28.11.2012 Aufrufe

Welt der Schwebefähren

Welt der Schwebefähren

Welt der Schwebefähren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

S chwebefähren<br />

100<br />

Seltenheitswert –<br />

Vorbemerkung zu<br />

<strong>Schwebefähren</strong><br />

gehören vom Grundsatz<br />

her zur Baugattung <strong>der</strong> beweglichen<br />

Brücken wie beispielsweise die Dreh-,<br />

Klapp- o<strong>der</strong> Hubbrücken. Die <strong>Schwebefähren</strong><br />

stellen hierbei jedoch einen beson<strong>der</strong>en<br />

Typus dar, da sie weltweit bisher nur in 20<br />

Exemplaren gebaut wurden und bis heute<br />

nur noch acht dieser Bauten existieren. Insofern<br />

wird im folgenden eine äußerst ungewöhnliche<br />

Baugattung zu beschreiben sein.<br />

Die ersten <strong>Schwebefähren</strong> entstanden im<br />

ausgehenden 19. Jahrhun<strong>der</strong>t vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> Lösung des Problems, schiffbare<br />

Flüsse und Gewässer zu überqueren,<br />

ohne eine Behin<strong>der</strong>ung für den Schifffahrtsverkehr,<br />

aber auch für den Landverkehr zu<br />

sein. Die Jahrhun<strong>der</strong>te alte Einrichtung von<br />

Technik und Historie<br />

Ein Baudenkmal ist wie<strong>der</strong> in Betrieb<br />

Ein Abriss zur technikhistorischen Bedeutung <strong>der</strong> Schwebefähre<br />

Schwebebahn in Wuppertal<br />

Von Birgit Greiner und Wolfgang Neß<br />

normalen Fähren stand in <strong>der</strong> Regel vor dem<br />

Problem, von Gezeiten abhängig o<strong>der</strong> einer<br />

Gefährdung durch Hochwasser bzw. Eisgang<br />

im Winter ausgesetzt zu sein. Normale Brückenbauten<br />

erfor<strong>der</strong>ten für die Durchlässigkeit<br />

des Schiffsverkehrs zum Teil große<br />

Höhen, die nur mit langen Anfahrtsrampen<br />

zu bewältigen waren. Dies war zum Teil in<br />

dicht besiedelten Gebieten nicht durchführbar<br />

und verursachte zudem enorm hohe<br />

Kosten. Die dritte Möglichkeit, mit bisher<br />

bekannten beweglichen Brücken (s. o.) das<br />

Problem zu lösen, scheiterte bei großen<br />

Gewässerbreiten einerseits auch an den<br />

hohen Kosten, an<strong>der</strong>erseits an <strong>der</strong> Effektivität<br />

<strong>der</strong> Bewältigung des Landverkehrs durch<br />

häufiges Schließen <strong>der</strong> Brückenquerung bei<br />

durchfahrenden Schiffen. Dies war insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf viel befahrenen Schifffahrtswegen<br />

eines <strong>der</strong> Hauptprobleme, bewegliche Brücken<br />

zu installieren.<br />

Erste Anregungen zur Lösung des Problems<br />

erhielten die Ingenieure durch das<br />

Prinzip <strong>der</strong> Seilbahn mit Transportkorb<br />

(basketferry), die zum Teil noch heute in<br />

abgelegenen Gegenden <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> genutzt<br />

werden (zum Beispiel Honduras o<strong>der</strong><br />

Freitragende Kontruktion in Osten<br />

Kanada). Ebenso ideengebend war die heute<br />

noch existierende Schwebebahn in Wuppertal,<br />

<strong>der</strong>en Vorläufer erstmals auf <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>ausstellung<br />

1900 in Paris vorgestellt wurde.<br />

Dass sich <strong>der</strong> Bau von <strong>Schwebefähren</strong> etwa<br />

auf die Zeit zwischen 1893 (erstes Bauwerk<br />

in Bilbao) und 1916 (Warrington)<br />

beschränkte, liegt vermutlich an <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass ab den 1920er Jahren <strong>der</strong> Landverkehr<br />

in einem Maße anwuchs, <strong>der</strong> von den<br />

Gondeln <strong>der</strong> Schwebefähre nicht mehr zu<br />

bewältigen war. Offensichtlich entschied<br />

man sich seit dieser Zeit überwiegend für<br />

starre und permanent zu querende Brückenbauten,<br />

die aufgrund ihrer Höhe dem<br />

Schiffsverkehr Durchlass ermöglichten.<br />

Die erbauten <strong>Schwebefähren</strong> unterscheiden<br />

sich grundsätzlich in zwei Konstruktionstypen:<br />

die freitragende Konstruktion<br />

und die abgehängte Konstruktion. Der freitragende<br />

Typus entspricht dabei statisch<br />

einem Träger auf zwei Stützen, während <strong>der</strong><br />

abgehängte Typus dem Prinzip <strong>der</strong> Hängebrücke<br />

folgt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!