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Swissguide Zürich - Deka (Swiss)

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<strong>Swiss</strong>Guide<br />

<strong>Swiss</strong>Guide<br />

<strong>Zürich</strong>.<br />

Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) <strong>Swiss</strong>Guide Magazin. <strong>Zürich</strong>. <strong>Zürich</strong>.<br />

Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Magazin.<br />

Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Magazin.


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SWISSGUIDE | ZÜRICH | 3<br />

04 | ZÜRICH<br />

10 | STADTRUNDGANG<br />

24 | MEHR ZÜRICH<br />

36 | KULTUR<br />

41 | LIFESTYLE<br />

65 | TRAVEL<br />

68 | GLOSSAR<br />

70 | DEKA(SWISS)<br />

71 | DETAILKARTE ZÜRICH<br />

71 | IMPRESSUM


Die eingefleischtesten Zürcher sind gar keine.<br />

Oder warum der Stapi auch Luzerner sein darf.<br />

Sie ist wie eine Geliebte: Unnahbar, kühl<br />

und teuer. Aber Du kommst einfach<br />

nicht von ihr los – zu schön ist sie! Toni,<br />

der seit Jahren hier täglich am Hirschen -<br />

platz höckelt und seine Stange (in der<br />

Schweiz die Bezeichnung für 3dl Bier<br />

im schmalen Glas mit Fuß) schlürft, ist<br />

irgendwann in den Siebzigern nach<br />

<strong>Zürich</strong> gekommen.<br />

Weshalb es ihn gerade hierhin verschlagen<br />

hat, kann er selber nicht so genau<br />

sagen – wovon er existiert, ebenso<br />

wenig. Lebenskünstler halt, wie so viele<br />

hier, die nicht gut betucht durch die<br />

Bahnhofstrasse zum nächsten Meeting<br />

rennen. <strong>Zürich</strong> hat für jeden ein<br />

Eckchen frei und manch einer findet<br />

es in einer kleinen Mansarde mitten in<br />

der Altstadt. Man lebt mit-, neben- und<br />

untereinander. Man muss nicht von<br />

hier sein. Man darf anders denken.<br />

Man kann ja drüber reden. Schließlich<br />

haben die Zürcher so etwas wie die<br />

Demokratie erfunden.<br />

Fragt man einen Basler, sagt er: Das<br />

Schönste an <strong>Zürich</strong> ist der Schnellzug<br />

nach Hause. Fragt man einen Aargauer,<br />

betitelt er die Zürcher als „arroganti<br />

Cheibä“. Fragt man einen Zürcher, ist<br />

ihm das ganz einfach egal. Worunter<br />

die Limmatstädter nämlich ausdrücklich<br />

nicht leiden, ist ein zurückhaltendes<br />

Selbstvertrauen. Nicht umsonst schlugen<br />

<strong>Zürich</strong>s Frauen, als düstere Krieger<br />

verkleidet, schon Herzog Albrecht I von<br />

Habsburg in die Flucht.<br />

Aber alle kommen sie nicht um dieses<br />

<strong>Zürich</strong> herum, die sie ihre Nase über die<br />

großmäuligen Großstädter rümpfen.<br />

Aus jeder Himmelsrichtung sind sie<br />

zugewandert. Und allmorgendlich<br />

spucken die Züge Hunderttausende<br />

Pendler der halben Schweiz und der<br />

umliegenden Agglomeration in die<br />

Bahnhofstrasse, die Banken, die Ver -<br />

sicherungen und die Uni aus. Dazu<br />

gesellen sich Touristen und Ge -<br />

schäftsreisende aus aller Welt, einige<br />

Illegale und solche, die man vergaß<br />

zu zählen. 30% der Bevölkerung sind<br />

Ausländer.<br />

Zürcherinnen und Zürcher sind aber<br />

nicht einfach arrogant. Der zwinglianische<br />

Reformations-Geist schwebt noch<br />

immer über der Stadt und deshalb ist<br />

es oft einfach Zurückhaltung. Man hat<br />

hier früh gelernt, mit „aller Gattig“<br />

(den unterschiedlichsten) Menschen<br />

zu hausieren, drum lässt man den<br />

Anderen schlicht in Ruhe leben.<br />

Promis wie Tina Turner und Udo Jürgens<br />

leben hier und vertrauen auf die brave<br />

schweizerische Zurückhaltung. Gerhard<br />

Schröder werkelt in seinem eigenen<br />

Büro im Ringier-Verlag, genießt die<br />

Anonymität. Keine Paparazzis, keine<br />

aufsässigen Fans. Man würde ihn vielleicht<br />

nicht mal erkennen. Die Zürcher<br />

haben’s einfach nicht nötig, weil jeder<br />

hier sein eigener kleiner Star ist.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 5<br />

Augustinergasse


Pumpstation<br />

Viele sind also keine eingeborenen<br />

Zürcher. Selbst der frühere Stadt -<br />

präsident (Stapi, wie ihn das Volk lie -<br />

bevoll nennt) war ein Luzerner. Sogar<br />

hinter dem vielleicht bekanntesten<br />

Niederdörfler – dem Heiri aus der<br />

kleinen Niederdorfoper, alias Volks -<br />

schauspieler Ruedi Walter – versteckte<br />

sich ein waschechter Basler Bebbi.<br />

Jeder aber gibt sich dieser City hin.<br />

Seinem Nabel der Welt. Mit Herzblut<br />

und Stolz. Ob Obdachloser mit Aussicht<br />

auf eine Nacht im Freien oder höherer<br />

Bank angestellter mit Aussicht auf Kar -<br />

riere. Denn sie ist einfach hübsch. Das<br />

wusste im 18. Jahrhundert schon Bischof<br />

Otto von Freising, der <strong>Zürich</strong> als „die no -<br />

belste Stadt Schwabens“ betitelte.<br />

Weshalb aber kann im Niederdorf im<br />

selben Haus ein kleiner Klempner<br />

wohnen und zwei Stockwerke darüber<br />

der mit dem großen Bankkonto? Weil<br />

man sich in dieser Stadt immer arrangierte.<br />

Weil man hier seinen Reichtum<br />

nicht zur Schau stellt. Und weil man<br />

rücksichtsvoll miteinander umzugehen<br />

gelernt hat. Seit 1831 kennt <strong>Zürich</strong> die<br />

Ge wer be freiheit und das Wahlrecht.<br />

Zwingli verbot mit seiner Reformation<br />

auch gleich die Söldnerei. 500 Jahre<br />

lang war die Stadt nicht mehr in einen<br />

Krieg ver wickelt. Weshalb also soll man<br />

bitte streiten!<br />

Dada wurde hier erfunden. Napoleons<br />

Truppen waren da. Dichter und Denker<br />

reichten sich die Klinke. Nadeshda<br />

Suslowa, Tochter eines freigelassenen<br />

russischen Leibeigenen, promovierte<br />

1867 als erste Frau an der Universität<br />

<strong>Zürich</strong>. Der soziale Wohnungsbau blickt<br />

auf eine 100-jährige Tradition zurück.<br />

Und seit Bundespräsident Moritz<br />

Leuenberger 2001 den Christopher<br />

Street Day mit den Worten „Meine<br />

Damen und Damen – Meine Herren und<br />

Herren“ eröffnete, ist spätestens klar:<br />

In <strong>Zürich</strong> haben alle Platz. Zünfter,<br />

Kritiker, Avantgarde. Die Netzers, die<br />

KANTON<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 7<br />

Turners, die Jürgens. Die Basler, Berner<br />

und Aar gauer. Fremde, Zugewanderte,<br />

Ein ge fleischte. Denn sie alle sind <strong>Zürich</strong>.<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

Gerhard Schröder<br />

über <strong>Zürich</strong>:<br />

TIPP<br />

„Ich bewundere die souveräne<br />

Gelassenheit der Bewohner dieser<br />

Stadt. Und die Neugier auf<br />

Kunst und Kultur beeindruckt<br />

mich. Diese wünschte ich auch<br />

Bewohnern anderer Städte.“<br />

HOTEL<br />

LIFESTYLE


Pfannenstiel, Chreis Cheib und Böögg –<br />

und weshalb die Zürcher so zünftig breit reden.<br />

Was andernorts die Bezeichnung für<br />

einen gemeinen Nasenpopel ist, ist hier<br />

uralte Tradition: Der Böögg. Am Sechse -<br />

läuten wird er jährlich aufs Neue ver -<br />

brannt. Und mit ihm der Winter.<br />

Je kürzer der Bursche aus Holzwolle,<br />

Pappmaché und Feuerwerk den Flammen<br />

trotzt, umso schöner wird hernach<br />

der Sommer, sagt man.<br />

Wahrlich zünftig geht es dann in <strong>Zürich</strong><br />

zu und her, und die das Sagen und<br />

Regieren haben in der Stadt, scheuen<br />

es nicht, sich im prächtigen Umzug<br />

feiern zu lassen wie die Könige. Das<br />

Zunftwesen hat in <strong>Zürich</strong> eine lange Geschichte.<br />

Als eine Art politische Parteien<br />

waren Zünfte nebst der Wahrung des<br />

Berufsstandes auch für verschiedene<br />

Staatsaufgaben zuständig: Ratsmitglieder<br />

stellen, Recht und Ordnung wahren,<br />

Steuern eintreiben, Stadtmauern bewachen,<br />

Feuer bekämpfen. Daraus entstand<br />

das weltweit wohl einzigartige<br />

Demokratieverständnis der Schweizer.<br />

Man kannte schon in der Frühzeit Lehrver<br />

träge, die Stadt engagierte sich für<br />

die Mobilität, mit der Reformation<br />

wurden nicht nur Bedürfnisse eingeschränkt,<br />

sondern auch die Gleichstellung<br />

ermöglicht.<br />

Was ein echter Zürcher ist, ist deshalb in<br />

einer Zunft. Einmal im Jahr wird denn<br />

auch das wahre Machtverhältnis zelebriert.<br />

Da werden die Rosse hervorge -<br />

holt und die Stadt verwandelt sich<br />

in eine Zeit, in der es noch Meister und<br />

Gesellen gab. Und dann hört man sie<br />

wieder, diese „Züri-Schnurre“ – diesen<br />

ur eigenen, breiten Dialekt mit den<br />

vielen ö und ä und rauh gesprochenen<br />

ch’s, den die anderen Schweizer so<br />

schrecklich breit und ordinär finden.<br />

„Chreis Cheib“ nennen die Zürcher den<br />

Teil der Stadt, in dem sich das andere<br />

<strong>Zürich</strong> eingenistet hat. Käufliche Damen,<br />

dubiose Bars und Drogen. Ein frecher<br />

Cheib ist ein frecher Kerl. „Cheib“ war<br />

ursprünglich die Bezeichnung für ein<br />

Aas – und auch wenn’s seltsam tönt:<br />

Es gibt in <strong>Zürich</strong> viele liebe Cheiben<br />

(gutmütige Typen). Der Pfannenstiel<br />

eignet sich hingegen schlecht zum<br />

Kochen, denn er ist ein Berg, der über<br />

der Goldküste thront. Und das Kno n -<br />

auer amt – jene südwestliche Ecke des<br />

Kantons – wird auch Säuliamt gerufen.<br />

Es hat seinen Namen davon, dass dereinst<br />

einmal Schweine und Kälber über<br />

den Uetliberg getrieben wurden. Da<br />

seien plötzlich die Schweine nach der<br />

einen Seite gelaufen, die Kälber nach<br />

der anderen. So heißt jetzt die westliche<br />

Seite eben Säuliamt – die östliche hingegen<br />

Kälberamt.<br />

Aber nehmen Sie doch einfach einmal<br />

ein Auge voll Brauchtum beim Sechse -<br />

läuten – oder ein Ohr Züridütsch ir -<br />

gend wo in einer der vielen kleinen<br />

Gassen des Niederdorfs – und kommen<br />

Sie selber hinter das Geheimnis der<br />

Schweizer Dialekte!<br />

KANTON<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

Alter Väter Sitte.<br />

Und wie Mutter sie<br />

schleunigst umging.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 9<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

Nach der Reformation wurden<br />

sogenannte Sittenmandate aufgesetzt.<br />

Gesetzliche Regelungen<br />

gegen den Hang zum Exzess<br />

und die damit drohende Verarmung.<br />

So durften Frauen nur<br />

noch eine einzige Halskette<br />

tragen. Niemand dachte allerdings<br />

daran, den cleveren<br />

Zürcherinnen zu verbieten, dies<br />

in einer Länge zu tun, die man<br />

sich auch ein paar Mal um den<br />

Hals wickeln konnte.


Central<br />

Wo Heiri sein Chalb verkaufte.<br />

Ein kleiner Rundgang durch Stadt und Dörfli.<br />

Rechnen Sie 2 Stunden ein. Wenn<br />

Sie Augen für schöne Dinge haben:<br />

mindestens 4. Am besten aber nehmen<br />

Sie sich einen ganzen Tag Zeit<br />

und weichen auch mal von der vorgeschlagenen<br />

Route ab. Dann entdecken<br />

Sie Ihr eigenes, persönliches<br />

<strong>Zürich</strong>. Denn die Limmatstadt hat<br />

so viele Gesichter, wie es malerische<br />

Gäss chen und versteckte Plätz -<br />

chen gibt.<br />

Die Tür zum Epizentrum der Schweiz<br />

öffnet sich gleich ein paar Schritte vom<br />

Bahnhof weg. Central 1 heißt der Platz<br />

auch treffend. Das ist dort, wo der<br />

Morgenverkehr der abendlichen Rush-<br />

Hour die Hand reicht. Versuchen Sie<br />

deshalb gar nicht erst, die Stadt mit<br />

dem Auto zu erkunden – Sie würden<br />

kaum mehr nach Hause finden und die<br />

Parkmöglichkeiten sind in etwa so dicht<br />

gesät wie verlorene Tausend-Franken-<br />

Scheine. Zu Fuß tritt man denn auch<br />

eher den Zürchern auf die Zehen – und<br />

vielleicht ist das ja der Anfang einer<br />

tieferen deutsch-schweizerischen Be -<br />

ziehungs geschichte...<br />

Gleich bei der Polybahn-Talstation 2<br />

geht’s geradeaus – immer der Nase nach<br />

in die Niederdorfstrasse.<br />

Das Niederdorf, auch liebevoll Dörfli<br />

genannt, zeigt im unteren Teil noch<br />

Reste seines ursprünglichen Charakters.<br />

Derbe Lokale mischen sich mit einschlägigen<br />

Salons, kleine Billig-Shops mit teuren<br />

Boutiquen. Einige Originale haben<br />

hier noch überlebt, und für größere bis<br />

kleinere Hungerattacken findet sich von<br />

Waltis Jumbo-Jumbo-Cordon-Bleu bis zu<br />

Hörnli mit Ghacktem und Apfelmus<br />

alles, was der schlichte Arbeiter-Magen<br />

bis Mitternacht be gehrt. Nach etwa 50<br />

Metern lässt sich linkerhand bereits im<br />

Chäs-Chäller 3 nach helvetischem Käse<br />

stöbern – Sie sind nun also definitiv in<br />

der Schweiz gelandet! Sie überqueren<br />

bald einmal die Mühlegasse und halten<br />

Polybahn<br />

sich weiter geradeaus. Nach 10 Metern<br />

lockt in der Preyer gasse ein Laden<br />

namens Fizzen 4 , der von Secondhand<br />

bis Top-Trends die Mitbring sel feilhält,<br />

welche in der jüngeren Szene nicht verpasst<br />

werden dürfen.<br />

Hirschenplatz 5 . Sie haben die Seele<br />

des Niederdorfs erreicht. Hier schlägt<br />

bis spät der Puls der Lebensgeister und<br />

Nacht menschen. Man sitzt draußen,<br />

lacht, plaudert, speit Feuer, musiziert,<br />

flirtet und ist einfach. Mediterranes<br />

Lebens gefühl unverdünnt. Nehmen Sie<br />

sich aber auch hundert Meter Zeit, die<br />

Spital gasse zu erkunden. Straßen res taurants,<br />

Europas erste Schwulen beiz „Bar -<br />

füsser“ und viele kleine Läden<br />

lüf ten das Ge heimnis der einmaligen<br />

Dörfli-Stimmung.<br />

Früher, da war das Niederdorf noch<br />

wirklich verrucht. Man hat Schweres ge -<br />

trunken und die leichten Damen zo gen<br />

den Herren den Lohn aus der Tasche.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 11<br />

Und so hat Heiri – der Held aus der<br />

kleinen Niederdorfoper – auch mal<br />

ordentlich mit dem Geld auf den Putz<br />

gehauen, das er mit dem Verkauf seines<br />

Kalbes verdiente.<br />

Hirschenplatz


Rindermarkt<br />

Atmen Sie diese Luft ein und wundern<br />

Sie sich, dass hier der kleine Schreiner<br />

sein Geschäft genau neben der teuren<br />

Edelboutique hat. Staunen Sie darüber,<br />

dass in der ersten Etage eine WG haust<br />

und zwei Stockwerke höher der hochbezahlte<br />

Manager. Das macht den Mix<br />

aus, der in <strong>Zürich</strong>s Geist lebt. Mit ein -<br />

ander, nebeneinander, problemlos.<br />

Rechts hinunter geht’s zur legendären<br />

Splendid-Bar 6 , man steht mit seinem<br />

Drink am Flügel und schwelgt<br />

in jazzigen Balladen. Live und un -<br />

vergleichlich. Am oberen Ende des<br />

Hirschen platzes müssten Sie eigentlich<br />

schon wieder Hunger bekommen. Die<br />

Chance, eine echte Züri-Schnurre zu<br />

ergattern! Eine Brottasche mit Kalbs -<br />

hackbraten. Damit reden Sie zwar<br />

nicht plötzlich besser Zürcherisch, aber<br />

Ihre Zunge hat nachhaltig etwas<br />

davon. Ebenso beliebt: ein Original<br />

Pepito 7 . Just gegenüber und leicht zu<br />

übersehen, die Weingasse. Sie führt<br />

zum Rosenhof 8 , dem alternativen<br />

Markt mit indischem Schmuck, Tarot -<br />

karten, Räucher stäbchen und handgefärbter<br />

Wolle. Wenn nicht Markt ist, lässt<br />

sich dort eben so gut einfach der Alltag<br />

wegträumen.<br />

Zurück auf dem Hirschenplatz marschieren<br />

wir weiter geradeaus. Auf der linken<br />

Seite lohnt sich eine Zeitreise in den<br />

Time Tunnel 9 mit Original-Möbeln<br />

und Acces soires aus den 50ern und<br />

60ern – oder ein Besuch in der modernen,<br />

dunk len Gothic-Welt des Booster.<br />

Wer sich bis jetzt noch keine Espressopause<br />

gönnte, nutzt die Gelegen heit<br />

auf der Terrasse vor dem Hotel<br />

Franziskaner 10 . Hier wird Ihnen <strong>Zürich</strong><br />

auf dem Tablett serviert – Breitbild!<br />

Beim Sexkino Stüssihof 11 (ja, auch das<br />

gehört ins Niederdorf!) weichen wir<br />

von der Route ab und besuchen eine<br />

der vielen schönsten Ecken <strong>Zürich</strong>s: den<br />

Rindermarkt und den Neumarkt 12 .<br />

Lassen Sie sich einen Blick in den<br />

Friseur laden gleich ums Eck keinesfalls<br />

entgehen! Frankie B. schneidet – nebst<br />

vielen anderen Beschäftigungen – auch<br />

tatsächlich Haare!<br />

Von nun an heißt es genießen. Richtig:<br />

So schön kann <strong>Zürich</strong> sein! Aber vergessen<br />

Sie nicht, ein Auge in die Oepfel -<br />

chammer 13 zu werfen – Tau sende von<br />

Namen sind über die Jahrhunderte<br />

in Mauern und Holz ge ritzt worden.<br />

Vielleicht sogar der von Schrift steller<br />

Gottfried Keller, welcher (der heute<br />

widerlegten Legende nach) dort gerne<br />

verkehrt haben soll.<br />

Sie werden hier viel Zeit brauchen, denn<br />

es gibt vieles zu entdecken! Kleine<br />

Läden, Galerien, Designermöbel, versteckte<br />

Gäss chen und den lauschigen<br />

Garten der Wirtschaft Neu markt 14 –<br />

mit ebensolcher Bar, den „besten<br />

Schnäpsen Europas“ und Sicht auf den<br />

Grimmen turm.<br />

Frankie B.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 13<br />

Neumarkt


Schwarzenbach<br />

Am besten gehen Sie den Weg zurück,<br />

den Sie gekommen sind – oder Sie bahnen<br />

sich eine eigene Route zurück ins<br />

Niederdorf. Dort wird die Niederdorf -<br />

strasse zur Marktgasse und ein paar<br />

Meter weiter tankt man frische Vitamine<br />

im Saftlade 15 , oder die Reben variante<br />

im Weinlokal Barrique 16 .<br />

Gleich beim Saftlade hinunter wächst versteckt<br />

eine Trouvaille: Einer der schöns ten<br />

Blumenläden <strong>Zürich</strong>s – der von Urs<br />

Bergmann 17 in den Ge mäuern einer<br />

ehemaligen historischen Apotheke.<br />

Wieder zurück auf unserer Route folgen<br />

Sie weiter geradeaus der Münster -<br />

gasse. Auf der linken Seite steht das<br />

wiedereröffnete Cabaret Voltaire 18 ,<br />

die Wiege des Dadaismus mit dem<br />

„goldenen Nabel der Welt“.<br />

Entscheiden Sie sich links für einen<br />

kleinen Aufstieg in die Spiegelgasse,<br />

er wartet Sie ein traumhaftes Plätzchen<br />

mit dem Haus, in dem Goethe Lavater<br />

mehrmals besuchte – und ein paar<br />

Schritte weiter, an der Leuengasse,<br />

ein abgelegenes Bilder buch-Pärklein<br />

zum Ausschnaufen. Falls Sie noch Platz<br />

in Ihrer Einkaufs tasche haben: unbedingt<br />

bei Thema Selection 19 vorbei -<br />

schauen – gleich neben Genosse Lenins<br />

Wohn haus – schweizerische und internationale<br />

Designermode in einer der<br />

schönsten historischen Metzgereien!<br />

Zurück zu unserer Hauptroute und<br />

Sie wachen mitten in einem süßen<br />

Traum auf. Das Café Schober 20 mit<br />

seinen schokoladenen Herrlichkeiten<br />

und das Kolonialwarengeschäft<br />

Schwarzenbach 21 mit einer un glaub -<br />

lichen Palette an feinsten Dörrfrüchten,<br />

anderen köstlichen Dingen und einer<br />

Live-Kaffee-Rösterei.<br />

Wir folgen der Münstergasse. Im Haus<br />

Nummer 15 logiert, seit 1874 un ver -<br />

ändert, die Bodega Espanola 22 , die<br />

Grossmünster<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 15<br />

Spanisches und jede Menge munteres<br />

Gewühl serviert. Weiter die Gasse entlang<br />

wird’s etwas hochpreisiger: Läden<br />

wie Gaito 23 und Antares 24 lassen<br />

mode- und schmuckbewusste Herzen<br />

höher schlagen. Kostenloser ist da der<br />

herrliche Blick aufs Gross münster 25 .<br />

„Hässliche Pfef ferstreuer“ nannte Victor<br />

Hugo dessen beide Türme. Urteilen Sie<br />

selber!<br />

Würden Sie nach dem Grossmünster<br />

links abbiegen, kämen Sie durch die<br />

Kirchgasse zum Kunsthaus – und dieses<br />

wäre ebenfalls einen langen Besuch<br />

wert. Aber wir halten uns noch immer<br />

geradeaus und steuern in die Neu -<br />

stadt gasse, um das Oberdorf von der<br />

Trittligasse her zu erobern. 102 Stufen<br />

führen zurück ins Gemenge von kleinen<br />

Läden, Boutiquen und Beiz chen. An der<br />

Oberdorfstrasse 13 finden Sie <strong>Zürich</strong>s<br />

Modeberühmtheit Stefi Talman mit<br />

ihren buntledernen Schuhen und Brief -<br />

taschen für den größeren Geldbeutel.


Nun ist das Ende des Oberdorfs in<br />

Sicht. Lust auf einen Ausflug nach Old<br />

Scot land? Bittesehr: Glen Fahrn 26 hat<br />

die besten Single Malts auf Lager – aber<br />

auch Schweizer Whisky, japanische,<br />

amerikanische, irische und andere herbe<br />

Tropfen.<br />

Wir verlassen das Oberdorf rechts hinunter<br />

durch die Torgasse. Gleich ums<br />

Eck lassen sich im wahrscheinlich kleins -<br />

ten Restaurant <strong>Zürich</strong>s, der Weissen<br />

Rose 27 , original bayrische Weißwürste<br />

verzehren.<br />

100 Meter weiter kommt es: <strong>Zürich</strong>s<br />

Trend-Lokal seit 1911 – das Odeon 28 .<br />

Historisches Grandcafé, Treffpunkt der<br />

Intellektuellen, der Schwulen, der The -<br />

ater kritiker und solcher, die es gerne<br />

wären. Kein Zürcher, der noch nie hier<br />

drin saß. Oder noch lieber draußen –<br />

am größten Live-Catwalk der Welt.<br />

Limmatquai<br />

Nehmen wir nun das Limmatquai in<br />

Angriff – die Straße, die an <strong>Zürich</strong>s<br />

Wasserader entlangführt. Die Stadt<br />

wimmelt nur so von lauschigen Plätzen<br />

und Plätzchen, auf denen sich das<br />

Leben in vollen Zügen genießen lässt.<br />

Einer davon findet sich ein paar Meter<br />

weiter: der Hechtplatz 29 .<br />

Parallel zum Limmatquai marschieren wir<br />

der Schifflände entlang. Schauen Sie mal<br />

nach oben, wenn Sie an Hugo Peters 30<br />

Designer-Möbel-Laden vorbeikommen!<br />

Biegen Sie danach rechts ab, wenn Sie<br />

im Hotel Altstadt 31 den Sonntag -<br />

morgen erwachen lassen möchten: Die<br />

friedliche Bar lädt zum Zeitunglesen<br />

und Kaffeetrinken nur so ein!<br />

Auf der anderen Straßenseite wacht, in<br />

Bronze gegossen, Reformator Huldrych<br />

Zwingli 32 über das einst prüde Zürcher<br />

Dasein, das längst einer erfrischenden<br />

kosmopolitischen Haltung gewichen ist<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

und auch ausufernd gelebt wird. Weiter<br />

den Limmatquai entlang führt uns<br />

der Spaziergang unter den prächtigen<br />

Arkaden mit Zunfthäusern hindurch<br />

auf den Rüdenplatz 33 . Die saftigsten<br />

Früchte hält der Kiosk am Rüden platz<br />

unter den Bögen feil. Hier unbedingt<br />

den zweiten Vitamin-Tank-Stopp ein -<br />

legen, die Ananas ist köstlich!<br />

KANTON<br />

Linkerhand taucht nun bald das Rathaus<br />

auf. Und gleich hier wird ein Stück<br />

Kiosk am Rüdenplatz<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

Kiosk zum Rüden.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 17<br />

TIPP<br />

HOTEL<br />

LIFESTYLE<br />

Weshalb der Früchtestand unter<br />

den Arkaden am Rüdenplatz<br />

sich als Kiosk bezeichnet, bleibt<br />

schleier haft. Aber die süßesten<br />

und frischesten Früchte tankt<br />

man hier bei einem Stadt bum -<br />

mel allemal. Und eine Portion<br />

südländischen Charme gibt’s<br />

gratis dazu.<br />

besonderer Schweizer Geschichte serviert:<br />

das unrühmliche Grounding der<br />

<strong>Swiss</strong>air. Das Wings 34 , eine kleine<br />

Trendy Bar, wurde aus diesem Anlass von<br />

ehemaligen Piloten und Flug be gleitern<br />

eröffnet und versprüht einen letzten<br />

Hauch Business Class.


Hotel zum Storchen<br />

Überqueren Sie jetzt die Geleise bitte vorsichtig<br />

– <strong>Zürich</strong> ist eine Tram-Stadt! Über<br />

die Rathausbrücke, zu der man hier<br />

auch Gemüsebrücke sagt, erreichen wir<br />

den Altstadtteil auf der linken Limmat seite.<br />

Vielleicht ist gerade Zeit für ein erfrischendes<br />

Cüpli? Samt prächtiger<br />

Aus sicht aufs Grossmünster kredenzt<br />

man Ihnen dieses im Storchen 35 . Die<br />

kosten günstigere Alternative liegt einige<br />

Meter weiter im Café Wühre 36 .<br />

Rund um die Schipfe haben sich Mode -<br />

labels wie Trois Pommes mit Prada oder<br />

D&G angesiedelt. Einkaufen an schönster<br />

Lage und mit besonders viel Le bens -<br />

gefühl ist hier angesagt.<br />

Durch die Schlüsselgasse hinauf geht<br />

es weiter hinein ins Shopping- und Alt -<br />

stadt-Paradies. Links erreichen Sie auf<br />

direktem Weg St. Peter 37 , die Kirche<br />

mit dem europaweit größten Zifferblatt.<br />

Augustinergasse<br />

Rechts den Hügel hinauf durch die Pfalz -<br />

gasse lockt ein einmaliger Blick über die<br />

Stadt vom Lindenhof 38 aus – der einstmals<br />

südlichsten Pfalz des Deutschen<br />

König reichs.<br />

KANTON<br />

Jetzt aber weiter der Strehlgasse entlang,<br />

und Sie können Yello Dieter Meiers<br />

Seiden foulards im en Soie 39 erstehen.<br />

Sie ge hören genauso zum guten Ton<br />

wie seine CDs. Bevor der Rennweg<br />

beginnt, biegen wir links in die<br />

Widdergasse ein. Das gleichnamige<br />

Hotel Widder 40 ist eines der Designer-<br />

Prachtstücke von Architektin Tilla Theus ,<br />

mit besonders schicker Bar und erstklassigem<br />

Jazz.<br />

Die Augustinergasse, <strong>Zürich</strong>s Vor -<br />

zeige-Kleinod, erwartet Sie heraus -<br />

geputzt mit romantischen Erkern aus<br />

dem 17. und 18. Jahrhundert und jeder<br />

Menge verträumter Ecken. Hier – wie<br />

überall – dürfen Sie sich auch ruhig in<br />

den Nebengässchen verirren, es lohnt<br />

sich in jedem Fall.<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

Apéröölä.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 19<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

<strong>Zürich</strong>s Restaurant- und Bar dichte<br />

ist mit gegen 2.000 Lokalen rekordverdächtig.<br />

Und sie verdichtet<br />

sich in den letzten Jahren noch<br />

weiter. Kaum ein Tag, an dem<br />

nicht irgendwo eine neue Lounge<br />

eröffnet, ein neuer Koch um<br />

Sterne ringt, ein neuer Hinterhof-<br />

Szene-Tempel die Kor ken knallen<br />

lässt. Trend-Volks sport Nummer<br />

Eins ist nun mal Apéro trinken –<br />

hier Apéröölä genannt. Nach der<br />

Arbeit, nach dem Shopping, nach<br />

irgendwas. Plaudern mit Freunden,<br />

Feiern von Er reichtem, Runterspülen<br />

von Ent täuschendem,<br />

zum Politisieren – oder sich ganz<br />

einfach zeigen. Proscht!<br />

SHOPPING<br />

TIPP<br />

HOTEL<br />

LIFESTYLE


Vermissen Sie auf unserem Rundgang<br />

die Bahnhofstrasse? Hier ist sie!<br />

Die Augustinergasse endet in der<br />

prächtigsten Einkaufsmeile der Welt,<br />

wie auch viele Nichtzürcher sagen.<br />

Und das mit direktem Blick auf die<br />

begehbare „Pavillon-Skulptur“ von<br />

Max Bill 41 . Feinste Schokoladen -<br />

gelüste stillt man nebenbei gleich in<br />

der beliebten Confiserie Teuscher.<br />

Halten Sie nun links. Der Teil in<br />

Richtung See ist der exklusivere. Die<br />

Startrampe zu den internationalen<br />

Mode-, Schmuck- und Uhren-Tempeln<br />

quasi. Und die letzten Vorfreude-<br />

Meter bis zur Wallstreet <strong>Zürich</strong>s: dem<br />

Parade platz 42 . In der Manta Bar 43<br />

treffen sich denn auch die Jungbanker<br />

zum obligaten Apéro samt happig teuren<br />

Häppchen. Im Al Leone wird der<br />

neuste Börsen klatsch ausgetauscht<br />

und dabei gerne ein Auge in die auffallend<br />

hübsche Be dienung investiert.<br />

Folgen Sie ab hier einfach Ihrem Bud get –<br />

Bahnhofstrasse Luxemburgerli<br />

es wird Ihnen den richtigen Weg weisen.<br />

Zum Beispiel in den Lichthof 44 mit<br />

seinen feinstofflichen Exklusivi täten.<br />

Wo Sie aber unbedingt ein paar har -<br />

te Schweizerfranken anlegen sollten,<br />

ist bei Sprüngli 45 . Den hauchzarten<br />

Luxemburgerli sind schon manche feine<br />

Gaumen für immer erlegen.<br />

Vom Paradeplatz links ab lohnt sich ein<br />

kleiner Abstecher in die Gässchen mit<br />

historischen Zunfthäusern und opulent<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 21<br />

Paradeplatz


ausgestatteten Bierhallen wie Zeug -<br />

haus keller 46 und Kropf 47 . Die verschlungenen<br />

Weglein führen Sie auch<br />

zum zweiten Münster <strong>Zürich</strong>s, dem<br />

Frau münster 48 mit seinen magisch<br />

leuchtenden Chagall-Fenstern.<br />

LIFESTYLE HOTEL TIPP<br />

Raus aus der Hektik.<br />

Müde Beine, volle Taschen – reif<br />

für eine Insel? Schräg vis-à-vis<br />

von Sprüngli am Paradeplatz liegt<br />

sie, versteckt hinter der Bahnhofstrasse<br />

22 im Zentral hof. Im<br />

Winter märchenhaft: der vereiste<br />

Löwen brunnen. Dort lässt sich<br />

gemütlich verweilen und neue<br />

Kräfte sammeln. Denn die Bahnhofstrasse<br />

ist noch lang...<br />

Über den Dächern<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 23<br />

Der Rest der Bahnhofstrasse ist Luxus<br />

pur und endet mit dem, was die Stadt,<br />

das Lebensgefühl und seine Bewohner<br />

schlussendlich ausmacht: dem See. Am<br />

Bürkliplatz 49 , der übrigens eigens<br />

dazu aufgeschüttet wurde, um sich für<br />

den Standort des Bundeshauses anzubieten,<br />

können Sie bei Tisch Bank<br />

Stuhl 50 an dem Tisch Kaffee trinken,<br />

den Sie vielleicht später erstehen wollen.<br />

Live-Testing sozusagen.<br />

Das Bundeshaus kam ins ferne Bern.<br />

Und Sie kommen dem Ende unserer kleinen<br />

Tour näher. Spazieren Sie zum<br />

Schluss genussvoll über die Brücke nach<br />

links zurück zum Bellevue 51 mit<br />

Sechse läuten-Wiese und Opernhaus.<br />

Und Sie wissen, weshalb dieser Platz<br />

so heißt.<br />

Jetzt haben Sie <strong>Zürich</strong>s Kern kennen<br />

gelernt. Nur eines noch nicht – den See<br />

bei Nacht. Und wer diesen nicht gesehen<br />

hat, hat <strong>Zürich</strong> nicht gesehen.


Die andere Seite:<br />

Lernen Sie <strong>Zürich</strong>s zweites Gesicht kennen.<br />

Was eine Großstadt ist, hat auch ein<br />

zweites Gesicht, ihre Subkultur, ihre<br />

Trends und die besonderen Pflaster,<br />

über die Tourismusbüros nicht<br />

immer gerne sprechen. Ge rade<br />

diese aber machen die Stadt aus. Sie<br />

wachsen, leben, verändern sich. Sie<br />

brechen aus und sind gleich zeitig<br />

schon wieder Geschichte.<br />

Kreis 4/5. Rotlichtquartier trifft auf<br />

Szene-High lights. Zwischen Limmat platz<br />

und Bahn hof hat sich in den letzten<br />

Jahren ein Trendquartier herausgebildet.<br />

Alternativ-Kinos wie das Riffraff,<br />

Restaurants wie das Josef, aber auch die<br />

besten Kebabs der Stadt oder das<br />

Hauptquartier der berüchtigten Hells<br />

Angels gehören zum Gesamtbild der<br />

unteren Langstrasse. Die sündige Meile<br />

beginnt oberhalb der Bahn-Unter -<br />

führung und tost bis zum Helvetiaplatz.<br />

Aber keine Angst: Die Polizei ist derart<br />

dauerpräsent, dass Ihnen praktisch nichts<br />

passieren kann.<br />

Idaplatz und Bertastrasse. Hinter<br />

dem Lochergut, aka „das Gebss“ – der<br />

hässlichsten und gleichzeitig angesag -<br />

testen Überbauung <strong>Zürich</strong>s – liegen die<br />

Straßen mit den Frauennamen. Und an<br />

der Berta strasse viele Lokale, die mit<br />

einem B beginnen. In diesem aufstrebenden<br />

Quartier im Kreis 3 haben sich<br />

Werbe agenturen, Archi tekten und andere<br />

(Lebens-) Künst ler eingenistet. Beson -<br />

ders malerisch: Der Idaplatz.<br />

<strong>Zürich</strong> West. Rund um den Escher-<br />

Wyss-Platz tanzt neuerdings der Bär.<br />

Oder besser gesagt <strong>Zürich</strong>s Party-Löwen!<br />

Discos und Spaß lokale, Events und Festi -<br />

vitäten, moderne Architektur, bunte Bars<br />

und der Vorstadt-Touch haben aus dem<br />

Industriequartier ein kulturelles Pulver -<br />

fass gezaubert. Rund um das Theater<br />

Schiffbau, wo einst Turbinen für riesige<br />

Meereskreuzer gefertigt wurden, findet<br />

man abends alles außer Langeweile.<br />

Tour de Lac. Mit dem Tram übers Wasser?<br />

In <strong>Zürich</strong> geht das. Denn mit dem<br />

Tramticket darf auf dem Stadtnetz auch<br />

mit dem Schiff gefahren werden. Ge nießen<br />

Sie eine Rundfahrt auf der Limmat<br />

und dem <strong>Zürich</strong>see und kombinieren Sie<br />

diese mit einem Spaziergang der Seepromenade<br />

entlang zurück in die Stadt.<br />

Unser Vorschlag:<br />

Landesmuseum – Limmatquai – Storchen<br />

– Bürkliplatz – Enge Hafen – <strong>Zürich</strong>horn<br />

Casino – Essen in der Fischstube – Spaziergang<br />

zurück bis Bellevue<br />

Auf der rechten Seeseite zurück vom<br />

<strong>Zürich</strong>horn dominieren Grün, das Dolce<br />

Vita – und in Richtung Stadt allerlei Unterhaltung<br />

von Straßenkünstlern. Ein<br />

Kaffeehalt an der Pumpstation – nur im<br />

Sommer offen – bietet nicht nur einen<br />

fantastischen Ausblick über den See,<br />

sondern auch Einblick in die hohe Kunst<br />

des Grillierens: „Baba“ wirft die zarten<br />

Stücke über einige Meter treffsicher auf<br />

den Rost! Fahrpläne: [ www.zsg.ch ]<br />

Stadführung à la carte. Sie macht es mit<br />

Passion – und genauso heißt auch ihre<br />

Homepage. Mit Frau Meystre wird Stadt-<br />

Historie zur lebendigen Live-Geschichte<br />

und ein Rundgang durch die Limmatstadt<br />

führt nicht nur zu den schönsten Ecken <strong>Zürich</strong>s,<br />

sondern auch zur schweizerischen<br />

Horizonter weiterung.<br />

Catherine Noëlle Meystre<br />

passion for zurich – your personal guide<br />

Telefon +41 44 36 26 746<br />

Mobile +41 78 60 26 746<br />

contact@passionforzurich.ch<br />

[ www.passionforzurich.ch ]<br />

KANTON<br />

Zwingli – der Mann<br />

ohne Gesicht.<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 25<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

Von Reformator Huldrych Zwingli<br />

existiert kein Porträt, da zu dieser<br />

Zeit kaum welche gemalt wurden.<br />

Das einzige, das seinem wahren<br />

Aussehen nahe kommt, ist erst<br />

12 Monate nach seinem Tod<br />

von Stadtmaler Hans Asper aus<br />

der Erinnerung heraus ge fertigt<br />

worden. In diesem Sinne: Wenn<br />

Sie auf seine eherne Statue am<br />

Limmatquai treffen, stellen Sie<br />

sich ihn einfach so vor, wie Sie<br />

einen Reformator haben wollen.


<strong>Zürich</strong>s Wohlstand hängt<br />

an einem seidenen Faden.<br />

Die Einführung der Post, die erste Bank,<br />

den gesamten Wohlstand: all das hat<br />

<strong>Zürich</strong> seiner einst florierenden Seiden -<br />

industrie zu verdanken. Geschäftet<br />

wurde in der Stadt, produziert auf<br />

dem Land – nach dem Verlagsprinzip.<br />

Italienische Glaubensflüchtlinge brachten<br />

1555 das Know-how mit – die<br />

Zürcher den Geschäftssinn.<br />

Den Durchbruch brachte eine Technik,<br />

mit der man Seidenabfälle zu genauso<br />

glänzenden Stoffen verweben konnte<br />

wie wertvolle italienische oder spanische<br />

Seide – nur eben viel günstiger.<br />

Und diese sogenannte Florettseide<br />

ging natürlich schnell einmal weg wie<br />

warme Semmeln. In Horgen am linken<br />

<strong>Zürich</strong>seeufer wurde sogar eigens ein<br />

Konsulat eingerichtet, um die Export-<br />

Formalitäten zu beschleunigen.<br />

1762 produzierten rund um <strong>Zürich</strong><br />

nicht weniger als 230 Textilbetriebe.<br />

Der ungeheure Wohlstand wurde gerne<br />

zur Schau getragen und 1895 leistete<br />

sich <strong>Zürich</strong> auch eine Kanalisation. Im<br />

19. Jahrhundert erfuhr die Seiden -<br />

produktion ihren glänzenden Höhe -<br />

punkt. Mit schwarzem Taft schaffte<br />

man den Zugang zu den puristischen<br />

Amerikanern. Der Schwarzen bach-<br />

Konzern beschäftigte damals weltweit<br />

mehr als 10.000 Personen und wurde<br />

später gar zum größten Textilunter -<br />

nehmen der Welt.<br />

Als Anfang des 20. Jahrhunderts die<br />

ersten Kunstfasern auf den Markt<br />

kamen, begann der langsame Nieder -<br />

gang. Die Krise in den 70er-Jahren<br />

bedeutete das Aus für den einst so<br />

florierenden Geschäftszweig. Die letzten<br />

Überbleibsel wurden schließlich vom<br />

zunehmenden Preiszerfall endgültig<br />

hinweggerafft.<br />

Trotzdem hat Seide noch heute in<br />

<strong>Zürich</strong> Tradition und es werden wieder<br />

Beziehungsfäden in die ganze Welt<br />

gesponnen: Andi Stutz’s fabric frontline<br />

steht weltweit für feinstes Tuch in ex klu -<br />

sivem Design. Und en Soie, das Nobel -<br />

geschäft Monique Meier-Leutholds,<br />

Frau von Yello-Sänger Dieter Meier,<br />

bietet, nebst Schmuck und Keramik,<br />

Exklusives aus Seide an.<br />

fabric frontline<br />

Seine Foulards schlingen sich um die<br />

Welt: Andi Stutz hat es mit seinem<br />

Label fabric frontline zum globalen<br />

Seiden-König geschafft und serviert<br />

im Restaurant Seidenspinner neben -<br />

her medi terran-schweizerische Köstlich -<br />

keiten.<br />

Nina Ricci, Chanel, Dior, Vivienne<br />

West wood kaufen dort ein, und Sie<br />

können das ebenfalls. Auch nur meterweise.<br />

Denn hier kennt man keine<br />

Unter schiede zwischen Kunden und<br />

Kunden. Und die Kleinen, die sich mal<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 27<br />

was Exklusives leisten, sind den<br />

Stutzens sowieso die liebsten. Seit der<br />

Gründung des Hauses 1980 zeichnet<br />

die Familie persönlich für Création,<br />

Management und Vertrieb. Elsa als<br />

Designerin, Maya die Spezialistin für<br />

Sonderan fertigungen, und er, der<br />

Front mann mit tüchtig Charisma.<br />

Seiden-König, -Papst, -Kaiser? Auf die<br />

Frage, welchen dieser Titel Andi Stutz<br />

am liebsten hört, winkt er ab und<br />

lächelt verschmitzt. Er ist ein grundehrlicher<br />

Mensch geblieben. Einer mit Witz<br />

und klarer politischer Haltung. Einer,<br />

dem die Sache am Herzen liegt: „Wir<br />

machen zweimal drei Tage Ferien im<br />

Jahr. Den Rest arbeiten wir – und liefern<br />

nur beste Qualität.“<br />

Im gediegenen Hinterhof wartet denn<br />

auch ein Universum auf Sie, das man<br />

weltweit kein zweites Mal zu Gesicht<br />

bekommt. Stoffe, Krawatten, Fou -<br />

l ards und andere Seidenaccessoires in


estech enden Farben und mit den<br />

berühmten intensiven Dessins. Veredelt<br />

werden die zarten Gewebe in kleineren<br />

Hand werksbetrieben im italienischen<br />

Como. Bis zu 26 Farben applizieren die<br />

Spe zialisten einzeln mit Sieben in einem<br />

aufwändigen Ätz-Druckverfahren – nur<br />

um dieses einmalige Leuchten auch<br />

auf der Rückseite zu erreichen.<br />

Weshalb er nicht schon längst in eine<br />

der Modemetropolen Paris oder<br />

London zog? „Wir sind halt nun mal<br />

Zürcher.“ Punkt. Das ist dieses Selbst -<br />

verständnis der Limmatstädter! Und<br />

das von Andi Stutz.<br />

fabric frontline<br />

Ankerstrasse 118, 8004 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 241 64 55<br />

[ www.fabricfrontline.ch ]<br />

Lichthof Credit-Suisse<br />

Bahnhofstrasse 25/Bärengasse, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 222 20 00<br />

[ www.fabricfrontline.ch ]<br />

Restaurant Seidenspinner<br />

Brot vom St. Jakobsbeck, Salat vom<br />

Helvetiaplatz-Markt ums Eck, Freiland-<br />

Fleisch, Bio-Gemüse und Wein, der<br />

nicht durch die halbe Welt gekarrt<br />

wurde: Stutz hat sich „seine eigene<br />

Kantine“ realisiert. Nach seiner eigenen<br />

Lebens philosophie. Weil ihm in jedem<br />

Restaurant irgendwas nicht passte.<br />

Und diese „Kantine“ ist ein kleines,<br />

feines Restaurant. Eins, in dem man<br />

noch rauchen darf und wo man den<br />

Chef noch persönlich antrifft. Er bringt<br />

selber auch mal Gewürz vom Markt<br />

in Moskau mit und lässt es sich<br />

nicht nehmen, eigenhändig die Speisekarte<br />

zu schreiben. Die gediegen<br />

boden ständig- kulinarische Ant wort auf<br />

die epi de mische Aus breitung der Fast -<br />

food-Ketten, wie er sagt. Der Künstler<br />

Ugo Rondinone hat den Raum mit<br />

gebrochenen Spiegeln märchenhaft ins -<br />

zeniert. Üppige Rosen bouquets auf den<br />

Tischen und ein verträumter Garten<br />

im Hof.<br />

Restaurant Seidenspinner<br />

Ankerstrasse 120, 8004 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 241 07 00<br />

[ www.seidenspinner.ch ]<br />

Yello – der Rhythmus<br />

einer Epoche<br />

Mit ihrem Elektropop haben Dieter<br />

Meier und Boris Blank Generationen<br />

durchgeschüttelt: Yello, Zürcher Erfolgs -<br />

artikel Nummer 1. Die Sounds der Zwei -<br />

mannband wurden auch in mehreren<br />

Filmen verwendet. Der Bekannteste<br />

ist wohl „Oh, Yeah!“ und wird bei den<br />

Simpsons sowie in „Mein Partner mit der<br />

kalten Schnauze, Teil 1“ oder „Das Ge -<br />

heim nis meines Erfolges“ mit Michael J.<br />

Fox gespielt. „The Race“ diente so wohl<br />

dem TV-Sender Eurosport als auch der<br />

Musikvideosendung Formel Eins über<br />

viele Jahre als Erkennungs melodie. Yello<br />

verkauften bis heute mehrere Millionen<br />

Tonträger in der ganzen Welt. Dieter<br />

Meiers Marken zeichen? Natürlich ein<br />

Seidenfoulard. [ www.yello.com ]<br />

en Soie<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

Seidenwaren, Schmuck, Keramik vom<br />

Edleren. Unverkennbar gekennzeichnet<br />

mit den beiden tanzenden Hasen. Yello<br />

Dieter Meier selbst hat Foulards sowie<br />

eine Porzellan- und Keramik-Linie entwor<br />

fen. Frau Monique führt das Ge schäft<br />

nach strengen ethischen Grund sätzen.<br />

Mitten in der Altstadt gelegen.<br />

KANTON<br />

en Soie<br />

Strehlgasse 26, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 211 59 02<br />

[ www.ensoie.ch ]<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 29<br />

TIPP<br />

HOTEL<br />

LIFESTYLE<br />

Dieter Meier über <strong>Zürich</strong>:<br />

„Der See, die Weltoffenheit und<br />

das Kulturangebot werden mich<br />

bis ans Ende meiner Tage immer<br />

wieder nach <strong>Zürich</strong> zurück -<br />

bringen.“


<strong>Zürich</strong> zum Spartarif.<br />

Hier gibt’s die Limmatstadt (fast) umsonst.<br />

In <strong>Zürich</strong> gibt es keine Fahrräder.<br />

Dafür aber Gratis-Velos.<br />

Ganzjährig am Hauptbahnhof (Velogate,<br />

Seite Landesmuseum) und von Mai bis<br />

Oktober an verschiedenen zentralen<br />

Plätzen der Stadt: Kostenlose Leih-Fahr -<br />

räder, oder eben „Velos“, wie der Eid -<br />

genosse sagt. Gegen ein Pfand und<br />

Hinterlegen Ihres Ausweises zu haben<br />

sind: bestens gewartete City-Bikes,<br />

Moun tain-Bikes, Elektro-Bikes, Skate -<br />

boards, Velotrottinetts, Scooters, Kinder -<br />

velos, Velos mit Kindersitz und mehr.<br />

Velogate – Auskunft und Verleih<br />

Telefon +41 79 336 36 56<br />

Montag bis Freitag von 8–17 Uhr<br />

[ www.zuerirollt.ch ]<br />

Verzaubertes Schloss:<br />

Landesmu seum.<br />

Wer den Innenhof des Landesmuseums<br />

beim Hauptbahnhof betritt, wähnt sich<br />

in einem Grimm’schen Märchen. Rund -<br />

herum Türmchen, Bogenfenster und<br />

romantischer Historismus, wie man ihn<br />

nicht nur um 1900 liebte. Im Sommer<br />

wird dieses unvergleichliche Plätzchen<br />

bei Sonnenuntergang zur fantastischen<br />

Konzertkulisse. Und wer mag, besucht<br />

zu jeder Jahreszeit für einen „Fünfliber“<br />

(also für fünf Franken) die größte kulturgeschichtliche<br />

Sammlung der Schweiz<br />

(oder: Gratis-Eintritt in über 40 Museen<br />

mit der <strong>Zürich</strong>CARD, siehe nächste<br />

Spalte). Mehr über die Zürcher Museen<br />

auch auf Seite 37.<br />

Auch im Netz:<br />

[ www.landesmuseum.ch ]<br />

[ www.musee_suisse.ch/d/zuerich ]<br />

[ www.liveatsunset.ch ]<br />

Noch mehr <strong>Zürich</strong> für wenig Geld:<br />

<strong>Zürich</strong>CARD.<br />

Die <strong>Zürich</strong>CARD und die <strong>Zürich</strong>CARDplus<br />

sind Ihre idealen Stadt begleiter: Sie reisen<br />

ohne Limit, wohin die Zürcher Ver -<br />

kehrsbetriebe fahren. Sie haben freien<br />

Eintritt in über 40 Museen. Sie erhalten<br />

einen kostenlosen Welcome Drink in<br />

über 20 Restaurants, wenn Sie auch<br />

eine Mahlzeit genießen. Und das ist<br />

längst nicht alles. Erhältlich unter an -<br />

derem in vielen Hotels, an Bahn höfen,<br />

in den VBZ-Ticketerias und beim Tourist<br />

Service im Hauptbahnhof.<br />

<strong>Zürich</strong>CARD Preise:<br />

24 h = Erwachsene CHF 17.–, Kinder 12.–<br />

72 h = Erwachsene CHF 34.–, Kinder 24.–<br />

Klingeling, das Tram ist da!<br />

Anfassen erlaubt: Tram-Museum.<br />

Noch bevor das Zürcher Rathaus elek trifiziert<br />

wurde, waren es die Trams. Und<br />

bereits 1908 war aus dem ehemaligen<br />

Luxusverkehrsmittel eine praktische<br />

Trans portgelegenheit für Jedermann geworden.<br />

Vom Party-Tram bis zum Fondueund<br />

Märchen-Tram fährt heute alles<br />

Erdenkliche auf <strong>Zürich</strong>s Schienen. Wie<br />

das kam? Das Tram-Museum zeigt’s!<br />

Freuen Sie sich auf Originalfahrzeuge<br />

aus den Jahren 1897 bis 1960, Motoren,<br />

Uniformen, Billettautomaten, eine große<br />

Modell-Tramanlage oder die Fahrt mit<br />

dem Museums-Tram in die Innenstadt.<br />

Tram-Museum <strong>Zürich</strong><br />

Forchstrasse 260, 8008 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 380 21 62<br />

[ www.tram-museum.ch ]<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 31


Von FIFA bis China:<br />

Der Ball liegt bei Ihnen!<br />

Hier spielen die ganz Großen:<br />

Der FIFA-Hauptsitz.<br />

Hoch über den Dächern <strong>Zürich</strong>s, auf dem<br />

noblen <strong>Zürich</strong>berg und ganz in der Nähe<br />

des Zoos regiert der vielleicht berühm -<br />

tes te (Karriere-) Stürmer der Welt: Sepp<br />

Blatter, Chef der mächtigen FIFA. Nach<br />

75 Jahren – und immer mehr Enge in den<br />

bisherigen Räumen – bezog der Fußballverband<br />

im Frühjahr 2007 einen neuen<br />

Prachtbau, gestaltet von der Zürcher Stararchitektin<br />

Tilla Theus. Vor dem Haus:<br />

Die Flaggen der Mitgliedsverbände. Hinterm<br />

Haus: ein eigener Fußballplatz. Und<br />

im Haus: Wertvolle Werkstoffe und<br />

machtvolle Eleganz, wohin man auch<br />

blickt.<br />

Einladung zur Winterpause:<br />

Die Masoala-Halle im Zürcher Zoo.<br />

Das größte Regenwaldhaus Europas<br />

steht nicht etwa in London, Berlin oder<br />

Barcelona, sondern im Zürcher Zoo.<br />

Unter einem bis zu 30 Meter hohen<br />

Runddach wandern Sie durch ein komplettes<br />

Ökosystem der Masoala-Halbinsel<br />

auf Madagaskar. Ob Aldabra-Riesenschildkröte,<br />

Katzenmaki oder Hotten -<br />

totten ente: <strong>Zürich</strong>s ungewöhnlichste<br />

Bewohner freuen sich über Ihren Besuch.<br />

Wenn es Sie also gelüstet, an einem<br />

winterlichen Tag fast 30 Grad warmes<br />

Tropenwetter zu erleben, empfehlen wir<br />

Ihnen hiermit das Tram Nummer 6 zum<br />

Zürcher Zoo.<br />

Wo der Sommer am schönsten ist:<br />

Zürcher Badis.<br />

Seit in den Zürcher Freibädern, liebevoll die<br />

„Badis“ genannt, fixe Schließungs zeiten<br />

abgeschafft wurden, sitzen die Gäste in<br />

manchen Badeanstalten in der Sommer -<br />

zeit gern bis in die Abend stunden unterm<br />

Sternenmeer. Doch welches der 16 Badeparadiese<br />

passt nun zu Ihnen? Reine<br />

Geschmacks sache! Im Holz bad Utoquai,<br />

an der Flaniermeile, trifft man sich, um<br />

gesehen zu werden. Auch das Flussbad<br />

Letten gilt, vor allem abends, als veritabler<br />

Szenetreff, mit der Bar Pier West auf der<br />

einen und dem Restaurant Primitivo<br />

auf der anderen Fluss seite. Im Volksbad<br />

Letzigraben wandeln Sie auf hübsch<br />

verschlungenen Pfaden, die einst von<br />

Max Frisch – er war Architekt, bevor er als<br />

Autor berühmt wurde! – entworfen wurden.<br />

Oder hätten Sie‘s gern noch etwas<br />

luftiger? Im Dolder Gartenbad hinterm<br />

berühmten Hotel gleichen Namens genießen<br />

Sie sommers eine wunderbare Atmosphäre,<br />

und winters erwartet Sie<br />

die mit 6.000 Quadratmetern größte<br />

offene Kunsteis bahnfläche der Schweiz.<br />

Wer’s gern etwas ruhiger mag, kommt im<br />

Vorstadt-Strandbad Wollis hofen auf seine<br />

Kosten. Und da und dort ist Baden gar<br />

reine Frauensache: Im wunder schönen<br />

See bad Enge genießt das schönere<br />

Geschlecht eine eigene Abteilung, und<br />

die Frauenbadi am Stadthausquai ist seit<br />

jeher, genauer gesagt: seit 1888, absolut<br />

männerfrei. Zumindest tagsüber, denn<br />

abends verwandelt sie sich in die stadtbekannte<br />

Barfussbar, offen für alle. Und<br />

auch im Seebad Enge ist abends immer<br />

viel los. Kultur und Lebensfreude gibt’s<br />

in <strong>Zürich</strong> eben überall. Schauen Sie einfach<br />

mal vorbei.<br />

Der Weltmeisterbahnhof.<br />

Er ist die Nummer Eins der Schweiz und<br />

dazu ein waschechter Weltmeister:<br />

Gegen 3.000 Ein- und Ausfahrten täglich<br />

machen den Zürcher Bahnhof zur meistfrequentierten<br />

Bahnstation der Welt.<br />

Aber nicht nur deshalb ist <strong>Zürich</strong>s Verkehrsknotenpunkt<br />

einen Besuch wert:<br />

Immer wieder verwandelt sich das ehrwürdige<br />

Bahnhofsgebäude auch in eine<br />

Konzerthalle oder gar in einen Marktplatz,<br />

zum Beispiel während des Zürcher<br />

Christkindlimarktes. Da kann Väterchen<br />

Frost draußen toben, wie er will: Unterm<br />

schützenden Bahnhofs dach findet sich<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 33<br />

für alle Besucher ein einigermaßen<br />

warmes Plätzchen. Und über diesem<br />

bunten Treiben – rund 15.000 Gäste<br />

sieht der weihnachtliche Marktplatz<br />

Tag für Tag – schwebt das ganze Jahr<br />

unübersehbar bunt und fröhlich-majes -<br />

tätisch ein Engel, wie ihn nur Niki de<br />

Saint Phalle gestalten kann. Wenn Sie<br />

und Ihre Partnerin oder Ihr Partner also<br />

beim Shopping auf der Bahnhofstrasse<br />

(oder in den rund 120 Geschäften und<br />

Restaurants im Bahn hof selbst) für einmal<br />

getrennte Wege gehen: Verabreden<br />

Sie sich später doch einfach unterm<br />

Engel.


Ein Ire in der Limmatstadt:<br />

James Joyce (1882-1941).<br />

James Joyce, der berühmte irische<br />

Schriftsteller, wohnte während der<br />

beiden Weltkriege in der Schweiz und<br />

residierte dabei an nicht weniger als<br />

10 verschiedenen Zürcher Adressen.<br />

An der Universitätsstrasse 38 erinnert<br />

eine Gedenktafel an ihn. Nach Joyce’s<br />

Ansicht war die Zürcher Bahnhof strasse<br />

so sauber, dass man eine Minestrone<br />

direkt von der Bahnhof strasse auf -<br />

löffeln konnte. Joyce beeinflusste die<br />

Literatur des 20. Jahr hunderts stark, zum<br />

Beispiel mit den in <strong>Zürich</strong> entstandenen<br />

„A Portrait of the Artist as a Young<br />

Man“, „Ulysses“ und „Exiles“. Begraben<br />

wurde er auf dem Friedhof<br />

<strong>Zürich</strong>-Fluntern. 1966 widmete ihm<br />

die Stadt ein Ehrengrab. Und noch<br />

heute treffen sich die Mitglieder<br />

der Joyce Foundation regelmäßig zu<br />

Lesungen, Seminaren und Workshops.<br />

Für etwas leichtere Kost, Drinks und<br />

2.000 feine Weine: der James Joyce<br />

Pub, mit der Original-Inneneinrichtung<br />

einer Dubliner Bar, die Joyce kannte<br />

und in „Ulysses“ erwähnt.<br />

James Joyce Pub<br />

Pelikanstrasse 8, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 221 18 28<br />

[ www.jamesjoyce.ch ]<br />

Mo – Fr 11.00 – 00.30 Uhr<br />

Sa 11.30 – 18.00 Uhr<br />

So geschlossen<br />

Zürcher James Joyce Stiftung<br />

Im Strauhof, Augustinergasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 211 83 01<br />

[ www.joycefoundation.ch ]<br />

Der Lauf der Zeit aus Schöpfers Sicht:<br />

Türler Uhr.<br />

„Beeindruckt vom Mythos der Zeit und<br />

fasziniert vom unendlichen Weg der<br />

Gestirne, hatte ich seit meiner Jugend<br />

die Vision, eine Uhr von einzigartiger<br />

Vollkommenheit zu schaffen,“ erinnert<br />

sich Franz Türler, Inhaber des gleichna -<br />

migen Geschäfts an der Bahnhofstrasse.<br />

Und so begann 1986 die Entwicklung<br />

einer einmaligen Uhr, die nicht nur<br />

Sekunden und Minuten, sondern den<br />

ganzen näheren Kosmos darstellen sollte.<br />

Seit 1995, nach 9 Jahren Bauzeit, läuft<br />

sie nun, angetrieben von Solar zellen<br />

und laufend synchronisiert mit der Weltzeit:<br />

die Türler Uhr, eine faszinierende<br />

Kon struktion mit fünf Werken, deren<br />

ge mächlichstes Element – der Sternenhimmel<br />

– sich in genau 25.794 Jahren<br />

einmal dreht. So ähnlich muss wohl auch<br />

der liebe Gott den Kosmos sehen.<br />

Für eine Besichtigung:<br />

Türler, Uhren & Juwelen<br />

Bahnhofstrasse 28, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 221 06 08<br />

[ www.tuerler.ch ]<br />

Per Bus 32 durch die sündige Meile.<br />

Hier steigen alle Gesichter <strong>Zürich</strong>s zu: der<br />

Banker und die leichten Mädchen, Zuhälter<br />

und Polizisten, Rocker und Hip-Hopper,<br />

Mamis, Papis und ihre Kleinen,<br />

Junkies, schicke Werbe assistentinnen,<br />

Alt-Hippies, Studenten und vielleicht<br />

bald auch Sie. Aber: die Fahrt ist nicht<br />

für jeden. Denn in und um den 32er<br />

sehen Sie innert einer halben Stunde<br />

mehr vom Multikulti-<strong>Zürich</strong> – Fahrgäste<br />

aus 20 Nationen sind keine Seltenheit –,<br />

als manchen Traditionalisten hier lieb ist.<br />

Einsteigen? Zum Beispiel am Limmat -<br />

platz. Aus steigen am Helvetia platz. Und<br />

da zwischen einfach das pralle Leben<br />

miterleben.<br />

Langstrasse<br />

SWISSGUIDE | ZÜRICH | 35<br />

Per Tram nach Fernost.<br />

Die Ferne liegt so nah: Via Tram 2, 4<br />

oder Bus 33 (Station Höschgasse)<br />

respektive Bus 912 oder 916 (Station<br />

Chinagarten) gelangen Sie direkt nach<br />

China. Gebaut als Dank der südwestchinesischen<br />

Stadt Kunming für die Zürcher<br />

Hilfe bei der Trinkwasser versorgung,<br />

ist der Chinagarten heute eine der<br />

schöns ten derartigen Anlagen außerhalb<br />

Asiens. Lassen Sie sich verzaubern<br />

und genießen Sie in farbenpräch tiger<br />

Am biance die eine oder andere chine -<br />

sische Spezialität.<br />

Chinagarten<br />

Geöffnet von Anfang April bis Mitte Oktober,<br />

täglich von 11.00 – 19.00 Uhr<br />

(auch an allen Sonn- und Feiertagen)<br />

Eintritt:<br />

Erwachsene CHF 4.–<br />

Gruppen ab 10 Personen CHF 3.–<br />

Kinder bis 14 Jahren<br />

in Begleitung Erwachsener CHF 1.–


Dem Himmel entgegen:<br />

Kirchen, Kultur, Architektur.<br />

<strong>Zürich</strong> wächst, die Bodenpreise steigen,<br />

und <strong>Zürich</strong>s Bauherren schauen<br />

gen Himmel: Wolkenkratzer haben<br />

Aufwind. So die hochfliegenden Pläne<br />

nicht ins Trudeln geraten, wird sich<br />

<strong>Zürich</strong>s Skyline im 21. Jahrhundert<br />

also noch markant verändern. Und<br />

Sie genießen bis dahin vergnügt<br />

<strong>Zürich</strong>s Architektur, Museen und<br />

Kunst, wie sie sich heute präsentieren!<br />

Bereits seit 1962 besagt ein Stadt -<br />

ratsbeschluss, dass bei allen öffentlichen<br />

Bauten ein gewisser Be trag für Kunst zu<br />

verwenden ist. Und daran hat sich bis<br />

heute nichts geändert: Dorothea Strauss,<br />

künstlerische Direktorin im Haus<br />

Konstruktiv (beim Bahnhof Selnau) und<br />

Leiterin der Zürcher Arbeitsgruppe für<br />

Kunst im öffentlichen Raum, bringt es<br />

auf den Punkt: „Wir wollen die Potenz<br />

dieser Stadt sichtbar machen.“<br />

So gesehen können Sie mit Ihrer visuellen<br />

Entdeckungsreise nach Ihrem Gusto<br />

beginnen. Zum Beispiel am Ausgangs -<br />

punkt vieler Ausflüge, im quicklebendigen<br />

Bahnhof Stadelhofen, einem<br />

echten Alltagsjuwel, visionär gestaltet<br />

von Santiago Calatrava.<br />

Bahnhof Stadelhofen<br />

Vom Bahnhof Stadelhofen aus – am<br />

See entlang – erwarten Sie beim <strong>Zürich</strong> -<br />

horn nicht nur der Chinagarten, sondern<br />

auch Le Corbusier und Tinguely.<br />

Der eine verwirklichte hier (an der<br />

Höschgasse, Bus 33, 912, 916 oder<br />

Tram 2, 4) sein letztes Bau werk, ein<br />

Gesamtkunstwerk, das als Wohnhaus<br />

gedacht war und heute von Juni bis<br />

September als Museum dient. Der an -<br />

dere, Jean Tinguely, hielt mit seinen<br />

ver rückten Leerlaufmaschinen der In -<br />

dustriegesellschaft auf beinahe zauberhafte<br />

Art den Spiegel vor (Bus 912 oder<br />

916, Haltestelle: Chinagarten).<br />

Das Backsteinparadies.<br />

Nur einen (allerdings recht kräftigen)<br />

Steinwurf entfernt feiert ein Backstein-<br />

Relikt genau dieser Industrie gesell schaft<br />

fröhliche Urständ, treffen sich Kunst,<br />

Alltag und faszinierende Architektur<br />

zum feschen Potpourri: In den ehemaligen<br />

Produktionshallen der über 100<br />

Jahre alten Mühle Tiefen brunnen<br />

(beim gleichnamigen Bahn hof) erwarten<br />

Sie heute nicht nur ein Theater und<br />

edle Gastronomie, sondern auch das<br />

Mühlerama. Hier wird Getreide noch<br />

verarbeitet wie anno dazumal – und<br />

jeden Freitag gibt‘s frisches, duften des<br />

Brot. Solchermaßen gestärkt spazie ren<br />

Sie dann vielleicht noch mal bei Le<br />

Corbusier vorbei, besuchen nebenan<br />

das Museum Bellerive oder etwas weiter<br />

stadteinwärts das Johann Jacobs<br />

Museum zur Geschichte des Kaffees.<br />

Bilder statt Bier.<br />

Am westlichen Ende der Stadt – einst<br />

heruntergekommen und nun ein Trend -<br />

viertel: das ehemalige Löwen bräu -<br />

areal, welches sich immer mehr zum<br />

spannenden Szenetreff wandelt. Bereits<br />

hier zu hause: Das Migros Museum,<br />

die Kunst halle <strong>Zürich</strong> und die Galerie<br />

Hauser & Wirth. Erreichbar sind alle<br />

drei mit dem Tram Nummer 4 und 13<br />

(Haltestelle Damm weg), genauso wie<br />

das berühmte Helmhaus bei der gleichnamigen<br />

Halte stelle am Limmatquai,<br />

wo immer angesagte Schweizer Kunst -<br />

schaffende ausstellen.<br />

Auch rund ums und auf dem Gelände<br />

der ehemaligen Maschinenfabrik und<br />

Werft Escher-Wyss (500 Schiffe wurden<br />

hier bis 1940 gebaut) haben sich<br />

Industrie, Kunst und Trendlokale die<br />

Hand gegeben. Vielleicht flanieren Sie ja<br />

beispielsweise mal im Schiffbau oder<br />

besuchen dort eine Theater-Vor stellung.<br />

Und dann machen Sie einfach eine kleine<br />

Zeit reise: Es ist 1909 und vor Ihnen<br />

entsteht im Funkenregen und unter lautem<br />

Hämmern gerade das Dampfschiff<br />

„Stadt <strong>Zürich</strong>“. Haben Sie’s vor Augen?<br />

Dann nichts wie hin zum See, denn<br />

seine Dampfkessel fauchen heute noch –<br />

und das frisch renoviert!<br />

SWISSGUIDE | KULTUR | 37<br />

Die schönen Künste in einer<br />

schönen Stadt.<br />

Ach ja, die Zürcher Museen! Einige<br />

haben wir Ihnen nun ja schon vorgestellt.<br />

Und mit Ihrer <strong>Zürich</strong>CARD haben Sie<br />

da bei besonders gute Karten, soll hei -<br />

ßen: fast überall freien Eintritt. Gut 40<br />

Adressen werden da ge listet. Und wenn<br />

Sie dann partout nicht wissen, wohin<br />

Sie Ihre Schritte lenken sollen: Unter<br />

www.museumdesmonats.ch gibt‘s immer<br />

wieder neue Tipps. Einen haben auch wir<br />

noch: Richtung Wollis hofen trägt <strong>Zürich</strong>s<br />

Verbindung von Kunst und Architektur<br />

ein weiteres Mal prächtig Früchte:<br />

modernes High light, historisches Juwel,<br />

Park und wunderschönes Museum<br />

zugleich – das Museum Rietberg. Im<br />

Februar 2007 wurde der Neubau er -<br />

öffnet, und nun bietet sich Architektur-,<br />

Kunst- und Ge schichts freunden hier<br />

eins der schöns ten Gesamterlebnisse<br />

seiner Art in <strong>Zürich</strong> (Tram 7, Richtung<br />

Wollishofen, Halte stelle Museum<br />

Rietberg).


Kultur unter Polizeischutz.<br />

Augusto Giacometti, ein Verwandter<br />

des bekannteren Alberto, verhalf <strong>Zürich</strong><br />

mit einem prachtvollen Decken ge -<br />

mälde zur vielleicht schönsten Polizei -<br />

wache der Schweiz (rund 200 Meter<br />

vom Hauptbahnhof am Bahn hofquai).<br />

Freuen Sie sich auf eine wahre Farb -<br />

explosion. Glauben Sie nicht? Ein fach<br />

selbst hingehen, und wir garan tieren:<br />

Sie werden sich in der „Blüemlihalle“<br />

fühlen wie unterm funkensprühenden<br />

Baldachin aus 1001er Nacht. Und hinterher<br />

können Sie auch noch sagen,<br />

Sie hätten in <strong>Zürich</strong> – zumindest für ein<br />

paar Minuten – unter Polizeischutz<br />

gestanden.<br />

Ab hier: Viel Raum für Ihre eigenen<br />

Entdeckungen.<br />

Was nun noch fehlt, ist weder unwichtig<br />

noch langweilig. Denken Sie nur ans<br />

große Kunsthaus. Oder an die Zentral -<br />

bibliothek, wo neben rund 3,5 Mio.<br />

Büchern auch 1,5 Mio. andere Schätze<br />

wie das Taufhemd von Huldrych Zwinglis<br />

Nachfolger Heinrich Bullinger bewahrt<br />

werden. So ist in <strong>Zürich</strong> also noch viel<br />

Raum für Ihre eigenen Entdeckungen.<br />

Viel Vergnügen!<br />

Ab ins Netz:<br />

[ www.helmhaus.org ]<br />

[ www.hauskonstruktiv.ch ]<br />

[ www.kunsthallezurich.ch ]<br />

[ www.johann-jacobs-museum.ch ]<br />

[ www.muehle-tiefenbrunnen.ch ]<br />

[ www.kunsthaus.ch ]<br />

[ www.museen-zuerich.ch ]<br />

Grossmünster<br />

Hallelujah und Askese<br />

Da ist das eine <strong>Zürich</strong>, lebenslustig und<br />

ausgelassen. Und dann wartet da auch<br />

das andere <strong>Zürich</strong>, streng, und heute<br />

nicht mehr gar so sichtbar. Und doch ist<br />

der reformatorische Wesenszug als<br />

Gegenpol zum mediterranen Frohsinn<br />

tief in der Seele dieser Stadt der<br />

Widersprüche verwurzelt.<br />

Entdecken Sie es nach Belieben, das<br />

ruhigere, konservative <strong>Zürich</strong>, beispielsweise<br />

bei einem Besuch der drei wichtigsten<br />

Zürcher Kirchen. Wie wäre es<br />

zum Auftakt mit einem Rundgang<br />

durchs Fraumünster? Hier lebten<br />

schon im neunten Jahrhundert süddeutsche<br />

Adelsfrauen. Über 1.100 Jahre<br />

später stehen die Tore des Frau münsters<br />

nun allen Besuchern offen, auf dass sie<br />

sich an der größten Zürcher Orgel mit<br />

5.793 Pfeifen und dem Lichtspiel der<br />

traumhaften Chagall- und Giacometti-<br />

Fenster erfreuen mögen.<br />

SWISSGUIDE | KULTUR | 39<br />

Eine Nummer größer, und mit seinen<br />

charakteristischen Doppeltürmen ein<br />

Wahrzeichen der Stadt, gilt das<br />

Grossmünster – in etwa so alt wie das<br />

Fraumünster – als Herz der Deutsch -<br />

schweizer Reformation. Hier predigte<br />

Huldrych Zwingli seit 1519 als Leut -<br />

priester. Auf seine Initiative wurden<br />

1524 alle Altarbilder aus der Kirche<br />

gerissen. Allerdings erlebte das Gross -<br />

münster im Laufe seiner Geschichte<br />

immer wieder Veränderungen, ja sogar<br />

sein Abriss war einst ein Thema. Tempi<br />

passati! Doch noch heute passt sich<br />

<strong>Zürich</strong>s Wahrzeichen der Gegenwart<br />

an: Anstelle der bisherigen weißen<br />

Kirchen fenster sollen nun (spätestens<br />

ab 2008) Werke des Künstlers Sigmar<br />

Polke den Innenraum in Farbe erstrahlen<br />

lassen. Bis zu Ihrem Besuch sind sie<br />

vielleicht schon zu bewundern.<br />

Hoffentlich wird Big Ben in London<br />

da nicht neidisch. Denn das größte<br />

Turm zifferblatt Europas mit 8,9 m


Durchmesser gönnt sich die Quartier-<br />

Kirche St. Peter. Nach ihrer Uhr hatten<br />

sich alle anderen Zürcher Uhren zu<br />

richten. Und außerdem residierten im<br />

Turm auch die Feuerwächter der<br />

Limmat stadt. Besonders schön zeigt<br />

sich der festlich-barocke Kirchenraum.<br />

Was einmal mehr beweist: Aller reforma<br />

torischen Strenge zum Trotz sind<br />

die Zürcherinnen und Zürcher halt einfach<br />

doch nicht für den Verzicht<br />

gemacht.<br />

KANTON<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

10-mal <strong>Zürich</strong>, wie man es<br />

gesehen haben muss:<br />

ESSEN<br />

‡ See by night<br />

Wer ihn nicht gesehen hat,<br />

hat <strong>Zürich</strong> nicht gesehen.<br />

SHOPPING<br />

‡ Niederdorf/Oberdorf<br />

<strong>Zürich</strong>s Herz und Seele.<br />

‡ Lindenhof<br />

Grandiose Aussicht über die Stadt.<br />

‡ Odeon<br />

Keine Bar, sondern eine Institution.<br />

‡ Polyterrasse<br />

Blick von oben, am schönsten<br />

per Polybahn.<br />

TIPP<br />

HOTEL<br />

LIFESTYLE<br />

‡ Sternwarte<br />

Im Himmel über <strong>Zürich</strong> schweben.<br />

‡ Opernhaus<br />

Früher Ort der lauten Krawalle,<br />

heute der feinen Töne.<br />

‡ Bahnhofstrasse<br />

Eines der teuersten Pflaster<br />

der Welt.<br />

‡ Langstrasse<br />

Die sündige Meile <strong>Zürich</strong>s –<br />

halb so wild.<br />

‡ Wühre<br />

Romantisch an der Limmat,<br />

mit Blick aufs Grossmünster.<br />

Stadt-Zürcher Weine:<br />

Plädoyer für eine verkannte Größe.<br />

Er ist Weinakademiker des Wine and<br />

Spirit Education Trust in London, dipl.<br />

Sensoriker und wurde von Gault Millau<br />

Schweiz zum Sommelier des Jahres<br />

2006 gewählt: Markus Segmüller. Wer<br />

ihn, den Pächter des Restaurants Carlton<br />

und der James Joyce Bar an der Zürcher<br />

Bahnhofstrasse zum ersten Mal<br />

trifft, merkt bald: Der Mann weiß, von<br />

was er redet. Viel Leidenschaft, ja gar etwas<br />

Empörung, klingt durch, wenn er<br />

von „seinen“ Zürcher Tropfen erzählt:<br />

„Ein zu früher Blick aufs Etikett macht<br />

leider allzu oft den Weinkenner aus. Und<br />

Zürcher Wein leidet ja selbst bei den<br />

Einheimischen unter Vorurteilen. Deshalb<br />

serviere ich ihn gern verdeckt –<br />

meist an Gäste aus dem Ausland und<br />

Schweizer, die sich damit schmücken,<br />

schon beinahe alles auf dieser Welt verkostet<br />

zu haben. Und so darf ich mich<br />

dann oft diebisch freuen, wenn das<br />

Aha-Erlebnis bei Blindverkostungen mit<br />

Zürcher Weinen mich meist bestätigt.“<br />

Kein Wunder dass Markus Segmüller<br />

auch zufrieden lächelt, wenn er auf<br />

sein neuestes Weinprojekt zu sprechen<br />

kommt. Er, der seinen internationalen<br />

Weinkeller im Carlton nicht umsonst<br />

„The Vault“ – den Tresor – nennt, ist<br />

dabei, den Zürcher Reben erneut die<br />

Ehre zu erweisen:<br />

Ein AOC von der Goldküste.<br />

1962 kamen am selben Tag und im<br />

gleichen Spital zwei Jungen zur Welt,<br />

die heute als ausgebildete Winzer gemeinsam<br />

fast die gesamten 13 Hektaren<br />

der Stadt-Zürcher Rebfläche be wirt -<br />

schaften.<br />

Segmüller: „Die Familien von Marc<br />

Landolt und Walter Zweifel blicken auf<br />

ein paar hundert Jahre Zürcher Weingeschichte<br />

zurück. In der Burghalde wurden<br />

bereits im 13. Jahrhundert Weine her -<br />

gestellt. Im Zürcher Volksmund spricht<br />

man wegen der vortrefflichen Sonnenbestrahlung<br />

von der Goldküste.“<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 41


Die Rebparzellen unterhalb des Sonnenbergs,<br />

die Burghalde im Zürcher Riesbach<br />

sowie der Höngger Chillesteig<br />

gehören zu den schönsten Aus sichts -<br />

punkten der Stadt. Als Bauland wäre<br />

diese Rebfläche heute kaum bezahlbar.<br />

Und so begleitet Markus Segmüller hier<br />

im Herbst 2007 eine ganz spezielle,<br />

wahrhaft exklusive Ernte. Das geplante<br />

Resultat tönt verlockend:<br />

Markus Segmüller<br />

„Regionale Weine aus der autochthonen<br />

Rebsorte Räuschling, Müller-Thurgau<br />

oder Kerner werden innovativ ausgebaut,<br />

cuvetiert und mit Barrique veredelt.<br />

Bei den Rotweinen bauen wir<br />

nebst traditionellen Blauburgundern<br />

auch Premium-Weine mit strengsten<br />

Ertragsbeschränkungen auf internationalem<br />

Niveau aus.“<br />

Diese vielschichtigen Cuvées mit Designer<br />

Label sind, wie Segmüller betont, „in<br />

homöopathischen Mengen verfügbar“.<br />

Sie gelten hinter vorgehaltener Hand<br />

als die Stars im Zürcher Weinbau. So<br />

haben Terroir, Gedankengut und Qualitäts<br />

denken also auch die Zwingli-Stadt<br />

erreicht und, meint der Sommelier<br />

des Jahres zum Schluss fast verlegen:<br />

„Aus dieser Motivation heraus wollte<br />

ich die Entstehung eines Stadt-Zürcher<br />

Weines von der Lese bis zum Trink -<br />

genuss verfolgen.“<br />

Wir sind gespannt und empfehlen Ihnen<br />

hiermit, die seltenen Tropfen ab 2008<br />

im Restaurant Carlton zu genießen –<br />

solange es sie gibt.<br />

Ausgekocht.<br />

<strong>Zürich</strong>s heiße Gastro-Szene.<br />

An die 2000 Lokale buhlen in <strong>Zürich</strong><br />

um die Gunst feiner Gaumen.<br />

Eigen t lich essen Sie nirgends wirklich<br />

schlecht, aber hier besonders gut –<br />

oder besonders einzigartig. En Guete,<br />

wie man hierzulande sagt!<br />

Gaumenweide. Küchenchef Philippe<br />

Janes verwöhnt Sie mit 14 Gault Millau<br />

Punkten, einem prunkvollem Art déco<br />

Interieur und der einmaligen Lage an<br />

<strong>Zürich</strong>s Bahnhofstrasse. Seine Philosophie<br />

zur heutigen, manchmal verges -<br />

senen Einstellung zum Kochen: Willst<br />

Du alles bestens führen, wünsch ich<br />

Dir der Dinge drei: feines Zünglein zum<br />

Probieren, Lust und Lieb zur Kocherei.<br />

Carlton Restaurants & Bar<br />

Bahnhofstrasse 41, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 227 19 19<br />

[ www.carlton.ch ]<br />

Hut ab für 15 Punkte. 15 Gault Millau<br />

Punkte! Unter den zwei ausgezeichneten<br />

Hüten steckt ein besonders kreativer<br />

Kopf: Jacky Donatz. Gleich neben dem<br />

FIFA Convention Center serviert er seine<br />

weitherum berühmte Spitzen-Küche. Mit<br />

ebensolch berühmter Weitsicht über das<br />

Zürcher Seebecken. Legendär: Die Mezzelune<br />

und natürlich Jacky’s Kalbskotelett.<br />

Die saftigen Stücke stammen aus seiner<br />

Bündner Heimat, der Metzgerei<br />

Pietro Peduzzi aus Savognin. Die kleinste<br />

Ausgabe wiegt 350 Gramm, die größte<br />

550. Aber nach oben sind keine Grenzen<br />

gesetzt: Jacky Donatz erfüllt seinen Gäs -<br />

ten jeden Wunsch. Kein Wunder, ist hier<br />

Udo Jürgens Stammgast!<br />

Sonnenberg – Restaurant Club Garten<br />

Hitzigweg 15, 8032 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 266 97 97<br />

[ www.sonnenberg-zh.ch ]<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 43<br />

Die Krönung. Die Kronenhalle gehört<br />

zu <strong>Zürich</strong> wie der Böögg oder der See.<br />

Traumhaftes Interieur aus alten Tagen.<br />

Bestückt mit großen Werken großer<br />

Künstler. Ob man da besonders gut isst,<br />

ist unwesentlich. Dass man sich dort einmal<br />

zeigt: unabdingbar!<br />

Restaurant Kronenhalle<br />

Rämistrasse 4, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 262 99 00<br />

[ www.kronenhalle.com ]


Jacky Donatz,<br />

Herr der Töpfe.<br />

„Man muss jeden Tag sein Bestes geben,<br />

um nicht aufzuhören, gut zu sein.“<br />

Was er sagt, lebt er auch. Tag für Tag und<br />

mit Herzblut. Aus Zutaten den besten<br />

Geschmack rausholen, ist für Spitzenkoch<br />

Jacky Donatz die größte Herausforderung<br />

an sich und seine eingespielte<br />

Crew. Und auch in seiner knappen Freizeit<br />

fasziniert ihn diese Thematik. Da<br />

entwickelt er neue Rezepte, probiert,<br />

experimentiert, steht selber in der Küche.<br />

Der im Sternzeichen Steinbock Ge borene<br />

ist Perfektionist und Gastgeber aus Leiden<br />

schaft. Nach seiner Kochlehre im<br />

Flug hafenrestaurant <strong>Zürich</strong>-Kloten war er<br />

als Küchendirektor, Küchenchef und<br />

Koch fachlehrer tätig. In Milano, Nizza<br />

und Paris absolvierte er diverse Stages.<br />

1988/89 wurde er mit dem „Cuoco<br />

d’Oro“ Schweiz für authentische italienische<br />

Küche geehrt. 1997 folgte die Auszeichnung<br />

des Clubs Prosper Montagné<br />

„Coupe de L’Accueil“. 2007 wurde er<br />

zum „Davidoff Cigar Man of the Year“<br />

gekürt. Seit 1999 führt er den Gourmettempel<br />

auf <strong>Zürich</strong>s Sonnenberg. Immer<br />

wieder hat Jacky Donatz seither seine<br />

Küche mit neuen Ideen verfeinert und<br />

machte das Restaurant Sonnenberg<br />

schließ lich zu dem, wofür es heute berühmt<br />

ist. Geleitet wird er vom Bestreben,<br />

den Gästen ein einzigartiges Erlebnis zu<br />

bieten und „sie davon zu über zeugen,<br />

dass man nur an wenigen Plätzen dieser<br />

Welt der Sonne so nahe ist wie im Res -<br />

taurant Sonnenberg“.<br />

KANTON<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

ZITAT<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

TIPP<br />

Stammgast Udo Jürgens über den Sonnenberg:<br />

„In <strong>Zürich</strong> habe ich als Kosmopolit eine neue Heimat<br />

gefunden, die alle An sprüche erfüllt, die ich an meinen<br />

Lebens mittelpunkt stelle: eine super Infra struktur, eine<br />

gute verkehrstechnische Anbindung an den Rest der<br />

Welt und eine äußerst reichhaltige Auswahl an kulturellen<br />

und kulinarischen Ange boten. In dieser Be ziehung<br />

ist das Restaurant Sonnen berg für mich eine der<br />

Top adressen Europas. Ich liebe die einzigartige Aus -<br />

sichts lage mit dem großartigen Blick auf <strong>Zürich</strong> und<br />

das See becken, die mich an meine Heimat Kärnten erinnert.<br />

Und ich liebe Jacky Donatz’ ehrliche Küche, die<br />

er mit seinem unverwechselbaren Charme als Gast geber<br />

in bester Showbiz-Manier kredenzt. Da Jacky weiß,<br />

dass aus schlechten Roh produkten keine erstklassigen<br />

Speisen zubereitet werden können, achtet er sehr auf<br />

die Qualität und die Frische der Lebens mittel. Und er<br />

weiß, dass man, um gut zu unterhalten, alle Sinne ansprechen<br />

muss. Eine professionelle Philosophie, die uns<br />

verbindet. Als großer Fußballfan bin ich natürlich ohne -<br />

hin fasziniert von der Aus strah lung des FIFA-Restaurants,<br />

wo ich mich so un komp liziert mit Sepp Blatter<br />

und vielen befreundeten Stars der internationalen Fußballwelt<br />

treffen und austauschen kann.“<br />

HOTEL<br />

LIFESTYLE<br />

KANTON<br />

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ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

TIPP<br />

HOTEL<br />

Zürcher Geschnetzeltes<br />

mit knuspriger Rösti<br />

à la Spitzenkoch Jacky Donatz<br />

für 5 Personen als Hauptspeise<br />

LIFESTYLE<br />

Zutaten für Zürcher Geschnetzeltes<br />

450 g Kalbseckstück, von Hand geschnetzelt<br />

300 g Kalbsnieren ohne Fett (fakultativ)<br />

150 g frische Champignons<br />

80 g Butter<br />

80 g Schalotten, gehackt<br />

Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />

1 dl Weißwein<br />

2 dl Vollrahm<br />

30 g Mehlbutter, halb-halb<br />

1 dl brauner Kalbsfond<br />

20 g Petersilie, gehackt<br />

Zutaten für Rösti nach Zürcher Art<br />

1 kg Kartoffeln, Kochtyp B – leicht mehlig, z.B. Bintje<br />

80 g Butter<br />

Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />

Zubereitung Geschnetzeltes:<br />

In einer Bratpfanne Kalbfleisch und<br />

Nieren separat in Butter gut heiß anbraten,<br />

würzen und in einer Schüssel<br />

warmstellen. In der gleichen Bratpfanne<br />

Schalotten glasig dämpfen,<br />

die in Scheiben geschnittenen Champig<br />

nons dazugeben, würzen und kurz<br />

mitdämpfen. Anschließend mit Wein<br />

ablöschen und mit Kalbsfond auf -<br />

kochen. Die Pilze herausnehmen und<br />

zum Fleisch beigeben.<br />

Die Sauce absieben und mit Mehlbutter<br />

binden, Rahm beifügen und gut<br />

durchkochen. Fleisch und Champig -<br />

nons sachte darunter mischen und mit<br />

Petersilie bestreuen.<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 45<br />

Zubereitung Rösti:<br />

Für das Gelingen einer Rösti ist es wichtig,<br />

dass die richtigen Kartoffeln gewählt<br />

werden. Optimal für Rösti ist der<br />

Kochtyp B. Kartoffeln am Vortag kochen,<br />

so dass sie noch stichfest sind.<br />

Über Nacht im Kühlschrank aufbewahren.<br />

Kartoffeln schälen und mit der<br />

Röstiraffel in feine Stäbchen raffeln.<br />

Butter in eine Bratpfanne geben (Teflonpfanne)<br />

und erhitzen. Die Kartoffeln<br />

dazugeben und mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Die Rösti während etwa<br />

15 Minuten braten und regelmäßig<br />

vermischen. Danach zu einem Kuchen<br />

formen und diesen auf einer Seite rund<br />

5 Minuten bei leicht re du zierter Hitze<br />

goldbraun anbraten. Danach die Rösti<br />

wenden und auf der anderen Seite<br />

ebenfalls goldbraun braten. Die Rösti<br />

zusammen mit dem Zürcher Geschnetz<br />

elten auf vorgewärmten Tellern anrichten.<br />

En Guete!


Sehen und gesehen werden. Hier<br />

verkehren die Werber und Architekten,<br />

die Schönen und die Reichen. Dabei<br />

sein ist im „Kauflüüte“ alles. Und alle<br />

kennen sich. Trendy wie die Gäste: das<br />

Konzertprogramm.<br />

Kaufleuten Restaurants<br />

Pelikanplatz, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 225 33 33<br />

[ www.kaufleuten.com ]<br />

Das einzig wahre Blind Date. Sie<br />

sehen nichts. Absolut nichts. Können<br />

Sie Kartoffelstock von Apfelmus unterscheiden?<br />

Treffen Sie Ihren Mund? Ist<br />

das Weißwein oder Roter? Finden<br />

Sie’s heraus! Die Bedienung hat Ihnen<br />

da einiges voraus. Diese ist nämlich sehbehindert<br />

und findet jeden Tisch blind.<br />

blindekuh – kultur bildung im dunkeln<br />

Mühlebachstrasse 148, 8008 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 421 50 50<br />

[ www.blindekuh.ch ]<br />

Essen wie Gott in Frankreich. Die<br />

Brasserie Lipp versetzt Sie in Sekunden<br />

an die Champs Elysées: Marktfrische<br />

Cuisine bourgeoise, Meeresfrüchte und<br />

erlesene Weine. Anstelle des Eiffelturms<br />

thront die Zürcher Sternwarte. Und<br />

Pariser Mode gibt’s an der nahe gelegenen<br />

Bahnhof strasse ebenfalls zu erstehen.<br />

Bon appétit!<br />

Brasserie Lipp<br />

Uraniastrasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 43 888 66 66<br />

[ www.brasserie-lipp.ch ]<br />

Kropf. Bierhalle mit ureigenem Ambiente<br />

und üppiger Deckenmalerei. Hausspezialität:<br />

Handfeste Schweizer Küche!<br />

Nahe beim Paradeplatz in den verwinkelten<br />

alten Gassen rund um St. Peter.<br />

Restaurant Bierhalle Kropf<br />

In Gassen 16, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 221 18 05<br />

Fischfrisch. Felchen frisch vom See!<br />

Hier essen Sie in einem der schönsten<br />

Parks direkt am Wasser, nur eine Spa -<br />

zierganglänge von <strong>Zürich</strong>s Innenstadt<br />

entfernt. Die Fischstube <strong>Zürich</strong>horn<br />

wurde für die Schweizerische Landes -<br />

ausstellung 1939 gebaut und zählte zu<br />

den meistbesuchten Treffpunktlokalen<br />

der unvergesslichen „Landi“. Ende 1956<br />

fiel das Hauptgebäude einem Feuer<br />

zum Opfer. Der Bungalow mit dem einzigen<br />

Strohdach in <strong>Zürich</strong> konnte aber<br />

gerettet werden.<br />

Fischstube <strong>Zürich</strong>horn<br />

Bellerivestrasse 160, 8008 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 422 25 20<br />

[ www.fischstube.ch ]<br />

Tapas olé! In der Bodega Espanola<br />

geht es mediterran zu und her. Plaudern<br />

und Lachen ausdrücklich erwünscht!<br />

Auf der Karte steht Spanisches von Tapas<br />

bis Tortilla. Mitten im Niederdorf und<br />

mitten im Leben. Die obere Etage, die<br />

Sala Morisca, ist ruhiger und schicker.<br />

Bodega Espanola<br />

Münstergasse 15, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 251 23 10<br />

Viva la Pasta. An den Wänden hängen<br />

gerahmt die Stammgäste, Platz findet<br />

man auch als Normalo immer irgendwie,<br />

aber besser Sie reservieren! Kein<br />

Ort für geflüsterte Liebeserklärungen,<br />

sondern für herzhaftes Miteinander. Die<br />

Pasta ist lecker und die Kellner molto<br />

gentile!<br />

Restaurant Commercio<br />

Mühlebachstrasse 2, 8008 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 250 59 30<br />

[ www.commercio.ch ]<br />

Zunfthaus zur Waag<br />

Münsterhof 8, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Tel. +41 44 216 99 66<br />

[ www.zunfthaus-zur-waag.ch ]<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 47<br />

Zünftig! 1436 ist von der „Leinenweber<br />

Trinkstube zur Waag“ die Rede, mit denen<br />

sich die Wollweber, die bis dahin eine<br />

eigene Zunft gebildet hatten, vereinigten.<br />

Die Waag ist eine der sieben alten<br />

Zünfte, die heute noch ein eigenes<br />

Zunfthaus besitzen. Tradition pur – auch<br />

auf dem Teller!


Bei den Söldnern zu Tisch. Die Burgunderkriege<br />

brachten nicht nur unerhörte<br />

Erfolge, sondern auch große Beute<br />

an Waffen aller Art, die geeignet untergebracht<br />

werden mussten. Neben Geschützen<br />

wurden im Zeughauskeller<br />

auch die erbeuteten Banner auf be wahrt,<br />

ja sogar die Armbrust Wilhelm Tells soll<br />

hier zu sehen gewesen sein! Auf den Teller<br />

gibt’s nebst anderen Schweizer Spe zia -<br />

litäten: das Bürgermeister-Schwert – um<br />

eine echte Schwertklinge gewickelte<br />

Babybeef-Paillards!<br />

Restaurant Zeughauskeller<br />

Bahnhofstrasse 28a b. Paradeplatz, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 211 26 90<br />

[ www.zeughauskeller.ch ]<br />

Kein Käse: Schweizer Fondue! Sie<br />

befinden sich zwar nicht in der Westschweiz,<br />

aber ein Besuch Helvetiens<br />

ohne Fondue ist wie ein Oktoberfest<br />

ohne Mass. Alles 100% Schweiz: der<br />

Wein, der Käse, das Brot, die Ambiance,<br />

der Kirsch aus Eigenbrand.<br />

Le Dézaley<br />

Römergasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 251 61 29<br />

[ www.le-dezaley.ch ]<br />

Das wahrscheinlich kleinste Restaurant<br />

<strong>Zürich</strong>s. Sechs kleine Tische, ein<br />

winziger Raum, eine ebenso minimale<br />

Karte mit Siedfleisch und echten baju -<br />

warischen Weißwürsten. Serviert ein paar<br />

Meter weg vom Limmatquai und mit<br />

größtem Erlebniswert.<br />

Restaurant Weisse Rose<br />

Torgasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 251 45 71<br />

Genießen in Goethes Schlafgemach.<br />

1260 wurde das Haus erbaut. Damit ist<br />

es eines der ältesten der Stadt. Sechs<br />

Tische stehen im ehemaligen Schlafgemach<br />

J.W. von Goethes, der nach Franz<br />

Grillparzer „mitunter etwas Schlechtes<br />

schrieb, aber nie etwas Schlechtes ass“.<br />

Kaiser’s Reblaube setzt auf hochwertige<br />

Rohprodukte, liebevoll gekocht, schnörkellos<br />

präsentiert. Küchenchef Peter<br />

Brunners amüsante Kolumnen erscheinen<br />

regelmäßig im Züri-Tipp.<br />

Restaurant Kaiser’s Reblaube & Goethe Stübli<br />

Glockengasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 221 21 20<br />

[ www.kaisers-reblaube.ch ]<br />

Hotels.<br />

Herzlich willkommen!<br />

<strong>Zürich</strong>s Hotellerie mit ihren gegen<br />

11.000 Zimmern erneuert sich laufend.<br />

Immer wieder stehen Eröffnungen<br />

und Wiedereröffnungen auf der<br />

Agenda. Den Gast darf’s freuen, denn<br />

Konkurrenz belebt das Geschäft in<br />

Form attraktiver Preise.<br />

Die Zürcher sind an Touristen gewöhnt.<br />

Wie John Rusterholz, Präsident des Zürcher<br />

Hoteliervereins, stolz vermerkt: „Ob<br />

Casanova oder Churchill: Sie waren alle<br />

hier.“ Weshalb sich an der Limmat heute<br />

höchstens der Geschäftsgeist regt, wenn<br />

es heißt: die Russen und Chinesen kommen.<br />

Oder die Inder. Oder wer auch immer.<br />

Und ob Sie als <strong>Zürich</strong>s willkommener<br />

Gast schlussendlich 1 Stern, solide 3 oder<br />

deren hochpolierte 5 in Ihrer Hotel -<br />

broschüre vorfinden: Wen kümmert’s?<br />

Hauptsache, Sie sind hier und genießen<br />

Ihren Aufenthalt.<br />

Park Hyatt. Internationale, zuverlässige<br />

Business Ambiance der ersten Klasse,<br />

wie man sie sich auch im Urlaub gerne<br />

gönnt, und die auch Robbie Williams<br />

schon genossen hat. Bereits die kleineren<br />

Zimmer sind mit 36 m 2 von be hag licher<br />

Größe, und viele überzeugen dazu noch<br />

mit raumhohen Fenstern. Kurz: US Style<br />

meets <strong>Swiss</strong> Quality. Empfehlenswert.<br />

Park Hyatt<br />

Beethovenstrasse 21, 8002 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 43 883 1234<br />

[ www.zurich.park.hyatt.ch ]<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 49<br />

Hotel Altstadt. Während sich die Welt<br />

draußen im City-Groove dreht, genießt<br />

man hier nach einem anderen Rhythmus:<br />

Derzeit entsteht in jedem Zimmer ein Gesamtkunstwerk,<br />

gestaltet vom Maler<br />

H.C. Jensen und einem Dichter oder einer<br />

Dichterin. Und natürlich sind die Zimmer<br />

mit den Werken der jeweiligen Autoren<br />

ausgestattet. Wir wünschen gute Er holung<br />

in Ihrer privaten Schriftsteller-Oase.<br />

Hotel Altstadt<br />

Kirchgasse 4, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 250 53 53<br />

[ www.hotel-altstadt.ch ]


LIFESTYLE HOTEL TIPP<br />

Wie Susanna Orelli<br />

die Stadt trockenlegte.<br />

Noch um 1870 soll <strong>Zürich</strong>s männliche<br />

Bevölkerung den Großteil ihrer Tage in<br />

Weinseligkeit verbracht haben. Pro 137<br />

Einwohner gab es eine Wirtschaft! Und<br />

Schnaps war in aller Regel billiger zu<br />

haben als nicht-alkoholische Getränke.<br />

So es die überhaupt gab.<br />

„Nicht mit mir!“ sagte sich damals die<br />

Bauerntochter Susanna Orelli. Mit eini -<br />

gen Geschlechtsgenossinnen gründete<br />

sie den „Frauenverein für Mässigkeit<br />

und Volkswohl“ und eröffnete ab 1894<br />

mit großem Erfolg eine alko holfreie<br />

Wirtschaft nach der an deren. Das Rezept:<br />

Kein Konsumationszwang, tiefe<br />

Preise, kein Trinkgeld. Gut 100 Jahre<br />

später können Sie sich immer noch –<br />

und immer komfortabler – von Frau<br />

Orellis Erfolg überzeugen: in den Sorell<br />

Hotels. Allein in <strong>Zürich</strong> erwarten Sie<br />

heute fünf Betriebe in gepflegtem,<br />

doch preiswertem Rahmen, zum Beispiel<br />

das beliebte Hotel Rütli in der<br />

Altstadt. Hier warten neben Standardzimmern<br />

auch Cityrooms auf Sie,<br />

jeder einzelne gestaltet von einem<br />

Graffitikünstler.<br />

Entspannt: das loungige Hotel Seefeld,<br />

unweit vom See. Falls Sie grad vorbeispazieren:<br />

Das Rindfleisch Tatar ist ein<br />

empfehlenswerter Snack, den man sich<br />

auch teilen darf. Dazu – so ändern sich<br />

die Zeiten selbst beim Frauen ver ein –<br />

gibt’s mittlerweile sogar ein Bier.<br />

Die Krönung von Susanna Orellis<br />

Schöpfung: das Hotel <strong>Zürich</strong>berg –<br />

eine ge lungene Hochzeit zwischen alt<br />

und neu, Jugendstil und wahrlich kurven<br />

reicher Trendarchitektur. Auch wenn<br />

Sie nicht dort wohnen: Die Aussicht<br />

bei Scho ko lade und Kuchen ist phäno<br />

menal (Tram Nummer 6, Richtung<br />

Zoo, Endstation).<br />

[ www.sorellhotels.com ]<br />

[ www.zuerichberg.ch ]<br />

[ www.rutli.ch ]<br />

[ www.hotel-seefeld.ch ]<br />

Blick vom Hotel <strong>Zürich</strong>berg<br />

Hotel Baur au Lac. Fünf Sterne am See.<br />

Suiten, in denen sich schon Sissi wohlfühlte.<br />

Restaurants, in denen Krawatten<br />

genauso zum guten Ton gehören wie<br />

makelloser Service, und das alles im<br />

eigenen Park an allerbester Lage: Wer<br />

im Baur au Lac residiert, nimmt <strong>Zürich</strong><br />

seit 1844 aus dem Logenplatz ins Visier.<br />

Und da Hotelgründer Johannes Baur ein<br />

Vorarlberger war, wird der Name nicht<br />

„Bor“, sondern schlicht „Baur“ ausgesprochen.<br />

Hotel Baur au Lac<br />

Talstrasse 1, 8001 Zurich<br />

Telefon + 41 44 220 50 20<br />

[ www.bauraulac.ch ]<br />

Hotel Savoy Baur en Ville. Gleiche<br />

Herkunft, große Klasse. Das heutige<br />

Savoy war 1838 Johannes Baurs erstes<br />

Hotel. Ein weitsichtiger Entscheid, wie<br />

die Gegenwart zeigt: Genießen Sie hier<br />

am besten jeden Quadratmeter, denn<br />

im Savoy Baur en Ville wohnen Sie an<br />

der zweitteuersten Lage der Welt. Zentraler<br />

als am Paradeplatz kann man in<br />

<strong>Zürich</strong> aber auch kaum vorfahren. Und<br />

viel luxuriöser auch nicht.<br />

Hotel Savoy Baur en Ville<br />

Paradeplatz, 8022 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 215 25 25<br />

[ www.savoy-zuerich.ch ]<br />

The Dolder Grand<br />

Kurhausstrasse 65, 8032 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 456 60 00<br />

[ www.doldergrand.ch ]<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 51<br />

The Dolder Grand. Noch weiß kaum<br />

jemand, was sich hinter den ehrwür -<br />

digen Mauern des Hotels Dolder derzeit<br />

tut. Doch bald, nach längerer Um bau -<br />

zeit, entsteigt diese große Dame<br />

der Zürcher Hotellerie einmal mehr<br />

dem Jungbrunnen. Auf dass alle wieder<br />

sofort sehen, warum sie seit jeher –<br />

hoch über dem <strong>Zürich</strong>see das Attribut<br />

„Prächtig!“ für sich gepachtet hat.


Hotel Widder. Wie baut man 42 Zimmer<br />

und 7 Suiten in ein Altstadthaus? Gar<br />

nicht. Aber wenn Sie gleich 8 historische<br />

Gebäude zusammenlegen, ist das schon<br />

etwas anderes. Und erst recht, wenn dabei<br />

nicht einfach ausgehöhlt, sondern etwas<br />

unvergleichlich Neues geschaffen<br />

wird. So geschehen in <strong>Zürich</strong>. So in herausragender<br />

Weise zu erleben im Hotel Widder.<br />

Und so vollbracht von der Architektin<br />

Tilla Theus. Der Dank ihrer Mitarbeiter: die<br />

mütterliche Katze auf der Hausfassade.<br />

Sie symbolisiert den liebevollen Ein satz der<br />

Architektin für ihr Werk. Und trägt die<br />

gleiche Brille wie die Designerin selbst.<br />

Hotel Widder<br />

Rennweg 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 224 25 26<br />

[ www.widderhotel.ch ]<br />

Lady’s First. Nicht nur in einigen<br />

Zürcher Badeanstalten haben Damen<br />

exklusiven Zugang, sondern auch im<br />

Lady’s First kommen die Ladies first. Moderne<br />

Männer sind in den 28 Zimmern<br />

mit altem Parkett und hohen Decken<br />

zwar durchaus willkommen, aber die<br />

oberen Etagen gehören allein den Frauen.<br />

Freuen Sie sich auf eine Saunalandschaft,<br />

Fußbäder, Massagen, Solarium,<br />

Ruheraum, eine Dachterrasse und vieles<br />

mehr.<br />

Lady’s First<br />

Mainaustrasse 24, 8008 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 380 80 10<br />

[ www.ladysfirst.ch ]<br />

Hotel Otter. Mittendrin im Oberdorf, beliebt<br />

bei Musikern, Models und DJ’s und<br />

dazu einfach hübsch: das kleine<br />

Hotel Otter in 770 Jahre alten Mauern.<br />

16 Zimmer, mal in Hellblau, mal in Rosa,<br />

dann wieder in Beige und Blütenweiß,<br />

empfangen Gäste, die sich in großen<br />

Kettenhotels vielleicht etwas weniger zu<br />

Hause fühlen. Ein Hammer für die Sinne:<br />

das Appartement in Teuflisch-Rot samt<br />

Flammen und Himmel-Blau mit goldenen<br />

Putten-Engelchen. Im Parterre: die quicklebendige<br />

„Wüste“, eine Bar mit waschechten<br />

Zürchern.<br />

Hotel Otter<br />

Oberdorfstrasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 251 22 07<br />

[ www.hotelotter.ch ]<br />

Bars, Cafés und andere Oasen.<br />

Café Bar Odeon<br />

Hechtplatz, Rüdenplatz, Münzplatz –<br />

<strong>Zürich</strong> wimmelt nur so von lauschigen<br />

Plätzen, Parks und abgelegenen Eckchen.<br />

Ebenso von Bars und Lounges<br />

jeder Façon. Setzen Sie sich hin,<br />

nehmen Sie sich Zeit, schauen Sie<br />

dem Treiben zu, so entdecken Sie die<br />

wahre Schönheit der Limmatstadt.<br />

Odeon. Das Odeon ist keine Bar. Das<br />

Odeon ist eine Institution. Hier haben alle<br />

großen Literaten gesessen – heute trifft<br />

man Intellektuelle, Künstler, Theaterkritiker,<br />

Schwule und Heteros, Jedermann<br />

und -frau. Einmalig schönes Interieur<br />

aus der Jahrhundertwende.<br />

Café Bar Odeon<br />

Limmatquai 2, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 251 16 50<br />

[ www.odeon.ch ]<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 53<br />

Ganz hübsch: die Wüste. Kontaktfreudig?<br />

Im Oberdorf geht es fröhlich zu<br />

und her. Der Bar mit dem hohen Lärmpegel<br />

und karibischem Ambiente fehlt<br />

nur eines: ein Sandstrand vor dem Haus.<br />

Wüste Bar<br />

Oberdorfstrasse 7, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 251 22 07<br />

[ www.wueste.ch ]<br />

Der Glanz vergangener Zeiten. Sie<br />

stehen nippend am Flügel und gönnen<br />

sich erstklassige Pianoklänge. Sie schwelgen<br />

in vergangenen Zeiten. Oder Sie sind<br />

einfach frisch verliebt und suchen den<br />

besonderen Ort, Ihrem Partner dies ins<br />

Ohr zu flüstern. Dann gibt es für Sie nur<br />

ein Ziel: die Splendid American Piano Bar.<br />

Hotel Splendid & American Bar<br />

Rosengasse 5, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 252 58 50<br />

[ www.hotelsplendid.ch ]


Bratwurst- und Güggeli-Imperium.<br />

„Alle haben sie uns schon ihre Zähne gezeigt:<br />

Ex-Missen, TV-Moderatoren, Frau<br />

Anna Mae Bullock alias Tina Turner und<br />

sogar der griechische orthodoxe Erzbischof<br />

Iakovos. Das zeigt, dass unsere<br />

Bratwurst mehr ist als nur 20 cm Fleisch<br />

mit 500 Kilokalorien, 33 Gramm Fett und<br />

etwas satanisch-scharfem Senf. Nein,<br />

unsere Grill-Bratwurst ist für <strong>Zürich</strong> das,<br />

was der Eiffelturm für Paris, die «Golden<br />

Gate Bridge» für San Francisco und der<br />

Stau am Baregg-Tunnel für den Aargau<br />

ist: Nämlich schlichtweg das Beste. Hat<br />

übrigens 2001 auch schon Trend-Tausend<br />

sassa Tyler Brûlé in seinem Magazin<br />

«Wallpaper» erkannt. Damals, bevor er<br />

sich dranmachte, die <strong>Swiss</strong>air für ein bescheidenes<br />

Trinkgeld neu anzumalen.“<br />

So steht’s auf der Homepage. Wir haben<br />

dem nichts hinzuzufügen. Güggeli sind<br />

übrigens Hähnchen und am Sternen Grill<br />

am Bellevue besonders knusprig!<br />

Sternen Grill / Restaurant Vorderer Sternen<br />

Theaterstrasse 22, 8001 <strong>Zürich</strong>-Bellevueplatz<br />

Telefon + 41 44 251 49 49<br />

[ www.vorderer-sternen.ch ]<br />

See-enswert! Nur im Sommer offen,<br />

aber doppelt spektakulär. Baba, der Grillmeister,<br />

wirft die Steaks in hohem Bogen<br />

auf die Glut. Und Sie werfen Ihr Auge<br />

direkt auf den See und die Flaniermeile<br />

<strong>Zürich</strong>s.<br />

Restaurant Pumpstation<br />

Seeanlage Utoquai, 8008 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 260 96 69<br />

[ www.pumpstation.ch ]<br />

Oepfelchammer. Wer es schafft, durchs<br />

Gebälk zu klettern, wird in der ältesten<br />

Schenke <strong>Zürich</strong>s mit einem guten Schluck<br />

Wein belohnt. Unzählige eingeritzte<br />

Vermächtnisse an den Wänden derer,<br />

die der Tradition huldigten – Spuren<br />

großer Weltgeschichte und kleiner<br />

Studentenfeiern. Ein echtes Stück Ur-<br />

<strong>Zürich</strong>. Hier das strenge Reglement:<br />

[ www.oepfelchammer.ch/<br />

Dokumente/Oeli_Reglement.pdf ]<br />

Restaurant Oepfelchammer<br />

Rindermarkt 12, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 251 23 36<br />

[ www.oepfelchammer.ch ]<br />

Essen bis irgendwann. Wer geht denn<br />

schon um Mitternacht ins Bett! Junge<br />

und jung Gebliebene holen sich im<br />

New Point rund um die Uhr die nötigen<br />

Kalorien für den weiten Weg durch<br />

<strong>Zürich</strong>s Nachtleben.<br />

NewPoint<br />

7 x in <strong>Zürich</strong>, Standorte unter:<br />

[ www.newpoints.ch ]<br />

Josef. Der Klassiker unter den Szene-<br />

Treffs. Modulares Essen, gute Leute und<br />

mitten im Kreis 5. Ohne Reservation<br />

gibt's keine Chance auf einen Sitzplatz<br />

und man verbringt den Abend stehenderweise<br />

an der Maria-Bar.<br />

Restaurant Josef<br />

Gasometerstrasse 24, 8005 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 271 65 95<br />

[ www.josef.ch ]<br />

Theatralisch. Der Neumarkt ist nicht<br />

nur von vorne eines der hübschesten<br />

Plätzchen <strong>Zürich</strong>s, sondern auch für das<br />

schönste Gartenrestaurant hintenherum<br />

berühmt. Das kleine und weitherum bekannte<br />

Theater am Neumarkt liegt gleich<br />

Mauer an Mauer mit der kleinen Oase.<br />

Wirtschaft / Bar / Destithek Neumarkt<br />

Neumarkt 5, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 252 79 39<br />

[ www.wirtschaft-neumarkt.ch ]<br />

Cüpli am Quai. Schöner kann man<br />

nirgend wo Cüpli trinken. Direkt an der<br />

Limmat, Postkartensicht aufs Grossmünster<br />

und schöne Menschen, die<br />

diesem Ausblick allabendlich ebenfalls<br />

nicht widerstehen können.<br />

Hotel zum Storchen<br />

Am Weinplatz 2, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 44 227 27 27<br />

[ www.storchen.ch ]<br />

Für Sterngucker. Atemberaubend: Die<br />

Sicht auf die Stadt. Einmalig: Eine Bar in<br />

der Sternwarte. Das Abenteuer Apéro<br />

beginnt nahe der Bahnhofstrasse.<br />

Sternwarte Urania / Jules Verne Panorama Bar<br />

Uraniastrasse 9, 8001 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon + 41 43 888 66 66<br />

[ www.jules-verne.ch ]<br />

Von Tunika bis Tarot. Was Weltenbummler<br />

aus Asien mitbringen, was<br />

handgefärbt gesponnen ist, was in Ihrer<br />

Zukunft steht – das alles gibt’s am alternativen<br />

Markt im Rosenhof zu kaufen.<br />

Versteckt zwischen Hirschenplatz und<br />

Limmatquai, umrahmt von hübschen<br />

Beizchen.<br />

Rosenhof<br />

März bis November<br />

Donnerstag, 10.00 – 20.00 Uhr<br />

Samstag, 10.00 – 17.00 Uhr<br />

[ www.rosenhof.ch ]


Ganz <strong>Zürich</strong> ist ein Shopping Center.<br />

Shopping in <strong>Zürich</strong> ist so vielfältig,<br />

dass man darüber schlicht ein eigenes<br />

Buch schreiben könnte. Oder gar sollte!<br />

Doch in ein paar Monaten, wenn<br />

nicht Wochen, wären Teile des schönen<br />

Werks bereits wieder Altpapier.<br />

Denn gerade in den unauffälligen<br />

Ecken und kleinen Gassen, in den<br />

Außenquartieren und Seitenstraßen,<br />

überall dort halt, wo man mal eben<br />

nicht hinschaut, sprießen gleich neben<br />

alteingesessenen Handwerkern<br />

laufend neue Einkaufsmöglichkeiten<br />

aus dem Boden. Es ist, als läge der umtriebige<br />

Frühling im ständigen Wettstreit<br />

mit dem besonnenen Herbst.<br />

Zu welcher Jahreszeit Sie <strong>Zürich</strong> auch entdecken,<br />

heiß geliebt bei 30 Grad oder<br />

eisgekühlt zur Weihnachtszeit: Einkaufen<br />

macht in <strong>Zürich</strong> immer Spaß.<br />

Nehmen wir zur Verdeutlichung mal an,<br />

Sie erwischen einen dieser wenigen Tage,<br />

an denen der Verkehr im hochwinterli-<br />

chen Chaos zusammenbricht, wenn<br />

Tramschienen vereisen und Auto-Pendler<br />

wissen, dass sie in den nächsten Stunden<br />

viel Geduld brauchen. Sie selbst sitzen<br />

der weil im warmen Kaffeehaus. Und Ihr<br />

heißer Punsch mundet ausgezeichnet,<br />

denn Sie sind ja zu Fuß unterwegs. Und<br />

draußen vor der Tür wartet die welt berühmte<br />

Bahn hofstrasse.<br />

Die Schönen, die Reichen<br />

und die ganz Normalen.<br />

Sie sind alle da, die Luxusanbieter mit<br />

feiner Mode und teurem Leder, die Juweliere,<br />

die Banken, das bekannteste<br />

Schweizer Spielwarengeschäft und mehr.<br />

Nicht zu vergessen: die piekfeinen<br />

Waren häuser – insbesondere Jelmoli und<br />

Globus, wo der Kaviar zufrieden neben<br />

Dom Pérignon residiert und geschürzte<br />

Baristas mitten in der Lebensmittelabteilung<br />

besten Espresso und Grappa, Sushi<br />

oder Bruschette und gern auch Reisschnaps<br />

oder einen köstlichen Tropfen<br />

aus der Toscana servieren.<br />

So werden an der Bahnhofstrasse fast alle<br />

Wünsche erfüllt, darunter auch die ganz<br />

alltäglichen, weshalb hier beileibe nicht<br />

nur die oberen 10.000 flanieren.<br />

Nicht weit entfernt: das Quartier Schipfe.<br />

Hier schupften – daher der Name – früher<br />

Fischer ihre Schiffe ans Ufer. Heute ist die<br />

Schipfe einerseits eine Handwerkergasse<br />

für Goldschmiede, Modedesigner, feine<br />

Lederwaren, Antiquitäten und mehr. Andererseits<br />

haben sich in der Umgebung<br />

viele Modeboutiquen (In Gassen, Storchen<br />

gasse und Strehlgasse, Wühre) niedergelassen,<br />

und auch fürs leibliche<br />

Wohl ist in der Umgebung gut gesorgt.<br />

Einkaufen im Dörfli.<br />

Auf der anderen Flussseite: der Limmatquai,<br />

das Niederdorf und Oberdorf. Hier<br />

besang vor etwa 30 Jahren der Schweizer<br />

Liedermacher Stephan Eicher mit einigem<br />

Erfolg „Les Filles du Limmatquai“,<br />

die „Mädchen vom Limmatquai“. Das<br />

waren noch Zeiten! Aber zurück zur Gegenwart:<br />

Um Ihnen nun aus dem reichen Shopping-Bouquet<br />

im „Dörfli“ genau Ihre<br />

Lieblingsgeschäfte zu empfehlen, fehlen<br />

uns die hellseherischen Qualitäten. Wie<br />

so oft in <strong>Zürich</strong> gilt halt auch hier: Picken<br />

Sie doch einfach selbst Rosinen! Es ist<br />

ja alles so nah beieinander: Ob Mode<br />

aus zweiter Hand, echte Meteoriten-<br />

Splitter, esoterische Literatur oder MP3-<br />

Player: Die Auswahl ist beinahe endlos.<br />

Und am Ende des Oberdorfs wartet<br />

auch noch die Rämistrasse mit einigen<br />

renommierten Galerien.<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 57


Einkaufen auf großem Fuß.<br />

Jedes Zürcher Quartier bietet beim „Lädäle“<br />

kleine und große Überrasch un -<br />

gen, und so meinen manche Limmatstädter<br />

etwas pikiert: „Nicht alle Shops<br />

sind bei der Bahnhofstrasse oder im<br />

Niederdorf.“ Richtig – und so heißt<br />

dieses Kapitel ja auch nicht umsonst:<br />

„Ganz <strong>Zürich</strong> ist ein Shopping Center“.<br />

Als Beweis hier unser Tipp aus der Zürcher<br />

Multikulti-Ecke im Kreis 4: Sascha’s<br />

bietet Schuhe für Männer mit langen<br />

Füßen. Ab Größe 46 steht man an der<br />

Bäckerstrasse goldrichtig, und mit Größe<br />

50 werden Sie immer noch gut bedient.<br />

KANTON<br />

Nicht immer offen. Aber immer öfter.<br />

Zum Schluss ein Wort zu den Öffnungszeiten:<br />

Die Schweiz diskutiert immer<br />

wieder über unbeschränktes Einkaufen.<br />

Und bei Abstimmungen lehnen die<br />

Konsumenten die große Einkaufsfreiheit<br />

dann ab. Und so hält die Moderne<br />

hierzulande nur schrittchenweise Einzug.<br />

Manche Geschäfte feiern den<br />

Abend ab 18.30 Uhr, andere erst um<br />

20.00 Uhr. Manche schließen über Mittag,<br />

andere nicht. Und im Shopville,<br />

der Einkaufsmeile unterm Bahnhof,<br />

gelten gleich nochmal andere Regeln:<br />

Hier gibt’s niemals einen Feiertag.<br />

Für Ihren virtuellen Besuch:<br />

[ www.pastorini.ch ]<br />

[ www.saschas.ch ]<br />

[ www.railcity.ch ]<br />

SPORT TRAVEL KANTON KULTUR<br />

ZITAT<br />

ESSEN<br />

SHOPPING<br />

TIPP<br />

HOTEL<br />

LIFESTYLE<br />

Wertvoll spielen: Pastorini.<br />

Schon seit über 80 Jahren im<br />

Dienst der Kinder: Pastorini am<br />

Weinplatz (unweit vom Paradeplatz).<br />

Hier kommen alle Großen<br />

und Kleinen auf ihre Kosten, die<br />

gern basteln, malen oder Musik<br />

machen. Hier hat Holz als Spielzeug<br />

noch einen großen Auftritt<br />

und die schönsten Plüschtiere<br />

warten darauf, geknuddelt zu<br />

werden. Kurz: Hier – und im<br />

220-seitigen Pastorini-Katalog –<br />

gibt’s wenig Plastik und trotzdem<br />

viel zu entdecken.<br />

Pastorini, Weinplatz 3, <strong>Zürich</strong><br />

Telefon +41 44 228 70 70<br />

Events.<br />

Wenn <strong>Zürich</strong> bebt.<br />

Januar<br />

CSI <strong>Zürich</strong><br />

Die besten der Welt treten im Hochglanz-sanierten<br />

Zürcher Hallenstadion<br />

gegen Oxer und Trippelbarren an.<br />

Springreiter und Pferde kämpfen in 15<br />

Prüfungen um über eine Million Franken<br />

Preisgeld. [ www.mercedes-csi.ch ]<br />

Art on Ice<br />

Eiskalt genießen: Erleben Sie die Eiskunstlauf-Olympiasieger,<br />

Welt- und Europameister<br />

live on Ice. Begleitet von<br />

Top-Musikstars – wie in früheren Jahren<br />

Seal, Robin Gibb of the Bee Gees, Chris<br />

de Burgh oder Monserrat Caballé. Art<br />

on Ice gilt als „die bedeutendste Eislaufgala<br />

der Welt“. [ www.artonice.ch ]<br />

April<br />

Sechseläuten<br />

Das erste Sechs-Uhr-Läuten nach dem<br />

Winterhalbjahr bedeutete im Mittel -<br />

alter Frühlingsbeginn und damit längere<br />

Tageshelle – ein Grund für Meister und<br />

Gesellen, zu feiern. Normalerweise fällt<br />

das <strong>Zürich</strong>er Frühlingsfest auf Mitte April.<br />

Es beginnt am Sonntag mit dem Kinderumzug.<br />

Der Sechseläuten-Montag, der<br />

eigentliche Festtag, gehört ganz den<br />

Zünftern und beginnt mit einem fest lichen<br />

Mittagessen auf den Zunftstuben. Am<br />

Nachmittag findet der gemeinsame Zug<br />

der Zünfte mit über 3.000 Mitwirkenden<br />

in historischen Kostümen zur Sechse -<br />

läutenwiese statt. Punkt 18.00 Uhr, mit<br />

dem letzten Schlag der Glocke von<br />

St. Peter, wird der Holzstoß samt dem<br />

Knallkörper-gefüllten „Böögg“ entzündet.<br />

Gemäß einer Überlieferung prophezeit<br />

seine möglichst frühe Explosion einen<br />

besonders schönen Sommer.<br />

[ www.sechselaeuten.ch ].<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 59<br />

<strong>Zürich</strong> Marathon<br />

6.000. Sie alle rennen sich beim <strong>Zürich</strong><br />

Marathon die Seele aus dem Leib. Die<br />

bes ten Zuschauerplätze: am Bürkliplatz.<br />

So oft wie an keinem anderen Punkt der<br />

Strecke – nämlich vier Mal – kommen die<br />

Marathonis am Bürkliplatz vorbei. Landiwiese<br />

(Start/Ziel): Mit zum Eindrücklichs -<br />

ten des Marathons gehört der Start. Nach<br />

dem Startschuss ergießt sich ein Heer<br />

von Läuferinnen und Läufern auf das<br />

Mythenquai. [ www.zurichmarathon.ch ]


Juni<br />

Zürcher Festspiele<br />

Die Konzerte gehören zur Spitzenklasse.<br />

Das Begleitprogramm in den Museen<br />

und Theatern ebenfalls. Und wer kein<br />

Ticket erstehen will oder kann, darf auf<br />

dem Münsterhof kostenlos Über tra -<br />

gungen auf Großleinwand verfolgen!<br />

[ www.zuercher-festspiele.ch ]<br />

Juli<br />

Züri-Fäscht<br />

Nur alle 3 Jahre, aber doppelt einzigartig:<br />

500.000 Bratwürste und Cervelats gehen<br />

über die Theke. Dazu spektakuläre Shows<br />

auf dem Wasser. Die ganze Stadt verwandelt<br />

sich in ein Festzelt mit gegen<br />

2 Millionen gutgelaunten Menschen<br />

aus der Schweiz und dem Ausland. Die<br />

Feuerwerke – am Freitag mit klassischer<br />

Livemusik und am Samstag die Pop-<br />

Version – gehören zu den überhaupt<br />

größten. [ www.zuerifaescht.ch ]<br />

Longstreet Carnival<br />

Alle 2 Jahre verwandelt sich die Langstrasse<br />

in eine Mischung von Karibik,<br />

Ka ter und Karneval. <strong>Zürich</strong>s heimeligs -<br />

ter Groß-Anlass, und das im Herzen<br />

des berüchtigten Chreis Cheib.<br />

[ www.carnival.ch ]<br />

Caliente! Festival Tropical<br />

Wie der Name verspricht: Heiß, leicht<br />

gekleidet und richtig tropisch. Tanzen,<br />

Lachen und Caipirinha trinken, die<br />

ganze Nacht durch – mit speziellen Live-<br />

Acts im Volkshaus. Da wird aus <strong>Zürich</strong><br />

3 Tage Rio! [ www.caliente.ch ]<br />

August<br />

1. August, Nationalfeiertag<br />

Der heilige Tag der Schweizer: Cervelat<br />

bräteln, Erst-August-Weggen essen,<br />

Ra keten steigen lassen und dem hel ve -<br />

tischen Nationalstolz frönen. In der ganzen<br />

Schweiz!<br />

Weltklasse <strong>Zürich</strong><br />

Im neu erbauten Stararchitekten-Stadion<br />

„Letzigrund“ stehen nur die Besten am<br />

Start. Fast jedes Jahr werden hier Rekorde<br />

aufgestellt. Ein Leichtathletik-Meeting aus<br />

der Golden-League-Serie und eines der absoluten<br />

Weltklasse! [ www.weltklasse.ch ]<br />

Dörfli-Fäscht<br />

Rund um den Hirschenplatz geht Ende<br />

August im Niederdorf nochmal die Post ab.<br />

Open-Air und meist Open-End! In <strong>Zürich</strong>s<br />

schönsten Gassen mitfeiern und die spezi -<br />

elle Dörfli-Stimmung aufsaugen! Mit dem<br />

nach Guinness-Book längsten Beizentisch<br />

der Welt. [ www.doerflifaescht.ch ]<br />

Theaterspektakel<br />

Das Zürcher Theaterspektakel hat sich zu<br />

einem kulturellen Anlass mit internationaler<br />

Anziehungskraft entwickelt und ist<br />

heute eines der wichtigsten europäischen<br />

Festivals für zeitgenössische Formen darstellender<br />

Künste. Das Spektakel dauert<br />

18 Tage und findet in den letzten beiden<br />

Augustwochen auf der „Landiwiese“<br />

statt. Das traumhaft gelegene Festival -<br />

gelände direkt am <strong>Zürich</strong>see umfasst<br />

mehrere, teils eigens errichtete Spielstätten.<br />

[ www.theaterspektakel.ch ]<br />

Street-Parade<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 61<br />

Limmatschwimmen<br />

Packen Sie die Badehose ein! Und wenn<br />

Sie genügend fit sind, schwimmen Sie<br />

mit bis zu 4.000 anderen begeisterten<br />

Zürcherinnen und Zürchern einfach gemütlich<br />

die Limmat hinunter. <strong>Zürich</strong> aus<br />

der Froschperspektive!<br />

[ www.limmatschwimmen.ch ]<br />

Street Parade<br />

Rund eine Million Ravesüchtige aus der<br />

ganzen Welt tanzen und prunken mit<br />

den schillerndsten Outfits um die Wette.<br />

<strong>Zürich</strong> hat Berlins Love Parade den Rang<br />

abgelaufen und sich zum Mega-Event<br />

der Jungen und jung gebliebenen gemausert.<br />

Die bekanntesten DJ’s legen<br />

auf. Partys auf vielen Plätzen der Stadt.<br />

Jeweils 2. Wochenende im August. Und<br />

kostenlos! [ www.streetparade.ch ]


Knabenschiessen<br />

September<br />

Knabenschiessen<br />

Nebst dem riesigen Jahrmarkt nehmen<br />

hier jugendliche Schützen echte Zielscheiben<br />

aufs Korn. Gekürt wird der<br />

jährliche Schützenkönig. Es haben aber<br />

auch schon Mädchen gewonnen. Geschossen<br />

wird mit Schweizers Lieblingsstück:<br />

dem Armee-Sturmgewehr 90.<br />

[ www.knabenschiessen.ch ]<br />

Dezember<br />

Silvesterlauf<br />

<strong>Zürich</strong> ist auch in der kalten Jahreszeit auf<br />

den Beinen! Quer durch die weihnächt -<br />

liche Stadt. Seit neustem gibt’s auch die<br />

Kategorie Stadt gegen Land – unter dem<br />

Motto: „Wer isch besser zwäg?“ Zunehmend<br />

sind auch große Namen auf der<br />

Piste. [ www.silvesterlauf.ch ]<br />

Kultur rund um die Uhr.<br />

Vor bald 30 Jahren erlebte <strong>Zürich</strong> unruhige<br />

Zeiten, weil klassische und<br />

moderne Musik- und Theater-Events<br />

von der Stadt-Regierung mit grundverschiedenen<br />

Ellen gemessen wurden.<br />

Heute ist das kulturelle Leben<br />

<strong>Zürich</strong>s zwar ruhiger – aber doch viel<br />

bunter. Und das ist gut so. Machen<br />

wir uns also auf zu einer kurzen Tour<br />

de Kultur.<br />

Der Wert der schönen Künste variiert<br />

nach Standpunkt des Betrachters. Für die<br />

einen ist das Zürcher Opernhaus ein<br />

Grund zum Schwärmen, und beim Gedanken<br />

ans Ballett kommen er oder sie<br />

ins Träumen. Die anderen zieht es mehr<br />

zum Schauspiel am Pfauen oder im<br />

Schiffbau, der ehemaligen Werft. Manche<br />

mögens eine Nummer kleiner und<br />

reisen aus der ganzen Schweiz zu einer<br />

der zahllosen Kleintheater-Bühnen,<br />

wo Georg Kreisler genau so leicht Freun -<br />

de findet wie der Räuber Hotzenplotz<br />

und Michael Mittermeier.<br />

Immer beliebter: das Musical Theater<br />

11. Seit Ende 2006 ist es in <strong>Zürich</strong>s Norden<br />

zuhause und empfängt Abend für<br />

Abend bis zu 1.500 Gäste. Viele der großen<br />

Aufführungen laufen hier mit gewaltigem<br />

Erfolg. Konzerte, ob Techno,<br />

Samba oder Free Jazz, gibt’s in <strong>Zürich</strong><br />

täglich, manchmal „uf dr Gass“ und<br />

sonst in Dutzenden von Restaurants und<br />

Clubs jeder Größenordnung.<br />

Die ganz Großen – ob Dalai Lama, Fight<br />

Night, Cirque du Soleil oder die Eagles<br />

auf der allerneusten Reunion-Tour – geben<br />

sich regelmäßig im Hallenstadion<br />

die Klinke in die Hand. Im ehrwürdigen<br />

Albisgütli läuft neben viel hiesiger Folklore<br />

auch jedes Jahr das längste Country-<br />

Festival der Welt. Die mehrfach ausgezeichnete<br />

Maag Music Hall ist mal<br />

große Bühne für eine teenige Casting-<br />

Show, mal genau richtig für Chris Rea<br />

oder das Musical „Grease“.<br />

Herzbaracke<br />

SWISSGUIDE | LIFESTYLE | 63<br />

Ganz anders, fast schon chaotisch, künstlerisch<br />

mal eine Erleuchtung, mal auch eine<br />

grobe Herausforderung: das sommer liche<br />

Theaterspektakel am See ufer. Es gehört<br />

bei vielen Zürchern allein schon wegen<br />

der kulinarischen Festival-Vielfalt zum<br />

festen Jahresprogramm (siehe auch<br />

„Events“). Das genaue Gegenstück,<br />

ganz klein, ganz romantisch: die Herzbaracke,<br />

ein Theater auf dem See, von


Tourort zu Tourort dümpelnd und doch<br />

irgendwie kein Boot: Das müssen Sie<br />

wohl selbst sehen, sonst glauben Sie<br />

eh nicht, dass diese Komödie, diese<br />

schwimmende Schnaps idee, tatsächlich<br />

so gut funktioniert.<br />

War’s das? Keinesfalls. Unser Tipp: Lesen<br />

Sie am Donnerstag den Züri-Tipp im<br />

Tages-Anzeiger, und Sie wissen, was läuft.<br />

Auch online!<br />

[ www.zueritipp.ch ]<br />

[ www.kulturinfo.ch ]<br />

[ www.schauspielhaus.ch ]<br />

[ www.opernhaus.ch ]<br />

[ www.hallenstadion.ch ]<br />

[ www.maagmusichall.ch ]<br />

[ www.albisguetli.ch ]<br />

[ www.theaterspektakel.ch ]<br />

[ www.herzbaracke.ch ]<br />

[ www.theater11.ch ]<br />

Hollywood is Switzerland.<br />

In <strong>Zürich</strong> werden täglich an die 50<br />

unterschiedliche Filmtitel gespielt.<br />

Die meisten davon in Originalsprache<br />

mit Untertiteln. Als Vergleich:<br />

Los Angeles bietet deren 25 pro Tag.<br />

Wer nicht nur Stars, sondern auch<br />

echte Sterne sehen will, kann seiner<br />

cineastischen Leidenschaft an diversen<br />

traumhaften Orten unter freiem<br />

Himmel frönen. Im Kino am See beim<br />

<strong>Zürich</strong>horn, am Filmfluss bei der Badi<br />

Unterer Letten, im Openair-Kino am<br />

Idaplatz oder im Schlemmer-Kino auf<br />

dem Uetliberg.<br />

Und seit <strong>Zürich</strong> auch sein eigenes<br />

kleines Filmfestival besitzt, kann es<br />

durchaus sein, dass Sie dort einer<br />

tatsächlichen Berühmtheit live begegnen.<br />

[ www.cineman.ch ]<br />

[ www.orangecinema.ch ]<br />

[ www.filmfluss.ch ]<br />

[ www.idaplatz.org ]<br />

[ www.kinoamberg.ch ]<br />

[ www.kino-openair.ch ]<br />

[ www.zurichfilmfestival.org ]<br />

Kino am See<br />

<strong>Zürich</strong> multimedial.<br />

Lesestoff, Augenweiden, Ohrwürmer.<br />

Infotipps<br />

Offizielle Homepage<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

[ www.stadt-zuerich.ch ]<br />

<strong>Zürich</strong> Tourismus<br />

Tourist Service im Hauptbahnhof<br />

8021 <strong>Zürich</strong><br />

Telefon+ 41 44 215 40 40<br />

information@zuerich.com<br />

[ www.zuerich.com ]<br />

Zürcher Oberland<br />

Tourismus Region Zürcher Oberland<br />

Auskunftsstelle<br />

c /o Schifffahrtsgenossenschaft<br />

Greifensee , Postfach 17<br />

Seestrasse , 8124 Maur<br />

Tel. + 41 44 980 02 16<br />

info@trzo.ch<br />

[ www.trzo.ch ]<br />

<strong>Zürich</strong> Unterland<br />

Züri-Unterland Tourismus<br />

Kasernenstrasse 1, 8180 Bülach<br />

Telefon+ 41 79 750 22 92<br />

info@zueri-unterland.ch<br />

[ www.zueri-unterland.ch ]<br />

Winterthur<br />

Winterthur Tourismus<br />

Im Hauptbahnhof, 8401 Winterthur<br />

Tel. + 41 52 267 67 00<br />

tourismus@win.ch<br />

[ www.winterthur-tourismus.ch ]<br />

Rapperswil-Jona<br />

Rapperswil <strong>Zürich</strong>see Tourismus<br />

Hintergasse 16, Postfach 1001<br />

8640 Rapperswil<br />

Tel. + 41 848 811 500<br />

info@zuerichsee.ch<br />

[ www.zuerichsee.ch ]<br />

SWISSGUIDE | TRAVEL | 65<br />

Virtueller Geschichts-Rundgang<br />

vom Kartenhistoriker<br />

[ www.gebrueder-duerst.ch ]<br />

Privates Portal<br />

Ausgeh-Tipp<br />

Was in <strong>Zürich</strong> neues geköchelt wird, wo<br />

die besten Sterne am Gourmet-Himmel<br />

prangen: <strong>Zürich</strong>s ganze Gastroszene –<br />

kompakt in einem Heft. Jährlich neu getestet<br />

und zu kaufen am Kiosk.<br />

[ www.zuerichgehtaus.ch ]


Literaturtipp<br />

Max Frisch<br />

Was tun, wenn’s brennt? Diese Frage<br />

stellt sich auch für Herrn Biedermann,<br />

der in der Zeitung von immer neuen, immer<br />

dreisteren Brandstiftungen liest.<br />

Dass er schließlich selbst Opfer von<br />

Brand stiftern wird, will er so lange nicht<br />

wahrhaben, bis es zu spät ist. Die beiden<br />

Hausierer Schmitz und Eisenring müssen<br />

sich gar nicht besonders verstellen, denn<br />

allein ihre immer unverhohlener zur<br />

Schau gestellte Bedrohlichkeit, mit der<br />

sie ihr zündelndes Geschäft betreiben,<br />

verschafft ihnen bei Biedermann so viel<br />

Respekt, dass er nur eine Möglichkeit<br />

sieht: alle Warnungen in den Wind<br />

schlagen und sich „anbiedern“…<br />

Zum Beispiel:<br />

Biedermann und die Brandstifter<br />

Suhrkamp Verlag, ISBN: 978-3-518-10041-7<br />

… oder Andorra oder Homo Faber.<br />

Weltliteratur aus <strong>Zürich</strong>!<br />

<strong>Zürich</strong> by Mike<br />

Bereits über hunderttausend Mal gingen<br />

Mike Van Audenhoves und Roland<br />

Strobels Stadthistörchen als Comic über<br />

den Ladentisch. Mittlerweile ist bereits<br />

Band 11 erschienen. <strong>Zürich</strong> ganz alltäglich<br />

und humoristisches Muss!<br />

Martin Suter<br />

Jahrelang schrieb der Zürcher Werber<br />

für die „Weltwoche“ seine witzigen<br />

Kolumnen aus der „Business Class“:<br />

Hochvergnügliche Satiren aus der Welt<br />

des Managements. Martin Suter, inzwischen<br />

Autor und Drehbuchschreiber,<br />

beobach tet die unerreichbaren Götter<br />

der Unter nehmensspitze, die gehetzten<br />

Füh rungskader dazwischen und die ausge<br />

brannten Workaholics in den unteren<br />

Chargen.<br />

Business Class<br />

Diogenes Verlag<br />

ISBN: 978-3-257-23319-3<br />

Musiktipp<br />

Essential Yello<br />

Das Beste der weltberühmten Elektrozauberer<br />

– made in Zurich. Ohhh yeaaah!<br />

[ www.amazon.de ]<br />

Oder in jedem guten Musikgeschäft.<br />

Züri West<br />

Das ist zwar eine Band aus Bern und tönt<br />

auch so, hat aber mit ihrem Mega-Hit „Ich<br />

schänke dir mis Härz“ und der rauchigen<br />

Stimme von Kuno Lauener die Herzen aller<br />

Schweizer erobert. „Züri West“ heißt<br />

die Scheibe simpel und nahm für insgesamt<br />

14 Wochen die Chartspitze für sich<br />

ein. Insgesamt 45 Wochen blieb sie in der<br />

Hitparade und wurde über 150.000 mal<br />

verkauft. In jedem guten helvetischen<br />

Plattenladen erhältlich.<br />

[ www.zueriwest.ch ]<br />

Tonhalleorchester<br />

Das älteste Sinfonieorchester der<br />

Schweiz empfing seit seiner Gründung<br />

wichtige Impulse durch Gastdirigate bedeutender<br />

Komponisten wie Johannes<br />

Brahms, Richard Wagner, Richard<br />

Strauss, Othmar Schoeck und Paul Hindemith.<br />

Ernest Ansermet, Wilhelm Furtwängler,<br />

Bernard Haitink, Otto Klemperer,<br />

Rafael Kubelik, Sir Georg Solti und Kurt<br />

Sanderling gehörten zu den regelmäßigen<br />

Gastdirigenten. Heute schwingen<br />

genauso berühmte Namen für das Tonhalle<br />

orchester den Taktstock. Die CD mit<br />

den Beethoven-Sinfonien Nr. 5 und 6<br />

wurde mit einer „Goldenen CD“ (25.000<br />

verkaufte Exemplare) ausgezeichnet.<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 5 und Nr. 6<br />

Tonhalle-Orchester <strong>Zürich</strong>,<br />

Leitung: David Zinman<br />

ARTE NOVA CLASSICS 74321 49695 2<br />

[ www.tonhalle-orchester.ch ]<br />

DVD-Tipp<br />

SWISSGUIDE | TRAVEL | 67<br />

Die kleine Niederdorfoper<br />

Mitreißende Ohrwürmer, sprühender<br />

Witz und die Crème-de-la-Crème der<br />

Schweizer Boulevardszene in bester<br />

Spiellaune, allen voran Ruedi Walter. Paul<br />

Burkhards Geschichte um Landei Heiri<br />

im Sündenpfuhl <strong>Zürich</strong> gehört zu den<br />

ab soluten Highlights in der Geschichte<br />

des Schweizer Mundarttheaters. Bäuerlein<br />

Heiri hat sein Kalb verkauft und feiert<br />

diesen temporären Reichtum in der großen<br />

Stadt. Aber dort lauern allzu viele<br />

Verführungen und Gefahren... Achtung:<br />

Nostalgie pur! [ www.thalia.ch ]


Züridütsch verstehen.<br />

Aber würkli!<br />

Hoi Grüß Dich!<br />

Chreis Cheib Kreis 4 – die sündige Meile.<br />

bügle bügeln, auch „chrampfe“ –<br />

meint arbeiten.<br />

Chnocheschlosser Chirurg.<br />

easy locker.<br />

Chabis Kann man auch essen –<br />

ist aber „Blödsinn“.<br />

schmürzele Wenn etwas angebrannt<br />

riecht, oder:<br />

übertriebene Sparsamkeit.<br />

nüt nichts.<br />

aateigge andenken, angehen.<br />

Lümpe Kleider – auch die teuren.<br />

Lämpe mit jemandem<br />

Schwierigkeiten haben.<br />

Pinguin Gibt’s natürlich auch im<br />

Zoo. Gemeint sind hier die<br />

vielen krawattierten<br />

Banker.<br />

nöchberle flirten, jemandem zu nahe<br />

kommen.<br />

füdliblutt splitternackig.<br />

Weggli Brötchen mit Schlitz.<br />

Chlöpfmoscht Champagner, weil er beim<br />

Öffnen eben „chlöpft“.<br />

Glassee Speiseeis.<br />

Ghackets Hackfleisch, am besten mit<br />

Hörnli.<br />

Chöitsch Kaugummi.<br />

Böle Zwiebel oder Ball.<br />

Häsch mer Gib mir einen Franken!<br />

en Schtutz? Oder lieber 5. Das werden<br />

Sie garantiert gefragt…<br />

Lappe Eigentlich ein Lappen.<br />

Aber hier als 100er-Note<br />

bekannt.<br />

aalüüte anrufen.<br />

lädäle shoppen.<br />

Beiz gemütliches Speiselokal.<br />

Chlapf Bekommt man als Kind zuweilen<br />

an den Grind, wenn<br />

man nicht brav war. Auch<br />

für Auto oder Alkohol-<br />

Rausch.<br />

Chalb Kalb<br />

SWISSGUIDE | GLOSSAR | 69<br />

Tüpflischiisser wörtlich:<br />

Tüpfchenscheißer – ein<br />

pingeliger Mensch.<br />

Stange offenes Bier im 3dl-Glas.<br />

Natel Hieß mal Nationales<br />

Autotelefon und ist heute<br />

handelsübliches Handy.<br />

würkli wirklich, tatsächlich.<br />

Grüzi, ich bin au es Schwiizerli!<br />

Tun Sie den Zürchern einen Gefallen:<br />

Versuchen Sie nicht, Züridütsch<br />

zu imitieren. Ers tens kommt das<br />

nicht gut. Und zweitens kommt es<br />

nicht an. Reden Sie ruhig Deutsch,<br />

das ist man hier (spätestens seit<br />

Thomas Mann) gewohnt – und<br />

man versteht Sie auch würkli!


<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG, <strong>Zürich</strong><br />

Ihr Partner im Vermögensmanagement.<br />

Die <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) ist Ihre Premium-An bie -<br />

terin für innovative Lösungen in der inter -<br />

nationalen Vermögens ver wal tung und<br />

Anlageberatung mit Haupt aus rich tung<br />

auf den deutschen Kunden.<br />

Im Geschäftsalltag heißt das: Als Investor<br />

dürfen Sie mit aufmerksamem und tadel -<br />

losem Service, hoher Effizienz und ausgewogener<br />

Performance rechnen. Sie<br />

profitieren überdies von unserer ver -<br />

trauens vollen und partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit den Sparkassen.<br />

Die Kerndaten der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>): Gründung<br />

1995 in <strong>Zürich</strong>. 80%ige Tochter<br />

der <strong>Deka</strong>Bank Deutsche Girozentrale,<br />

Frankfurt. Der langjährige Kooperations -<br />

partner Lombard Odier Darier Hentsch<br />

Holding SA, Genf, ist mit 20% beteiligt.<br />

Als eigenständige Bank untersteht die<br />

<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG der Schweizer<br />

Recht sprechung.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG<br />

Thurgauerstrasse 54, Postfach 8310<br />

8050 <strong>Zürich</strong>, Schweiz<br />

www.deka.ch<br />

Layout<br />

Interone Worldwide GmbH<br />

Theresienstraße 12<br />

80339 München<br />

www.interone.de<br />

Text<br />

DIETEXTER<br />

8052 <strong>Zürich</strong>, Schweiz<br />

www.dietexter.ch<br />

Druck<br />

Flyerline Schweiz GmbH<br />

8595 Altnau, www.flyerline.ch<br />

Schlussredaktion<br />

Herbert Mattle, herbert.mattle@dekabank.ch<br />

Miriam Niederstrasser,miriam.niederstrasser@dekabank.ch<br />

Joel Mattle, joel_mattle@hotmail.com<br />

Eine Verwertung der enthaltenen Texte, Bilder und Grafiken bedarf<br />

der vorherigen Zustimmung der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG. Alle<br />

Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine<br />

Gewähr für ihre Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.<br />

Stand aller Informationen: November 2007.<br />

Bildquellen<br />

SWISSGUIDE | DEKA(SWISS) | 71<br />

Martin Rütschi (www.ruetschi.ch)<br />

Seiten: Titel, 2 (Portrait von Herrn Mattle), 6, 10 (links), 11 (links und rechts), 13 (oben<br />

und links unten), 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 (oben rechts und links), 22, 23, 24, 25,<br />

26, 27, 29 (links), 32 (Mitte und links), 33, 35, 36 (Mitte), 38 (Mitte und rechts), 39,<br />

42, 44, 54 (oben Mitte und rechts), 57, 69<br />

www.sengers.ch<br />

Seiten: 5, 8, 9, 21, 31, 34 (rechts), 47 (rechts), 56, 59 (rechts), 60 (unten links und Mitte),<br />

61, 62, 63<br />

www.corbis.de<br />

Seiten: 32 (links), 47<br />

Café Bar Odeon, Seiten: 13 (unten rechts) und 53 (rechts) | Restaurant Seidenspinner,<br />

Seite: 28 | Dieter Meier, Privat, Seite: 29 (links) | James Joyce Pub, Seite: 34 (links) |<br />

Aus stellung Visionäre Sammlung Vol. 4, Seiten 36, 37 | Landolt Weine, Seite 41 |<br />

Restaurant Kronenhalle, Seite 43 | Restaurant Zeughauskeller, Seite 48 | Park Hyatt,<br />

Seite 49 (links) | Hotel Altstadt, Seite 49 (rechts) | Hotel <strong>Zürich</strong>berg, Seite 50 | Hotel<br />

Baur au Lac, Seite 51 (links) | Hotel Savoy Baur en Ville, Seite 51 (Mitte) | The Dolder<br />

Grand, Seite 51 (rechts) | Hotel Widder, Seite 52 (links) | Lady’s First, Seite 52 (Mitte)<br />

| Hotel Otter, Seite 52 (rechts) | www.patrickrohner.ch, Seite 55 (links) | Neumarkt,<br />

Seite 55 (Mitte) | Sternwarte Urania, Seite 55 (rechts) | Sascha’s, Seite 58 | Art on Ice,<br />

Seite 59 (links) | Caliente, Seite 60 (rechts) | Kino am See, Seite 64 | <strong>Zürich</strong> by Mike<br />

(Edition Moderne 2007), Seite 65

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