen. Lange zuvor absolvierte<br />

er an der Prager Karlsuniversität ein Studium der Entomologie, um sich anschließend das ganze Berufsleben lang mit der<br />

Erforschung von Parasiten, vor allem von Flöhen und Mücken zu befassen und dies auch im Rahmen einiger Auslandsexpeditionen.<br />

Erst in der Rente übermannte ihn die Schönheit anderer Naturphänomene und so begann er die Pflanzenwelt<br />

des Riesengebirges zu fotografieren. Schon vierzig Jahre lang fährt er mit seiner Gattin in die Berghütte des TJ Slavoj Prag<br />

7 in Strážné – kein Wunder, dass er die weite Umgebung inzwischen wie seine Westentasche kennt. Die Gründung seiner<br />

Pflanzen-Fotosammlung veranlasste Jiří Ryba dazu, viele Ausflüge zu unternehmen und Orte zu besuchen, die er sonst wohl<br />

kaum zu Gesicht bekommen hätte. So lernte er auch solch weit von seinem Wochenendhaus entfernte botanische Lokalitäten<br />

kennen, wie Sklenářovice/ Glasendorf, Rýchory/ Rehorngebirge oder die Sonnenseite/ Sluneční stráň über Dolní<br />

Maršov. Für alle Freunde von Naturschönheiten sei angemerkt, dass er die Fotos auch der seltensten Blümchen in der I. und<br />

II. Zone des Nationalparks tatsächlich nur in der nächsten Umgebung der Wanderwege oder in der III. Zone geknipst hat,<br />

in der man sich ja bekannterweise auch abseits der markierten Wanderwege bewegen darf. Wie als Naturwissenschaftler<br />

gewohnt, ordnete er die gefundenen und fotografierten Pflanzen arten- und systemgerecht ein und ließ sich diese Einteilung<br />

anschließend von Petra Šťastná aus der botanischen Abteilung des Riesengebirgsnationalparks kontrollieren. Manche außergewöhnlichen<br />

Blumen, wie zum Beispiel das nach Jahren wiederentdeckte Männliche Knabenkraut aus der Familie der<br />

Orchideen, konnte er aber nur dank seiner Teilnahme an einer am 19. Juni 2010 am Südhang des Rehorngebirges (Rýchory)<br />

für die Öffentlichkeit bestimmten Expedition ablichten. Zum gleichen Termin macht er sich auch in diesem Jahr mit Experten<br />

aus der KRNAP-Verwaltung zum Knabenkraut auf – die einzelnen Aktionen für die Öffentlichkeit werden auf der Webseite<br />

www.krnap.cz in der Rubrik Umwelterziehung publiziert.<br />

Nachdem seine Sammlung schon einige hundert erstklassige Fotografien umfasste, kam Jiří Ryba die Idee, die Schönheit<br />

der Riesengebirgsflora mit anderen teilen. Er stellte eine Auswahl von mehr als einhundert interessanten Pflanzen zusammen<br />

und stellte diese zusammen mit der Redaktion des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> als Präsentation ins Internet. Je nach Blütezeit sind sie in<br />

sechs Monate eingeteilt – von April bis September. Wunderschönen und verschiedenartigen Orchideen ist ein besonderes<br />

Kapitel gewidmet. Bei jeder ist jeweils immer die Lokalität und das Datum vermerkt, zu dem das Foto geschossen wurde. Der<br />

Autor wählte vor allem bedeutende und fotografisch attraktive blühende Pflanzen aus, aber auch einige Bärlappe und Farne.<br />

Auf vielen Fotos sind auch gut die Lokalitäten zu erkennen. So gedeihen zum Beispiel im Blaugrundpass mit dem Denkmal<br />

der Bergopfer gleich mehrere bedeutende Pflanzen, wie die Ähren-Hainsimse oder die Weiße Alpen-Kuhschelle. Zwei schöne<br />

und seltene Arten kann man am Weg von der Wiesenbaude ins Weißwassertal/ Údolí Bílého Labe erblicken. Hier, nur<br />

ein paar Schritte von der Abzweigung zur ehemaligen Rennerbaude entfernt, fotografierte Jiří Ryba Ende Juni Zwerg-Priemeln<br />

und das Sudetische Läusekraut. Eine ganze Reihe interessanter Pflanzen gibt es im Juli bei Wanderungen durch den<br />

Riesengrund zu sehen. An den Ufern der Aupa/ Úpa wachsen ganze Teppiche blau blühenden Alpen-Milchlattichs. Gleich<br />

hinter dem Holzbohlensteig der gelb markierten Abzweigung in den Blaugrund/ Modrý důl wird dem aufmerksamen Wanderer<br />

nicht der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau entgehen. Auf den früher intensiv bewirtschafteten Wiesen vor der<br />

Gedenkkapelle blühen den ganzen Sommer Sudeten-Stiefmütterchen. Auf dem ersten Geröllfeld über der Bergschmiede/<br />

Kovárna wächst der seltene Krause Rollfarn. An der sumpfigen Stelle vor dem Dix-Kreuz kann man sich zusammen mit einer<br />

weiteren bedeutenden Enzianpflanze fotografieren – dem Sumpfenzian mit seinen blauen Blüten. Bevor man zur ehemaligen<br />

Riesenbaude gelangt, leuchten in der Umgebung des unlängst reparierten Weges die gelben Köpfchen des Gold-Fingerkrauts<br />

und der Berg-Nelkenwurz. Zur gleiche Zeit bedecken das Aupa-Hochmoor ganze Teppiche der weißen Bäusche des<br />

Schneidigen Wollgrases und unweit der Wiesenbaude/ Luční b. auch des mächtigeren Schmalblättrigen Wollgrases. Haben<br />

Sie die Fotografie von Jiří Ryba zu einem Besuch dieser berühmten botanischen Lokalitäten inspiriert? Dann sollten Sie noch<br />

wissen, dass man, um ähnlich schöne Fotos zu schießen, ein niedriges Stativ, eine Kamera mit schwenkbarem Display und<br />

am besten auch mit Makro-Programm braucht. Und natürlich auch gute Laune und ein Quäntchen Glück mit dem Wetter.<br />

Im Juli 2010 machte sich Jiří Ryba von seiner Hütte in Strážné auf, um endlich die stolze Große Sterndolde zu fotografieren.<br />

Aus Horní Maršov wanderte er auf dem gelb markierten Weg bergauf und nur ein Stückchen unter der Baude Rýchorská<br />

6. Moos-Steinbrech<br />

7. Sudetisches Läusekraut,<br />

Schmalblättriges Wollgras,<br />

Sudeten-Hainbinse<br />

8. Blauer Eisenhut,<br />

Berg-Nelkenwurz<br />

(Alpenpetersbart)<br />

9. Arnika (Bergwohlverleih),<br />

Sumpfenzian (Tarant)<br />

10. Scharfer Mauerpfeffer<br />

6.<br />

entdeckte er einen ganzen blühenden Teppich von ihnen. Auch diese Fotografie der Sterndolden vom Rehorngebirge ist in<br />

der Juli-Rubrik der Website www.veselyvylet.cz im Kapitel ‚Informationszentrum‘ und auch unter ‚News‘ zu finden.<br />

Den ersten Fotografen mit ihren großen Kammerapparaten war es noch nicht beschieden, die farbigen Tupfer des Riesengebirges<br />

für die Touristen einzufangen. Deshalb wurden die Pflanzen wie schon Jahrhunderte früher grafisch dargestellt.<br />

Vor einhundert Jahren bereitete der namhafte Verleger Max Leipelt aus Bad Warmbrunn bei Hirschberg/ Jelenia Góra<br />

zusammen mit dem Maler L. M. Wöhlke eine schöne Serie von Riesengebirgsblumen auf erstklassigen lithografischen Ansichtskarten<br />

mit naturgetreuen Blütenfarben vor. Alles vor der Kulisse solcher Top-Motive des Riesengebirges wie Schnee-<br />

koppe, Schneegruben, Prinz-Heinrich-Baude oder Burg Kynast/ Chojnik. Ein paar dieser Ansichtskarten, auch wenn nur in<br />

Schwarz-Weiß wählten wir zur Illustration der botanischen Vielfalt unserer Berge aus. Die wohl berühmteste Fotografie der<br />

Riesengebirgsflora stammt von Zdenko Feyfar, der eine verblühte Alpen-Kuhschelle direkt gegen die Sonne fotografierte.<br />

Das machten ihm natürlich später viele nach, ohne den Meister jedoch übertreffen zu können. Von den Farbaufnahmen von<br />

Blumen verdient sich die Fotografie von Jiří Havel aus dem Teufelsgärtchen im Riesengrund besonderer Erwähnung, auf<br />

welcher eine seltene Frühlings-Kuhschelle vor dem satten Blau des Himmels strahlt. Eine auffällige Fotografie ziert auch den<br />

Einband des Grundwerkes über die Flora des Riesengebirges von Josef Šourek. Die Titelseite dieses Buches aus dem Jahre<br />

1969 mit Havel‘s Foto taucht auch in der Präsentation von Jiří Ryba auf – in einer Literaturübersicht zum ersten Fotomonat<br />

April, die der Autor bei der Suche der Lokalitäten und zur Artenbestimmung verwendet. Im Jahre 2009 stellte ein Autorenkol-<br />

lektiv, das in den letzten vierzig Jahren vom führenden Botaniker Jan Štursa angeleitet wird, den ersten fotografischen Atlas<br />

der Riesengebirgspflanzen fertig. Die meisten der Fotografien stammen von Jiří Dvořák, dem Redakteur und Fotografen der<br />

Zeitschrift ‚Krkonoše‘. Dieses prächtige Buch, das seine Autoren dem Andenken an den Forscher Josef Šourek widmeten,<br />

ist sowohl in den Informationszentren der KRNAP-Verwaltung, als auch im <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> erhältlich. Nur ein Jahr jünger ist der<br />

Atlas der Riesengebirgsfauna, bei dem Jan Vaněk und weitere Fotografen beim Fotografieren der gezeigten 470 Lebewesen<br />

ganz anders vorgehen mussten, als ihre Kollegen beim Fokussieren der unbeweglichen Pflanzen.<br />

MIT DER BLUME IM wAPPEN<br />

Im Jahre 1880 wurden an der schlesischen Seite der Riesengebirgsverein und auf der böhmischen Seite der selbstständige<br />

Österreichische Riesengebirgsverein gegründet. Beide wählten sich eine der schönsten Blüten des Riesengebirges zum<br />

Symbol – die Zwerg-Priemel. In der Natur mutet sie äußerst zart an und sie als blühendes Büschel zu sehen, ist ein echtes<br />

Erlebnis. Direkt am Weg blüht sie im Juni außer an der erwähnten Wegkreuzung auf der Weißen Wiese auch noch am grünen<br />

Wanderweg zwischen der Martins- und Elbfallbaude/ Labská bouda. Nach der Gründung der Tschechoslow. Republik wurde<br />

der Verein zum ‚Deutschen Riesengebirgsverein‘ und wohl auch deswegen entfiel bei der Gestaltung des Symbols des<br />

Riesengebirgsnationalparks achtzehn Jahre nach Kriegsende auch die bildnerische Verwendung der interessanten Blüte<br />

der Zwerg-Priemel. Die ersten drei Angestellten der Verwaltung des KRNAP – Josef Fanta, Miroslav Klapka und Václav <strong>Veselý</strong><br />

– suchten 1964 nach Mitteln und Wegen, um den Nationalpark den Menschen näher zu bringen. Eine der Möglichkeiten<br />

war, ein verständliches Symbol zu schaffen. Über den Verband bildender Künstler wurde ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben.<br />

Die Entwürfe enthielten nicht nur die ursprüngliche Zwerg-Priemel, sondern z.B. auch die Kontur der Schnee-<br />

koppe, die Gestalt des Rübezahl oder den Strauch der endemischen Sudeten-Zwergmispel, letztendlich entschied man<br />

sich für den Entwurf von Jaroslav Cheben mit einer Blume, welche die Gebirgswanderer in der zweiten Sommerhälfte kaum<br />

übersehen können. Die Blüte des Schwalbenwurz-Enzians repräsentiert die Verwaltung des KRNAP bis heute noch, seit<br />

dem 1. August 2008 jedoch in der grafisch leicht abgeänderten Darstellung der akademischen Malerin Renata Oppeltová.<br />

Derzeit finden Diskussionen über ein völlig neues Logo statt, das den polnischen und tschechischen Nationalpark Riesengebirge<br />

gemeinsam repräsentieren würde – genauso wie die Riesengebirgsvereine vor 130 Jahren. Es ist zu vermuten, dass<br />

im grafischen Wettbewerb ein Entwurf siegt, dem eine der berühmten Blumen des Riesengebirges zu Grunde liegt. Denn<br />

die seltenen Pflanzen des Riesengebirges sind nun einmal das Aushängeschild des Riesengebirgsnationalparks und für die<br />

Besucher der rechte Grund, zu einer Bergtour aufzubrechen. Die Freude, die man verspürt, wenn man solch ein seltenes<br />

Blümchen findet, ist es sich wert. www.krnap.cz<br />

7. 8.<br />

9.<br />

10.<br />

25


26<br />

Sehr geehrte Freunde des Lustigen Ausflugs, bzw. <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> – am 7. Juni<br />

1992, also vor genau 20 Jahren eröffneten wir in provisorischen Räumlichkeiten<br />

gemeinsam die Galerie und das Informationszentrum <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in<br />

Pec pod Sněžkou. Am Freitag, dem 18. Dezember 1992 fand die erste thematische<br />

Ausstellung zu ‚Lustigen Ausflügen‘ statt – mit Fotografien von Jirka<br />

Daňek, Jirka Havel, Miloš und Pavla Klimeš, Ctibor Košťál, Joska Rakoncaj,<br />

Mirek (Lanč) Šmíd und Radko Tásler. Auch bei der ersten Ausstellung und Dia-<br />

Vorführung von unseren weiten Reisen am 13. November 1993 in der neuen<br />

Galerie und dem Informationszentrum <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl kamen wir in<br />

großer Zahl zusammen. Viele von Euch halfen am 22. Oktober 1994 beim Errichten<br />

des acht Meter hohen Roten Kreuzes auf dem Langen Kamm/ Dlouhý<br />

hřeben mit, wo wir im Oktober 2004 – nun schon zwischen hochgewachsenen<br />

Bäumen – ein zweites Gruppenfoto machten. Mit Unterstützung unserer<br />

Familie und Handwerkern eröffneten wir dann im Dezember 1995 die Pension<br />

<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl, acht Jahre später kamen eine Begegnungshalle<br />

und weitere Einrichtungen hinzu. Als erstes Objekt unserer Restaurierungssammlung<br />

Lapidarium remedium stellten wir am 3. August 1996 einen historischen<br />

steinernen Wegweiser wieder an der Prager Baude auf. Am gleichen<br />

Tag überschritten wir zusammen mit Freunden aus dem ‚Haus dreier Kulturen‘<br />

in Albeřice demonstrativ die grüne Staatsgrenze, um die Eröffnung bisher<br />

geschlossener Grenzübergänge an der polnisch-tschechischen Grenze<br />

zu erwirken. Unter der Regie von Jan Pohribný und Pavel Šmíd fand am 19.<br />

Juli 1996 im <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> ein Workshop ausländischer Berufsfotografen statt,<br />

Lektoren waren Bohdan Holomíček und Pavel Štecha. Am 27. November 1996<br />

beendete Aleš Hetflejš den Satz der insgesamt 20. und gleichzeitig ersten<br />

Ausgabe des Lustigen Ausflugs mit farbiger Titel- und Rückseite. Am 16. August<br />

1997, einem herrlichen Sommertag, klopften Sie gemeinsam mit Jirka<br />

Hůrka auf den Grundstein der neuen Galerie in Pec, alle zusammen bildeten<br />

wir dann eine lebendige Kette auf ihrem geplanten Grundriss. Nachdem sich<br />

die Trapper und Freunde des Lustigen Ausflugs 15 Jahre lang an verschiedensten<br />

Orten getroffen hatten, kamen wir am 7. November 1998 erstmals in<br />

der Baude Jelení louky zusammen, wo letztes Jahr insgesamt schon zum 29.<br />

Mal Diavorträge stattfanden. Unter reger Beteiligung stellten wir am 6. November<br />

1999 die Büste von Berthold Aichelburg wieder an ihrem gewohnten<br />

Platz auf – in der inzwischen rekonstruierten Waldburg Aichelburg. Mit der<br />

Ausstellung ‚Václav Havel – Symbol der Freiheit‘ auf Fotografien von Bohdan<br />

Holomíček, Pavel Štecha und Tomki Němec eröffneten wir am 15. Januar<br />

2000 die neue Galerie und das Informationszentrum mit Souvenirgeschäft <strong>Veselý</strong><br />

<strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou. Am Dienstag, dem 20. Juni 2000 begannen wir<br />

im Auftrag der Burggesellschaft Aichelburg mit dem Verkauf der Eintrittskarten<br />

und dem Ausleihen der Schlüssel zur Waldburg Aichelburg, die bis zum 25.<br />

Mai 2012 genau 27 781 registrierte Gäste besuchten. Freitag, den 12. Januar<br />

2001 begann in Pec die bisher erfolgreichste Ausstellung ‚Mein Leben als<br />

Bergsteiger‘ mit Fotografien von Mirek (Lanč) Šmíd. Am 2. Juni 2001 führte<br />

uns Aleš Lamr den wiederhergestellten Kreuzweg nach Stará hora/ Altenberg<br />

vor. In Pec wiederum fand am 10. Juli 2001 unter Beteiligung des Protagonisten<br />

Friedrich Kneifel die Premiere des Filmdokuments von Pavel Štingl ‚Welche<br />

Sprache spricht der Herrgott‘ statt. Im Rahmen des ‚Tibet-Tages‘ installierten<br />

wir am 9. März 2002 an der Hauswand der Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> eine tibetische<br />

Schutzmarke<br />

Saisonzeitschrift <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>, Temný Důl Nr. 46, 542 26 Horní Maršov, Tel. 00420 499 874 298, e-Mail: info@veselyvylet.cz, www.veselyvylet.cz,<br />

Herausgeber/Redakteur: Miloslav und Pavel Klimeš, sprachliche Bearbeitung: Jarmila Klimešová, graphische Gestaltung: Květa Krhánková, Illustrationen:<br />

Květa Krhánková, Zdeněk Petira, Stanislav Špelda, Fotografien: Adolf Hartmann, Jiří Havel, Bohdan Holomíček, Pavel Klimeš, Ctibor Košťál, Lubomír<br />

Mocl, Adolf Lehmann, Hugo Pohl, Leo Sacher, Pavel Štecha und Herausgeberarchiv, Satz: Tisk OFSET a.s. Úpice, Tel. 499 881 171, Druck: Garamon<br />

s.r.o. Hradec Králové Tel. 495 217 101, deutsche Übersetzung: Hans-J. Warsow, polnische Übersetzung: Andrzej Magala, Redaktionsschluss: 12. 6.<br />

2012, Auflage: 55.000 Stück, davon 31.000 Stück in tschechischer, 16.000 in deutscher und 8.000 in polnischer Sprachversion. Wenn Sie die nächste<br />

Ausgabe des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> (nächste Ausgabe: 39/ Winter 2013) per Post zugeschickt haben möchten, schicken Sie bitte zusammen mit Ihrer Adresse 40<br />

CZK, falls sie in der Tschechischen Republik leben, oder 190 CZK, wenn Sie im Ausland leben, oder bestellen Sie sich die Zeitschrift persönlich im Informationszentrum<br />

des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl oder in Pec pod Sněžkou.<br />

Alle Autorenrechte vorbehalten!<br />

ZwANZIG JAHRE MIT DEM LUSTIGEN AUSFLUG UNTERwEGS<br />

Gebetsmühle. Zusammen mit den Restaurateurinnen Květa Krhánková vollendeten<br />

wir am12. Mai 2002 die Erneuerung der Schutzkapelle Geburt des<br />

Herrn in Horní Lysečiny mit der ersten neuzeitlichen Freske im Riesengebirge.<br />

Mit der Anbringung der vergoldeten Wetterfahne am Türmchen der reparierten<br />

St. Annenkapelle in der Siedlung Stará Hora und einem Konzert von Oldřich<br />

Janota feierten wir am 8. Juni 2002 das 10. Jubiläum des Lustigen Ausflugs.<br />

Am Donnerstag, dem 1. Juli 2004 verkauften wir die ersten Eintrittskarten<br />

zum historischen Schaubergwerk Bergschmiede-Kovárna, das von Speläologen<br />

mit Radko Tásler an der Spitze betrieben wird. Montag, den 9. Mai 2005<br />

blätterten wir an der bisher höchsten Stelle in der 25. Ausgabe des Lustigen<br />

Ausflugs – auf dem Gipfel des Shisha Pangma im Tibet, in 8013 Metern über<br />

dem Meeresspiegel. Bei der Ausstellung vom 1. September 2007 tauften wir<br />

das Buch ‚Riesengebirgslandschaft in hundertjähriger Wandlung‘, übrigens<br />

die schon 11. Publikation des Verlags <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>. In der Morgendämmerung<br />

des 10. Oktobers 2007, genauer gesagt um 7.10 Uhr, vollendeten wir symbolisch<br />

die Hauptarbeiten an der neuen Poststelle auf dem Gipfel der Schneekoppe.<br />

Mit der Herstellung von Emailletafeln trugen wir am 28. Mai 2009 zur<br />

Eröffnung des 12. Wanderlehrpfads im östlichen Riesengebirge bei. Unter<br />

Beteiligung der Nachkommen der Adelsgeschlechter des Riesengebirges,<br />

der Direktoren beider Nationalparke und der Vertreter von 13 Städten und Gemeinden<br />

enthüllten wir am 25. Juni 2010 vor der Wiesenbaude/ Luční boudan<br />

einen symbolischen Grenzstein – genau an dem Tag, als sich zum 300.Mal<br />

das unter den vier Riesengebirgsherrschaften abgeschlossene Grenzabkommen<br />

jährte . Am 27. Juni 2010 segnete Pfarrer Jan Rybář vor Vertretern der<br />

damaligen und heutigen Besitzer der Wälder auf dem Langen Berg/ Dlouhý<br />

hřeben das neu errichtete Rote Kreuz. Zur Eröffnung der Wintersaison am 23.<br />

Dezember 2010 überraschten wir mit der ersten Schokoladenserie von der<br />

Schneekoppe. Am 13. August 2011 errichteten wir am Informationszentrum in<br />

Temný Důl einen symbolischen Grenzstein der Tschechoslowakei und brachten<br />

den Doppeladler der österreichischen Monarchie aus der Werkstatt des<br />

Bildners Zdeněk Petira an seiner einstigen Stelle an. Am 21. Dezember 2011<br />

brachte uns der Spediteur Ota Kovanda aus der Druckerei Garamon die 37.<br />

Ausgabe der Saisonzeitschrift <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>, womit deren Gesamtauflage auf<br />

2 156 000 anstieg. Am frostigen 28. Januar 2012 eröffneten wir das Museum<br />

Vápenka-Kalkofen in Horní Albeřice/ Ober-Albendorf. Am 2. Mai 2012 sprach<br />

uns das Kreisgericht in Trutnov von der Falschanklage in der Sache des Unfalls<br />

auf der Aichelburg frei. Im vergangenen Jahr, genauer gesagt zwischen dem<br />

25. Mai 2011 und dem 25. Mai 2012, konnten wir im Informationszentrum und<br />

der Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou 111 158 elektronisch registrierte<br />

Besucher begrüßen. Sicher waren Sie einer von ihnen. Für Ihren Beitrag zur<br />

20-jährigen Tätigkeit des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> haben wir uns am 9. Juni 2012 schlicht<br />

bedankt. An manche besondere Augenblicke aus den verflossenen Jahren<br />

erinnerte Bohdan Holomíček mit seinen Fotografien und wieder einmal musizierte<br />

Oldřich Janota.<br />

Sehr geehrte Besucher, wir danken Ihnen – vor allem für Ihr Interesse am<br />

Riesengebirge, aber auch am ‚Lustigen Ausflug‘.<br />

Verfasst von Pavel Klimeš mit Beihilfe der Redaktion.<br />

Zu den Freunden des Lustigen Ausflugs gehörten schon immer auch brillante Fotografen. Pavel Štecha hinterließ uns die Reportage von der Rückkehr<br />

der Berthold-Aichelburg-Büste in die Waldburg am 6. 11. 1999. Stanislav Ondráček war zahllosen Highlights im Aupatal zugegen, einschließlich solcher mit Beteiligung<br />

des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>, wie zum Beispiel am 22. 7. 2006, als Ludvík Piette den Wanderlehrpfad Via Piette eröffnete, der an die Verdienste seines Großvaters Prosper P. erinnert.<br />

Am 25. Juni 2010 dokumentierte Ctibor Košťál die Enthüllung des symbolischen Grenzsteins durch Alexander Czernin-Morzin und die Direktoren des polnischen<br />

und tschechischen Nationalparks, Andrzej Raj und Jan Hřebačka. Jan Pohribný war bei der Eröffnung des Museums Vápenka-Kalkofen am 28. Januar 2012 mit von der Partie.<br />

Bohdan Holomíček fotografierte, wie schon so oft, aufmerksame Betrachter seiner fotografischen Werke – diesmal am 9. Juni 2012,<br />

bei der Vernissage zur seiner Ausstellung im <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>.<br />

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Gottesdienste: Horní Maršov Samstag 16.30 Uhr, Svoboda nad Úpou Sonntag<br />

11.00 Uhr, Janské Lázně Sonntag 9.30 Uhr, Velká Úpa Samstag 15.00 Uhr,<br />

Mladé Buky Sonntag 11.00 Uhr, Žacléř Sonntag 9.00 Uhr, Špindlerův Mlýn<br />

Sonntag 11.00 Uhr. Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas im Königreichsaal in<br />

Trutnov, Bojiště 103. Wöchentliche Zusammenkünfte: Jeden Mittwoch (19.00)<br />

und Donnerstag (17.30). Öffentliche Vorträge jeweils jeden Sonntag von 9.30<br />

bis 11.30 Uhr und von 19.00–20.45 Uhr.<br />

INFORMATIONSZENTRUM VESELý VýLET<br />

GALERIE - wEcHSELSTELLE<br />

in Temný Důl - Horní Maršov, Tel.: (00420) 499 874 298<br />

Pec pod Sněžkou, Tel.: (00420) 499 736 130<br />

E-Mail: info@veselyvylet.cz<br />

www.veselyvylet.cz<br />

täglich 8.30 - 18.00 Uhr<br />

Informationszentren - Riesengebirge – 2012 – IC Flora Benecko, PLZ<br />

512 37, Tel 481 582 606, info-flora@benecko.com, www.benecko.com; TIC<br />

Černý Důl, PLZ 543 44, Tel 499 429 618, infocentrum@cernydul.cz, www.<br />

cernydul.cz; IC <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> Horní Maršov, PLZ 542 26, Temný Důl 46, Tel<br />

499 874 298, info@veselyvylet.cz, www.veselyvylet.cz; IC Hostinné, PLZ<br />

543 71, Náměstí 70, Tel 499 404 746, infocentrum@muhostinne.cz, www.<br />

infocentrum.hostinne.info; IC Janské Lázně, PLZ 542 25, Tel 499 875 186,<br />

info@megaplus.cz, www.janskelazne.cz; IC Jilemnice, PLZ 514 01, Masarykovo<br />

nám. 140, Tel 481 541 008, info@jilemnice.cz, www.mestojilemnice.cz;<br />

IC Lánov, PLZ 543 41 Prostřední Lánov 39, Tel 499 432 083, infocentrum@<br />

lanov.cz, www.lanov.cz; IC Malá Úpa, PLZ 542 27, Tel 499 891 112, info@<br />

malaupa.cz, www.info.malaupa.cz; MIC <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> Pec pod Sněžkou, PLZ<br />

542 21, Tel 499 736 130, info@veselyvylet.cz, www.veselyvylet.cz; IC Turista<br />

Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Tel 499 736 280, turista@turistapec.cz, www.<br />

turistapec.cz; MIC Rokytnice nad Jizerou, PLZ 512 44, Horní Rokytnice 197,<br />

481 522 001, infocentrum@mesto-rokytnice.cz, www.mesto-rokytnice.cz; TIC<br />

Svoboda nad Úpou, PLZ 542 24, nám. Svornosti 527 , Tel 499 871 167, info.<br />

ets@tiscali.cz, www.svobodanadupou.eu; TIC Špindlerův Mlýn, PLZ 543 51,<br />

Svatopetrská 173, Tel 499 523 656, tic@mestospindleruvmlyn.cz, www. mestospindleruvmlyn.cz;<br />

TIC Trutnov, PLZ 541 01 Trutnov, Krakonošovo nám. 72, Tel<br />

499 818 245, vesely@trutnov.cz, www.ictrutnov.cz; RTIC Vrchlabí, PLZ 543 01<br />

Vrchlabí, Krkonošská 8, Tel 499 405 744, info@krkonose.eu, www.krkonose.<br />

eu; TIC Žacléř, PLZ 542 01 Žacléř, Rýchorské nám. 10, Tel 499 739 225, muzeum@zacler.cz,<br />

www.zacler.cz.<br />

Telefonanschlüsse: Alle Festanschlüsse im östl. und mittleren Riesengebirge:<br />

Städtevorwahl 499 (auslandsvorwahl 00420 - die letzte Null nicht weglassen!).<br />

Informationen zu Tel. nummern - 1180.<br />

Gesundheitswesen: Ärztlicher Rettungsdienst Trutnov und Vrchlabí Tel. 155,<br />

499 735 921, für das östliche Riesengebirge ist der Bereitschaftsdienst in<br />

Trutnov 499 840 100, Krankenhaus Trutnov 499 866 111, Pec pod Sněžkou<br />

499 329 340, Chirurgie 499 329 346, Zahnarztpraxen 603 413 113, in Horní<br />

Maršov 499 874 144, 499 874 166, Kinderartzpraxis 499 874 143, in Janské<br />

Lázně 499 875 116, in Svoboda nad Úpou 499 871 140, Kinderartzpraxen<br />

499 871 287, Špindlerův Mlýn 499 433 344, Chirurgie 499 523 864, die<br />

Apotheke ist in Horní Maršov folgendermaßen geöffnet: Mo.-Fr. 8.00 - 12,30<br />

Uhr, 14.00 - 17.00 Uhr 499 874 121 auch Svoboda nad Úpou 499 871 264,<br />

Špindlerův Mlýn 499 433 335, Bereitschaftsdienst in Vrchlabí (auch für Šp.<br />

Mlýn) 499 421 155.<br />

Forstwirtschaft Vrchlabí: 499 456 111, Forst - Horní Maršov 499 874 161,<br />

Pec pod Sněžkou 499 896 214, Svoboda nad Úpou 499 871 159, Špindlerův<br />

Mlýn 499 433 282.<br />

Autowerkstätten und Reifenservice: Svoboda nad Úpou - Hlávka<br />

499 871 153, täglich von 7.00-12.00, 13.00-17.00 Uhr, Mladé Buky - Štangl<br />

499 773 263, Reifenservice - 499 773 263, Autoklub Bohemia Assistance<br />

1240.<br />

Bergrettungsdienst (Horská služba): Ganzjähriger ständiger Bereit-<br />

schaftsdienst in Špindlerův Mlýn 499 433 239 (602 448 338). Im Winter<br />

in Pec pod Sněžkou499 896 233 ist die Dienststelle täglich von 7 - 22<br />

Uhr geöffnet (außer dieser Zeit 602 448 444), Luční bouda 739 205 391.<br />

In Malá Úpa auf den Pomezní Boudy 499 891 233 (606 157 935), Janské<br />

Lázně 499 895 151 (606 157 936), Strážné 499 434 177 (606 157 934),<br />

Harrachov 481 529 449 (602 448 334), Rokytnice nad Jizerou 481 523 781.<br />

Polizei: Ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov und Vrchlabí 158, Verkehrsunfälle<br />

974 539 251, Dienststelle in Pec pod Sněžkou 499 736 233, Svoboda<br />

nad Úpou 974 539 731, in Šp. Mlýn 499 433 333, Polizeidienststelle in Janské<br />

Lázně 603 345 538, Polizeidienststelle Šp. Mlýn 606 484 805, 499 433 354,<br />

Žacléř 499 876 135.<br />

Stadt- und Gemeindeämter: Horní Maršov 499 874 156, Janské Lázně<br />

499 875 101, Soboda nad Úpou 499 871 105, Pec pod Sněžkou 499 896 215,<br />

Malá Úpa 499 891 157, Žacléř 499 878 510, Šp. Mlýn 499 433 226,<br />

Amtsstunden jeweils Mo+Mi von 8 - 12 Uhr und von 12,30 - 17 Uhr.<br />

Feuerwehr: ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov 150, 499 848 411.<br />

Meteorologische Station: in Pec pod Sněžkou 499 796 303.<br />

Verwaltung des Nationalparks Riesengebirge Das Zentrum in Pec<br />

pod Sněžkou 499 896 213, täglich 8.30-12.00 Uhr, 12.30 - 17.00 Uhr,<br />

Špindlerův Mlýn 499 433 228, täglich 8.00 - 12.00, 12.30 - 17.00, Harrachov<br />

481 529 188, täglich 8.30 - 12.00, 12.30-17.00. IC KRNAP Vrchlabí, náměstí<br />

Míru 233, tel. 499 456 761, his@krnap.cz, 1. 6. – 30. 9. Mo–So 9–12, 13–17,<br />

1. 10. – 23. 12. Mo–Fr 9–12, 13–16 Uhr. Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí<br />

täglich außer montags von 8.00 - 17.00 Uhr 499 456 708, Rýchorská bouda<br />

499 895 107.<br />

Tankstellen: Svoboda n. Úpou, täglich geöffnet, Benzina, 499 871 128, 5.00 -<br />

22.00; Lucraco Oil, 499 871 188, 6.00 - 21.00, Pec pod Sněžkou täglich 6.00<br />

- 22.00, 499 522 120. Weitere Tankstellen, die ununterbrochen geöffnet sind,<br />

befinden sich in Trutnov und Vrchlabí in Špindlerův Mlýn täglich von 7.00 - 17.00<br />

Uhr (sonntags ab 8 Unr, Tel. 499 433 295).<br />

Grenzübergänge: Ab dem 21. Dezember 2007 finden an den Grenzübergängen<br />

keine Kontrollen mehr statt. Der Grenzübergang Pomezní Boudy - Przełęcz<br />

Okraj ist auf Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen beschränkt, die Übergänge in Harrachov<br />

– Jakuszyce, Královec – Lubawka sind ohne Einschränkung.<br />

Seilbahnen: Zur Schneekoppe Pec pod Sněžkou, Tel. 499 895 137, täglich zu<br />

jeder vollen Stunde 8–18 Uhr., nur die Teilstrecke Růžová hora – bis 2. 9. 2012.<br />

Pec pod Sněžkou - Hnědý Vrch, 499 736 375 täglich 9.00–16.00, von 1. bis<br />

28. 10. nur Fr-So. Portášky Velká Úpa, 499 736 347, täglich jede volle Stunde<br />

8.30–17.00 Uhr, von 15. 2. bis 17.30. Černá hora Janské Lázně, 499 875 152<br />

täglich um 7.30 und dann jede volle Stunde von 8.00-18.00 Uhr. Na Pláň Šp.<br />

Mlýn – Sv. Petr, 499 497 215 und Medvědín Šp. Mlýn, 499 433 384 täglich<br />

8.30–16.00 und 18.00 Uhr., Žalý Vrchlabí 499 423 582 nur So-Sa 9.00–17.00<br />

Uhr, Lysá hora Rokytnice, 481 523 833 nur Winter, Čertova hora Harrachov,<br />

481 528 151.<br />

Partner des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> sind die Gebirgsorte, die sich im Gemeindebund Ostriesengebirge zusammengeschlossenen haben. Veranstaltungskalender – siehe www.vychodnikrkonose.cz.<br />

Horní<br />

Maršov<br />

Svoboda<br />

nad Úpou<br />

Janské<br />

Lázně<br />

Pec<br />

pod Sněžkou<br />

Malá<br />

Úpa<br />

Žacléř<br />

KRNAP

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