112 Otto Kozinowski1807 — im Oktober 1806 wurde das Fürstentum von französischen Truppenbesetzt und stand ab 14. Oktober 1806 unter französischer Verwaltung —konnten Wechsel im Werte von 4.228.000 Gulden abgesetzt werden." EndeAugust 1806 verfügte die Staatsbank bei zahlreichen in- und ausländischenBank- und Handelshäusern über Blankokredite in Höhe von ca. 200.000 Gulden,die sie zu diesem Zeitpunkt bereits mit ca. 130.000 Gulden in Anspruchgenommen hatte. Ein Geschäftspartner der Staatsbank, für den sie allerdingsdie volle finanzielle Verantwortung übernehmen mußte, war das „LeiningenscheCommissions Bureau" in Miltenberg. v. Kretschmann, im Jahre1804 als „Organisations Commissaire" mit Reorganisation und Sanierungdes Fürstentums Leiningen beauftragt, hatte dieses Institut nach dem Vorbildder Coburger Staatsbank, unter seiner Direktion und unter Delegation derGeschäftsbefugnisse an den Bankier Berly im Jahre 1805 ins Leben gerufen.36Diese Geschäftsbeziehung bescherte dem Coburger Geldinstitut letztlichaber nur Verluste."Die Geschäftsverbindungen der Bank ermöglichten der Regierung sehrbald den Vorteil eines großangelegten Silbereinkaufes für die Scheidemünzenausprägung.Zunächst war zwar durch den herzoglichen Spezialbefehlvom 10. August 1804 angeordnet worden, daß „wegen des Abschlusses einesäußerst vorteilhaften Contracts wegen der Silber-Lieferung zur Münze, worinnenbedungen ist, daß die Zahlung in grober Conventions-Münze, anzwölf= und vierundzwanzig = Kreutzerstücken, halben und ganzen Gulden,Laub= Kronen= und Speciesthalern geschehen soll, die HauptdomainenCassa, und die Cammerämter Coburg und Gräfenthal angewiesen werden,vom lsten October d.J. an alles, was sie von diesen Münzsorten entbehrenkönnen, monatlich an das Münzamt zu Saalfeld einzusenden, welchesden Cassen den Werth der jedesmaligen Lieferung in Landes-Münze anSechskreutzer-Stücken erstatten wird." Doch am 24. des gleichen Monatsäußerte Riemann gegenüber dem herzoglichen Ministerium seine Bedenkenwegen der Ablieferung der groben Münzsorten an das Münzamt, da dadurchim Publikum schnell der Eindruck entstehen könne, „man wolle die grobenSorten umschmelzen". Er schlug daher den Umweg über die Staatsbank vor,welche die Silberlieferungen mit den groben Sorten bezahlen solle, „wodurchdann wenigstens der directe Schein gebrochen und alles widrige Lichtvon den höchsten Absichten abgeleitet würde"."Ein solches Verfahren wurde dann auch eingeschlagen. Die Staatsbank tätigtein den nächsten beiden Jahren fast alle Silbereinkäufe. Die Bezahlungerfolgte zuerst durch die bei den öffentlichen Kassen eingehenden groben" StA Co MIN E 3431.36 StA Co LAK 363, 365 und 369.37 M. Just, wie Anm. 13, S. 81-84.38 StA Co LReg 7350, fol. 43-45.39 Wie Anm. 38.
Saalfeld als Münzstätte der Leininger Münzen 113Münzsorten, dann durch Wechsel der Staatsbank, und, nachdem das Münzgeschäftins Rollen gekommen war, durch Bezahlung mit den neuen Coburgerund Leininger Sechs- bzw. Dreikreuzerstücken. Ein solches Vorgehenentsprach auch einer schon am 11. Januar 1804 durch Herzog Franz erlassenenAnordnung, Staatsbank und Kammerrat Riemann mit der Durchführungdes Münzgeschäftes zu beauftragen, „da Wir haben annehmen müßen,daß bey der bisherigen Verhandlung der Münzangelegenheiten, insbesonderein wie fern sie die Ausmünzungen für unsere Rechnung betreffen, von derBeträchtlichkeit dieser Ausmünzungen, von einer dadurch verursacht werdendenunverhältnismäßigen Vermehrung der kleineren Münzsorten undsonst durch die geschwätzigen Canzley Offizianten die unangenehmsten undwidersinnigsten Gerüchte verbreitet werden, die dem Geschäft selbst nachteiligsind, und auch bei den benachbarten Staaten Besorgnisse erregen undeine Devalvation Unserer Münzen veranlaßen können".4° Noch 21/2 Jahrespäter wurde Riemann erneut ermahnt, die größtmögliche Vorsicht bei denSilbereinkäufen walten zu lassen: „Es soll aller Schein, als werde die Münzefür höchst herrschaftliche Rechnung betrieben, wegfallen, und bey jedermanndie Ansicht entstehen, als arbeite die Münze nur commissionsweise fürfremde Kaufleute."41Als Anreiz zur Abnahme der Scheidemünze wurde den Silberlieferantenein Rabatt eingeräumt, 2 bis 2'/z% bei den Sechskreuzern und 21/2 bis 31/4%bei den Dreikreuzern, je nach Höhe des angenommenen Betrages.42 Die Listeder Kaufleute und Firmen, mit denen die Staatsbank seit Frühjahr 1804 ingeschäftlichem Kontakt stand, ist lang: Lippmann Meyer u. Co., Breslau; JogasKönigswarter, Fürth; Gottschalk Emanuels Witwe, Berlin; Schmay, Lewyund Meyer, Memelsdorf; Gebrüder Reichenbach sowie Frege u. Co.,Leipzig; J.G. Süßkind, Augsburg; Kaufmann Gründler, Kulmbach; BankierFelix Benkert, Würzburg; die Kaufleute Koch in Nürnberg; Gescheidlin undKrimmel in Augsburg, Böhm in Bamberg; Desselprunner, Augsburg; MüllerG.C. Witwe, Neustadt (b. Coburg); Gunzenhausen jun., Fürth; Henle, Regensburg;Simon, Coburg; Kästner u. Schnell, Nürnberg; Salomon Callmann,Rudolstadt43, Tanner u. Co., Hamburg. Wie solche Kaufverträge aussahen,sei an dem Beispiel des Kontraktes vom 16. Juli 1804 mit dem Berliner4° StA Co LAK 114, fol. 9.41StA Co LAK 119, fol. 79-81: Die Vorsichtsmaßregeln haben immerhin den Vorteil erbracht,daß das Publikum nicht wußte, wo die Leininger Münzen entstanden sind. Nur sokonnte Trachsel und Joseph die falsche Zuordnung der Signatur auf den Leininger Münzenunterlaufen.42 StA Co LAK 126, fol. 43 ff.43S. Callmann war aber schon bald wegen unpünktlicher und ungenauer Lieferungen der Vertraggekündigt worden (StA Co LAK 115 fol. 27). Er war der Schwiegersohn des Jacob Elkanaus Weimar (StA Co LAK 114, fol. 33 ff.). Elkan hatte 1804/1805 in den Verhandlungenzwischen Coburg und Gotha wegen des Fürstentums Saalfeld eine gewisse Vermittlerrollegespielt (Jahrbuch d. Cob. Landesstiftung 1965, S. 43).
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