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05. Essay Benetton zur Ausgabe

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der Schriftzug „H:I:V: positive“ tätowiert. <strong>Benetton</strong> wollte mit diesen Bildern gegen die<br />

Ausgrenzung von HIV-Infizierten vorgehen. Die Meinungen gingen auseinander wie bei<br />

keiner anderen Kampagne zuvor.<br />

Die Gegner dieser Kampagne verglichen die Tätowierung mit der Häftlingsnummer der Juden<br />

und Regimegegner zu Zeiten des NS- Regimes. Die Plakate wurden als geschmacklos<br />

empfunden da sie die Würde der HIV- Infizierten mit Füßen trete und sie als gebrandmarkt<br />

darstelle. Es kam des Weiteren der Vorwurf auf die Firma <strong>Benetton</strong> würde diese Menschen zu<br />

niederen Zwecken missbrauchen. Diese Vorwürfe gingen bis vor das<br />

Bundesverfassungsgericht Karlsruhe. Die Richter entschieden gegen <strong>Benetton</strong>: "Wer Gefühle<br />

des Mitleids in so intensiver Weise wie in den beanstandeten Anzeigen zu kommerziellen<br />

Zwecken ausnutzt, handelt wettbewerbswidrig." (AZ.: I ZR 110). Der BGH folgte dem<br />

Spruch des Landgerichts Frankfurt/Main, wonach die Schockwerbung nicht mehr plakatiert<br />

und gedruckt werden darf.“ 6<br />

Trotz des Urteils gab es auch starke Befürworter der Kampagne. So nutzten beispielsweise die<br />

Niederlande und Japan die Plakate zu Aufklärungszwecken.<br />

4.2.2 Krieg und Gewalt<br />

Das Thema Krieg und Gewalt tauchte immer wieder in der <strong>Benetton</strong>-Kampagne auf.<br />

Anlässlich des Golfkrieges veröffentlichte <strong>Benetton</strong> das Foto von dem Friedhof in Chemin<br />

des Dames. Dies liegt in der Nähe von Paris. Es handelt sich hierbei um einen Friedhof auf<br />

dem ausschließlich Kriegsgefallene begraben sind, es ist ein Ehrenfriedhof. <strong>Benetton</strong> wollte<br />

mit diesem starken Bild den Menschen die Folgen und vor allem die Sinnlosigkeit des<br />

Krieges vor Augen führen.<br />

Ein Jahr später, im Februar 1992 greift <strong>Benetton</strong> erneut das Thema Gewalt auf. Es wird das<br />

Foto eines schwarzen Soldaten veröffentlicht. Er wurde von hinten fotografiert und hat eine<br />

Kalaschnikow über seinen Schultern hängen. In seinen Händen hält er einen menschlichen<br />

Oberschenkelknochen .Mit diesem einzigen Bild hat <strong>Benetton</strong> zugleich mehrere Themen<br />

angesprochen: Kolonialismus, Armut und Rassismus. Es zeigt wohin Gewalt und Rassismus<br />

führt- zu Gewalt. Bei diesem Foto wurden Stimmen laut die behaupteten das Foto sei<br />

rassistisch da ausgerechnet ein dunkelhäutiger Soldat abgebildet war. Dagegen meinte<br />

6 Die Welt, 7.7. 1995, Seite 1.<br />

Carmen Metzler Seite 6 von 9 02.04.2006

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