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Infomappe Papier Papier hat viele Seiten - Abfallwirtschaftsbetrieb ...

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<strong>Infomappe</strong> <strong>Papier</strong><br />

<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong><br />

Abfallberatung<br />

www.abfall-kreis-tuebingen.de


<strong>Infomappe</strong> <strong>Papier</strong><br />

1. Allgemeine Informationen rund ums <strong>Papier</strong><br />

1.1 Die Geschichte des <strong>Papier</strong>s<br />

1.2 Wo begegnet uns <strong>Papier</strong> im Alltag<br />

- <strong>Papier</strong>hauptsorten<br />

1.3 <strong>Papier</strong>verbrauch<br />

- Der <strong>Papier</strong>verbrauch in Deutschland von 1950 bis 2006<br />

- Der <strong>Papier</strong>verbrauch ausgewählter Länder<br />

- Vergleich des <strong>Papier</strong>verbrauchs in den sieben<br />

wirtschaftstärksten Ländern und dem „Rest der Welt“<br />

1.4 Die zwei Wege der <strong>Papier</strong>herstellung<br />

- Vergleich Fasergewinnung aus Holz und Altpapier<br />

- Industrielle <strong>Papier</strong>herstellung<br />

- Ökobilanz Frischfaserpapier / Recyclingpapier<br />

1.5 Die unterschiedlichen Verfahren der Zellstoffbleiche<br />

- Chlor<br />

- ECF elementar chlorfrei<br />

- TCF total chlorfrei<br />

1.6 <strong>Papier</strong>label und ihre Kriterien<br />

1.7 Die häufigsten Vorurteile gegen Recyclingpapier<br />

1.8 Wald ist nicht gleich Wald<br />

- Urwald – Wirtschaftswald – Plantage<br />

1.9 <strong>Papier</strong> als globales Wirtschaftsgut<br />

2. Unterrichtsbausteine rund ums <strong>Papier</strong><br />

2.1 Kreative <strong>Papier</strong>werkstatt<br />

2.1.1 Bau eines Schöpfsiebes<br />

2.1.2 Recyclingpapier selbst geschöpft<br />

2.1.3 Direktrecycling: Herstellung von Briefumschlägen aus<br />

Kalenderblättern, Straßenkarten, Postern<br />

2.1.4 <strong>Papier</strong>perlen<br />

2.1.5 Glückwunschkarten<br />

2.2 <strong>Papier</strong>labor<br />

2.2.1 Station I: Faserrichtung des <strong>Papier</strong>s<br />

2.2.2 Station II: <strong>Papier</strong>fasern unter dem Mikroskop<br />

2.2.3 Station III: Eigenschaften und Wahrnehmung von <strong>Papier</strong><br />

2.3 RechenkünstlerInnen<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

e-mail: r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />

(5 <strong>Seiten</strong>)<br />

(3 <strong>Seiten</strong>)<br />

(3 <strong>Seiten</strong>)<br />

(5 <strong>Seiten</strong>)<br />

(1 Seite)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

(4 <strong>Seiten</strong>)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

(1 Seite)<br />

(1 Seite)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

(1 Seite)<br />

(1 Seite)<br />

(2 <strong>Seiten</strong>)<br />

2.4 Die Reise eines Schulheftes<br />

- Ein Schulheft erzählt<br />

(7 <strong>Seiten</strong>)<br />

3.0 Literaturliste (2 <strong>Seiten</strong>)<br />

Wo<br />

steht<br />

was


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

Bau eines Schöpfsiebs<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

E-mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />

2.1.1<br />

Zum <strong>Papier</strong> schöpfen braucht man außer der Bütte und dem Rohstoff vor allem ein Schöpfsieb,<br />

um aus dem Wasser-Faser-Gemisch <strong>Papier</strong> zu schöpfen. Ein solches Schöpfsieb kann man<br />

entweder fertig kaufen (Bestelladressen s. S.) oder selbst zusammenbauen.<br />

Und so wird`s gemacht:<br />

Das Schöpfsieb besteht aus zwei Teilen, dem Siebrahmen und dem Formrahmen.<br />

Material:<br />

● 1 Holzleiste (Länge: 2 m, Breite: 2cm, Höhe: 2cm)<br />

● Sandpapier<br />

● 8 Nägel oder wasserfester Leim<br />

● evtl. flache Winkeleisen zur Stabilisierung<br />

● Tacker<br />

● Fliegendraht<br />

● Gewebe- oder Isolierband (wird nur benötigt, wenn Fliegengitter aus Metall verwendet wird –<br />

Verletzungsgefahr)<br />

1. Baue zwei gleiche Rahmen:<br />

Säge aus der Holzleiste 2 Stücke á 15 cm und 2 Stücke<br />

á 25 cm zu.<br />

Schmirgle die zugeschnittenen Leisten glatt.<br />

Leime oder nagele die langen Leistenstücke auf die Stirnseite<br />

der kurzen Leisten.<br />

Stabilisiere den Rahmen mit Tackerklammern, die über die Ecken<br />

gesetzt werden und/oder mit flachen Winkeleisen.<br />

Setze den zweiten Rahmen genauso zusammen.<br />

2. Der Formrahmen<br />

Ein Rahmen bleibt ohne Sieb und wird als Formrahmen bezeichnet.<br />

Er wird benötigt, um die Ränder des geschöpften <strong>Papier</strong>s gerade<br />

und gleichmäßig zu formen. Deshalb muss er passgenau mit dem<br />

Siebrahmen sein.<br />

Seite1


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

3. Der Siebrahmen<br />

Schneide den Fliegendraht auf 18 x 28 cm zu.<br />

Klebe bei Bedarf die Ränder mit dem Gewebeband um.<br />

Spanne nun das Fliegengitter mit einem Tacker möglichst<br />

stramm auf den Rahmen auf.<br />

Variante:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

E-mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />

2.1.1<br />

Eine andere, sehr einfache Möglichkeit besteht darin, ein Pfannenspritzsieb<br />

zu verwenden – entweder als Ganzes oder durch Herausschneiden von unterschiedlichen<br />

Formen. Während hier die Rahmenherstellung leicht ist, erfordert das anschließende Schöpfen<br />

eines gleichmäßigen Blattes etwas mehr Übung. Da es keine Formrahmen gibt, fransen die<br />

Ränder der geschöpften <strong>Papier</strong>e etwas aus.<br />

Bestelladressen für Materialien zum <strong>Papier</strong> schöpfen<br />

OPITEC Handel GmbH, Postfach 20, 97231 Giebelstadt, tel.: 09334/941111, Fax: 09334/941194,<br />

www.opitec.doc:<br />

Schöpfsiebe mit Holzrahmen / Din A 4: 7,75 €<br />

Schöpfsiebe mit Holzrahmen / Din A 5: 5,75 €<br />

Cornelsen-Experimenta, Holzhauser Str.76, 13509 Berlin, Tel.: 030/435902-0, www.cornelsen.de<br />

Schöpfsiebe mit Plastikrahmen: 9,90 €<br />

Experimenta-Set „<strong>Papier</strong>machen aus Altpapier“ 112,- €<br />

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<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

Recyclingpapier selbst geschöpft<br />

Material:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

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2.1.2<br />

Tageszeitungspapier als Grundstoff, Tageszeitungspapier als saugfähige Arbeitsplatzunterlage,<br />

Mixer oder Handrührgerät, Messbecher, viereckige Plastikwanne, Wasser, Rührlöffel, Schöpfrahmen,<br />

Schwamm, glatte Haushaltsspültücher oder Fensterwischtücher, Bügeleisen<br />

<strong>Papier</strong>brei herstellen:<br />

1. Reiße eine Doppelseite Tageszeitungspapier in kleine<br />

Schnipsel (ca. Daumennagel groß).<br />

2. Weiche das <strong>Papier</strong> in einem ¾ Liter Wasser ein, wenn<br />

möglich einige Stunden oder über Nacht.<br />

3. Mixe das Wasser,- <strong>Papier</strong>gemisch in einem Mixer oder mit<br />

einem Handrührgerät, bis sich die <strong>Papier</strong>fasern voneinander<br />

gelöst haben. Eventuell in mehreren, kleinen Portionen<br />

mixen.<br />

4. Gib nun den <strong>Papier</strong>brei in eine Kunststoffwanne mit<br />

ca. 5 Liter Wasser und rühre das Gemisch gut um.<br />

Seite 1


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

<strong>Papier</strong> schöpfen:<br />

5. Schöpfe nun mit dem Schöpfsieb das <strong>Papier</strong>, indem Du es<br />

über die breite Seite schräg in die Wasser-Faser-Mischung<br />

eintauchst. Unter Wasser drehst Du das Sieb parallel zum<br />

Wannenboden und hebst das Sieb langsam waagrecht<br />

heraus.<br />

6. Nun trocknest Du mit einem Schwamm an der<br />

Siebunterseite das Wasser ab und nimmst anschließend<br />

den Formrahmen ab.<br />

7. Jetzt setzt Du das Sieb mit der Längskante auf das<br />

Haushaltstuch und stürzt es mit der Faserschicht nach<br />

unten auf das Tuch. Anschließend tupfst Du mit dem<br />

Schwamm die Oberfläche nochmals ab, um das Wasser<br />

nochmals abzuziehen.<br />

8. Nun löst Du das Sieb vom <strong>Papier</strong>.<br />

9. Abschließend löst Du das <strong>Papier</strong> vorsichtig von dem<br />

Haushaltstuch und bügelst es trocken.<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

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2.1.2<br />

Seite 2


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

Direktrecycling:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

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Herstellung von Briefumschlägen aus alten Kalenderblättern,<br />

Straßenkarten, Postern<br />

Material:<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

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2.1.3<br />

Briefumschlagschablone, Schere, Klebstoff, Bleistift, alte Kalenderblätter, Straßenkarten, Poster<br />

etc.<br />

1. Kopiere (und vergrößere bei Bedarf) die Schablone auf der Rückseite, schneide sie aus und<br />

schneide anschließend aus dem vorhandenen <strong>Papier</strong> ein Motiv Deiner Wahl aus.<br />

2. Falte daraus einen Briefumschlag. Achte hierbei auf die Ausrichtung des Motivs auf der<br />

Vorderseite!<br />

Direkt-Recycling bedeutet, dass aus dem Altpapier ohne Aufbereitung ein neues Produkt<br />

hergestellt wird, z.B. Briefumschläge, Notizblöcke, Schreibpapiere, Geschenkboxen u.ä..<br />

Inzwischen gibt es sogar Firmen, die diese Art von Recycling betreiben. Die Ergebnisse sind<br />

schön und ganz persönlich und es wird noch weniger Wasser, Energie und Chemie verbraucht, als<br />

wenn aus den bunten <strong>Papier</strong>en erst wieder neues <strong>Papier</strong> für Briefumschläge hergestellt werden<br />

muss.<br />

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<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

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2.1.3<br />

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<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

<strong>Papier</strong>perlen (für Arm- oder Halsketten)<br />

Material:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Fähnchenschablone, Illustriertenpapiere, Zahnstocher, Lineal, Schere, Klebstoff, elastischer<br />

Nylonfaden, evtl. Bastelperlen.<br />

1. Stelle Dir aus etwas festerem <strong>Papier</strong> eine Fähnchenschablone her,<br />

und zwar in der Form der Zeichnung, nur größer: Länge 18 cm,<br />

Breite oben: 2,5 cm<br />

2. Schneide mit Hilfe der Schablone aus dem bunten<br />

Illustriertenpapier Fähnchen aus.<br />

3. Wickle dann das Fähnchen, mit dem breiten Ende beginnend,<br />

eng um den Zahnstocher.<br />

4. Klebe die Spitze es Fähnchens mit wenig Klebstoff fest, damit das<br />

Aufgewickelte hält.<br />

5. Ziehe jetzt die <strong>Papier</strong>perle vorsichtig von dem Zahnstocher ab.<br />

6. Probiere verschiedene Motive aus. Welche Perlen gefallen Dir am<br />

besten: die aus einfarbigen oder zweifarbigen Streifen, aus<br />

gemusterten (Kleiderwerbung!) oder aus kunterbuntem <strong>Papier</strong>?<br />

7. Wenn Du genügend <strong>Papier</strong>perlen gebastelt hast, fädelst Du sie auf<br />

Nylonfaden auf. Wenn Du möchtest, kannst Du zwischen die<br />

<strong>Papier</strong>perlen nach Lust und Laune Bastelperlen auffädeln, dann<br />

wird das Schmuckstück noch abwechslungsreicher.<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

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2.1.4<br />

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<strong>Papier</strong>parcours<br />

-Kreativwerkstatt-<br />

Glückwunschkarte<br />

Material:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

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Festes <strong>Papier</strong>/leichte Pappe aus dem Haushalt, z.B. alte Kalenderblätter, Mittelpappen von<br />

Hemdenverpackungen oder, wenn nicht vorhanden, Tonpapier in Recyclingqualität,<br />

Schere, Buntstifte, Lineal, evtl. Konfetti und/oder Federn zum Verzieren<br />

Gestalte eine Karte nach der Anleitung:<br />

1. Nimm ein DIN A5-Blatt und falte es in der<br />

Mitte. Zeichne die Mitte der Falzlinie mit<br />

einem Punkt an.<br />

2. Zeichne von dem Punkt aus eine 3-5 cm<br />

lange Linie senkrecht zu dem Falz und<br />

schneide sie ein.<br />

3. Klappe die Ecken vom Einschnitt weg im<br />

rechten Winkel um. Klappe anschließend<br />

die Ecken auf die andere Seite um.<br />

Streiche beide Faltkanten mit einem Lineal<br />

oder dem Fingernagel glatt.<br />

4. Klappe die Ecken wieder auf und falte das<br />

Blatt auseinander.<br />

5. Lege die Karte mit der Bergfalte nach oben<br />

hin. Drücke vorsichtig die gefalteten<br />

Dreiecke auf die Innenseite.<br />

6. Klappe die Karte zusammen.<br />

7. Zeichne um den Mund herum eine lustige<br />

Figur: ein Tier, einen Menschen…und<br />

verziere sie nach Lust und Laune mit<br />

Federn und/oder Konfetti.<br />

8. Nimm ein zweites DIN A5-Blatt und klebe<br />

es dahinter, so dass die Außenseite der<br />

Karte bunt ist oder bemalt werden kann und<br />

durch die Mundöffnung ein lustiges Motiv<br />

oder ein von Dir geschriebener Spruch<br />

erscheint.<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

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2.1.5<br />

Seite1


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-<strong>Papier</strong>labor-<br />

Station I: Faserrichtung des <strong>Papier</strong>s<br />

Material:<br />

1 Blatt Zeitungspapier, 1 Blatt Kopierpapier, Schere, Bleistift<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

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2.2.1<br />

Die Fasern, aus denen <strong>Papier</strong> besteht, sind parallel zueinander in einer Richtung ausgerichtet,<br />

ähnlich wie die Sardinen in der Büchse.<br />

Versuche mittels der 3 Versuche herauszufinden, in welche Richtung die <strong>Papier</strong>fasern in dem<br />

Kopierpapier bzw. in dem Zeitungspapier verlaufen.<br />

Notiere deine Beobachtungen auf der Rückseite des Laufzettels.<br />

1. Der Reißtest<br />

Reiße ein Kopierpapier quer, also parallel zu den Zeilen, in der Mitte<br />

durch.<br />

Vergleiche die beiden Reißkanten miteinander. Was stellst Du fest?<br />

Wiederhole die Reißprobe mit dem Zeitungspapier.<br />

Notiere Deine Beobachtung.<br />

2. Der Fingernageltest<br />

Halte ein Kopierpapier so in der Hand, dass Du den oberen<br />

<strong>Papier</strong>rand zwischen Daumen und Zeigefingernagel unter<br />

gleichmäßigem Druck hindurch ziehen kannst.<br />

Wiederhole dies nun mit der <strong>Seiten</strong>kante des <strong>Papier</strong>s.<br />

Vergleiche die beiden Ränder miteinander! Was fällt Dir auf?<br />

Notiere Deine Beobachtung.<br />

3. Der Schneidetest<br />

Schneide 2 gleich lange (ca. 15 cm) und breite Streifen (ca. 2cm) aus<br />

einem Blatt Kopierpapier, den einen entlang dem oberen Rand, den<br />

anderen entlang dem <strong>Seiten</strong>rand des <strong>Papier</strong>blattes.<br />

Halte nun beide <strong>Papier</strong>streifen an einem Ende zwischen Daumen<br />

und Zeigefinger in die Höhe. Verhalten sich beide Streifen gleich?<br />

Seite1


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-<strong>Papier</strong>labor-<br />

Ergebnis:<br />

Die SchülerInnen erkennen, dass <strong>Papier</strong>fasern eine Längsrichtung haben.<br />

1. Der Reißtest:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Die Reißkante in Längsrichtung des <strong>Papier</strong>s, also senkrecht zu den Zeilen, ist fast glatt. Die<br />

Reißkante in Querrichtung, also parallel zu den Zeilen, ist sehr unregelmäßig und bildet<br />

Zickzacklinien.<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

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2.2.1<br />

Erklärung: In Längsrichtung reißt man entlang den Fasern des <strong>Papier</strong>s. In Querrichtung reißt man<br />

quer zu den <strong>Papier</strong>fasern. Die Fasern müssen zerrissen werden und leisten größeren Widerstand.<br />

2. Der Fingernageltest:<br />

Die durchgezogene Längsseite bleibt glatt und gerade, die Querkante wird beim Durchziehen<br />

wellig.<br />

Erklärung: Die <strong>Papier</strong>fasern sind in ihrer Längsrichtung recht stabil, quer lassen sie sich jedoch<br />

auseinanderdrücken und sind somit weniger stabil.<br />

3. Der Schneidetest:<br />

Während der abgeschnittene Längsstreifen steil und stabil nach oben steht, kippt der Querstreifen<br />

nach unten, ist also weniger stabil.<br />

Erklärung: In Faserrichtung weist das <strong>Papier</strong> eine größere Steifigkeit auf als quer zu den Fasern.<br />

Die Faserrichtung bewirkt verschiedene Eigenschaften des <strong>Papier</strong>s, die auch immer wieder im<br />

Gebrauch eine wichtige Rolle spielen. So ist z.B. für den Drucker die Laufrichtung entscheidend,<br />

damit das <strong>Papier</strong> in der Druckmaschine nicht reißt.<br />

In der <strong>Papier</strong>herstellung macht man sich diese verschiedenen Eigenschaften von <strong>Papier</strong>fasern<br />

zunutze. Je nach Produkt werden bestimme Fasern eingesetzt.<br />

Seite2


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-<strong>Papier</strong>labor-<br />

Station II: <strong>Papier</strong>fasern unter dem Mikroskop<br />

Material:<br />

● 1 Stück gerissenes Frischfaserpapier (d.h. aus Zellstoff)<br />

● 1 Stück gerissenes Recyclingpapier<br />

● 2 Mikroskope<br />

● Objektträger<br />

● Pinzette<br />

● Notizpapier<br />

● Bleistift<br />

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„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“ 2.2.2<br />

Baue zwei Mikroskope nebeneinander auf. Bereite zwei Objektträger mit je einem kleinen Stück<br />

des zu untersuchenden Materials vor und bringe sie auf den Mikroskopen auf. Hierzu gibst Du<br />

einen Tropfen Wasser auf die Objektträger, legst die kleinen <strong>Papier</strong>proben in den Wassertropfen<br />

und deckst diese mit einem Deckgläschen ab.<br />

Schaue Dir die <strong>Papier</strong>proben an und zeichne die <strong>Papier</strong>fasern. Beschreibe in 1 bis 2 Sätzen, wie<br />

diese Fasern jeweils aussehen.<br />

Sind diese Fasern lang oder kurz?<br />

Welche Farben haben sie?<br />

Ergebnis:<br />

Das <strong>Papier</strong> aus Zellstoff enthält durchgehend lange Fasern, die ganz weiß sind.<br />

Beim Recyclingpapier sind die Faseranteile gemischt, es enthält lange und unterschiedlich kurze<br />

Fasern. Die Farbe der Fasern ist etwas dunkler, weil alte Farbrückstände im <strong>Papier</strong> verblieben<br />

sind.<br />

Der Versuch kann auch noch mit Packpapier (braun, holzhaltig) und einem Stück Wespennest<br />

gemacht werden. Hierbei sind beim holzhaltigen Packpapier neben den braunen Fasern kleine<br />

Holzpartikel zu erkennen. Beim Vergleich mit dem Wespennest erkennen die SchülerInnen, dass<br />

es eine große Ähnlichkeit dieser Fasern mit den anderen <strong>Papier</strong>fasern gibt.<br />

Seite1


<strong>Papier</strong>parcours<br />

-<strong>Papier</strong>labor-<br />

Station III: Eigenschaften und Wahrnehmung von <strong>Papier</strong><br />

Material:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“ 2.2.3<br />

● Verschiedene <strong>Papier</strong>e, z.B. eine Serviette, eine Telefonbuchseite, ein Stück Packpapier, ein<br />

Blatt Toilettenpapier, ein Löschblatt<br />

Nimm jedes <strong>Papier</strong> in die Hand, betaste es und beschreibe mit ein oder zwei Adjektiven, wie es<br />

sich anfühlt. Bewege es danach vor dem Ohr hin und her und beschreibe das Hörgeräusch – ist es<br />

ein Rascheln oder ein Flattern…? Beschreibe außerdem, an was dich dieses <strong>Papier</strong>geräusch<br />

erinnert.<br />

Ergebnis:<br />

<strong>Papier</strong> ist sehr vielseitig und kann ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Deshalb gibt es<br />

heute sehr <strong>viele</strong> <strong>Papier</strong>produkte für die verschiedensten Ansprüche und Verwendungen.<br />

<strong>Papier</strong>art Das <strong>Papier</strong> fühlt sich<br />

an wie…<br />

Das <strong>Papier</strong> hört sich<br />

an wie…<br />

Das <strong>Papier</strong>geräusch<br />

erinnert mich an…<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 1<br />

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<strong>Papier</strong>parcours<br />

-RechenkünstlerInnen-<br />

Rechne die folgenden Aufgaben:<br />

1. <strong>Papier</strong> sparen!<br />

In meiner Klasse sind______ SchülerInnen.<br />

Die Lehrerin kopiert für jedes Kind vier <strong>Seiten</strong>.<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

a) Wie <strong>viele</strong> Blätter benötigt die Lehrerin für die gesamte Klasse, wenn nur eine Seite des<br />

Blattes bedruckt wird?<br />

b) Wie <strong>viele</strong> Blätter benötigt sie, wenn auch die Rückseite des Blattes bedruckt wird?<br />

2. Aus Alt mach Neu!<br />

Vier SchülerInnen deiner Klasse bringen je einen Bilderkalender mit in die Schule. Für jeden<br />

Monat gibt es ein Blatt mit einem Bild. Aus jedem Bild kann ein Briefumschlag gebastelt<br />

werden.<br />

a) Wie <strong>viele</strong> Briefumschläge können die Kinder aus den vier Kalendern basteln?<br />

b) Wie <strong>viele</strong> Kalenderblätter bleiben übrig, wenn jedes Kind in deiner Klasse einen<br />

Briefumschlag bastelt?<br />

3. Recyclinghefte<br />

2.3<br />

Die Lehrerin <strong>hat</strong> für deine Klasse 83 Recyclingpapier-Hefte gekauft. Nun verkauft sie an jedes<br />

Kind zwei Hefte weiter.<br />

Wie <strong>viele</strong> Hefte bleiben übrig?<br />

4. <strong>Papier</strong>verbrauch Deiner Klasse pro Tag + pro Jahr<br />

Jedes Kind verbraucht durchschnittlich 630 g <strong>Papier</strong> am Tag, das sind im Jahr ungefähr<br />

230 kg.<br />

a) Wie viel <strong>Papier</strong> verbraucht Deine Klasse pro Tag?<br />

b) Wie viel <strong>Papier</strong> verbraucht Deine Klasse in einem Jahr?<br />

5. Dein <strong>Papier</strong>verbrauch pro Jahr<br />

Ein Mensch in Deutschland verbraucht in einem Jahr so viel <strong>Papier</strong>, dass dafür im Durchschnitt<br />

eine 80 Jahre alte Fichte gefällt werden muss.<br />

a) Wie <strong>viele</strong> Fichten wurden für Dich schon gefällt?<br />

b) Wie <strong>viele</strong> Fichten wurden für deinen Vater, deine Mutter, deinen Bruder, deine Schwester,<br />

deine Oma schon gefällt?<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 2<br />

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<strong>Papier</strong>parcours<br />

-RechenkünstlerInnen-<br />

6. Holzverbrauch eines Schulheftes<br />

Für die Herstellung von 1 kg <strong>Papier</strong> werden ungefähr 2,2 kg Holz benötigt.<br />

Ein Din A 4 - Schulheft wiegt ungefähr 100 g.<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

a) Wie viel Holz wird benötigt, um ein Schulheft herzustellen?<br />

b) Wie viel Holz wird für Deine Klasse benötigt, wenn jedes Kind ein Schulheft erhält?<br />

c) Wie <strong>viele</strong> Schulhefte verbraucht ihr ungefähr pro Jahr in eurer Schulkasse? Wie viel Holz<br />

wird benötigt, um diese Menge an Schulheften aus Holz herzustellen?<br />

7. <strong>Papier</strong> ungleich verteilt!<br />

2.3<br />

Wenn ein Kind in Deutschland seinen ersten Geburtstag feiert, <strong>hat</strong> es –rein rechnerisch betrachtet-<br />

genauso viel <strong>Papier</strong> verbraucht wie ein Inder an seinem 57.Geburtstag, nämlich 230 kg.<br />

Der Inder verbraucht pro Jahr 4 kg <strong>Papier</strong>.<br />

Im Weltdurchschnitt liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 52 kg.<br />

a.) Wie viel mal so hoch ist der <strong>Papier</strong>verbrauch in Deutschland im Vergleich zum Verbrauch in<br />

Indien?<br />

b.) Wie viel mal so hoch ist der jährliche <strong>Papier</strong>verbrauch in Deutschland im Vergleich zum<br />

Weltdurchschnitt?<br />

8. <strong>Papier</strong>herstellung - verdammt schnell<br />

In Deutschland werden pro Jahr 16.310.873 Tonnen <strong>Papier</strong> hergestellt. Das entspricht 517 kg<br />

pro Sekunde.<br />

Berechne, wie viel <strong>Papier</strong> in den verschiedenen <strong>Papier</strong>bereichen pro Sekunde hergestellt wird:<br />

a) Grafische <strong>Papier</strong>e (das sind alle <strong>Papier</strong>e zum Beschreiben und Bedrucken):<br />

3082.352 to/Jahr<br />

b) Verpackungspapiere (das sind alle <strong>Papier</strong>e, Pappen und <strong>Papier</strong>e für Verpackungen):<br />

6.141.986 to/Jahr<br />

c) Technische <strong>Papier</strong>e (das sind <strong>Papier</strong>e für spezielle Anwendungsbereiche, z.B.<br />

Filterpapiere, Fotopapiere, Tapeten, Dekopapiere):<br />

1.155.219 to/Jahr<br />

d) Hygienepapiere (das sind <strong>Papier</strong>e mit hoher Saugfähigkeit, z.B. Küchenpapiere,<br />

Toilettenpapiere, Servietten):<br />

931.316 to/Jahr<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 2<br />

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Die Reise eines Schulheftes<br />

-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />

Idee und Konzept: Agnes Dickmann, urgewald<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Der Diavortag eignet sich für Grundschulen und fünfte und sechste Jahrgänge von<br />

weiterführenden Schulen.<br />

Die Diaserie können Sie bei der Abfallberatung ausleihen.<br />

Inhalte/Ziele<br />

Anhand eines Schulheftes wird erzählt, wie <strong>Papier</strong> hergestellt wird und woher die Rohstoffe für die<br />

<strong>Papier</strong>herstellung in Deutschland kommen.<br />

Die SchülerInnen werden auf eine Reise in den kanadischen Regenwald mitgenommen.<br />

Kanada ist weltweit größter Zellstoffexporteur. Deutschland bezieht rund 20% seines Zellstoffs aus<br />

Kanada.<br />

Kanadas Bedeutung als Zellstofflieferant <strong>hat</strong> gravierende Auswirkungen auf die dortigen Wälder.<br />

Am Beispiel des „Great Bear Rain Forest“, eines der letzten großen Küstenregenwälder der Erde,<br />

werden sowohl ökologische als auch soziale Folgen der Waldzerstörung aufgezeigt.<br />

Das Wissen um die Bedrohung der Wälder kann eine ein Motiv sein, sich für ihren Schutz<br />

einzusetzen. Der Diavortrag erhöht die Wertschätzung der Zuhörer gegenüber dem Wald. Das<br />

Erkennen seiner Einzigartigkeit führt zu der Erkenntnis, dass der Wald mehr als eine<br />

Aneinanderreihung von Bäumen ist. Das Erkennen der Bedeutung des Waldes als<br />

Lebensgrundlage für die First Nation („First Nation“ nennen sich indianischen Völker des<br />

nordamerikanischen Kontinents) ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Wälder. Solidarität mit<br />

den Menschen, deren Lebensraum bedroht ist, ist eine weitere Triebfeder für umwelt- und<br />

sozialverträgliches Konsumverhalten.<br />

Materialien / Inhalt des Koffers<br />

• aufblasbarer Globus<br />

• ein Schulheft aus Frischfaser<br />

• ein Stück Holz<br />

• ein Stück Zellstoff<br />

• eine Rolle Klopapier<br />

• ein „Kunstwerk“ bzw. Bild/Poster<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />

2<br />

Seite1


Die Reise eines Schulheftes<br />

-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />

Die Reise eines Schulheftes:<br />

Kommt Ihr mit?<br />

Mit dem Überseedampfer von Rotterdam über den Atlantischen Ozean bis<br />

ganz auf die andere Seite der Erde. Dort fahren wir durch den Panamakanal<br />

und erreichen den Pazifischen Ozean. Hier geht es weiter in Richtung Norden.<br />

An Los Angeles und San Francisco vorbei, immer weiter – bis nach Kanada.<br />

An der Westküste von Kanada gibt es einen ganz besonderen Wald. Hier<br />

sieht man ihn von oben. Das ist der“ Great Bear Rain Forest“. Das ist der<br />

größte zusammenhängende temperate (kalte) Regenwald dieser Erde.<br />

Hier kommen wir mit dem Schiff vom Pazifik aus auf den Great Bear Rain<br />

Forest zu.<br />

Regenwald? Sieht denn so ein Regenwald aus? In einem Regenwald stehen<br />

doch ganz andere Bäume und da gibt es Affen und Papageien. Was man hier<br />

erkennt, sind aber lauter Nadelbäume.<br />

Wenn wir von Regenwald sprechen, meinen wir meist den tropischen<br />

Regenwald, hier, wo die Erde am dicksten ist, rund um den Äquator.<br />

Aber es gibt noch andere Regenwälder, die kalten Regenwälder im Norden<br />

der Erdkugel. Der kalte Regenwald wird auch temperater Regenwald<br />

genannt.<br />

Und das stimmt: hier gibt es vor allem Sitka-Fichten, Hemlock-Tannen und<br />

Zedern, alles Nadelbäume. Das sind genau die richtigen Baumarten in<br />

diesem Klima.<br />

Im Hintergrund sehen wir die Coast Mountains. Wenn vom Pazifik nun<br />

Regenwolken auf British Columbia zukommen, regnen sie vor diesem<br />

Gebirge ab. Dahinter ist es ganz schön trocken. Und hier, auf dieser Seite,<br />

regnet es fünf bis sechs Mal mehr als bei uns. Weil es hier so viel regnet,<br />

spricht man auch von Regenwald.<br />

In Britisch Columbia sieht es ein bisschen aus wie in Norwegen: vom Meer<br />

aus ziehen sich ganz viel Fjorde ins Landesinnere. Hier heißen sie Inlets.<br />

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Globus<br />

2<br />

DIA 1<br />

(Luftbildaufnahme<br />

Great Bear Rain<br />

Forest)<br />

DIA 2<br />

Great Bear Rain<br />

Forest/ vom<br />

Pazifik aus<br />

Seite2


Die Reise eines Schulheftes<br />

-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />

Und wenn wir in diesen Regenwald hineingehen, sieht das ganz anders aus<br />

als bei uns im Wald. Der Wald hier ist nämlich nicht nur ein Regenwald,<br />

sondern auch ein Urwald.<br />

Da liegt alles drunter und drüber. Da liegt z.B. ein umgestürzter Baum, der<br />

umgekippt ist. Und direkt daneben wächst ein ganz junges Bäumchen. Viele<br />

Farne gibt es hier und 30 cm dickes Moos. Da läuft man drüber wie über<br />

einen dicken Teppich. Wir sehen, dass es hier alles gibt: Kronen- und<br />

Stammschicht, Strauch,- Kraut – und Moosschicht.<br />

Ein Urwald ist ein Wald, der ganz von alleine gewachsen ist. Kein Mensch <strong>hat</strong><br />

hier einen Baum gepflanzt. Die wachsen von ganz allein, wenn man sie nur<br />

lässt. Und das Besondere ist, dass es hier ganz unterschiedlich alte Bäume<br />

gibt. Den umgefallenen hier vorn, der aussieht wie ein Krokodil und den ganz<br />

kleinen weiter hinten.<br />

Will man hier spazieren gehen, darf man das nie allein tun. Sonst geht man<br />

womöglich verloren. Und wirklich spazieren gehen kann man hier gar nicht,<br />

denn es gibt keine Wege und Straßen. Man muss über dicke Bäume klettern<br />

und balancieren und manchmal auch darunter durchkriechen.<br />

Einige Bäume hier im Urwald werden sehr alt. Wie dieser hier: Das ist ein<br />

Riesenlebensbaum!<br />

Als Christoph Kolumbus meinte, Amerika entdeckt zu haben, da stand der<br />

hier schon seit 500 Jahren! Richtig: Über 1000 Jahre ist der schon alt!<br />

Irgendwann sterben natürlich auch die Bäume im Great Bear Rain Forest.<br />

Hier sehen wir so einen, der trotzdem noch im Wald bleibt. Da kommen keine<br />

Waldarbeiter um ihn aufzuräumen. Dieser Baum hier bietet ganz viel neuen<br />

Lebensraum für Untermieter.<br />

Als erstes verliert so ein toter Baum seine Rinde und seine Nadeln. Deshalb<br />

kann an einem solchen, toten Baum auch die Sonne bis auf den Boden<br />

scheinen.<br />

Dann wird er nach und nach ganz morsch. Dafür sorgen Pilze und Insekten.<br />

Und dann ist das Holz weich genug, dass sich hier jemand anders Nahrung<br />

holt und Buden baut – der Specht. So groß ist der Specht hier im Great Bear<br />

Rain Forest. Später können dann andere Vögel in seinen Höhlen ihr Nest<br />

bauen.<br />

Manchmal fällt so ein Baum auch um. Und oben drauf beginnen neue<br />

Bäumchen zu wachsen. Sie ziehen die Nährstoffe direkt aus dem<br />

vermodernden Holz. So ein toter Baum ist also gar nicht tot. Und er <strong>hat</strong> einen<br />

ganz schönen Namen: Nurse tree – Krankenschwesterbaum.<br />

Hier seht ihr einen ganz besonderen Baum. Vielleicht denkt ihr erst: Na, der<br />

ist doch gar nicht so toll, den könnten wir doch als Weihnachtsbaum nehmen.<br />

Wenn ihr aber genau hinschaut, dass sich auf diesem Bild sogar ein Mensch<br />

versteckt….<br />

Was glaubt ihr wohl, wie groß dieser Baum ist?<br />

96 Meter ist der hoch! Der Stiftskirchenturm in Tübingen ist 46 Meter hoch.<br />

Ungefähr zwei Stiftskirchentürme würden in diesen Baum passen!<br />

Und weil der Baum so groß ist, <strong>hat</strong> er auch einen Namen: Carmanah Gigant.<br />

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DIA 3<br />

Umgestürzter<br />

Baum<br />

DIA 4<br />

Alter Baum<br />

DIA 5<br />

Totholz /<br />

Biotopholz<br />

2<br />

DIA 6<br />

Carmanah Gigant<br />

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Die Reise eines Schulheftes<br />

-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />

„Gigant“ heißt Riese. Und der Baum wächst im Carmanah-Tal auf Vancouver<br />

Island. In eurem Wohnzimmer hätte der wohl keinen Platz.<br />

So ein Baum muss natürlich auch sehr schön dick sein. Sonst würde er ja<br />

umkippen. Mit euch zusammen möchte ich allen zeigen, wie dick der ist (ca. 7<br />

SchülerInnen in die Runde bitten / Anzahl je nach Alter der Kinder). Der <strong>hat</strong><br />

einen Umfang von mehr als zehn Metern.<br />

Great Bear Rain Forest – Großer Bärenregenwald!<br />

Hier sehen wir, wer diesem Wald seinen Namen gegeben <strong>hat</strong>: der Grizzly.<br />

Der Bär kann so groß werden, bis zu zwei Meter hoch. So groß, dass ein<br />

erwachsener Mann seinen Kopf mit den Armen nicht umfassen könnte.<br />

Der Grizzly ernährt sich vor allem von Lachs. Grizzly-Weibchen brauchen<br />

unbedingt genug davon, um sich eine schöne Fettschicht anzufressen. Sonst<br />

können sie keine Jungen zur Welt bringen.<br />

Der Grizzly braucht die großen, einsamen Wälder. Und er nutzt auch das<br />

ganze Waldgebiet. Im Frühjahr, wenn er aus dem Winterschlaf erwacht ist,<br />

findet er in den schneefreien Tälern Nahrung. Im Sommer zieht er dann ins<br />

Gebirge, um sich Beeren und Wurzeln zu suchen. Wenn dann im<br />

Spätsommer der Lachs vom Meer zurück in die Flüsse kommt, zieht der<br />

Grizzly natürlich zurück in die Täler. Hier frisst er sich dann seinen<br />

Winterspeck an.<br />

Hier sehen wir ein weiteres, typisches Tier des Great Bear Rain Forest, den<br />

Weißkopfseeadler. Er <strong>hat</strong> eine Flügelspannweite von bis zu 2,20 Meter. Er ist<br />

das Wappentier der USA und ist dort schon fast ausgestorben. Hier im Great<br />

Bear Rain Forest gibt es noch sehr <strong>viele</strong> Artgenossen<br />

Und der lebt auch hier. Genau: der Orka oder Schwertwal.<br />

Der schwimmt bis weit in die Inlets hinein. Die sind hier nämlich so breit und<br />

riesig, dass man meint, schon im Meer zu sein.<br />

Aber auch die gibt’s im Great bear Rain Forest, die kleinen, weniger<br />

spektakulären Tiere. Nacktschnecken sind z.B. sehr wichtig für den Abbau<br />

von Blättern und anderem organischen Material.<br />

Diese hier heißt so wie sie aussieht: Bananenschnecke.<br />

Und wie alles im Great Bear Rain Forest ist auch sie ein bisschen größer als<br />

uns bekannt – sie ist fast 20 cm lang.<br />

Der Lachs ist ein ganz wichtiges Tier im Great Bear Rain Forest. Er verbindet<br />

das Meer und den Wald miteinander. Nicht nur der Grizzly und der<br />

Weißkopfseeadler, sondern insgesamt 22 Tiere sind unmittelbar Darauf<br />

angewiesen, dass der Lachs jedes Jahr wieder kommt.<br />

Der Zyklus des Lachses:<br />

Der Lachs wird als Laich geboren auf einer Kiesbank in flachen<br />

sauerstoffreichen Bächen. Als Jungfisch (Brütling) bleibt der Lachs<br />

anschließend 1-2 Jahre im Heimatgewässer. Danach wandert er ab als sog.<br />

Smolt und wandert zu Weidegründen im Pazifik. Nach 2-3 Jahren kehrt er<br />

über Bäche/Flüsse/Inlets wieder zurück, genau in sein Geburtsgewässer. Dort<br />

laicht er ab und stirbt, wenn er nicht schon vorher als Nahrung für Mensch<br />

und/oder Tier gefischt wurde.<br />

Bei seinen Wanderungen orientiert sich der Lachs offenbar über seinen<br />

Geruchssinn. Der Lachs steht in sehr engem Zusammenhang mit seinem<br />

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DIA 7<br />

Grizzlys<br />

2<br />

DIA 8<br />

Weißkopfseeadler<br />

DIA 9<br />

Orka<br />

DIA 10<br />

Bananenschnecke<br />

DIA 11<br />

Lachs in der Hand<br />

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Die Reise eines Schulheftes<br />

-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />

Lebensraum. Er benötigt saubere, sauerstoffreiche, strukturreiche Gewässer.<br />

Andererseits bringt er Nährstoffe aus dem Pazifik in den Great Bear Rain<br />

Forest. Die dicksten Bäum stehen deswegen oft am Ufer der Gewässer. Über<br />

den Kot der Tiere werden die Nährstoffe aber auch sehr viel weiter in den<br />

Wald getragen.<br />

Auch Menschen leben im Great Bear Rain Forest. Hier seht ihr 2 Männer vom<br />

Volk der Nuxalk.<br />

In Britisch Columbia leben 6 indigene Völker, eines davon sind die Nuxalk.<br />

Wir würden sie sicherlich Indianer nennen, aber sie selbst bezeichnen sich<br />

First Nation, denn sie leben seit Tausenden von Jahren hier. Der Lachs ist<br />

auch für sie von zentraler Bedeutung.<br />

Nuxalk heißt übersetzt „Lachsvolk“. Die Nuxalk kennen <strong>viele</strong> Methoden, den<br />

Lachs haltbar zu machen. Hier wird er über dem Feuer geräuchert. In den<br />

unterschiedlichsten Formen bereichert der Lachs das ganze Jahr über den<br />

Speiseplan der Nuxalk.<br />

Jedes Jahr im Frühsommer feiern die Nuxalk eine traditionelle<br />

Lachszeremonie. Sie danken dem Fisch, dass er wieder zurückgekommen ist<br />

und damit ihrer Existenz sichert.<br />

Schon früher war dieses Fest von zentraler Bedeutung in der Nuxalk-Kultur.<br />

Die Küstenvölker, zu denen die Nuxalk gehören, waren immer sehr<br />

wohlhabend. Sie schöpften reichlich aus allem, was Meer und Wald hergaben<br />

(Fisch, Fleisch, Pilze, Holz). Die Nuxalk widmen sich auch der Kunst: Sie sind<br />

tolle Schnitzer und schnitzen riesige Totem.<br />

Man sieht auf dem Dia, dass Joggingschuhe heutzutage zur alltäglichen<br />

Kleidung gehören. Auch leben die Nuxalk natürlich nicht in Wigwams,<br />

sondern in Häusern, wie wir. Aber das haben sie auch früher schon nicht<br />

getan. Die Nordwestküstenindianer haben früher in großen Longhouses<br />

gewohnt. Der Ort, in dem sie heute leben, heißt Bella Coola. Heute gibt es<br />

etwa 3000 Nuxalk.<br />

Das Leben <strong>hat</strong> sich sehr verändert, seit die ersten weißen Menschen hier in<br />

den Great Bear Rain Forest gekommen sind. Früher lebten die Nuxalk in<br />

ganz <strong>viele</strong>n kleinen Dörfern überall im Great Bear Rain Forest. Heute leben<br />

sie nur noch in Bella Coola. Die Kanadier haben lange versucht, die Kultur<br />

und die Mythologie der Nuxalk zu zerstören. Beinahe hätten sie es geschafft.<br />

Aber heute feiern die Nuxalk wieder ihre Feste, wie z.B. die Lachszeremonie<br />

und lernen in der Schule wieder die Nuxalksprache. Aber trotzdem <strong>hat</strong> sich<br />

das Leben seit den 50 er Jahren total verändert.<br />

Denn dann sind da noch andere im Great Bear Rain Forest, Das sind<br />

multinationale Holzkonzerne, die nur am Rohstoff Holz interessiert sind.<br />

In den 50 er Jahren gab es noch <strong>viele</strong> kleine arbeitsintensive Holzfirmen in<br />

den Orten. Heute sind es vor allem hochtechnisierte Konzerne, die nicht<br />

einmal Arbeitsplätze schaffen.<br />

Die sind nur an dem Holz interessiert und kümmern sich nicht darum, dass es<br />

hier noch andere Menschen gibt, die vom Wald leben ohne ihn zu zerstören<br />

und dass Tiere den Wald brauchen um zu überleben.<br />

Sie machen mit dem Holz aus dem Great Bear Rain Forest das große Geld.<br />

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2<br />

DIA 12<br />

Nuxalk-Männer<br />

DIA 13<br />

Lachstrocknung<br />

DIA 14<br />

Lachsfest<br />

DIA 15<br />

Harvester<br />

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Die Reise eines Schulheftes<br />

-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />

Zurück lassen sie so was. Kahlschlag nennt man das. Da wird der Wald<br />

abgeerntet wie ein Maisfeld. Am Rand bleiben ein paar Bäume stehen, damit<br />

der Berg nicht (so schnell) abrutscht.<br />

Aber ich habe Euch doch erzählt, dass es im Great Bear Rain Forest 5-6 mal<br />

mehr regnet als bei uns.<br />

Könnt Ihr Euch vorstellen, was dann passiert, nachdem der Wald abgeholzt<br />

ist?<br />

Da, wo früher der Waldteppich schützend über dem Boden gelegen <strong>hat</strong>, ist<br />

dieser nun schutzlos dem Regen und der Sonne ausgesetzt. Die Erde wird in<br />

die Flüsse gespült und übrig bleibt der blanke Fels. Die Flüsse versanden und<br />

der Lachs kann nicht mehr aus dem Meer zurückkehren. Und all die Tiere, die<br />

vom Lachs leben, finden nicht mehr genügend Nahrung.<br />

Die Tiere, die Im Wald leben, wie die Grizzlys, müssen sich noch weiter ins<br />

Landesinnere zurückziehen. Aber in diesen anderen Teilen des Great Bear<br />

Rain Forest leben ja auch schon andere Bären. Die Bären haben immer<br />

weniger Platz und werden immer weniger. Und stellt Euch mal die<br />

Bananenschnecke vor. So groß sie auch sein mag, hier <strong>hat</strong> sie überhaupt<br />

keine Chance mehr.<br />

Aufforsten? Einen Urwald?<br />

Bäume kann man pflanzen. Aber nicht einen Urwald, der ist über Tausende<br />

von Jahren gewachsen und ist etwas ganz Besonderes.<br />

Mit sogenannten Loggintrucks werden die Baumstämme aus dem Wald<br />

transportiert.<br />

Wenn Ihr den Fahrer auf dem Bild erkennt, seht ihr auch, wie groß diese<br />

Stämme sind.<br />

Diese Trucks sieht man ständig auf den Straßen.<br />

Die Hälfte des Holzes geht in die Bauindustrie, die andere Hälfte wird zu<br />

Zellstoff verarbeitet. Deutschland ist nach den USA und Japan drittgrößter<br />

Importeur dieses Zellstoffs.<br />

So werden Urwaldriesen zu Kopierpapier und Klopapier.<br />

Stopp! Die Nuxalk und die anderen First Nation haben Anfang der 90 er Jahre<br />

angefangen, gegen den Raubbau an ihren Wäldern zu protestieren.<br />

Ihr müsst wissen: Die Nuxalk haben ihr Land nie verkauft. Sie haben auch nie<br />

einen Krieg verloren oder Rechte abgetreten. Das traditionelle<br />

Stammesgebiet gehört rechtlich ihnen, und dennoch leben sie dort in einem<br />

Reservat, ihre Schätze werden ausgebeutet.<br />

Hier sieht man 2 Chefs der Nuxalk, Nuximlayc und Qwatsinas.<br />

Qwatsinas war im Jahr 2001 auf Einladung von „urgewald“ in Deutschland<br />

und <strong>hat</strong> u.a. auch einige Schulklassen besucht. Er <strong>hat</strong> ihnen von seiner<br />

Heimat erzählt und <strong>hat</strong> berichtet, dass wir hier in Deutschland ganz viel tun<br />

können, um den Nuxalk und dem Great Bear Rain Forest zu helfen.<br />

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DIA 16<br />

Kahlschlag<br />

DIA 17<br />

Loggintruck<br />

DIA 18<br />

2 Chiefs der<br />

Nuxalk<br />

2<br />

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Die Reise eines Schulheftes<br />

-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />

Die Nuxalk protestieren gegen die Abholzung in ihrem Wald.<br />

Das Ista-Tal ist den Nuxalk heilig. Die Nuxalk haben keine Kirchen. Sie haben<br />

stattdessen Orte im Wald, die ihnen heilig sind. Und genau an solch einem<br />

Ort wollten die Forstfirmen eine Straße bauen, um hier einen der nächsten<br />

Kahlschläge zu machen. Das war zu viel für die Nuxalk. Die Nuxalk glauben<br />

nämlich, dass hier die erste Nuxalk-Frau auf die Welt gekommen ist.<br />

Deshalb haben sie hier eine friedliche Blockade durchgeführt. Damit wollen<br />

sie das Ista-Tal schützen. Sie konnten die Kahlschläge nicht verhindern, aber<br />

zumindest verlangsamen.<br />

Es war sehr wichtig, dass jemand „Nein“ sagt zu den Abholzungen und<br />

Kahlschlägen. Damit haben die Nuxalk auf ihre Situation aufmerksam<br />

gemacht. Seitdem waren auch schon mehrer Male Vertrete der Nuxalk in<br />

Deutschland.<br />

Die Nuxalk sind nur 3000 Menschen und nicht alle sind so aktiv.<br />

Zum Glück gibt es Unterstützung, so wie hier von diesem Baumbesetzer.<br />

Vielleicht kennt ihr ja Julia Butterfly Hill, eine Baumbesetzerin, die weiter im<br />

Süden, in Kalifornien, über 2 Jahre auf einem Baum gelebt <strong>hat</strong>. Sie <strong>hat</strong> mit<br />

ihrer Aktion erreicht, dass ihr Baum „Luna“ nicht gefällt wurde.<br />

Was können wir tun???<br />

Vor allem weniger <strong>Papier</strong> verbrauchen, und da, wo wir <strong>Papier</strong> brauchen,<br />

Recyclingpapier benutzen.<br />

Es gibt in Deutschland eine Gemeinschaftsaktion, die heißt „Initiative 2000<br />

plus“. Dieser Initiative kann man anschließen, wenn man bereit ist, in der<br />

Schule ausschließlich Recyclingpapier zu benutzen.. Dann bekommt die<br />

Schulklasse eine Urkunde.<br />

Mit dieser Gemeinschaftsaktion kann man viel erreichen.<br />

Wir sind nicht allein und die Nuxalk auch nicht mehr!<br />

Zur Info:<br />

„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />

<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />

E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />

DIA 19<br />

Gruppe von<br />

Nuxalk<br />

DIA 20<br />

Aktivist<br />

Greenpeace kämpft seit Jahren um den Erhalt des „Great Bear Rain Forest“ in Kanada.<br />

Am 07.02.2006 wurde folgende erfreuliche Pressemitteilung veröffentlicht:<br />

„Ab sofort sind 1,8 Millionen Hektar Urwald an der Westküste Kanadas vor der Abholzung<br />

geschützt. Das verkündetet am Dienstag die Provinzregierung des kanadischen Bundesstaates<br />

British Columbia. Im restlichen Gebiet des Great Bear Rain Forest (Regenwald des Großen Bären)<br />

soll bis 2009 ökologische Waldnutzung eingeführt werden. Für Greenpeace ist das einer der<br />

größten Erfolge in der Geschichte der Organisation.“<br />

(Quelle: www.greenpeace.de)<br />

2<br />

Seite7


Literaturliste<br />

1. Literatur für LehrerInnen:<br />

<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong><br />

<strong>Seiten</strong><br />

• „Unterrichtsmaterialien <strong>Papier</strong> von Natur bis Kultur“ (Barbara Maué,<br />

herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung NRW<br />

e.V.)<br />

• <strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong> -Dokumentation einer Projektwoche und<br />

Arbeitsmaterialien für den Unterricht;<br />

Konzeption und Durchführung der Projektwoche;<br />

Bezugsquelle: Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e. V. (ARA e.<br />

V.) August Bebel Str. 16 – 18; 33602 Bielefeld; Tel. 0521/65943;<br />

www.araonline.de; e-mail: monika.nolle@araonline.de (Preis: 5 €)<br />

• Zukunftsfähig mit <strong>Papier</strong> – Globales Lernen am Thema nachwachsende<br />

Rohstoffe; Werkstattmaterialien „Agenda 21 in der Schule<br />

Bezugsquelle: Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e. V. (ARA e.<br />

V.) August Bebel Str. 16 – 18; 33602 Bielefeld; Tel. 0521/65943;<br />

www.araonline.de; e-mail: monika.nolle@araonline.de (Preis: 1 €)<br />

• „<strong>Papier</strong> beispielsweise… - ein kurzer historischer Rückblick auf die<br />

Entstehungsgeschichte des <strong>Papier</strong>s“ (C.F.J.Schriks, Ferdinand Finsch GmbH)<br />

• „<strong>Papier</strong> – Rohstoffe, Herstellung und Verwendung“ (Judt, Schmeil, Trenschel,<br />

Korn, Ravensburger Verlag)<br />

• „Aus Altpapier selber neues <strong>Papier</strong> schöpfen“ (Ernst Bonda, Basler<br />

<strong>Papier</strong>mühle)<br />

• „<strong>Papier</strong> schöpfen und gestalten“ (Angelika Fuchs-Wasser, AT Verlag)<br />

• „300 <strong>Papier</strong>rezepte“ (Mary Reimer & Heidi Reimer-Epp, Verlag Paul Haupt)<br />

• <strong>Papier</strong> macht niemand satt!<br />

urgewald e.V., Von Galen Str. 4, 48336 Sassenberg, 02583/1031,<br />

www.urgewald.de<br />

• „<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong> – Informationen rund ums <strong>Papier</strong> (<strong>Infomappe</strong> der<br />

Abfallberatung des Landkreises Tübingen, Tel. 07071/207-1314 oder -1315)<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 1<br />

3.


Literaturliste<br />

2. Kinderbücher:<br />

<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong><br />

<strong>Seiten</strong><br />

• „Die Geschichte vom <strong>Papier</strong>“ (Odile Limousin, Ravensburger Verlag)<br />

• „Vom Holz zum <strong>Papier</strong>“ (Ali Migutsch, Sellier Verlag)<br />

• „Vom Holz zum <strong>Papier</strong>“ (Ali Migutsch, Sellier Verlag, DIN A 3, laminiert )<br />

3. VHS/DVD:<br />

• VHS „Wenn Engel blau machen. Eine Geschichte um, über, auf, unter, mit,<br />

hinter und aus <strong>Papier</strong>“ (Trotz-Alledem-Theater in Zusammenarbeit mit dem<br />

Umweltamt Bielefeld und der Initiative 2000 plus)<br />

• VHS „So wird <strong>Papier</strong> gemacht“ (didactmedia, Konstanz)<br />

• VHS„Kinderserie Löwenzahn - Peter schöpft Briefpapier“ (FWU Institut für Film<br />

und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH)<br />

• CD-ROM „Faszination <strong>Papier</strong>: Infos, Fakten, Hintergründe, Spiele“ (Verband<br />

deutscher <strong>Papier</strong>fabriken e.V.)<br />

4. Internet-Adressen:<br />

• www.beschaffung-info.de Bundesverband für Umweltberatung<br />

• www.blauer-engel.de: Blauer Engel<br />

• www.globalforestwatch.org: Global Forest Watch<br />

• www.papierwende.de: <strong>Papier</strong>kampagne von ARA & urgewald<br />

• www.treffpunkt-recyclingpapier.de: Initiative 2000 plus<br />

• www.uba.de: Umweltbundesamt<br />

• www.urgewald.de: urgewald<br />

• www.vdp-onlinde.de: Verband Deutscher <strong>Papier</strong>fabriken<br />

• www.worldwatch.org: Worldwatch Institute<br />

Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 2<br />

3.

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