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<strong>Swiss</strong>Guide<br />
<strong>Swiss</strong>Guide<br />
<strong>Zürich</strong>.<br />
Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) <strong>Swiss</strong>Guide Magazin. <strong>Zürich</strong>. <strong>Zürich</strong>.<br />
Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Magazin.<br />
Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Magazin.
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SWISSGUIDE | ZÜRICH | 3<br />
04 | ZÜRICH<br />
10 | STADTRUNDGANG<br />
24 | MEHR ZÜRICH<br />
36 | KULTUR<br />
41 | LIFESTYLE<br />
65 | TRAVEL<br />
68 | GLOSSAR<br />
70 | DEKA(SWISS)<br />
71 | DETAILKARTE ZÜRICH<br />
71 | IMPRESSUM
Die eingefleischtesten Zürcher sind gar keine.<br />
Oder warum der Stapi auch Luzerner sein darf.<br />
Sie ist wie eine Geliebte: Unnahbar, kühl<br />
und teuer. Aber Du kommst einfach<br />
nicht von ihr los – zu schön ist sie! Toni,<br />
der seit Jahren hier täglich am Hirschen -<br />
platz höckelt und seine Stange (in der<br />
Schweiz die Bezeichnung für 3dl Bier<br />
im schmalen Glas mit Fuß) schlürft, ist<br />
irgendwann in den Siebzigern nach<br />
<strong>Zürich</strong> gekommen.<br />
Weshalb es ihn gerade hierhin verschlagen<br />
hat, kann er selber nicht so genau<br />
sagen – wovon er existiert, ebenso<br />
wenig. Lebenskünstler halt, wie so viele<br />
hier, die nicht gut betucht durch die<br />
Bahnhofstrasse zum nächsten Meeting<br />
rennen. <strong>Zürich</strong> hat für jeden ein<br />
Eckchen frei und manch einer findet<br />
es in einer kleinen Mansarde mitten in<br />
der Altstadt. Man lebt mit-, neben- und<br />
untereinander. Man muss nicht von<br />
hier sein. Man darf anders denken.<br />
Man kann ja drüber reden. Schließlich<br />
haben die Zürcher so etwas wie die<br />
Demokratie erfunden.<br />
Fragt man einen Basler, sagt er: Das<br />
Schönste an <strong>Zürich</strong> ist der Schnellzug<br />
nach Hause. Fragt man einen Aargauer,<br />
betitelt er die Zürcher als „arroganti<br />
Cheibä“. Fragt man einen Zürcher, ist<br />
ihm das ganz einfach egal. Worunter<br />
die Limmatstädter nämlich ausdrücklich<br />
nicht leiden, ist ein zurückhaltendes<br />
Selbstvertrauen. Nicht umsonst schlugen<br />
<strong>Zürich</strong>s Frauen, als düstere Krieger<br />
verkleidet, schon Herzog Albrecht I von<br />
Habsburg in die Flucht.<br />
Aber alle kommen sie nicht um dieses<br />
<strong>Zürich</strong> herum, die sie ihre Nase über die<br />
großmäuligen Großstädter rümpfen.<br />
Aus jeder Himmelsrichtung sind sie<br />
zugewandert. Und allmorgendlich<br />
spucken die Züge Hunderttausende<br />
Pendler der halben Schweiz und der<br />
umliegenden Agglomeration in die<br />
Bahnhofstrasse, die Banken, die Ver -<br />
sicherungen und die Uni aus. Dazu<br />
gesellen sich Touristen und Ge -<br />
schäftsreisende aus aller Welt, einige<br />
Illegale und solche, die man vergaß<br />
zu zählen. 30% der Bevölkerung sind<br />
Ausländer.<br />
Zürcherinnen und Zürcher sind aber<br />
nicht einfach arrogant. Der zwinglianische<br />
Reformations-Geist schwebt noch<br />
immer über der Stadt und deshalb ist<br />
es oft einfach Zurückhaltung. Man hat<br />
hier früh gelernt, mit „aller Gattig“<br />
(den unterschiedlichsten) Menschen<br />
zu hausieren, drum lässt man den<br />
Anderen schlicht in Ruhe leben.<br />
Promis wie Tina Turner und Udo Jürgens<br />
leben hier und vertrauen auf die brave<br />
schweizerische Zurückhaltung. Gerhard<br />
Schröder werkelt in seinem eigenen<br />
Büro im Ringier-Verlag, genießt die<br />
Anonymität. Keine Paparazzis, keine<br />
aufsässigen Fans. Man würde ihn vielleicht<br />
nicht mal erkennen. Die Zürcher<br />
haben’s einfach nicht nötig, weil jeder<br />
hier sein eigener kleiner Star ist.<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 5<br />
Augustinergasse
Pumpstation<br />
Viele sind also keine eingeborenen<br />
Zürcher. Selbst der frühere Stadt -<br />
präsident (Stapi, wie ihn das Volk lie -<br />
bevoll nennt) war ein Luzerner. Sogar<br />
hinter dem vielleicht bekanntesten<br />
Niederdörfler – dem Heiri aus der<br />
kleinen Niederdorfoper, alias Volks -<br />
schauspieler Ruedi Walter – versteckte<br />
sich ein waschechter Basler Bebbi.<br />
Jeder aber gibt sich dieser City hin.<br />
Seinem Nabel der Welt. Mit Herzblut<br />
und Stolz. Ob Obdachloser mit Aussicht<br />
auf eine Nacht im Freien oder höherer<br />
Bank angestellter mit Aussicht auf Kar -<br />
riere. Denn sie ist einfach hübsch. Das<br />
wusste im 18. Jahrhundert schon Bischof<br />
Otto von Freising, der <strong>Zürich</strong> als „die no -<br />
belste Stadt Schwabens“ betitelte.<br />
Weshalb aber kann im Niederdorf im<br />
selben Haus ein kleiner Klempner<br />
wohnen und zwei Stockwerke darüber<br />
der mit dem großen Bankkonto? Weil<br />
man sich in dieser Stadt immer arrangierte.<br />
Weil man hier seinen Reichtum<br />
nicht zur Schau stellt. Und weil man<br />
rücksichtsvoll miteinander umzugehen<br />
gelernt hat. Seit 1831 kennt <strong>Zürich</strong> die<br />
Ge wer be freiheit und das Wahlrecht.<br />
Zwingli verbot mit seiner Reformation<br />
auch gleich die Söldnerei. 500 Jahre<br />
lang war die Stadt nicht mehr in einen<br />
Krieg ver wickelt. Weshalb also soll man<br />
bitte streiten!<br />
Dada wurde hier erfunden. Napoleons<br />
Truppen waren da. Dichter und Denker<br />
reichten sich die Klinke. Nadeshda<br />
Suslowa, Tochter eines freigelassenen<br />
russischen Leibeigenen, promovierte<br />
1867 als erste Frau an der Universität<br />
<strong>Zürich</strong>. Der soziale Wohnungsbau blickt<br />
auf eine 100-jährige Tradition zurück.<br />
Und seit Bundespräsident Moritz<br />
Leuenberger 2001 den Christopher<br />
Street Day mit den Worten „Meine<br />
Damen und Damen – Meine Herren und<br />
Herren“ eröffnete, ist spätestens klar:<br />
In <strong>Zürich</strong> haben alle Platz. Zünfter,<br />
Kritiker, Avantgarde. Die Netzers, die<br />
KANTON<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 7<br />
Turners, die Jürgens. Die Basler, Berner<br />
und Aar gauer. Fremde, Zugewanderte,<br />
Ein ge fleischte. Denn sie alle sind <strong>Zürich</strong>.<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
Gerhard Schröder<br />
über <strong>Zürich</strong>:<br />
TIPP<br />
„Ich bewundere die souveräne<br />
Gelassenheit der Bewohner dieser<br />
Stadt. Und die Neugier auf<br />
Kunst und Kultur beeindruckt<br />
mich. Diese wünschte ich auch<br />
Bewohnern anderer Städte.“<br />
HOTEL<br />
LIFESTYLE
Pfannenstiel, Chreis Cheib und Böögg –<br />
und weshalb die Zürcher so zünftig breit reden.<br />
Was andernorts die Bezeichnung für<br />
einen gemeinen Nasenpopel ist, ist hier<br />
uralte Tradition: Der Böögg. Am Sechse -<br />
läuten wird er jährlich aufs Neue ver -<br />
brannt. Und mit ihm der Winter.<br />
Je kürzer der Bursche aus Holzwolle,<br />
Pappmaché und Feuerwerk den Flammen<br />
trotzt, umso schöner wird hernach<br />
der Sommer, sagt man.<br />
Wahrlich zünftig geht es dann in <strong>Zürich</strong><br />
zu und her, und die das Sagen und<br />
Regieren haben in der Stadt, scheuen<br />
es nicht, sich im prächtigen Umzug<br />
feiern zu lassen wie die Könige. Das<br />
Zunftwesen hat in <strong>Zürich</strong> eine lange Geschichte.<br />
Als eine Art politische Parteien<br />
waren Zünfte nebst der Wahrung des<br />
Berufsstandes auch für verschiedene<br />
Staatsaufgaben zuständig: Ratsmitglieder<br />
stellen, Recht und Ordnung wahren,<br />
Steuern eintreiben, Stadtmauern bewachen,<br />
Feuer bekämpfen. Daraus entstand<br />
das weltweit wohl einzigartige<br />
Demokratieverständnis der Schweizer.<br />
Man kannte schon in der Frühzeit Lehrver<br />
träge, die Stadt engagierte sich für<br />
die Mobilität, mit der Reformation<br />
wurden nicht nur Bedürfnisse eingeschränkt,<br />
sondern auch die Gleichstellung<br />
ermöglicht.<br />
Was ein echter Zürcher ist, ist deshalb in<br />
einer Zunft. Einmal im Jahr wird denn<br />
auch das wahre Machtverhältnis zelebriert.<br />
Da werden die Rosse hervorge -<br />
holt und die Stadt verwandelt sich<br />
in eine Zeit, in der es noch Meister und<br />
Gesellen gab. Und dann hört man sie<br />
wieder, diese „Züri-Schnurre“ – diesen<br />
ur eigenen, breiten Dialekt mit den<br />
vielen ö und ä und rauh gesprochenen<br />
ch’s, den die anderen Schweizer so<br />
schrecklich breit und ordinär finden.<br />
„Chreis Cheib“ nennen die Zürcher den<br />
Teil der Stadt, in dem sich das andere<br />
<strong>Zürich</strong> eingenistet hat. Käufliche Damen,<br />
dubiose Bars und Drogen. Ein frecher<br />
Cheib ist ein frecher Kerl. „Cheib“ war<br />
ursprünglich die Bezeichnung für ein<br />
Aas – und auch wenn’s seltsam tönt:<br />
Es gibt in <strong>Zürich</strong> viele liebe Cheiben<br />
(gutmütige Typen). Der Pfannenstiel<br />
eignet sich hingegen schlecht zum<br />
Kochen, denn er ist ein Berg, der über<br />
der Goldküste thront. Und das Kno n -<br />
auer amt – jene südwestliche Ecke des<br />
Kantons – wird auch Säuliamt gerufen.<br />
Es hat seinen Namen davon, dass dereinst<br />
einmal Schweine und Kälber über<br />
den Uetliberg getrieben wurden. Da<br />
seien plötzlich die Schweine nach der<br />
einen Seite gelaufen, die Kälber nach<br />
der anderen. So heißt jetzt die westliche<br />
Seite eben Säuliamt – die östliche hingegen<br />
Kälberamt.<br />
Aber nehmen Sie doch einfach einmal<br />
ein Auge voll Brauchtum beim Sechse -<br />
läuten – oder ein Ohr Züridütsch ir -<br />
gend wo in einer der vielen kleinen<br />
Gassen des Niederdorfs – und kommen<br />
Sie selber hinter das Geheimnis der<br />
Schweizer Dialekte!<br />
KANTON<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
Alter Väter Sitte.<br />
Und wie Mutter sie<br />
schleunigst umging.<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 9<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
Nach der Reformation wurden<br />
sogenannte Sittenmandate aufgesetzt.<br />
Gesetzliche Regelungen<br />
gegen den Hang zum Exzess<br />
und die damit drohende Verarmung.<br />
So durften Frauen nur<br />
noch eine einzige Halskette<br />
tragen. Niemand dachte allerdings<br />
daran, den cleveren<br />
Zürcherinnen zu verbieten, dies<br />
in einer Länge zu tun, die man<br />
sich auch ein paar Mal um den<br />
Hals wickeln konnte.
Central<br />
Wo Heiri sein Chalb verkaufte.<br />
Ein kleiner Rundgang durch Stadt und Dörfli.<br />
Rechnen Sie 2 Stunden ein. Wenn<br />
Sie Augen für schöne Dinge haben:<br />
mindestens 4. Am besten aber nehmen<br />
Sie sich einen ganzen Tag Zeit<br />
und weichen auch mal von der vorgeschlagenen<br />
Route ab. Dann entdecken<br />
Sie Ihr eigenes, persönliches<br />
<strong>Zürich</strong>. Denn die Limmatstadt hat<br />
so viele Gesichter, wie es malerische<br />
Gäss chen und versteckte Plätz -<br />
chen gibt.<br />
Die Tür zum Epizentrum der Schweiz<br />
öffnet sich gleich ein paar Schritte vom<br />
Bahnhof weg. Central 1 heißt der Platz<br />
auch treffend. Das ist dort, wo der<br />
Morgenverkehr der abendlichen Rush-<br />
Hour die Hand reicht. Versuchen Sie<br />
deshalb gar nicht erst, die Stadt mit<br />
dem Auto zu erkunden – Sie würden<br />
kaum mehr nach Hause finden und die<br />
Parkmöglichkeiten sind in etwa so dicht<br />
gesät wie verlorene Tausend-Franken-<br />
Scheine. Zu Fuß tritt man denn auch<br />
eher den Zürchern auf die Zehen – und<br />
vielleicht ist das ja der Anfang einer<br />
tieferen deutsch-schweizerischen Be -<br />
ziehungs geschichte...<br />
Gleich bei der Polybahn-Talstation 2<br />
geht’s geradeaus – immer der Nase nach<br />
in die Niederdorfstrasse.<br />
Das Niederdorf, auch liebevoll Dörfli<br />
genannt, zeigt im unteren Teil noch<br />
Reste seines ursprünglichen Charakters.<br />
Derbe Lokale mischen sich mit einschlägigen<br />
Salons, kleine Billig-Shops mit teuren<br />
Boutiquen. Einige Originale haben<br />
hier noch überlebt, und für größere bis<br />
kleinere Hungerattacken findet sich von<br />
Waltis Jumbo-Jumbo-Cordon-Bleu bis zu<br />
Hörnli mit Ghacktem und Apfelmus<br />
alles, was der schlichte Arbeiter-Magen<br />
bis Mitternacht be gehrt. Nach etwa 50<br />
Metern lässt sich linkerhand bereits im<br />
Chäs-Chäller 3 nach helvetischem Käse<br />
stöbern – Sie sind nun also definitiv in<br />
der Schweiz gelandet! Sie überqueren<br />
bald einmal die Mühlegasse und halten<br />
Polybahn<br />
sich weiter geradeaus. Nach 10 Metern<br />
lockt in der Preyer gasse ein Laden<br />
namens Fizzen 4 , der von Secondhand<br />
bis Top-Trends die Mitbring sel feilhält,<br />
welche in der jüngeren Szene nicht verpasst<br />
werden dürfen.<br />
Hirschenplatz 5 . Sie haben die Seele<br />
des Niederdorfs erreicht. Hier schlägt<br />
bis spät der Puls der Lebensgeister und<br />
Nacht menschen. Man sitzt draußen,<br />
lacht, plaudert, speit Feuer, musiziert,<br />
flirtet und ist einfach. Mediterranes<br />
Lebens gefühl unverdünnt. Nehmen Sie<br />
sich aber auch hundert Meter Zeit, die<br />
Spital gasse zu erkunden. Straßen res taurants,<br />
Europas erste Schwulen beiz „Bar -<br />
füsser“ und viele kleine Läden<br />
lüf ten das Ge heimnis der einmaligen<br />
Dörfli-Stimmung.<br />
Früher, da war das Niederdorf noch<br />
wirklich verrucht. Man hat Schweres ge -<br />
trunken und die leichten Damen zo gen<br />
den Herren den Lohn aus der Tasche.<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 11<br />
Und so hat Heiri – der Held aus der<br />
kleinen Niederdorfoper – auch mal<br />
ordentlich mit dem Geld auf den Putz<br />
gehauen, das er mit dem Verkauf seines<br />
Kalbes verdiente.<br />
Hirschenplatz
Rindermarkt<br />
Atmen Sie diese Luft ein und wundern<br />
Sie sich, dass hier der kleine Schreiner<br />
sein Geschäft genau neben der teuren<br />
Edelboutique hat. Staunen Sie darüber,<br />
dass in der ersten Etage eine WG haust<br />
und zwei Stockwerke höher der hochbezahlte<br />
Manager. Das macht den Mix<br />
aus, der in <strong>Zürich</strong>s Geist lebt. Mit ein -<br />
ander, nebeneinander, problemlos.<br />
Rechts hinunter geht’s zur legendären<br />
Splendid-Bar 6 , man steht mit seinem<br />
Drink am Flügel und schwelgt<br />
in jazzigen Balladen. Live und un -<br />
vergleichlich. Am oberen Ende des<br />
Hirschen platzes müssten Sie eigentlich<br />
schon wieder Hunger bekommen. Die<br />
Chance, eine echte Züri-Schnurre zu<br />
ergattern! Eine Brottasche mit Kalbs -<br />
hackbraten. Damit reden Sie zwar<br />
nicht plötzlich besser Zürcherisch, aber<br />
Ihre Zunge hat nachhaltig etwas<br />
davon. Ebenso beliebt: ein Original<br />
Pepito 7 . Just gegenüber und leicht zu<br />
übersehen, die Weingasse. Sie führt<br />
zum Rosenhof 8 , dem alternativen<br />
Markt mit indischem Schmuck, Tarot -<br />
karten, Räucher stäbchen und handgefärbter<br />
Wolle. Wenn nicht Markt ist, lässt<br />
sich dort eben so gut einfach der Alltag<br />
wegträumen.<br />
Zurück auf dem Hirschenplatz marschieren<br />
wir weiter geradeaus. Auf der linken<br />
Seite lohnt sich eine Zeitreise in den<br />
Time Tunnel 9 mit Original-Möbeln<br />
und Acces soires aus den 50ern und<br />
60ern – oder ein Besuch in der modernen,<br />
dunk len Gothic-Welt des Booster.<br />
Wer sich bis jetzt noch keine Espressopause<br />
gönnte, nutzt die Gelegen heit<br />
auf der Terrasse vor dem Hotel<br />
Franziskaner 10 . Hier wird Ihnen <strong>Zürich</strong><br />
auf dem Tablett serviert – Breitbild!<br />
Beim Sexkino Stüssihof 11 (ja, auch das<br />
gehört ins Niederdorf!) weichen wir<br />
von der Route ab und besuchen eine<br />
der vielen schönsten Ecken <strong>Zürich</strong>s: den<br />
Rindermarkt und den Neumarkt 12 .<br />
Lassen Sie sich einen Blick in den<br />
Friseur laden gleich ums Eck keinesfalls<br />
entgehen! Frankie B. schneidet – nebst<br />
vielen anderen Beschäftigungen – auch<br />
tatsächlich Haare!<br />
Von nun an heißt es genießen. Richtig:<br />
So schön kann <strong>Zürich</strong> sein! Aber vergessen<br />
Sie nicht, ein Auge in die Oepfel -<br />
chammer 13 zu werfen – Tau sende von<br />
Namen sind über die Jahrhunderte<br />
in Mauern und Holz ge ritzt worden.<br />
Vielleicht sogar der von Schrift steller<br />
Gottfried Keller, welcher (der heute<br />
widerlegten Legende nach) dort gerne<br />
verkehrt haben soll.<br />
Sie werden hier viel Zeit brauchen, denn<br />
es gibt vieles zu entdecken! Kleine<br />
Läden, Galerien, Designermöbel, versteckte<br />
Gäss chen und den lauschigen<br />
Garten der Wirtschaft Neu markt 14 –<br />
mit ebensolcher Bar, den „besten<br />
Schnäpsen Europas“ und Sicht auf den<br />
Grimmen turm.<br />
Frankie B.<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 13<br />
Neumarkt
Schwarzenbach<br />
Am besten gehen Sie den Weg zurück,<br />
den Sie gekommen sind – oder Sie bahnen<br />
sich eine eigene Route zurück ins<br />
Niederdorf. Dort wird die Niederdorf -<br />
strasse zur Marktgasse und ein paar<br />
Meter weiter tankt man frische Vitamine<br />
im Saftlade 15 , oder die Reben variante<br />
im Weinlokal Barrique 16 .<br />
Gleich beim Saftlade hinunter wächst versteckt<br />
eine Trouvaille: Einer der schöns ten<br />
Blumenläden <strong>Zürich</strong>s – der von Urs<br />
Bergmann 17 in den Ge mäuern einer<br />
ehemaligen historischen Apotheke.<br />
Wieder zurück auf unserer Route folgen<br />
Sie weiter geradeaus der Münster -<br />
gasse. Auf der linken Seite steht das<br />
wiedereröffnete Cabaret Voltaire 18 ,<br />
die Wiege des Dadaismus mit dem<br />
„goldenen Nabel der Welt“.<br />
Entscheiden Sie sich links für einen<br />
kleinen Aufstieg in die Spiegelgasse,<br />
er wartet Sie ein traumhaftes Plätzchen<br />
mit dem Haus, in dem Goethe Lavater<br />
mehrmals besuchte – und ein paar<br />
Schritte weiter, an der Leuengasse,<br />
ein abgelegenes Bilder buch-Pärklein<br />
zum Ausschnaufen. Falls Sie noch Platz<br />
in Ihrer Einkaufs tasche haben: unbedingt<br />
bei Thema Selection 19 vorbei -<br />
schauen – gleich neben Genosse Lenins<br />
Wohn haus – schweizerische und internationale<br />
Designermode in einer der<br />
schönsten historischen Metzgereien!<br />
Zurück zu unserer Hauptroute und<br />
Sie wachen mitten in einem süßen<br />
Traum auf. Das Café Schober 20 mit<br />
seinen schokoladenen Herrlichkeiten<br />
und das Kolonialwarengeschäft<br />
Schwarzenbach 21 mit einer un glaub -<br />
lichen Palette an feinsten Dörrfrüchten,<br />
anderen köstlichen Dingen und einer<br />
Live-Kaffee-Rösterei.<br />
Wir folgen der Münstergasse. Im Haus<br />
Nummer 15 logiert, seit 1874 un ver -<br />
ändert, die Bodega Espanola 22 , die<br />
Grossmünster<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 15<br />
Spanisches und jede Menge munteres<br />
Gewühl serviert. Weiter die Gasse entlang<br />
wird’s etwas hochpreisiger: Läden<br />
wie Gaito 23 und Antares 24 lassen<br />
mode- und schmuckbewusste Herzen<br />
höher schlagen. Kostenloser ist da der<br />
herrliche Blick aufs Gross münster 25 .<br />
„Hässliche Pfef ferstreuer“ nannte Victor<br />
Hugo dessen beide Türme. Urteilen Sie<br />
selber!<br />
Würden Sie nach dem Grossmünster<br />
links abbiegen, kämen Sie durch die<br />
Kirchgasse zum Kunsthaus – und dieses<br />
wäre ebenfalls einen langen Besuch<br />
wert. Aber wir halten uns noch immer<br />
geradeaus und steuern in die Neu -<br />
stadt gasse, um das Oberdorf von der<br />
Trittligasse her zu erobern. 102 Stufen<br />
führen zurück ins Gemenge von kleinen<br />
Läden, Boutiquen und Beiz chen. An der<br />
Oberdorfstrasse 13 finden Sie <strong>Zürich</strong>s<br />
Modeberühmtheit Stefi Talman mit<br />
ihren buntledernen Schuhen und Brief -<br />
taschen für den größeren Geldbeutel.
Nun ist das Ende des Oberdorfs in<br />
Sicht. Lust auf einen Ausflug nach Old<br />
Scot land? Bittesehr: Glen Fahrn 26 hat<br />
die besten Single Malts auf Lager – aber<br />
auch Schweizer Whisky, japanische,<br />
amerikanische, irische und andere herbe<br />
Tropfen.<br />
Wir verlassen das Oberdorf rechts hinunter<br />
durch die Torgasse. Gleich ums<br />
Eck lassen sich im wahrscheinlich kleins -<br />
ten Restaurant <strong>Zürich</strong>s, der Weissen<br />
Rose 27 , original bayrische Weißwürste<br />
verzehren.<br />
100 Meter weiter kommt es: <strong>Zürich</strong>s<br />
Trend-Lokal seit 1911 – das Odeon 28 .<br />
Historisches Grandcafé, Treffpunkt der<br />
Intellektuellen, der Schwulen, der The -<br />
ater kritiker und solcher, die es gerne<br />
wären. Kein Zürcher, der noch nie hier<br />
drin saß. Oder noch lieber draußen –<br />
am größten Live-Catwalk der Welt.<br />
Limmatquai<br />
Nehmen wir nun das Limmatquai in<br />
Angriff – die Straße, die an <strong>Zürich</strong>s<br />
Wasserader entlangführt. Die Stadt<br />
wimmelt nur so von lauschigen Plätzen<br />
und Plätzchen, auf denen sich das<br />
Leben in vollen Zügen genießen lässt.<br />
Einer davon findet sich ein paar Meter<br />
weiter: der Hechtplatz 29 .<br />
Parallel zum Limmatquai marschieren wir<br />
der Schifflände entlang. Schauen Sie mal<br />
nach oben, wenn Sie an Hugo Peters 30<br />
Designer-Möbel-Laden vorbeikommen!<br />
Biegen Sie danach rechts ab, wenn Sie<br />
im Hotel Altstadt 31 den Sonntag -<br />
morgen erwachen lassen möchten: Die<br />
friedliche Bar lädt zum Zeitunglesen<br />
und Kaffeetrinken nur so ein!<br />
Auf der anderen Straßenseite wacht, in<br />
Bronze gegossen, Reformator Huldrych<br />
Zwingli 32 über das einst prüde Zürcher<br />
Dasein, das längst einer erfrischenden<br />
kosmopolitischen Haltung gewichen ist<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
und auch ausufernd gelebt wird. Weiter<br />
den Limmatquai entlang führt uns<br />
der Spaziergang unter den prächtigen<br />
Arkaden mit Zunfthäusern hindurch<br />
auf den Rüdenplatz 33 . Die saftigsten<br />
Früchte hält der Kiosk am Rüden platz<br />
unter den Bögen feil. Hier unbedingt<br />
den zweiten Vitamin-Tank-Stopp ein -<br />
legen, die Ananas ist köstlich!<br />
KANTON<br />
Linkerhand taucht nun bald das Rathaus<br />
auf. Und gleich hier wird ein Stück<br />
Kiosk am Rüdenplatz<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
Kiosk zum Rüden.<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 17<br />
TIPP<br />
HOTEL<br />
LIFESTYLE<br />
Weshalb der Früchtestand unter<br />
den Arkaden am Rüdenplatz<br />
sich als Kiosk bezeichnet, bleibt<br />
schleier haft. Aber die süßesten<br />
und frischesten Früchte tankt<br />
man hier bei einem Stadt bum -<br />
mel allemal. Und eine Portion<br />
südländischen Charme gibt’s<br />
gratis dazu.<br />
besonderer Schweizer Geschichte serviert:<br />
das unrühmliche Grounding der<br />
<strong>Swiss</strong>air. Das Wings 34 , eine kleine<br />
Trendy Bar, wurde aus diesem Anlass von<br />
ehemaligen Piloten und Flug be gleitern<br />
eröffnet und versprüht einen letzten<br />
Hauch Business Class.
Hotel zum Storchen<br />
Überqueren Sie jetzt die Geleise bitte vorsichtig<br />
– <strong>Zürich</strong> ist eine Tram-Stadt! Über<br />
die Rathausbrücke, zu der man hier<br />
auch Gemüsebrücke sagt, erreichen wir<br />
den Altstadtteil auf der linken Limmat seite.<br />
Vielleicht ist gerade Zeit für ein erfrischendes<br />
Cüpli? Samt prächtiger<br />
Aus sicht aufs Grossmünster kredenzt<br />
man Ihnen dieses im Storchen 35 . Die<br />
kosten günstigere Alternative liegt einige<br />
Meter weiter im Café Wühre 36 .<br />
Rund um die Schipfe haben sich Mode -<br />
labels wie Trois Pommes mit Prada oder<br />
D&G angesiedelt. Einkaufen an schönster<br />
Lage und mit besonders viel Le bens -<br />
gefühl ist hier angesagt.<br />
Durch die Schlüsselgasse hinauf geht<br />
es weiter hinein ins Shopping- und Alt -<br />
stadt-Paradies. Links erreichen Sie auf<br />
direktem Weg St. Peter 37 , die Kirche<br />
mit dem europaweit größten Zifferblatt.<br />
Augustinergasse<br />
Rechts den Hügel hinauf durch die Pfalz -<br />
gasse lockt ein einmaliger Blick über die<br />
Stadt vom Lindenhof 38 aus – der einstmals<br />
südlichsten Pfalz des Deutschen<br />
König reichs.<br />
KANTON<br />
Jetzt aber weiter der Strehlgasse entlang,<br />
und Sie können Yello Dieter Meiers<br />
Seiden foulards im en Soie 39 erstehen.<br />
Sie ge hören genauso zum guten Ton<br />
wie seine CDs. Bevor der Rennweg<br />
beginnt, biegen wir links in die<br />
Widdergasse ein. Das gleichnamige<br />
Hotel Widder 40 ist eines der Designer-<br />
Prachtstücke von Architektin Tilla Theus ,<br />
mit besonders schicker Bar und erstklassigem<br />
Jazz.<br />
Die Augustinergasse, <strong>Zürich</strong>s Vor -<br />
zeige-Kleinod, erwartet Sie heraus -<br />
geputzt mit romantischen Erkern aus<br />
dem 17. und 18. Jahrhundert und jeder<br />
Menge verträumter Ecken. Hier – wie<br />
überall – dürfen Sie sich auch ruhig in<br />
den Nebengässchen verirren, es lohnt<br />
sich in jedem Fall.<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
Apéröölä.<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 19<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
<strong>Zürich</strong>s Restaurant- und Bar dichte<br />
ist mit gegen 2.000 Lokalen rekordverdächtig.<br />
Und sie verdichtet<br />
sich in den letzten Jahren noch<br />
weiter. Kaum ein Tag, an dem<br />
nicht irgendwo eine neue Lounge<br />
eröffnet, ein neuer Koch um<br />
Sterne ringt, ein neuer Hinterhof-<br />
Szene-Tempel die Kor ken knallen<br />
lässt. Trend-Volks sport Nummer<br />
Eins ist nun mal Apéro trinken –<br />
hier Apéröölä genannt. Nach der<br />
Arbeit, nach dem Shopping, nach<br />
irgendwas. Plaudern mit Freunden,<br />
Feiern von Er reichtem, Runterspülen<br />
von Ent täuschendem,<br />
zum Politisieren – oder sich ganz<br />
einfach zeigen. Proscht!<br />
SHOPPING<br />
TIPP<br />
HOTEL<br />
LIFESTYLE
Vermissen Sie auf unserem Rundgang<br />
die Bahnhofstrasse? Hier ist sie!<br />
Die Augustinergasse endet in der<br />
prächtigsten Einkaufsmeile der Welt,<br />
wie auch viele Nichtzürcher sagen.<br />
Und das mit direktem Blick auf die<br />
begehbare „Pavillon-Skulptur“ von<br />
Max Bill 41 . Feinste Schokoladen -<br />
gelüste stillt man nebenbei gleich in<br />
der beliebten Confiserie Teuscher.<br />
Halten Sie nun links. Der Teil in<br />
Richtung See ist der exklusivere. Die<br />
Startrampe zu den internationalen<br />
Mode-, Schmuck- und Uhren-Tempeln<br />
quasi. Und die letzten Vorfreude-<br />
Meter bis zur Wallstreet <strong>Zürich</strong>s: dem<br />
Parade platz 42 . In der Manta Bar 43<br />
treffen sich denn auch die Jungbanker<br />
zum obligaten Apéro samt happig teuren<br />
Häppchen. Im Al Leone wird der<br />
neuste Börsen klatsch ausgetauscht<br />
und dabei gerne ein Auge in die auffallend<br />
hübsche Be dienung investiert.<br />
Folgen Sie ab hier einfach Ihrem Bud get –<br />
Bahnhofstrasse Luxemburgerli<br />
es wird Ihnen den richtigen Weg weisen.<br />
Zum Beispiel in den Lichthof 44 mit<br />
seinen feinstofflichen Exklusivi täten.<br />
Wo Sie aber unbedingt ein paar har -<br />
te Schweizerfranken anlegen sollten,<br />
ist bei Sprüngli 45 . Den hauchzarten<br />
Luxemburgerli sind schon manche feine<br />
Gaumen für immer erlegen.<br />
Vom Paradeplatz links ab lohnt sich ein<br />
kleiner Abstecher in die Gässchen mit<br />
historischen Zunfthäusern und opulent<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 21<br />
Paradeplatz
ausgestatteten Bierhallen wie Zeug -<br />
haus keller 46 und Kropf 47 . Die verschlungenen<br />
Weglein führen Sie auch<br />
zum zweiten Münster <strong>Zürich</strong>s, dem<br />
Frau münster 48 mit seinen magisch<br />
leuchtenden Chagall-Fenstern.<br />
LIFESTYLE HOTEL TIPP<br />
Raus aus der Hektik.<br />
Müde Beine, volle Taschen – reif<br />
für eine Insel? Schräg vis-à-vis<br />
von Sprüngli am Paradeplatz liegt<br />
sie, versteckt hinter der Bahnhofstrasse<br />
22 im Zentral hof. Im<br />
Winter märchenhaft: der vereiste<br />
Löwen brunnen. Dort lässt sich<br />
gemütlich verweilen und neue<br />
Kräfte sammeln. Denn die Bahnhofstrasse<br />
ist noch lang...<br />
Über den Dächern<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 23<br />
Der Rest der Bahnhofstrasse ist Luxus<br />
pur und endet mit dem, was die Stadt,<br />
das Lebensgefühl und seine Bewohner<br />
schlussendlich ausmacht: dem See. Am<br />
Bürkliplatz 49 , der übrigens eigens<br />
dazu aufgeschüttet wurde, um sich für<br />
den Standort des Bundeshauses anzubieten,<br />
können Sie bei Tisch Bank<br />
Stuhl 50 an dem Tisch Kaffee trinken,<br />
den Sie vielleicht später erstehen wollen.<br />
Live-Testing sozusagen.<br />
Das Bundeshaus kam ins ferne Bern.<br />
Und Sie kommen dem Ende unserer kleinen<br />
Tour näher. Spazieren Sie zum<br />
Schluss genussvoll über die Brücke nach<br />
links zurück zum Bellevue 51 mit<br />
Sechse läuten-Wiese und Opernhaus.<br />
Und Sie wissen, weshalb dieser Platz<br />
so heißt.<br />
Jetzt haben Sie <strong>Zürich</strong>s Kern kennen<br />
gelernt. Nur eines noch nicht – den See<br />
bei Nacht. Und wer diesen nicht gesehen<br />
hat, hat <strong>Zürich</strong> nicht gesehen.
Die andere Seite:<br />
Lernen Sie <strong>Zürich</strong>s zweites Gesicht kennen.<br />
Was eine Großstadt ist, hat auch ein<br />
zweites Gesicht, ihre Subkultur, ihre<br />
Trends und die besonderen Pflaster,<br />
über die Tourismusbüros nicht<br />
immer gerne sprechen. Ge rade<br />
diese aber machen die Stadt aus. Sie<br />
wachsen, leben, verändern sich. Sie<br />
brechen aus und sind gleich zeitig<br />
schon wieder Geschichte.<br />
Kreis 4/5. Rotlichtquartier trifft auf<br />
Szene-High lights. Zwischen Limmat platz<br />
und Bahn hof hat sich in den letzten<br />
Jahren ein Trendquartier herausgebildet.<br />
Alternativ-Kinos wie das Riffraff,<br />
Restaurants wie das Josef, aber auch die<br />
besten Kebabs der Stadt oder das<br />
Hauptquartier der berüchtigten Hells<br />
Angels gehören zum Gesamtbild der<br />
unteren Langstrasse. Die sündige Meile<br />
beginnt oberhalb der Bahn-Unter -<br />
führung und tost bis zum Helvetiaplatz.<br />
Aber keine Angst: Die Polizei ist derart<br />
dauerpräsent, dass Ihnen praktisch nichts<br />
passieren kann.<br />
Idaplatz und Bertastrasse. Hinter<br />
dem Lochergut, aka „das Gebss“ – der<br />
hässlichsten und gleichzeitig angesag -<br />
testen Überbauung <strong>Zürich</strong>s – liegen die<br />
Straßen mit den Frauennamen. Und an<br />
der Berta strasse viele Lokale, die mit<br />
einem B beginnen. In diesem aufstrebenden<br />
Quartier im Kreis 3 haben sich<br />
Werbe agenturen, Archi tekten und andere<br />
(Lebens-) Künst ler eingenistet. Beson -<br />
ders malerisch: Der Idaplatz.<br />
<strong>Zürich</strong> West. Rund um den Escher-<br />
Wyss-Platz tanzt neuerdings der Bär.<br />
Oder besser gesagt <strong>Zürich</strong>s Party-Löwen!<br />
Discos und Spaß lokale, Events und Festi -<br />
vitäten, moderne Architektur, bunte Bars<br />
und der Vorstadt-Touch haben aus dem<br />
Industriequartier ein kulturelles Pulver -<br />
fass gezaubert. Rund um das Theater<br />
Schiffbau, wo einst Turbinen für riesige<br />
Meereskreuzer gefertigt wurden, findet<br />
man abends alles außer Langeweile.<br />
Tour de Lac. Mit dem Tram übers Wasser?<br />
In <strong>Zürich</strong> geht das. Denn mit dem<br />
Tramticket darf auf dem Stadtnetz auch<br />
mit dem Schiff gefahren werden. Ge nießen<br />
Sie eine Rundfahrt auf der Limmat<br />
und dem <strong>Zürich</strong>see und kombinieren Sie<br />
diese mit einem Spaziergang der Seepromenade<br />
entlang zurück in die Stadt.<br />
Unser Vorschlag:<br />
Landesmuseum – Limmatquai – Storchen<br />
– Bürkliplatz – Enge Hafen – <strong>Zürich</strong>horn<br />
Casino – Essen in der Fischstube – Spaziergang<br />
zurück bis Bellevue<br />
Auf der rechten Seeseite zurück vom<br />
<strong>Zürich</strong>horn dominieren Grün, das Dolce<br />
Vita – und in Richtung Stadt allerlei Unterhaltung<br />
von Straßenkünstlern. Ein<br />
Kaffeehalt an der Pumpstation – nur im<br />
Sommer offen – bietet nicht nur einen<br />
fantastischen Ausblick über den See,<br />
sondern auch Einblick in die hohe Kunst<br />
des Grillierens: „Baba“ wirft die zarten<br />
Stücke über einige Meter treffsicher auf<br />
den Rost! Fahrpläne: [ www.zsg.ch ]<br />
Stadführung à la carte. Sie macht es mit<br />
Passion – und genauso heißt auch ihre<br />
Homepage. Mit Frau Meystre wird Stadt-<br />
Historie zur lebendigen Live-Geschichte<br />
und ein Rundgang durch die Limmatstadt<br />
führt nicht nur zu den schönsten Ecken <strong>Zürich</strong>s,<br />
sondern auch zur schweizerischen<br />
Horizonter weiterung.<br />
Catherine Noëlle Meystre<br />
passion for zurich – your personal guide<br />
Telefon +41 44 36 26 746<br />
Mobile +41 78 60 26 746<br />
contact@passionforzurich.ch<br />
[ www.passionforzurich.ch ]<br />
KANTON<br />
Zwingli – der Mann<br />
ohne Gesicht.<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 25<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
Von Reformator Huldrych Zwingli<br />
existiert kein Porträt, da zu dieser<br />
Zeit kaum welche gemalt wurden.<br />
Das einzige, das seinem wahren<br />
Aussehen nahe kommt, ist erst<br />
12 Monate nach seinem Tod<br />
von Stadtmaler Hans Asper aus<br />
der Erinnerung heraus ge fertigt<br />
worden. In diesem Sinne: Wenn<br />
Sie auf seine eherne Statue am<br />
Limmatquai treffen, stellen Sie<br />
sich ihn einfach so vor, wie Sie<br />
einen Reformator haben wollen.
<strong>Zürich</strong>s Wohlstand hängt<br />
an einem seidenen Faden.<br />
Die Einführung der Post, die erste Bank,<br />
den gesamten Wohlstand: all das hat<br />
<strong>Zürich</strong> seiner einst florierenden Seiden -<br />
industrie zu verdanken. Geschäftet<br />
wurde in der Stadt, produziert auf<br />
dem Land – nach dem Verlagsprinzip.<br />
Italienische Glaubensflüchtlinge brachten<br />
1555 das Know-how mit – die<br />
Zürcher den Geschäftssinn.<br />
Den Durchbruch brachte eine Technik,<br />
mit der man Seidenabfälle zu genauso<br />
glänzenden Stoffen verweben konnte<br />
wie wertvolle italienische oder spanische<br />
Seide – nur eben viel günstiger.<br />
Und diese sogenannte Florettseide<br />
ging natürlich schnell einmal weg wie<br />
warme Semmeln. In Horgen am linken<br />
<strong>Zürich</strong>seeufer wurde sogar eigens ein<br />
Konsulat eingerichtet, um die Export-<br />
Formalitäten zu beschleunigen.<br />
1762 produzierten rund um <strong>Zürich</strong><br />
nicht weniger als 230 Textilbetriebe.<br />
Der ungeheure Wohlstand wurde gerne<br />
zur Schau getragen und 1895 leistete<br />
sich <strong>Zürich</strong> auch eine Kanalisation. Im<br />
19. Jahrhundert erfuhr die Seiden -<br />
produktion ihren glänzenden Höhe -<br />
punkt. Mit schwarzem Taft schaffte<br />
man den Zugang zu den puristischen<br />
Amerikanern. Der Schwarzen bach-<br />
Konzern beschäftigte damals weltweit<br />
mehr als 10.000 Personen und wurde<br />
später gar zum größten Textilunter -<br />
nehmen der Welt.<br />
Als Anfang des 20. Jahrhunderts die<br />
ersten Kunstfasern auf den Markt<br />
kamen, begann der langsame Nieder -<br />
gang. Die Krise in den 70er-Jahren<br />
bedeutete das Aus für den einst so<br />
florierenden Geschäftszweig. Die letzten<br />
Überbleibsel wurden schließlich vom<br />
zunehmenden Preiszerfall endgültig<br />
hinweggerafft.<br />
Trotzdem hat Seide noch heute in<br />
<strong>Zürich</strong> Tradition und es werden wieder<br />
Beziehungsfäden in die ganze Welt<br />
gesponnen: Andi Stutz’s fabric frontline<br />
steht weltweit für feinstes Tuch in ex klu -<br />
sivem Design. Und en Soie, das Nobel -<br />
geschäft Monique Meier-Leutholds,<br />
Frau von Yello-Sänger Dieter Meier,<br />
bietet, nebst Schmuck und Keramik,<br />
Exklusives aus Seide an.<br />
fabric frontline<br />
Seine Foulards schlingen sich um die<br />
Welt: Andi Stutz hat es mit seinem<br />
Label fabric frontline zum globalen<br />
Seiden-König geschafft und serviert<br />
im Restaurant Seidenspinner neben -<br />
her medi terran-schweizerische Köstlich -<br />
keiten.<br />
Nina Ricci, Chanel, Dior, Vivienne<br />
West wood kaufen dort ein, und Sie<br />
können das ebenfalls. Auch nur meterweise.<br />
Denn hier kennt man keine<br />
Unter schiede zwischen Kunden und<br />
Kunden. Und die Kleinen, die sich mal<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 27<br />
was Exklusives leisten, sind den<br />
Stutzens sowieso die liebsten. Seit der<br />
Gründung des Hauses 1980 zeichnet<br />
die Familie persönlich für Création,<br />
Management und Vertrieb. Elsa als<br />
Designerin, Maya die Spezialistin für<br />
Sonderan fertigungen, und er, der<br />
Front mann mit tüchtig Charisma.<br />
Seiden-König, -Papst, -Kaiser? Auf die<br />
Frage, welchen dieser Titel Andi Stutz<br />
am liebsten hört, winkt er ab und<br />
lächelt verschmitzt. Er ist ein grundehrlicher<br />
Mensch geblieben. Einer mit Witz<br />
und klarer politischer Haltung. Einer,<br />
dem die Sache am Herzen liegt: „Wir<br />
machen zweimal drei Tage Ferien im<br />
Jahr. Den Rest arbeiten wir – und liefern<br />
nur beste Qualität.“<br />
Im gediegenen Hinterhof wartet denn<br />
auch ein Universum auf Sie, das man<br />
weltweit kein zweites Mal zu Gesicht<br />
bekommt. Stoffe, Krawatten, Fou -<br />
l ards und andere Seidenaccessoires in
estech enden Farben und mit den<br />
berühmten intensiven Dessins. Veredelt<br />
werden die zarten Gewebe in kleineren<br />
Hand werksbetrieben im italienischen<br />
Como. Bis zu 26 Farben applizieren die<br />
Spe zialisten einzeln mit Sieben in einem<br />
aufwändigen Ätz-Druckverfahren – nur<br />
um dieses einmalige Leuchten auch<br />
auf der Rückseite zu erreichen.<br />
Weshalb er nicht schon längst in eine<br />
der Modemetropolen Paris oder<br />
London zog? „Wir sind halt nun mal<br />
Zürcher.“ Punkt. Das ist dieses Selbst -<br />
verständnis der Limmatstädter! Und<br />
das von Andi Stutz.<br />
fabric frontline<br />
Ankerstrasse 118, 8004 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 241 64 55<br />
[ www.fabricfrontline.ch ]<br />
Lichthof Credit-Suisse<br />
Bahnhofstrasse 25/Bärengasse, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 222 20 00<br />
[ www.fabricfrontline.ch ]<br />
Restaurant Seidenspinner<br />
Brot vom St. Jakobsbeck, Salat vom<br />
Helvetiaplatz-Markt ums Eck, Freiland-<br />
Fleisch, Bio-Gemüse und Wein, der<br />
nicht durch die halbe Welt gekarrt<br />
wurde: Stutz hat sich „seine eigene<br />
Kantine“ realisiert. Nach seiner eigenen<br />
Lebens philosophie. Weil ihm in jedem<br />
Restaurant irgendwas nicht passte.<br />
Und diese „Kantine“ ist ein kleines,<br />
feines Restaurant. Eins, in dem man<br />
noch rauchen darf und wo man den<br />
Chef noch persönlich antrifft. Er bringt<br />
selber auch mal Gewürz vom Markt<br />
in Moskau mit und lässt es sich<br />
nicht nehmen, eigenhändig die Speisekarte<br />
zu schreiben. Die gediegen<br />
boden ständig- kulinarische Ant wort auf<br />
die epi de mische Aus breitung der Fast -<br />
food-Ketten, wie er sagt. Der Künstler<br />
Ugo Rondinone hat den Raum mit<br />
gebrochenen Spiegeln märchenhaft ins -<br />
zeniert. Üppige Rosen bouquets auf den<br />
Tischen und ein verträumter Garten<br />
im Hof.<br />
Restaurant Seidenspinner<br />
Ankerstrasse 120, 8004 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 241 07 00<br />
[ www.seidenspinner.ch ]<br />
Yello – der Rhythmus<br />
einer Epoche<br />
Mit ihrem Elektropop haben Dieter<br />
Meier und Boris Blank Generationen<br />
durchgeschüttelt: Yello, Zürcher Erfolgs -<br />
artikel Nummer 1. Die Sounds der Zwei -<br />
mannband wurden auch in mehreren<br />
Filmen verwendet. Der Bekannteste<br />
ist wohl „Oh, Yeah!“ und wird bei den<br />
Simpsons sowie in „Mein Partner mit der<br />
kalten Schnauze, Teil 1“ oder „Das Ge -<br />
heim nis meines Erfolges“ mit Michael J.<br />
Fox gespielt. „The Race“ diente so wohl<br />
dem TV-Sender Eurosport als auch der<br />
Musikvideosendung Formel Eins über<br />
viele Jahre als Erkennungs melodie. Yello<br />
verkauften bis heute mehrere Millionen<br />
Tonträger in der ganzen Welt. Dieter<br />
Meiers Marken zeichen? Natürlich ein<br />
Seidenfoulard. [ www.yello.com ]<br />
en Soie<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
Seidenwaren, Schmuck, Keramik vom<br />
Edleren. Unverkennbar gekennzeichnet<br />
mit den beiden tanzenden Hasen. Yello<br />
Dieter Meier selbst hat Foulards sowie<br />
eine Porzellan- und Keramik-Linie entwor<br />
fen. Frau Monique führt das Ge schäft<br />
nach strengen ethischen Grund sätzen.<br />
Mitten in der Altstadt gelegen.<br />
KANTON<br />
en Soie<br />
Strehlgasse 26, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 211 59 02<br />
[ www.ensoie.ch ]<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 29<br />
TIPP<br />
HOTEL<br />
LIFESTYLE<br />
Dieter Meier über <strong>Zürich</strong>:<br />
„Der See, die Weltoffenheit und<br />
das Kulturangebot werden mich<br />
bis ans Ende meiner Tage immer<br />
wieder nach <strong>Zürich</strong> zurück -<br />
bringen.“
<strong>Zürich</strong> zum Spartarif.<br />
Hier gibt’s die Limmatstadt (fast) umsonst.<br />
In <strong>Zürich</strong> gibt es keine Fahrräder.<br />
Dafür aber Gratis-Velos.<br />
Ganzjährig am Hauptbahnhof (Velogate,<br />
Seite Landesmuseum) und von Mai bis<br />
Oktober an verschiedenen zentralen<br />
Plätzen der Stadt: Kostenlose Leih-Fahr -<br />
räder, oder eben „Velos“, wie der Eid -<br />
genosse sagt. Gegen ein Pfand und<br />
Hinterlegen Ihres Ausweises zu haben<br />
sind: bestens gewartete City-Bikes,<br />
Moun tain-Bikes, Elektro-Bikes, Skate -<br />
boards, Velotrottinetts, Scooters, Kinder -<br />
velos, Velos mit Kindersitz und mehr.<br />
Velogate – Auskunft und Verleih<br />
Telefon +41 79 336 36 56<br />
Montag bis Freitag von 8–17 Uhr<br />
[ www.zuerirollt.ch ]<br />
Verzaubertes Schloss:<br />
Landesmu seum.<br />
Wer den Innenhof des Landesmuseums<br />
beim Hauptbahnhof betritt, wähnt sich<br />
in einem Grimm’schen Märchen. Rund -<br />
herum Türmchen, Bogenfenster und<br />
romantischer Historismus, wie man ihn<br />
nicht nur um 1900 liebte. Im Sommer<br />
wird dieses unvergleichliche Plätzchen<br />
bei Sonnenuntergang zur fantastischen<br />
Konzertkulisse. Und wer mag, besucht<br />
zu jeder Jahreszeit für einen „Fünfliber“<br />
(also für fünf Franken) die größte kulturgeschichtliche<br />
Sammlung der Schweiz<br />
(oder: Gratis-Eintritt in über 40 Museen<br />
mit der <strong>Zürich</strong>CARD, siehe nächste<br />
Spalte). Mehr über die Zürcher Museen<br />
auch auf Seite 37.<br />
Auch im Netz:<br />
[ www.landesmuseum.ch ]<br />
[ www.musee_suisse.ch/d/zuerich ]<br />
[ www.liveatsunset.ch ]<br />
Noch mehr <strong>Zürich</strong> für wenig Geld:<br />
<strong>Zürich</strong>CARD.<br />
Die <strong>Zürich</strong>CARD und die <strong>Zürich</strong>CARDplus<br />
sind Ihre idealen Stadt begleiter: Sie reisen<br />
ohne Limit, wohin die Zürcher Ver -<br />
kehrsbetriebe fahren. Sie haben freien<br />
Eintritt in über 40 Museen. Sie erhalten<br />
einen kostenlosen Welcome Drink in<br />
über 20 Restaurants, wenn Sie auch<br />
eine Mahlzeit genießen. Und das ist<br />
längst nicht alles. Erhältlich unter an -<br />
derem in vielen Hotels, an Bahn höfen,<br />
in den VBZ-Ticketerias und beim Tourist<br />
Service im Hauptbahnhof.<br />
<strong>Zürich</strong>CARD Preise:<br />
24 h = Erwachsene CHF 17.–, Kinder 12.–<br />
72 h = Erwachsene CHF 34.–, Kinder 24.–<br />
Klingeling, das Tram ist da!<br />
Anfassen erlaubt: Tram-Museum.<br />
Noch bevor das Zürcher Rathaus elek trifiziert<br />
wurde, waren es die Trams. Und<br />
bereits 1908 war aus dem ehemaligen<br />
Luxusverkehrsmittel eine praktische<br />
Trans portgelegenheit für Jedermann geworden.<br />
Vom Party-Tram bis zum Fondueund<br />
Märchen-Tram fährt heute alles<br />
Erdenkliche auf <strong>Zürich</strong>s Schienen. Wie<br />
das kam? Das Tram-Museum zeigt’s!<br />
Freuen Sie sich auf Originalfahrzeuge<br />
aus den Jahren 1897 bis 1960, Motoren,<br />
Uniformen, Billettautomaten, eine große<br />
Modell-Tramanlage oder die Fahrt mit<br />
dem Museums-Tram in die Innenstadt.<br />
Tram-Museum <strong>Zürich</strong><br />
Forchstrasse 260, 8008 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 380 21 62<br />
[ www.tram-museum.ch ]<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 31
Von FIFA bis China:<br />
Der Ball liegt bei Ihnen!<br />
Hier spielen die ganz Großen:<br />
Der FIFA-Hauptsitz.<br />
Hoch über den Dächern <strong>Zürich</strong>s, auf dem<br />
noblen <strong>Zürich</strong>berg und ganz in der Nähe<br />
des Zoos regiert der vielleicht berühm -<br />
tes te (Karriere-) Stürmer der Welt: Sepp<br />
Blatter, Chef der mächtigen FIFA. Nach<br />
75 Jahren – und immer mehr Enge in den<br />
bisherigen Räumen – bezog der Fußballverband<br />
im Frühjahr 2007 einen neuen<br />
Prachtbau, gestaltet von der Zürcher Stararchitektin<br />
Tilla Theus. Vor dem Haus:<br />
Die Flaggen der Mitgliedsverbände. Hinterm<br />
Haus: ein eigener Fußballplatz. Und<br />
im Haus: Wertvolle Werkstoffe und<br />
machtvolle Eleganz, wohin man auch<br />
blickt.<br />
Einladung zur Winterpause:<br />
Die Masoala-Halle im Zürcher Zoo.<br />
Das größte Regenwaldhaus Europas<br />
steht nicht etwa in London, Berlin oder<br />
Barcelona, sondern im Zürcher Zoo.<br />
Unter einem bis zu 30 Meter hohen<br />
Runddach wandern Sie durch ein komplettes<br />
Ökosystem der Masoala-Halbinsel<br />
auf Madagaskar. Ob Aldabra-Riesenschildkröte,<br />
Katzenmaki oder Hotten -<br />
totten ente: <strong>Zürich</strong>s ungewöhnlichste<br />
Bewohner freuen sich über Ihren Besuch.<br />
Wenn es Sie also gelüstet, an einem<br />
winterlichen Tag fast 30 Grad warmes<br />
Tropenwetter zu erleben, empfehlen wir<br />
Ihnen hiermit das Tram Nummer 6 zum<br />
Zürcher Zoo.<br />
Wo der Sommer am schönsten ist:<br />
Zürcher Badis.<br />
Seit in den Zürcher Freibädern, liebevoll die<br />
„Badis“ genannt, fixe Schließungs zeiten<br />
abgeschafft wurden, sitzen die Gäste in<br />
manchen Badeanstalten in der Sommer -<br />
zeit gern bis in die Abend stunden unterm<br />
Sternenmeer. Doch welches der 16 Badeparadiese<br />
passt nun zu Ihnen? Reine<br />
Geschmacks sache! Im Holz bad Utoquai,<br />
an der Flaniermeile, trifft man sich, um<br />
gesehen zu werden. Auch das Flussbad<br />
Letten gilt, vor allem abends, als veritabler<br />
Szenetreff, mit der Bar Pier West auf der<br />
einen und dem Restaurant Primitivo<br />
auf der anderen Fluss seite. Im Volksbad<br />
Letzigraben wandeln Sie auf hübsch<br />
verschlungenen Pfaden, die einst von<br />
Max Frisch – er war Architekt, bevor er als<br />
Autor berühmt wurde! – entworfen wurden.<br />
Oder hätten Sie‘s gern noch etwas<br />
luftiger? Im Dolder Gartenbad hinterm<br />
berühmten Hotel gleichen Namens genießen<br />
Sie sommers eine wunderbare Atmosphäre,<br />
und winters erwartet Sie<br />
die mit 6.000 Quadratmetern größte<br />
offene Kunsteis bahnfläche der Schweiz.<br />
Wer’s gern etwas ruhiger mag, kommt im<br />
Vorstadt-Strandbad Wollis hofen auf seine<br />
Kosten. Und da und dort ist Baden gar<br />
reine Frauensache: Im wunder schönen<br />
See bad Enge genießt das schönere<br />
Geschlecht eine eigene Abteilung, und<br />
die Frauenbadi am Stadthausquai ist seit<br />
jeher, genauer gesagt: seit 1888, absolut<br />
männerfrei. Zumindest tagsüber, denn<br />
abends verwandelt sie sich in die stadtbekannte<br />
Barfussbar, offen für alle. Und<br />
auch im Seebad Enge ist abends immer<br />
viel los. Kultur und Lebensfreude gibt’s<br />
in <strong>Zürich</strong> eben überall. Schauen Sie einfach<br />
mal vorbei.<br />
Der Weltmeisterbahnhof.<br />
Er ist die Nummer Eins der Schweiz und<br />
dazu ein waschechter Weltmeister:<br />
Gegen 3.000 Ein- und Ausfahrten täglich<br />
machen den Zürcher Bahnhof zur meistfrequentierten<br />
Bahnstation der Welt.<br />
Aber nicht nur deshalb ist <strong>Zürich</strong>s Verkehrsknotenpunkt<br />
einen Besuch wert:<br />
Immer wieder verwandelt sich das ehrwürdige<br />
Bahnhofsgebäude auch in eine<br />
Konzerthalle oder gar in einen Marktplatz,<br />
zum Beispiel während des Zürcher<br />
Christkindlimarktes. Da kann Väterchen<br />
Frost draußen toben, wie er will: Unterm<br />
schützenden Bahnhofs dach findet sich<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 33<br />
für alle Besucher ein einigermaßen<br />
warmes Plätzchen. Und über diesem<br />
bunten Treiben – rund 15.000 Gäste<br />
sieht der weihnachtliche Marktplatz<br />
Tag für Tag – schwebt das ganze Jahr<br />
unübersehbar bunt und fröhlich-majes -<br />
tätisch ein Engel, wie ihn nur Niki de<br />
Saint Phalle gestalten kann. Wenn Sie<br />
und Ihre Partnerin oder Ihr Partner also<br />
beim Shopping auf der Bahnhofstrasse<br />
(oder in den rund 120 Geschäften und<br />
Restaurants im Bahn hof selbst) für einmal<br />
getrennte Wege gehen: Verabreden<br />
Sie sich später doch einfach unterm<br />
Engel.
Ein Ire in der Limmatstadt:<br />
James Joyce (1882-1941).<br />
James Joyce, der berühmte irische<br />
Schriftsteller, wohnte während der<br />
beiden Weltkriege in der Schweiz und<br />
residierte dabei an nicht weniger als<br />
10 verschiedenen Zürcher Adressen.<br />
An der Universitätsstrasse 38 erinnert<br />
eine Gedenktafel an ihn. Nach Joyce’s<br />
Ansicht war die Zürcher Bahnhof strasse<br />
so sauber, dass man eine Minestrone<br />
direkt von der Bahnhof strasse auf -<br />
löffeln konnte. Joyce beeinflusste die<br />
Literatur des 20. Jahr hunderts stark, zum<br />
Beispiel mit den in <strong>Zürich</strong> entstandenen<br />
„A Portrait of the Artist as a Young<br />
Man“, „Ulysses“ und „Exiles“. Begraben<br />
wurde er auf dem Friedhof<br />
<strong>Zürich</strong>-Fluntern. 1966 widmete ihm<br />
die Stadt ein Ehrengrab. Und noch<br />
heute treffen sich die Mitglieder<br />
der Joyce Foundation regelmäßig zu<br />
Lesungen, Seminaren und Workshops.<br />
Für etwas leichtere Kost, Drinks und<br />
2.000 feine Weine: der James Joyce<br />
Pub, mit der Original-Inneneinrichtung<br />
einer Dubliner Bar, die Joyce kannte<br />
und in „Ulysses“ erwähnt.<br />
James Joyce Pub<br />
Pelikanstrasse 8, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 221 18 28<br />
[ www.jamesjoyce.ch ]<br />
Mo – Fr 11.00 – 00.30 Uhr<br />
Sa 11.30 – 18.00 Uhr<br />
So geschlossen<br />
Zürcher James Joyce Stiftung<br />
Im Strauhof, Augustinergasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 211 83 01<br />
[ www.joycefoundation.ch ]<br />
Der Lauf der Zeit aus Schöpfers Sicht:<br />
Türler Uhr.<br />
„Beeindruckt vom Mythos der Zeit und<br />
fasziniert vom unendlichen Weg der<br />
Gestirne, hatte ich seit meiner Jugend<br />
die Vision, eine Uhr von einzigartiger<br />
Vollkommenheit zu schaffen,“ erinnert<br />
sich Franz Türler, Inhaber des gleichna -<br />
migen Geschäfts an der Bahnhofstrasse.<br />
Und so begann 1986 die Entwicklung<br />
einer einmaligen Uhr, die nicht nur<br />
Sekunden und Minuten, sondern den<br />
ganzen näheren Kosmos darstellen sollte.<br />
Seit 1995, nach 9 Jahren Bauzeit, läuft<br />
sie nun, angetrieben von Solar zellen<br />
und laufend synchronisiert mit der Weltzeit:<br />
die Türler Uhr, eine faszinierende<br />
Kon struktion mit fünf Werken, deren<br />
ge mächlichstes Element – der Sternenhimmel<br />
– sich in genau 25.794 Jahren<br />
einmal dreht. So ähnlich muss wohl auch<br />
der liebe Gott den Kosmos sehen.<br />
Für eine Besichtigung:<br />
Türler, Uhren & Juwelen<br />
Bahnhofstrasse 28, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 221 06 08<br />
[ www.tuerler.ch ]<br />
Per Bus 32 durch die sündige Meile.<br />
Hier steigen alle Gesichter <strong>Zürich</strong>s zu: der<br />
Banker und die leichten Mädchen, Zuhälter<br />
und Polizisten, Rocker und Hip-Hopper,<br />
Mamis, Papis und ihre Kleinen,<br />
Junkies, schicke Werbe assistentinnen,<br />
Alt-Hippies, Studenten und vielleicht<br />
bald auch Sie. Aber: die Fahrt ist nicht<br />
für jeden. Denn in und um den 32er<br />
sehen Sie innert einer halben Stunde<br />
mehr vom Multikulti-<strong>Zürich</strong> – Fahrgäste<br />
aus 20 Nationen sind keine Seltenheit –,<br />
als manchen Traditionalisten hier lieb ist.<br />
Einsteigen? Zum Beispiel am Limmat -<br />
platz. Aus steigen am Helvetia platz. Und<br />
da zwischen einfach das pralle Leben<br />
miterleben.<br />
Langstrasse<br />
SWISSGUIDE | ZÜRICH | 35<br />
Per Tram nach Fernost.<br />
Die Ferne liegt so nah: Via Tram 2, 4<br />
oder Bus 33 (Station Höschgasse)<br />
respektive Bus 912 oder 916 (Station<br />
Chinagarten) gelangen Sie direkt nach<br />
China. Gebaut als Dank der südwestchinesischen<br />
Stadt Kunming für die Zürcher<br />
Hilfe bei der Trinkwasser versorgung,<br />
ist der Chinagarten heute eine der<br />
schöns ten derartigen Anlagen außerhalb<br />
Asiens. Lassen Sie sich verzaubern<br />
und genießen Sie in farbenpräch tiger<br />
Am biance die eine oder andere chine -<br />
sische Spezialität.<br />
Chinagarten<br />
Geöffnet von Anfang April bis Mitte Oktober,<br />
täglich von 11.00 – 19.00 Uhr<br />
(auch an allen Sonn- und Feiertagen)<br />
Eintritt:<br />
Erwachsene CHF 4.–<br />
Gruppen ab 10 Personen CHF 3.–<br />
Kinder bis 14 Jahren<br />
in Begleitung Erwachsener CHF 1.–
Dem Himmel entgegen:<br />
Kirchen, Kultur, Architektur.<br />
<strong>Zürich</strong> wächst, die Bodenpreise steigen,<br />
und <strong>Zürich</strong>s Bauherren schauen<br />
gen Himmel: Wolkenkratzer haben<br />
Aufwind. So die hochfliegenden Pläne<br />
nicht ins Trudeln geraten, wird sich<br />
<strong>Zürich</strong>s Skyline im 21. Jahrhundert<br />
also noch markant verändern. Und<br />
Sie genießen bis dahin vergnügt<br />
<strong>Zürich</strong>s Architektur, Museen und<br />
Kunst, wie sie sich heute präsentieren!<br />
Bereits seit 1962 besagt ein Stadt -<br />
ratsbeschluss, dass bei allen öffentlichen<br />
Bauten ein gewisser Be trag für Kunst zu<br />
verwenden ist. Und daran hat sich bis<br />
heute nichts geändert: Dorothea Strauss,<br />
künstlerische Direktorin im Haus<br />
Konstruktiv (beim Bahnhof Selnau) und<br />
Leiterin der Zürcher Arbeitsgruppe für<br />
Kunst im öffentlichen Raum, bringt es<br />
auf den Punkt: „Wir wollen die Potenz<br />
dieser Stadt sichtbar machen.“<br />
So gesehen können Sie mit Ihrer visuellen<br />
Entdeckungsreise nach Ihrem Gusto<br />
beginnen. Zum Beispiel am Ausgangs -<br />
punkt vieler Ausflüge, im quicklebendigen<br />
Bahnhof Stadelhofen, einem<br />
echten Alltagsjuwel, visionär gestaltet<br />
von Santiago Calatrava.<br />
Bahnhof Stadelhofen<br />
Vom Bahnhof Stadelhofen aus – am<br />
See entlang – erwarten Sie beim <strong>Zürich</strong> -<br />
horn nicht nur der Chinagarten, sondern<br />
auch Le Corbusier und Tinguely.<br />
Der eine verwirklichte hier (an der<br />
Höschgasse, Bus 33, 912, 916 oder<br />
Tram 2, 4) sein letztes Bau werk, ein<br />
Gesamtkunstwerk, das als Wohnhaus<br />
gedacht war und heute von Juni bis<br />
September als Museum dient. Der an -<br />
dere, Jean Tinguely, hielt mit seinen<br />
ver rückten Leerlaufmaschinen der In -<br />
dustriegesellschaft auf beinahe zauberhafte<br />
Art den Spiegel vor (Bus 912 oder<br />
916, Haltestelle: Chinagarten).<br />
Das Backsteinparadies.<br />
Nur einen (allerdings recht kräftigen)<br />
Steinwurf entfernt feiert ein Backstein-<br />
Relikt genau dieser Industrie gesell schaft<br />
fröhliche Urständ, treffen sich Kunst,<br />
Alltag und faszinierende Architektur<br />
zum feschen Potpourri: In den ehemaligen<br />
Produktionshallen der über 100<br />
Jahre alten Mühle Tiefen brunnen<br />
(beim gleichnamigen Bahn hof) erwarten<br />
Sie heute nicht nur ein Theater und<br />
edle Gastronomie, sondern auch das<br />
Mühlerama. Hier wird Getreide noch<br />
verarbeitet wie anno dazumal – und<br />
jeden Freitag gibt‘s frisches, duften des<br />
Brot. Solchermaßen gestärkt spazie ren<br />
Sie dann vielleicht noch mal bei Le<br />
Corbusier vorbei, besuchen nebenan<br />
das Museum Bellerive oder etwas weiter<br />
stadteinwärts das Johann Jacobs<br />
Museum zur Geschichte des Kaffees.<br />
Bilder statt Bier.<br />
Am westlichen Ende der Stadt – einst<br />
heruntergekommen und nun ein Trend -<br />
viertel: das ehemalige Löwen bräu -<br />
areal, welches sich immer mehr zum<br />
spannenden Szenetreff wandelt. Bereits<br />
hier zu hause: Das Migros Museum,<br />
die Kunst halle <strong>Zürich</strong> und die Galerie<br />
Hauser & Wirth. Erreichbar sind alle<br />
drei mit dem Tram Nummer 4 und 13<br />
(Haltestelle Damm weg), genauso wie<br />
das berühmte Helmhaus bei der gleichnamigen<br />
Halte stelle am Limmatquai,<br />
wo immer angesagte Schweizer Kunst -<br />
schaffende ausstellen.<br />
Auch rund ums und auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Maschinenfabrik und<br />
Werft Escher-Wyss (500 Schiffe wurden<br />
hier bis 1940 gebaut) haben sich<br />
Industrie, Kunst und Trendlokale die<br />
Hand gegeben. Vielleicht flanieren Sie ja<br />
beispielsweise mal im Schiffbau oder<br />
besuchen dort eine Theater-Vor stellung.<br />
Und dann machen Sie einfach eine kleine<br />
Zeit reise: Es ist 1909 und vor Ihnen<br />
entsteht im Funkenregen und unter lautem<br />
Hämmern gerade das Dampfschiff<br />
„Stadt <strong>Zürich</strong>“. Haben Sie’s vor Augen?<br />
Dann nichts wie hin zum See, denn<br />
seine Dampfkessel fauchen heute noch –<br />
und das frisch renoviert!<br />
SWISSGUIDE | KULTUR | 37<br />
Die schönen Künste in einer<br />
schönen Stadt.<br />
Ach ja, die Zürcher Museen! Einige<br />
haben wir Ihnen nun ja schon vorgestellt.<br />
Und mit Ihrer <strong>Zürich</strong>CARD haben Sie<br />
da bei besonders gute Karten, soll hei -<br />
ßen: fast überall freien Eintritt. Gut 40<br />
Adressen werden da ge listet. Und wenn<br />
Sie dann partout nicht wissen, wohin<br />
Sie Ihre Schritte lenken sollen: Unter<br />
www.museumdesmonats.ch gibt‘s immer<br />
wieder neue Tipps. Einen haben auch wir<br />
noch: Richtung Wollis hofen trägt <strong>Zürich</strong>s<br />
Verbindung von Kunst und Architektur<br />
ein weiteres Mal prächtig Früchte:<br />
modernes High light, historisches Juwel,<br />
Park und wunderschönes Museum<br />
zugleich – das Museum Rietberg. Im<br />
Februar 2007 wurde der Neubau er -<br />
öffnet, und nun bietet sich Architektur-,<br />
Kunst- und Ge schichts freunden hier<br />
eins der schöns ten Gesamterlebnisse<br />
seiner Art in <strong>Zürich</strong> (Tram 7, Richtung<br />
Wollishofen, Halte stelle Museum<br />
Rietberg).
Kultur unter Polizeischutz.<br />
Augusto Giacometti, ein Verwandter<br />
des bekannteren Alberto, verhalf <strong>Zürich</strong><br />
mit einem prachtvollen Decken ge -<br />
mälde zur vielleicht schönsten Polizei -<br />
wache der Schweiz (rund 200 Meter<br />
vom Hauptbahnhof am Bahn hofquai).<br />
Freuen Sie sich auf eine wahre Farb -<br />
explosion. Glauben Sie nicht? Ein fach<br />
selbst hingehen, und wir garan tieren:<br />
Sie werden sich in der „Blüemlihalle“<br />
fühlen wie unterm funkensprühenden<br />
Baldachin aus 1001er Nacht. Und hinterher<br />
können Sie auch noch sagen,<br />
Sie hätten in <strong>Zürich</strong> – zumindest für ein<br />
paar Minuten – unter Polizeischutz<br />
gestanden.<br />
Ab hier: Viel Raum für Ihre eigenen<br />
Entdeckungen.<br />
Was nun noch fehlt, ist weder unwichtig<br />
noch langweilig. Denken Sie nur ans<br />
große Kunsthaus. Oder an die Zentral -<br />
bibliothek, wo neben rund 3,5 Mio.<br />
Büchern auch 1,5 Mio. andere Schätze<br />
wie das Taufhemd von Huldrych Zwinglis<br />
Nachfolger Heinrich Bullinger bewahrt<br />
werden. So ist in <strong>Zürich</strong> also noch viel<br />
Raum für Ihre eigenen Entdeckungen.<br />
Viel Vergnügen!<br />
Ab ins Netz:<br />
[ www.helmhaus.org ]<br />
[ www.hauskonstruktiv.ch ]<br />
[ www.kunsthallezurich.ch ]<br />
[ www.johann-jacobs-museum.ch ]<br />
[ www.muehle-tiefenbrunnen.ch ]<br />
[ www.kunsthaus.ch ]<br />
[ www.museen-zuerich.ch ]<br />
Grossmünster<br />
Hallelujah und Askese<br />
Da ist das eine <strong>Zürich</strong>, lebenslustig und<br />
ausgelassen. Und dann wartet da auch<br />
das andere <strong>Zürich</strong>, streng, und heute<br />
nicht mehr gar so sichtbar. Und doch ist<br />
der reformatorische Wesenszug als<br />
Gegenpol zum mediterranen Frohsinn<br />
tief in der Seele dieser Stadt der<br />
Widersprüche verwurzelt.<br />
Entdecken Sie es nach Belieben, das<br />
ruhigere, konservative <strong>Zürich</strong>, beispielsweise<br />
bei einem Besuch der drei wichtigsten<br />
Zürcher Kirchen. Wie wäre es<br />
zum Auftakt mit einem Rundgang<br />
durchs Fraumünster? Hier lebten<br />
schon im neunten Jahrhundert süddeutsche<br />
Adelsfrauen. Über 1.100 Jahre<br />
später stehen die Tore des Frau münsters<br />
nun allen Besuchern offen, auf dass sie<br />
sich an der größten Zürcher Orgel mit<br />
5.793 Pfeifen und dem Lichtspiel der<br />
traumhaften Chagall- und Giacometti-<br />
Fenster erfreuen mögen.<br />
SWISSGUIDE | KULTUR | 39<br />
Eine Nummer größer, und mit seinen<br />
charakteristischen Doppeltürmen ein<br />
Wahrzeichen der Stadt, gilt das<br />
Grossmünster – in etwa so alt wie das<br />
Fraumünster – als Herz der Deutsch -<br />
schweizer Reformation. Hier predigte<br />
Huldrych Zwingli seit 1519 als Leut -<br />
priester. Auf seine Initiative wurden<br />
1524 alle Altarbilder aus der Kirche<br />
gerissen. Allerdings erlebte das Gross -<br />
münster im Laufe seiner Geschichte<br />
immer wieder Veränderungen, ja sogar<br />
sein Abriss war einst ein Thema. Tempi<br />
passati! Doch noch heute passt sich<br />
<strong>Zürich</strong>s Wahrzeichen der Gegenwart<br />
an: Anstelle der bisherigen weißen<br />
Kirchen fenster sollen nun (spätestens<br />
ab 2008) Werke des Künstlers Sigmar<br />
Polke den Innenraum in Farbe erstrahlen<br />
lassen. Bis zu Ihrem Besuch sind sie<br />
vielleicht schon zu bewundern.<br />
Hoffentlich wird Big Ben in London<br />
da nicht neidisch. Denn das größte<br />
Turm zifferblatt Europas mit 8,9 m
Durchmesser gönnt sich die Quartier-<br />
Kirche St. Peter. Nach ihrer Uhr hatten<br />
sich alle anderen Zürcher Uhren zu<br />
richten. Und außerdem residierten im<br />
Turm auch die Feuerwächter der<br />
Limmat stadt. Besonders schön zeigt<br />
sich der festlich-barocke Kirchenraum.<br />
Was einmal mehr beweist: Aller reforma<br />
torischen Strenge zum Trotz sind<br />
die Zürcherinnen und Zürcher halt einfach<br />
doch nicht für den Verzicht<br />
gemacht.<br />
KANTON<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
10-mal <strong>Zürich</strong>, wie man es<br />
gesehen haben muss:<br />
ESSEN<br />
‡ See by night<br />
Wer ihn nicht gesehen hat,<br />
hat <strong>Zürich</strong> nicht gesehen.<br />
SHOPPING<br />
‡ Niederdorf/Oberdorf<br />
<strong>Zürich</strong>s Herz und Seele.<br />
‡ Lindenhof<br />
Grandiose Aussicht über die Stadt.<br />
‡ Odeon<br />
Keine Bar, sondern eine Institution.<br />
‡ Polyterrasse<br />
Blick von oben, am schönsten<br />
per Polybahn.<br />
TIPP<br />
HOTEL<br />
LIFESTYLE<br />
‡ Sternwarte<br />
Im Himmel über <strong>Zürich</strong> schweben.<br />
‡ Opernhaus<br />
Früher Ort der lauten Krawalle,<br />
heute der feinen Töne.<br />
‡ Bahnhofstrasse<br />
Eines der teuersten Pflaster<br />
der Welt.<br />
‡ Langstrasse<br />
Die sündige Meile <strong>Zürich</strong>s –<br />
halb so wild.<br />
‡ Wühre<br />
Romantisch an der Limmat,<br />
mit Blick aufs Grossmünster.<br />
Stadt-Zürcher Weine:<br />
Plädoyer für eine verkannte Größe.<br />
Er ist Weinakademiker des Wine and<br />
Spirit Education Trust in London, dipl.<br />
Sensoriker und wurde von Gault Millau<br />
Schweiz zum Sommelier des Jahres<br />
2006 gewählt: Markus Segmüller. Wer<br />
ihn, den Pächter des Restaurants Carlton<br />
und der James Joyce Bar an der Zürcher<br />
Bahnhofstrasse zum ersten Mal<br />
trifft, merkt bald: Der Mann weiß, von<br />
was er redet. Viel Leidenschaft, ja gar etwas<br />
Empörung, klingt durch, wenn er<br />
von „seinen“ Zürcher Tropfen erzählt:<br />
„Ein zu früher Blick aufs Etikett macht<br />
leider allzu oft den Weinkenner aus. Und<br />
Zürcher Wein leidet ja selbst bei den<br />
Einheimischen unter Vorurteilen. Deshalb<br />
serviere ich ihn gern verdeckt –<br />
meist an Gäste aus dem Ausland und<br />
Schweizer, die sich damit schmücken,<br />
schon beinahe alles auf dieser Welt verkostet<br />
zu haben. Und so darf ich mich<br />
dann oft diebisch freuen, wenn das<br />
Aha-Erlebnis bei Blindverkostungen mit<br />
Zürcher Weinen mich meist bestätigt.“<br />
Kein Wunder dass Markus Segmüller<br />
auch zufrieden lächelt, wenn er auf<br />
sein neuestes Weinprojekt zu sprechen<br />
kommt. Er, der seinen internationalen<br />
Weinkeller im Carlton nicht umsonst<br />
„The Vault“ – den Tresor – nennt, ist<br />
dabei, den Zürcher Reben erneut die<br />
Ehre zu erweisen:<br />
Ein AOC von der Goldküste.<br />
1962 kamen am selben Tag und im<br />
gleichen Spital zwei Jungen zur Welt,<br />
die heute als ausgebildete Winzer gemeinsam<br />
fast die gesamten 13 Hektaren<br />
der Stadt-Zürcher Rebfläche be wirt -<br />
schaften.<br />
Segmüller: „Die Familien von Marc<br />
Landolt und Walter Zweifel blicken auf<br />
ein paar hundert Jahre Zürcher Weingeschichte<br />
zurück. In der Burghalde wurden<br />
bereits im 13. Jahrhundert Weine her -<br />
gestellt. Im Zürcher Volksmund spricht<br />
man wegen der vortrefflichen Sonnenbestrahlung<br />
von der Goldküste.“<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 41
Die Rebparzellen unterhalb des Sonnenbergs,<br />
die Burghalde im Zürcher Riesbach<br />
sowie der Höngger Chillesteig<br />
gehören zu den schönsten Aus sichts -<br />
punkten der Stadt. Als Bauland wäre<br />
diese Rebfläche heute kaum bezahlbar.<br />
Und so begleitet Markus Segmüller hier<br />
im Herbst 2007 eine ganz spezielle,<br />
wahrhaft exklusive Ernte. Das geplante<br />
Resultat tönt verlockend:<br />
Markus Segmüller<br />
„Regionale Weine aus der autochthonen<br />
Rebsorte Räuschling, Müller-Thurgau<br />
oder Kerner werden innovativ ausgebaut,<br />
cuvetiert und mit Barrique veredelt.<br />
Bei den Rotweinen bauen wir<br />
nebst traditionellen Blauburgundern<br />
auch Premium-Weine mit strengsten<br />
Ertragsbeschränkungen auf internationalem<br />
Niveau aus.“<br />
Diese vielschichtigen Cuvées mit Designer<br />
Label sind, wie Segmüller betont, „in<br />
homöopathischen Mengen verfügbar“.<br />
Sie gelten hinter vorgehaltener Hand<br />
als die Stars im Zürcher Weinbau. So<br />
haben Terroir, Gedankengut und Qualitäts<br />
denken also auch die Zwingli-Stadt<br />
erreicht und, meint der Sommelier<br />
des Jahres zum Schluss fast verlegen:<br />
„Aus dieser Motivation heraus wollte<br />
ich die Entstehung eines Stadt-Zürcher<br />
Weines von der Lese bis zum Trink -<br />
genuss verfolgen.“<br />
Wir sind gespannt und empfehlen Ihnen<br />
hiermit, die seltenen Tropfen ab 2008<br />
im Restaurant Carlton zu genießen –<br />
solange es sie gibt.<br />
Ausgekocht.<br />
<strong>Zürich</strong>s heiße Gastro-Szene.<br />
An die 2000 Lokale buhlen in <strong>Zürich</strong><br />
um die Gunst feiner Gaumen.<br />
Eigen t lich essen Sie nirgends wirklich<br />
schlecht, aber hier besonders gut –<br />
oder besonders einzigartig. En Guete,<br />
wie man hierzulande sagt!<br />
Gaumenweide. Küchenchef Philippe<br />
Janes verwöhnt Sie mit 14 Gault Millau<br />
Punkten, einem prunkvollem Art déco<br />
Interieur und der einmaligen Lage an<br />
<strong>Zürich</strong>s Bahnhofstrasse. Seine Philosophie<br />
zur heutigen, manchmal verges -<br />
senen Einstellung zum Kochen: Willst<br />
Du alles bestens führen, wünsch ich<br />
Dir der Dinge drei: feines Zünglein zum<br />
Probieren, Lust und Lieb zur Kocherei.<br />
Carlton Restaurants & Bar<br />
Bahnhofstrasse 41, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 227 19 19<br />
[ www.carlton.ch ]<br />
Hut ab für 15 Punkte. 15 Gault Millau<br />
Punkte! Unter den zwei ausgezeichneten<br />
Hüten steckt ein besonders kreativer<br />
Kopf: Jacky Donatz. Gleich neben dem<br />
FIFA Convention Center serviert er seine<br />
weitherum berühmte Spitzen-Küche. Mit<br />
ebensolch berühmter Weitsicht über das<br />
Zürcher Seebecken. Legendär: Die Mezzelune<br />
und natürlich Jacky’s Kalbskotelett.<br />
Die saftigen Stücke stammen aus seiner<br />
Bündner Heimat, der Metzgerei<br />
Pietro Peduzzi aus Savognin. Die kleinste<br />
Ausgabe wiegt 350 Gramm, die größte<br />
550. Aber nach oben sind keine Grenzen<br />
gesetzt: Jacky Donatz erfüllt seinen Gäs -<br />
ten jeden Wunsch. Kein Wunder, ist hier<br />
Udo Jürgens Stammgast!<br />
Sonnenberg – Restaurant Club Garten<br />
Hitzigweg 15, 8032 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 266 97 97<br />
[ www.sonnenberg-zh.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 43<br />
Die Krönung. Die Kronenhalle gehört<br />
zu <strong>Zürich</strong> wie der Böögg oder der See.<br />
Traumhaftes Interieur aus alten Tagen.<br />
Bestückt mit großen Werken großer<br />
Künstler. Ob man da besonders gut isst,<br />
ist unwesentlich. Dass man sich dort einmal<br />
zeigt: unabdingbar!<br />
Restaurant Kronenhalle<br />
Rämistrasse 4, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 262 99 00<br />
[ www.kronenhalle.com ]
Jacky Donatz,<br />
Herr der Töpfe.<br />
„Man muss jeden Tag sein Bestes geben,<br />
um nicht aufzuhören, gut zu sein.“<br />
Was er sagt, lebt er auch. Tag für Tag und<br />
mit Herzblut. Aus Zutaten den besten<br />
Geschmack rausholen, ist für Spitzenkoch<br />
Jacky Donatz die größte Herausforderung<br />
an sich und seine eingespielte<br />
Crew. Und auch in seiner knappen Freizeit<br />
fasziniert ihn diese Thematik. Da<br />
entwickelt er neue Rezepte, probiert,<br />
experimentiert, steht selber in der Küche.<br />
Der im Sternzeichen Steinbock Ge borene<br />
ist Perfektionist und Gastgeber aus Leiden<br />
schaft. Nach seiner Kochlehre im<br />
Flug hafenrestaurant <strong>Zürich</strong>-Kloten war er<br />
als Küchendirektor, Küchenchef und<br />
Koch fachlehrer tätig. In Milano, Nizza<br />
und Paris absolvierte er diverse Stages.<br />
1988/89 wurde er mit dem „Cuoco<br />
d’Oro“ Schweiz für authentische italienische<br />
Küche geehrt. 1997 folgte die Auszeichnung<br />
des Clubs Prosper Montagné<br />
„Coupe de L’Accueil“. 2007 wurde er<br />
zum „Davidoff Cigar Man of the Year“<br />
gekürt. Seit 1999 führt er den Gourmettempel<br />
auf <strong>Zürich</strong>s Sonnenberg. Immer<br />
wieder hat Jacky Donatz seither seine<br />
Küche mit neuen Ideen verfeinert und<br />
machte das Restaurant Sonnenberg<br />
schließ lich zu dem, wofür es heute berühmt<br />
ist. Geleitet wird er vom Bestreben,<br />
den Gästen ein einzigartiges Erlebnis zu<br />
bieten und „sie davon zu über zeugen,<br />
dass man nur an wenigen Plätzen dieser<br />
Welt der Sonne so nahe ist wie im Res -<br />
taurant Sonnenberg“.<br />
KANTON<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
TIPP<br />
Stammgast Udo Jürgens über den Sonnenberg:<br />
„In <strong>Zürich</strong> habe ich als Kosmopolit eine neue Heimat<br />
gefunden, die alle An sprüche erfüllt, die ich an meinen<br />
Lebens mittelpunkt stelle: eine super Infra struktur, eine<br />
gute verkehrstechnische Anbindung an den Rest der<br />
Welt und eine äußerst reichhaltige Auswahl an kulturellen<br />
und kulinarischen Ange boten. In dieser Be ziehung<br />
ist das Restaurant Sonnen berg für mich eine der<br />
Top adressen Europas. Ich liebe die einzigartige Aus -<br />
sichts lage mit dem großartigen Blick auf <strong>Zürich</strong> und<br />
das See becken, die mich an meine Heimat Kärnten erinnert.<br />
Und ich liebe Jacky Donatz’ ehrliche Küche, die<br />
er mit seinem unverwechselbaren Charme als Gast geber<br />
in bester Showbiz-Manier kredenzt. Da Jacky weiß,<br />
dass aus schlechten Roh produkten keine erstklassigen<br />
Speisen zubereitet werden können, achtet er sehr auf<br />
die Qualität und die Frische der Lebens mittel. Und er<br />
weiß, dass man, um gut zu unterhalten, alle Sinne ansprechen<br />
muss. Eine professionelle Philosophie, die uns<br />
verbindet. Als großer Fußballfan bin ich natürlich ohne -<br />
hin fasziniert von der Aus strah lung des FIFA-Restaurants,<br />
wo ich mich so un komp liziert mit Sepp Blatter<br />
und vielen befreundeten Stars der internationalen Fußballwelt<br />
treffen und austauschen kann.“<br />
HOTEL<br />
LIFESTYLE<br />
KANTON<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
ZITAT<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
TIPP<br />
HOTEL<br />
Zürcher Geschnetzeltes<br />
mit knuspriger Rösti<br />
à la Spitzenkoch Jacky Donatz<br />
für 5 Personen als Hauptspeise<br />
LIFESTYLE<br />
Zutaten für Zürcher Geschnetzeltes<br />
450 g Kalbseckstück, von Hand geschnetzelt<br />
300 g Kalbsnieren ohne Fett (fakultativ)<br />
150 g frische Champignons<br />
80 g Butter<br />
80 g Schalotten, gehackt<br />
Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
1 dl Weißwein<br />
2 dl Vollrahm<br />
30 g Mehlbutter, halb-halb<br />
1 dl brauner Kalbsfond<br />
20 g Petersilie, gehackt<br />
Zutaten für Rösti nach Zürcher Art<br />
1 kg Kartoffeln, Kochtyp B – leicht mehlig, z.B. Bintje<br />
80 g Butter<br />
Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
Zubereitung Geschnetzeltes:<br />
In einer Bratpfanne Kalbfleisch und<br />
Nieren separat in Butter gut heiß anbraten,<br />
würzen und in einer Schüssel<br />
warmstellen. In der gleichen Bratpfanne<br />
Schalotten glasig dämpfen,<br />
die in Scheiben geschnittenen Champig<br />
nons dazugeben, würzen und kurz<br />
mitdämpfen. Anschließend mit Wein<br />
ablöschen und mit Kalbsfond auf -<br />
kochen. Die Pilze herausnehmen und<br />
zum Fleisch beigeben.<br />
Die Sauce absieben und mit Mehlbutter<br />
binden, Rahm beifügen und gut<br />
durchkochen. Fleisch und Champig -<br />
nons sachte darunter mischen und mit<br />
Petersilie bestreuen.<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 45<br />
Zubereitung Rösti:<br />
Für das Gelingen einer Rösti ist es wichtig,<br />
dass die richtigen Kartoffeln gewählt<br />
werden. Optimal für Rösti ist der<br />
Kochtyp B. Kartoffeln am Vortag kochen,<br />
so dass sie noch stichfest sind.<br />
Über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.<br />
Kartoffeln schälen und mit der<br />
Röstiraffel in feine Stäbchen raffeln.<br />
Butter in eine Bratpfanne geben (Teflonpfanne)<br />
und erhitzen. Die Kartoffeln<br />
dazugeben und mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Die Rösti während etwa<br />
15 Minuten braten und regelmäßig<br />
vermischen. Danach zu einem Kuchen<br />
formen und diesen auf einer Seite rund<br />
5 Minuten bei leicht re du zierter Hitze<br />
goldbraun anbraten. Danach die Rösti<br />
wenden und auf der anderen Seite<br />
ebenfalls goldbraun braten. Die Rösti<br />
zusammen mit dem Zürcher Geschnetz<br />
elten auf vorgewärmten Tellern anrichten.<br />
En Guete!
Sehen und gesehen werden. Hier<br />
verkehren die Werber und Architekten,<br />
die Schönen und die Reichen. Dabei<br />
sein ist im „Kauflüüte“ alles. Und alle<br />
kennen sich. Trendy wie die Gäste: das<br />
Konzertprogramm.<br />
Kaufleuten Restaurants<br />
Pelikanplatz, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 225 33 33<br />
[ www.kaufleuten.com ]<br />
Das einzig wahre Blind Date. Sie<br />
sehen nichts. Absolut nichts. Können<br />
Sie Kartoffelstock von Apfelmus unterscheiden?<br />
Treffen Sie Ihren Mund? Ist<br />
das Weißwein oder Roter? Finden<br />
Sie’s heraus! Die Bedienung hat Ihnen<br />
da einiges voraus. Diese ist nämlich sehbehindert<br />
und findet jeden Tisch blind.<br />
blindekuh – kultur bildung im dunkeln<br />
Mühlebachstrasse 148, 8008 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 421 50 50<br />
[ www.blindekuh.ch ]<br />
Essen wie Gott in Frankreich. Die<br />
Brasserie Lipp versetzt Sie in Sekunden<br />
an die Champs Elysées: Marktfrische<br />
Cuisine bourgeoise, Meeresfrüchte und<br />
erlesene Weine. Anstelle des Eiffelturms<br />
thront die Zürcher Sternwarte. Und<br />
Pariser Mode gibt’s an der nahe gelegenen<br />
Bahnhof strasse ebenfalls zu erstehen.<br />
Bon appétit!<br />
Brasserie Lipp<br />
Uraniastrasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 43 888 66 66<br />
[ www.brasserie-lipp.ch ]<br />
Kropf. Bierhalle mit ureigenem Ambiente<br />
und üppiger Deckenmalerei. Hausspezialität:<br />
Handfeste Schweizer Küche!<br />
Nahe beim Paradeplatz in den verwinkelten<br />
alten Gassen rund um St. Peter.<br />
Restaurant Bierhalle Kropf<br />
In Gassen 16, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 221 18 05<br />
Fischfrisch. Felchen frisch vom See!<br />
Hier essen Sie in einem der schönsten<br />
Parks direkt am Wasser, nur eine Spa -<br />
zierganglänge von <strong>Zürich</strong>s Innenstadt<br />
entfernt. Die Fischstube <strong>Zürich</strong>horn<br />
wurde für die Schweizerische Landes -<br />
ausstellung 1939 gebaut und zählte zu<br />
den meistbesuchten Treffpunktlokalen<br />
der unvergesslichen „Landi“. Ende 1956<br />
fiel das Hauptgebäude einem Feuer<br />
zum Opfer. Der Bungalow mit dem einzigen<br />
Strohdach in <strong>Zürich</strong> konnte aber<br />
gerettet werden.<br />
Fischstube <strong>Zürich</strong>horn<br />
Bellerivestrasse 160, 8008 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 422 25 20<br />
[ www.fischstube.ch ]<br />
Tapas olé! In der Bodega Espanola<br />
geht es mediterran zu und her. Plaudern<br />
und Lachen ausdrücklich erwünscht!<br />
Auf der Karte steht Spanisches von Tapas<br />
bis Tortilla. Mitten im Niederdorf und<br />
mitten im Leben. Die obere Etage, die<br />
Sala Morisca, ist ruhiger und schicker.<br />
Bodega Espanola<br />
Münstergasse 15, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 251 23 10<br />
Viva la Pasta. An den Wänden hängen<br />
gerahmt die Stammgäste, Platz findet<br />
man auch als Normalo immer irgendwie,<br />
aber besser Sie reservieren! Kein<br />
Ort für geflüsterte Liebeserklärungen,<br />
sondern für herzhaftes Miteinander. Die<br />
Pasta ist lecker und die Kellner molto<br />
gentile!<br />
Restaurant Commercio<br />
Mühlebachstrasse 2, 8008 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 250 59 30<br />
[ www.commercio.ch ]<br />
Zunfthaus zur Waag<br />
Münsterhof 8, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Tel. +41 44 216 99 66<br />
[ www.zunfthaus-zur-waag.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 47<br />
Zünftig! 1436 ist von der „Leinenweber<br />
Trinkstube zur Waag“ die Rede, mit denen<br />
sich die Wollweber, die bis dahin eine<br />
eigene Zunft gebildet hatten, vereinigten.<br />
Die Waag ist eine der sieben alten<br />
Zünfte, die heute noch ein eigenes<br />
Zunfthaus besitzen. Tradition pur – auch<br />
auf dem Teller!
Bei den Söldnern zu Tisch. Die Burgunderkriege<br />
brachten nicht nur unerhörte<br />
Erfolge, sondern auch große Beute<br />
an Waffen aller Art, die geeignet untergebracht<br />
werden mussten. Neben Geschützen<br />
wurden im Zeughauskeller<br />
auch die erbeuteten Banner auf be wahrt,<br />
ja sogar die Armbrust Wilhelm Tells soll<br />
hier zu sehen gewesen sein! Auf den Teller<br />
gibt’s nebst anderen Schweizer Spe zia -<br />
litäten: das Bürgermeister-Schwert – um<br />
eine echte Schwertklinge gewickelte<br />
Babybeef-Paillards!<br />
Restaurant Zeughauskeller<br />
Bahnhofstrasse 28a b. Paradeplatz, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 211 26 90<br />
[ www.zeughauskeller.ch ]<br />
Kein Käse: Schweizer Fondue! Sie<br />
befinden sich zwar nicht in der Westschweiz,<br />
aber ein Besuch Helvetiens<br />
ohne Fondue ist wie ein Oktoberfest<br />
ohne Mass. Alles 100% Schweiz: der<br />
Wein, der Käse, das Brot, die Ambiance,<br />
der Kirsch aus Eigenbrand.<br />
Le Dézaley<br />
Römergasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 251 61 29<br />
[ www.le-dezaley.ch ]<br />
Das wahrscheinlich kleinste Restaurant<br />
<strong>Zürich</strong>s. Sechs kleine Tische, ein<br />
winziger Raum, eine ebenso minimale<br />
Karte mit Siedfleisch und echten baju -<br />
warischen Weißwürsten. Serviert ein paar<br />
Meter weg vom Limmatquai und mit<br />
größtem Erlebniswert.<br />
Restaurant Weisse Rose<br />
Torgasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 251 45 71<br />
Genießen in Goethes Schlafgemach.<br />
1260 wurde das Haus erbaut. Damit ist<br />
es eines der ältesten der Stadt. Sechs<br />
Tische stehen im ehemaligen Schlafgemach<br />
J.W. von Goethes, der nach Franz<br />
Grillparzer „mitunter etwas Schlechtes<br />
schrieb, aber nie etwas Schlechtes ass“.<br />
Kaiser’s Reblaube setzt auf hochwertige<br />
Rohprodukte, liebevoll gekocht, schnörkellos<br />
präsentiert. Küchenchef Peter<br />
Brunners amüsante Kolumnen erscheinen<br />
regelmäßig im Züri-Tipp.<br />
Restaurant Kaiser’s Reblaube & Goethe Stübli<br />
Glockengasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 221 21 20<br />
[ www.kaisers-reblaube.ch ]<br />
Hotels.<br />
Herzlich willkommen!<br />
<strong>Zürich</strong>s Hotellerie mit ihren gegen<br />
11.000 Zimmern erneuert sich laufend.<br />
Immer wieder stehen Eröffnungen<br />
und Wiedereröffnungen auf der<br />
Agenda. Den Gast darf’s freuen, denn<br />
Konkurrenz belebt das Geschäft in<br />
Form attraktiver Preise.<br />
Die Zürcher sind an Touristen gewöhnt.<br />
Wie John Rusterholz, Präsident des Zürcher<br />
Hoteliervereins, stolz vermerkt: „Ob<br />
Casanova oder Churchill: Sie waren alle<br />
hier.“ Weshalb sich an der Limmat heute<br />
höchstens der Geschäftsgeist regt, wenn<br />
es heißt: die Russen und Chinesen kommen.<br />
Oder die Inder. Oder wer auch immer.<br />
Und ob Sie als <strong>Zürich</strong>s willkommener<br />
Gast schlussendlich 1 Stern, solide 3 oder<br />
deren hochpolierte 5 in Ihrer Hotel -<br />
broschüre vorfinden: Wen kümmert’s?<br />
Hauptsache, Sie sind hier und genießen<br />
Ihren Aufenthalt.<br />
Park Hyatt. Internationale, zuverlässige<br />
Business Ambiance der ersten Klasse,<br />
wie man sie sich auch im Urlaub gerne<br />
gönnt, und die auch Robbie Williams<br />
schon genossen hat. Bereits die kleineren<br />
Zimmer sind mit 36 m 2 von be hag licher<br />
Größe, und viele überzeugen dazu noch<br />
mit raumhohen Fenstern. Kurz: US Style<br />
meets <strong>Swiss</strong> Quality. Empfehlenswert.<br />
Park Hyatt<br />
Beethovenstrasse 21, 8002 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 43 883 1234<br />
[ www.zurich.park.hyatt.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 49<br />
Hotel Altstadt. Während sich die Welt<br />
draußen im City-Groove dreht, genießt<br />
man hier nach einem anderen Rhythmus:<br />
Derzeit entsteht in jedem Zimmer ein Gesamtkunstwerk,<br />
gestaltet vom Maler<br />
H.C. Jensen und einem Dichter oder einer<br />
Dichterin. Und natürlich sind die Zimmer<br />
mit den Werken der jeweiligen Autoren<br />
ausgestattet. Wir wünschen gute Er holung<br />
in Ihrer privaten Schriftsteller-Oase.<br />
Hotel Altstadt<br />
Kirchgasse 4, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 250 53 53<br />
[ www.hotel-altstadt.ch ]
LIFESTYLE HOTEL TIPP<br />
Wie Susanna Orelli<br />
die Stadt trockenlegte.<br />
Noch um 1870 soll <strong>Zürich</strong>s männliche<br />
Bevölkerung den Großteil ihrer Tage in<br />
Weinseligkeit verbracht haben. Pro 137<br />
Einwohner gab es eine Wirtschaft! Und<br />
Schnaps war in aller Regel billiger zu<br />
haben als nicht-alkoholische Getränke.<br />
So es die überhaupt gab.<br />
„Nicht mit mir!“ sagte sich damals die<br />
Bauerntochter Susanna Orelli. Mit eini -<br />
gen Geschlechtsgenossinnen gründete<br />
sie den „Frauenverein für Mässigkeit<br />
und Volkswohl“ und eröffnete ab 1894<br />
mit großem Erfolg eine alko holfreie<br />
Wirtschaft nach der an deren. Das Rezept:<br />
Kein Konsumationszwang, tiefe<br />
Preise, kein Trinkgeld. Gut 100 Jahre<br />
später können Sie sich immer noch –<br />
und immer komfortabler – von Frau<br />
Orellis Erfolg überzeugen: in den Sorell<br />
Hotels. Allein in <strong>Zürich</strong> erwarten Sie<br />
heute fünf Betriebe in gepflegtem,<br />
doch preiswertem Rahmen, zum Beispiel<br />
das beliebte Hotel Rütli in der<br />
Altstadt. Hier warten neben Standardzimmern<br />
auch Cityrooms auf Sie,<br />
jeder einzelne gestaltet von einem<br />
Graffitikünstler.<br />
Entspannt: das loungige Hotel Seefeld,<br />
unweit vom See. Falls Sie grad vorbeispazieren:<br />
Das Rindfleisch Tatar ist ein<br />
empfehlenswerter Snack, den man sich<br />
auch teilen darf. Dazu – so ändern sich<br />
die Zeiten selbst beim Frauen ver ein –<br />
gibt’s mittlerweile sogar ein Bier.<br />
Die Krönung von Susanna Orellis<br />
Schöpfung: das Hotel <strong>Zürich</strong>berg –<br />
eine ge lungene Hochzeit zwischen alt<br />
und neu, Jugendstil und wahrlich kurven<br />
reicher Trendarchitektur. Auch wenn<br />
Sie nicht dort wohnen: Die Aussicht<br />
bei Scho ko lade und Kuchen ist phäno<br />
menal (Tram Nummer 6, Richtung<br />
Zoo, Endstation).<br />
[ www.sorellhotels.com ]<br />
[ www.zuerichberg.ch ]<br />
[ www.rutli.ch ]<br />
[ www.hotel-seefeld.ch ]<br />
Blick vom Hotel <strong>Zürich</strong>berg<br />
Hotel Baur au Lac. Fünf Sterne am See.<br />
Suiten, in denen sich schon Sissi wohlfühlte.<br />
Restaurants, in denen Krawatten<br />
genauso zum guten Ton gehören wie<br />
makelloser Service, und das alles im<br />
eigenen Park an allerbester Lage: Wer<br />
im Baur au Lac residiert, nimmt <strong>Zürich</strong><br />
seit 1844 aus dem Logenplatz ins Visier.<br />
Und da Hotelgründer Johannes Baur ein<br />
Vorarlberger war, wird der Name nicht<br />
„Bor“, sondern schlicht „Baur“ ausgesprochen.<br />
Hotel Baur au Lac<br />
Talstrasse 1, 8001 Zurich<br />
Telefon + 41 44 220 50 20<br />
[ www.bauraulac.ch ]<br />
Hotel Savoy Baur en Ville. Gleiche<br />
Herkunft, große Klasse. Das heutige<br />
Savoy war 1838 Johannes Baurs erstes<br />
Hotel. Ein weitsichtiger Entscheid, wie<br />
die Gegenwart zeigt: Genießen Sie hier<br />
am besten jeden Quadratmeter, denn<br />
im Savoy Baur en Ville wohnen Sie an<br />
der zweitteuersten Lage der Welt. Zentraler<br />
als am Paradeplatz kann man in<br />
<strong>Zürich</strong> aber auch kaum vorfahren. Und<br />
viel luxuriöser auch nicht.<br />
Hotel Savoy Baur en Ville<br />
Paradeplatz, 8022 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 215 25 25<br />
[ www.savoy-zuerich.ch ]<br />
The Dolder Grand<br />
Kurhausstrasse 65, 8032 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 456 60 00<br />
[ www.doldergrand.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 51<br />
The Dolder Grand. Noch weiß kaum<br />
jemand, was sich hinter den ehrwür -<br />
digen Mauern des Hotels Dolder derzeit<br />
tut. Doch bald, nach längerer Um bau -<br />
zeit, entsteigt diese große Dame<br />
der Zürcher Hotellerie einmal mehr<br />
dem Jungbrunnen. Auf dass alle wieder<br />
sofort sehen, warum sie seit jeher –<br />
hoch über dem <strong>Zürich</strong>see das Attribut<br />
„Prächtig!“ für sich gepachtet hat.
Hotel Widder. Wie baut man 42 Zimmer<br />
und 7 Suiten in ein Altstadthaus? Gar<br />
nicht. Aber wenn Sie gleich 8 historische<br />
Gebäude zusammenlegen, ist das schon<br />
etwas anderes. Und erst recht, wenn dabei<br />
nicht einfach ausgehöhlt, sondern etwas<br />
unvergleichlich Neues geschaffen<br />
wird. So geschehen in <strong>Zürich</strong>. So in herausragender<br />
Weise zu erleben im Hotel Widder.<br />
Und so vollbracht von der Architektin<br />
Tilla Theus. Der Dank ihrer Mitarbeiter: die<br />
mütterliche Katze auf der Hausfassade.<br />
Sie symbolisiert den liebevollen Ein satz der<br />
Architektin für ihr Werk. Und trägt die<br />
gleiche Brille wie die Designerin selbst.<br />
Hotel Widder<br />
Rennweg 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 224 25 26<br />
[ www.widderhotel.ch ]<br />
Lady’s First. Nicht nur in einigen<br />
Zürcher Badeanstalten haben Damen<br />
exklusiven Zugang, sondern auch im<br />
Lady’s First kommen die Ladies first. Moderne<br />
Männer sind in den 28 Zimmern<br />
mit altem Parkett und hohen Decken<br />
zwar durchaus willkommen, aber die<br />
oberen Etagen gehören allein den Frauen.<br />
Freuen Sie sich auf eine Saunalandschaft,<br />
Fußbäder, Massagen, Solarium,<br />
Ruheraum, eine Dachterrasse und vieles<br />
mehr.<br />
Lady’s First<br />
Mainaustrasse 24, 8008 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 380 80 10<br />
[ www.ladysfirst.ch ]<br />
Hotel Otter. Mittendrin im Oberdorf, beliebt<br />
bei Musikern, Models und DJ’s und<br />
dazu einfach hübsch: das kleine<br />
Hotel Otter in 770 Jahre alten Mauern.<br />
16 Zimmer, mal in Hellblau, mal in Rosa,<br />
dann wieder in Beige und Blütenweiß,<br />
empfangen Gäste, die sich in großen<br />
Kettenhotels vielleicht etwas weniger zu<br />
Hause fühlen. Ein Hammer für die Sinne:<br />
das Appartement in Teuflisch-Rot samt<br />
Flammen und Himmel-Blau mit goldenen<br />
Putten-Engelchen. Im Parterre: die quicklebendige<br />
„Wüste“, eine Bar mit waschechten<br />
Zürchern.<br />
Hotel Otter<br />
Oberdorfstrasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 251 22 07<br />
[ www.hotelotter.ch ]<br />
Bars, Cafés und andere Oasen.<br />
Café Bar Odeon<br />
Hechtplatz, Rüdenplatz, Münzplatz –<br />
<strong>Zürich</strong> wimmelt nur so von lauschigen<br />
Plätzen, Parks und abgelegenen Eckchen.<br />
Ebenso von Bars und Lounges<br />
jeder Façon. Setzen Sie sich hin,<br />
nehmen Sie sich Zeit, schauen Sie<br />
dem Treiben zu, so entdecken Sie die<br />
wahre Schönheit der Limmatstadt.<br />
Odeon. Das Odeon ist keine Bar. Das<br />
Odeon ist eine Institution. Hier haben alle<br />
großen Literaten gesessen – heute trifft<br />
man Intellektuelle, Künstler, Theaterkritiker,<br />
Schwule und Heteros, Jedermann<br />
und -frau. Einmalig schönes Interieur<br />
aus der Jahrhundertwende.<br />
Café Bar Odeon<br />
Limmatquai 2, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 251 16 50<br />
[ www.odeon.ch ]<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 53<br />
Ganz hübsch: die Wüste. Kontaktfreudig?<br />
Im Oberdorf geht es fröhlich zu<br />
und her. Der Bar mit dem hohen Lärmpegel<br />
und karibischem Ambiente fehlt<br />
nur eines: ein Sandstrand vor dem Haus.<br />
Wüste Bar<br />
Oberdorfstrasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 251 22 07<br />
[ www.wueste.ch ]<br />
Der Glanz vergangener Zeiten. Sie<br />
stehen nippend am Flügel und gönnen<br />
sich erstklassige Pianoklänge. Sie schwelgen<br />
in vergangenen Zeiten. Oder Sie sind<br />
einfach frisch verliebt und suchen den<br />
besonderen Ort, Ihrem Partner dies ins<br />
Ohr zu flüstern. Dann gibt es für Sie nur<br />
ein Ziel: die Splendid American Piano Bar.<br />
Hotel Splendid & American Bar<br />
Rosengasse 5, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 252 58 50<br />
[ www.hotelsplendid.ch ]
Bratwurst- und Güggeli-Imperium.<br />
„Alle haben sie uns schon ihre Zähne gezeigt:<br />
Ex-Missen, TV-Moderatoren, Frau<br />
Anna Mae Bullock alias Tina Turner und<br />
sogar der griechische orthodoxe Erzbischof<br />
Iakovos. Das zeigt, dass unsere<br />
Bratwurst mehr ist als nur 20 cm Fleisch<br />
mit 500 Kilokalorien, 33 Gramm Fett und<br />
etwas satanisch-scharfem Senf. Nein,<br />
unsere Grill-Bratwurst ist für <strong>Zürich</strong> das,<br />
was der Eiffelturm für Paris, die «Golden<br />
Gate Bridge» für San Francisco und der<br />
Stau am Baregg-Tunnel für den Aargau<br />
ist: Nämlich schlichtweg das Beste. Hat<br />
übrigens 2001 auch schon Trend-Tausend<br />
sassa Tyler Brûlé in seinem Magazin<br />
«Wallpaper» erkannt. Damals, bevor er<br />
sich dranmachte, die <strong>Swiss</strong>air für ein bescheidenes<br />
Trinkgeld neu anzumalen.“<br />
So steht’s auf der Homepage. Wir haben<br />
dem nichts hinzuzufügen. Güggeli sind<br />
übrigens Hähnchen und am Sternen Grill<br />
am Bellevue besonders knusprig!<br />
Sternen Grill / Restaurant Vorderer Sternen<br />
Theaterstrasse 22, 8001 <strong>Zürich</strong>-Bellevueplatz<br />
Telefon + 41 44 251 49 49<br />
[ www.vorderer-sternen.ch ]<br />
See-enswert! Nur im Sommer offen,<br />
aber doppelt spektakulär. Baba, der Grillmeister,<br />
wirft die Steaks in hohem Bogen<br />
auf die Glut. Und Sie werfen Ihr Auge<br />
direkt auf den See und die Flaniermeile<br />
<strong>Zürich</strong>s.<br />
Restaurant Pumpstation<br />
Seeanlage Utoquai, 8008 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 260 96 69<br />
[ www.pumpstation.ch ]<br />
Oepfelchammer. Wer es schafft, durchs<br />
Gebälk zu klettern, wird in der ältesten<br />
Schenke <strong>Zürich</strong>s mit einem guten Schluck<br />
Wein belohnt. Unzählige eingeritzte<br />
Vermächtnisse an den Wänden derer,<br />
die der Tradition huldigten – Spuren<br />
großer Weltgeschichte und kleiner<br />
Studentenfeiern. Ein echtes Stück Ur-<br />
<strong>Zürich</strong>. Hier das strenge Reglement:<br />
[ www.oepfelchammer.ch/<br />
Dokumente/Oeli_Reglement.pdf ]<br />
Restaurant Oepfelchammer<br />
Rindermarkt 12, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 251 23 36<br />
[ www.oepfelchammer.ch ]<br />
Essen bis irgendwann. Wer geht denn<br />
schon um Mitternacht ins Bett! Junge<br />
und jung Gebliebene holen sich im<br />
New Point rund um die Uhr die nötigen<br />
Kalorien für den weiten Weg durch<br />
<strong>Zürich</strong>s Nachtleben.<br />
NewPoint<br />
7 x in <strong>Zürich</strong>, Standorte unter:<br />
[ www.newpoints.ch ]<br />
Josef. Der Klassiker unter den Szene-<br />
Treffs. Modulares Essen, gute Leute und<br />
mitten im Kreis 5. Ohne Reservation<br />
gibt's keine Chance auf einen Sitzplatz<br />
und man verbringt den Abend stehenderweise<br />
an der Maria-Bar.<br />
Restaurant Josef<br />
Gasometerstrasse 24, 8005 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 271 65 95<br />
[ www.josef.ch ]<br />
Theatralisch. Der Neumarkt ist nicht<br />
nur von vorne eines der hübschesten<br />
Plätzchen <strong>Zürich</strong>s, sondern auch für das<br />
schönste Gartenrestaurant hintenherum<br />
berühmt. Das kleine und weitherum bekannte<br />
Theater am Neumarkt liegt gleich<br />
Mauer an Mauer mit der kleinen Oase.<br />
Wirtschaft / Bar / Destithek Neumarkt<br />
Neumarkt 5, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 252 79 39<br />
[ www.wirtschaft-neumarkt.ch ]<br />
Cüpli am Quai. Schöner kann man<br />
nirgend wo Cüpli trinken. Direkt an der<br />
Limmat, Postkartensicht aufs Grossmünster<br />
und schöne Menschen, die<br />
diesem Ausblick allabendlich ebenfalls<br />
nicht widerstehen können.<br />
Hotel zum Storchen<br />
Am Weinplatz 2, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 44 227 27 27<br />
[ www.storchen.ch ]<br />
Für Sterngucker. Atemberaubend: Die<br />
Sicht auf die Stadt. Einmalig: Eine Bar in<br />
der Sternwarte. Das Abenteuer Apéro<br />
beginnt nahe der Bahnhofstrasse.<br />
Sternwarte Urania / Jules Verne Panorama Bar<br />
Uraniastrasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon + 41 43 888 66 66<br />
[ www.jules-verne.ch ]<br />
Von Tunika bis Tarot. Was Weltenbummler<br />
aus Asien mitbringen, was<br />
handgefärbt gesponnen ist, was in Ihrer<br />
Zukunft steht – das alles gibt’s am alternativen<br />
Markt im Rosenhof zu kaufen.<br />
Versteckt zwischen Hirschenplatz und<br />
Limmatquai, umrahmt von hübschen<br />
Beizchen.<br />
Rosenhof<br />
März bis November<br />
Donnerstag, 10.00 – 20.00 Uhr<br />
Samstag, 10.00 – 17.00 Uhr<br />
[ www.rosenhof.ch ]
Ganz <strong>Zürich</strong> ist ein Shopping Center.<br />
Shopping in <strong>Zürich</strong> ist so vielfältig,<br />
dass man darüber schlicht ein eigenes<br />
Buch schreiben könnte. Oder gar sollte!<br />
Doch in ein paar Monaten, wenn<br />
nicht Wochen, wären Teile des schönen<br />
Werks bereits wieder Altpapier.<br />
Denn gerade in den unauffälligen<br />
Ecken und kleinen Gassen, in den<br />
Außenquartieren und Seitenstraßen,<br />
überall dort halt, wo man mal eben<br />
nicht hinschaut, sprießen gleich neben<br />
alteingesessenen Handwerkern<br />
laufend neue Einkaufsmöglichkeiten<br />
aus dem Boden. Es ist, als läge der umtriebige<br />
Frühling im ständigen Wettstreit<br />
mit dem besonnenen Herbst.<br />
Zu welcher Jahreszeit Sie <strong>Zürich</strong> auch entdecken,<br />
heiß geliebt bei 30 Grad oder<br />
eisgekühlt zur Weihnachtszeit: Einkaufen<br />
macht in <strong>Zürich</strong> immer Spaß.<br />
Nehmen wir zur Verdeutlichung mal an,<br />
Sie erwischen einen dieser wenigen Tage,<br />
an denen der Verkehr im hochwinterli-<br />
chen Chaos zusammenbricht, wenn<br />
Tramschienen vereisen und Auto-Pendler<br />
wissen, dass sie in den nächsten Stunden<br />
viel Geduld brauchen. Sie selbst sitzen<br />
der weil im warmen Kaffeehaus. Und Ihr<br />
heißer Punsch mundet ausgezeichnet,<br />
denn Sie sind ja zu Fuß unterwegs. Und<br />
draußen vor der Tür wartet die welt berühmte<br />
Bahn hofstrasse.<br />
Die Schönen, die Reichen<br />
und die ganz Normalen.<br />
Sie sind alle da, die Luxusanbieter mit<br />
feiner Mode und teurem Leder, die Juweliere,<br />
die Banken, das bekannteste<br />
Schweizer Spielwarengeschäft und mehr.<br />
Nicht zu vergessen: die piekfeinen<br />
Waren häuser – insbesondere Jelmoli und<br />
Globus, wo der Kaviar zufrieden neben<br />
Dom Pérignon residiert und geschürzte<br />
Baristas mitten in der Lebensmittelabteilung<br />
besten Espresso und Grappa, Sushi<br />
oder Bruschette und gern auch Reisschnaps<br />
oder einen köstlichen Tropfen<br />
aus der Toscana servieren.<br />
So werden an der Bahnhofstrasse fast alle<br />
Wünsche erfüllt, darunter auch die ganz<br />
alltäglichen, weshalb hier beileibe nicht<br />
nur die oberen 10.000 flanieren.<br />
Nicht weit entfernt: das Quartier Schipfe.<br />
Hier schupften – daher der Name – früher<br />
Fischer ihre Schiffe ans Ufer. Heute ist die<br />
Schipfe einerseits eine Handwerkergasse<br />
für Goldschmiede, Modedesigner, feine<br />
Lederwaren, Antiquitäten und mehr. Andererseits<br />
haben sich in der Umgebung<br />
viele Modeboutiquen (In Gassen, Storchen<br />
gasse und Strehlgasse, Wühre) niedergelassen,<br />
und auch fürs leibliche<br />
Wohl ist in der Umgebung gut gesorgt.<br />
Einkaufen im Dörfli.<br />
Auf der anderen Flussseite: der Limmatquai,<br />
das Niederdorf und Oberdorf. Hier<br />
besang vor etwa 30 Jahren der Schweizer<br />
Liedermacher Stephan Eicher mit einigem<br />
Erfolg „Les Filles du Limmatquai“,<br />
die „Mädchen vom Limmatquai“. Das<br />
waren noch Zeiten! Aber zurück zur Gegenwart:<br />
Um Ihnen nun aus dem reichen Shopping-Bouquet<br />
im „Dörfli“ genau Ihre<br />
Lieblingsgeschäfte zu empfehlen, fehlen<br />
uns die hellseherischen Qualitäten. Wie<br />
so oft in <strong>Zürich</strong> gilt halt auch hier: Picken<br />
Sie doch einfach selbst Rosinen! Es ist<br />
ja alles so nah beieinander: Ob Mode<br />
aus zweiter Hand, echte Meteoriten-<br />
Splitter, esoterische Literatur oder MP3-<br />
Player: Die Auswahl ist beinahe endlos.<br />
Und am Ende des Oberdorfs wartet<br />
auch noch die Rämistrasse mit einigen<br />
renommierten Galerien.<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 57
Einkaufen auf großem Fuß.<br />
Jedes Zürcher Quartier bietet beim „Lädäle“<br />
kleine und große Überrasch un -<br />
gen, und so meinen manche Limmatstädter<br />
etwas pikiert: „Nicht alle Shops<br />
sind bei der Bahnhofstrasse oder im<br />
Niederdorf.“ Richtig – und so heißt<br />
dieses Kapitel ja auch nicht umsonst:<br />
„Ganz <strong>Zürich</strong> ist ein Shopping Center“.<br />
Als Beweis hier unser Tipp aus der Zürcher<br />
Multikulti-Ecke im Kreis 4: Sascha’s<br />
bietet Schuhe für Männer mit langen<br />
Füßen. Ab Größe 46 steht man an der<br />
Bäckerstrasse goldrichtig, und mit Größe<br />
50 werden Sie immer noch gut bedient.<br />
KANTON<br />
Nicht immer offen. Aber immer öfter.<br />
Zum Schluss ein Wort zu den Öffnungszeiten:<br />
Die Schweiz diskutiert immer<br />
wieder über unbeschränktes Einkaufen.<br />
Und bei Abstimmungen lehnen die<br />
Konsumenten die große Einkaufsfreiheit<br />
dann ab. Und so hält die Moderne<br />
hierzulande nur schrittchenweise Einzug.<br />
Manche Geschäfte feiern den<br />
Abend ab 18.30 Uhr, andere erst um<br />
20.00 Uhr. Manche schließen über Mittag,<br />
andere nicht. Und im Shopville,<br />
der Einkaufsmeile unterm Bahnhof,<br />
gelten gleich nochmal andere Regeln:<br />
Hier gibt’s niemals einen Feiertag.<br />
Für Ihren virtuellen Besuch:<br />
[ www.pastorini.ch ]<br />
[ www.saschas.ch ]<br />
[ www.railcity.ch ]<br />
SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />
ZITAT<br />
ESSEN<br />
SHOPPING<br />
TIPP<br />
HOTEL<br />
LIFESTYLE<br />
Wertvoll spielen: Pastorini.<br />
Schon seit über 80 Jahren im<br />
Dienst der Kinder: Pastorini am<br />
Weinplatz (unweit vom Paradeplatz).<br />
Hier kommen alle Großen<br />
und Kleinen auf ihre Kosten, die<br />
gern basteln, malen oder Musik<br />
machen. Hier hat Holz als Spielzeug<br />
noch einen großen Auftritt<br />
und die schönsten Plüschtiere<br />
warten darauf, geknuddelt zu<br />
werden. Kurz: Hier – und im<br />
220-seitigen Pastorini-Katalog –<br />
gibt’s wenig Plastik und trotzdem<br />
viel zu entdecken.<br />
Pastorini, Weinplatz 3, <strong>Zürich</strong><br />
Telefon +41 44 228 70 70<br />
Events.<br />
Wenn <strong>Zürich</strong> bebt.<br />
Januar<br />
CSI <strong>Zürich</strong><br />
Die besten der Welt treten im Hochglanz-sanierten<br />
Zürcher Hallenstadion<br />
gegen Oxer und Trippelbarren an.<br />
Springreiter und Pferde kämpfen in 15<br />
Prüfungen um über eine Million Franken<br />
Preisgeld. [ www.mercedes-csi.ch ]<br />
Art on Ice<br />
Eiskalt genießen: Erleben Sie die Eiskunstlauf-Olympiasieger,<br />
Welt- und Europameister<br />
live on Ice. Begleitet von<br />
Top-Musikstars – wie in früheren Jahren<br />
Seal, Robin Gibb of the Bee Gees, Chris<br />
de Burgh oder Monserrat Caballé. Art<br />
on Ice gilt als „die bedeutendste Eislaufgala<br />
der Welt“. [ www.artonice.ch ]<br />
April<br />
Sechseläuten<br />
Das erste Sechs-Uhr-Läuten nach dem<br />
Winterhalbjahr bedeutete im Mittel -<br />
alter Frühlingsbeginn und damit längere<br />
Tageshelle – ein Grund für Meister und<br />
Gesellen, zu feiern. Normalerweise fällt<br />
das <strong>Zürich</strong>er Frühlingsfest auf Mitte April.<br />
Es beginnt am Sonntag mit dem Kinderumzug.<br />
Der Sechseläuten-Montag, der<br />
eigentliche Festtag, gehört ganz den<br />
Zünftern und beginnt mit einem fest lichen<br />
Mittagessen auf den Zunftstuben. Am<br />
Nachmittag findet der gemeinsame Zug<br />
der Zünfte mit über 3.000 Mitwirkenden<br />
in historischen Kostümen zur Sechse -<br />
läutenwiese statt. Punkt 18.00 Uhr, mit<br />
dem letzten Schlag der Glocke von<br />
St. Peter, wird der Holzstoß samt dem<br />
Knallkörper-gefüllten „Böögg“ entzündet.<br />
Gemäß einer Überlieferung prophezeit<br />
seine möglichst frühe Explosion einen<br />
besonders schönen Sommer.<br />
[ www.sechselaeuten.ch ].<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 59<br />
<strong>Zürich</strong> Marathon<br />
6.000. Sie alle rennen sich beim <strong>Zürich</strong><br />
Marathon die Seele aus dem Leib. Die<br />
bes ten Zuschauerplätze: am Bürkliplatz.<br />
So oft wie an keinem anderen Punkt der<br />
Strecke – nämlich vier Mal – kommen die<br />
Marathonis am Bürkliplatz vorbei. Landiwiese<br />
(Start/Ziel): Mit zum Eindrücklichs -<br />
ten des Marathons gehört der Start. Nach<br />
dem Startschuss ergießt sich ein Heer<br />
von Läuferinnen und Läufern auf das<br />
Mythenquai. [ www.zurichmarathon.ch ]
Juni<br />
Zürcher Festspiele<br />
Die Konzerte gehören zur Spitzenklasse.<br />
Das Begleitprogramm in den Museen<br />
und Theatern ebenfalls. Und wer kein<br />
Ticket erstehen will oder kann, darf auf<br />
dem Münsterhof kostenlos Über tra -<br />
gungen auf Großleinwand verfolgen!<br />
[ www.zuercher-festspiele.ch ]<br />
Juli<br />
Züri-Fäscht<br />
Nur alle 3 Jahre, aber doppelt einzigartig:<br />
500.000 Bratwürste und Cervelats gehen<br />
über die Theke. Dazu spektakuläre Shows<br />
auf dem Wasser. Die ganze Stadt verwandelt<br />
sich in ein Festzelt mit gegen<br />
2 Millionen gutgelaunten Menschen<br />
aus der Schweiz und dem Ausland. Die<br />
Feuerwerke – am Freitag mit klassischer<br />
Livemusik und am Samstag die Pop-<br />
Version – gehören zu den überhaupt<br />
größten. [ www.zuerifaescht.ch ]<br />
Longstreet Carnival<br />
Alle 2 Jahre verwandelt sich die Langstrasse<br />
in eine Mischung von Karibik,<br />
Ka ter und Karneval. <strong>Zürich</strong>s heimeligs -<br />
ter Groß-Anlass, und das im Herzen<br />
des berüchtigten Chreis Cheib.<br />
[ www.carnival.ch ]<br />
Caliente! Festival Tropical<br />
Wie der Name verspricht: Heiß, leicht<br />
gekleidet und richtig tropisch. Tanzen,<br />
Lachen und Caipirinha trinken, die<br />
ganze Nacht durch – mit speziellen Live-<br />
Acts im Volkshaus. Da wird aus <strong>Zürich</strong><br />
3 Tage Rio! [ www.caliente.ch ]<br />
August<br />
1. August, Nationalfeiertag<br />
Der heilige Tag der Schweizer: Cervelat<br />
bräteln, Erst-August-Weggen essen,<br />
Ra keten steigen lassen und dem hel ve -<br />
tischen Nationalstolz frönen. In der ganzen<br />
Schweiz!<br />
Weltklasse <strong>Zürich</strong><br />
Im neu erbauten Stararchitekten-Stadion<br />
„Letzigrund“ stehen nur die Besten am<br />
Start. Fast jedes Jahr werden hier Rekorde<br />
aufgestellt. Ein Leichtathletik-Meeting aus<br />
der Golden-League-Serie und eines der absoluten<br />
Weltklasse! [ www.weltklasse.ch ]<br />
Dörfli-Fäscht<br />
Rund um den Hirschenplatz geht Ende<br />
August im Niederdorf nochmal die Post ab.<br />
Open-Air und meist Open-End! In <strong>Zürich</strong>s<br />
schönsten Gassen mitfeiern und die spezi -<br />
elle Dörfli-Stimmung aufsaugen! Mit dem<br />
nach Guinness-Book längsten Beizentisch<br />
der Welt. [ www.doerflifaescht.ch ]<br />
Theaterspektakel<br />
Das Zürcher Theaterspektakel hat sich zu<br />
einem kulturellen Anlass mit internationaler<br />
Anziehungskraft entwickelt und ist<br />
heute eines der wichtigsten europäischen<br />
Festivals für zeitgenössische Formen darstellender<br />
Künste. Das Spektakel dauert<br />
18 Tage und findet in den letzten beiden<br />
Augustwochen auf der „Landiwiese“<br />
statt. Das traumhaft gelegene Festival -<br />
gelände direkt am <strong>Zürich</strong>see umfasst<br />
mehrere, teils eigens errichtete Spielstätten.<br />
[ www.theaterspektakel.ch ]<br />
Street-Parade<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 61<br />
Limmatschwimmen<br />
Packen Sie die Badehose ein! Und wenn<br />
Sie genügend fit sind, schwimmen Sie<br />
mit bis zu 4.000 anderen begeisterten<br />
Zürcherinnen und Zürchern einfach gemütlich<br />
die Limmat hinunter. <strong>Zürich</strong> aus<br />
der Froschperspektive!<br />
[ www.limmatschwimmen.ch ]<br />
Street Parade<br />
Rund eine Million Ravesüchtige aus der<br />
ganzen Welt tanzen und prunken mit<br />
den schillerndsten Outfits um die Wette.<br />
<strong>Zürich</strong> hat Berlins Love Parade den Rang<br />
abgelaufen und sich zum Mega-Event<br />
der Jungen und jung gebliebenen gemausert.<br />
Die bekanntesten DJ’s legen<br />
auf. Partys auf vielen Plätzen der Stadt.<br />
Jeweils 2. Wochenende im August. Und<br />
kostenlos! [ www.streetparade.ch ]
Knabenschiessen<br />
September<br />
Knabenschiessen<br />
Nebst dem riesigen Jahrmarkt nehmen<br />
hier jugendliche Schützen echte Zielscheiben<br />
aufs Korn. Gekürt wird der<br />
jährliche Schützenkönig. Es haben aber<br />
auch schon Mädchen gewonnen. Geschossen<br />
wird mit Schweizers Lieblingsstück:<br />
dem Armee-Sturmgewehr 90.<br />
[ www.knabenschiessen.ch ]<br />
Dezember<br />
Silvesterlauf<br />
<strong>Zürich</strong> ist auch in der kalten Jahreszeit auf<br />
den Beinen! Quer durch die weihnächt -<br />
liche Stadt. Seit neustem gibt’s auch die<br />
Kategorie Stadt gegen Land – unter dem<br />
Motto: „Wer isch besser zwäg?“ Zunehmend<br />
sind auch große Namen auf der<br />
Piste. [ www.silvesterlauf.ch ]<br />
Kultur rund um die Uhr.<br />
Vor bald 30 Jahren erlebte <strong>Zürich</strong> unruhige<br />
Zeiten, weil klassische und<br />
moderne Musik- und Theater-Events<br />
von der Stadt-Regierung mit grundverschiedenen<br />
Ellen gemessen wurden.<br />
Heute ist das kulturelle Leben<br />
<strong>Zürich</strong>s zwar ruhiger – aber doch viel<br />
bunter. Und das ist gut so. Machen<br />
wir uns also auf zu einer kurzen Tour<br />
de Kultur.<br />
Der Wert der schönen Künste variiert<br />
nach Standpunkt des Betrachters. Für die<br />
einen ist das Zürcher Opernhaus ein<br />
Grund zum Schwärmen, und beim Gedanken<br />
ans Ballett kommen er oder sie<br />
ins Träumen. Die anderen zieht es mehr<br />
zum Schauspiel am Pfauen oder im<br />
Schiffbau, der ehemaligen Werft. Manche<br />
mögens eine Nummer kleiner und<br />
reisen aus der ganzen Schweiz zu einer<br />
der zahllosen Kleintheater-Bühnen,<br />
wo Georg Kreisler genau so leicht Freun -<br />
de findet wie der Räuber Hotzenplotz<br />
und Michael Mittermeier.<br />
Immer beliebter: das Musical Theater<br />
11. Seit Ende 2006 ist es in <strong>Zürich</strong>s Norden<br />
zuhause und empfängt Abend für<br />
Abend bis zu 1.500 Gäste. Viele der großen<br />
Aufführungen laufen hier mit gewaltigem<br />
Erfolg. Konzerte, ob Techno,<br />
Samba oder Free Jazz, gibt’s in <strong>Zürich</strong><br />
täglich, manchmal „uf dr Gass“ und<br />
sonst in Dutzenden von Restaurants und<br />
Clubs jeder Größenordnung.<br />
Die ganz Großen – ob Dalai Lama, Fight<br />
Night, Cirque du Soleil oder die Eagles<br />
auf der allerneusten Reunion-Tour – geben<br />
sich regelmäßig im Hallenstadion<br />
die Klinke in die Hand. Im ehrwürdigen<br />
Albisgütli läuft neben viel hiesiger Folklore<br />
auch jedes Jahr das längste Country-<br />
Festival der Welt. Die mehrfach ausgezeichnete<br />
Maag Music Hall ist mal<br />
große Bühne für eine teenige Casting-<br />
Show, mal genau richtig für Chris Rea<br />
oder das Musical „Grease“.<br />
Herzbaracke<br />
SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 63<br />
Ganz anders, fast schon chaotisch, künstlerisch<br />
mal eine Erleuchtung, mal auch eine<br />
grobe Herausforderung: das sommer liche<br />
Theaterspektakel am See ufer. Es gehört<br />
bei vielen Zürchern allein schon wegen<br />
der kulinarischen Festival-Vielfalt zum<br />
festen Jahresprogramm (siehe auch<br />
„Events“). Das genaue Gegenstück,<br />
ganz klein, ganz romantisch: die Herzbaracke,<br />
ein Theater auf dem See, von
Tourort zu Tourort dümpelnd und doch<br />
irgendwie kein Boot: Das müssen Sie<br />
wohl selbst sehen, sonst glauben Sie<br />
eh nicht, dass diese Komödie, diese<br />
schwimmende Schnaps idee, tatsächlich<br />
so gut funktioniert.<br />
War’s das? Keinesfalls. Unser Tipp: Lesen<br />
Sie am Donnerstag den Züri-Tipp im<br />
Tages-Anzeiger, und Sie wissen, was läuft.<br />
Auch online!<br />
[ www.zueritipp.ch ]<br />
[ www.kulturinfo.ch ]<br />
[ www.schauspielhaus.ch ]<br />
[ www.opernhaus.ch ]<br />
[ www.hallenstadion.ch ]<br />
[ www.maagmusichall.ch ]<br />
[ www.albisguetli.ch ]<br />
[ www.theaterspektakel.ch ]<br />
[ www.herzbaracke.ch ]<br />
[ www.theater11.ch ]<br />
Hollywood is Switzerland.<br />
In <strong>Zürich</strong> werden täglich an die 50<br />
unterschiedliche Filmtitel gespielt.<br />
Die meisten davon in Originalsprache<br />
mit Untertiteln. Als Vergleich:<br />
Los Angeles bietet deren 25 pro Tag.<br />
Wer nicht nur Stars, sondern auch<br />
echte Sterne sehen will, kann seiner<br />
cineastischen Leidenschaft an diversen<br />
traumhaften Orten unter freiem<br />
Himmel frönen. Im Kino am See beim<br />
<strong>Zürich</strong>horn, am Filmfluss bei der Badi<br />
Unterer Letten, im Openair-Kino am<br />
Idaplatz oder im Schlemmer-Kino auf<br />
dem Uetliberg.<br />
Und seit <strong>Zürich</strong> auch sein eigenes<br />
kleines Filmfestival besitzt, kann es<br />
durchaus sein, dass Sie dort einer<br />
tatsächlichen Berühmtheit live begegnen.<br />
[ www.cineman.ch ]<br />
[ www.orangecinema.ch ]<br />
[ www.filmfluss.ch ]<br />
[ www.idaplatz.org ]<br />
[ www.kinoamberg.ch ]<br />
[ www.kino-openair.ch ]<br />
[ www.zurichfilmfestival.org ]<br />
Kino am See<br />
<strong>Zürich</strong> multimedial.<br />
Lesestoff, Augenweiden, Ohrwürmer.<br />
Infotipps<br />
Offizielle Homepage<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong><br />
[ www.stadt-zuerich.ch ]<br />
<strong>Zürich</strong> Tourismus<br />
Tourist Service im Hauptbahnhof<br />
8021 <strong>Zürich</strong><br />
Telefon+ 41 44 215 40 40<br />
information@zuerich.com<br />
[ www.zuerich.com ]<br />
Zürcher Oberland<br />
Tourismus Region Zürcher Oberland<br />
Auskunftsstelle<br />
c /o Schifffahrtsgenossenschaft<br />
Greifensee , Postfach 17<br />
Seestrasse , 8124 Maur<br />
Tel. + 41 44 980 02 16<br />
info@trzo.ch<br />
[ www.trzo.ch ]<br />
<strong>Zürich</strong> Unterland<br />
Züri-Unterland Tourismus<br />
Kasernenstrasse 1, 8180 Bülach<br />
Telefon+ 41 79 750 22 92<br />
info@zueri-unterland.ch<br />
[ www.zueri-unterland.ch ]<br />
Winterthur<br />
Winterthur Tourismus<br />
Im Hauptbahnhof, 8401 Winterthur<br />
Tel. + 41 52 267 67 00<br />
tourismus@win.ch<br />
[ www.winterthur-tourismus.ch ]<br />
Rapperswil-Jona<br />
Rapperswil <strong>Zürich</strong>see Tourismus<br />
Hintergasse 16, Postfach 1001<br />
8640 Rapperswil<br />
Tel. + 41 848 811 500<br />
info@zuerichsee.ch<br />
[ www.zuerichsee.ch ]<br />
SWISSGUIDE | TRAVEL | 65<br />
Virtueller Geschichts-Rundgang<br />
vom Kartenhistoriker<br />
[ www.gebrueder-duerst.ch ]<br />
Privates Portal<br />
Ausgeh-Tipp<br />
Was in <strong>Zürich</strong> neues geköchelt wird, wo<br />
die besten Sterne am Gourmet-Himmel<br />
prangen: <strong>Zürich</strong>s ganze Gastroszene –<br />
kompakt in einem Heft. Jährlich neu getestet<br />
und zu kaufen am Kiosk.<br />
[ www.zuerichgehtaus.ch ]
Literaturtipp<br />
Max Frisch<br />
Was tun, wenn’s brennt? Diese Frage<br />
stellt sich auch für Herrn Biedermann,<br />
der in der Zeitung von immer neuen, immer<br />
dreisteren Brandstiftungen liest.<br />
Dass er schließlich selbst Opfer von<br />
Brand stiftern wird, will er so lange nicht<br />
wahrhaben, bis es zu spät ist. Die beiden<br />
Hausierer Schmitz und Eisenring müssen<br />
sich gar nicht besonders verstellen, denn<br />
allein ihre immer unverhohlener zur<br />
Schau gestellte Bedrohlichkeit, mit der<br />
sie ihr zündelndes Geschäft betreiben,<br />
verschafft ihnen bei Biedermann so viel<br />
Respekt, dass er nur eine Möglichkeit<br />
sieht: alle Warnungen in den Wind<br />
schlagen und sich „anbiedern“…<br />
Zum Beispiel:<br />
Biedermann und die Brandstifter<br />
Suhrkamp Verlag, ISBN: 978-3-518-10041-7<br />
… oder Andorra oder Homo Faber.<br />
Weltliteratur aus <strong>Zürich</strong>!<br />
<strong>Zürich</strong> by Mike<br />
Bereits über hunderttausend Mal gingen<br />
Mike Van Audenhoves und Roland<br />
Strobels Stadthistörchen als Comic über<br />
den Ladentisch. Mittlerweile ist bereits<br />
Band 11 erschienen. <strong>Zürich</strong> ganz alltäglich<br />
und humoristisches Muss!<br />
Martin Suter<br />
Jahrelang schrieb der Zürcher Werber<br />
für die „Weltwoche“ seine witzigen<br />
Kolumnen aus der „Business Class“:<br />
Hochvergnügliche Satiren aus der Welt<br />
des Managements. Martin Suter, inzwischen<br />
Autor und Drehbuchschreiber,<br />
beobach tet die unerreichbaren Götter<br />
der Unter nehmensspitze, die gehetzten<br />
Füh rungskader dazwischen und die ausge<br />
brannten Workaholics in den unteren<br />
Chargen.<br />
Business Class<br />
Diogenes Verlag<br />
ISBN: 978-3-257-23319-3<br />
Musiktipp<br />
Essential Yello<br />
Das Beste der weltberühmten Elektrozauberer<br />
– made in Zurich. Ohhh yeaaah!<br />
[ www.amazon.de ]<br />
Oder in jedem guten Musikgeschäft.<br />
Züri West<br />
Das ist zwar eine Band aus Bern und tönt<br />
auch so, hat aber mit ihrem Mega-Hit „Ich<br />
schänke dir mis Härz“ und der rauchigen<br />
Stimme von Kuno Lauener die Herzen aller<br />
Schweizer erobert. „Züri West“ heißt<br />
die Scheibe simpel und nahm für insgesamt<br />
14 Wochen die Chartspitze für sich<br />
ein. Insgesamt 45 Wochen blieb sie in der<br />
Hitparade und wurde über 150.000 mal<br />
verkauft. In jedem guten helvetischen<br />
Plattenladen erhältlich.<br />
[ www.zueriwest.ch ]<br />
Tonhalleorchester<br />
Das älteste Sinfonieorchester der<br />
Schweiz empfing seit seiner Gründung<br />
wichtige Impulse durch Gastdirigate bedeutender<br />
Komponisten wie Johannes<br />
Brahms, Richard Wagner, Richard<br />
Strauss, Othmar Schoeck und Paul Hindemith.<br />
Ernest Ansermet, Wilhelm Furtwängler,<br />
Bernard Haitink, Otto Klemperer,<br />
Rafael Kubelik, Sir Georg Solti und Kurt<br />
Sanderling gehörten zu den regelmäßigen<br />
Gastdirigenten. Heute schwingen<br />
genauso berühmte Namen für das Tonhalle<br />
orchester den Taktstock. Die CD mit<br />
den Beethoven-Sinfonien Nr. 5 und 6<br />
wurde mit einer „Goldenen CD“ (25.000<br />
verkaufte Exemplare) ausgezeichnet.<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sinfonie Nr. 5 und Nr. 6<br />
Tonhalle-Orchester <strong>Zürich</strong>,<br />
Leitung: David Zinman<br />
ARTE NOVA CLASSICS 74321 49695 2<br />
[ www.tonhalle-orchester.ch ]<br />
DVD-Tipp<br />
SWISSGUIDE | TRAVEL | 67<br />
Die kleine Niederdorfoper<br />
Mitreißende Ohrwürmer, sprühender<br />
Witz und die Crème-de-la-Crème der<br />
Schweizer Boulevardszene in bester<br />
Spiellaune, allen voran Ruedi Walter. Paul<br />
Burkhards Geschichte um Landei Heiri<br />
im Sündenpfuhl <strong>Zürich</strong> gehört zu den<br />
ab soluten Highlights in der Geschichte<br />
des Schweizer Mundarttheaters. Bäuerlein<br />
Heiri hat sein Kalb verkauft und feiert<br />
diesen temporären Reichtum in der großen<br />
Stadt. Aber dort lauern allzu viele<br />
Verführungen und Gefahren... Achtung:<br />
Nostalgie pur! [ www.thalia.ch ]
Züridütsch verstehen.<br />
Aber würkli!<br />
Hoi Grüß Dich!<br />
Chreis Cheib Kreis 4 – die sündige Meile.<br />
bügle bügeln, auch „chrampfe“ –<br />
meint arbeiten.<br />
Chnocheschlosser Chirurg.<br />
easy locker.<br />
Chabis Kann man auch essen –<br />
ist aber „Blödsinn“.<br />
schmürzele Wenn etwas angebrannt<br />
riecht, oder:<br />
übertriebene Sparsamkeit.<br />
nüt nichts.<br />
aateigge andenken, angehen.<br />
Lümpe Kleider – auch die teuren.<br />
Lämpe mit jemandem<br />
Schwierigkeiten haben.<br />
Pinguin Gibt’s natürlich auch im<br />
Zoo. Gemeint sind hier die<br />
vielen krawattierten<br />
Banker.<br />
nöchberle flirten, jemandem zu nahe<br />
kommen.<br />
füdliblutt splitternackig.<br />
Weggli Brötchen mit Schlitz.<br />
Chlöpfmoscht Champagner, weil er beim<br />
Öffnen eben „chlöpft“.<br />
Glassee Speiseeis.<br />
Ghackets Hackfleisch, am besten mit<br />
Hörnli.<br />
Chöitsch Kaugummi.<br />
Böle Zwiebel oder Ball.<br />
Häsch mer Gib mir einen Franken!<br />
en Schtutz? Oder lieber 5. Das werden<br />
Sie garantiert gefragt…<br />
Lappe Eigentlich ein Lappen.<br />
Aber hier als 100er-Note<br />
bekannt.<br />
aalüüte anrufen.<br />
lädäle shoppen.<br />
Beiz gemütliches Speiselokal.<br />
Chlapf Bekommt man als Kind zuweilen<br />
an den Grind, wenn<br />
man nicht brav war. Auch<br />
für Auto oder Alkohol-<br />
Rausch.<br />
Chalb Kalb<br />
SWISSGUIDE | GLOSSAR | 69<br />
Tüpflischiisser wörtlich:<br />
Tüpfchenscheißer – ein<br />
pingeliger Mensch.<br />
Stange offenes Bier im 3dl-Glas.<br />
Natel Hieß mal Nationales<br />
Autotelefon und ist heute<br />
handelsübliches Handy.<br />
würkli wirklich, tatsächlich.<br />
Grüzi, ich bin au es Schwiizerli!<br />
Tun Sie den Zürchern einen Gefallen:<br />
Versuchen Sie nicht, Züridütsch<br />
zu imitieren. Ers tens kommt das<br />
nicht gut. Und zweitens kommt es<br />
nicht an. Reden Sie ruhig Deutsch,<br />
das ist man hier (spätestens seit<br />
Thomas Mann) gewohnt – und<br />
man versteht Sie auch würkli!
<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG, <strong>Zürich</strong><br />
Ihr Partner im Vermögensmanagement.<br />
Die <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) ist Ihre Premium-An bie -<br />
terin für innovative Lösungen in der inter -<br />
nationalen Vermögens ver wal tung und<br />
Anlageberatung mit Haupt aus rich tung<br />
auf den deutschen Kunden.<br />
Im Geschäftsalltag heißt das: Als Investor<br />
dürfen Sie mit aufmerksamem und tadel -<br />
losem Service, hoher Effizienz und ausgewogener<br />
Performance rechnen. Sie<br />
profitieren überdies von unserer ver -<br />
trauens vollen und partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit mit den Sparkassen.<br />
Die Kerndaten der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>): Gründung<br />
1995 in <strong>Zürich</strong>. 80%ige Tochter<br />
der <strong>Deka</strong>Bank Deutsche Girozentrale,<br />
Frankfurt. Der langjährige Kooperations -<br />
partner Lombard Odier Darier Hentsch<br />
Holding SA, Genf, ist mit 20% beteiligt.<br />
Als eigenständige Bank untersteht die<br />
<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG der Schweizer<br />
Recht sprechung.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG<br />
Thurgauerstrasse 54, Postfach 8310<br />
8050 <strong>Zürich</strong>, Schweiz<br />
www.deka.ch<br />
Layout<br />
Interone Worldwide GmbH<br />
Theresienstraße 12<br />
80339 München<br />
www.interone.de<br />
Text<br />
DIETEXTER<br />
8052 <strong>Zürich</strong>, Schweiz<br />
www.dietexter.ch<br />
Druck<br />
Flyerline Schweiz GmbH<br />
8595 Altnau, www.flyerline.ch<br />
Schlussredaktion<br />
Herbert Mattle, herbert.mattle@dekabank.ch<br />
Miriam Niederstrasser,miriam.niederstrasser@dekabank.ch<br />
Joel Mattle, joel_mattle@hotmail.com<br />
Eine Verwertung der enthaltenen Texte, Bilder und Grafiken bedarf<br />
der vorherigen Zustimmung der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG. Alle<br />
Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine<br />
Gewähr für ihre Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.<br />
Stand aller Informationen: November 2007.<br />
Bildquellen<br />
SWISSGUIDE | DEKA(SWISS) | 71<br />
Martin Rütschi (www.ruetschi.ch)<br />
Seiten: Titel, 2 (Portrait von Herrn Mattle), 6, 10 (links), 11 (links und rechts), 13 (oben<br />
und links unten), 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 (oben rechts und links), 22, 23, 24, 25,<br />
26, 27, 29 (links), 32 (Mitte und links), 33, 35, 36 (Mitte), 38 (Mitte und rechts), 39,<br />
42, 44, 54 (oben Mitte und rechts), 57, 69<br />
www.sengers.ch<br />
Seiten: 5, 8, 9, 21, 31, 34 (rechts), 47 (rechts), 56, 59 (rechts), 60 (unten links und Mitte),<br />
61, 62, 63<br />
www.corbis.de<br />
Seiten: 32 (links), 47<br />
Café Bar Odeon, Seiten: 13 (unten rechts) und 53 (rechts) | Restaurant Seidenspinner,<br />
Seite: 28 | Dieter Meier, Privat, Seite: 29 (links) | James Joyce Pub, Seite: 34 (links) |<br />
Aus stellung Visionäre Sammlung Vol. 4, Seiten 36, 37 | Landolt Weine, Seite 41 |<br />
Restaurant Kronenhalle, Seite 43 | Restaurant Zeughauskeller, Seite 48 | Park Hyatt,<br />
Seite 49 (links) | Hotel Altstadt, Seite 49 (rechts) | Hotel <strong>Zürich</strong>berg, Seite 50 | Hotel<br />
Baur au Lac, Seite 51 (links) | Hotel Savoy Baur en Ville, Seite 51 (Mitte) | The Dolder<br />
Grand, Seite 51 (rechts) | Hotel Widder, Seite 52 (links) | Lady’s First, Seite 52 (Mitte)<br />
| Hotel Otter, Seite 52 (rechts) | www.patrickrohner.ch, Seite 55 (links) | Neumarkt,<br />
Seite 55 (Mitte) | Sternwarte Urania, Seite 55 (rechts) | Sascha’s, Seite 58 | Art on Ice,<br />
Seite 59 (links) | Caliente, Seite 60 (rechts) | Kino am See, Seite 64 | <strong>Zürich</strong> by Mike<br />
(Edition Moderne 2007), Seite 65