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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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Jahrbuch f. Numismatik u. Geldgeschichte 37/38, 1987/88 41ALLAN A. LUND(München)Wie benutzten die Germanen zu Tacitus' Zeitendie römischen Münzen?"Der Titel dieser Arbeit enthält eine Frage, die auf bestimmten, nicht ausgesprochenenVoraussetzungen basiert, nämlich daß es die Germanen als einheitlicheethnische Gruppe in der Wirklichkeit gegeben hat und daß sie sichsowohl geographisch wie chronologisch genauer umschreiben läßt. Außerdemwird vorausgesetzt, die ethnische Gruppe der Germanen kannte und benutzterömische Münzen. In diesem Fall operiert man mit einem bestimmtenVorwissen, in jenem wird stillschweigend mit einem bestimmten Germanenbegriffgearbeitet'. Dabei ist zu beachten, daß es die Germanen als einheitlicheSelbstbezeichnung einer ethnischen Gruppe zu Tacitus' Zeiten kaumgabt. Als objektive Bezeichnung, d.h. als Objekt der Beschreibung in der ethnographischenLiteratur der Antikea, treten die Germanen als Bevölkerungdes sogenannten freien Germaniens seit Caesar auf4. Erst in der nachcaesarischenZeit wird jedoch das ethno- und geographische Bild von den Germanengestaltet, das man bei Tacitus in der Germania völlig entwickelt findet3.* Hoc loco gratias agere velim viris doctissimis B. Overbeck numismatico Monacensi, H. Steuerpraehistorico Friburgensi, D. Timpe historico Herbipolensi, quod quisque e sua doctrinaedisciplina errata quaedam manuscripti correxit.Zur Unterscheidung zwischen Entscheidungsfragen und Ergänzungsfragen siehe K. Frerichs,Begriffsbildung und Begriffsanwendung in der Vor- und Frühgeschichte, Frankfurt amMain/Bern 1981, 22 ff.2 Vgl. R. Hachmann, Der Begriff des Germanischen, Jahrbuch für Internationale Germanistik7, 1975, 113-144, bes. 113 ff., mit weiterführender Literatur.3Vgl. K.E. Müller, Die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt in der ethnologischen Erkenntnis,Ethnologia Europaea 7, 1973/74, 1-16.4Man vergleiche etwa G. Walser, Caesar und die Germanen, Wiesbaden 1956, 37 ff.; R. Hachmann/G.Kossack/H. Kuhn, Völker zwischen Germanen und Kelten, Neumünster 1962, 43ff. (Der Stelle bei Caesar Gall. 2,4,9: Condrusos, Eburones, Caerosos, Paemanos, qui uno nomineGermani appellantur, die ja von den Germani cisrhenani handelt, läßt sich leider nicht eindeutigentnehmen, daß Germani hier (auch) eine Selbstbezeichnung ist). A.A. Lund, Zur Gesamtinterpretationder ‚Germania' des Tacitus, Aufstieg und Niedergang der römischenWelt 33. 3, 1990, 1858-1988, bes. 1961 ff.5 Vgl. A.A. Lund, Zum Germanenbegriff bei Tacitus. In: Germanenprobleme in heutigerSicht, Hrsg. v. H. Beck, Berlin/York 1986, 53-76. (Die Kelten und Germanen stellen nichtchronologisch ein Nacheinander dar im Sinne von H. Ament, Der Rhein und die Ethnogeneseder Germanen, Prähistorische Zeitschrift 59, 1984, 37-47 = Die Ethnogenese der Germanenaus der Sicht der Vor- und Frühgeschichte. In: Ethnogenese europäischer Völker,Hrsg. v. W. Bernhard /A. Kandler-Palsson, Stuttgart/New York 1986, 247-256). Zur RomanisierungGalliens in der Zeit zwischen Caesar und Augustus siehe B. Cunliffe, Greeks,Romans and Barbarians, London 1988, 125 f., mit weiterführender Literatur.

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