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Dem Himmel entgegen:<br />
Kirchen, Kultur, Architektur.<br />
<strong>Zürich</strong> wächst, die Bodenpreise steigen,<br />
und <strong>Zürich</strong>s Bauherren schauen<br />
gen Himmel: Wolkenkratzer haben<br />
Aufwind. So die hochfliegenden Pläne<br />
nicht ins Trudeln geraten, wird sich<br />
<strong>Zürich</strong>s Skyline im 21. Jahrhundert<br />
also noch markant verändern. Und<br />
Sie genießen bis dahin vergnügt<br />
<strong>Zürich</strong>s Architektur, Museen und<br />
Kunst, wie sie sich heute präsentieren!<br />
Bereits seit 1962 besagt ein Stadt -<br />
ratsbeschluss, dass bei allen öffentlichen<br />
Bauten ein gewisser Be trag für Kunst zu<br />
verwenden ist. Und daran hat sich bis<br />
heute nichts geändert: Dorothea Strauss,<br />
künstlerische Direktorin im Haus<br />
Konstruktiv (beim Bahnhof Selnau) und<br />
Leiterin der Zürcher Arbeitsgruppe für<br />
Kunst im öffentlichen Raum, bringt es<br />
auf den Punkt: „Wir wollen die Potenz<br />
dieser Stadt sichtbar machen.“<br />
So gesehen können Sie mit Ihrer visuellen<br />
Entdeckungsreise nach Ihrem Gusto<br />
beginnen. Zum Beispiel am Ausgangs -<br />
punkt vieler Ausflüge, im quicklebendigen<br />
Bahnhof Stadelhofen, einem<br />
echten Alltagsjuwel, visionär gestaltet<br />
von Santiago Calatrava.<br />
Bahnhof Stadelhofen<br />
Vom Bahnhof Stadelhofen aus – am<br />
See entlang – erwarten Sie beim <strong>Zürich</strong> -<br />
horn nicht nur der Chinagarten, sondern<br />
auch Le Corbusier und Tinguely.<br />
Der eine verwirklichte hier (an der<br />
Höschgasse, Bus 33, 912, 916 oder<br />
Tram 2, 4) sein letztes Bau werk, ein<br />
Gesamtkunstwerk, das als Wohnhaus<br />
gedacht war und heute von Juni bis<br />
September als Museum dient. Der an -<br />
dere, Jean Tinguely, hielt mit seinen<br />
ver rückten Leerlaufmaschinen der In -<br />
dustriegesellschaft auf beinahe zauberhafte<br />
Art den Spiegel vor (Bus 912 oder<br />
916, Haltestelle: Chinagarten).<br />
Das Backsteinparadies.<br />
Nur einen (allerdings recht kräftigen)<br />
Steinwurf entfernt feiert ein Backstein-<br />
Relikt genau dieser Industrie gesell schaft<br />
fröhliche Urständ, treffen sich Kunst,<br />
Alltag und faszinierende Architektur<br />
zum feschen Potpourri: In den ehemaligen<br />
Produktionshallen der über 100<br />
Jahre alten Mühle Tiefen brunnen<br />
(beim gleichnamigen Bahn hof) erwarten<br />
Sie heute nicht nur ein Theater und<br />
edle Gastronomie, sondern auch das<br />
Mühlerama. Hier wird Getreide noch<br />
verarbeitet wie anno dazumal – und<br />
jeden Freitag gibt‘s frisches, duften des<br />
Brot. Solchermaßen gestärkt spazie ren<br />
Sie dann vielleicht noch mal bei Le<br />
Corbusier vorbei, besuchen nebenan<br />
das Museum Bellerive oder etwas weiter<br />
stadteinwärts das Johann Jacobs<br />
Museum zur Geschichte des Kaffees.<br />
Bilder statt Bier.<br />
Am westlichen Ende der Stadt – einst<br />
heruntergekommen und nun ein Trend -<br />
viertel: das ehemalige Löwen bräu -<br />
areal, welches sich immer mehr zum<br />
spannenden Szenetreff wandelt. Bereits<br />
hier zu hause: Das Migros Museum,<br />
die Kunst halle <strong>Zürich</strong> und die Galerie<br />
Hauser & Wirth. Erreichbar sind alle<br />
drei mit dem Tram Nummer 4 und 13<br />
(Haltestelle Damm weg), genauso wie<br />
das berühmte Helmhaus bei der gleichnamigen<br />
Halte stelle am Limmatquai,<br />
wo immer angesagte Schweizer Kunst -<br />
schaffende ausstellen.<br />
Auch rund ums und auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Maschinenfabrik und<br />
Werft Escher-Wyss (500 Schiffe wurden<br />
hier bis 1940 gebaut) haben sich<br />
Industrie, Kunst und Trendlokale die<br />
Hand gegeben. Vielleicht flanieren Sie ja<br />
beispielsweise mal im Schiffbau oder<br />
besuchen dort eine Theater-Vor stellung.<br />
Und dann machen Sie einfach eine kleine<br />
Zeit reise: Es ist 1909 und vor Ihnen<br />
entsteht im Funkenregen und unter lautem<br />
Hämmern gerade das Dampfschiff<br />
„Stadt <strong>Zürich</strong>“. Haben Sie’s vor Augen?<br />
Dann nichts wie hin zum See, denn<br />
seine Dampfkessel fauchen heute noch –<br />
und das frisch renoviert!<br />
SWISSGUIDE | KULTUR | 37<br />
Die schönen Künste in einer<br />
schönen Stadt.<br />
Ach ja, die Zürcher Museen! Einige<br />
haben wir Ihnen nun ja schon vorgestellt.<br />
Und mit Ihrer <strong>Zürich</strong>CARD haben Sie<br />
da bei besonders gute Karten, soll hei -<br />
ßen: fast überall freien Eintritt. Gut 40<br />
Adressen werden da ge listet. Und wenn<br />
Sie dann partout nicht wissen, wohin<br />
Sie Ihre Schritte lenken sollen: Unter<br />
www.museumdesmonats.ch gibt‘s immer<br />
wieder neue Tipps. Einen haben auch wir<br />
noch: Richtung Wollis hofen trägt <strong>Zürich</strong>s<br />
Verbindung von Kunst und Architektur<br />
ein weiteres Mal prächtig Früchte:<br />
modernes High light, historisches Juwel,<br />
Park und wunderschönes Museum<br />
zugleich – das Museum Rietberg. Im<br />
Februar 2007 wurde der Neubau er -<br />
öffnet, und nun bietet sich Architektur-,<br />
Kunst- und Ge schichts freunden hier<br />
eins der schöns ten Gesamterlebnisse<br />
seiner Art in <strong>Zürich</strong> (Tram 7, Richtung<br />
Wollishofen, Halte stelle Museum<br />
Rietberg).