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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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Jahresbericht B.N.G. 155Nach der Sommer-Pause eröffnet Dr. Hartmut Polenz, Münster, den zweiten Teil des Sitzungsprogramms1988 mit seinem Vortrag „Zum Aufkommen keltischer Goldprägung in Mitteleuropa".Zur Einführung nimmt Prof. Dr. Overbeck das Wort. Anschließend verweist derReferent auf das Fehlen einer keltischen Geschichtsschreibung, auf den Stand der Forschungüber die Zusammensetzung keltischer Münzmetalle und im besonderen auf die westkeltischenGoldprägungen um 348 v.Chr. (Philipp-Statere und Teilstücke) sowie auf Nachprägungen derGriechen. Die lange Reihe der immer noch offenen Fragen nach den Kelten und ihrer Geschichtekonnte naturgemäß auch durch diese Ausführungen nicht geschlossen werden. Mitdem Dank der Gesellschaft und guten Wünschen für den Wechsel zum Lehrstuhl in Bambergverabschiedete der Vorsitzende Dr. Polenz.Am 25. Oktober dürfen wir als Referenten Dr. Volker Zedelius, Bonn, zu seinem Nachholvortrag„Falschmünzen und Münzfälschungen von der Antike bis heute" begrüßen: Seit esMünzen gibt, werden diese auch gefälscht. Falschgeld ist in der Antike sehr verbreitet. Wenigerbekannt sind Falschmünzen aus dem Mittelalter. Daß es sie dennoch in großer Menge gegebenhat, zeigen die schriftlichen Quellen, Erlasse und Edikte gegen die Falschmünzerei und derenErzeugnisse. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen sensationelle hochmittelalterliche Falsifikateaus dem Rheinland. Falschmünzerei wurde immer äußerst streng bestraft, wofür es auchzahlreiche Schriftzeugnisse gibt. Im Gegensatz zur Falschmünzerei beschäftigen sich Münzfälschermit dem Nachmachen oder Verfälschen von historischen (Sammler-)Münzen. Am häufigstensind hier die sogenannten modernen Mittelmeertouristen-Fälschungen.Für den 22. November lädt die BNG zum Vortrag von Frau Dr. Szeiklies-Weber „IgnatiusTaschner, Gedenken zum 75. Todestag" in die Staatliche Münzsammlung ein. Der Vorsitzendekann Frau Antonie Fischer-Taschner, die jüngere Tochter des Künstlers, deren beide Kinderund weitere Angehörige der Familie Taschner begrüßen. Frau Dr. Szeiklies-Weber skizziertdie wichtigsten Stationen im Leben des Bildhauers Ignatius Taschner (geb. 1871 in BadKissingen, gest. 1913 in Mitterndorf). In Lohr: Der Knabe unterstützt den kranken Vater beiSteinmetzarbeiten, Lehrjahre in Schweinfurt, später dort erste eigene Arbeiten. Dann Studiuman der Akademie der Bildenden Künste in München bei Syrius Eberle, Hungerjahre,Krankheit, graphische Studien in Altomünster, Professor in Breslau, Aufträge für USA.Stadtbaurat Ludwig Hofmann holt Taschner für Bauskulpturen nach Berlin, dort wichtigeArbeiten für Schulen, Krankenhäuser und den Märchenbrunnen im Park von Friedrichshain,dazu die Silberskulpturen für das Kronprinzensilber. Die Referentin geht ein auf die Ehe mitHelene Felber, die Mutter seiner Töchter Maja (1900-1980) und Antonie (*1906), die imBriefwechsel mit dem Freund Ludwig Thoma federführend war, auf Taschners Illustrationen,vor allem für die Werke von Thoma und die „Bauernkirta", das bekannteste MünchnerKünstlerfest, oder das von Thoma und Taschner inszenierte „Pippinger Veteranenfest" imArzberger Keller. Auch sein Haus in Mitterndorf bei Dachau, das Taschner entwarf und ausgestaltete,wird im Bild vorgestellt. Durch den veränderten Kunstgeschmack und die Wirrender Zeiten war der Bildhauer, Maler, Grafiker und Illustrator Ignatius Taschner (z.B. „DieMärchen der Brüder Grimm") für Jahrzehnte nur noch wenig bekannt. Beliebte Sammlerobjekteaber waren und sind immer seine reizvollen Medaillen und Abzeichen, etwa für dieBauernkirta des Vereins Deutscher Kunststudierender — VDKSt — (früheste Festmedaille1899, weitere bis etwa 1905). Zu nennen sind ferner sein Festzeichen 1901 auf das 50jährigeBestehen des <strong>Bayerische</strong>n Kunstgewerbevereins oder die Bronzereliefs für die Ehrengabe anden bayerischen Justizminister Freiherrn Dr. Leopold von Leonrod bei dessen Ausscheidenaus dem Dienst (1902) und schließlich seine Arbeit auf die Hochzeit seines KünstlerkollegenAdelbert Niemeyer (1903). Ignatius Taschner starb, erst 42jährig, am 23. November 1913 undist in Mitterndorf bei Dachau begraben.Zur Dezember-Sitzung (07.12.) hält Dr. Hans Roland Baldus einen Kurzvortrag mit Diaszum Thema „Eine karthagische Sonderemission von 241 v.Chr.". Die schriftliche Version isterschienen in Chiron 18, 1988, 176-179. Sodann findet die traditionelle Weihnachtsverlosungvon Spenden der Mitglieder den Beifall der Teilnehmer dieses Abends.Für Freitag, 21. Oktober, laden die <strong>Bayerische</strong> Hypotheken- und Wechsel-Bank AG und dieStaatliche Münzsammlung München zur Präsentation des Tafelbandes „Pfälzische Münzen und

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