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Bedeutung der Redoxpotentialmessung für die Beurteilung und ...

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Scheuer, R. (2008) Mitteilungsblatt <strong>der</strong> Fleischforschung Kulmbach 47, Nr. 180lator zugesetzt. Natriumacetat gilt als ges<strong>und</strong>heitlichunbedenklich, es wird im Körperzu Kohlendioxid verstoffwechselt o<strong>der</strong>als Baustein benutzt. Zur quantitativenÜberprüfung <strong>der</strong> konservierenden Wirkungvon Natriumacetat wurden äquimolareMengen Natriumchlorid <strong>und</strong> Natriumacetatmit <strong>der</strong> <strong>Redoxpotentialmessung</strong> <strong>und</strong> über<strong>die</strong> Messung <strong>der</strong> Keimzahlen hinsichtlichihrer Keim hemmenden Wirkung untersucht.Material <strong>und</strong> MethodenEs wurden sowohl physikalisch-chemischeMessungen als auch mikrobiologischeMessungen durchgeführt.MessanordnungDas System zur kontinuierlichen Messung<strong>der</strong> Redoxpotentiale besteht aus Einstabmessketten(Fa. Schott, Typ Sa Pt 6140),einem Datenlogger (Fa. Ahlborn, ALMEMO2590-9 V5 ® ) zur Aufnahme <strong>der</strong> Messsignale<strong>und</strong> einer Datenerfassungsanlage(Laptop) zur Speicherung <strong>und</strong> Verarbeitung<strong>der</strong> Daten (Software: Fa. akrobit ®software, AMR WinControl). Die Messelektrodenstecken in passgenauen Messröhrchen,<strong>die</strong> über eine temperierte Messbox(Eigenanfertigung) einer festgelegtenTemperatur von 20 °C ausgesetzt wurden.Alle Messungen waren als Doppelmessungenangelegt. Eine eingehende Beschreibung<strong>der</strong> Methodik zur Redoxpotential-Messungwurde von uns bereits publiziert(RÖDEL <strong>und</strong> SCHEUER, 1998 <strong>und</strong>2003). Der Wasseraktivitätswert <strong>und</strong> pH-Wert wurden am Beginn <strong>der</strong> jeweiligenMessreihe mit einem a W -Kryometer AWK-10 ® (Fa. NAGY; RÖDEL et al., 1989) <strong>und</strong>einem pH-Meter (WTW) – über Doppelmessung– ermittelt.Mikrobiologische MethodenAlle Untersuchungen wurden in einemFlüssig-Nährmedium (Merck, Fraser-Listerien-Selektivnährbouillon)durchgeführt.Durch Zugabe von Kochsalz o<strong>der</strong> Natriumacetatin Mengen von 0, 30, 100 <strong>und</strong>200 mmol/l ergaben sich in <strong>der</strong> BouillonWasseraktivitätswerte von circa 0,984(reine Bouillon), 0,980, 0,975 <strong>und</strong> 0,972.Die einzelnen Chargen wurden mit Listeriainnocua (Stamm Li 13 <strong>der</strong> Stammsammlungdes MRI; Standort Kulmbach) beimpft.Die Inokulationsraten betrugen etwa5-10 x 10 3 KbE/ml (KBE: Koloniebildende-Einheiten pro Milliliter).Zur Keimzählung von Listeria innocuawurde jeweils 1 ml <strong>der</strong> Nährbouillon entnommen<strong>und</strong> mit 9 ml physiologischerKochsalzlösung gut vermischt. Nach Anlegenvon Verdünnungsreihen wurden jeweils0,1 ml <strong>der</strong> entsprechenden Verdünnungsstufenauf Standard-I-Agar (Merck)zur Bestimmung <strong>der</strong> Keimzahlen aufgetragen<strong>und</strong> anschließend bei 37 °C über 24St<strong>und</strong>en bebrütet.Ergebnisse <strong>und</strong> DiskussionDer Zusatz von Natriumchlorid <strong>und</strong> Natriumacetatin den untersuchten Mengen vonbis zu 200 mmol/l hatte keinen merklichenEinfluss auf den Ausgangs pH-Wert desNährmediums von ca. 7,1. Fraser-Bouillonist ein pH-gepuffertes Medium. Der Wasseraktivitätswertsank durch <strong>die</strong> Zugabeäquimolarer Mengen an Natriumchlorid<strong>und</strong> Natriumacetat in etwa gleichem Maßeab von 0,984 (Ausgangsbouillon) zu Wertenvon 0,980 (30 mmol/l), 0,975 (100mmol/l) <strong>und</strong> 0,972 (200 mmol/l). Die Redoxpotentialverläufewurden kontinuierlichüber den gesamten Versuchszeitraum von3 Tagen gemessen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Keimzahlentäglich vom Versuchsbeginn bis zum drittenVersuchstag. Bei Salzzugaben von 30<strong>und</strong> 100 mmol/l zeigten <strong>die</strong> Keimzahlenkeine eindeutigen Zusammenhänge zwischendem Keimwachstum <strong>und</strong> den zugegebenenSalzkonzentrationen. Erst beiKonzentrationen von 200 mmol/l zeigte <strong>die</strong>Entwicklung <strong>der</strong> Keimzahl eine eindeutigeTendenz (s. Abb. 1). Die Auswertung <strong>der</strong>Redoxpotential-Messungen lieferte überden gesamten Messbereich eindeutigeErgebnisse. In Abbildung 2 sind <strong>die</strong> Redoxpotential-Verläufebei Zugabe von 100mmol/l Natriumchlorid <strong>und</strong> Natriumacetatgegen eine Kontrollprobe dargestellt. DiePotentialwerte in <strong>der</strong> Graphik sind Relativwerte,d. h. <strong>der</strong> Messwert wurde nacheiner Einstellzeit von ca. 10 Minutenin Nullstellung gebracht. Der direkte Vergleicherfolgt über <strong>die</strong> entsprechende114

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