12.07.2015 Aufrufe

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bronzeprägung von Laodikeia in Syrien 63tentypen, deren einer, die Statue des Marsyas, sich in unserem Zusammenhangauf das ius Italicum bezieht20, während der andere auf die isokapitolinischenSpiele Bezug nimmt:Iupiter Capitolinus mit nacktem Oberkörper und Himation um die hüften linkshin thronend,in der Linken Szepter, auf der ausgestreckten Rechten eine kranzreichende Nike aufGlobus haltend. Neben dem Thron steht ein Adler, der seinen Kopf Iupiter zuwendet. VorIupiter befindet sich ein Tisch mit Preiskrone; unter dem Tisch steht eine vasenförmige Losurne.Legende: SEP LAOD SACER (oder SACRA)CERT CAP.21Die Capitolia in Laodikeia sind auch in einer Inschrift bezeugt. Sie isteinem Läufer aus Kaisareia Paneas gesetzt, der Agone in vielen syrischen undkleinasiatischen Städten gewonnen hatte, darunter auch in Laodikeia: . . .vendlactvta i v ActoötKaRt Tilg Eupflug Eurem KourvroUta 'aufmneTdAta[crraö]tov22.Während die Festspiele auf den Münzen Sacra Certamina Capitolia genanntwerden, heißen sie in der Inschrift Soteria Kapetolia Isokapetolia23.Daß es sich bei den Soteria Kapetolia aber nicht um zwei Agone handelt,macht das Münzbild deutlich: Auf dem Tisch liegt nur eine Preiskrone. Esist aber möglich, daß ein älteres, dem Zeus in Laodikeia gewidmetes Fest —Soteria — mit den von Septimius Severus eingeführten isokapitolinischenSpielen verschmolzen worden 15t24.Ziegler hat auf den Zusammenhang aufmerksam gemacht, der in severischerZeit zwischen der Verleihung des Kolonietitel italischen Rechts undder Einrichtung von kapitolinischen Spielen besteht: Es scheint, daß die Spielezumindest im syrischen Raum typisch für coloniae iuris Italici gewesensind25. Beide severischen Stopsott, Kolonietitel und kapitolinische Spiele, antwortenauf den Status der Rivalin Antiocheia: Der Kolonietitel auf die RehabilitierungAntiocheias, die kapitolinischen Spiele auf die antiocheischenOlympien.20Zur Bedeutung des Marsyas-Motivs auf den kaiserzeitlichen Münzen, das allerdings nichtimmer auf das ius Italicum verweist, vgl. zuletzt E.W. Klimowsky, „The Origin and Meaningof Marsyas in the Greek Imperial Coinage", INJ 8 (1984-5) 88-101.21Diesen Typus hat Ziegler, „Die Capitolia im syrischen Laodicea", in: ders., Städtisches Prestigeund kaiserliche Politik (Düsseldorf 1985) 147-151 (künftig: Ziegler, Prestige) erstmalsmit vollständiger Rückseitenlegende publiziert.22Die Inschrift wurde von G. Pugliese Carratelli, AS Atene 30-32 (1952-54) 293-5, Nr. 67publiziert. Eine verbesserte Lesung bei L. Robert, Hellenica XI—XII (Paris 1960) 443 ff.23Dieser Zusatz verweist darauf, daß die Capitolia in Laodikeia nach dem Modell der römischenCapitolia, die Domitian eingeführt hatte, ausgerichtet wurden.24 Die Prägungen des 1. Jh. v.Chr., die auf der Vorderseite einen Zeuskopf zeigen (BMC Galatia248,10 f; 249,13), sind ein Hinweis auf einen älteren Zeuskult in der seleukidischenGründung Laodikeia.25 Ziegler, Prestige 149.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!