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Liebe Leserinnen und Leser der Köpenicker ... - Trafo Verlag

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<strong>Köpenicker</strong> Seniorenzeitung – Ausgabe 1/2004<br />

Es sind die leisen Töne<br />

Es sind die leisen Töne, die ich liebe.<br />

Ein sanftes Wort vielleicht. Ein Flüsterton.<br />

Ein zartes „Du“, bei dem ich gerne bliebe,<br />

<strong>und</strong> wenn ich gehen muß, dein „Schon?“<br />

Es sind die leisen Töne, die ich liebe.<br />

Und ein Gedicht, das ich kaum hörbar schriebe.<br />

Es sind die leisen Töne, die ich liebe.<br />

Das leise Ticken einer Pendeluhr.<br />

Ein Wort nur „Bleib“, bei dem ich bei dir bliebe,<br />

<strong>und</strong> auch dein Schweigen. – Doch das nicht nur.<br />

Jürgen Molzogen<br />

Pisa zum Trotz –<br />

Joethe lebt<br />

Eine kleine Überraschung<br />

Neulich erlebte ich ganz unerwartet etwas, was mir die tröstliche Gewißheit<br />

gab, daß das „Land <strong>der</strong> Dichter <strong>und</strong> Denker“ noch nicht völlig verloren<br />

ist. Ich fragte die Toilettenfrau bei C & A am Kudamm, wo ich meinen<br />

Obolus hinlegen solle – auf den Stuhl o<strong>der</strong> aufs Tischchen. Mit Berliner<br />

Witz entgegnete sie: „Für mich können sie überall Geld hinlegen.“ Ich<br />

darauf: „In <strong>der</strong> Hinsicht sind wir Menschen doch alle gleich.“ Zu meinem<br />

freudigen Staunen krönte sie das Gespräch mit dem Zitat: „Nach<br />

Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!“<br />

Maria Loß<br />

Nachbarschaft<br />

Er sitzt neben mir in <strong>der</strong> Bahn.<br />

Sie arbeitet mit mir im gleichen Raum.<br />

Unsere Län<strong>der</strong> sind benachbart.<br />

Unsere Gärten liegen nebeneinan<strong>der</strong>.<br />

Unsere Wohnungen grenzen an den gemeinsamen<br />

Hausflur.<br />

Sie drücken zusammen die Schulbank.<br />

Sie liegen beieinan<strong>der</strong> am Strand.<br />

Sie kauern Körper an Körper im Schützengraben.<br />

Sie laufen gleichgesinnt in <strong>der</strong> Demo.<br />

Sie wohnen nebeneinan<strong>der</strong> im Zelt.<br />

Nachbarlich sitzen sie da <strong>und</strong> schreiben, malen,<br />

plau<strong>der</strong>n.<br />

Nachbar – farbig o<strong>der</strong> weiß –<br />

ob du die gleiche Sprache sprichst,<br />

ob du ähnlich denkst <strong>und</strong> fühlst,<br />

ob du die gleiche Wahl triffst wie ich,<br />

ob du mir wi<strong>der</strong>sprichst o<strong>der</strong> zustimmst,<br />

ob du meiner Kultur fern bist o<strong>der</strong> nah –<br />

wir sind zusammen auf dieser Welt in dieser Zeit.<br />

Wenn wir uns auch nicht in jedem Fall lieben,<br />

wir sollten uns achten, schätzen, verstehen.<br />

Unser Globus ist nicht so groß, wie wir es als Kin<strong>der</strong><br />

glaubten.<br />

Er ist zu klein für Streit, Krieg, Kälte, Haß,<br />

Mißtrauen, Schikane, Unverständnis <strong>und</strong> Neid.<br />

Aber er ist groß genug für gute Nachbarschaft.<br />

Maria Loß<br />

„Nicht verzagen, Scappino fragen!“<br />

Zwei St<strong>und</strong>en herzhaft lachen, eine Erfrischung<br />

für die Seele gegen den grauen Alltag, bietet das<br />

Stadttheater Cöpenick mit dieser turbulenten<br />

Komödie nach Moliere. Und das kann sich je<strong>der</strong><br />

leisten.<br />

Die unaufdringlich eingeschobenen aktuellen<br />

Bemerkungen sind eine beson<strong>der</strong>e Köstlichkeit<br />

<strong>und</strong> die Nähe zum Publikum in diesem kleinen<br />

Theater gibt allen Zuschauern das Gefühl,<br />

sie gehören selbst zum Ensemble.<br />

U. Schirmer<br />

So gesehen ...<br />

Wer zuletzt lacht...<br />

lacht allein.<br />

11<br />

G.B.

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