94 Johannes NolleDie Formen der Buchstaben weisen Charakteristika der späteren Kaiserzeitauf. Das Sigma ist durchgängig in dreistrichig-eckiger Form geschrieben; dieBuchstabenfolge OY ist in zwei Drittel der Fälle in der für die byzantinischeZeit typischen, aber gelegentlich schon früher begegnenden Form 3 wiedergegeben.3Abgesehen von diesem speziellen Fall sind Ligaturen nur nochdreimal für andere Buchstabenfolgen verwendet (Z. 2, 8 und 9). Der Text istohne Rücksicht auf die Regeln der griechischen Silbentrennung geschrieben;es bestand offenbar die Absicht, die Zeilen möglichst vollständig zu füllen.Derartige Gewichtsstücke wurden hergestellt, indem man eine feuerfesteForm mit Blei ausgoß; zu ihr gehörte in der Regel ein Deckel mit einem Eingußloch.4Sowohl in die Form als auch in ihren Deckel wurden Inschriftenoder bildliche Darstellungen eingraviert; die Inschriften nannten oft die Stadt,die Gewichtseinheit, den zuständigen Marktbeamten (meist den dryopavögog)und gaben eine Datierung; seltener finden sich Akklamationen oderandere Aufschriften.5 Gewichtsformen gehörten zur notwendigen Ausstattungeines antiken Marktplatzes. Es war ein weit verbreiteter Brauch, das AgoranomenWaage, Gewichte und Maße stifteten,6 denn sie hatten dafür zu sorgen,daß es auf dem Markt ehrlich zuging. xöpog, d.h. ,ausreichendes undpreisgünstiges Warenangebot', und dtyvzia, d.h. ‚Ehrlichkeit' im Geschäftsverkehr,wurden nicht ohne Grund in den Inschriften von Agoranomen oft alsdie wichtigsten Leistungen ihrer Amtsführung genannt.' Die Gewichtsformenwurden wahrscheinlich im Amtsgebäude des Agoranomen oder des Waage-3Diese Ligatur kommt schon in römischer Zeit vor; ein Zeugnis aus Athen stammt aus der Zeitum die Mitte des 2. Jhdts n.Chr. (J. Kirchner, IG 112 2051, Z. 31 und 75, vgl. L. Threatte, TheGrammar of Attic Inscriptions 1. Phonology, Berlin/New York 1980, 109); auf einer Münzeaus luliopolis in Bithynien aus der Zeit des Trajan ist der Stadtname IM-NO abgekürzt (Abbildungder Münze in dem Katalog der Giessener Münzhandlung D. Gorny GmbH, München,46, 30. Oktober 1989, nr. 211).4Gußformen wurden z.B. in Histria (C. Preda, Contributions ä l'etude du systeme ponderald'Histria, Dacia 2, 1958, 451-461; vgl. J. u. L. Robert, Bull. 1960, 26; M. Guarducci, EpigrafiaGreca 2, Rom 1969, 480 f.), Tomis (G. Tocilescu, Inschriften aus der Dobrudscha, AEMO 6,1882, 36 nr. 77), Metropolis in Ionien und Ephesos (vgl. R. Meric, Metrologische Funde ausMetropolis und Ephesos, ZPE 41, 1981, 211-215) gefunden.5 Vgl. M. Guarducci, a.0. (Anm. 4), 474.6Inschriftliche Zeugnisse dafür stellten A. Wilhelm, Neue Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde4, Sitzber. der Wiener Akad. Wiss., Phil.-Hist. Kl., 179, 6, Wien 1915, 42 f. und L. Robert,Hellenica, RPh 1939, 186 f. (= ders., Opera Minora Selecta 2, Amsterdam 1969, 1339 f.)zusammen.Vgl. H. Engelmann — D. Knibbe — R. Merkelbach, Die Inschriften von Ephesos 3, Bonn 1980,nr. 910, 917, 921, 922 und öfter; in diesen Agoranomeninschriften geben die ephesischen Marktaufseherals Beweis für die Leistungen ihrer Amtsführung Brotpreise an, z.B. nr. 923: erti'ArrdXou toi) 'Arte? m [A]rigoKpä.ro[u]g Kopoc arida• airrou ?d(rpa) a' oinrx(ia) a',öß(oIoi) ß' (Unter Attalos, dem Sohn des Attalos, dem Enkel des Demokrates [herrschte] Sättigungdes Marktes und Ehrlichkeit; 1 Litra und 1 Unze Brot [kostete] 2 Obolen); diese Textezeigen deutlich, wie wichtig nicht nur die ausreichende Versorgung des Marktes, sondern auchdie Verwendung korrekter Gewichte war.
Zwei Bleigewichte in München 95meisters (ceocstättrig)8 aufbewahrt. Es ist anzunehmen, daß das Ausgießender Gewichte unter amtlicher Kontrolle geschah, so daß die Anbringung vonEichmarken nicht notwendig war.9 Tatsächlich sind offizielle Einstempelungenwie bei diesem Gewicht, wo der Agoranom seine Kontrolle durch seineNamensstempel bekundete, sehr selten. Die auf diese Weise gefertigten Gewichtekonnten für den privaten Handel wie auch für die öffentliche Waageder Stadt benutzt werden. Demnach dürfte — zumal in den großen Städten —eine nicht unbeträchtliche Stückzahl von ihnen ausgegeben worden sein.(A)etougAirroxpdttopogKaiaapog ue- 2Aligv[v]iou 0i)a-Reptavoii Eil6sßoi3- 4S Eüttncoüg E-Elkatoü 6(B)157MTEÜ[ov-]to;xiag ty Xagnpoteurce)ünatticoüF. louXioupp 0i)o2t.p.pa&va Toyamavoii Kai Xoyta[Teilovtog'193Aioy KpfigyevtogEaropy?1123.), etyopavogpSw-cogAOp. 'Al3EurtavoiiTop (im Rand)(C) Gegenstempel auf zwei Randabschnitten der Vorderseite (A): 'Aßeurtavoi.3'A13E-hm (im Rand).(A) Im ersten Jahr des Imperator Caesar Pub. Licinnius Valerianus Pius FelixAugustus, (B) unter dem Gouverneur der Provinz C. Iulius Octavius VolusennaRogatianus und unter dem Logistes Iulius Crescens Satornilus, unter dem AgoranomAur. Avitianus Avitus. (C) (Stempel) des Avitianus Avitus.810128 Zu diesem Amt vgl. L. Robert, Inscriptions grecques de Side en Pamphylie, RPh 32, 1958,37 f. und ders., Hellenica 11-12, Paris 1960, 50 f., ferner Verf.: — F. Schindler, Die Inschriftenvon Selge, Bonn 1990, nr. 62.9 Vgl. H. Seyrig, Poids antiques de la Syrie et de la Phenicie sous la domination grecque etromaine, Bulletin du Musee de Beyrouth 8, 1949, 73 Anm. 1 ders., Scripta Varia. Melangesd'archeologie et d'histoire, Paris 1985, 403 Anm. 1), der auf die Eichvermerke auf syrischenGewichten, EarixddOri und aüpponov, eingeht und die Seltenheit von Eichmarken aufden erhaltenen Gewichten unterstreicht: „Il est curieux que les anciens aient si rarement, endehors d'Athenes (E. Pernice, Griech. Gewichte, p. 14 s.) songe ä authentifier leurs poidspar une contremarque appliquee ä froid, impossible ä reproduire fidelement par coulee".
- Seite 1:
JAHRBUCHFÜRNUMISMATIKUNDGELDGESCHI
- Seite 5 und 6:
JAHRBUCHFÜRNUMISMATIK UND GELDGESC
- Seite 7 und 8:
INHALTVorbemerkung der Redaktion 7G
- Seite 9:
7Vorbemerkung der RedaktionEntgegen
- Seite 12 und 13:
10 Gerd DethlefsDie Zeichnung befin
- Seite 14 und 15:
12 J.Elayi, A.G.Elayiexplicit inscr
- Seite 16:
14 J. Elayi, A.G.Elayione bears on
- Seite 19 und 20:
Abbreviations Used by Byblos,Tyre a
- Seite 21 und 22:
Abbreviations Used by Byblos,Tyre a
- Seite 23 und 24:
Abbreviations Used by Byblos,Tyre a
- Seite 25 und 26:
Jahrbuch f. Numismatik u. Geldgesch
- Seite 27 und 28:
Significance of „Boiotian League/
- Seite 29 und 30:
Significance of „Boiotian League/
- Seite 31:
Significance of „Boiotian League/
- Seite 34 und 35:
32 Peter F. Dorceycoinage. Accordin
- Seite 36 und 37:
34 Peter F. Dorceyquem of 120.'° A
- Seite 38 und 39:
36 Peter F.DorceyEETI(AI)2° and HP
- Seite 40 und 41:
38 Peter F. DorceyTable I: Catalogu
- Seite 42 und 43:
40 Peter F.DorceyTable II: Coin Hoa
- Seite 44 und 45:
42 Allan A. LundDer Germanenbegriff
- Seite 46 und 47: 44 Allan A. Lundnen sie, wie die Fo
- Seite 48 und 49: 46 Allan A. Lunddie Angaben über d
- Seite 50 und 51: 48 Allan A. Lundw a 200 Kilometer b
- Seite 52 und 53: 50 Allan A. Lundrelle Grenze fielen
- Seite 55 und 56: Jahrbuch f. Numismatik u. Geldgesch
- Seite 57 und 58: Ein weiterer Aureus des Pescennius
- Seite 59 und 60: Jahrbuch f. Numismatik u. Geldgesch
- Seite 61 und 62: 1Bronzeprägung von Laodikeia in Sy
- Seite 63 und 64: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 65 und 66: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 67 und 68: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 69 und 70: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 71 und 72: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 73 und 74: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 75 und 76: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 77 und 78: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 79 und 80: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 81 und 82: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 83 und 84: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 85 und 86: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 87 und 88: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 89 und 90: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 91 und 92: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 93 und 94: Bronzeprägung von Laodikeia in Syr
- Seite 95: Jahrbuch f. Numismatik u. Geldgesch
- Seite 99 und 100: Zwei Bleigewichte in München 97Val
- Seite 101 und 102: Zwei Bleigewichte in München 99nö
- Seite 103 und 104: Jahrbuch f. Numismatik u. Geldgesch
- Seite 105 und 106: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 107 und 108: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 109 und 110: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 111 und 112: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 113 und 114: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 115 und 116: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 117 und 118: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 119 und 120: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 121 und 122: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 123 und 124: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 125 und 126: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 127 und 128: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 129 und 130: Saalfeld als Münzstätte der Leini
- Seite 131 und 132: 129ZUSAMMENFASSUNGEN(erstellt von B
- Seite 133 und 134: Zusammenfassungen/Conclusions 131Ar
- Seite 135 und 136: Jahrbuch f. Numismatik u. Geldgesch
- Seite 137 und 138: Buchbesprechungen, Jb.f.Num.u.Geldg
- Seite 139 und 140: Buchbesprechungen, Jb.f.Num.u.Geldg
- Seite 141 und 142: Buchbesprechungen, Jb.f.Num.u.Geldg
- Seite 143: Buchbesprechungen, Jb.f.Num.u.Geldg
- Seite 146 und 147:
144 Jahresbericht Staat!. Münzsamm
- Seite 149 und 150:
Jahrbuch f.Numismatik u. Geldgeschi
- Seite 151 und 152:
Jahresbericht B.N.G. 149Stadt lasse
- Seite 153:
Jahresbericht B.N.G. 151Band 35, k
- Seite 156 und 157:
154 Jahresbericht B.N.G.der Heimat
- Seite 158 und 159:
156 Jahresbericht B.N.G.Medaillen"
- Seite 161 und 162:
vyaltoti9er canyexitift, _s,9t.czr
- Seite 163 und 164:
Tafel 3123Zu: J. und A.G. Elayi, Sy
- Seite 165:
Tafel 5Zu: Peter F. Dorcey, The Pos
- Seite 169 und 170:
Zu: Eckhard Meyer, Die Bronzeprägu
- Seite 171 und 172:
Elf el 949Zu: Eckhard Meyer, Die Br
- Seite 173 und 174:
Zu: Eckhard Meyer, Die Bronzeprägu
- Seite 175 und 176:
Zu: Eckhard Meyer, Die Bronzeprägu
- Seite 177 und 178:
Zu: Eckhard Meyer, Die Bronzeprägu
- Seite 179 und 180:
Zu: Eckhard Meyer, Die Bronzeprägu
- Seite 181 und 182:
Tafel 19Maßstab:1 : 1Foto: Staatl.
- Seite 183 und 184:
Tafel 211 2 34 5. , )(4. ' cili li