Infomappe Papier Papier hat viele Seiten - Abfallwirtschaftsbetrieb ...
Infomappe Papier Papier hat viele Seiten - Abfallwirtschaftsbetrieb ...
Infomappe Papier Papier hat viele Seiten - Abfallwirtschaftsbetrieb ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Infomappe</strong> <strong>Papier</strong><br />
<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong><br />
Abfallberatung<br />
www.abfall-kreis-tuebingen.de
<strong>Infomappe</strong> <strong>Papier</strong><br />
1. Allgemeine Informationen rund ums <strong>Papier</strong><br />
1.1 Die Geschichte des <strong>Papier</strong>s<br />
1.2 Wo begegnet uns <strong>Papier</strong> im Alltag<br />
- <strong>Papier</strong>hauptsorten<br />
1.3 <strong>Papier</strong>verbrauch<br />
- Der <strong>Papier</strong>verbrauch in Deutschland von 1950 bis 2006<br />
- Der <strong>Papier</strong>verbrauch ausgewählter Länder<br />
- Vergleich des <strong>Papier</strong>verbrauchs in den sieben<br />
wirtschaftstärksten Ländern und dem „Rest der Welt“<br />
1.4 Die zwei Wege der <strong>Papier</strong>herstellung<br />
- Vergleich Fasergewinnung aus Holz und Altpapier<br />
- Industrielle <strong>Papier</strong>herstellung<br />
- Ökobilanz Frischfaserpapier / Recyclingpapier<br />
1.5 Die unterschiedlichen Verfahren der Zellstoffbleiche<br />
- Chlor<br />
- ECF elementar chlorfrei<br />
- TCF total chlorfrei<br />
1.6 <strong>Papier</strong>label und ihre Kriterien<br />
1.7 Die häufigsten Vorurteile gegen Recyclingpapier<br />
1.8 Wald ist nicht gleich Wald<br />
- Urwald – Wirtschaftswald – Plantage<br />
1.9 <strong>Papier</strong> als globales Wirtschaftsgut<br />
2. Unterrichtsbausteine rund ums <strong>Papier</strong><br />
2.1 Kreative <strong>Papier</strong>werkstatt<br />
2.1.1 Bau eines Schöpfsiebes<br />
2.1.2 Recyclingpapier selbst geschöpft<br />
2.1.3 Direktrecycling: Herstellung von Briefumschlägen aus<br />
Kalenderblättern, Straßenkarten, Postern<br />
2.1.4 <strong>Papier</strong>perlen<br />
2.1.5 Glückwunschkarten<br />
2.2 <strong>Papier</strong>labor<br />
2.2.1 Station I: Faserrichtung des <strong>Papier</strong>s<br />
2.2.2 Station II: <strong>Papier</strong>fasern unter dem Mikroskop<br />
2.2.3 Station III: Eigenschaften und Wahrnehmung von <strong>Papier</strong><br />
2.3 RechenkünstlerInnen<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
e-mail: r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
(5 <strong>Seiten</strong>)<br />
(3 <strong>Seiten</strong>)<br />
(3 <strong>Seiten</strong>)<br />
(5 <strong>Seiten</strong>)<br />
(1 Seite)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
(4 <strong>Seiten</strong>)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
(1 Seite)<br />
(1 Seite)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
(1 Seite)<br />
(1 Seite)<br />
(2 <strong>Seiten</strong>)<br />
2.4 Die Reise eines Schulheftes<br />
- Ein Schulheft erzählt<br />
(7 <strong>Seiten</strong>)<br />
3.0 Literaturliste (2 <strong>Seiten</strong>)<br />
Wo<br />
steht<br />
was
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
Bau eines Schöpfsiebs<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.1<br />
Zum <strong>Papier</strong> schöpfen braucht man außer der Bütte und dem Rohstoff vor allem ein Schöpfsieb,<br />
um aus dem Wasser-Faser-Gemisch <strong>Papier</strong> zu schöpfen. Ein solches Schöpfsieb kann man<br />
entweder fertig kaufen (Bestelladressen s. S.) oder selbst zusammenbauen.<br />
Und so wird`s gemacht:<br />
Das Schöpfsieb besteht aus zwei Teilen, dem Siebrahmen und dem Formrahmen.<br />
Material:<br />
● 1 Holzleiste (Länge: 2 m, Breite: 2cm, Höhe: 2cm)<br />
● Sandpapier<br />
● 8 Nägel oder wasserfester Leim<br />
● evtl. flache Winkeleisen zur Stabilisierung<br />
● Tacker<br />
● Fliegendraht<br />
● Gewebe- oder Isolierband (wird nur benötigt, wenn Fliegengitter aus Metall verwendet wird –<br />
Verletzungsgefahr)<br />
1. Baue zwei gleiche Rahmen:<br />
Säge aus der Holzleiste 2 Stücke á 15 cm und 2 Stücke<br />
á 25 cm zu.<br />
Schmirgle die zugeschnittenen Leisten glatt.<br />
Leime oder nagele die langen Leistenstücke auf die Stirnseite<br />
der kurzen Leisten.<br />
Stabilisiere den Rahmen mit Tackerklammern, die über die Ecken<br />
gesetzt werden und/oder mit flachen Winkeleisen.<br />
Setze den zweiten Rahmen genauso zusammen.<br />
2. Der Formrahmen<br />
Ein Rahmen bleibt ohne Sieb und wird als Formrahmen bezeichnet.<br />
Er wird benötigt, um die Ränder des geschöpften <strong>Papier</strong>s gerade<br />
und gleichmäßig zu formen. Deshalb muss er passgenau mit dem<br />
Siebrahmen sein.<br />
Seite1
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
3. Der Siebrahmen<br />
Schneide den Fliegendraht auf 18 x 28 cm zu.<br />
Klebe bei Bedarf die Ränder mit dem Gewebeband um.<br />
Spanne nun das Fliegengitter mit einem Tacker möglichst<br />
stramm auf den Rahmen auf.<br />
Variante:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.1<br />
Eine andere, sehr einfache Möglichkeit besteht darin, ein Pfannenspritzsieb<br />
zu verwenden – entweder als Ganzes oder durch Herausschneiden von unterschiedlichen<br />
Formen. Während hier die Rahmenherstellung leicht ist, erfordert das anschließende Schöpfen<br />
eines gleichmäßigen Blattes etwas mehr Übung. Da es keine Formrahmen gibt, fransen die<br />
Ränder der geschöpften <strong>Papier</strong>e etwas aus.<br />
Bestelladressen für Materialien zum <strong>Papier</strong> schöpfen<br />
OPITEC Handel GmbH, Postfach 20, 97231 Giebelstadt, tel.: 09334/941111, Fax: 09334/941194,<br />
www.opitec.doc:<br />
Schöpfsiebe mit Holzrahmen / Din A 4: 7,75 €<br />
Schöpfsiebe mit Holzrahmen / Din A 5: 5,75 €<br />
Cornelsen-Experimenta, Holzhauser Str.76, 13509 Berlin, Tel.: 030/435902-0, www.cornelsen.de<br />
Schöpfsiebe mit Plastikrahmen: 9,90 €<br />
Experimenta-Set „<strong>Papier</strong>machen aus Altpapier“ 112,- €<br />
Seite2
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
Recyclingpapier selbst geschöpft<br />
Material:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.2<br />
Tageszeitungspapier als Grundstoff, Tageszeitungspapier als saugfähige Arbeitsplatzunterlage,<br />
Mixer oder Handrührgerät, Messbecher, viereckige Plastikwanne, Wasser, Rührlöffel, Schöpfrahmen,<br />
Schwamm, glatte Haushaltsspültücher oder Fensterwischtücher, Bügeleisen<br />
<strong>Papier</strong>brei herstellen:<br />
1. Reiße eine Doppelseite Tageszeitungspapier in kleine<br />
Schnipsel (ca. Daumennagel groß).<br />
2. Weiche das <strong>Papier</strong> in einem ¾ Liter Wasser ein, wenn<br />
möglich einige Stunden oder über Nacht.<br />
3. Mixe das Wasser,- <strong>Papier</strong>gemisch in einem Mixer oder mit<br />
einem Handrührgerät, bis sich die <strong>Papier</strong>fasern voneinander<br />
gelöst haben. Eventuell in mehreren, kleinen Portionen<br />
mixen.<br />
4. Gib nun den <strong>Papier</strong>brei in eine Kunststoffwanne mit<br />
ca. 5 Liter Wasser und rühre das Gemisch gut um.<br />
Seite 1
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
<strong>Papier</strong> schöpfen:<br />
5. Schöpfe nun mit dem Schöpfsieb das <strong>Papier</strong>, indem Du es<br />
über die breite Seite schräg in die Wasser-Faser-Mischung<br />
eintauchst. Unter Wasser drehst Du das Sieb parallel zum<br />
Wannenboden und hebst das Sieb langsam waagrecht<br />
heraus.<br />
6. Nun trocknest Du mit einem Schwamm an der<br />
Siebunterseite das Wasser ab und nimmst anschließend<br />
den Formrahmen ab.<br />
7. Jetzt setzt Du das Sieb mit der Längskante auf das<br />
Haushaltstuch und stürzt es mit der Faserschicht nach<br />
unten auf das Tuch. Anschließend tupfst Du mit dem<br />
Schwamm die Oberfläche nochmals ab, um das Wasser<br />
nochmals abzuziehen.<br />
8. Nun löst Du das Sieb vom <strong>Papier</strong>.<br />
9. Abschließend löst Du das <strong>Papier</strong> vorsichtig von dem<br />
Haushaltstuch und bügelst es trocken.<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.2<br />
Seite 2
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
Direktrecycling:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Herstellung von Briefumschlägen aus alten Kalenderblättern,<br />
Straßenkarten, Postern<br />
Material:<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.3<br />
Briefumschlagschablone, Schere, Klebstoff, Bleistift, alte Kalenderblätter, Straßenkarten, Poster<br />
etc.<br />
1. Kopiere (und vergrößere bei Bedarf) die Schablone auf der Rückseite, schneide sie aus und<br />
schneide anschließend aus dem vorhandenen <strong>Papier</strong> ein Motiv Deiner Wahl aus.<br />
2. Falte daraus einen Briefumschlag. Achte hierbei auf die Ausrichtung des Motivs auf der<br />
Vorderseite!<br />
Direkt-Recycling bedeutet, dass aus dem Altpapier ohne Aufbereitung ein neues Produkt<br />
hergestellt wird, z.B. Briefumschläge, Notizblöcke, Schreibpapiere, Geschenkboxen u.ä..<br />
Inzwischen gibt es sogar Firmen, die diese Art von Recycling betreiben. Die Ergebnisse sind<br />
schön und ganz persönlich und es wird noch weniger Wasser, Energie und Chemie verbraucht, als<br />
wenn aus den bunten <strong>Papier</strong>en erst wieder neues <strong>Papier</strong> für Briefumschläge hergestellt werden<br />
muss.<br />
Seite1
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.3<br />
Seite2
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
<strong>Papier</strong>perlen (für Arm- oder Halsketten)<br />
Material:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Fähnchenschablone, Illustriertenpapiere, Zahnstocher, Lineal, Schere, Klebstoff, elastischer<br />
Nylonfaden, evtl. Bastelperlen.<br />
1. Stelle Dir aus etwas festerem <strong>Papier</strong> eine Fähnchenschablone her,<br />
und zwar in der Form der Zeichnung, nur größer: Länge 18 cm,<br />
Breite oben: 2,5 cm<br />
2. Schneide mit Hilfe der Schablone aus dem bunten<br />
Illustriertenpapier Fähnchen aus.<br />
3. Wickle dann das Fähnchen, mit dem breiten Ende beginnend,<br />
eng um den Zahnstocher.<br />
4. Klebe die Spitze es Fähnchens mit wenig Klebstoff fest, damit das<br />
Aufgewickelte hält.<br />
5. Ziehe jetzt die <strong>Papier</strong>perle vorsichtig von dem Zahnstocher ab.<br />
6. Probiere verschiedene Motive aus. Welche Perlen gefallen Dir am<br />
besten: die aus einfarbigen oder zweifarbigen Streifen, aus<br />
gemusterten (Kleiderwerbung!) oder aus kunterbuntem <strong>Papier</strong>?<br />
7. Wenn Du genügend <strong>Papier</strong>perlen gebastelt hast, fädelst Du sie auf<br />
Nylonfaden auf. Wenn Du möchtest, kannst Du zwischen die<br />
<strong>Papier</strong>perlen nach Lust und Laune Bastelperlen auffädeln, dann<br />
wird das Schmuckstück noch abwechslungsreicher.<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.4<br />
Seite1
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-Kreativwerkstatt-<br />
Glückwunschkarte<br />
Material:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Festes <strong>Papier</strong>/leichte Pappe aus dem Haushalt, z.B. alte Kalenderblätter, Mittelpappen von<br />
Hemdenverpackungen oder, wenn nicht vorhanden, Tonpapier in Recyclingqualität,<br />
Schere, Buntstifte, Lineal, evtl. Konfetti und/oder Federn zum Verzieren<br />
Gestalte eine Karte nach der Anleitung:<br />
1. Nimm ein DIN A5-Blatt und falte es in der<br />
Mitte. Zeichne die Mitte der Falzlinie mit<br />
einem Punkt an.<br />
2. Zeichne von dem Punkt aus eine 3-5 cm<br />
lange Linie senkrecht zu dem Falz und<br />
schneide sie ein.<br />
3. Klappe die Ecken vom Einschnitt weg im<br />
rechten Winkel um. Klappe anschließend<br />
die Ecken auf die andere Seite um.<br />
Streiche beide Faltkanten mit einem Lineal<br />
oder dem Fingernagel glatt.<br />
4. Klappe die Ecken wieder auf und falte das<br />
Blatt auseinander.<br />
5. Lege die Karte mit der Bergfalte nach oben<br />
hin. Drücke vorsichtig die gefalteten<br />
Dreiecke auf die Innenseite.<br />
6. Klappe die Karte zusammen.<br />
7. Zeichne um den Mund herum eine lustige<br />
Figur: ein Tier, einen Menschen…und<br />
verziere sie nach Lust und Laune mit<br />
Federn und/oder Konfetti.<br />
8. Nimm ein zweites DIN A5-Blatt und klebe<br />
es dahinter, so dass die Außenseite der<br />
Karte bunt ist oder bemalt werden kann und<br />
durch die Mundöffnung ein lustiges Motiv<br />
oder ein von Dir geschriebener Spruch<br />
erscheint.<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
2.1.5<br />
Seite1
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-<strong>Papier</strong>labor-<br />
Station I: Faserrichtung des <strong>Papier</strong>s<br />
Material:<br />
1 Blatt Zeitungspapier, 1 Blatt Kopierpapier, Schere, Bleistift<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de+r.mohr@kreis-tuebingen<br />
2.2.1<br />
Die Fasern, aus denen <strong>Papier</strong> besteht, sind parallel zueinander in einer Richtung ausgerichtet,<br />
ähnlich wie die Sardinen in der Büchse.<br />
Versuche mittels der 3 Versuche herauszufinden, in welche Richtung die <strong>Papier</strong>fasern in dem<br />
Kopierpapier bzw. in dem Zeitungspapier verlaufen.<br />
Notiere deine Beobachtungen auf der Rückseite des Laufzettels.<br />
1. Der Reißtest<br />
Reiße ein Kopierpapier quer, also parallel zu den Zeilen, in der Mitte<br />
durch.<br />
Vergleiche die beiden Reißkanten miteinander. Was stellst Du fest?<br />
Wiederhole die Reißprobe mit dem Zeitungspapier.<br />
Notiere Deine Beobachtung.<br />
2. Der Fingernageltest<br />
Halte ein Kopierpapier so in der Hand, dass Du den oberen<br />
<strong>Papier</strong>rand zwischen Daumen und Zeigefingernagel unter<br />
gleichmäßigem Druck hindurch ziehen kannst.<br />
Wiederhole dies nun mit der <strong>Seiten</strong>kante des <strong>Papier</strong>s.<br />
Vergleiche die beiden Ränder miteinander! Was fällt Dir auf?<br />
Notiere Deine Beobachtung.<br />
3. Der Schneidetest<br />
Schneide 2 gleich lange (ca. 15 cm) und breite Streifen (ca. 2cm) aus<br />
einem Blatt Kopierpapier, den einen entlang dem oberen Rand, den<br />
anderen entlang dem <strong>Seiten</strong>rand des <strong>Papier</strong>blattes.<br />
Halte nun beide <strong>Papier</strong>streifen an einem Ende zwischen Daumen<br />
und Zeigefinger in die Höhe. Verhalten sich beide Streifen gleich?<br />
Seite1
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-<strong>Papier</strong>labor-<br />
Ergebnis:<br />
Die SchülerInnen erkennen, dass <strong>Papier</strong>fasern eine Längsrichtung haben.<br />
1. Der Reißtest:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Die Reißkante in Längsrichtung des <strong>Papier</strong>s, also senkrecht zu den Zeilen, ist fast glatt. Die<br />
Reißkante in Querrichtung, also parallel zu den Zeilen, ist sehr unregelmäßig und bildet<br />
Zickzacklinien.<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de+r.mohr@kreis-tuebingen<br />
2.2.1<br />
Erklärung: In Längsrichtung reißt man entlang den Fasern des <strong>Papier</strong>s. In Querrichtung reißt man<br />
quer zu den <strong>Papier</strong>fasern. Die Fasern müssen zerrissen werden und leisten größeren Widerstand.<br />
2. Der Fingernageltest:<br />
Die durchgezogene Längsseite bleibt glatt und gerade, die Querkante wird beim Durchziehen<br />
wellig.<br />
Erklärung: Die <strong>Papier</strong>fasern sind in ihrer Längsrichtung recht stabil, quer lassen sie sich jedoch<br />
auseinanderdrücken und sind somit weniger stabil.<br />
3. Der Schneidetest:<br />
Während der abgeschnittene Längsstreifen steil und stabil nach oben steht, kippt der Querstreifen<br />
nach unten, ist also weniger stabil.<br />
Erklärung: In Faserrichtung weist das <strong>Papier</strong> eine größere Steifigkeit auf als quer zu den Fasern.<br />
Die Faserrichtung bewirkt verschiedene Eigenschaften des <strong>Papier</strong>s, die auch immer wieder im<br />
Gebrauch eine wichtige Rolle spielen. So ist z.B. für den Drucker die Laufrichtung entscheidend,<br />
damit das <strong>Papier</strong> in der Druckmaschine nicht reißt.<br />
In der <strong>Papier</strong>herstellung macht man sich diese verschiedenen Eigenschaften von <strong>Papier</strong>fasern<br />
zunutze. Je nach Produkt werden bestimme Fasern eingesetzt.<br />
Seite2
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-<strong>Papier</strong>labor-<br />
Station II: <strong>Papier</strong>fasern unter dem Mikroskop<br />
Material:<br />
● 1 Stück gerissenes Frischfaserpapier (d.h. aus Zellstoff)<br />
● 1 Stück gerissenes Recyclingpapier<br />
● 2 Mikroskope<br />
● Objektträger<br />
● Pinzette<br />
● Notizpapier<br />
● Bleistift<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“ 2.2.2<br />
Baue zwei Mikroskope nebeneinander auf. Bereite zwei Objektträger mit je einem kleinen Stück<br />
des zu untersuchenden Materials vor und bringe sie auf den Mikroskopen auf. Hierzu gibst Du<br />
einen Tropfen Wasser auf die Objektträger, legst die kleinen <strong>Papier</strong>proben in den Wassertropfen<br />
und deckst diese mit einem Deckgläschen ab.<br />
Schaue Dir die <strong>Papier</strong>proben an und zeichne die <strong>Papier</strong>fasern. Beschreibe in 1 bis 2 Sätzen, wie<br />
diese Fasern jeweils aussehen.<br />
Sind diese Fasern lang oder kurz?<br />
Welche Farben haben sie?<br />
Ergebnis:<br />
Das <strong>Papier</strong> aus Zellstoff enthält durchgehend lange Fasern, die ganz weiß sind.<br />
Beim Recyclingpapier sind die Faseranteile gemischt, es enthält lange und unterschiedlich kurze<br />
Fasern. Die Farbe der Fasern ist etwas dunkler, weil alte Farbrückstände im <strong>Papier</strong> verblieben<br />
sind.<br />
Der Versuch kann auch noch mit Packpapier (braun, holzhaltig) und einem Stück Wespennest<br />
gemacht werden. Hierbei sind beim holzhaltigen Packpapier neben den braunen Fasern kleine<br />
Holzpartikel zu erkennen. Beim Vergleich mit dem Wespennest erkennen die SchülerInnen, dass<br />
es eine große Ähnlichkeit dieser Fasern mit den anderen <strong>Papier</strong>fasern gibt.<br />
Seite1
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-<strong>Papier</strong>labor-<br />
Station III: Eigenschaften und Wahrnehmung von <strong>Papier</strong><br />
Material:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“ 2.2.3<br />
● Verschiedene <strong>Papier</strong>e, z.B. eine Serviette, eine Telefonbuchseite, ein Stück Packpapier, ein<br />
Blatt Toilettenpapier, ein Löschblatt<br />
Nimm jedes <strong>Papier</strong> in die Hand, betaste es und beschreibe mit ein oder zwei Adjektiven, wie es<br />
sich anfühlt. Bewege es danach vor dem Ohr hin und her und beschreibe das Hörgeräusch – ist es<br />
ein Rascheln oder ein Flattern…? Beschreibe außerdem, an was dich dieses <strong>Papier</strong>geräusch<br />
erinnert.<br />
Ergebnis:<br />
<strong>Papier</strong> ist sehr vielseitig und kann ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Deshalb gibt es<br />
heute sehr <strong>viele</strong> <strong>Papier</strong>produkte für die verschiedensten Ansprüche und Verwendungen.<br />
<strong>Papier</strong>art Das <strong>Papier</strong> fühlt sich<br />
an wie…<br />
Das <strong>Papier</strong> hört sich<br />
an wie…<br />
Das <strong>Papier</strong>geräusch<br />
erinnert mich an…<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 1<br />
E-Mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-RechenkünstlerInnen-<br />
Rechne die folgenden Aufgaben:<br />
1. <strong>Papier</strong> sparen!<br />
In meiner Klasse sind______ SchülerInnen.<br />
Die Lehrerin kopiert für jedes Kind vier <strong>Seiten</strong>.<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
a) Wie <strong>viele</strong> Blätter benötigt die Lehrerin für die gesamte Klasse, wenn nur eine Seite des<br />
Blattes bedruckt wird?<br />
b) Wie <strong>viele</strong> Blätter benötigt sie, wenn auch die Rückseite des Blattes bedruckt wird?<br />
2. Aus Alt mach Neu!<br />
Vier SchülerInnen deiner Klasse bringen je einen Bilderkalender mit in die Schule. Für jeden<br />
Monat gibt es ein Blatt mit einem Bild. Aus jedem Bild kann ein Briefumschlag gebastelt<br />
werden.<br />
a) Wie <strong>viele</strong> Briefumschläge können die Kinder aus den vier Kalendern basteln?<br />
b) Wie <strong>viele</strong> Kalenderblätter bleiben übrig, wenn jedes Kind in deiner Klasse einen<br />
Briefumschlag bastelt?<br />
3. Recyclinghefte<br />
2.3<br />
Die Lehrerin <strong>hat</strong> für deine Klasse 83 Recyclingpapier-Hefte gekauft. Nun verkauft sie an jedes<br />
Kind zwei Hefte weiter.<br />
Wie <strong>viele</strong> Hefte bleiben übrig?<br />
4. <strong>Papier</strong>verbrauch Deiner Klasse pro Tag + pro Jahr<br />
Jedes Kind verbraucht durchschnittlich 630 g <strong>Papier</strong> am Tag, das sind im Jahr ungefähr<br />
230 kg.<br />
a) Wie viel <strong>Papier</strong> verbraucht Deine Klasse pro Tag?<br />
b) Wie viel <strong>Papier</strong> verbraucht Deine Klasse in einem Jahr?<br />
5. Dein <strong>Papier</strong>verbrauch pro Jahr<br />
Ein Mensch in Deutschland verbraucht in einem Jahr so viel <strong>Papier</strong>, dass dafür im Durchschnitt<br />
eine 80 Jahre alte Fichte gefällt werden muss.<br />
a) Wie <strong>viele</strong> Fichten wurden für Dich schon gefällt?<br />
b) Wie <strong>viele</strong> Fichten wurden für deinen Vater, deine Mutter, deinen Bruder, deine Schwester,<br />
deine Oma schon gefällt?<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 2<br />
E-mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de
<strong>Papier</strong>parcours<br />
-RechenkünstlerInnen-<br />
6. Holzverbrauch eines Schulheftes<br />
Für die Herstellung von 1 kg <strong>Papier</strong> werden ungefähr 2,2 kg Holz benötigt.<br />
Ein Din A 4 - Schulheft wiegt ungefähr 100 g.<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
a) Wie viel Holz wird benötigt, um ein Schulheft herzustellen?<br />
b) Wie viel Holz wird für Deine Klasse benötigt, wenn jedes Kind ein Schulheft erhält?<br />
c) Wie <strong>viele</strong> Schulhefte verbraucht ihr ungefähr pro Jahr in eurer Schulkasse? Wie viel Holz<br />
wird benötigt, um diese Menge an Schulheften aus Holz herzustellen?<br />
7. <strong>Papier</strong> ungleich verteilt!<br />
2.3<br />
Wenn ein Kind in Deutschland seinen ersten Geburtstag feiert, <strong>hat</strong> es –rein rechnerisch betrachtet-<br />
genauso viel <strong>Papier</strong> verbraucht wie ein Inder an seinem 57.Geburtstag, nämlich 230 kg.<br />
Der Inder verbraucht pro Jahr 4 kg <strong>Papier</strong>.<br />
Im Weltdurchschnitt liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 52 kg.<br />
a.) Wie viel mal so hoch ist der <strong>Papier</strong>verbrauch in Deutschland im Vergleich zum Verbrauch in<br />
Indien?<br />
b.) Wie viel mal so hoch ist der jährliche <strong>Papier</strong>verbrauch in Deutschland im Vergleich zum<br />
Weltdurchschnitt?<br />
8. <strong>Papier</strong>herstellung - verdammt schnell<br />
In Deutschland werden pro Jahr 16.310.873 Tonnen <strong>Papier</strong> hergestellt. Das entspricht 517 kg<br />
pro Sekunde.<br />
Berechne, wie viel <strong>Papier</strong> in den verschiedenen <strong>Papier</strong>bereichen pro Sekunde hergestellt wird:<br />
a) Grafische <strong>Papier</strong>e (das sind alle <strong>Papier</strong>e zum Beschreiben und Bedrucken):<br />
3082.352 to/Jahr<br />
b) Verpackungspapiere (das sind alle <strong>Papier</strong>e, Pappen und <strong>Papier</strong>e für Verpackungen):<br />
6.141.986 to/Jahr<br />
c) Technische <strong>Papier</strong>e (das sind <strong>Papier</strong>e für spezielle Anwendungsbereiche, z.B.<br />
Filterpapiere, Fotopapiere, Tapeten, Dekopapiere):<br />
1.155.219 to/Jahr<br />
d) Hygienepapiere (das sind <strong>Papier</strong>e mit hoher Saugfähigkeit, z.B. Küchenpapiere,<br />
Toilettenpapiere, Servietten):<br />
931.316 to/Jahr<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 2<br />
E-mail: h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de + r.mohr@kreis-tuebingen.de
Die Reise eines Schulheftes<br />
-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />
Idee und Konzept: Agnes Dickmann, urgewald<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Der Diavortag eignet sich für Grundschulen und fünfte und sechste Jahrgänge von<br />
weiterführenden Schulen.<br />
Die Diaserie können Sie bei der Abfallberatung ausleihen.<br />
Inhalte/Ziele<br />
Anhand eines Schulheftes wird erzählt, wie <strong>Papier</strong> hergestellt wird und woher die Rohstoffe für die<br />
<strong>Papier</strong>herstellung in Deutschland kommen.<br />
Die SchülerInnen werden auf eine Reise in den kanadischen Regenwald mitgenommen.<br />
Kanada ist weltweit größter Zellstoffexporteur. Deutschland bezieht rund 20% seines Zellstoffs aus<br />
Kanada.<br />
Kanadas Bedeutung als Zellstofflieferant <strong>hat</strong> gravierende Auswirkungen auf die dortigen Wälder.<br />
Am Beispiel des „Great Bear Rain Forest“, eines der letzten großen Küstenregenwälder der Erde,<br />
werden sowohl ökologische als auch soziale Folgen der Waldzerstörung aufgezeigt.<br />
Das Wissen um die Bedrohung der Wälder kann eine ein Motiv sein, sich für ihren Schutz<br />
einzusetzen. Der Diavortrag erhöht die Wertschätzung der Zuhörer gegenüber dem Wald. Das<br />
Erkennen seiner Einzigartigkeit führt zu der Erkenntnis, dass der Wald mehr als eine<br />
Aneinanderreihung von Bäumen ist. Das Erkennen der Bedeutung des Waldes als<br />
Lebensgrundlage für die First Nation („First Nation“ nennen sich indianischen Völker des<br />
nordamerikanischen Kontinents) ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Wälder. Solidarität mit<br />
den Menschen, deren Lebensraum bedroht ist, ist eine weitere Triebfeder für umwelt- und<br />
sozialverträgliches Konsumverhalten.<br />
Materialien / Inhalt des Koffers<br />
• aufblasbarer Globus<br />
• ein Schulheft aus Frischfaser<br />
• ein Stück Holz<br />
• ein Stück Zellstoff<br />
• eine Rolle Klopapier<br />
• ein „Kunstwerk“ bzw. Bild/Poster<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
2<br />
Seite1
Die Reise eines Schulheftes<br />
-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />
Die Reise eines Schulheftes:<br />
Kommt Ihr mit?<br />
Mit dem Überseedampfer von Rotterdam über den Atlantischen Ozean bis<br />
ganz auf die andere Seite der Erde. Dort fahren wir durch den Panamakanal<br />
und erreichen den Pazifischen Ozean. Hier geht es weiter in Richtung Norden.<br />
An Los Angeles und San Francisco vorbei, immer weiter – bis nach Kanada.<br />
An der Westküste von Kanada gibt es einen ganz besonderen Wald. Hier<br />
sieht man ihn von oben. Das ist der“ Great Bear Rain Forest“. Das ist der<br />
größte zusammenhängende temperate (kalte) Regenwald dieser Erde.<br />
Hier kommen wir mit dem Schiff vom Pazifik aus auf den Great Bear Rain<br />
Forest zu.<br />
Regenwald? Sieht denn so ein Regenwald aus? In einem Regenwald stehen<br />
doch ganz andere Bäume und da gibt es Affen und Papageien. Was man hier<br />
erkennt, sind aber lauter Nadelbäume.<br />
Wenn wir von Regenwald sprechen, meinen wir meist den tropischen<br />
Regenwald, hier, wo die Erde am dicksten ist, rund um den Äquator.<br />
Aber es gibt noch andere Regenwälder, die kalten Regenwälder im Norden<br />
der Erdkugel. Der kalte Regenwald wird auch temperater Regenwald<br />
genannt.<br />
Und das stimmt: hier gibt es vor allem Sitka-Fichten, Hemlock-Tannen und<br />
Zedern, alles Nadelbäume. Das sind genau die richtigen Baumarten in<br />
diesem Klima.<br />
Im Hintergrund sehen wir die Coast Mountains. Wenn vom Pazifik nun<br />
Regenwolken auf British Columbia zukommen, regnen sie vor diesem<br />
Gebirge ab. Dahinter ist es ganz schön trocken. Und hier, auf dieser Seite,<br />
regnet es fünf bis sechs Mal mehr als bei uns. Weil es hier so viel regnet,<br />
spricht man auch von Regenwald.<br />
In Britisch Columbia sieht es ein bisschen aus wie in Norwegen: vom Meer<br />
aus ziehen sich ganz viel Fjorde ins Landesinnere. Hier heißen sie Inlets.<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
Globus<br />
2<br />
DIA 1<br />
(Luftbildaufnahme<br />
Great Bear Rain<br />
Forest)<br />
DIA 2<br />
Great Bear Rain<br />
Forest/ vom<br />
Pazifik aus<br />
Seite2
Die Reise eines Schulheftes<br />
-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />
Und wenn wir in diesen Regenwald hineingehen, sieht das ganz anders aus<br />
als bei uns im Wald. Der Wald hier ist nämlich nicht nur ein Regenwald,<br />
sondern auch ein Urwald.<br />
Da liegt alles drunter und drüber. Da liegt z.B. ein umgestürzter Baum, der<br />
umgekippt ist. Und direkt daneben wächst ein ganz junges Bäumchen. Viele<br />
Farne gibt es hier und 30 cm dickes Moos. Da läuft man drüber wie über<br />
einen dicken Teppich. Wir sehen, dass es hier alles gibt: Kronen- und<br />
Stammschicht, Strauch,- Kraut – und Moosschicht.<br />
Ein Urwald ist ein Wald, der ganz von alleine gewachsen ist. Kein Mensch <strong>hat</strong><br />
hier einen Baum gepflanzt. Die wachsen von ganz allein, wenn man sie nur<br />
lässt. Und das Besondere ist, dass es hier ganz unterschiedlich alte Bäume<br />
gibt. Den umgefallenen hier vorn, der aussieht wie ein Krokodil und den ganz<br />
kleinen weiter hinten.<br />
Will man hier spazieren gehen, darf man das nie allein tun. Sonst geht man<br />
womöglich verloren. Und wirklich spazieren gehen kann man hier gar nicht,<br />
denn es gibt keine Wege und Straßen. Man muss über dicke Bäume klettern<br />
und balancieren und manchmal auch darunter durchkriechen.<br />
Einige Bäume hier im Urwald werden sehr alt. Wie dieser hier: Das ist ein<br />
Riesenlebensbaum!<br />
Als Christoph Kolumbus meinte, Amerika entdeckt zu haben, da stand der<br />
hier schon seit 500 Jahren! Richtig: Über 1000 Jahre ist der schon alt!<br />
Irgendwann sterben natürlich auch die Bäume im Great Bear Rain Forest.<br />
Hier sehen wir so einen, der trotzdem noch im Wald bleibt. Da kommen keine<br />
Waldarbeiter um ihn aufzuräumen. Dieser Baum hier bietet ganz viel neuen<br />
Lebensraum für Untermieter.<br />
Als erstes verliert so ein toter Baum seine Rinde und seine Nadeln. Deshalb<br />
kann an einem solchen, toten Baum auch die Sonne bis auf den Boden<br />
scheinen.<br />
Dann wird er nach und nach ganz morsch. Dafür sorgen Pilze und Insekten.<br />
Und dann ist das Holz weich genug, dass sich hier jemand anders Nahrung<br />
holt und Buden baut – der Specht. So groß ist der Specht hier im Great Bear<br />
Rain Forest. Später können dann andere Vögel in seinen Höhlen ihr Nest<br />
bauen.<br />
Manchmal fällt so ein Baum auch um. Und oben drauf beginnen neue<br />
Bäumchen zu wachsen. Sie ziehen die Nährstoffe direkt aus dem<br />
vermodernden Holz. So ein toter Baum ist also gar nicht tot. Und er <strong>hat</strong> einen<br />
ganz schönen Namen: Nurse tree – Krankenschwesterbaum.<br />
Hier seht ihr einen ganz besonderen Baum. Vielleicht denkt ihr erst: Na, der<br />
ist doch gar nicht so toll, den könnten wir doch als Weihnachtsbaum nehmen.<br />
Wenn ihr aber genau hinschaut, dass sich auf diesem Bild sogar ein Mensch<br />
versteckt….<br />
Was glaubt ihr wohl, wie groß dieser Baum ist?<br />
96 Meter ist der hoch! Der Stiftskirchenturm in Tübingen ist 46 Meter hoch.<br />
Ungefähr zwei Stiftskirchentürme würden in diesen Baum passen!<br />
Und weil der Baum so groß ist, <strong>hat</strong> er auch einen Namen: Carmanah Gigant.<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
DIA 3<br />
Umgestürzter<br />
Baum<br />
DIA 4<br />
Alter Baum<br />
DIA 5<br />
Totholz /<br />
Biotopholz<br />
2<br />
DIA 6<br />
Carmanah Gigant<br />
Seite3
Die Reise eines Schulheftes<br />
-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />
„Gigant“ heißt Riese. Und der Baum wächst im Carmanah-Tal auf Vancouver<br />
Island. In eurem Wohnzimmer hätte der wohl keinen Platz.<br />
So ein Baum muss natürlich auch sehr schön dick sein. Sonst würde er ja<br />
umkippen. Mit euch zusammen möchte ich allen zeigen, wie dick der ist (ca. 7<br />
SchülerInnen in die Runde bitten / Anzahl je nach Alter der Kinder). Der <strong>hat</strong><br />
einen Umfang von mehr als zehn Metern.<br />
Great Bear Rain Forest – Großer Bärenregenwald!<br />
Hier sehen wir, wer diesem Wald seinen Namen gegeben <strong>hat</strong>: der Grizzly.<br />
Der Bär kann so groß werden, bis zu zwei Meter hoch. So groß, dass ein<br />
erwachsener Mann seinen Kopf mit den Armen nicht umfassen könnte.<br />
Der Grizzly ernährt sich vor allem von Lachs. Grizzly-Weibchen brauchen<br />
unbedingt genug davon, um sich eine schöne Fettschicht anzufressen. Sonst<br />
können sie keine Jungen zur Welt bringen.<br />
Der Grizzly braucht die großen, einsamen Wälder. Und er nutzt auch das<br />
ganze Waldgebiet. Im Frühjahr, wenn er aus dem Winterschlaf erwacht ist,<br />
findet er in den schneefreien Tälern Nahrung. Im Sommer zieht er dann ins<br />
Gebirge, um sich Beeren und Wurzeln zu suchen. Wenn dann im<br />
Spätsommer der Lachs vom Meer zurück in die Flüsse kommt, zieht der<br />
Grizzly natürlich zurück in die Täler. Hier frisst er sich dann seinen<br />
Winterspeck an.<br />
Hier sehen wir ein weiteres, typisches Tier des Great Bear Rain Forest, den<br />
Weißkopfseeadler. Er <strong>hat</strong> eine Flügelspannweite von bis zu 2,20 Meter. Er ist<br />
das Wappentier der USA und ist dort schon fast ausgestorben. Hier im Great<br />
Bear Rain Forest gibt es noch sehr <strong>viele</strong> Artgenossen<br />
Und der lebt auch hier. Genau: der Orka oder Schwertwal.<br />
Der schwimmt bis weit in die Inlets hinein. Die sind hier nämlich so breit und<br />
riesig, dass man meint, schon im Meer zu sein.<br />
Aber auch die gibt’s im Great bear Rain Forest, die kleinen, weniger<br />
spektakulären Tiere. Nacktschnecken sind z.B. sehr wichtig für den Abbau<br />
von Blättern und anderem organischen Material.<br />
Diese hier heißt so wie sie aussieht: Bananenschnecke.<br />
Und wie alles im Great Bear Rain Forest ist auch sie ein bisschen größer als<br />
uns bekannt – sie ist fast 20 cm lang.<br />
Der Lachs ist ein ganz wichtiges Tier im Great Bear Rain Forest. Er verbindet<br />
das Meer und den Wald miteinander. Nicht nur der Grizzly und der<br />
Weißkopfseeadler, sondern insgesamt 22 Tiere sind unmittelbar Darauf<br />
angewiesen, dass der Lachs jedes Jahr wieder kommt.<br />
Der Zyklus des Lachses:<br />
Der Lachs wird als Laich geboren auf einer Kiesbank in flachen<br />
sauerstoffreichen Bächen. Als Jungfisch (Brütling) bleibt der Lachs<br />
anschließend 1-2 Jahre im Heimatgewässer. Danach wandert er ab als sog.<br />
Smolt und wandert zu Weidegründen im Pazifik. Nach 2-3 Jahren kehrt er<br />
über Bäche/Flüsse/Inlets wieder zurück, genau in sein Geburtsgewässer. Dort<br />
laicht er ab und stirbt, wenn er nicht schon vorher als Nahrung für Mensch<br />
und/oder Tier gefischt wurde.<br />
Bei seinen Wanderungen orientiert sich der Lachs offenbar über seinen<br />
Geruchssinn. Der Lachs steht in sehr engem Zusammenhang mit seinem<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
DIA 7<br />
Grizzlys<br />
2<br />
DIA 8<br />
Weißkopfseeadler<br />
DIA 9<br />
Orka<br />
DIA 10<br />
Bananenschnecke<br />
DIA 11<br />
Lachs in der Hand<br />
Seite4
Die Reise eines Schulheftes<br />
-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />
Lebensraum. Er benötigt saubere, sauerstoffreiche, strukturreiche Gewässer.<br />
Andererseits bringt er Nährstoffe aus dem Pazifik in den Great Bear Rain<br />
Forest. Die dicksten Bäum stehen deswegen oft am Ufer der Gewässer. Über<br />
den Kot der Tiere werden die Nährstoffe aber auch sehr viel weiter in den<br />
Wald getragen.<br />
Auch Menschen leben im Great Bear Rain Forest. Hier seht ihr 2 Männer vom<br />
Volk der Nuxalk.<br />
In Britisch Columbia leben 6 indigene Völker, eines davon sind die Nuxalk.<br />
Wir würden sie sicherlich Indianer nennen, aber sie selbst bezeichnen sich<br />
First Nation, denn sie leben seit Tausenden von Jahren hier. Der Lachs ist<br />
auch für sie von zentraler Bedeutung.<br />
Nuxalk heißt übersetzt „Lachsvolk“. Die Nuxalk kennen <strong>viele</strong> Methoden, den<br />
Lachs haltbar zu machen. Hier wird er über dem Feuer geräuchert. In den<br />
unterschiedlichsten Formen bereichert der Lachs das ganze Jahr über den<br />
Speiseplan der Nuxalk.<br />
Jedes Jahr im Frühsommer feiern die Nuxalk eine traditionelle<br />
Lachszeremonie. Sie danken dem Fisch, dass er wieder zurückgekommen ist<br />
und damit ihrer Existenz sichert.<br />
Schon früher war dieses Fest von zentraler Bedeutung in der Nuxalk-Kultur.<br />
Die Küstenvölker, zu denen die Nuxalk gehören, waren immer sehr<br />
wohlhabend. Sie schöpften reichlich aus allem, was Meer und Wald hergaben<br />
(Fisch, Fleisch, Pilze, Holz). Die Nuxalk widmen sich auch der Kunst: Sie sind<br />
tolle Schnitzer und schnitzen riesige Totem.<br />
Man sieht auf dem Dia, dass Joggingschuhe heutzutage zur alltäglichen<br />
Kleidung gehören. Auch leben die Nuxalk natürlich nicht in Wigwams,<br />
sondern in Häusern, wie wir. Aber das haben sie auch früher schon nicht<br />
getan. Die Nordwestküstenindianer haben früher in großen Longhouses<br />
gewohnt. Der Ort, in dem sie heute leben, heißt Bella Coola. Heute gibt es<br />
etwa 3000 Nuxalk.<br />
Das Leben <strong>hat</strong> sich sehr verändert, seit die ersten weißen Menschen hier in<br />
den Great Bear Rain Forest gekommen sind. Früher lebten die Nuxalk in<br />
ganz <strong>viele</strong>n kleinen Dörfern überall im Great Bear Rain Forest. Heute leben<br />
sie nur noch in Bella Coola. Die Kanadier haben lange versucht, die Kultur<br />
und die Mythologie der Nuxalk zu zerstören. Beinahe hätten sie es geschafft.<br />
Aber heute feiern die Nuxalk wieder ihre Feste, wie z.B. die Lachszeremonie<br />
und lernen in der Schule wieder die Nuxalksprache. Aber trotzdem <strong>hat</strong> sich<br />
das Leben seit den 50 er Jahren total verändert.<br />
Denn dann sind da noch andere im Great Bear Rain Forest, Das sind<br />
multinationale Holzkonzerne, die nur am Rohstoff Holz interessiert sind.<br />
In den 50 er Jahren gab es noch <strong>viele</strong> kleine arbeitsintensive Holzfirmen in<br />
den Orten. Heute sind es vor allem hochtechnisierte Konzerne, die nicht<br />
einmal Arbeitsplätze schaffen.<br />
Die sind nur an dem Holz interessiert und kümmern sich nicht darum, dass es<br />
hier noch andere Menschen gibt, die vom Wald leben ohne ihn zu zerstören<br />
und dass Tiere den Wald brauchen um zu überleben.<br />
Sie machen mit dem Holz aus dem Great Bear Rain Forest das große Geld.<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
2<br />
DIA 12<br />
Nuxalk-Männer<br />
DIA 13<br />
Lachstrocknung<br />
DIA 14<br />
Lachsfest<br />
DIA 15<br />
Harvester<br />
Seite5
Die Reise eines Schulheftes<br />
-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />
Zurück lassen sie so was. Kahlschlag nennt man das. Da wird der Wald<br />
abgeerntet wie ein Maisfeld. Am Rand bleiben ein paar Bäume stehen, damit<br />
der Berg nicht (so schnell) abrutscht.<br />
Aber ich habe Euch doch erzählt, dass es im Great Bear Rain Forest 5-6 mal<br />
mehr regnet als bei uns.<br />
Könnt Ihr Euch vorstellen, was dann passiert, nachdem der Wald abgeholzt<br />
ist?<br />
Da, wo früher der Waldteppich schützend über dem Boden gelegen <strong>hat</strong>, ist<br />
dieser nun schutzlos dem Regen und der Sonne ausgesetzt. Die Erde wird in<br />
die Flüsse gespült und übrig bleibt der blanke Fels. Die Flüsse versanden und<br />
der Lachs kann nicht mehr aus dem Meer zurückkehren. Und all die Tiere, die<br />
vom Lachs leben, finden nicht mehr genügend Nahrung.<br />
Die Tiere, die Im Wald leben, wie die Grizzlys, müssen sich noch weiter ins<br />
Landesinnere zurückziehen. Aber in diesen anderen Teilen des Great Bear<br />
Rain Forest leben ja auch schon andere Bären. Die Bären haben immer<br />
weniger Platz und werden immer weniger. Und stellt Euch mal die<br />
Bananenschnecke vor. So groß sie auch sein mag, hier <strong>hat</strong> sie überhaupt<br />
keine Chance mehr.<br />
Aufforsten? Einen Urwald?<br />
Bäume kann man pflanzen. Aber nicht einen Urwald, der ist über Tausende<br />
von Jahren gewachsen und ist etwas ganz Besonderes.<br />
Mit sogenannten Loggintrucks werden die Baumstämme aus dem Wald<br />
transportiert.<br />
Wenn Ihr den Fahrer auf dem Bild erkennt, seht ihr auch, wie groß diese<br />
Stämme sind.<br />
Diese Trucks sieht man ständig auf den Straßen.<br />
Die Hälfte des Holzes geht in die Bauindustrie, die andere Hälfte wird zu<br />
Zellstoff verarbeitet. Deutschland ist nach den USA und Japan drittgrößter<br />
Importeur dieses Zellstoffs.<br />
So werden Urwaldriesen zu Kopierpapier und Klopapier.<br />
Stopp! Die Nuxalk und die anderen First Nation haben Anfang der 90 er Jahre<br />
angefangen, gegen den Raubbau an ihren Wäldern zu protestieren.<br />
Ihr müsst wissen: Die Nuxalk haben ihr Land nie verkauft. Sie haben auch nie<br />
einen Krieg verloren oder Rechte abgetreten. Das traditionelle<br />
Stammesgebiet gehört rechtlich ihnen, und dennoch leben sie dort in einem<br />
Reservat, ihre Schätze werden ausgebeutet.<br />
Hier sieht man 2 Chefs der Nuxalk, Nuximlayc und Qwatsinas.<br />
Qwatsinas war im Jahr 2001 auf Einladung von „urgewald“ in Deutschland<br />
und <strong>hat</strong> u.a. auch einige Schulklassen besucht. Er <strong>hat</strong> ihnen von seiner<br />
Heimat erzählt und <strong>hat</strong> berichtet, dass wir hier in Deutschland ganz viel tun<br />
können, um den Nuxalk und dem Great Bear Rain Forest zu helfen.<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
DIA 16<br />
Kahlschlag<br />
DIA 17<br />
Loggintruck<br />
DIA 18<br />
2 Chiefs der<br />
Nuxalk<br />
2<br />
Seite6
Die Reise eines Schulheftes<br />
-Diavortag über den <strong>Papier</strong>verbrauch und seine Folgen-<br />
Die Nuxalk protestieren gegen die Abholzung in ihrem Wald.<br />
Das Ista-Tal ist den Nuxalk heilig. Die Nuxalk haben keine Kirchen. Sie haben<br />
stattdessen Orte im Wald, die ihnen heilig sind. Und genau an solch einem<br />
Ort wollten die Forstfirmen eine Straße bauen, um hier einen der nächsten<br />
Kahlschläge zu machen. Das war zu viel für die Nuxalk. Die Nuxalk glauben<br />
nämlich, dass hier die erste Nuxalk-Frau auf die Welt gekommen ist.<br />
Deshalb haben sie hier eine friedliche Blockade durchgeführt. Damit wollen<br />
sie das Ista-Tal schützen. Sie konnten die Kahlschläge nicht verhindern, aber<br />
zumindest verlangsamen.<br />
Es war sehr wichtig, dass jemand „Nein“ sagt zu den Abholzungen und<br />
Kahlschlägen. Damit haben die Nuxalk auf ihre Situation aufmerksam<br />
gemacht. Seitdem waren auch schon mehrer Male Vertrete der Nuxalk in<br />
Deutschland.<br />
Die Nuxalk sind nur 3000 Menschen und nicht alle sind so aktiv.<br />
Zum Glück gibt es Unterstützung, so wie hier von diesem Baumbesetzer.<br />
Vielleicht kennt ihr ja Julia Butterfly Hill, eine Baumbesetzerin, die weiter im<br />
Süden, in Kalifornien, über 2 Jahre auf einem Baum gelebt <strong>hat</strong>. Sie <strong>hat</strong> mit<br />
ihrer Aktion erreicht, dass ihr Baum „Luna“ nicht gefällt wurde.<br />
Was können wir tun???<br />
Vor allem weniger <strong>Papier</strong> verbrauchen, und da, wo wir <strong>Papier</strong> brauchen,<br />
Recyclingpapier benutzen.<br />
Es gibt in Deutschland eine Gemeinschaftsaktion, die heißt „Initiative 2000<br />
plus“. Dieser Initiative kann man anschließen, wenn man bereit ist, in der<br />
Schule ausschließlich Recyclingpapier zu benutzen.. Dann bekommt die<br />
Schulklasse eine Urkunde.<br />
Mit dieser Gemeinschaftsaktion kann man viel erreichen.<br />
Wir sind nicht allein und die Nuxalk auch nicht mehr!<br />
Zur Info:<br />
„<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong><br />
<strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong>“<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen<br />
E-Mail:. r.mohr@kreis-tuebingen.de + h.ogrzewalla@kreis-tuebingen.de<br />
DIA 19<br />
Gruppe von<br />
Nuxalk<br />
DIA 20<br />
Aktivist<br />
Greenpeace kämpft seit Jahren um den Erhalt des „Great Bear Rain Forest“ in Kanada.<br />
Am 07.02.2006 wurde folgende erfreuliche Pressemitteilung veröffentlicht:<br />
„Ab sofort sind 1,8 Millionen Hektar Urwald an der Westküste Kanadas vor der Abholzung<br />
geschützt. Das verkündetet am Dienstag die Provinzregierung des kanadischen Bundesstaates<br />
British Columbia. Im restlichen Gebiet des Great Bear Rain Forest (Regenwald des Großen Bären)<br />
soll bis 2009 ökologische Waldnutzung eingeführt werden. Für Greenpeace ist das einer der<br />
größten Erfolge in der Geschichte der Organisation.“<br />
(Quelle: www.greenpeace.de)<br />
2<br />
Seite7
Literaturliste<br />
1. Literatur für LehrerInnen:<br />
<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong><br />
<strong>Seiten</strong><br />
• „Unterrichtsmaterialien <strong>Papier</strong> von Natur bis Kultur“ (Barbara Maué,<br />
herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung NRW<br />
e.V.)<br />
• <strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong> -Dokumentation einer Projektwoche und<br />
Arbeitsmaterialien für den Unterricht;<br />
Konzeption und Durchführung der Projektwoche;<br />
Bezugsquelle: Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e. V. (ARA e.<br />
V.) August Bebel Str. 16 – 18; 33602 Bielefeld; Tel. 0521/65943;<br />
www.araonline.de; e-mail: monika.nolle@araonline.de (Preis: 5 €)<br />
• Zukunftsfähig mit <strong>Papier</strong> – Globales Lernen am Thema nachwachsende<br />
Rohstoffe; Werkstattmaterialien „Agenda 21 in der Schule<br />
Bezugsquelle: Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e. V. (ARA e.<br />
V.) August Bebel Str. 16 – 18; 33602 Bielefeld; Tel. 0521/65943;<br />
www.araonline.de; e-mail: monika.nolle@araonline.de (Preis: 1 €)<br />
• „<strong>Papier</strong> beispielsweise… - ein kurzer historischer Rückblick auf die<br />
Entstehungsgeschichte des <strong>Papier</strong>s“ (C.F.J.Schriks, Ferdinand Finsch GmbH)<br />
• „<strong>Papier</strong> – Rohstoffe, Herstellung und Verwendung“ (Judt, Schmeil, Trenschel,<br />
Korn, Ravensburger Verlag)<br />
• „Aus Altpapier selber neues <strong>Papier</strong> schöpfen“ (Ernst Bonda, Basler<br />
<strong>Papier</strong>mühle)<br />
• „<strong>Papier</strong> schöpfen und gestalten“ (Angelika Fuchs-Wasser, AT Verlag)<br />
• „300 <strong>Papier</strong>rezepte“ (Mary Reimer & Heidi Reimer-Epp, Verlag Paul Haupt)<br />
• <strong>Papier</strong> macht niemand satt!<br />
urgewald e.V., Von Galen Str. 4, 48336 Sassenberg, 02583/1031,<br />
www.urgewald.de<br />
• „<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong> <strong>Seiten</strong> – Informationen rund ums <strong>Papier</strong> (<strong>Infomappe</strong> der<br />
Abfallberatung des Landkreises Tübingen, Tel. 07071/207-1314 oder -1315)<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 1<br />
3.
Literaturliste<br />
2. Kinderbücher:<br />
<strong>Papier</strong> <strong>hat</strong> <strong>viele</strong><br />
<strong>Seiten</strong><br />
• „Die Geschichte vom <strong>Papier</strong>“ (Odile Limousin, Ravensburger Verlag)<br />
• „Vom Holz zum <strong>Papier</strong>“ (Ali Migutsch, Sellier Verlag)<br />
• „Vom Holz zum <strong>Papier</strong>“ (Ali Migutsch, Sellier Verlag, DIN A 3, laminiert )<br />
3. VHS/DVD:<br />
• VHS „Wenn Engel blau machen. Eine Geschichte um, über, auf, unter, mit,<br />
hinter und aus <strong>Papier</strong>“ (Trotz-Alledem-Theater in Zusammenarbeit mit dem<br />
Umweltamt Bielefeld und der Initiative 2000 plus)<br />
• VHS „So wird <strong>Papier</strong> gemacht“ (didactmedia, Konstanz)<br />
• VHS„Kinderserie Löwenzahn - Peter schöpft Briefpapier“ (FWU Institut für Film<br />
und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH)<br />
• CD-ROM „Faszination <strong>Papier</strong>: Infos, Fakten, Hintergründe, Spiele“ (Verband<br />
deutscher <strong>Papier</strong>fabriken e.V.)<br />
4. Internet-Adressen:<br />
• www.beschaffung-info.de Bundesverband für Umweltberatung<br />
• www.blauer-engel.de: Blauer Engel<br />
• www.globalforestwatch.org: Global Forest Watch<br />
• www.papierwende.de: <strong>Papier</strong>kampagne von ARA & urgewald<br />
• www.treffpunkt-recyclingpapier.de: Initiative 2000 plus<br />
• www.uba.de: Umweltbundesamt<br />
• www.urgewald.de: urgewald<br />
• www.vdp-onlinde.de: Verband Deutscher <strong>Papier</strong>fabriken<br />
• www.worldwatch.org: Worldwatch Institute<br />
Abfallberatung Landkreis Tübingen Seite 2<br />
3.