Ausgabe 57-2

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28.11.2012 Aufrufe

Die Jungs von Under-Radio sind mit ihrem aktuellen Longplayer *Bad Heir Ways* richtig kräftig und überzeugend bei der Sache, verbinden traditionelle Hardrock-Elemente mit vielen Untertönen und ein alles als altbackenen Produktion. Eric Zimmermann ist mit den Reaktionen auf das Album sehr zufrieden, wie er durchblicken läßt. „In Deutschland erschien die CD ein wenig später als den anderen europäischen Ländern, doch alle Resonanzen, die wir bisher bekommen haben, sind wirklich sehr gut ausgefallen. Besonders freut uns natürlich, daß uns die Leute einen eigenen Stil zusprechen.“ Was beileibe in der heutigen Musikszene nicht mehr allzu oft der Fall ist. Zu viele Trendzüge bieten sich an, um aufzuspringen. Und wieder andere haben Erwartungen an die Musikszene, die mehr in den ´80ern als sonst wo hängen. „In diesen Jahren ging es der Industrie auch prächtig“, meint Eric. „Die CD hat einiges Positive mit sich gebracht. Viele Leute haben sich ihre alten Schallplatten und Kassetten noch mal auf CD besorgt, was dem Markt auch eine Menge Geld eingebracht hat. Mittlerweile sind die Preise für CDs einfach zu hoch geworden, wären diese niedriger, würden auch mehr Hörer Scheiben kaufen anstatt sie zu brennen.“ Auch der Einstellung der Major-Labels steht der Musikus eher skeptisch gegenüber. Dream Theater meets Stratovarius Der Tastenakrobat ist nicht nur ein hervorragender Pianist/Keyboarder, auch sein songwritersiches Talent ist sagenhaft, wie man auch auf seiner aktuellen Platte *Imaginary Force* feststellen kann. Wie es nun mal so ist, betrachtet der Grieche seine Musik auch ein wenig anders als der gemeine Hörer und gibt erstmal einen Einblick, was für ihn hinter diesem Album steht. „Ich empfinde es nicht einfach als eine Instrumentalplatte eines griechischen Keyboarders, sondern als eine Zusammenfassung von Basis- Elementen der Musik, die tief in die Herzen der Hörer gehen soll. Basierend auf Harmonien mit groovigen Rhythmen und einer Drum-Maschine. Klar halte ich den Metal-Spirit hoch, allein durch die 7-String-Klampfe, diverse schnelle Soli und einige Doublebaß-Passagen. Ich selbst finde, es klingt ein wenig wie eine Instrumentalversion von Dream Theater meets Stratovarius. Und dazu eine Portion Vangelis, Yanni… und auch orientalische Elemente.“ Das Ergebnis kann sich „Sie nehmen eine Band unter Vertrag, hoffen auf zwei, drei Hits pro Platte. Klappt das nicht, ist die Band weg vom Fenster anstatt daß man sich darauf konzentriert sie aufzubauen. Als Künstler muß man sich immer einer Sache bewußt sein: Die Plattenfirma ist die Bank und der Künstler der Schuldner.“ Under-Radio stehen bei einem kleineren, aber sehr feinen und engagierten Label, Lion Music, unter Vertrag, solche Probleme dürften sich also bei den Jungs in Grenzen halten. Anders kann man sich den Spaß am Musikmachen auch nicht erhalten. „Könnte ich keine Musik mehr machen, würde ich mich wegbomben.“ EV wirklich hören lassen und ergibt eine Mischung, die einen nicht mehr so schnell aus ihren Bann läßt. Bob selbst vermißt in der heutigen Musik sehr oft das, was Kunst eigentlich erst entstehen läßt. „Inspiration. Das ist es, was irgendwie einigen verloren gegangen zu scheint. Meiner Meinung nach können nur inspirierte Melodien, gute Riffs und Chorus- Parts überleben. Man darf sich auch nicht immer nur auf die technische Seite der Musik beim Songwriting konzentrieren.“ EV

V/A: *The Spirit Lives On – The Music Of Jimi Hendrix Revisited Vol 1* Tribute-Compilations geistern zu fast allen Bands und Künstler vergangener Tage rum, doch selten war eine jener Zusammenstellung derart klasse in Auswahl von Songs und Künstler und auch in der Umsetzung wie diese hier. Musiker wie Cyril Achard, Andrea Rivera, Marcel Coenen, Eric Sands, Lars Eric Mattson, Regi Hendrix, Greg Howe oder auch Ritchie Kotzen haben sich für diese Unternehmung zusammengefunden und sich wirklich kein leichtes Erbe ausgesucht. War Jimi Hendrix doch nicht nur ein göttlicher Gitarrist in technischer Hinsicht, sondern bot den Hörern auch stets einnehmende und eigenwillige Interpretationen. Den Spagat zwischen der Huldigung an die Originalsongs der Ikone und eigenständiger Umsetzung haben auf diesem Silberling ausnahmslos alle Künstler spielerisch geschafft, die glasklare Produktion verpaßt dem Geschehen einen zeitgemäßen Kick, der manche spielerischen Finessen deutlicher herauskommen läßt als man es vielleicht von den ursprünglichen Aufnahmen gewohnt ist. Fans können sich auch über die Songauswahl nicht beklagen: *Freedom, *Highway Chile*, *Little Wing*, *Foxy Lady*, *Little Miss Lover* - klar, alle Klassiker findet man hier sicher nicht – aber darum heißt es bei diesem Teilchen ja auch *Vol 1*. (Lion Music/Al!ve) EV Smeer: *Loud And Clear* Die Jungs von Smeer haben sich einerseits kein leichtes Pflaster ausgesucht, haben aber ohne Frage die Qualität, sowohl Fans moderner Rockmucke zu begeistern als auch Traditionalisten für sich zu gewinnen. Die Produktion der straighten, wenn auch ab und an ungewöhnlichen Songs, ist druckvoll, detailbedacht und wieder irgendwie dreckig. Mainstream kann man Smeer beileibe nicht vorwerfen. Die Gitarren sind ebenfalls sehr klar und kraftvoll unterwegs, wechseln sich aber mit unsauberen, sehr hintergründigen Effekten ab, elektronischer Schnickschnack bleibt komplett außen vor. Würden Nickelback nicht auf der Radiowelle mitschwimmen, dürften sie in etwa so klingen. Smeer verbinden nicht nur eigenständige und doch mitreißende Songs mit guter Handarbeit, sondern finden auch emotional die richtige Gewichtung. Besonders der zwar ein wenig introvertiert abgemischte und doch sehr eindringliche, powervolle Gesang ist hier die halbe Miete und macht die klasse Kombination aus Kraft und Melancholie, den der Sound der Band bietet, sehr deutlich. Eine tolle Scheibe, die sowohl Fans von Creed und Co gefallen dürfte als auch Anhängern gitarrenlastiger Wave- & Gothic-Klänge à la Substyle und straighter Rockmucke mit klassischen 80er-Einflüssen in Songwriting und Aufbau. (Lion Music/Al!ve) EV Bob Katsionis: *Imaginary Force* Dieser Mann hat wahrlich keine leichte Kost im Gepäck, allerdings macht auch in nicht jeder Künstler zwangsläufig Musik zum Nebenbeihören. Der Tastenmeister präsentiert auf diesem Instrumentalscheibchen einen klasse Song nach dem anderen, die noch dazu derart dynamisch aufgebaut sind, daß man den Gesang gar nicht vermißt. Progressive Einflüsse gesellen sich natürlich auch in das heavy-lastige Geschehen, das Zusammentreffen satter Klampfen und zarter, enorm melodiestarker Keyboards strahlt einen ganz besonderen Reiz aus. Ebenso beeindruckend auch das zeitlose Songwriting, in dem sich eine Menge Epochen wiederspiegeln. Sei es die Prog-Szene der End-80er/Anfang-90er à la Dream Theater, ´70er-Einflüsse mit Hammond-Klängen, klassischen Einstreuungen und richtig satter, knackiger Produktion. *Imaginary Force* darf man als Anhänger erstklassiker Musik auf keinen Fall an sich vorbeigehen lassen, egal ob man nun mehr auf klassische Musik, hohes technisches Niveau oder Heavy-Sounds steht. Ein in jeder Hinsicht phantastisches Album, daß nicht nur Klasse und Stil, sondern auch wirkliche Ausstrahlung und Zauber an den Tag legt. (Lion Music/Al!ve) EV Under-Radio: *Bad Heir Ways* Bands wie G.U.N. vermißt man ja schon lange im Musikzirkus: Knackiger, eingängiger Sound mit Groove, Biß und Gefühl. Dazu noch so aufgebaut, daß die Songs nicht nur eine Sparte von Hörern begeistern. Under-Radio gehören zu den wenigen Combos, die exakt das zu bieten haben. Natürlich ist nicht jeder Track Party-Mucke schlechthin und haudrauf-mäßig unterwegs. Doch selbst die leisen, zarten und hintergründigen Klänge ziehen einen in ihren Bann. Die Steigerung von verhalteneren Momenten zu mitreißenden Passagen sind geheimnisvoll und nachvollziehbar zugleich. Wiederum andere Stücke gehen voll nach vorne los, sind nicht zu heavy, nicht 08/15, sondern finden vielmehr die richtige Balance aus einnehmender Stimmung, Kraft u n d Vielschichtigkeit. Groovige Momente gehören ebenso wie progressive Elemente zum guten Ton, die Vocals zeigen sich emotional sehr variabel und auch d i e Instrumentierung bringt Niveau und C h a r i s m a zusammen. Wer sich eine Mischung aus G.U.N., Threshold und Ten vorstellen kann, ist bestens beraten. (Lion Music(Al!ve) EV Michael Schenker/ Davey Pattison Summit: *The Endlesse Jam* Sänger Davey Pattison und Gitarrist Michael Schenker dürften nun wirklich jedem Musikfan ein Begriff sein. Die beiden haben sich n u n zusammengetan, um sich einiger Songs von Gamma, Traffic, Free, Montrose und Trower anzunehmen und diese in neuen Versionen auf den Tisch zu bringen. Pattison selbst zeichnete sich bei einigen dieser Bands im Laufe seiner Karriere als Frontmann verantwortlich und jeder, der auf satten, gefühl- und vor allem niveauvoll arrangierten Bluesrock steht, wird hier vollends auf seine Kosten kommen. Zudem Stücke wie *A Whiter Shade Of Pale*, *Hey Joe*, *I Got The Fire* oder auch *Pearly Queen* sowieso einen großen Kultfaktor in sich bergen. Die Produktion unterstützt den erdigen Sound durch wenig Schnickschnack aber klare Aufmachung. Rundherum eine zeitlose Scheibe, gut umgesetzt, technisch superb und kurzweilig. (Mascot/ Rough Trade) EV Feinstein: *Third Wish* Diese Jungs hat kein geringerer als Manowar-Basser Joye De Maio unter der Fuchtel, er produzierte auch die aktuelle Scheibe. Und die knallt, daß es besser nicht mehr geht. Dynamisch, kraftvoll, mitreißende Hooks, klasse Timing und trotz straighter Arrangements auch genug Feinheiten, um die Technikfreaks zufrieden zu stellen. Die Mischung aus klassischem ´80er-Hardrock und Heavy geht direkt in die Ohren und ins Blut. Einige psychedelische Kurztrips bei den Vocallines, die ein wenig an Black Sabbath und Dio erinnern, fehlen natürlich auch nicht. Die Refrains sind treffsicher und ebenso gut in Szene gesetzt. Während viele Bands dieses Genres mittlerweile auf pompöse Produktion und Unmengen an Effekten setzen, stehen bei Feinstein definitiv die Songs im Vordergrund. Und die sind beileibe an sich mit den rauhen Vocals, dem satten Rhythmusteppich und der richtigen Mischung aus bluesigen, klassischen und typischen Heavy-Einflüssen bei den Klampfen schon klasse genug, um jeden Fan zu begeistern. (Steamhammer/SPV) EV Diesel: *Hear* Genau den richtigen Sound für die Jahreszeit bekommt man hier. Der Singer/Songwriter kombiniert so ziemlich alles, was am Ende in handgemachter Form angenehme, eingängige Songs ergibt. Ob dabei nun Pop-Einflüsse – besonders bei den Hauptmelodien, ein paar dezente Rock- Einstreuungen durch etwas mehr Gitarre oder auch eigenwillige Arrangements der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens sind, ist relativ egal. Die Vocals stehen ganz klar im Mittelpunkt, auch wenn der gute Mann nicht die markante Stimme schlechthin hat. Singen kann er, Emotionen transportieren ebenso und besonders in Kombination mit akustischen Gitarren kommt ein sehr unbeschwertes und dennoch tief- und feinsinniges Feeling auf. Radiotauglich ist diese Platte nur bedingt, dafür ist sie manchmal zu introvertiert und auch ein wenig zu melancholisch. Für Musikanhänger unterschiedlichster Coleur ist dieses Album allerdings bestens geeignet. (Kick/Al!ive) EV

V/A: *The Spirit Lives On – The Music<br />

Of Jimi Hendrix Revisited Vol 1*<br />

Tribute-Compilations geistern zu fast<br />

allen Bands und Künstler vergangener<br />

Tage rum, doch selten war eine jener<br />

Zusammenstellung derart klasse in<br />

Auswahl von Songs und Künstler und<br />

auch in der Umsetzung wie diese hier.<br />

Musiker wie Cyril Achard, Andrea<br />

Rivera, Marcel Coenen, Eric Sands,<br />

Lars Eric Mattson, Regi Hendrix, Greg<br />

Howe oder auch Ritchie Kotzen haben<br />

sich für diese Unternehmung<br />

zusammengefunden und sich wirklich<br />

kein leichtes Erbe ausgesucht. War Jimi<br />

Hendrix doch nicht nur ein göttlicher<br />

Gitarrist in technischer Hinsicht,<br />

sondern bot den Hörern auch stets<br />

einnehmende und eigenwillige<br />

Interpretationen. Den Spagat zwischen<br />

der Huldigung an die Originalsongs<br />

der Ikone und eigenständiger<br />

Umsetzung haben auf diesem Silberling<br />

ausnahmslos alle Künstler spielerisch<br />

geschafft, die glasklare Produktion<br />

verpaßt dem Geschehen einen<br />

zeitgemäßen Kick, der manche<br />

spielerischen Finessen deutlicher<br />

herauskommen läßt als man es<br />

vielleicht von den ursprünglichen<br />

Aufnahmen gewohnt ist. Fans können<br />

sich auch über die Songauswahl nicht<br />

beklagen: *Freedom, *Highway<br />

Chile*, *Little Wing*, *Foxy Lady*,<br />

*Little Miss Lover* - klar, alle<br />

Klassiker findet man hier sicher nicht<br />

– aber darum heißt es bei diesem<br />

Teilchen ja auch *Vol 1*. (Lion<br />

Music/Al!ve) EV<br />

Smeer: *Loud And Clear*<br />

Die Jungs von Smeer haben sich<br />

einerseits kein leichtes Pflaster<br />

ausgesucht, haben aber ohne Frage die<br />

Qualität, sowohl Fans moderner<br />

Rockmucke zu begeistern als auch<br />

Traditionalisten für sich zu gewinnen.<br />

Die Produktion der straighten, wenn<br />

auch ab und an ungewöhnlichen Songs,<br />

ist druckvoll, detailbedacht und wieder<br />

irgendwie dreckig. Mainstream kann<br />

man Smeer beileibe nicht vorwerfen.<br />

Die Gitarren sind ebenfalls sehr klar<br />

und kraftvoll unterwegs, wechseln sich<br />

aber mit unsauberen, sehr<br />

hintergründigen Effekten ab,<br />

elektronischer Schnickschnack bleibt<br />

komplett außen vor. Würden<br />

Nickelback nicht auf der Radiowelle<br />

mitschwimmen, dürften sie in etwa so<br />

klingen. Smeer verbinden nicht nur<br />

eigenständige und doch mitreißende<br />

Songs mit guter Handarbeit, sondern<br />

finden auch emotional die richtige<br />

Gewichtung. Besonders der zwar ein<br />

wenig introvertiert abgemischte und<br />

doch sehr eindringliche, powervolle<br />

Gesang ist hier die halbe Miete und<br />

macht die klasse Kombination aus Kraft<br />

und Melancholie, den der Sound der<br />

Band bietet, sehr deutlich. Eine tolle<br />

Scheibe, die sowohl Fans von Creed<br />

und Co gefallen dürfte als auch<br />

Anhängern gitarrenlastiger Wave- &<br />

Gothic-Klänge à la Substyle und<br />

straighter Rockmucke mit klassischen<br />

80er-Einflüssen in Songwriting und<br />

Aufbau. (Lion Music/Al!ve) EV<br />

Bob Katsionis: *Imaginary Force*<br />

Dieser Mann hat wahrlich keine leichte<br />

Kost im Gepäck, allerdings macht auch<br />

in nicht jeder Künstler zwangsläufig<br />

Musik zum Nebenbeihören. Der<br />

Tastenmeister präsentiert auf diesem<br />

Instrumentalscheibchen einen klasse<br />

Song nach dem anderen, die noch dazu<br />

derart dynamisch aufgebaut sind, daß<br />

man den Gesang gar nicht vermißt.<br />

Progressive Einflüsse gesellen sich<br />

natürlich auch in das heavy-lastige<br />

Geschehen, das Zusammentreffen satter<br />

Klampfen und zarter, enorm<br />

melodiestarker Keyboards strahlt einen<br />

ganz besonderen Reiz aus. Ebenso<br />

beeindruckend auch das zeitlose<br />

Songwriting, in dem sich eine Menge<br />

Epochen wiederspiegeln. Sei es die<br />

Prog-Szene der End-80er/Anfang-90er<br />

à la Dream Theater, ´70er-Einflüsse mit<br />

Hammond-Klängen, klassischen<br />

Einstreuungen und richtig satter,<br />

knackiger Produktion. *Imaginary<br />

Force* darf man als Anhänger<br />

erstklassiker Musik auf keinen Fall an<br />

sich vorbeigehen lassen, egal ob man<br />

nun mehr auf klassische Musik, hohes<br />

technisches Niveau oder Heavy-Sounds<br />

steht. Ein in jeder Hinsicht<br />

phantastisches Album, daß nicht nur<br />

Klasse und Stil, sondern auch wirkliche<br />

Ausstrahlung und Zauber an den Tag<br />

legt. (Lion Music/Al!ve) EV<br />

Under-Radio: *Bad Heir Ways*<br />

Bands wie G.U.N. vermißt man ja schon<br />

lange im Musikzirkus: Knackiger,<br />

eingängiger Sound mit Groove, Biß<br />

und Gefühl. Dazu noch so aufgebaut,<br />

daß die Songs nicht nur eine Sparte von<br />

Hörern begeistern. Under-Radio<br />

gehören zu den wenigen Combos, die<br />

exakt das zu bieten haben. Natürlich ist<br />

nicht jeder Track Party-Mucke<br />

schlechthin und haudrauf-mäßig<br />

unterwegs. Doch selbst die leisen, zarten<br />

und hintergründigen Klänge ziehen<br />

einen in ihren Bann. Die Steigerung<br />

von verhalteneren Momenten zu<br />

mitreißenden Passagen sind<br />

geheimnisvoll und nachvollziehbar<br />

zugleich. Wiederum andere Stücke<br />

gehen voll nach vorne los, sind nicht<br />

zu heavy, nicht<br />

08/15, sondern<br />

finden vielmehr die<br />

richtige Balance aus<br />

einnehmender<br />

Stimmung, Kraft<br />

u n d<br />

Vielschichtigkeit.<br />

Groovige Momente<br />

gehören ebenso wie<br />

progressive<br />

Elemente zum guten<br />

Ton, die Vocals<br />

zeigen sich<br />

emotional sehr<br />

variabel und auch<br />

d i e<br />

Instrumentierung<br />

bringt Niveau und<br />

C h a r i s m a<br />

zusammen. Wer sich<br />

eine Mischung aus<br />

G.U.N., Threshold<br />

und Ten vorstellen<br />

kann, ist bestens<br />

beraten. (Lion<br />

Music(Al!ve) EV<br />

Michael Schenker/<br />

Davey Pattison<br />

Summit: *The<br />

Endlesse Jam*<br />

Sänger Davey<br />

Pattison und<br />

Gitarrist Michael<br />

Schenker dürften<br />

nun wirklich jedem<br />

Musikfan ein<br />

Begriff sein. Die<br />

beiden haben sich<br />

n u n<br />

zusammengetan, um<br />

sich einiger Songs<br />

von Gamma,<br />

Traffic, Free,<br />

Montrose und<br />

Trower anzunehmen<br />

und diese in neuen<br />

Versionen auf den<br />

Tisch zu bringen.<br />

Pattison selbst<br />

zeichnete sich bei<br />

einigen dieser Bands<br />

im Laufe seiner<br />

Karriere als<br />

Frontmann<br />

verantwortlich und<br />

jeder, der auf satten, gefühl- und vor<br />

allem niveauvoll arrangierten Bluesrock<br />

steht, wird hier vollends auf seine<br />

Kosten kommen. Zudem Stücke wie<br />

*A Whiter Shade Of Pale*, *Hey Joe*,<br />

*I Got The Fire* oder auch *Pearly<br />

Queen* sowieso einen großen<br />

Kultfaktor in sich bergen. Die<br />

Produktion unterstützt den erdigen<br />

Sound durch wenig Schnickschnack<br />

aber klare Aufmachung. Rundherum<br />

eine zeitlose Scheibe, gut umgesetzt,<br />

technisch superb und kurzweilig.<br />

(Mascot/ Rough Trade) EV<br />

Feinstein: *Third Wish*<br />

Diese Jungs hat kein geringerer als<br />

Manowar-Basser Joye De Maio unter<br />

der Fuchtel, er produzierte auch die<br />

aktuelle Scheibe. Und die knallt, daß<br />

es besser nicht mehr geht. Dynamisch,<br />

kraftvoll, mitreißende Hooks, klasse<br />

Timing und trotz straighter<br />

Arrangements auch genug Feinheiten,<br />

um die Technikfreaks zufrieden zu<br />

stellen. Die Mischung aus klassischem<br />

´80er-Hardrock und Heavy geht direkt<br />

in die Ohren und ins Blut. Einige<br />

psychedelische Kurztrips bei den<br />

Vocallines, die ein wenig an Black<br />

Sabbath und Dio erinnern, fehlen<br />

natürlich auch nicht. Die Refrains sind<br />

treffsicher und ebenso gut in Szene<br />

gesetzt. Während viele Bands dieses<br />

Genres mittlerweile auf pompöse<br />

Produktion und Unmengen an Effekten<br />

setzen, stehen bei Feinstein definitiv<br />

die Songs im Vordergrund. Und die<br />

sind beileibe an sich mit den rauhen<br />

Vocals, dem satten Rhythmusteppich<br />

und der richtigen Mischung aus<br />

bluesigen, klassischen und typischen<br />

Heavy-Einflüssen bei den Klampfen<br />

schon klasse genug, um jeden Fan zu<br />

begeistern. (Steamhammer/SPV) EV<br />

Diesel: *Hear*<br />

Genau den richtigen Sound für die<br />

Jahreszeit bekommt man hier. Der<br />

Singer/Songwriter kombiniert so<br />

ziemlich alles, was am Ende in<br />

handgemachter Form angenehme,<br />

eingängige Songs ergibt. Ob dabei nun<br />

Pop-Einflüsse – besonders bei den<br />

Hauptmelodien, ein paar dezente Rock-<br />

Einstreuungen durch etwas mehr Gitarre<br />

oder auch eigenwillige Arrangements<br />

der Dreh- und Angelpunkt des<br />

Geschehens sind, ist relativ egal. Die<br />

Vocals stehen ganz klar im Mittelpunkt,<br />

auch wenn der gute Mann nicht die<br />

markante Stimme schlechthin hat.<br />

Singen kann er, Emotionen<br />

transportieren ebenso und besonders in<br />

Kombination mit akustischen Gitarren<br />

kommt ein sehr unbeschwertes und<br />

dennoch tief- und feinsinniges Feeling<br />

auf. Radiotauglich ist diese Platte nur<br />

bedingt, dafür ist sie manchmal zu<br />

introvertiert und auch ein wenig zu<br />

melancholisch. Für Musikanhänger<br />

unterschiedlichster Coleur ist dieses<br />

Album allerdings bestens geeignet.<br />

(Kick/Al!ive) EV

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