154 Jahresbericht B.N.G.der Heimat zu Hilfe geeilten Truppen verschiedene Großmünzen geprägt zu haben: Das ElektronJ.-L. Gr. VIII samt zugehörigem Silber; teils wie ersteres mit der punischen Legende bearzat(= im Lande, in den Ländern) versehen, teils ohne Beschriftung. Unbeschadet ihrer herrlichenGestaltung dienten alle diese Münzen also sehr profanen Zwecken: der Truppenbesoldungin einer Periode höchster Gefahr für das Karthagerreich.Der Leiter des Münzkabinetts Stuttgart, Dr. Ulrich Klein, bespricht und zeigt am 17. Maiden hochinteressanten „Goldguldenfund von Marbach am Neckar". Bei einem Hausumbauwerden im November 1986 1004 Goldstücke des 14. Jhdt. entdeckt. Der Fund ist gemäß demgesetzlichen ,Schatzregal` Eigentum des Landes Baden-Württemberg geworden. Die Fundgepräge,die der Referent selbst bestimmt und auswertet, stammen aus der Zeit von ca. 1340 bis 1395.Sie verteilen sich auf die Münzstätten der rheinischen Kurfürsten (521 Stück), auf Ungarn (315),Böhmen (76), Österreichische Lande (23), Venedig (15 „Dukaten"), Mailand (8), Schlesien (4),Genua (3), Florenz (1), auf 8 kleinere Münzstätten (Berg, Eppstein, Isenburg, Jülich, Nassau,Nürnberg und Würzburg, zus. 33 Stück) sowie auf 5 Einzelstücke aus Aragon, Avignon, Brabant,Holland und Lothringen. Die Münzbilder folgen dem Florentiner Vorbild mit Lilie undJohannes dem Täufer (360 Stück); sie zeigen bei 180 Goldgulden anstelle der Lilie das Wappendes Münzherrn und bei 438 den Münzherrn bzw. einen Lokalheiligen statt Johannes den Täufer.Die neben dem einen Florentiner Stück im Fund vertretenen anderen 26 italienischenExemplare tragen eigene Münzbilder. Es ist zu hoffen, daß der sensationelle Marbacher Goldguldenfundin ausführlicher Auswertung noch eine Reihe weiterer interessanter numismatischerErkenntnisse ermöglicht und auch andere Fragen im Zusammenhang mit der Vergrabungwie auch nach den früheren Besitzern u. dgl. aufhellt (vgl. auch Ulrich Klein, Stuttgart „DerMünzfund von Marbach" in NNB Nr. 8/1987 und Bernd Kluge.„Der Goldschatz von Marbach(Württemberg)" in <strong>Numismatische</strong> Beiträge Nr. 3/89).Am 28. Juni haben wir die Freude, in der Staatlichen Münzsammlung München Frau Dr.Eva Wipplinger aus Halle an der Saale zu ihrem Vortrag „Die Münzen und Medaillen von Anhalt"begrüßen zu können. Reizvolle und vielfach uns unbekannte Gepräge, zumeist aus derMünzstätte Bernburg, dann auch Münzen „ex auro Anhaltino" runden das Bild ebenso wie dieMedaillen des Künstlers Wermuth, insgesamt nach dem Wahlspruch des Hauses Anhalt „unerschrockenund beständig", ab.Für den 8. Juli laden die Staatliche Münzsammlung München und das Institut francais de Munichunter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters S.E.M. Serge Boidevaix in denMax-Joseph-Saal der Residenz zur Eröffnung der Ausstellung „Raymond Corbin", Dessins,Medaillen, Skulpturen ein (bis 18.09.1988). Nach musikalischer Umrahmung durch das KlaviertrioSchäfer/Then Berg/Zank begrüßt Dr. Wolfgang Heß die Festversammlung. Frau Dr.Ingrid Szeiklies-Weber würdigt das Schaffen des französischen Bildhauers und Medailleurs RaymondCorbin (geb. 1897 in Rochefort-sur-Mer, ab 1919 in Paris und seit 1955 Professor an derEcole des Beaux-Arts, Mitglied des Institut de France). Neben Stein- und Bronze-Skulpturenoder reizvollen Aquarellen hat Corbin vor allem Medaillen geschaffen, Gußmedaillen nachModellen, die erhaben in Wachs oder Ton gestaltet sind, oder Prägungen nach Gipsschnitten,vor allem aber von Stempeln, die der Künstler selbst geschnitten hat. Für die Münchner Ausstellungschuf Corbin eine Medaille, die auf der Vorderseite das Eingangsportal der MünchnerResidenz zum Kapellenhof und auf der Rückseite die Seine, Nötre Dame und den Invalidendomin Paris zeigt. Die Medaille ist, wie seine Stücke überwiegend, vom Hötel de la Monnaiegeprägt. Ein Exemplar erhält die Gesellschaft für ihre Medaillensammlung von der Staatl.Münzsammlung. Im Gegenzug stiftet die BNG für die Bibliothek des Kabinetts das Buch vonMiholajczyk über Münzfunde aus Lodz und Umgebung. Nach der Einführung in die Ausstellungspricht Prof. Raymond Corbin Worte des Dankes und M. Jean Claude Moreau, der französischeGeneralkonsul in München, eröffnet die Ausstellung. Die BNG ist beim Festakt durchden Vorstand und eine Reihe von Mitgliedern vertreten.Die Exkursion 1988 führt uns am Sonntag, 17. Juli, nach Deggendorf. Frau Birgitta Petschek-Sommer führt uns durch das Stadtmuseum, das Verkehrsamt vermittelt eine Stadtbesichtigung.Zu einem weiteren Höhepunkt wird am Nachmittag der Besuch von Kloster Metten (Bibliothek,Kirche, Festsaal).
Jahresbericht B.N.G. 155Nach der Sommer-Pause eröffnet Dr. Hartmut Polenz, Münster, den zweiten Teil des Sitzungsprogramms1988 mit seinem Vortrag „Zum Aufkommen keltischer Goldprägung in Mitteleuropa".Zur Einführung nimmt Prof. Dr. Overbeck das Wort. Anschließend verweist derReferent auf das Fehlen einer keltischen Geschichtsschreibung, auf den Stand der Forschungüber die Zusammensetzung keltischer Münzmetalle und im besonderen auf die westkeltischenGoldprägungen um 348 v.Chr. (Philipp-Statere und Teilstücke) sowie auf Nachprägungen derGriechen. Die lange Reihe der immer noch offenen Fragen nach den Kelten und ihrer Geschichtekonnte naturgemäß auch durch diese Ausführungen nicht geschlossen werden. Mitdem Dank der Gesellschaft und guten Wünschen für den Wechsel zum Lehrstuhl in Bambergverabschiedete der Vorsitzende Dr. Polenz.Am 25. Oktober dürfen wir als Referenten Dr. Volker Zedelius, Bonn, zu seinem Nachholvortrag„Falschmünzen und Münzfälschungen von der Antike bis heute" begrüßen: Seit esMünzen gibt, werden diese auch gefälscht. Falschgeld ist in der Antike sehr verbreitet. Wenigerbekannt sind Falschmünzen aus dem Mittelalter. Daß es sie dennoch in großer Menge gegebenhat, zeigen die schriftlichen Quellen, Erlasse und Edikte gegen die Falschmünzerei und derenErzeugnisse. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen sensationelle hochmittelalterliche Falsifikateaus dem Rheinland. Falschmünzerei wurde immer äußerst streng bestraft, wofür es auchzahlreiche Schriftzeugnisse gibt. Im Gegensatz zur Falschmünzerei beschäftigen sich Münzfälschermit dem Nachmachen oder Verfälschen von historischen (Sammler-)Münzen. Am häufigstensind hier die sogenannten modernen Mittelmeertouristen-Fälschungen.Für den 22. November lädt die BNG zum Vortrag von Frau Dr. Szeiklies-Weber „IgnatiusTaschner, Gedenken zum 75. Todestag" in die Staatliche Münzsammlung ein. Der Vorsitzendekann Frau Antonie Fischer-Taschner, die jüngere Tochter des Künstlers, deren beide Kinderund weitere Angehörige der Familie Taschner begrüßen. Frau Dr. Szeiklies-Weber skizziertdie wichtigsten Stationen im Leben des Bildhauers Ignatius Taschner (geb. 1871 in BadKissingen, gest. 1913 in Mitterndorf). In Lohr: Der Knabe unterstützt den kranken Vater beiSteinmetzarbeiten, Lehrjahre in Schweinfurt, später dort erste eigene Arbeiten. Dann Studiuman der Akademie der Bildenden Künste in München bei Syrius Eberle, Hungerjahre,Krankheit, graphische Studien in Altomünster, Professor in Breslau, Aufträge für USA.Stadtbaurat Ludwig Hofmann holt Taschner für Bauskulpturen nach Berlin, dort wichtigeArbeiten für Schulen, Krankenhäuser und den Märchenbrunnen im Park von Friedrichshain,dazu die Silberskulpturen für das Kronprinzensilber. Die Referentin geht ein auf die Ehe mitHelene Felber, die Mutter seiner Töchter Maja (1900-1980) und Antonie (*1906), die imBriefwechsel mit dem Freund Ludwig Thoma federführend war, auf Taschners Illustrationen,vor allem für die Werke von Thoma und die „Bauernkirta", das bekannteste MünchnerKünstlerfest, oder das von Thoma und Taschner inszenierte „Pippinger Veteranenfest" imArzberger Keller. Auch sein Haus in Mitterndorf bei Dachau, das Taschner entwarf und ausgestaltete,wird im Bild vorgestellt. Durch den veränderten Kunstgeschmack und die Wirrender Zeiten war der Bildhauer, Maler, Grafiker und Illustrator Ignatius Taschner (z.B. „DieMärchen der Brüder Grimm") für Jahrzehnte nur noch wenig bekannt. Beliebte Sammlerobjekteaber waren und sind immer seine reizvollen Medaillen und Abzeichen, etwa für dieBauernkirta des Vereins Deutscher Kunststudierender — VDKSt — (früheste Festmedaille1899, weitere bis etwa 1905). Zu nennen sind ferner sein Festzeichen 1901 auf das 50jährigeBestehen des <strong>Bayerische</strong>n Kunstgewerbevereins oder die Bronzereliefs für die Ehrengabe anden bayerischen Justizminister Freiherrn Dr. Leopold von Leonrod bei dessen Ausscheidenaus dem Dienst (1902) und schließlich seine Arbeit auf die Hochzeit seines KünstlerkollegenAdelbert Niemeyer (1903). Ignatius Taschner starb, erst 42jährig, am 23. November 1913 undist in Mitterndorf bei Dachau begraben.Zur Dezember-Sitzung (07.12.) hält Dr. Hans Roland Baldus einen Kurzvortrag mit Diaszum Thema „Eine karthagische Sonderemission von 241 v.Chr.". Die schriftliche Version isterschienen in Chiron 18, 1988, 176-179. Sodann findet die traditionelle Weihnachtsverlosungvon Spenden der Mitglieder den Beifall der Teilnehmer dieses Abends.Für Freitag, 21. Oktober, laden die <strong>Bayerische</strong> Hypotheken- und Wechsel-Bank AG und dieStaatliche Münzsammlung München zur Präsentation des Tafelbandes „Pfälzische Münzen und
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