jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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140 Buchbesprechungen, Jb.f.Num.u.Geldgesch.37 / 38 , 1987/88Zu einem erheblichen Teil geht die Sammlung des Kestner-Museums auf die intensive Sammeltätigkeitdes Kaufmanns Otto Hager, ferner des Sammlers und Forschers Max von Bahrfeldtzurück. Mit dem Ankauf der Sammlung Hager, die damals auch die Sammlung von Bahrfeldtenthielt, hat die Stadt Hannover ihre Münzsammlung im Kestner-Museum ganz wesentlichbereichert und ein Beispiel kluger Ankaufspolitik gegeben.Dem Verfasser darf man dankbar sein, daß er die Sammlung in diesem Katalogwerk auf sovorbildliche Weise publiziert und damit erschlossen hat.Bernhard OverbeckLEXIKON DES MITTELALTERS, 4. Band, 8.-10. Lieferung, München-Zürich 1989 (Artemis-Verlag),650 Spalten, 1 Textabb.An Stichworten zu einzelnen Nominalen sind in den angezeigten Faszikeln zu nennen:Groot (Sp. 1725), eine niederländische Groschenmünze, seit Beginn des 14. Jh. geprägt und weitverbreitet. Gros (Sp. 1726) bzw. Gros tournois (Sp. 1733), seit 1266 in Frankreich geprägt, wurdein niederländischen und westdeutschen Münzstätten in reichem Maße nachgeprägt. Hauptwährungsmünzein Europa wurde neben dem Gulden der Groschen (Sp. 1726), von zahlreichenMünzherren geprägt und außerordentlich langlebig. Unabhängig von ihm entstand in Italiender Grosso (Sp. 1732) als größere Silbermünze. Der Gulden (Sp. 1790) wurde 1252 in Florenzgeschaffen und lief in ganz Europa um; in zahlreichen Münzstätten wurde er nachgeprägt. AlsHalbbrakteaten (Sp. 1870) werden zweiseitige Silbermünzen des 10./13. Jh. bezeichnet, auf derendünnem Schrötling die Bilder jeweils vertieft auf der Gegenseite erscheinen. Halbschoter(Sp. 1872) hieß eine 1370 vom Deutschen Orden eingeführte Groschenmünze im Wert von 11/2Schilling. Nicht nur in Schwäbisch Hall, wo er entstand, sondern auch in vielen anderen Münzstättengeprägt wurde der Heller (Sp. 2122), der mit seinem geringen Wert weit verbreitet war.(Mancher Leser wird übrigens ein Stichwort „Haller" vermissen).Münz- und Geldgeschichte berühren auch die Stichworte Hacksilber (Sp. 1817) und Handel(Sp. 1895), ebenso die Ausführungen über das wikingerzeitliche Haithabu (Sp. 1865). Die Heraldik(Sp. 2414) kann ein wichtiges Hilfsmittel für den Numismatiker darstellen. Einige lesenswerteArtikel zu Themen der Metallurgie finden sich ebenfalls, so Granulation (Sp. 1654), Gravierung(Sp. 1660), und im weiteren Sinne Goldschatz von Hiddensee (Sp. 2208). Schließlichwerden wieder etliche Münzstätten erwähnt.Wiederum erweist sich das Lexikon als äußerst nützliches Nachschlagewerk für alle Bereicheder mittelalterlichen Geschichte einschließlich der Numismatik.Mechtild OverbeckALAN M. STAHL (Hrsg.), The Medal in America, Coinage of the Americas Conference atThe American Numismatic Society, New York 1987, Proceedings No. 4, New York 1988,247 gez. S.Die American Numismatic Society hat sich auf ihrer Jahrestagung im September 1982 zumvierten Mal ausschließlich der amerikanischen Numismatik gewidmet, diesmal der amerikanischenMedaille. Die insgesamt 12 Fachreferate liegen jetzt mit einem Vorwort von Alan M.Stahl als Publikation vor. Die Auswahl der Beiträge deckt die wichtigen Zweige der im Verhältniszu Europa noch jungen amerikanischen Medaille ab, sie geben einen Überblick über das

Buchbesprechungen, Jb.f.Num.u.Geldgesch.37 / 38, 1987/88 141amerikanische Medaillenschaffen überhaupt. Zwei Aufsätze beschäftigen sich mit den IndianPeace Medaillen mit denen die eigenständigen Medaillenschöpfungen im kanadischen und demunter englischer Herrschaft stehenden Teil von Nordamerika begannen. Nii Quarcoopome hatdie verschiedenen Typen jener Medaille untersucht, die mit dem Bild König Georgs I. von Englandverknüpft ist; Georg J. Fuld und Barry D. Tayman legen eine ausführliche Arbeit überdie Montreal und Happy White United Indian Peace Medaille vor. Javier Gimeno stellte diebarocken Medaillen des unter spanischer Herrschaft stehenden Gebiets von Amerika zusammen.Die Medaille auf Befreiung Amerikas von der Herrschaft der europäischen Mutterländergab Bejamin Franklin 1782 bei dem Franzosen Augustin Dupre in Auftrag. Die ikonographischenWurzeln der Libertas Americana, die auch für die ersten Münzen des unabhängigen Amerikasübernommen und zur Liberte Francoise umgestaltet wurde, hat Yvonne Korshak bearbeitet.Cornelius Vermeule ist den klassizistischen Gedenkmedaillen und Marmorreliefs nachgegangen,die von der sogn. „Grab-Kunst-Mode" des viktorianischen Amerikas geprägt sind, alsoMedaillen, auf welchen Skulpturen des alten Ägypten, der klassischen Antike und der italienischenRenaissance kopiert oder umgesetzt sind. Von Ende des 18. bis zum späten 19. Jahrhundertbleiben europäische Medaillenkünstler maßgeblich, vor allem deutsche und mehr nochfranzösische Medailleure wurden mit den wichtigen Aufträgen betraut. Seit 1880 aber bestimmenStil, Einfluß und Schule von Augustus Saint-Gaudens, dem Bahnbrecher der amerikanischenNationalkunst, die amerikanische Medaillenproduktion, wie auch aus den folgenden Beiträgenhervorgeht. Nach einem instruktiven Artikel von Dorothy Budd Bartle über John CottonDana und seine Ausstellungs- und Sammlungsziele für ein ideales Museum, vor allem aufdem Gebiet der Medaille, mit dem Ziel zeitgenössische Künstler anzuregen und zu unterstützen,haben sich Donna J. Hassler, Michael Richman, Cynthia Kennedy Sam, August L. Freundlichund Elaine J. Leotti mit speziellen Medailleuren, nämlich John Flanagan, Daniel ChesterFrench, Bela Lyon Pratt, James Earle Fraser sowie den ersten Frauen beschäftigt, die Medaillenfür Amerika schufen, die nun einen eigenständigen nationalen Stilcharakter zeigen. Abgerundetund beendet ist die Vortragsreihe der Kongreßpublikation mit einer Zusammenstellung undWürdigung der Medaillen für die Society of Medaillists von ihrem Entstehen 1930 bis 1987durch Joseph Veach Noble. Die Publikation kann künftigen Studien oder auch Sammlern alsnützlicher Leitfaden empfohlen werden.Ingrid S. Weber

Buchbesprechungen, Jb.f.Num.u.Geldgesch.37 / 38, 1987/88 141amerikanische Medaillenschaffen überhaupt. Zwei Aufsätze beschäftigen sich mit den IndianPeace Medaillen mit denen die eigenständigen Medaillenschöpfungen im kanadischen und demunter englischer Herrschaft stehenden Teil von Nordamerika begannen. Nii Quarcoopome hatdie verschiedenen Typen jener Medaille untersucht, die mit dem Bild König Georgs I. von Englandverknüpft ist; Georg J. Fuld und Barry D. Tayman legen eine ausführliche Arbeit überdie Montreal und Happy White United Indian Peace Medaille vor. Javier Gimeno stellte diebarocken Medaillen des unter spanischer Herrschaft stehenden Gebiets von Amerika zusammen.Die Medaille auf Befreiung Amerikas von der Herrschaft der europäischen Mutterländergab Bejamin Franklin 1782 bei dem Franzosen Augustin Dupre in Auftrag. Die ikonographischenWurzeln der Libertas Americana, die auch für die ersten Münzen des unabhängigen Amerikasübernommen und zur Liberte Francoise umgestaltet wurde, hat Yvonne Korshak bearbeitet.Cornelius Vermeule ist den klassizistischen Gedenkmedaillen und Marmorreliefs nachgegangen,die von der sogn. „Grab-Kunst-Mode" des viktorianischen Amerikas geprägt sind, alsoMedaillen, auf welchen Skulpturen des alten Ägypten, der klassischen Antike und der italienischenRenaissance kopiert oder umgesetzt sind. Von Ende des 18. bis zum späten 19. Jahrhundertbleiben europäische Medaillenkünstler maßgeblich, vor allem deutsche und mehr nochfranzösische Medailleure wurden mit den wichtigen Aufträgen betraut. Seit 1880 aber bestimmenStil, Einfluß und Schule von Augustus Saint-Gaudens, dem Bahnbrecher der amerikanischenNationalkunst, die amerikanische Medaillenproduktion, wie auch aus den folgenden Beiträgenhervorgeht. Nach einem instruktiven Artikel von Dorothy Budd Bartle über John CottonDana und seine Ausstellungs- und Sammlungsziele für ein ideales Museum, vor allem aufdem Gebiet der Medaille, mit dem Ziel zeitgenössische Künstler anzuregen und zu unterstützen,haben sich Donna J. Hassler, Michael Richman, Cynthia Kennedy Sam, August L. Freundlichund Elaine J. Leotti mit speziellen Medailleuren, nämlich John Flanagan, Daniel ChesterFrench, Bela Lyon Pratt, James Earle Fraser sowie den ersten Frauen beschäftigt, die Medaillenfür Amerika schufen, die nun einen eigenständigen nationalen Stilcharakter zeigen. Abgerundetund beendet ist die Vortragsreihe der Kongreßpublikation mit einer Zusammenstellung undWürdigung der Medaillen für die Society of Medaillists von ihrem Entstehen 1930 bis 1987durch Joseph Veach Noble. Die Publikation kann künftigen Studien oder auch Sammlern alsnützlicher Leitfaden empfohlen werden.Ingrid S. Weber

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