Fachkunde Metall
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Tabelle 1: Messtechnische Begriffe<br />
Begriff<br />
Messgröße<br />
Anzeige<br />
Skalenanzeige<br />
Ziffernanzeige<br />
Skalenteilungswert*<br />
Ziffernschrittwert<br />
Angezeigter<br />
Messwert<br />
Mittelwert<br />
Wahrer Wert<br />
Richtiger Wert<br />
Unberichtigtes<br />
Messergebnis<br />
Systematische<br />
Messabweichung<br />
Korrektionswert<br />
Messunsicherheit<br />
*<br />
Kombinierte<br />
Standardunsicherheit<br />
Erweiterte<br />
Messunsicherheit<br />
Berichtigtes<br />
Messergebnis<br />
Vollständiges<br />
Messergebnis<br />
Kurzzeichen<br />
M<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Skw<br />
oder<br />
Zw<br />
x a<br />
x 1, x 2 ...<br />
x¯<br />
x w<br />
x r<br />
x a<br />
x 1, x 2 ...<br />
x¯<br />
Grundlagen der Messtechnik<br />
Definition, Erklärung<br />
Die zu messende Länge bzw. der zu messende<br />
Winkel, z. B. ein Bohrungsabstand oder ein<br />
Durchmesser<br />
Der angezeigte Zahlenwert des Messwertes ohne<br />
M<br />
Einheit (vom Messbereich abhängig).<br />
Bei Maßverkörperungen entspricht die Aufschrift<br />
0,1<br />
0<br />
0,1<br />
der Anzeige.<br />
0,2 0,2<br />
Kontinuierliche Anzeige auf einer Strichskale<br />
Digitale Anzeige auf einer Ziffernskale<br />
0,3 0,3<br />
0,4<br />
Differenz zwischen den Messwerten, die zwei<br />
aufeinander folgenden Teilstrichen entsprechen.<br />
Der Skalenteilungswert Skw wird in der auf Skale<br />
stehenden Einheit angegeben.<br />
Der Ziffernschrittwert entspricht dem Skalenteilungswert<br />
einer Strichskale.<br />
Ziffernanzeige<br />
Einzelne Messwerte oder Mittelwerte setzen sich aus dem richtigen Wert und den<br />
zufälligen sowie systematischen Messabweichungen zusammen.<br />
0,01mm<br />
Skalenanzeige Skw = 0,01mm<br />
Zw = 0,01mm<br />
Der Mittelwert x¯ ergibt sich in der Regel aus fünf Wiederholungsmessungen.<br />
Den wahren Wert würde man nur bei einer idealen Messung erhalten. Der wahre<br />
Wert x w ist ein aus vielen Wiederholungsmessungen ermittelter und um die bekannten<br />
systematischen Abweichungen korrigierter „Schätzwert“.<br />
Der richtige Wert xr wird bei Maßverkörperungen durch Kalibrierung ermittelt. Er<br />
weicht meist vernachlässigbar vom wahren Wert ab. Bei einer Vergleichsmessung,<br />
z. B. mit einem Endmaß, kann dessen Maß als richtiger Wert angesehen werden.<br />
Gemessener Wert einer Messgröße, z. B. ein unkorrigierter Einzelmesswert oder<br />
ein durch Wiederholungsmessungen ermittelter Messwert, der noch nicht um die<br />
systematischen Abweichungen As korrigiert wurde.<br />
In der Fertigungstechnik werden aufgrund bekannter Abweichungen aus früheren<br />
Messreihen oder von Fähigkeitsuntersuchungen überwiegend einmalige Messungen<br />
durchgeführt. Das Messergebnis bleibt bei Einzelmessungen durch die zufälligen<br />
sowie durch die unbekannten systematischen Messabweichungen unsicher.<br />
Die Messabweichung ergibt sich durch Vergleich<br />
des angezeigten Messwertes xa oder des Mittelwertes<br />
x¯ a mit dem richtigen Wert xr (Seite 15).<br />
Ausgleich von bekannten, systematischen Abweichungen,<br />
z. B. Abweichung der Temperatur<br />
Die Messunsicherheit beinhaltet alle zufälligen<br />
Abweichungen sowie die unbekannten und nicht<br />
korrigierten systematischen Messabweichungen.<br />
Gesamtwirkung vieler Unsicherheitsanteile an der<br />
Streuung von Messwerten, z. B. durch Tempera- uc = u<br />
tur, Messeinrichtung, Prüfer und Messverfahren.<br />
2 x1 + u2 x2 + ... u2 K = – As (K = K1 + K2 ... + Kn) 13333332 xn<br />
A s A s = x a – x r (A s = x¯ a – x r)<br />
K<br />
u<br />
u c<br />
U<br />
y<br />
Y<br />
* Merkmale von Messgeräten, die in Katalogen angegeben werden.<br />
Die erweiterte Unsicherheit gibt den Bereich y – U<br />
bis y + U um das Messergebnis an, in dem der<br />
„wahre Wert“ einer Messgröße erwartet wird.<br />
Messwert, korrigiert um bekannte systematische<br />
Messabweichungen (K – Korrektion)<br />
Das Messergebnis Y ist der wahre Wert für die<br />
Messgröße M. Es schließt die erweiterte Messunsicherheit<br />
U ein.<br />
Beispiel, Formeln<br />
y = x + K (y = x¯ + K)<br />
11<br />
U = 2 · u c<br />
(Faktor 2 für Vertrauensniveau 95%)<br />
Y = y ± U (y = x¯ + K ± U)