Ausgabe 57-2

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28.11.2012 Aufrufe

Nightwish: *Once* Die Finnen haben im Laufe der letzten Jahre eine echte Traumkarriere an den Tag gelegt und auch mit ihrem neuen Silberlign *Once* und neuem Plattenfirma im Rücken wird sich – wie man bereits an der ausgekoppelten Single *Nemo* hört – nichts ändern. Der Gesang wurde bei einigen Stücken nun noch mehr zwischen Sängerin Tarja und dem, zur Vorgängerplatte neu dazugestoßenen, Bassisten Marco Hietala aufgeteilt. Und die Kombination aus klassischem Sopran und den furztrockenen, dreckigen, extrovertierten Vocals von Marco gibt dem Sound der Melodic Symphonic Metaller genau den richtigen Kick und zusätzliche Facetten. Klar, die elegante Aufmachung des Ganzen, die extrem starken Melodien, satten Soundteppiche und vielen Details sind an sich schon ein Erlebnis und Keyboarder/ Bandkopf Tuomas Holopainen hat hier mal wieder ganze Arbeit geleistet. Einer der Höhepunkte des Albums ist ohne Frage der enorm kraftvolle Midtempo-Stampfer *Wish I Had An Angel*, bei dem die satten, druckvollen Metal- Elemente, dominante Gitarren absolut im Vordergrund stehen und die weichen Parts mehr der Untermalung dienen. Die Mixtur aus Verträumtheit, Zartheit und powervollen Metal steht für Nightwish, ganz klar. Doch haben sich die Finnen noch einmal satt gesteigert. (Nuclear Blast) EV Voodoo Hill: *Wild Seed Of Mother Earth* Liest man den Namen Dario Mollo, kann man eigentlich gewiß sein, daß auch leicht ´70er und mehr ´80er-orientierter Hardrock-Sound durch die Lautsprecher schallt. Auch auf seinem neuen Album mit Voodoo Hill ist dem nicht anders und mit Glenn Hughes hat der Gitarrero einen Ausnahmesänger erster Güte an seiner Seite, der an sich allein schon reicht, um Stücken richtigen Zauber zu verleihen. Die Stücke verfügen über Pep, keine aufgesetzte Theatralik oder Effekthascherei – ganz oben steht gerader Hardrock mit songdienlichen Arrangements, selbst die Soli ordnen sich bei allem technischen Können in diese Reihe ein. Baß und Drums sind eher nebensächlich, sorgen aber für guten Drive und den nötigen warmen und druckvollen Kick. *Wild Seed Of Mother Earth* ist eingängig. Aber daneben auch eigenständig und wirkt ein wenig trotzig, was sicher auch an Glenn Hughes enorm wandlungsfähigen und extrovertierten Vocals liegt. Ein sattes Album, daß man absolut gehört haben sollte. (Frontiers/Point) EV Stan Bush: *Shine* Diese Stimme kennt man, sei es von Jefferson Starship, Alice Cooper oder auch als Songwriter u.a. für House Of Lords oder Quiet Riot. Der neueste Streich des Sängers bietet sicher keine Neuerfindung guter Musik, doch wer auf die guten, alten Zeiten mit radiotauglichem Melodic Rock steht, bei dem einen die Refrains schon richtig ins Gesicht springen und Songs mag, die super logisch aufgebaut sind, ist hier genau an der richtigen Adresse. Melancholische, balladeske und sehnsuchtsvolle Klänge und knackigere Midtempo-Tracks in bester Foreigner-, Ten- und Journey-Manier geben sich ein gelungenes Stell-Dichein, und weder in songwritersicher noch in technischer Hinsicht wird man hier Schwächen finden. Ab und an erinnern mich die Tracks auch ein wenig an Bryan Adam´s *Waking Up The Neighbours*, besonders im Balladen- und Hookline-Bereich. Eine gute Platte, der man sicher ein wenig mehr Innovation verpassen hätte können, die aber eigentlich genau so paßt, wie sie ist. (Frontiers/Point) EV Ayreon: *The Human Equination* Arjen Lucassen haut mal wieder so richtig auf die Kacke und bringt, nachdem er mit seinen beiden anderen Projekten Ambeon und Star One beschäftigt war, wieder ein neues Konzeptalbum unter dem Banner Ayreon heraus. Diesmal hat sich der Gitarrist thematisch der sieben Todsünden angenommen, die alle als Charaktere von einer phantastischen Sängerriege interpretiert werden. Natürlich dürfen hier dazu weder die Hauptperson, noch die Frau des Hauptprotagonisten und sein bester Freund fehlen und auch an den Anlaß, sich zu der einen oder anderen Sünde hinreißen zu lassen, steht in Form von Saviour Machine´s Götterstimme Eric Clayton bereit. Mit James LaBrie (Dream Theater), Mike Baker, Irene Jansen, Devon Graves (Dead Soul Tribe), Devin Townsend (ex-Strapping Young Lad), Magnus Eckwall, Heather Findlay, Marcela Bovio und Mikael Akerfeldt hat sich hier eine illustre Mannschaft zusammengefunden und auch wenn man noch keinen Ton dieses neuen Meisterwerks gehört hat, weiß man eigentlich, was die Zusammenstellung dieser Künstler und dem genialen Hirn Lucassen´s bedeutet: Pflichtkauf. Die Stücke verlieren sich immer wieder in sich selbst, verbinden dezente progrssive Elemente mit dynamisch-sphärischen Momenten zu einer ganz eigenen Welt. Ambient, Rock, Heavy – im Grunde bietet diese Scheibe, die auch als limitierte Doppel- CD erscheinen wird – alles, was wirkliche Kunst in akustischer Form ausmacht. Nicht nur gerades Draufgebatsche, damit´s auch jeder kapiert, daß gerade der Refrain angefangen hat, nicht nach der dritten Hookline das obligatorische Soli und hintendrauf eine pseudo-dramatische Bridge. *The Human Equilation* ist ein einziger musikalischer Fluß, der die Gedanken des Hörers automatisch in selbigen bringt, ebenso auch das Gefühlsleben. Verglichen mit den vorangegangenen Ayreon-Langrillen, ist diese stilistisch wie eine Zusammenfassung, sowohl die enorm zarten und atmosphärischen Eckpfeiler von *The Electric Castle* kommen zu Tragen, als auch die erhabeneren, orchestralen und symphonischen Momente wie sie etwa auf dem Debut zu finden waren. Tja, Arjen Lucassen zeigt mal wieder, daß man als Gitarrist nicht zwangsläufig bloß durch die Gegend riffen und alles andere in Grund und Boden spielen muß. Ein absolutes Meisterwerk: (InsideOut/SPV) EV Leash Law: *Dogface* Leash Law machen eigentlich genau das, was der Schriftzug dem geübten Auge sagt: Metall. Also, Metal. Und den hätten Marshall Law, alte Judas Priest und Co nicht besser hinbekommen könne. Auf den mittlerweile etwas ausgezehrten Power Metal-Bereich der letzten Zeit springen die Jungs dabei nicht auf, vielmehr wird hier allem gefrönt, was dem klassischen Heavy Metal gut steht: Klare, helle Soli, ebensolche Produktion, satter Baß, coole Temposteigerungen und für gute Spannung sorgende Doublebaß-Parts, leicht heroische, melodische Vocals mit den berühmten Vier- Oktaven-Schreien. Also, jeder Metal-Fan muß da ran, denn diese Jungs sind noch einen Zacken cooler und charmant truer als Hammerfall. Ach ja, und den Sänger kennt man: Wade Black, ex-Crimson Glory, Seven Witches,….! Und der gute Mann wäre die richtige Nachfolge für Rob Halford bei den Priestern damals gewesen. Eine klasse, knackige Platte, die einem den Spaß am Heavy Metal läßt, ohne dumme Fragen nach true, power oder sonstigem Firlefanz zu stellen. Wuchtige Songs mit Ausstrahlung und Könnern an den Instrumenten. (Black Lotus) EV Skinny Puppy: *The Greater Wrong Of The Right* Das ist mal wieder ein CD-Titel, den man so richtig haben will, wenn man sich in seinem lustigen Leben eh nichts anderes zu merken hat. Draußen wird es langsam aber sicher Sommer und Skinny Puppy rücken mit düsteren Klängen auf ihrem neuen Scheibchen an. Elektronisch, sphärisch – bestens geeignet für alle, die auf unfröhliche, aber aussagekräftige und nicht zu vollgestopfte Sounds stehen. Gut, der durchschnittliche Techno- und Trance-Hörer wird sich vielleicht mit diesem Silberling nicht hundertprozentig anfreunden können, dafür haben die Stücke zuviel Tiefgang, Hintergrund und vernünftige Vocals - für Rock-Puristen sind Gitarren und ähnliche Trademarks zu dünn gestreut. So werden also besonders die Wave- Gemeinde, Freunde nicht gar so bissigen Industrials und elektro-beeinflußten Crossovers ihre Freude haben. Wobei *The Greater Wrong Of The Right* derart abwechslungsreich und vielschichtig ausgefallen ist, daß eigentlich für jeden etwas dabei sein dürfte, der sich nicht nur an einer Musikrichtung festgebissen hat. Da werden doch auch wieder ein paar Erinnerungen an Frankie Goes To Hollywood wach. (Synthetic Symphony/SPV) EV

„Du schläfst ja schon wieder.“ Simon schreckte hoch. „Du bist zu Nichts nutze! So leid mir wenn man hineinblickte. Sie hatte eine gerade das tut, aber so wirst Du Deinen Abschluß nie Nase und volle Lippen. Sie trug eine Art Kleid, schaffen.“ Herr Koch grinste zufrieden. Er war das hauteng an ihrem Körper lag. Schwarz Simons Klassenlehrer und haßt ihn wie dieund es schien auf den ersten Blick aus Leder Pest. Koch tat alles, um Simon zu bestehen. Doch wenn man genauer hinsah, herunterzuputzen. „Desweiteren“, fuhr er fort, konnte man wellenähnliche Bewegungen „werde ich Deinen Eltern wohl mal wieder erkennen. Koch bemerkte, daß alle Blicke auf einen netten Brief zukommen lassen müssen.“ einen Punkt hinter ihn gerichtet waren. Sein Grinsen wurde immer breiter und Langsam drehte er sich um und sein Blick traf zufriedener. genau die Augen dieser auf so seltsam erschienenen Frau. Und sie blickte zurück. Simon fühlte sich so gedemütigt, daß er keinen Ton herausbrachte. Gerade nach war er Zeuge Keine Miene in ihrem Gesicht verzog sich als geworden, wie ein Ungeheuer einen Menschen sie hin am Hals packte, ihn mühelos in die in zwei Teile gerissen hatte und nun würgteLuft hob und ihm den Kiefer zerquetschte. Ein ihn dieses Arschloch von Lehrer auch nocherstickender Schrei war von Koch zu hören, eine rein. Na gut, von dem Monster konnte während er ihm Blut aus dem Mund schoß. Dann tatsächlich nicht erzählen, er hatte ja einenschmetterte sie seinen Kopf, den sie mit einem Tagtraum gehabt, auch wenn er so seltsam Ruck real vom Hals getrennt hatte, gegen die Wand, gewesen war, daß er absolut wirklich schien. wo er wie ein mit Wasser gefüllter Luftballon Plötzlich wurde es still im Klassenzimmer und zerbarst. Der Körper des toten Lehrers fiel zu furchtbar kalt. Simon blickte langsam auf. Boden und blieb zuckend liegen. Simon starrte Hinter Koch begann die Luft zu flimmern wiein die Augen der geheimnisvollen Frau, an sehr heißen Sommertagen. Dann wurde während aus sie sich auf ihn zubewegte und sich dem Flimmern eine Art Nebel, der sich mehr zu sich ihm herabbeugte. und mehr verdichtete und sich langsam formte. Zart flüsterte sie ihm ins Ohr: „Du mußt nie Allmählich konnte man die Umrisse einer wieder Angst haben. Wir passen auf Dich auf, Gestalt erkennen. Schließlich stand eine mein Sohn.“ Sie verschwand ebenso wie sie wunderschöne Frau hinter Koch. Sie hattegekommen war, in einem Flimmern in der lange schwarze Haare, die bis zu ihren Hüften Luft. Alle starrten Simon an und sein Blick reichten. Ihre Haut war grau, fast weiß, doch war immer noch auf die Stelle, an der die das auffälligste an ihr waren ihre eiskalten, Dämonin verschwunden war, gerichtet. blauen Augen. Vielleicht würde er später verstehen – im Moment war er zu verwirrt. MG Sie schienen in die Unendlichkeit zu reichen,

Nightwish: *Once*<br />

Die Finnen haben im Laufe der letzten Jahre eine<br />

echte Traumkarriere an den Tag gelegt und auch mit<br />

ihrem neuen Silberlign *Once* und neuem Plattenfirma<br />

im Rücken wird sich – wie man bereits an der<br />

ausgekoppelten Single *Nemo* hört – nichts ändern.<br />

Der Gesang wurde bei einigen Stücken nun noch mehr<br />

zwischen Sängerin Tarja und dem, zur Vorgängerplatte<br />

neu dazugestoßenen, Bassisten Marco Hietala<br />

aufgeteilt. Und die Kombination aus klassischem<br />

Sopran und den furztrockenen, dreckigen,<br />

extrovertierten Vocals von Marco gibt dem Sound der<br />

Melodic Symphonic Metaller genau den richtigen<br />

Kick und zusätzliche Facetten. Klar, die elegante<br />

Aufmachung des Ganzen, die extrem starken Melodien,<br />

satten Soundteppiche und vielen Details sind an sich<br />

schon ein Erlebnis und Keyboarder/ Bandkopf Tuomas<br />

Holopainen hat hier mal wieder ganze Arbeit geleistet.<br />

Einer der Höhepunkte des Albums ist ohne Frage der<br />

enorm kraftvolle Midtempo-Stampfer *Wish I Had<br />

An Angel*, bei dem die satten, druckvollen Metal-<br />

Elemente, dominante Gitarren absolut im Vordergrund<br />

stehen und die weichen Parts mehr der Untermalung<br />

dienen. Die Mixtur aus Verträumtheit, Zartheit und<br />

powervollen Metal steht für Nightwish, ganz klar.<br />

Doch haben sich die Finnen noch einmal satt gesteigert.<br />

(Nuclear Blast) EV<br />

Voodoo Hill: *Wild Seed Of Mother Earth*<br />

Liest man den Namen Dario Mollo, kann man<br />

eigentlich gewiß sein, daß auch leicht ´70er und mehr<br />

´80er-orientierter Hardrock-Sound durch die<br />

Lautsprecher schallt. Auch auf seinem neuen Album<br />

mit Voodoo Hill ist dem nicht anders und mit Glenn<br />

Hughes hat der Gitarrero einen Ausnahmesänger erster<br />

Güte an seiner Seite, der an sich allein schon reicht,<br />

um Stücken richtigen Zauber zu verleihen. Die Stücke<br />

verfügen über Pep, keine aufgesetzte Theatralik oder<br />

Effekthascherei – ganz oben steht gerader Hardrock<br />

mit songdienlichen Arrangements, selbst die Soli<br />

ordnen sich bei allem technischen Können in diese<br />

Reihe ein. Baß und Drums sind eher nebensächlich,<br />

sorgen aber für guten Drive und den nötigen warmen<br />

und druckvollen Kick. *Wild Seed Of Mother Earth*<br />

ist eingängig. Aber daneben auch eigenständig und<br />

wirkt ein wenig trotzig, was sicher auch an Glenn<br />

Hughes enorm wandlungsfähigen und extrovertierten<br />

Vocals liegt. Ein sattes Album, daß man absolut gehört<br />

haben sollte. (Frontiers/Point) EV<br />

Stan Bush: *Shine*<br />

Diese Stimme kennt man, sei es von Jefferson Starship,<br />

Alice Cooper oder auch als Songwriter u.a. für House<br />

Of Lords oder Quiet Riot. Der neueste Streich des<br />

Sängers bietet sicher keine Neuerfindung guter Musik,<br />

doch wer auf die guten, alten Zeiten mit<br />

radiotauglichem Melodic Rock steht, bei dem einen<br />

die Refrains schon richtig ins Gesicht springen und<br />

Songs mag, die super logisch aufgebaut sind, ist hier<br />

genau an der richtigen Adresse. Melancholische,<br />

balladeske und sehnsuchtsvolle Klänge und knackigere<br />

Midtempo-Tracks in bester Foreigner-, Ten- und<br />

Journey-Manier geben sich ein gelungenes Stell-Dichein,<br />

und weder in songwritersicher noch in technischer<br />

Hinsicht wird man hier Schwächen finden. Ab und<br />

an erinnern mich die Tracks auch ein wenig an Bryan<br />

Adam´s *Waking Up The Neighbours*, besonders im<br />

Balladen- und Hookline-Bereich. Eine gute Platte,<br />

der man sicher ein wenig mehr Innovation verpassen<br />

hätte können, die aber eigentlich genau so paßt, wie<br />

sie ist. (Frontiers/Point) EV<br />

Ayreon: *The Human Equination*<br />

Arjen Lucassen haut mal wieder so richtig auf die<br />

Kacke und bringt, nachdem er mit seinen beiden<br />

anderen Projekten Ambeon und Star One beschäftigt<br />

war, wieder ein neues Konzeptalbum unter dem Banner<br />

Ayreon heraus. Diesmal hat sich der Gitarrist<br />

thematisch der sieben Todsünden angenommen, die<br />

alle als Charaktere von einer phantastischen<br />

Sängerriege interpretiert werden. Natürlich dürfen<br />

hier dazu weder die Hauptperson, noch die Frau des<br />

Hauptprotagonisten und sein bester Freund fehlen und<br />

auch an den Anlaß, sich zu der einen oder anderen<br />

Sünde hinreißen zu lassen, steht in Form von Saviour<br />

Machine´s Götterstimme Eric Clayton bereit. Mit<br />

James LaBrie (Dream Theater), Mike Baker, Irene<br />

Jansen, Devon Graves (Dead Soul Tribe), Devin<br />

Townsend (ex-Strapping Young Lad), Magnus<br />

Eckwall, Heather Findlay, Marcela Bovio und Mikael<br />

Akerfeldt hat sich hier eine illustre Mannschaft<br />

zusammengefunden und auch wenn man noch keinen<br />

Ton dieses neuen Meisterwerks gehört hat, weiß man<br />

eigentlich, was die Zusammenstellung dieser Künstler<br />

und dem genialen Hirn Lucassen´s bedeutet:<br />

Pflichtkauf. Die Stücke verlieren sich immer wieder<br />

in sich selbst, verbinden dezente progrssive Elemente<br />

mit dynamisch-sphärischen Momenten zu einer ganz<br />

eigenen Welt. Ambient, Rock, Heavy – im Grunde<br />

bietet diese Scheibe, die auch als limitierte Doppel-<br />

CD erscheinen wird – alles, was wirkliche Kunst in<br />

akustischer Form ausmacht. Nicht nur gerades<br />

Draufgebatsche, damit´s auch jeder kapiert, daß gerade<br />

der Refrain angefangen hat, nicht nach der dritten<br />

Hookline das obligatorische Soli und hintendrauf eine<br />

pseudo-dramatische Bridge. *The Human Equilation*<br />

ist ein einziger musikalischer Fluß, der die Gedanken<br />

des Hörers automatisch in selbigen bringt, ebenso<br />

auch das Gefühlsleben. Verglichen mit den<br />

vorangegangenen Ayreon-Langrillen, ist diese<br />

stilistisch wie eine Zusammenfassung, sowohl die<br />

enorm zarten und atmosphärischen Eckpfeiler von<br />

*The Electric Castle* kommen zu Tragen, als auch<br />

die erhabeneren, orchestralen und symphonischen<br />

Momente wie sie etwa auf dem Debut zu finden waren.<br />

Tja, Arjen Lucassen zeigt mal wieder, daß man als<br />

Gitarrist nicht zwangsläufig bloß durch die Gegend<br />

riffen und alles andere in Grund und Boden spielen<br />

muß. Ein absolutes Meisterwerk: (InsideOut/SPV)<br />

EV<br />

Leash Law: *Dogface*<br />

Leash Law machen eigentlich genau das, was der<br />

Schriftzug dem geübten Auge sagt: Metall. Also,<br />

Metal. Und den hätten Marshall Law, alte Judas Priest<br />

und Co nicht besser hinbekommen könne. Auf den<br />

mittlerweile etwas ausgezehrten Power Metal-Bereich<br />

der letzten Zeit springen die Jungs dabei nicht auf,<br />

vielmehr wird hier allem gefrönt, was dem klassischen<br />

Heavy Metal gut steht: Klare, helle Soli, ebensolche<br />

Produktion, satter Baß, coole Temposteigerungen und<br />

für gute Spannung sorgende Doublebaß-Parts, leicht<br />

heroische, melodische Vocals mit den berühmten Vier-<br />

Oktaven-Schreien. Also, jeder Metal-Fan muß da ran,<br />

denn diese Jungs sind noch einen Zacken cooler und<br />

charmant truer als Hammerfall. Ach ja, und den Sänger<br />

kennt man: Wade Black, ex-Crimson Glory, Seven<br />

Witches,….! Und der gute Mann wäre die richtige<br />

Nachfolge für Rob Halford bei den Priestern damals<br />

gewesen. Eine klasse, knackige Platte, die einem den<br />

Spaß am Heavy Metal läßt, ohne dumme Fragen nach<br />

true, power oder sonstigem Firlefanz zu stellen.<br />

Wuchtige Songs mit Ausstrahlung und Könnern an<br />

den Instrumenten. (Black Lotus) EV<br />

Skinny Puppy: *The Greater Wrong Of The Right*<br />

Das ist mal wieder ein CD-Titel, den man so richtig<br />

haben will, wenn man sich in seinem lustigen Leben<br />

eh nichts anderes zu merken hat. Draußen wird es<br />

langsam aber sicher Sommer und Skinny Puppy rücken<br />

mit düsteren Klängen auf ihrem neuen Scheibchen<br />

an. Elektronisch, sphärisch – bestens geeignet für alle,<br />

die auf unfröhliche, aber aussagekräftige und nicht<br />

zu vollgestopfte Sounds stehen. Gut, der<br />

durchschnittliche Techno- und Trance-Hörer wird sich<br />

vielleicht mit diesem Silberling nicht hundertprozentig<br />

anfreunden können, dafür haben die Stücke zuviel<br />

Tiefgang, Hintergrund und vernünftige Vocals - für<br />

Rock-Puristen sind Gitarren und ähnliche Trademarks<br />

zu dünn gestreut. So werden also besonders die Wave-<br />

Gemeinde, Freunde nicht gar so bissigen Industrials<br />

und elektro-beeinflußten Crossovers ihre Freude haben.<br />

Wobei *The Greater Wrong Of The Right* derart<br />

abwechslungsreich und vielschichtig ausgefallen ist,<br />

daß eigentlich für jeden etwas dabei sein dürfte, der<br />

sich nicht nur an einer Musikrichtung festgebissen<br />

hat. Da werden doch auch wieder ein paar<br />

Erinnerungen an Frankie Goes To Hollywood wach.<br />

(Synthetic Symphony/SPV) EV

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