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PISA war gestern - heute ist HATTIE ! - Westfälisch-Lippische ...

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<strong>PISA</strong> <strong>war</strong> <strong>gestern</strong> - <strong>heute</strong> <strong>ist</strong> <strong>HATTIE</strong> !Die Rolle von Schule und Unterricht im Spiegel der internationalenempirischen ForschungUniv. Prof. Dr. Rainer Dollasefrüher: Uni Bielefeld, Abt. Psychologiewestfälisch-lippische DirektorenvereinigungHamm, den 4. Dezember 2013Mittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13• Ist eine Reform des Unterrichts überhauptnötig? Haben oder hatten wir ein Defizit?


IQ GAINS AND WHAT IQ TESTS MEASURE 185Table 15Recent IQ Gains: Locations Grouped by Test and Ranked by Rate of GainLocationLeipzigFranceBelgiumBelgiumNetherlandsNorwayWest GermanyAustraliaEdmontonAustraliaNorwayGreat BritainGreat BritainTestRavensRavensRavensShapesRavensMatricesHorn-Ravens*JenkinsRavensRavensMatricesRavensRavensRate"1.2501.0050.7940.7160.6670.6290.5880.4900.4020.3370.2170.1890.181Age(years)11-1618IS18181912-1610-14910-16198-1420-30Period1968-19781949-19741958-19671958-19671952-19821954-19681961-19781949-19811956-19771950-19761968-19801938-19791940-1979IQgain(points)10-1525.127,156.4520.008.8010.0015.678.448.762.607.757.07Status'3/2311114314133Der Flynn Effekt - Kinder undJugendliche in den Industriestaatenwerden -wie Deutschland- um biszu zwanzig IQ Punkte schlauerJapanViennaWest GermanyZurichEdmontonFranceUnited StatesUnited StatesSolothurnWechsler''WechslerWechsler"WechslerCTMMWechsler"Wechsler-Binet*Wechsler'Wechsler0.8350.8240.7410.6520.5250.3800.3000.2430.1866-156-157-159 and 1296-152-1816-758-91951-19751962-19791954-19811954-19771956-19771955-19791932-19721954-19781977-198420.0312-1620.0010-2011.039.1212.005.951.303/443/4414234SaskatchewanNorwayBelgiumFranceSaskatchewanNew ZealandNorwayOtis"Verbal-MathVerbal-MathVerbal-MathOtis'OtisVerbal-Math0.6280.5820.4080.3740.3480.242-0.133101918181310-13191958-19781954-19681958-19671949-19741958-19781936-19681968-198012.558.153.679.356.957.73-1.602/31132/311Note. Data from Tables 1-14; see these tables for full test names." The content of these tests was substantially altered.b IQ points per year.c Key: 1 = verified, 2 = probable, 3 « tentative, and 4= speculative.Mittwoch, 4. Dezember 13tests measure with intelligence must argue that the current generationis radically more intelligent than the last. A clarification:The very fact that massive IQ gains have occurred means thatmassive increase in problem-solving ability and not merely anincreasing body of learned content.The next question is whether problem-solving gains have


Der IQ in NRWschwanktMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13


<strong>PISA</strong> <strong>war</strong> <strong>gestern</strong> :-) 3.12.13<strong>PISA</strong> 2012Mathematik Textverstehen NaturwissenschaftDeutschland 514 508 524China 613 570 580USA 481 498 497Japan 536 538 547Finnland 519 524 545Mittwoch, 4. Dezember 13


Schweden steigtabMathematik Lesekompetenz Naturwissenschaft<strong>PISA</strong> 2003 509 514 506<strong>PISA</strong> 2012 478 483 485Mittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13


Bei <strong>PISA</strong> sind wir seit 2000 besser gewesenals 1974Internationaler Le<strong>ist</strong>ungsvergleich 1974Naturwissenschaften• „Bei den Zehnjährigen in den viertenGrundschulklassen‚ liegen sämtliche Le<strong>ist</strong>ungen in derBundesrepublik sehr wesentlich unter deminternationalen Durchschnitt‘“• „Bei den Achtzehnjährigen im letzten Jahrgang derSekundarstufe II ‚steht die Bundesrepublik am unterenEnde der Rangskala auf dem vorletzten Platz‘“ZEIT, 1974, 20.9.1974, Hayo MatthiesenDeutschland liegt seit 2000 im unteren/oberen MittelfeldMittwoch, 4. Dezember 13


Ländervergleich MathematikLändervergleich BiologieLändervergleich ChemieLändervergleich PhysikSachsen 536Thüringen 521Brandenburg 518Bayern 517Sachsen-Anhalt 513Mecklenburg-Vorpommern 505Rheinland-Pfalz 503Schleswig-Holstein 502Baden-Württemberg 500Deutschland 500Niedersachsen 495Hessen 495Saarland 489Hamburg 489Nordrhein-Westfalen 486Berlin 479Bremen 471Sachsen 541Thüringen 535Brandenburg 532Sachsen-Anhalt 529Mecklenburg-Vorpommern 521Rheinland-Pfalz 514Schleswig-Holstein 505Bayern 505Niedersachsen 504Baden-Württemberg 501Deutschland 500Saarland 498Berlin 493Hessen 489Hamburg 487Nordrhein-Westfalen 482Bremen 481Sachsen 542Sachsen-Anhalt 538Thüringen 534Brandenburg 530Mecklenburg-Vorpommern 519Bayern 512Rheinland-Pfalz 504Niedersachsen 502Deutschland 500Schleswig-Holstein 499Baden-Württemberg 499Saarland 497Hessen 492Berlin 490Hamburg 484Nordrhein-Westfalen 481Bremen 477Sachsen 544Thüringen 539Sachsen-Anhalt 534Brandenburg 529Mecklenburg-Vorpommern 516Bayern 515Rheinland-Pfalz 505Schleswig-Holstein 504Baden-Württemberg 502Niedersachsen 500Deutschland 500Saarland 497Hessen 496Berlin 491Bremen 482Hamburg 482Nordrhein-Westfalen 476astinnen und Gymnasiasten die KMK-Regelstandards für denMittleren Schulabschluss, während dieser Anteil bei den Schülerinnenund Schülern an den anderen Schulformen zwischen36 und 62 Prozent variiert. Mit anderen Worten: Ohne die Leis -tung der Gymnasien stünde Niedersachsen schlecht da.NRW <strong>ist</strong> schlechterKoalitionsvereinbarungen setzen falsche AkzenteWir erinnern uns: Vom Gymnasium <strong>war</strong>gewordenschon in der rot-grünenKoalitionsvereinbarung kaum die Rede, schon gar nichtvon einem le<strong>ist</strong>ungsorientierten Schulwesen, im Gegenteil, esging und geht dieser Landesregierung vor allem darum, „Bildungneu zu denken“, angstfreies Lernen zu ermöglichen undeine Kultur der Anerkennung zu verwirklichen. Konkret heißtdas unter anderem: kein „Sitzenbleiben“ und „Abschulen“,weniger Stress und Druck in der Schule durch neue FormenMittwoch, 4. Dezember 13IQB vom 11.10.13nach neun Jahren <strong>ist</strong> an Gesamtschulen bereits wieder eingeführt,Gesamtschulen werden bei der Einrichtung des Ganztagskonzeptesbevorzugt und Gesamtschulen NRW werden – dieseÄnderung des Schulgesetzes steht unmittelbar d= - 0,19 bevor in – inKürze als ersetzende Schulform zugelassen. Chemie Jede Schulformsoll auch einen Weg zum Abitur offen halten.d= - 0,14 inMathematikSchwächung des GymnasiumsZum Gymnasium stehen in der Koalitionsvereinbarung d = - 0,24genau elf Zeilen. Sie enthalten das Angebot, in in Physik einem ergebnisoffenenDialog die Möglichkeiten eines Abiturs nach 12oder 13 Jahren auszuloten und den Le<strong>ist</strong>ungsdruck abzubauen.Gedacht <strong>ist</strong> an eine Überprüfung des Lernstoffs, neueFormen der Le<strong>ist</strong>ungsüberprüfung (also weniger schriftlicheArbeiten) und weniger Prüfungsfächer.


Figure 1.2The global talent pool: a perspective from <strong>PISA</strong>Percentage of top performers across all <strong>PISA</strong> countries and economiesChinese Taipei 3%Hong Kong-China 1%Netherlands 2%Australia 3%Poland 3%Canada 4%France 5%Belgium 1%Finland 1%Czech Republic 1%Spain 1%Italy 2%Sweden 1%Brazil 1% New Zealand 1%Switzerland 1%Austria 1%Others6%United States 25%Japan 13%Deutschlandhat nach USAund Japanzahlenmäßigdie me<strong>ist</strong>entop performerbei <strong>PISA</strong>Korea 5%Russian Federation 6%United Kingdom8%Germany 8%Note: “Others” includes countries that account for 0.5% or less: Hungary, Turkey, Ireland, Israel, Chile, Slovak Republic,Denmark, Norway, Mexico, Greece, Portugal, Slovenia, Thailand, Lithuania, Argentina, Croatia, Bulgaria, Estonia, Latvia,Romania, Colombia, Indonesia, Serbia, Jordan, Uruguay, Macao-China, Iceland, Luxembourg, Tunisia, Liechtenstein,Qatar, Azerbaijan, Kyrgyzstan, Montenegro.Source: OECD <strong>PISA</strong> 2006 Database.aus: Top of the class, High performers in Science in <strong>PISA</strong> 2006OECD 2009highest share of 15-year-olds to Levels 5 and 6 in the <strong>PISA</strong> science scale, only contributes 1% to the OECDpool of top-performing 15-year-old students, because of its small size.It is not possible to predict to what extent the performance of today’s 15-year-olds in science willMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13• ..also: eigentlich alles in Ordnung...?


• demographischer Wandel und dieGlobalisierung zwingen zurEffizienzsteigerung von Schule undUnterrichtMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13


Folgen desdemographischen Wandels• Seltenheit der Jugend: Kontakte, Subkulturen, aktive und retroaktive Sozialisation,Generationskonflikte• Veränderung der Wertschätzungvon Kompetenz: Bildung undErziehung unter dem Druck der Effizienz• Einstellungsentwicklung wegen Zuwanderungsbedarf• Sinnvolle Verlängerung der Lebensarbeitszeit : früheres Schuleintrittsalter,G8, späteres Ende der aktiven Arbeitszeit; Alte im Erwerbsprozess bindenMittwoch, 4. Dezember 13


Ergebnisse für einen Mann der am 24.5.1943 geboren wurde.Herzlichen Glückwunsch, Sie gehören zu den 76,098 %, der mit Ihnen anIhrem Geburtstag geborenen, die noch leben.Bereits verstrichene LebenszeitIn ProzentIn Jahren83,902 %70,521Noch verbleibende Lebenszeit16,098 %13,531Diese Daten ergeben folgenden stat<strong>ist</strong>ischen Todestag: 09.06.2027DemographischeDaten sind imDurchschnitt hochzuverlässig...dürfen nicht auf denEinzelfall übertragen werdenCarpe DiemAlle Daten stammen aus der aktuellen Sterbetafel 2009/2011, die dasStat<strong>ist</strong>ische Bundesamt in Wiesbaden am 18.02.2013 veröffentlichte.Hinweis: Eine neue "Allgemeine Sterbetafel" wird jeweils nach Vorliegen derErgebnisse einer Volkszählung berechnet. Zwischenwerte wurden von unsdurch Interpolation der Altersdaten ermittelt.http://www.novafeel.de/lebenser<strong>war</strong>tung-berechnen.phpMittwoch, 4. Dezember 13


• Wer weiß genau, wie Schule und Unterrichtzu verbessern <strong>ist</strong>?• viele fühlen sich berufen...Mittwoch, 4. Dezember 13


Medien,Mischung ausBestseller Prominente Meinung undFaktenzufällige facts aus anderenMedien, allen anderenDiskursen, me<strong>ist</strong> nichtbelegtöffentlicheMeinungMittwoch, 4. Dezember 13


Politik,KommissionenpolitiknaheExpertInnen<strong>PISA</strong>,Kommissionsberichtezufällige, einseitige Auswahlaus Forschung und Praxisauf ExekutiveMittwoch, 4. Dezember 13


Von den Besten lernen? z.B.FinnlandFinnland Bewertung Hattie,2009 Situation in DeutschlandBildungsgerechtigkeit,GesamtschuleGesamtschulelehrerzentrierter Unterrichtfast nur Akademikerkinderkommen an die Unihaben auch <strong>PISA</strong> Verliererability grouping d=+0,11positiv (d = +0,60)activator vs. facilitatorwurde lange verschwiegenhier ein erstrebenswertes Ziel fürvielegilt hier als altmodisch, wirdkritisiertEinschulung mit 7 Jahren positiv (d=+0,50) gilt hier als altmodischstrenge Auswahl der Bewerberfür das Lehramt2,5% der SchülerInnen habenZuwanderungshintergrundLehrerausbildung wie bei unspositiv (d immer über +0,50)<strong>ist</strong> eine ErleichterungunklarLehrermangel verhindertSelektionLand hat neue Zuwanderung nötigRatlosigkeit - keiner macht dieeigentlich Schuldigen ausmultiprofessionelle Teams positiv gilt hier als unfinanzierbarMittwoch, 4. Dezember 13


Um eine evidenzgesteuerteBildungspolitik unterstützen zukönnen, brauchen wir eineGemeinschaft empirischerBildungsforscher, die sich überalldeutlich gegen einen politisch selektivenund vereinfachenden Umgang mit Pisa-Daten wendet. Der öffentlicheDiskurs kann da nur nützlich sein.Baumert, Klieme, Prenzel 2008 in der ZEIT -Entgegnung auf KlemmMittwoch, 4. Dezember 13


aus der Praxisfür die PraxisKlippert, Green, Unterrichtsgestaltungpraktikabel, aber nichtausreichend belegtPraxis,AusbildungMittwoch, 4. Dezember 13


internationaleempirischeUnterrichtsforschungHattie, 2009,2013Zusammenfassungaller empirischenUntersuchungenweltweitallgemeine, nomothetischeAussagen, dürfen nicht aufEinzelfall übertragenwerdenauf FachleutebeschränktMittwoch, 4. Dezember 13


Überinformation - Hits in Datenbanken zuUnterrichtsthemen (2007)(ERIC, Psycinfo, PsycBOOKS, PSYNDEX)• education = 1.042.376 •• aggression = 34.293 •• prejudice = 9.359 •• heterogeneous groups •= 561• learning = 487.543teaching = 311.349instruction = 268.349class = 114.490tuition = 5.945Mittwoch, 4. Dezember 13


Von Metaanalysen lernen....... die Zusammenfassung möglichst vielerUntersuchungenMittwoch, 4. Dezember 13


angewandte,empirischeHandlungsforschungim SchulalltagKounin, vonCranachVerhalten imUnterrichtempirisch belegt, aufPraxis übertragbar,Videoforschunges gibt nurwenigForschungMittwoch, 4. Dezember 13


Praxis Praktiker, LSE AlltagEinzelfallaussagen, nichtimmer verallgemeinerbaröffentliche undpolitischeMeinungsbildungMittwoch, 4. Dezember 13


DiskursVertretertypischeAussagen„Wahrheitsgehalt“ WirkungMedien,BestsellerProminenteMischung ausMeinung undFaktenzufällige facts aus anderenMedien, allen anderenDiskursen, me<strong>ist</strong> nicht belegtöffentlicheMeinungPolitik,KommissionenpolitiknaheExpertInnen<strong>PISA</strong>, Kommissionsberichtezufällige, einseitige Auswahl ausForschung und Praxisauf Exekutiveaus der Praxisfür die PraxisKlippert, Green,Unterrichtsgestaltungpraktikabel, aber nichtausreichend belegtPraxis,Ausbildunginternationale empirischeUnterrichtsforschungHattie, 2009,2013Zusammenfassung allerempirischenUntersuchungen weltweitallgemeine, nomothetischeAussagen, dürfen nicht aufEinzelfall übertragen werdenauf FachleutebeschränktempirischeHandlungsforschung imSchulalltagKounin, vonCranachVerhalten imUnterrichtempirisch belegt, auf Praxisübertragbar,Videoforschunges gibt nur wenigForschungPraxis Praktiker, LSE AlltagEinzelfallaussagen, nichtimmer verallgemeinerbaröffentliche undpolitischeMeinungsbildungMittwoch, 4. Dezember 13


...Kompromisse zwischen allenDiskursen?!Mittwoch, 4. Dezember 13


• ...jetzt also kommt <strong>HATTIE</strong> ...• (<strong>PISA</strong> <strong>war</strong> <strong>gestern</strong>)Mittwoch, 4. Dezember 13


• Die Hattie Studie - nichts weiter als eineZusammenfassung vieler Untersuchungen(Metaanalysen) die alle schon bekannt<strong>war</strong>en• zur Zeit (2013 Ende) über 1000Metaanalysen, ca. 70 000 Einzelstudien• Meta Meta AnalyseMittwoch, 4. Dezember 13


Hattie (2009)Die Sensation in Fachkreisendeutsche Übersetzung23.April 2013, SchneiderVerlag HohengehrenMittwoch, 4. Dezember 13


Dezember 2011(zit.2012)dt. Januar 2014Januar 2013Mittwoch, 4. Dezember 13


Hattie (2009)Hattie (2011)Auf die Lehrer und Lehrerinnen kommt es anMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13NRWd= - 0,19 inChemied= - 0,14 inMathematikd = - 0,24in Physik


d = Anteil desMittelwertsunterschieds ander Standardabweichunga) Anfangs- Endmessungb)Versuchs- KontrollgruppeMittwoch, Donnerstag, 4. Dezember 3. Oktober 13 13


• d= 0.40 heißt etwa:• 27.4% besser als vorher (Längsschnitt)• bzw. mit der Methode x besser als mit Methode y(Vergleichsgruppe)• bzw. mit der Methode x besser als Kontrollgruppe (random;other things being equal)• d= 0.60 heißt: 38,2% besser• d=0,80 heißt: 47,4% besserMittwoch, 4. Dezember 13


• Teacher: Lehrerfähigkeit, Lehrerausbildung, Fachwissen, Qualität des Lehrens,Personalentwicklung, Glaubwürdigkeit, Er<strong>war</strong>tungen, Lehrer, Klarheit etc.• Curricula: reading, writing and the arts, math and sciences, other curricularprograms etc.• Teaching: Zielsetzungen,concept mapping, Lernhierarchien, mastery learning,feedback, frequency of testing, peer tutoring, Fragemethoden, meta cognitiveStrategien, individual instruction, direct instruction, cooperative learning,computer aided instruction, web based learning, etc.• Student: prior achievement, intelligence, attitudes and dispositions, physicalinfluences, drugs, gender, Lebensführung, Bildungskarriere, etc.• Home: sozioökonomischer Status, Familienstruktur, Wohlfahrtsmassnahmen,home environment, Elternmitarbeit, etc.• School: school effects, types of school, school composition, Heterogenität,Größe, Schulwechsel, Schulprogramm, Schulleitung, ability grouping,Klassengröße, Klassenzusammensetzung, Inklusion, Spezialprogramme, KlassenEinflüsse, Zusammenhalt, Störungen, etc.Mittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13• Welche Hauptergebnisse?


Haupttendenzen derZusammenstellung von Hattie• Bedeutung des Lehrers <strong>ist</strong> groß (teacher matters)• (Organisatorische und strukturelle Variablen sindschwächer)• Lehrerzentrierter Unterricht (Kritik) <strong>ist</strong> bei aktivemLernen der Schüler besser - reformpädagogischeAnsätze (Kritik) schneiden nur schwach ab• innere wie äußere Differenzierung wirken nur schwach• aber: viele Methoden sind nicht schlecht, „whatworks?“ - „what works best?“Mittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13aus Hattie 2003


Starke LehrerfaktorenFaktord-WertTeacher credibility 0,90classroom discussion 0,82Teacher clarity 0,75Feedback 0,75reciprocal teaching 0,74Teacher Student Relationship 0,72Teaching strategies 0,62Problem solving teaching 0,61not labeling students 0,61direct instruction 0,59Mittwoch, 4. Dezember 13


Die Lehrer-Schüler Beziehung<strong>ist</strong> wichtigMittwoch, 4. Dezember 13


„Diese Ergebnisse zeigen, dass (vom Lehrer ausgeführte) aktive und geführte Instruktion sehrviel erfolgreicher <strong>ist</strong> als ungeführtes,‘facilitative“ Lernen.“ (Hattie, 2009, S.243, ÜbersetzungR.D.)reciprocal teaching= Dialog L - S; e.g. summarizing, questioning, clarifying,predictingbehavioral organizers = e.g.advance organizersMittwoch, 4. Dezember 13


• direct teaching (Hattie, 2009, S. 205/206)• learning intentions• success criteria• build commitment and engagement• how the teacher should present the lesson• guided practice• closure• independent practiceMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13Mitchell, 2008


• z.B.paraphrasieren• z.B. einfache Fragen an gute Schüler stellen• z.B. schwierige Fragen an schlechte Schüler stellen• z.B. framing von Fragen, so dass sie schwererscheinen, obwohl sie leicht zu beantworten sind• z.B. sich als L selbst als Kooperationspartner bei PAoder GA anbieten - mal bei guten, mal bei schlechten• z.B. Kontrolle der Mobbing - Äußerungen vonSchülern im lz U leichter als in GAMittwoch, 4. Dezember 13


• Mitchell 2008 - direct instruction (DI)• „Research studies have cons<strong>ist</strong>ently shownthat DI has a positive effect across a rangeof learners and across various subjectareas“• d Werte von 4 Metaanalysen: 0,85 - 0,90 -0,82 - 0,84Mittwoch, 4. Dezember 13


Lernen in Gruppen bzw. inKooperationFaktord-Wertcooperative vs. competitive learning 0,54small group learning (nur college) 0,49cooperative learning 0,41within class grouping 0,16ability grouping 0,12multi age /grade groups 0,04student control over learning 0,04open education 0,01Mittwoch, 4. Dezember 13


• cooperative learning (Hattie, 2009,S. 212/214)• reading d= 0,44 mathematics d=0,01• für ältere Schüler besser• „if you want to increase student academicachievement, give each student a friend“• = f(soziometrischer Struktur derLerngruppe)Mittwoch, 4. Dezember 13


..aus besonderem Anlass..transformationale Führung = die Geführten haben Respekt, Vertrauen, Loyalität undBewunderung gegenüber der Führungskraft und bringen deshalb überdurchschnittlicheLe<strong>ist</strong>ungen (Wikipedia)instructional management = formalisiertes Führungssystem nach Muster QAMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13• Einordnung der Ergebnisse...


Hatties Le<strong>ist</strong>ung besteht in zweierlei:1. Sammlung der Studien (Fakten)2. Deutung der Ergebnisse der Sammlung(Meinung)Mittwoch, 4. Dezember 13


This is not a book...Hattie, 2009, S. ix• „about classroom Life“ (keinHandlungswissen, keineHandlungsforschung)• „about what cannot be influenced inschools“ (Was Schule nicht verändern kann)• „that include qualitative studies“• „about criticism of research“Mittwoch, 4. Dezember 13


• Von Hattie selbst erläutertes Beispiel fürZusammenfassungs“fehler“:• d für homework in elementary schoolsd=0,15• d für homework in secondary schoolsd=0,64Mittwoch, 4. Dezember 13


• Das dürfen Sie nie vergessen:• Empirische Durchschnittsresultate (Effektwert d)zeigen nur, wie gut oder schlecht es bislang gelungen<strong>ist</strong>, diese Methode (diesen Faktor) zu realisieren.• Diese Ergebnisse zeigen nicht, was man damit beiweiterer Optimierung erreichen könnte.• Durchschnittsresultate dürfen nicht auf den Einzelfallübertragen werden.• d-Werte dürfen nicht ohne weitere Empiriekombiniert oder addiert und gemittelt werden.Mittwoch, 4. Dezember 13


• Fazit:• Die Ergebnisse sind empirische Trends• die bei der lokalen Optimierung vonpädagogischen Handlungsfeldern Ideenbereitstellen, was man besser machen kann• „Teach to DIE for“ (Hattie, 2013, 15.11.13) d.h.D= Diagnosis, I=Intervention, E= Evaluation• „Knew thy impact“ - Ergebnisse entscheidendMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13• Wie kann man die Ergebnissezusammenfassen?


Mittwoch, 4. Dezember 13Hatties Zusammenfassung 1


Mittwoch, 4. Dezember 13Hatties Zusammenfassung 2


• aktives Lernen + explizites Lehren• (Terhart 2011 über Hattie 2009)Mittwoch, 4. Dezember 13


• Entwicklungs- und sozialpsychologischeErklärung der Ergebnisse von Hattie• Hattie liefert keine kausale Theorie derErgebnisseMittwoch, 4. Dezember 13


Ein Modell - Kognitionen und AussenweltMenschen entwickeln sich nach einem evolutionären Programm- Tricks der Evolution sind die Angewiesenheit aufBezugspersonen in Unsicherheitssituationen und die angeboreneSelbständigkeit in der Informationsaufnahme sowie dieInformationsaufnahme durch Kommunikation (Evolutionsprinzip)Kinder und Jugendliche nehmen alle Informationen auf, die siefür relevant und richtig halten - Glaubwürdigkeit dererziehenden Erwachsenen <strong>ist</strong> also wichtig(Glaubwürdigkeitsprinzip)63Mittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13Gibson und Walk, 1960


• Wer pädagogischen Einfluss haben will, mussglaubwürdiger als die anderen Quellen sein• Erziehung <strong>ist</strong> ein Konkurrenzkampf umGlaubwürdigkeitMittwoch, 4. Dezember 13


Empirischer Beleg• Der “autoritative Erziehungsstil” - eine Kombinationaus Führung und Herzlichkeit hat gegenüber allenanderen Erziehungsstilen die besten Resultate• Er erzeugt ein Maximum an GlaubwürdigkeitMittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13


Neue Konzepte• guided participation••ep<strong>ist</strong>emic authorities(Kruglanski u.a. 2006)Mittwoch, 4. Dezember 13


• Nuthall (2007):• 80% des Feedbacks in Grundschulenkommt von anderen Schülern - aber 80%davon <strong>ist</strong> falschMittwoch, 4. Dezember 13


• Eher gefährlich:• „Brain• Book• Buddy• Boss“Mittwoch, 4. Dezember 13


Primus Schule Realisierung Bewertung Hattie, 2013Jahrgangsmischung Jg 1-3 Jg 4-6 Jg 7-9Nulleffekt d=0,04Schule vom 1. bis zum10.Schuljahr - „ohne Brüche“ „ohne Brüche“ irrelevantVerzicht auf Noten bis 8 mdl. Le<strong>ist</strong>ungsrückmeldung mit häufigen Tests besser d= 0,46offene ArbeitNulleffekted=: 0,12; 0,03; -0,13; 0,06Projekte statt Fächerbesser: gezielte Programme (Fachdidaktik d=0,45)(Projekte evtl. Grundschule besser als in SI)Mathe und Naturwissenschaften getrennt besserMittwoch, 4. Dezember 13


• Gruppenle<strong>ist</strong>ung = Potentielle Le<strong>ist</strong>ung -Motivationsverlust - Prozessverlust +Kompensationsle<strong>ist</strong>ungen einzelnerMittwoch, 4. Dezember 13


Le<strong>ist</strong>ungs- und Entscheidungsnachteile vonGruppen(kleine Auswahl nach Wilke und Wit, 2001)Hidden profile (verstecktes Profil - beste Lösung wird nicht erkannt)Common knowledge (Effekt des gemeinsamen Wissens - geteiltes Wissen wird diskutiert statteigenes)Production blocking (Produktionsblockierung - Kommunikationsregeln unterdrücken Kreativität)Sucker (Trotteleffekt- Rücknahme der Anstrengung wegen Ausnutzung)Free-riding (Trittbrettfahrereffekt - Rücknahme der Anstrengung auf Kosten anderer)Social loafing (Soziales Faulenzen - unbewußtes Nachlassen der Anstrengung in Gruppen)Social inhibition (Soziale Hemmung - andere hemmen bei komplizierten oder ungeübten Aufgaben)Risky shift (Risikoschub - Gruppen sind leichtsinniger)Sociometric structure (Struktureffekte - ungünstige informelle Position, mobbing)Social comparison (soziale Vergleichseffekte, Demoralisierung, wenn die anderen besser sind)Prozesskoordinierung bei Heterogenität ( Binnendifferenzierung kann misslingen, diskriminieren)Mittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13Toll Ein Anderer Machts


Fazit:Auf die Lehrer undLehrerinnen kommt es an!!(...nicht so stark auf Gruppe, auf Struktur undOrganisation, auf Technik, auf Verwaltung...)Mittwoch, 4. Dezember 13


Mittwoch, 4. Dezember 13ENDE

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