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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Bayerische Numismatische ...

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Saalfeld als Münzstätte der Leininger Münzen 113Münzsorten, dann durch Wechsel der Staatsbank, und, nachdem das Münzgeschäftins Rollen gekommen war, durch Bezahlung mit den neuen Coburgerund Leininger Sechs- bzw. Dreikreuzerstücken. Ein solches Vorgehenentsprach auch einer schon am 11. Januar 1804 durch Herzog Franz erlassenenAnordnung, Staatsbank und Kammerrat Riemann mit der Durchführungdes Münzgeschäftes zu beauftragen, „da Wir haben annehmen müßen,daß bey der bisherigen Verhandlung der Münzangelegenheiten, insbesonderein wie fern sie die Ausmünzungen für unsere Rechnung betreffen, von derBeträchtlichkeit dieser Ausmünzungen, von einer dadurch verursacht werdendenunverhältnismäßigen Vermehrung der kleineren Münzsorten undsonst durch die geschwätzigen Canzley Offizianten die unangenehmsten undwidersinnigsten Gerüchte verbreitet werden, die dem Geschäft selbst nachteiligsind, und auch bei den benachbarten Staaten Besorgnisse erregen undeine Devalvation Unserer Münzen veranlaßen können".4° Noch 21/2 Jahrespäter wurde Riemann erneut ermahnt, die größtmögliche Vorsicht bei denSilbereinkäufen walten zu lassen: „Es soll aller Schein, als werde die Münzefür höchst herrschaftliche Rechnung betrieben, wegfallen, und bey jedermanndie Ansicht entstehen, als arbeite die Münze nur commissionsweise fürfremde Kaufleute."41Als Anreiz zur Abnahme der Scheidemünze wurde den Silberlieferantenein Rabatt eingeräumt, 2 bis 2'/z% bei den Sechskreuzern und 21/2 bis 31/4%bei den Dreikreuzern, je nach Höhe des angenommenen Betrages.42 Die Listeder Kaufleute und Firmen, mit denen die Staatsbank seit Frühjahr 1804 ingeschäftlichem Kontakt stand, ist lang: Lippmann Meyer u. Co., Breslau; JogasKönigswarter, Fürth; Gottschalk Emanuels Witwe, Berlin; Schmay, Lewyund Meyer, Memelsdorf; Gebrüder Reichenbach sowie Frege u. Co.,Leipzig; J.G. Süßkind, Augsburg; Kaufmann Gründler, Kulmbach; BankierFelix Benkert, Würzburg; die Kaufleute Koch in Nürnberg; Gescheidlin undKrimmel in Augsburg, Böhm in Bamberg; Desselprunner, Augsburg; MüllerG.C. Witwe, Neustadt (b. Coburg); Gunzenhausen jun., Fürth; Henle, Regensburg;Simon, Coburg; Kästner u. Schnell, Nürnberg; Salomon Callmann,Rudolstadt43, Tanner u. Co., Hamburg. Wie solche Kaufverträge aussahen,sei an dem Beispiel des Kontraktes vom 16. Juli 1804 mit dem Berliner4° StA Co LAK 114, fol. 9.41StA Co LAK 119, fol. 79-81: Die Vorsichtsmaßregeln haben immerhin den Vorteil erbracht,daß das Publikum nicht wußte, wo die Leininger Münzen entstanden sind. Nur sokonnte Trachsel und Joseph die falsche Zuordnung der Signatur auf den Leininger Münzenunterlaufen.42 StA Co LAK 126, fol. 43 ff.43S. Callmann war aber schon bald wegen unpünktlicher und ungenauer Lieferungen der Vertraggekündigt worden (StA Co LAK 115 fol. 27). Er war der Schwiegersohn des Jacob Elkanaus Weimar (StA Co LAK 114, fol. 33 ff.). Elkan hatte 1804/1805 in den Verhandlungenzwischen Coburg und Gotha wegen des Fürstentums Saalfeld eine gewisse Vermittlerrollegespielt (Jahrbuch d. Cob. Landesstiftung 1965, S. 43).

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