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Swissguide Zürich - Deka (Swiss)

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Central<br />

Wo Heiri sein Chalb verkaufte.<br />

Ein kleiner Rundgang durch Stadt und Dörfli.<br />

Rechnen Sie 2 Stunden ein. Wenn<br />

Sie Augen für schöne Dinge haben:<br />

mindestens 4. Am besten aber nehmen<br />

Sie sich einen ganzen Tag Zeit<br />

und weichen auch mal von der vorgeschlagenen<br />

Route ab. Dann entdecken<br />

Sie Ihr eigenes, persönliches<br />

<strong>Zürich</strong>. Denn die Limmatstadt hat<br />

so viele Gesichter, wie es malerische<br />

Gäss chen und versteckte Plätz -<br />

chen gibt.<br />

Die Tür zum Epizentrum der Schweiz<br />

öffnet sich gleich ein paar Schritte vom<br />

Bahnhof weg. Central 1 heißt der Platz<br />

auch treffend. Das ist dort, wo der<br />

Morgenverkehr der abendlichen Rush-<br />

Hour die Hand reicht. Versuchen Sie<br />

deshalb gar nicht erst, die Stadt mit<br />

dem Auto zu erkunden – Sie würden<br />

kaum mehr nach Hause finden und die<br />

Parkmöglichkeiten sind in etwa so dicht<br />

gesät wie verlorene Tausend-Franken-<br />

Scheine. Zu Fuß tritt man denn auch<br />

eher den Zürchern auf die Zehen – und<br />

vielleicht ist das ja der Anfang einer<br />

tieferen deutsch-schweizerischen Be -<br />

ziehungs geschichte...<br />

Gleich bei der Polybahn-Talstation 2<br />

geht’s geradeaus – immer der Nase nach<br />

in die Niederdorfstrasse.<br />

Das Niederdorf, auch liebevoll Dörfli<br />

genannt, zeigt im unteren Teil noch<br />

Reste seines ursprünglichen Charakters.<br />

Derbe Lokale mischen sich mit einschlägigen<br />

Salons, kleine Billig-Shops mit teuren<br />

Boutiquen. Einige Originale haben<br />

hier noch überlebt, und für größere bis<br />

kleinere Hungerattacken findet sich von<br />

Waltis Jumbo-Jumbo-Cordon-Bleu bis zu<br />

Hörnli mit Ghacktem und Apfelmus<br />

alles, was der schlichte Arbeiter-Magen<br />

bis Mitternacht be gehrt. Nach etwa 50<br />

Metern lässt sich linkerhand bereits im<br />

Chäs-Chäller 3 nach helvetischem Käse<br />

stöbern – Sie sind nun also definitiv in<br />

der Schweiz gelandet! Sie überqueren<br />

bald einmal die Mühlegasse und halten<br />

Polybahn<br />

sich weiter geradeaus. Nach 10 Metern<br />

lockt in der Preyer gasse ein Laden<br />

namens Fizzen 4 , der von Secondhand<br />

bis Top-Trends die Mitbring sel feilhält,<br />

welche in der jüngeren Szene nicht verpasst<br />

werden dürfen.<br />

Hirschenplatz 5 . Sie haben die Seele<br />

des Niederdorfs erreicht. Hier schlägt<br />

bis spät der Puls der Lebensgeister und<br />

Nacht menschen. Man sitzt draußen,<br />

lacht, plaudert, speit Feuer, musiziert,<br />

flirtet und ist einfach. Mediterranes<br />

Lebens gefühl unverdünnt. Nehmen Sie<br />

sich aber auch hundert Meter Zeit, die<br />

Spital gasse zu erkunden. Straßen res taurants,<br />

Europas erste Schwulen beiz „Bar -<br />

füsser“ und viele kleine Läden<br />

lüf ten das Ge heimnis der einmaligen<br />

Dörfli-Stimmung.<br />

Früher, da war das Niederdorf noch<br />

wirklich verrucht. Man hat Schweres ge -<br />

trunken und die leichten Damen zo gen<br />

den Herren den Lohn aus der Tasche.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 11<br />

Und so hat Heiri – der Held aus der<br />

kleinen Niederdorfoper – auch mal<br />

ordentlich mit dem Geld auf den Putz<br />

gehauen, das er mit dem Verkauf seines<br />

Kalbes verdiente.<br />

Hirschenplatz

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