Damit es richtig läuft! - Wald-Klinikum Gera
Damit es richtig läuft! - Wald-Klinikum Gera
Damit es richtig läuft! - Wald-Klinikum Gera
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1 Jhg. | 2009 2 | 2 | 2010<br />
<strong>Damit</strong> <strong>es</strong><br />
<strong>richtig</strong> <strong>läuft</strong>!<br />
Themenschwerpunkt:<br />
UROLOGIE<br />
<strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong><br />
aktuell<br />
Patientenmagazin d<strong>es</strong> SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>Gera</strong>
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Unsere erfahrenen<br />
Mitarbeiter sind<br />
Ihre kompetenten<br />
Ansprechpartner:<br />
Iris Heik<br />
Sanitätshausfachang<strong>es</strong>tellte<br />
Daniela Sieb<br />
Sanitätshausfachang<strong>es</strong>tellte<br />
Erik Dymke<br />
Orthopädietechniker<br />
Undine Dölz<br />
Krankenschw<strong>es</strong>ter<br />
Oliver König<br />
Rehatechniker<br />
Inkontinenz – diskret und sicher versorgt<br />
Versorgungsstellen<br />
Standort I: Verbindungsgebäude<br />
Standort II: Bettenhaus, EG, Raum 049<br />
Siehe im Plan auf der Rückseite di<strong>es</strong><strong>es</strong> Heft<strong>es</strong> unter<br />
Sie erreichen uns telefonisch unter:<br />
Klinik intern: 8905<br />
Töppeln und 1. Bereitschaftsdienst: 0365 82481-0<br />
2. Bereitschaftsdienst: 0172 7988465<br />
2<br />
23
In di<strong>es</strong>er Ausgabe<br />
Themenschwerpunkt:<br />
UROLOGIE<br />
S. 2 Leistungsspitze in der Region<br />
Die Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
S. 3 <strong>Damit</strong> <strong>es</strong> <strong>richtig</strong> <strong>läuft</strong>!<br />
Über Formen und die Behandlung der<br />
Harninkontinenz<br />
S. 4-5 Grün<strong>es</strong> Licht für mehr Lebensqualität<br />
Wie eine Prostatavergrößerung erfolgreich mit<br />
dem „Greenlight-Laser“ behandelt wurde<br />
S. 6 Heilung durch strahlende „Samenkörner“<br />
Prostatakarzinomzentrum geht neue Wege in der<br />
Krebstherapie<br />
S. 7 Der willensstarke „Wackelmann“<br />
Warum Uwe Leder einen herztransplantierten<br />
Olympiasieger einlud<br />
S. 8 WKG Streiflichter<br />
Neuer Psychiatrie-Chefarzt<br />
Fußball-Nationalelf in spe<br />
„Egon“ hat nichts zu meckern<br />
Liebe L<strong>es</strong>erinnen und L<strong>es</strong>er,<br />
das Fachgebiet der Urologie befasst sich mit<br />
der Diagnostik, Therapie aber auch Prophylaxe<br />
der Erkrankungen von Niere, Harnleiter, Harnblase,<br />
Harnröhre und den männlichen G<strong>es</strong>chlechtsorganen.<br />
Insb<strong>es</strong>ondere die gut- und bösartigen Tumoren<br />
der Prostata stehen im Mittelpunkt unser<strong>es</strong><br />
Tätigkeitsfeld<strong>es</strong>. So ist das Prostatakarzinom<br />
mit jährlich 60.000 Neuerkrankungen in<br />
Deutschland die häufigste Krebsart d<strong>es</strong> Mann<strong>es</strong>.<br />
Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass<br />
von den ca. 12 Mio. Männern über 50 Jahren<br />
rund 30% B<strong>es</strong>chwerden infolge einer gutartigen<br />
Prostatavergrößerung (sogenannte „Altmännerkrankheit“)<br />
haben und knapp jeder 5. Mann<br />
sich im weiteren Verlauf einer Operation unterziehen<br />
muss. Durch die Harninkontinenz sind<br />
in Deutschland zwischen 4 und 5 Mio. Menschen<br />
in ihrer Lebensqualität teilweise erheblich<br />
eing<strong>es</strong>chränkt. Jedoch kann bei di<strong>es</strong>en bislang<br />
immer noch als Tabuthema geltenden Erkrankungsformen<br />
in vielen Fällen gut geholfen<br />
werden.<br />
Alle in di<strong>es</strong>em Themenheft angerissenen Erkrankungen<br />
treten mit zunehmendem Alter<br />
der Bevölkerung häufiger zutage. Aktuelle<br />
Prognosen der Altersentwicklung sagen voraus,<br />
dass der Anteil der über 60-jährigen Bürger in<br />
Deutschland von 24,9% im Jahre 2005 auf<br />
30,2% im Jahre 2020 und sogar auf 35,8% in<br />
Jahre 2030 steigen wird. Die Ursachen hierfür<br />
liegen einerseits in einer Geburtenstagnation,<br />
andererseits steigt durch die veränderte<br />
Lebensführung und die Errungenschaften der<br />
modernen Medizin die allgemeine Lebenserwartung<br />
an.<br />
Aus di<strong>es</strong>en Zahlen kann man abschätzen,<br />
welche enormen Anforderungen an das Fachgebiet<br />
und die G<strong>es</strong>undheitspolitik auf Bund<strong>es</strong>ebene<br />
erwachsen werden.<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Schlichter<br />
Chefarzt der Klinik für Urologie<br />
und Kinderurologie<br />
1
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Andreas<br />
Schlichter ist ein zurückhaltender<br />
Mann. Seit März 2007 leitet der sympathische<br />
52-Jährige die G<strong>es</strong>chicke der<br />
Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
am SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong>, neben<br />
der Universitätsklinik Jena, an der er<br />
zuvor 22 Jahre gewirkt hatte, die größte<br />
ihrer Art in ganz Thüringen. Zu Zurückhaltung<br />
b<strong>es</strong>teht also kein Grund,<br />
bietet die <strong>Gera</strong>er 64-Betten-Klinik<br />
außer Nierentransplantationen und<br />
mikrochirurgischen Eingriffen doch das<br />
g<strong>es</strong>amte diagnostische und therapeutische<br />
Spektrum der Fachrichtung an.<br />
Und das ist äußerst vielschichtig, b<strong>es</strong>chäftigt<br />
sich die Urologie doch mit<br />
allen Erkrankungen d<strong>es</strong> Harn produzierenden<br />
und Harn ableitenden Systems<br />
bei Mann und Frau sowie d<strong>es</strong> Genitalsystems<br />
d<strong>es</strong> Mann<strong>es</strong>. Das Aufgabenspektrum<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> operativen Fachgebiet<strong>es</strong><br />
erstreckt sich von der offenen und<br />
minimal-invasiven Tumorchirurgie (z.B.<br />
Prostata-, Blasen- und Nierenzellkarzinome)<br />
über die endoskopische Chirurgie<br />
(u.a. die B<strong>es</strong>eitigung von Harnabflussstörungen),<br />
die konservative und<br />
operative Behandlung von Harnsteinleiden<br />
bis hin zur Laser-Therapie gutartiger<br />
Prostatatumoren.<br />
Also, viel zu tun für die hier tätigen<br />
drei Oberärzte, vier Fachärzte, vier Ausbildungsassistenten<br />
und das dazugehörige<br />
Pflege- und medizintechnische<br />
Personal. Als Schlichter seine Tätigkeit<br />
2<br />
Spitzenreiter in<br />
der Region<br />
Die Klinik für Urologie und<br />
Kinderurologie<br />
2007 aufnahm, galt <strong>es</strong> zunächst einige<br />
Unzulänglichkeiten aus der Welt zu<br />
schaffen. Dazu gehörte u.a., dass zuvor<br />
aufgrund der historischen Entwicklung<br />
in <strong>Gera</strong> gleich zwei Chefärzte das Zepter<br />
in der Hand halten wollten, das<br />
Personal dadurch nicht immer an einem<br />
Strang zog und die Kinderurologie zu<br />
di<strong>es</strong>em Zeitpunkt gänzlich brach lag.<br />
Der neue Chef nahm di<strong>es</strong>e Probleme<br />
unverzüglich in Angriff und schuf mithilfe<br />
seiner Mitarbeiter eine moderne,<br />
leistungsfähige Klinik, die heute wieder<br />
eine Spitzenposition im g<strong>es</strong>amten Freistaat<br />
Thüringen und darüber hinaus<br />
innehat. Davon zeugen jährlich etwa<br />
3000 Patienten, die nicht nur aus <strong>Gera</strong><br />
und den angrenzenden Regionen, sondern<br />
aus ganz Mitteldeutschland bis<br />
hin nach Franken kommen.<br />
Im September 2009 wurde die Klinik<br />
für ihre Leistungen auf dem Gebiet der<br />
Visite auf der U 23 der Klinik für Urologie und Kinderurologie „Walter Gropius“: PJ-ler Martin Stotz, Oberärztin<br />
Frau Dr. med. Christine Berg und Krankenpfleger Jens Birzer<br />
Tumordiagnostik und -therapie mit dem<br />
Zertifikat „Prostatakarzinomzentrum<br />
<strong>Gera</strong>“ (PKZ) ausgezeichnet. Zum damaligen<br />
Zeitpunkt trug di<strong>es</strong>en von der<br />
Deutschen Krebsg<strong>es</strong>ellschaft verliehenen<br />
Titel in Thüringen nur noch die<br />
Urologie in Meiningen. Die Vorteile<br />
ein<strong>es</strong> solchen Zentrums liegen für Patienten<br />
und Mitarbeiter auf der Hand,<br />
erfolgt doch die g<strong>es</strong>amte Diagnostik<br />
und Therapie d<strong>es</strong> Prostatakarzinoms<br />
nunmehr in vereinbarter Kooperation<br />
mit allen Behandlungspartnern, vom<br />
Labor bis zur Rehaklinik, vom Hausarzt<br />
bis zur Selbsthilfegruppe, von der Strahlen-<br />
bis zur Schmerztherapie. Das ermöglicht<br />
u.a. einen optimalen Informationsfluss,<br />
verhindert Mehrfachuntersuchungen<br />
und erleichtert Therapieentscheidungen.<br />
Neben der B<strong>es</strong>eitigung<br />
gutartiger Prostatavergrößerungen<br />
sowie Harninkontinenzen zählen<br />
transurethrale Eingriffe bei Prostata-<br />
und Harnblasentumoren zu den<br />
Hauptbetätigungsfeldern der <strong>Gera</strong>er<br />
Urologen. Doch trotz ärztlicher Kunst,<br />
Medizinfortschritt und aller Behandlungserfolge<br />
appellieren Schlichter und<br />
seine Crew abschließend an alle Männer<br />
über 50, sich jährlich einer Vorsorgeuntersuchung<br />
beim Facharzt zu unterziehen.<br />
Bei den meisten der rund<br />
60.000 in Deutschland Neuerkrankten,<br />
könnte das Prostatakarzinom dadurch<br />
in einem sehr frühen Stadium erkannt<br />
und auf Dauer geheilt werden.<br />
Klaus-Peter Kirsten
Im G<strong>es</strong>präch mit Frau Dr.<br />
med. In<strong>es</strong> Kämpfer,<br />
Oberärztin in der Klinik für<br />
Urologie und Kinderurologie<br />
am SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Gera</strong>:<br />
Sie verfügen über sehr große Erfahrungen<br />
bei der Behandlung<br />
von harninkontinenten Patienten.<br />
Wie verbreitet ist eigentlich di<strong>es</strong>e<br />
urologische Erkrankung?<br />
Die Harninkontinenz, also jeglicher unfreiwilliger<br />
Urinverlust, kann in jedem<br />
Lebensalter auftreten, wobei häufiger<br />
Frauen in zunehmenden Alter betroffen<br />
sind. Schätzungen zufolge leben in<br />
Deutschland zwischen 4-5 Millionen<br />
Menschen, die unter einer schwachen<br />
Blase leiden. Die Anzahl der Betroffenen<br />
steigt in einem Alter zwischen 65 und<br />
79 Jahren auf ca. 11 % an. Ab einem<br />
Alter über 80 Jahren leidet fast jeder<br />
Dritte darunter.<br />
Zudem ist das ja ein Thema, über<br />
das selbst im engsten Familienkreis<br />
lieber g<strong>es</strong>chwiegen wird?<br />
Ja, das ist leider häufig der Fall. Obwohl<br />
wir in einer offenen modernen G<strong>es</strong>ellschaft<br />
leben, ist die Harninkontinenz<br />
nach wie vor ein Tabuthema. Aus Schamgefühl<br />
wird über eine schwache Blase<br />
– auch häufig beim Arzt – nicht g<strong>es</strong>prochen.<br />
Die Betroffenen vermeiden soziale<br />
Kontakte, scheuen aus Angst vor einem<br />
Mitg<strong>es</strong>chick den Umgang mit anderen<br />
Menschen, verzichten auf B<strong>es</strong>uche und<br />
g<strong>es</strong>ellschaftliche Veranstaltungen. Oft<br />
wird auch eine Harninkontinenz mit<br />
Altersschwäche gleichg<strong>es</strong>etzt. Das Leiden<br />
wird klaglos ertragen, und <strong>es</strong> werden<br />
lieber mehrmals am Tag Hilfsmittel wie<br />
Vorlagen benutzt, anstatt sich beim Arzt<br />
beraten zu lassen.<br />
Man kann klar sagen, dass ein Großteil<br />
unserer Patienten erst durch Mundpropaganda<br />
in die Klinik zur Therapie<br />
kommt, dann aber überglücklich nach<br />
3-4 stationär verbrachten Tagen kontinent<br />
nach Hause geht.<br />
Welche Formen der Harninkontinenz<br />
treten am häufigsten auf?<br />
Die häufigste Form der Harninkontinenz<br />
ist die Belastungsinkontinenz gefolgt<br />
von der Dranginkontinenz und Mischformen<br />
der beiden Genannten. Wir unterscheiden<br />
weiterhin in Reflexinkontinenz.<br />
Di<strong>es</strong>e tritt bei neurologischen<br />
Erkrankungen auf, wie z.B. multipler<br />
Sklerose oder Morbus Parkinson. Eine<br />
Sonderform der Harninkontinenz stellt<br />
die Überlaufinkontinenz bei einer Blasenauslassstörung,<br />
wie z.B. der vergrößerten<br />
Prostata, dar. Die aber am häufigsten<br />
auftretende Form der Belastungsinkontinenz<br />
ist durch unkontrollierten<br />
Urinverlust bei körperlicher Betätigung,<br />
wie z.B. Treppensteigen, Heben schwerer<br />
Wie erfolgt dann die Behandlung<br />
in Ihrer Klinik?<br />
Nach Überweisung vom Haus- oder Facharzt<br />
wird ambulant eine gründliche Anamn<strong>es</strong>e<br />
erhoben. Zur Untermauerung der<br />
Diagnose ist darüber hinaus eine Harnblasendruckm<strong>es</strong>sung<br />
(Urodynamik) nötig.<br />
Bei B<strong>es</strong>tätigung der Belastungsinkontinenz<br />
kommt <strong>es</strong> zur stationären Aufnahme. Nach<br />
entsprechender Aufklärung erfolgt dann<br />
ein 20-30 minütigen minimal-invasiver<br />
operativen Eingriff, bei dem ein Inkontinenzband<br />
spannungsfrei um die Harnröhre<br />
gelegt wird. Bereits wei Tage später erfolgt<br />
die Entlassung. Di<strong>es</strong>e Operationsmethode<br />
hat mit 90 % Kontinenz eine<br />
sehr hohe Erfolgsrate. Sie ist risiko- und<br />
schmerzarm und zeichnet sich durch eine<br />
<strong>Damit</strong> <strong>es</strong> <strong>richtig</strong><br />
<strong>läuft</strong>! Über Formen und Behandlung<br />
der Harninkontinenz<br />
Lasten, Lachen, Ni<strong>es</strong>en und Husten,<br />
gekennzeichnet. In erster Linie sind<br />
Frauen betroffen, aufgrund d<strong>es</strong> Körperaufbau<strong>es</strong>.<br />
Nach den Wechseljahren<br />
begünstigt der Östrogenmangel die<br />
Belastungsinkontinenz zusätzlich. Nicht<br />
zu verg<strong>es</strong>sen sind Operationen am Urogenitaltrakt,<br />
die zum Verlust d<strong>es</strong> Halteapparat<strong>es</strong><br />
der Harnblase führen können.<br />
geringe Verweildauer aus. Zudem sind<br />
die Langzeitergebnisse ausg<strong>es</strong>prochen<br />
gut. Ein ähnlich<strong>es</strong> Verfahren kommt auch<br />
zur Behandlung der Inkontinenz bei Männern<br />
zum Einsatz. In unserer Klinik wird<br />
di<strong>es</strong>e OP-Methode schon über 10 Jahre<br />
praktiziert. Mit einem relativ geringen<br />
operativen Aufwand konnten wir sehr<br />
viele Frauen glücklich, kontinent und<br />
dankbar in das g<strong>es</strong>ellschaftliche Leben<br />
entlassen.<br />
Oberärztin Frau Dr. med. In<strong>es</strong> Kämpfer verfügt über sehr große Erfahrungen bei der Behandlung von Harninkontinenzen<br />
3
4<br />
Grün<strong>es</strong> Licht für mehr<br />
Lebensqualität<br />
Wie eine Prostatavergrößerung<br />
erfolgreich mit dem „Greenlight-Laser“<br />
behandelt wurde<br />
Die Aufnahme<br />
Unerwartete Begegnung mit<br />
dem Bauhaus-Begründer<br />
Der Erste, dem Patient Dieter Wagner*,<br />
am 16.Mai 2010 – dem Tag seiner Einweisung<br />
ins <strong>Gera</strong>er <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong> -<br />
eingangs der Klinik für Urologie und<br />
Kinderurologie begegnete, war kein<br />
Arzt und keine Schw<strong>es</strong>ter – <strong>es</strong> war<br />
ebenfalls ein Betriebsfremder, ein<br />
berühmter Architekt. Es handelte sich<br />
dabei um Walter Gropius, den Begründer<br />
d<strong>es</strong> Weimarer Bauhaus<strong>es</strong>,<br />
allerdings lediglich in G<strong>es</strong>talt ein<strong>es</strong><br />
steinernen Reliefs. Seit Inbetriebnahme<br />
d<strong>es</strong> neuen Bettenhaus<strong>es</strong> „Am <strong>Wald</strong>“<br />
Seit März 2007 bieten die <strong>Gera</strong>er Urologen<br />
Patienten mit gutartigen Prostatavergrößerungen<br />
den Greenlight- Laser an, und jede<br />
fünfte Operation erfolgt mittlerweile mit<br />
di<strong>es</strong>er Methode<br />
im Dezember 2009, trägt jede der hier<br />
untergebrachten Kliniken den Namen<br />
einer bedeutenden deutschen Persönlichkeit,<br />
deren Leben und Werk eng mit<br />
dem Land Thüringen verbunden war<br />
und ist.<br />
Und auch vor und in seinem Zimmer<br />
auf der „Walter Gropius“ bekam der<br />
52-jährige Polizeibeamte Gelegenheit,<br />
sich mit dem Namenspatron der Klinik<br />
in Wort und Bild bekanntzumachen.<br />
Doch das inter<strong>es</strong>sierte Herrn Wagner<br />
zunächst nur am Rande. Gegenstand<br />
seiner Aufmerksamkeit war vielmehr<br />
eine „benigne Prostatahyperplasie“ –<br />
eine gutartige Vergrößerung der Prostata-,<br />
die hier mit einer schonenden<br />
Methode behoben werden sollte.<br />
Die Therapie<br />
Greenlight-Laser – schonende<br />
Prostatabehandlung mit Licht<br />
Bereits seit vier Jahren schlägt sich der<br />
<strong>Gera</strong>er Polizist mit Blasenproblemen<br />
herum. Es begann mit B<strong>es</strong>chwerden<br />
beim Wasserlassen. Nachts musste er<br />
bis zu achtmal auf Toilette. Anfang di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
Jahr<strong>es</strong> verschlimmerte sich sein<br />
Zustand. Bei längerem Stehen stellte<br />
sich ein heftiger Druckschmerz auf der<br />
Blase ein. Seine Fachärztin stellte per<br />
Ultraschall f<strong>es</strong>t, dass sich durch eine<br />
gutartige Vergrößerung seiner Vorsteherdrüse<br />
(Prostata) die Blase nicht mehr<br />
vollständig entleeren konnte. Auch die<br />
Medikamente halfen nicht mehr. Es<br />
b<strong>es</strong>tand dringender Handlungsbedarf.<br />
Damals hörte der Patient erstmals von<br />
einem schonenden Therapieverfahren,<br />
dem sogenannten „Greenlight-Laser“.<br />
Dabei wird den Patienten, vorwiegend<br />
Männern über dem 60. Lebensjahr das<br />
störende Gewebe mit einem hochpräzisen<br />
Lichtskalpell entfernt. Dazu wird<br />
Licht mit einer Wellenlänge von 532<br />
Nanometern verwendet. Das Grüne<br />
Licht wird von „roten“ Blutgefäßen<br />
und blutreichem Gewebe als komplementärfarben<br />
absorbiert. Das führt zu<br />
einer explosionsartigen Aufnahme von<br />
Energie, und das b<strong>es</strong>trahlte Gewebe<br />
verdampft ohne Blutaustritt. „Di<strong>es</strong>e<br />
schonende Methode stellt eine sehr<br />
gute Alternative zur transurethralen<br />
R<strong>es</strong>ektion der Prostata dar“, erläutert<br />
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Andreas<br />
Schlichter; „muss dabei das wuchernde<br />
Gewebe doch nicht mehr abgehobelt,<br />
sondern vielmehr verdampft werden.<br />
Das Hightechverfahren Greenlight Laser<br />
empfiehlt sich vor allem bei Patienten,<br />
die keinem Blutungs- und Kreislaufrisiko<br />
ausg<strong>es</strong>etzt werden dürfen. Weitere Vorteile:<br />
die blutverdünnende Medikation<br />
muss in vielen Fällen nicht unterbrochen<br />
werden, Infektionen und Schmerzen<br />
werden verringert, und die Patienten<br />
erholen sich w<strong>es</strong>entlich schneller. Allein<br />
in der <strong>Gera</strong>er Klinik für Urologie werden<br />
jährlich rund 300 Prostatavergrößerungen<br />
erfolgreich behandelt. Seit März
2007 bieten die erfahrenen Urologen<br />
ihren Patienten auch den Greenlight-<br />
Laser an, und jede fünfte Operation<br />
erfolgt mittlerweile mit di<strong>es</strong>er Methode.<br />
Einschränkend muss allerdings hinzugefügt<br />
werden, dass nicht jede Prostatavergrößerung<br />
per Greenlight b<strong>es</strong>eitigt<br />
werden kann. In solchen Fällen ist nach<br />
wie vor die transurethrale R<strong>es</strong>ektion<br />
angezeigt, muss „abgehobelt“ werden.<br />
Unserem 52-jährigen Patienten konnte<br />
ind<strong>es</strong> per Greenlight-Laser wirkungsvoll<br />
geholfen werden: „Das Ganze hat ca.<br />
eine Stunde gedauert“, erinnert sich<br />
Wagner. „Ich bekam Vollnarkose. Und<br />
auch als ich auf der Wachstation wieder<br />
zu mir kam, hatte ich keine Schmerzen<br />
oder andere B<strong>es</strong>chwerden, und der<br />
Urin war klar“.<br />
Die Entlassung<br />
„Ich führe wieder ein ganz<br />
normal<strong>es</strong> Leben“<br />
Drei Tage später, am 19. Mai, verlässt<br />
ein glücklicher Mann die urologische<br />
Station „Walter Gropius“, Ebene 3,<br />
Bettenhaus „Am <strong>Wald</strong>“. In der Nacht<br />
muss er jetzt lediglich 1-2mal zur Toilette,<br />
der Druckschmerz ist ganz weg,<br />
und auch das Wasserlassen bereitet<br />
keinerlei Probleme mehr. Dieter Wagner<br />
ist voll d<strong>es</strong> Lob<strong>es</strong>: „Das Ergebnis ist<br />
prima und hat mich voll und ganz<br />
überzeugt. Ich kann nur jedem in einer<br />
ähnlichen Situation raten, das machen<br />
zu lassen.“ So wie ihm geht <strong>es</strong> rund<br />
90 Prozent aller Patienten, die an den<br />
Folgen einer vergrößerten Prostata, der<br />
häufigsten gutartigen Erkrankung d<strong>es</strong><br />
Mann<strong>es</strong>, leiden. Und das betrifft im<br />
Alter über 60 jeden zweiten Mann.<br />
Durch einen urologischen Eingriff verb<strong>es</strong>sert<br />
sich die Lebensqualität der<br />
Behandelten ähnlich wie bei Dieter<br />
Wagner, der unbedingt noch etwas<br />
hinzufügen möchte: „Was mich ganz<br />
b<strong>es</strong>onders beeindruckt hat, waren die<br />
Kompetenz und Freundlichkeit d<strong>es</strong> g<strong>es</strong>amten<br />
Personals auf der „Walter<br />
Gropius“ und die Unterbringung in<br />
dem wunderschön gelegenen Bettenhaus.<br />
Dafür, dass ich heute wieder ein<br />
ganz normal<strong>es</strong> Leben führen kann,<br />
möchte ich allen Beteiligten ein groß<strong>es</strong><br />
Dank<strong>es</strong>chön sagen.“<br />
* Name geändert<br />
Klaus-Peter Kirsten<br />
5
6<br />
Heilung durch strahlende „Samenkörner“<br />
Prostatakarzinom-Zentrum geht neue Wegen in der Krebstherapie<br />
Donnerstag, 17.06.2010, 8.23 Uhr,<br />
SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong>, Strahlentherapie,<br />
Afterloading-Raum<br />
Der Operateur Dr. med. Andreas Auge,<br />
Leitender Oberarzt der Urologischen<br />
Klinik, ist gut drauf. Er wirkt aufgeräumt<br />
und konzentriert zugleich. Zwei SEEDS-<br />
Implantationen stehen an di<strong>es</strong>em Vormittag<br />
auf seinem Operationsprogramm.<br />
Dabei handelt <strong>es</strong> sich um einen<br />
schonenden, minimal-invasiven Eingriff<br />
zur Behandlung lokal begrenzter Prostatakarzinome,<br />
mit jährlich 60.000 Neuerkrankungen<br />
häufigste Tumorart beim<br />
Mann. Das Wort „Seed“ kommt aus<br />
dem Englischen und heißt übersetzt<br />
„Samen“. Bei der gleichnamigen Implantation<br />
werden dem Patienten über<br />
den Damm Strahlenquellen in Form<br />
winziger radioaktiver Stifte mittels<br />
Hohlnadeln direkt in die Prostata eingebracht.<br />
Dort geben sie ihre Strahlung<br />
über mehrere Monate unmittelbar an<br />
das Krebsgewebe ab. Durch die kurze<br />
Strahlungsreichweite gelingt <strong>es</strong>, Krebszellen<br />
zu zerstören, ohne dabei umliegend<strong>es</strong><br />
Gewebe zu schädigen. Per Ultraschall-<br />
und Röntgenkontrolle können<br />
die bis zu 80 Seeds millimetergenau<br />
an vorher mit einem Computer b<strong>es</strong>timmten<br />
Stellen in der Prostata abgelegt<br />
werden und dort ihre heilende<br />
Wirkung entfalten. Das Verfahren, mit<br />
dem schwerwiegende Nebenwirkungen<br />
wie Harninkontinenz fast gänzlich und<br />
Impotenz in bis zu 70 Prozent aller<br />
Fälle vermieden werden können,<br />
kommt im <strong>Gera</strong>er Prostatakarzinomzentrum<br />
seit Herbst 2009 zur Anwendung.<br />
Bislang bereits 18 Mal. Stets mit<br />
Erfolg. Die SEEDS-Implantation stellt<br />
nach Ansicht vieler Experten eine<br />
gleichwertige Alternative zur bislang<br />
gebräuchlichsten Behandlungsmethode,<br />
der operativen Entfernung der<br />
männlichen Vorsteherdrüse, dar und<br />
wurde allein in den USA bislang mehr<br />
als 100.000 Mal praktiziert.<br />
Dr. med. Andreas Auge, Ltr. Oberarzt der Urologischen<br />
Klinik bei der SEEDS-Implantation<br />
Optimale Behandlung durch interdisziplinär<strong>es</strong><br />
Operationsteam<br />
Zurück zu unserem Patienten. Der Mann<br />
um die Sechzig, schlummert bereits in<br />
Vollnarkose seinem Eingriff entgegen.<br />
Er ahnt nicht, dass sich in den nächsten<br />
zwei Stunden ein 9-köpfig<strong>es</strong> Team allein<br />
um sein Wohl und Wehe mühen wird.<br />
Neben dem Operateur drängen sich ein<br />
Anästh<strong>es</strong>ist, eine Strahlentherapeutin,<br />
zwei Medizinphysiker und mehrere<br />
Schw<strong>es</strong>tern um den Patienten. Ebenfalls<br />
als Ansprechpartner vor Ort: Dipl.-Ing.<br />
Christian vom Brocke, Leiter der Firma<br />
„BRACHYSCIENCES“, die für die eing<strong>es</strong>etzte<br />
Hightech verantwortlich zeichnet.<br />
Für Dr. Auge stellen die SEEDS-Implantationen<br />
kein Neuland dar. Bereits seit<br />
zwölf Jahren verfügt er über große<br />
Erfahrungen bei der Anwendung der<br />
Hochdosis (HDR)-Brachytherapie, einer<br />
Methode, bei der die Strahler unmittelbar<br />
nach der Behandlung wieder entfernt<br />
werden. Im Unterschied dazu verbleiben<br />
die nur wenige Millimeter<br />
großen Metallstifte bei der SEEDS-Implantation<br />
lebenslang im Körper.<br />
Gegen 10:00 Uhr ist der Eingriff beendet.<br />
Andreas Auge macht sich an die<br />
Vorbereitungen für die nächste Implantation.<br />
Gegen Mittag wird unserem<br />
Patienten der Katheter entfernt werden<br />
können. Bevor er bereits in zwei Tagen<br />
Bis zu 80 di<strong>es</strong>er strahlenden „Samenkörner“ (Seeds)<br />
werden bei der Implantation millimetergenau in der<br />
kranken Prostata platziert<br />
das Krankenhaus wieder verlassen<br />
kann, stehen noch diverse Harnblasenkontrollen,<br />
ein G<strong>es</strong>präch mit dem Psychoonkologen<br />
und das Abschlussg<strong>es</strong>präch<br />
an. Etwa vier bis sechs Wochen<br />
später wird die Lage der Strahlenquellen<br />
im Kernspin- oder Computertomogramm<br />
erfasst. Die weiteren regelmäßigen<br />
Nachuntersuchungen werden<br />
zeigen, ob die von Dr. Auge g<strong>es</strong>äten<br />
„Samenkörner“ zum Wohl d<strong>es</strong> Patienten<br />
aufgehen werden. Die Chancen<br />
dafür stehen gut.<br />
Klaus-Peter Kirsten
Zum wöchentlichen Sportprogramm von Hartwig<br />
Gauder gehört auch das Nordic Walking<br />
Im Juni 2010, anlässlich d<strong>es</strong> 14.<br />
<strong>Gera</strong>er Herztag<strong>es</strong>, las der Erfurter<br />
Autor Hartwig Gauder aus seiner<br />
Autobiografie „Zwei Leben, drei<br />
Herzen“.<br />
Dr. Uwe Leder, G<strong>es</strong>chäftsführer d<strong>es</strong> SRH<br />
<strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>Gera</strong>, hatte ihn dazu<br />
ins neue Bettenhaus, auf die Kardiologie,<br />
eingeladen. Und das aus gutem<br />
Grund: Der Name Hartwig Gauder<br />
dürfte zumind<strong>es</strong>t den Sportinter<strong>es</strong>sierten<br />
über Vierzig mit DDR-Background<br />
ein Begriff sein. 1980 stand der Weltklasse-Geher<br />
auf dem Gipfel sein<strong>es</strong><br />
Ruhm<strong>es</strong>: Bei den Olympischen Spielen<br />
in Moskau errang er über die 50-Kilometer-Distanz<br />
die Goldmedaille. Dreizehn<br />
Jahre später, bei den Weltmeisterschaften<br />
in Stuttgart, beendete er<br />
seine sportliche Lauf- b<strong>es</strong>ser: Geherbahn.<br />
Da hatte er all<strong>es</strong> erreicht: DDRund<br />
Deutscher Meister, Europameister,<br />
Weltmeister, Weltcupsieger.<br />
Im Januar 1997 geriet Gauder erneut<br />
in die Schlagzeilen. Di<strong>es</strong>mal unfreiwillig.<br />
Nach einer Herzmuskelentzündung,<br />
verursacht durch eine Virusinfektion,<br />
und der vorübergehenden Implantation<br />
ein<strong>es</strong> Kunstherzens erhielt der 1,87 mgroße<br />
Modellathlet ein Spenderorgan<br />
mit dem er bis heute lebt. Allein di<strong>es</strong>e<br />
Fakten reichten, einen solch inter<strong>es</strong>santen<br />
Mann nach <strong>Gera</strong> zu holen. Doch<br />
Uwe Leder hatte dafür auch ganz persönliche<br />
Motive. Er und Gauder sind<br />
Freunde und Kollegen, kennen sich<br />
bereits seit langem. Drei Jahre saßen<br />
sie im Jenaer Universitätsklinikum Tür<br />
an Tür. Leder als Klinikmanager, Gauder<br />
als Leiter der Stabsstelle G<strong>es</strong>undheitsmarketing.<br />
Sie schätzen und mögen<br />
Der willensstarke<br />
„Wackelmann“<br />
Warum Uwe Leder einen herztransplantierten<br />
Olympiasieger einlud<br />
Sind seit drei Jahren gute Freunde: Geherlegende Hartwig Gauder (l) und G<strong>es</strong>chäftsführer Dr. Uwe Leder<br />
sich. Das spürt man am vertrauten<br />
Umgang miteinander. Leder macht keinen<br />
Hehl daraus, in Hartwig Gauder<br />
sein ganz persönlich<strong>es</strong> Vorbild gefunden<br />
zu haben. Er bewundere ihn, wüsste<br />
jedoch nicht, ob er in ähnlicher Situation<br />
ebensoviel Kraft, Ausdauer und<br />
Mut aufgebracht hätte. Gauder reagiert<br />
uneitel auf das Kompliment. Auch ihn<br />
hätten Zweifel, Ängste und Krisen geplagt.<br />
Das Herzversagen sei die größte<br />
Erschütterung sein<strong>es</strong> Lebens gew<strong>es</strong>en.<br />
Er habe di<strong>es</strong> aber mit sich und seiner<br />
Familie ausgemacht. Letztlich begriff<br />
er die Krankheit als Herausforderung<br />
und stellte sich ihr.<br />
„Jeder Tag ist mein Tag“<br />
Wegen ihr<strong>es</strong> sonderbaren Laufstils werden<br />
Geher auch gern etwas spöttisch<br />
als „Wackelmänner“ bezeichnet. Im<br />
täglichen Leben ist Gauder das genaue<br />
Gegenteil davon. Er zeichnet sich eher<br />
durch eine ungewöhnliche Willensstärke<br />
aus: ein Mann der Extreme und<br />
Superlative liebt, ein Mann, der die<br />
Herausforderung sucht. Nach eigenen<br />
Schätzungen legte der einstige Geher<br />
140.000 Kilometer zu Fuß zurück, studierte<br />
insg<strong>es</strong>amt 48 Sem<strong>es</strong>ter, b<strong>es</strong>tieg<br />
mit Spenderherz den Fudschijama,<br />
nahm gegen den Rat der Ärzte am New<br />
York- und Berlin Marathon teil, arbeitet<br />
täglich zehn Stunden, schrieb bislang<br />
fünf Bücher, hat eine Gastprof<strong>es</strong>sur in<br />
Tokio, hätte um ein Haar als Erfurter<br />
Oberbürgermeister kandidiert – und<br />
war und ist bei alldem glücklich. Menschen<br />
in ähnlichen Situationen rät er,<br />
eine plötzlich veränderte Lebenslage<br />
zu akzeptieren, sich selbst nicht so<br />
wichtig zu nehmen, sich neue Ziele zu<br />
setzen und den Humor zu behalten.<br />
Man müsse agieren statt zu reagieren,<br />
optimistisch bleiben und all<strong>es</strong> tun, um<br />
körperlich fit zu sein. Immer gut gefahren<br />
sei er zudem mit einer ganz simplen<br />
Wahrheit: Ein Lächeln bekommst du<br />
stets zurück. Und auch auf die Frage<br />
nach seiner Lebensmaxime bekommt<br />
man eine typische Gauder-Antwort:<br />
„Jeder Tag ist mein Tag. Wissen Sie, der<br />
Mann, der am längsten mit einem Spenderherzen<br />
lebte, schaffte das 22 Jahre.<br />
Er wurde unglücklicher-weise von einem<br />
LKW überfahren. – Ich sollte mich<br />
vor Lastkraftwagen hüten“.<br />
Klaus-Peter Kirsten<br />
7
8<br />
WKG Streiflichter<br />
Nachrichten, Ankündigungen, Personalien<br />
„Egon“ hat nichts<br />
mehr zu meckern!<br />
Den schönen Namen „Egon“ trägt ein<br />
Zwergziegenbock über den die Kinderklinik<br />
d<strong>es</strong> SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>Gera</strong><br />
jetzt eine Tierpatenschaft übernommen<br />
hat. Die am 8. März 2009 im Bergzoo<br />
Halle geborene Ziege, die sich nunmehr<br />
im <strong>Wald</strong>zoo der Otto-Dix-Stadt ihre<br />
Hörner abstößt, wurde von unserem<br />
Krankenhaus mit einer Spende in Höhe<br />
von 200 Euro bedacht. Kinder und<br />
Zwergziege zeigten sich überglücklich<br />
über die angebahnte Freundschaft. Für<br />
die nähere Zukunft sind B<strong>es</strong>uche und<br />
Streicheleinheiten eingeplant. Vielleicht<br />
ist auch schon bald Egons Zicklein-<br />
Nachwuchs zu b<strong>es</strong>taunen, denn zu di<strong>es</strong>em<br />
Behufe wurde der schmucke<br />
Ziegenbock u.a. nach <strong>Gera</strong> geholt. Da<br />
gibt ´s für Egon wirklich nix mehr zu<br />
meckern!<br />
Fußball-Nationalelf<br />
in spe<br />
Inspiriert durch das sehr gute Abschneiden<br />
unserer Fußball-Nationalelf bei der<br />
WM in Südafrika wollen nun auch die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Geburtsklinik d<strong>es</strong> SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Gera</strong> ihr Scherflein zur langfristigen<br />
DFB-Nachwuchsarbeit beitragen. Nach<br />
Steilvorlage aller daran beteiligten Mamas<br />
und Papas entstand unsere abgebildete<br />
Baby-Nationalelf in spe, plus<br />
Ersatzspieler. Hier die Mannschaftsaufstellung<br />
unserer Mini-Kicker, die all<strong>es</strong>amt<br />
im Monat Juni 2010 im <strong>Wald</strong>-<br />
<strong>Klinikum</strong> das Licht der Welt erblickten.<br />
Obere Reihe von links nach rechts:<br />
Cheyenne-Lee Schneider, Noah Schmidt<br />
Leon Weber, Paul Töpfer, Mija Kowalewski,<br />
Freya Franzke, Tim Kutschera.<br />
Untere Reihe von links nach rechts:<br />
Felix Clemens, Chayenne Poser, Maximilian<br />
Walter, Raphael Krause und Anton<br />
Schlöbe. Mit 5420 Gramm ist Jungstar<br />
Paul Töpfer gewichtigster Kicker<br />
und Torschützenkönig. Farblich passend<br />
b<strong>es</strong>trickt wurde unser gemischt<strong>es</strong> Superteam<br />
übrigens von Heike Markworth.<br />
In di<strong>es</strong>em Sinne: Es lebe Schland!<br />
Auf ein Wiedersehen im nächsten oder<br />
übernächsten Jahrzehnt.<br />
Gebürtiger <strong>Gera</strong>er ist<br />
neuer Psychiatriechef<br />
Dr. med. Thomas Jochum heißt der<br />
neue Chefarzt der Klinik für Psychiatrie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie<br />
d<strong>es</strong> SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Gera</strong>.<br />
G<strong>es</strong>chäftsführer Dr. Uwe Leder wünschte<br />
ihm für die neue berufliche Herausforderung<br />
viel Erfolg und Tatkraft, stehe<br />
die Klinik doch vor wichtigen strukturellen<br />
Veränderungen wie dem Umzug<br />
ins historische Haupthaus. In der Psychiatrischen<br />
Klinik, die neben dem stationären<br />
Bereich über eine Ambulanz<br />
und eine Tag<strong>es</strong>klinik verfügt, werden<br />
vor allem Patienten mit Psychosen,<br />
Suchterkrankungen und Demenzen behandelt.<br />
Dafür engagiert sich ein multiprof<strong>es</strong>sionell<strong>es</strong><br />
Team aus Ärzten, Krankenpflegekräften,<br />
Psychologen, Sozialarbeitern,<br />
Arbeits- und B<strong>es</strong>chäftigungstherapeuten<br />
sowie Physiotherapeuten.<br />
Dr. med. Thomas Jochum tritt die Nachfolge<br />
von Dr. med. Matthias Uhle an,<br />
der die Leitung der Klinik seit dem Jahr<br />
2004 innehatte. Mit dem 38-jährigen<br />
Jochum, einem gebürtigen <strong>Gera</strong>er, erhält<br />
die Psychiatrie d<strong>es</strong> Krankenhaus<strong>es</strong><br />
einen versierten Mediziner, der seit zehn<br />
Jahren in der Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie am Universitätsklinikum<br />
Jena tätig war, zuletzt als Oberarzt im<br />
Bereich Suchterkrankungen, Gerontopsychiatrie<br />
und in der Tag<strong>es</strong>klinik.
SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong><br />
Einwahl Zentrale<br />
(0365) 828-0<br />
E-Mail: info@wkg.srh.de<br />
G<strong>es</strong>chäftsführer<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Leder<br />
8288190 | Sekretariat<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Walter Groß<br />
8287251 | Sekretariat<br />
Pflegedirektorin<br />
Manuela Manger<br />
8282201 | Sekretariat<br />
Klinik für Hämatologie/Onkologie/<br />
Pneumologie/Infektiologie/Akutgeriatrie/<br />
Diabetologie<br />
Prof. Dr. med. Susanne Lang<br />
8282151 | Sekretariat<br />
Klinik für Gastroenterologie/ Hepatologie/<br />
Nephrologie und Allgemeine<br />
Innere Medizin<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Will<br />
8282401 | Sekretariat<br />
Klinik für Kardiologie<br />
Dr. med. Martin Winterhalter<br />
8282101 | Sekretariat<br />
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und<br />
Kinderchirurgie<br />
Prof. Dr. med. Thomas Manger<br />
8283101 | Sekretariat<br />
Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie,<br />
Angiologie/Gefäßzentrum<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Thomas L<strong>es</strong>ser<br />
8283151 | Sekretariat<br />
Klinik für Unfallchirurgie<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Lungershausen<br />
8283601 | Sekretariat<br />
Klinik für Wirbelsäulenchirurgie und<br />
Neurotraumatologie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Pitzen<br />
8283701 | Sekretariat<br />
Chirurgische Orthopädie<br />
MuDr. med. Igor Adamčo<br />
8283701 | Sekretariat<br />
Auf Draht<br />
Klinik für Anästh<strong>es</strong>iologie und<br />
Intensivtherapie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Gerhard Kuhnle<br />
8282801 | Sekretariat<br />
Klinik für Frauenheilkunde und<br />
Geburtsmedizin<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Walter Groß<br />
8284101 | Sekretariat<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Prof. Dr. med. Jörg Seidel<br />
8285151 | Sekretariat<br />
Klinik für HNO-Heilkunde/Plastische<br />
Operationen<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Müller<br />
8282651 | Sekretariat<br />
Klinik für Augenheilkunde<br />
Dr. med. Jörg Seewald<br />
8284801 | Sekretariat<br />
Klinik für Hautkrankheiten und<br />
Allergologie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Jochen Meyer<br />
8287701 | Sekretariat<br />
Klinik für Neurologie<br />
Dr. med. Roger Schubert<br />
8284501 | Sekretariat<br />
Das WKG Telefonverzeichnis<br />
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und<br />
Psychotherapie<br />
Dr. med. Thomas Jochum<br />
8284601 | Sekretariat<br />
Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Schlichter<br />
8287151 | Sekretariat<br />
Klinik für Strahlentherapie und<br />
Radioonkologie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Füller<br />
8287551 | Sekretariat<br />
Brustzentrum<br />
Dr. med. Dirk-Michael Zahm<br />
8284151 | Sekretariat<br />
Palliativmedizin<br />
Dr. med. Elisabeth Schmidt<br />
8287951 | Sekretariat<br />
Institut für Diagnostische und<br />
Interventionelle Radiologie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Böttcher<br />
8286101 | Sekretariat<br />
Institut für Pathologie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Carsten Boltze<br />
8286601 | Sekretariat<br />
Institut für Physikalische und<br />
Rehabilitative Medizin<br />
Dr. med. Dörthe Meierhof<br />
8286501 | Sekretariat<br />
Institut für Klinische Chemie und<br />
Laboratoriumsdiagnostik<br />
Dipl.-Chem. Horst Täubig<br />
8286201 | Sekretariat<br />
Apotheke am <strong>Klinikum</strong><br />
Chefapothekerin Dr. rer. nat. Manuela Pertsch<br />
8286401 | Sekretariat<br />
Krankenhausseelsorge im <strong>Klinikum</strong><br />
8288950 | Sekretariat<br />
bzw. Anrufbeantworter<br />
Krankenhaussozialdienst<br />
8287837<br />
9
2 Verbindungsgebäude<br />
· Neurologische Ambulanz<br />
· Prostata-Karzinom-Zentrum<br />
1 Haus am <strong>Wald</strong><br />
· »Walter Gropius« Urologie<br />
· »Carl Zeiss« Unfallchirurgie / Orthopädie<br />
Wirbelsäulenchirurgie<br />
· »Friedrich Schiller« Allgemeinchirurgie<br />
Viszeralchirurgie<br />
· »Heinrich Schütz« Innere Medizin / Pneumologie<br />
Thorax- und Gefäßchirurgie<br />
· »Martin Luther« Innere Medizin/ Kardiolgie<br />
· »Tilmann Riemenschneider«<br />
Information / Aufnahme / Kiosk<br />
Seelsorge / Raum der Stille<br />
SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong> – Kulturkrankenhaus<br />
3 Bettenhaus<br />
· Innere Medizin/Gastroenterologie / Hepathologie /<br />
Nephrologie | M 11, M 12, N 14<br />
· Innere Medizin / Geriatrie, Hämatoonkologie,<br />
Diabetologie, Infektiologie, Schlaflabor, Onkologie<br />
M 21, M 22, M 23, M 24, M 25 b<br />
· Neurologie | N 11<br />
· Dialysepraxis / Aufnahme<br />
· Nuklearmedizinische Praxis<br />
Richtung Ernsee<br />
6 Pflegedienstleitung /EDV /BR<br />
8 Pathologie /Tumorzentrum<br />
9 G<strong>es</strong>chäftsführung /Verwaltung<br />
21 Kulturhaus<br />
23 Bettenhaus<br />
· Psychiatrie/Psychotherapie | P 11, P12, P13 /<br />
Tag<strong>es</strong>klinik<br />
OP Operationszentrum/Ambulanzbereich<br />
D Diagnostikzentrum<br />
· Radiologie<br />
· Funktionsdiagnostik<br />
· Urologischer Funktionstrakt<br />
· Intensivtherapi<strong>es</strong>tation<br />
· Intermediate Care Station<br />
und Stroke unit/Neurologie<br />
24<br />
S<br />
23<br />
25<br />
· HNO | H 22<br />
· Dermatologie | D 11, D 12<br />
· Brustzentrum<br />
· Augenklinik | A 11<br />
· Palliativmedizin<br />
· Gynäkologie | G 12, G 13<br />
Impr<strong>es</strong>sum:<br />
Herausgeber: SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>Gera</strong> gGmbH, Straße d<strong>es</strong> Friedens 122, 07548 <strong>Gera</strong>, Tel. 0365 828-0, www.srh-gera.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Leder (G<strong>es</strong>chäftsführer), Klaus-Peter Kirsten<br />
Redaktion/Texte: Klaus-Peter Kirsten<br />
Fotos: Andreas Vieweg (10), Archiv (4), Privat (1), Eva Teicher (2), Marion Walter (1)<br />
Grafische G<strong>es</strong>taltung: SCHÜTTd<strong>es</strong>ign | Druck: Wicher Druck <strong>Gera</strong><br />
Auflage: 10.000 | »<strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong> aktuell« erscheint vierteljährlich und ist kostenlos<br />
E<br />
34<br />
41<br />
P P P<br />
K<br />
21<br />
H<br />
· Aufnahme<br />
P<br />
P<br />
24 Geburtshilfe /Neonatologie | G 22, G 23, S 21, K 22<br />
25 Kinderklinik /Strahlenklinik | K 21, R 21<br />
Dr.-Semmelweis-Weg<br />
E Eingang für Patienten/B<strong>es</strong>ucher<br />
H<br />
Parkhaus /Parkmöglichkeiten<br />
P<br />
34 Psychosoziale Beratungsstelle<br />
P<br />
Dr.-Schomburg-Straße<br />
E<br />
N Notaufnahme/Krankentransport<br />
41 Strahlentherapiezentrum<br />
1<br />
S Sanitätshaus<br />
D<br />
9<br />
K Kiosk/Cafeteria<br />
8<br />
3<br />
K<br />
Information<br />
S<br />
OP<br />
E<br />
2<br />
N<br />
6<br />
Zufahrt für PKW / Fußgänger<br />
Fußgänger<br />
K<br />
H<br />
B 2 Richtung <strong>Gera</strong><br />
stadtauswärts B2<br />
H<br />
Straße d<strong>es</strong> Friedens<br />
Karte: SCHÜTTd<strong>es</strong>ign