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Ausgabe 57-2

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Ludox: *Is This For Real?* (Doppel-CD)<br />

Diese beiden Scheibchen sind für Fans der Band genau<br />

das richtige. Album Nummer Eins ist das Debut der<br />

Jungs, *Ludo X*, Silberling Zwei bietet eine<br />

Zusammenstellung aller Singles, B-Side-Songs und<br />

zwei Videos. Der Stil der Combo ist absolut nicht<br />

schubladen-tauglich, zu viele verschiedene Einflüsse<br />

treffen hier aufeinander. Einmal typische ´70er-Artrock-<br />

Elemengte, ein paar Untermalungen aus den Heavy-<br />

Bereich, zudem immer wieder psychedelische<br />

Untertöne, die sich vor allem in der Produktion<br />

bemerkbar machen, daneben wieder poppige<br />

Aufmachung mancher Melody-Lines. Das alles paßt<br />

allerdings wunderbar zusammen und auch, wenn die<br />

Stücke recht alt klingen in ihrer Aufmachung und<br />

auch der Mix alles andere als aufgemotzt ist, kommt<br />

das Material doch zeitlos rüber. Die Stücke warten<br />

nicht selten mit überraschenden Wendungen auf, bieten<br />

neben einer guten Portion Drive und Groove auch viel<br />

Abwechslung. Sollte man antesten. (Kick/Al!ve) EV<br />

Lordi: *The Monster I Can Dream*<br />

Diese Jungs haben mit ihrem Debut eine Menge Staub<br />

in der Heavy-Szene aufgewirbelt und auch das<br />

Nachfolgealbum hat es gewaltig in sich. Dabei ist der<br />

Party-Faktor ein wenig in den Hintergrund gerückt,<br />

der Sound allerdings nach wie vor fett und brachial.<br />

Die mystischen Untertöne, der bissige Stil und die<br />

markanten, kratzigen Vocals sorgen allein schon für<br />

eine sehr dichte und einnehmende Atmosphäre. Lordi<br />

schaffen es wie im Moment keine andere Band,<br />

augenzwinkernde Bösartigkeit und richtig kickende<br />

Mucke miteinander zu verbinden. King Diamond ist<br />

dafür zu theatralisch und zu wenig gerade. Egal,<br />

welchen Song man auf diesem Album anspielt: Es ist<br />

das gleiche wie mit dem Debut: Jedes Stück trifft ins<br />

Schwarze. Dabei sind Lordi mit ihrem Monster-Metal<br />

sicher nicht die Erfinder der Detailverliebtheit und<br />

des progressiven Schnickschnacks, bringen aber<br />

dennoch eine Meng songwriterischer Finessen und<br />

auch ein klasse technisches Niveau auf den Tisch.<br />

Diese Platte ist schlichtweg ein Hammer, geht richtig<br />

unter die Haut, nach vorne durch, bietet Hooklines<br />

zum Hinknien - geheimnisvoll und doch mitten<br />

zwischen die Augen. Muß man haben – und die pralle,<br />

dichte und druckvolle Produktion tut ihr übriges dazu.<br />

(Drakkar/BMG) EV<br />

Spin Gallery: *Standing Tall*<br />

Um etwa zwanzig Jahre zurückversetzt fühlt man sich,<br />

wenn man sich diese Scheibe gibt. Enorm melodiestark,<br />

eine gelungene Mischung aus Rock und Pop, das<br />

Ganze in zeitlosem Gewand und einer erstklassigen,<br />

klaren und kraftvollen Produktion, wie man das<br />

allerdings von Tommy Denander gewohnt ist.<br />

Gewöhnlich kann gar nichts Schlechtes dabei<br />

herauskommen, wenn der Musiker und Produzent<br />

seine Finger mit im Spiel hat. Bluesige Soli, viele<br />

Chorgesänge, eine phantastische Mischung aus offener<br />

Dynamik und sehnsuchtsvoller Interpretation machen<br />

aus diesen Songs wirklich einen Hochgenuß. In den<br />

´80ern wäre diese Musik im Radio rauf und runter<br />

gelaufen und hätte heute Kultstatus. Dabei finden sich<br />

allerdings auch einige moderne Effekte, Synthies und<br />

ein paar Elektro-Spielereien bieten auf *Standing<br />

Tall* eine tolle Ergänzung zu den starken und<br />

eingängigen Melodien und setzen zusätzliche Akzente.<br />

Eine tolle Platte, die so ziemlich alles im petto hat,<br />

was man sich als Musikfan wünscht, auch wenn das<br />

Hauptaugenmerk eindeutig auf geradlinigen, logischen<br />

und verständlichen Stücken liegt. (Atenzia) EV<br />

John Lee Hooker: *Jack O ´Diamonds – 1949<br />

Recordings*<br />

Wie der Titel des Albums bereits sagt, ist die Musik<br />

auf diesem Silberling so richtig alt. Alt und Kult. Die<br />

Aufnahmen wurden digital überarbeitet – und nun das<br />

eigentliche Schmankerl: Die ganzen Stücke kommen<br />

so in dieser Form zum ersten Mal auf den Markt.<br />

*Trouble In Mind*, *In The Eveneing When The Sun<br />

Goes Down*, *I Wonder*, *She´s Real Gone*, *How<br />

Long Blues* - all diesen Tracks – insgesamt zwanzig<br />

an der Zahl – ist die minimalistische Aufmachung<br />

gemein. Stimme und Gitarre und ein wenig<br />

Fußstampfen für die Rhythmik. Das ist alles und<br />

dennoch reicht es vollkommen aus, um einen in eine<br />

andere Welt zu entführen. Eine, in der Blues noch<br />

mehr zu bieten hatten, als weinerlichen Gesang,<br />

quiekige Gitarren und Pseudo-Theatralik. Daß man<br />

nicht dick auf den Putz hauen muß, wenn man als<br />

Künstler ein Gespür für Musik und emotionalen<br />

Background hat, zeigt sich ganz deutlich. Nicht<br />

umsonst ist John Lee Hooker eine Legende. Mehr<br />

gibt es dazu wirklich nicht zu sagen. (Eagle Rock)<br />

EV<br />

L.A. Guns: *Rips The Covers Off*<br />

Was kommt dabei heraus, wenn sich eine Kultband<br />

Kultsongs schnappt und sie verwurschtelt? Im<br />

Zweifelsfall was Gutes und so ist es auch in diesem<br />

Fall. Ob nun *Rock And Roll Outlaw*, *Wheels Of<br />

Steel*, *Tie Your Mother Down*, *Search And<br />

Destroy* oder *Until I Get You*: Die Hardrock-<br />

Haudegen von L.A. Guns hauchen diesen Stücken<br />

pfiffig und frech und ebenso nachdrücklich neues<br />

Leben ein, machen dabei den Originalen alle Ehre<br />

und lassen dennoch ihre eigenen Trademarks<br />

miteinfließen. Einige eingefleischte Fans diverser<br />

Bands, deren Stücke hier veredelt werden, werden<br />

sicher motzen, denn schließlich vergreift man sich<br />

nicht an den Halbgöttern, aber lassen wir das mal<br />

weg, gibt´s hier ordentliche, rock´n´rollig eins auf die<br />

Mütze, daß es sich gewaschen hat. Die knackigen<br />

Songs machen einfach Spaß, bringen den Spirit des<br />

Rock´n´Roll auf den Punkt und sorgen für extrem<br />

gute Laune. (Mascot/ Rough Trade) EV

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