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Ludox: *Is This For Real?* (Doppel-CD)<br />
Diese beiden Scheibchen sind für Fans der Band genau<br />
das richtige. Album Nummer Eins ist das Debut der<br />
Jungs, *Ludo X*, Silberling Zwei bietet eine<br />
Zusammenstellung aller Singles, B-Side-Songs und<br />
zwei Videos. Der Stil der Combo ist absolut nicht<br />
schubladen-tauglich, zu viele verschiedene Einflüsse<br />
treffen hier aufeinander. Einmal typische ´70er-Artrock-<br />
Elemengte, ein paar Untermalungen aus den Heavy-<br />
Bereich, zudem immer wieder psychedelische<br />
Untertöne, die sich vor allem in der Produktion<br />
bemerkbar machen, daneben wieder poppige<br />
Aufmachung mancher Melody-Lines. Das alles paßt<br />
allerdings wunderbar zusammen und auch, wenn die<br />
Stücke recht alt klingen in ihrer Aufmachung und<br />
auch der Mix alles andere als aufgemotzt ist, kommt<br />
das Material doch zeitlos rüber. Die Stücke warten<br />
nicht selten mit überraschenden Wendungen auf, bieten<br />
neben einer guten Portion Drive und Groove auch viel<br />
Abwechslung. Sollte man antesten. (Kick/Al!ve) EV<br />
Lordi: *The Monster I Can Dream*<br />
Diese Jungs haben mit ihrem Debut eine Menge Staub<br />
in der Heavy-Szene aufgewirbelt und auch das<br />
Nachfolgealbum hat es gewaltig in sich. Dabei ist der<br />
Party-Faktor ein wenig in den Hintergrund gerückt,<br />
der Sound allerdings nach wie vor fett und brachial.<br />
Die mystischen Untertöne, der bissige Stil und die<br />
markanten, kratzigen Vocals sorgen allein schon für<br />
eine sehr dichte und einnehmende Atmosphäre. Lordi<br />
schaffen es wie im Moment keine andere Band,<br />
augenzwinkernde Bösartigkeit und richtig kickende<br />
Mucke miteinander zu verbinden. King Diamond ist<br />
dafür zu theatralisch und zu wenig gerade. Egal,<br />
welchen Song man auf diesem Album anspielt: Es ist<br />
das gleiche wie mit dem Debut: Jedes Stück trifft ins<br />
Schwarze. Dabei sind Lordi mit ihrem Monster-Metal<br />
sicher nicht die Erfinder der Detailverliebtheit und<br />
des progressiven Schnickschnacks, bringen aber<br />
dennoch eine Meng songwriterischer Finessen und<br />
auch ein klasse technisches Niveau auf den Tisch.<br />
Diese Platte ist schlichtweg ein Hammer, geht richtig<br />
unter die Haut, nach vorne durch, bietet Hooklines<br />
zum Hinknien - geheimnisvoll und doch mitten<br />
zwischen die Augen. Muß man haben – und die pralle,<br />
dichte und druckvolle Produktion tut ihr übriges dazu.<br />
(Drakkar/BMG) EV<br />
Spin Gallery: *Standing Tall*<br />
Um etwa zwanzig Jahre zurückversetzt fühlt man sich,<br />
wenn man sich diese Scheibe gibt. Enorm melodiestark,<br />
eine gelungene Mischung aus Rock und Pop, das<br />
Ganze in zeitlosem Gewand und einer erstklassigen,<br />
klaren und kraftvollen Produktion, wie man das<br />
allerdings von Tommy Denander gewohnt ist.<br />
Gewöhnlich kann gar nichts Schlechtes dabei<br />
herauskommen, wenn der Musiker und Produzent<br />
seine Finger mit im Spiel hat. Bluesige Soli, viele<br />
Chorgesänge, eine phantastische Mischung aus offener<br />
Dynamik und sehnsuchtsvoller Interpretation machen<br />
aus diesen Songs wirklich einen Hochgenuß. In den<br />
´80ern wäre diese Musik im Radio rauf und runter<br />
gelaufen und hätte heute Kultstatus. Dabei finden sich<br />
allerdings auch einige moderne Effekte, Synthies und<br />
ein paar Elektro-Spielereien bieten auf *Standing<br />
Tall* eine tolle Ergänzung zu den starken und<br />
eingängigen Melodien und setzen zusätzliche Akzente.<br />
Eine tolle Platte, die so ziemlich alles im petto hat,<br />
was man sich als Musikfan wünscht, auch wenn das<br />
Hauptaugenmerk eindeutig auf geradlinigen, logischen<br />
und verständlichen Stücken liegt. (Atenzia) EV<br />
John Lee Hooker: *Jack O ´Diamonds – 1949<br />
Recordings*<br />
Wie der Titel des Albums bereits sagt, ist die Musik<br />
auf diesem Silberling so richtig alt. Alt und Kult. Die<br />
Aufnahmen wurden digital überarbeitet – und nun das<br />
eigentliche Schmankerl: Die ganzen Stücke kommen<br />
so in dieser Form zum ersten Mal auf den Markt.<br />
*Trouble In Mind*, *In The Eveneing When The Sun<br />
Goes Down*, *I Wonder*, *She´s Real Gone*, *How<br />
Long Blues* - all diesen Tracks – insgesamt zwanzig<br />
an der Zahl – ist die minimalistische Aufmachung<br />
gemein. Stimme und Gitarre und ein wenig<br />
Fußstampfen für die Rhythmik. Das ist alles und<br />
dennoch reicht es vollkommen aus, um einen in eine<br />
andere Welt zu entführen. Eine, in der Blues noch<br />
mehr zu bieten hatten, als weinerlichen Gesang,<br />
quiekige Gitarren und Pseudo-Theatralik. Daß man<br />
nicht dick auf den Putz hauen muß, wenn man als<br />
Künstler ein Gespür für Musik und emotionalen<br />
Background hat, zeigt sich ganz deutlich. Nicht<br />
umsonst ist John Lee Hooker eine Legende. Mehr<br />
gibt es dazu wirklich nicht zu sagen. (Eagle Rock)<br />
EV<br />
L.A. Guns: *Rips The Covers Off*<br />
Was kommt dabei heraus, wenn sich eine Kultband<br />
Kultsongs schnappt und sie verwurschtelt? Im<br />
Zweifelsfall was Gutes und so ist es auch in diesem<br />
Fall. Ob nun *Rock And Roll Outlaw*, *Wheels Of<br />
Steel*, *Tie Your Mother Down*, *Search And<br />
Destroy* oder *Until I Get You*: Die Hardrock-<br />
Haudegen von L.A. Guns hauchen diesen Stücken<br />
pfiffig und frech und ebenso nachdrücklich neues<br />
Leben ein, machen dabei den Originalen alle Ehre<br />
und lassen dennoch ihre eigenen Trademarks<br />
miteinfließen. Einige eingefleischte Fans diverser<br />
Bands, deren Stücke hier veredelt werden, werden<br />
sicher motzen, denn schließlich vergreift man sich<br />
nicht an den Halbgöttern, aber lassen wir das mal<br />
weg, gibt´s hier ordentliche, rock´n´rollig eins auf die<br />
Mütze, daß es sich gewaschen hat. Die knackigen<br />
Songs machen einfach Spaß, bringen den Spirit des<br />
Rock´n´Roll auf den Punkt und sorgen für extrem<br />
gute Laune. (Mascot/ Rough Trade) EV