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Tätigkeitsbericht 2007 Teil 2 - Landwirtschaftskammer Wien

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Recht, Steuer und Soziales37


Rechtsberatung – Allgemeines RechtZur allgemeinen rechtlichen Beratung der Kammerzugehörigen wurden laufend Einzelberatungenabgehalten. Darüber hinaus fanden bei Bedarf Beratungen am Betriebstatt. Die Erstellung und Prüfung von Verträgen wurde gut angenommen.In weit größerer Zahl wurden telefonische und schriftliche Anfragen beantwortet. Darüberhinaus wurden zahlreiche Interventionen, Eingaben, Berufungen und Stellungnahmenbei Firmen, Institutionen und Behörden verfasst.Schwerpunkte der Beratung waren Fragen zur Raumordnung, Flächenwidmung undBauordnung, Umwelt- und Wasserrecht, Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften,Abgrenzung zur Gewerbeordnung, Direktvermarktung und Nebentätigkeitensowie Betriebsgründungen (Neu- und Umgründung, Übergabe) und Kammermitgliedschaft.Die Vorbereitung zur <strong>Landwirtschaftskammer</strong>wahl 2008 und die Überprüfung derrechtlichen Rahmenbedingungen waren ein weiterer Schwerpunkt.Im Bereich der Umwelt tangieren die Verordnungen betreffend die Erklärung desNationalparks Donau-Auen, des Naturschutzgebietes Lainzer Tiergarten, des LandschaftsschutzgebietesLiesing und von <strong>Teil</strong>en des Bisamberges zu Europaschutzgebieten(Europaschutzgebietsverordnung) sowie das Landschaftsschutzgebiet Währingund das Landschaftsschutzgebiet Prater die Interessen von landwirtschaftlichenBetrieben. Gerade in diesen Bereichen tritt die Problematik Stadt – Land bzw. Naherholung– Bewirtschaftung in Konfliktbereiche.Im Rahmen der land- und forstwirtschaftlichen Berufsausbildungsordnung konntenmit der integrativen Ausbildung und der <strong>Teil</strong>qualifikation wichtige Schritte zur Verbesserungder Eingliederung von benachteiligten Personen mit persönlichen Vermittlungshindernissenin das Berufsleben geschaffen werden.Im Bereich der Buschenschankbetriebe war das gesetzliche Rauchverbot an öffentlichenOrten ein wichtiges Thema. Während das Gastgewerbe über die Wirtschaftskammereine Regelung über die freiwillige Selbstverpflichtung zur Einrichtung von rauchfreienZonen aufstellte, galt im Bereich der Buschenschankbetriebe die freie Entscheidungsfreiheitder Betriebsführer.Im Rahmen der Novellierung der <strong>Wien</strong>er Marktordnung wurde das aufwendige Produzentenvormerkbuchdurch den Produzentennachweis ersetzt. Landwirtschaftliche Produzenten,die Ihre Produkte auf den <strong>Wien</strong>er Märkten anbieten, müssen entweder imBesitz eines Produzentennachweises oder eines Gewerbenachweises sein. Produzentenoder Produzentinnen haben den Produzenten- oder Produzentinnennachweis stetsmitzuführen. Eine Bestätigung der Landwirtschaftkammer <strong>Wien</strong> mit den erforderlichenBetriebsdaten ist als Produzentennachweis ausreichend.38


Die Lohnverhandlungen für die Gartenbau- und Baumschulbetriebe zwischen demZentralverband der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeber für <strong>Wien</strong>, NÖ und Burgenlandmit der Gewerkschaft brachten eine 2,1 %ige Erhöhung in allen Kategorien(inklusive der Lehrlings- und Praktikantenentschädigungen).AusländerbeschäftigungFür den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft wurden für das Bundesland <strong>Wien</strong>in zwei Verordnungen 850 Kontingentplätze für die befristete Beschäftigung von ausländischenArbeitskräften (Saisonarbeiter) festgelegt. Damit konnte die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><strong>Wien</strong> eine Erhöhung um 10 % gegenüber dem Vorjahr erreichen, waseinen Rekordstand von 850 Kontingentplätzen für Saisonarbeitskräfte in der Land- undForstwirtschaft bedeutet.Einer jahrelangen Forderung der Interessenvertretung wurde endlich stattgegeben.Die maximale Beschäftigungsdauer für Saisonarbeiter konnte von bisher sechs Monatenauf neun Monate verlängert werden. Dies gilt allerdings nur für ausländische Saisonarbeitskräfte,die in den vergangenen drei Jahren in Österreich in der Land- undForstwirtschaft gearbeitet haben. Dabei war es Dank Interventionen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>nicht erforderlich, diese Zeiten auf demselben Betrieb absolviert zuhaben.Staatsangehörige der Staaten, die am 1. Mai 2004 bzw. am 1. Jänner <strong>2007</strong> der EuropäischenUnion beigetreten sind und den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmerfreizügigkeitunterliegen, waren bei der Erteilung der Beschäftigungsbewilligungenzu bevorzugen („Gemeinschaftspräferenz“). Bei der Vergabe von Beschäftigungsbewilligungenan Drittstaatsangehörige galt wie bisher die „Stammarbeitskräfteregelung“(d. h. mindestens zwei Saisonen am selben Betrieb beschäftigt). In begründetenAusnahmefällen (z. B. Betriebsneugründung) konnte die LK <strong>Wien</strong> Ausnahmebewilligungenerreichen.Darüber hinaus sah ein weiterer Verordnungsentwurf ein Kontingent für 90 Erntehelferfür <strong>Wien</strong> vor. Die Geltungsdauer dieser Beschäftigungsbewilligungen darf sechsWochen nicht überschreiten. Wie in der Vergangenheit waren die vom Dienstgeber zuentrichtenden Sozialabgaben für Erntehelfer pensionsversicherungsfrei.Raumordnung – FlächenwidmungDie Instrumente der Raumplanung werden immer mehr zum zentralen Thema. Inunterschiedlichen Publikationen (Strategieplan, STEP 2005, Agrarstruktureller Entwicklungsplan)wird die Flächenwidmung als zentrales Instrument angesehen. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong><strong>Wien</strong> setzt sich ein für eine uneingeschränkte L-Widmung auflandwirtschaftlich genutzten Flächen als Voraussetzung für eine betriebssichernde,produktive und investierende Landwirtschaft. In diesem Sinne wurden neben unmittelbarenInterventionen im Planungsbüro der Stadt <strong>Wien</strong> im Jahr <strong>2007</strong> zu 59 Flächenwidmungs-und Bebauungsplänen Stellungnahmen abgegeben. Weiters informiert die<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> Ihre Mitglieder auch im Internet bzw. über den40


Newsletter über die zur öffentlichen Einsicht aufliegenden Flächenwidmungs- undBebauungspläne.In einer Stellungnahme des Bürgermeisters der Stadt <strong>Wien</strong> auf eine Resolution derVollversammlung wurde grundsätzlich festgehalten, dass grundsätzlich kein öffentlichesInteresse gegen das Festsetzen der Widmungskategorie Grünland - LändlichesGebiet besteht. Regulierende Bebauungsbestimmungen sollen in enger Kooperationmit der Interessenvertretung der betroffenen Grundeigentümer gestaltet werden.In einer weiteren Stellungnahme auf die Resolution betreffend Förderung der ländlichenEntwicklung führte der Bürgermeister aus, dass die Stadtplanung für Landwirtschafts-und Gartenbaubetriebe und den dazugehörigen Bewirtschaftungsflächen demGemeinderat nur mehr die Widmungskategorie L (Grünland - Ländliches Gebiet) zurBeschlussfassung vorschlagen wird. Die Inanspruchnahme von Flächen für die notwendigenBebauungen (Wohnbedarf, Wirtschaftsgebäude) wird durch den Bebauungsplansinnvoll gesteuert, dies allerdings in engem Zusammenwirken mit denbetroffenen Betrieben und den Interessenvertretungen. Es soll grundsätzlich keineBewirtschaftungsform, insbesondere die für <strong>Wien</strong> typischen Glashausanlagen, ausgeschlossenwerden. Ziel ist, eine ausreichend rechtliche Basis für das Wirtschaften der<strong>Wien</strong>er Landwirtschaft und der Gartenbaubetriebe zu gewährleisten.Die Verlängerung der A 23, ausgehend vom Gebiet Stadlau/Hirschstetten bis zum KnotenRaasdorf wurde bereits beschlossen. Sie ist ein <strong>Teil</strong> eines großen Infrastrukturmaßnahmenpaketesfür den Nordosten <strong>Wien</strong>s und bildet eine wichtige Ergänzungzum Regionenring, der sich aus mehreren hochrangigen Straßen in <strong>Wien</strong> und Niederösterreichzusammensetzt (S1, S2, A23, Verlängerung der U2). Derzeit ist die Planungmöglicher Trassenvarianten in Form einer so genannten Grobtrassierung im Laufen.Ziel ist es, diese präferierte Variante anschließend im Zuge des Vorprojektes auszuarbeitenund beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)eine § 14-Verordnung zum „Bundesstraßenplanungsgebiet“ zu erwirken. Der Projektzeitplansieht vor, dass schon 2009 das Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung(UVP) eingereicht wird.Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> ist bereits jetzt in den Entscheidungsfindungsprozesseingebunden, um die Interessen der betroffenen Betriebe möglichst wahren zukönnen (Feldwegenetz, Grundsatzgutachten). Sie wird die Betriebe bis zur endgültigenRealisierung des Projektes (geplanter Baubeginn frühestens im Jahr 2012) unterstützen.Stellungnahmen zu GesetzesentwürfenZu den Aufgaben der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> als gesetzliche Interessenvertretunggehört auch die Begutachtung von Gesetzes- und Verordnungsentwürfen. In Rahmenvon Stellungnahmen ist somit eine gewisse Mitgestaltungsmöglichkeit für die Belangeder Land- und Forstwirtschaft möglich. Im Jahr <strong>2007</strong> wurden ca. 300 Entwürfe zurStellungnahme übermittelt.41


Schwerpunkte waren dabei:• BundesgesetzeÖkostromgesetzWeingesetznovelle <strong>2007</strong>TiertransportgesetzHygieneverordnungSozialrechts – Änderungsgesetz• LandesgesetzeEuropaschutzverordnungLandschaftsschutzgebietsverordnungenLandarbeitsordnungLand- und forstwirtschaftliche BerufsausbildungsordnungÖffnungszeitenverordnung42


Bildung, Beratung, LFI <strong>Wien</strong> undLandfrauen43


Bildung, LFI <strong>Wien</strong>Die Weiterbildungsarbeit der LK <strong>Wien</strong> läuft zur Gänze über das LFI <strong>Wien</strong> (LändlichesFortbildungsinstitut).<strong>2007</strong> lagen in der berufsbezogenen Weiterbildung die Schwerpunkte bei• „Unternehmerische Persönlichkeit“• „Sicherheit am Arbeitsplatz bäuerlicher Betriebe“• „Energie“• „Spartentage: Tag der Landfrau, Ackerbautag, Landesweinbautag, Gartenbauenergietag“Kammerrätin Anna Kölbl ist die Obfrau, die Geschäftsführung des Vereins LFI <strong>Wien</strong>liegt bei der Referatsleiterin.<strong>2007</strong> fanden gesamt gesehen 87 Bildungsmaßnahmen statt. 68 Bildungsmaßnahmenwurden im LFI Katalog angeboten, die weiteren zehn Veranstaltungen wurden währendder Saison aufgrund aktueller Erfordernisse geplant und durchgeführt für Kammermitgliedermit Extraeinladung an die Zielgruppe.39 Veranstaltungen dauerten unter vier Unterrichtseinheiten (UE), 17 hatten ein Ausmaßvon vier bis acht UE, 19 fanden sich in der Gruppe acht bis 39 UE und zwölf Veranstaltungendauerte über 39 UE. Gesamt wurden 1.581 UE abgehalten.Insgesamt haben 1.447 Personen das angebotene Weiterbildungsprogramm besucht.Davon waren 853 Frauen (59 %) und 594 Männer (41 %).Durchschnittlich wurde eine Bildungsveranstaltung von 16,6 Personen besucht, davonsind statistisch gesehen 6,8 Männer und 9,8 Frauen.Diese Zahlen betreffen die tatsächlichen Bildungsmaßnahmen. Nicht mitgezählt sindSitzungsteilnehmer in Landesorganisationen (z. B. Landfrauen, Landjugend) oderInformations- und Werbeveranstaltungen mit und für Konsumenten (z. B. Erntedank-Präsentation).<strong>2007</strong> kamen 46 Honorarkräfte (TrainerInnen) und Vortragende zum Einsatz, davonwaren elf weiblich und 35 männlich. In vielen Fällen waren dazu auch die zehn Beratungskräfteder LK <strong>Wien</strong> als unentgeltlich Tätige mit Fachbeiträgen als Vortragende undModeratoren im Einsatz.Qualitätssicherung und ProgrammplanungDas LFI <strong>Wien</strong> setzt die im LFI Qualitätshandbuch festgeschriebenen Grundsätze umund arbeitet am kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Die Planung des jährlichenWeiterbildungsprogramms erfolgt nach den vom Qualitätsmanagement des LFI <strong>Wien</strong>festgelegten Prozessabläufen mit allen Referenten der LK <strong>Wien</strong> und unter Einbeziehungvon Vorschlägen aus den Fachausschüssen, den Wünschen und Bedürfnissender Kammermitglieder, sowie gesetzlichen Aufträgen und Erfordernissen. Ebenso folgenDurchführung und Evaluierung der einzelnen Veranstaltungen für die Kammermitgliederden definierten Prozessabläufen.44


Der optimale Einsatz von Fördermittel von EU, Bund und Land sichert den <strong>Teil</strong>nehmer-Innen preiswerte Veranstaltungen.Die Veranstaltungen werden auch im Internet www.lfi.at veröffentlicht und dort verstärktnachgefragt.Weiterbildungsveranstaltungen für die Kammermitglieder und ihre Familien umfassendie Bereiche Persönlichkeit, Gesundheit, Ernährung, EDV, Direktvermarktung, Landwirtschaftund Umwelt, Ackerbau, Gartenbau, Weinbau, Unternehmensführung, Kulturund Brauchtum. Die einzelnen Bildungsveranstaltungen werden in den jeweiligenFachbereichen dargestellt.Weiterbildung für Funktionäre der LKNeben der Exkursion nach Südfrankreich zum Vergleich von Produktion und Vermarktungin EU Ländern unter dem Titel „Neue Märkte – neue Perspektiven“ im März fandim November <strong>2007</strong> eine Exkursion in der zu Ende gehenden Legislaturperiode für dieKammerräte statt. Für jede Sparte gab es dabei ein besonderes Besichtigungsobjekt:Sojaveredelung für die Landwirtschaft, das größte Glashaus Österreichs im Gartenbauund einen innovativen Weinbaubetrieb.BeratungBis 2010 gilt die LK-Strategie mit der Botschaft „Beratung hat Vorrang“.Zur Entwicklung neuer Beratungsprodukte arbeitete die „Trendsetter-Gruppe“ in regelmäßigenAbständen, sie evaluierte die bestehenden Beratungsangebote und entwikkelte<strong>2007</strong> neu:• Weinjahrgang• Agrarumweltprogramm ÖPUL <strong>2007</strong>• Rebschnitt• Weinlese• Geoinformationssystem – Hofkarte• Mediation – Vermittlung in Konflikten• <strong>Wien</strong>er Traube• Heurigengartengestaltung• BetriebskonzeptBarbara MüllnerAssistentinfür LFI <strong>Wien</strong>In Weiterentwicklung des Projekts „Bäuerliche Produkte mit <strong>Wien</strong>er Stammbaum“entstand die Idee, auch für ackerbauliche Produkte eine <strong>Wien</strong>er Identität analog zu<strong>Wien</strong>er Wein und <strong>Wien</strong>er Gemüse zu entwickeln. Im Projekt „Ackern für <strong>Wien</strong>“ werdennun Maßnahmen geplant.Beratungsleistungen der LK <strong>Wien</strong>Die aufgezeichneten Beratungsleistungen für <strong>2007</strong> umfassen insgesamt 17.489,08Stunden. Die zehn Beraterpersonen der LK <strong>Wien</strong> entsprechen umgerechnet auf Vollarbeitszeit9,75 Vollarbeitspersonen. Im Durchschnitt ergibt dies eine jährliche Arbeitsstundenanzahlvon 1.794.45


EinzelberatungenInsgesamt gab es im Berichtsjahr 1.527 Einzelberatungen, die sich wie folgt aufgliedern:Im Jahr <strong>2007</strong> wurden 368 Einzelberatungen in der LK <strong>Wien</strong> durchgeführt unddafür 3,18 % der gesamten Arbeitszeit aufgewendet.Einzelberatungen schriftlich oder per E-Mail ergingen insgesamt 606, sie beanspruchten2,41 % der Zeit.Direkt auf den Betrieben fanden 553 Einzelberatungen statt, mit einem Zeitbudgetvon 1.066 Stunden bzw. 6,10 % der Gesamtarbeitszeit.GruppenberatungenIn 47 Fällen wurden Gruppenberatungen durchgeführt und 101 Stunden dafür aufgewendet.Informationen1. 666 Stunden gingen in der Informationsbeschaffung und -weitergabe auf. Dazu wurden1.124 Einzelfälle aufgezeichnet.Exkursionen88 Exkursionen oder Begehungen haben stattgefunden oder Gastgruppen wurdenbetreut.169 Artikel mit fachlichen Inhalten oder zusammenfassenden Berichten über Veranstaltungenwurden geschrieben.SitzungenDie Berater nahmen an 393 Sitzungen und Besprechungen teil und wendeten dafür8 % der Gesamtarbeitszeit auf.TelefonberatungenAm Telefon wurden 2.792 Beratungsfälle besprochen.VeranstaltungenIn 134 Fällen besuchten die Berater Veranstaltungen, im Zeitbudget schlägt sich dasmit 4,26 % nieder.12,31 % der Zeit wurde für die Vor-, Nachbereitung und Durchführung von Veranstaltungenaufgewendet. In 109 Fällen betätigten sich die Berater selbst als Vortragende,Moderatoren oder Trainer.Zur Erstellung von Arbeitsunterlagen und Rundschreiben benötigten die Berater 7,20 %ihrer Zeit, das sind 1.258,48 Stunden.Die Erfassung von Daten und das Erstellen von Kalkulationen ergaben in der Jahresaufwertung1.010 Stunden oder 5,78 % der Arbeitszeit.FörderungInsgesamt umfasst die Förderabwicklung ein Ausmaß von 1.307 Stunden oder 7,47 %.Die einzelnen „Beratungsprodukte“ werden in den einzelnen Fachbereichsberichtendargestellt.46


ProjekteEventsFür den „Marktplatz der <strong>Wien</strong>er Landwirtschaft“ beim Erntedankfest am Heldenplatzwurden Marketing, Organisation, Betreuung bei der Umsetzung und Öffentlichkeitsarbeitausgeführt.Dabei wurden einer breiten Öffentlichkeit der Nutzen für die Gesellschaft aus demBestehen der Landwirtschaft in der Großstadt bewusst gemacht und für die berechtigtenAnliegen der Berufsgruppe, einer Minderheit in <strong>Wien</strong>, Verständnis, Sympathieund Verbündete gesucht.Gezielte Information, Aufklärungsarbeit und eine Offenlegung der Produktion und Verarbeitunglandwirtschaftlicher Produkte schaffen Vertrauen in Qualität und Herkunft.Die <strong>Wien</strong>er LandfrauenDie Geschäftsführung für die Frauenorganisation der LK <strong>Wien</strong> obliegt dem Referat. Inenger Zusammenarbeit mit den Funktionärinnen entsteht das Programm für die <strong>Wien</strong>erLandfrauen zur Unterstützung im Betriebs- und Familienmanagement, zur Qualitätsproduktionund der Erhaltung der Kulturlandschaft.Schwerpunkte der Landfrauen-ArbeitDiese werden kommuniziert und umgesetzt in drei Botschaften:• Sicherung der wirtschaftlichen Existenz auf den Betrieben• Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft in unserer Stadt• Verstärkung der Frauenpräsenz in EntscheidungsgremienTag der LandfrauDer traditionelle Weiterbildungstag für <strong>Wien</strong>er Landfrauen unter dem Titel „Geiz istgeil?“ mit rund 130 Besucherinnen fand in der Veterinärmedizinischen Universitätstatt.2. Ball der <strong>Wien</strong>er LandwirtschaftDie <strong>Wien</strong>er Landfrauen organisierten in Kooperation mit der LK <strong>Wien</strong> und Sponsorenden 2. Ball der <strong>Wien</strong>er Landwirtschaft im Grand Hotel <strong>Wien</strong>. Damit wurde ein gesellschaftlicherHöhepunkt für die gesamte <strong>Wien</strong>er Landwirtschaft, Freunde und Sympathisantengeschaffen.Veranstaltungen zu Projekt LQBZu dem Bildungs- und Beratungsprojekt „Lebensqualität Bauernhof“ gab es für die<strong>Wien</strong>er Landfrauen Bildungsveranstaltungen, wie „Depression, die nicht anerkannteKrankheit“.47


Land- und Forstwirtschaft,INVEKOS49


Ing. Philipp ProckBeraterfür Land- und Forstwirtschaft,INVEKOS<strong>Wien</strong>er Landwirtschaftsbericht <strong>2007</strong>Der Bericht, der von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> im Auftrag des Landes <strong>Wien</strong>erstellt, wurde beleuchtet die Entwicklung der <strong>Wien</strong>er Landwirtschaft in den Jahren2005 und 2006. Neben der aktuellen Agrarstruktur und der ökonomischen Entwicklungder <strong>Wien</strong>er Gartenbau-, Weinbau- und Ackerbaubetriebe zeigt dieser Bericht einmalmehr die große ökologische Bedeutung der agrarischen Tätigkeiten in <strong>Wien</strong>. EinÜberblick über die Förderungen ist ebenso wie die soziale Situation der <strong>Wien</strong>er Landwirtschaftdargestellt. Aus aktuellem Anlass, alle zehn Jahre erscheint eine Studieüber die Situation der Bäuerinnen, ist diesen ein spezielles Kapitel gewidmet. Im KapitelBeratung und Bildung, als großes Anliegen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong>, wirdgezeigt, in welcher Weise die Betriebsführer und Betriebsführerinnen unterstützt werden.Die LK <strong>Wien</strong> hat aus dem Landwirtschaftsbericht <strong>2007</strong> Schlussfolgerungen und möglicheKonsequenzen gezogen und dazu erforderliche Maßnahmen aufgelistet. Darauswurde ein 10 Punkte-Aktionsprogramm mit Schwerpunkten für die Arbeit in den Jahren2008 und 2009 entwickelt. Dabei geht es insbesondere um die Bereiche Umwelt,Produktion, Innovation Vermarktung, Förderpolitik, Bildung und Beratung.Eveline LeebSachbearbeiterinfür INVEKOS<strong>Wien</strong>er Markengetreideprogramm – Ackern für <strong>Wien</strong>Im Jahr <strong>2007</strong> beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe in der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><strong>Wien</strong> damit, wie Produkte der <strong>Wien</strong>er Ackerbauern, besser vermarktet werden können.Nach ersten Verhandlungen mit den Firmen Ottakringer (Brauerei) und Felber(Bäckerei) entstand die Idee eine Marke für <strong>Wien</strong>er Getreide zu entwickeln. DieseMarke soll vor allem die Regionalität von klassischen Ackerkulturen (z.B. Qualitätsweizen)betonen und als Werkzeug für die Imagesteigerung der <strong>Wien</strong>er Landwirtschaftdienen.Aufbauend auf einen Workshop wurde ein Fragebogen entwickelt, der versucht herauszufinden,wofür der <strong>Wien</strong>er Ackerbau steht, und wie er gesehen werden will.Im speziellen sollen folgende Fragen beantwortet werden.• Worin besteht die genaue Leistung?• Welche Werte leiten den <strong>Wien</strong>er Ackerbau?• Was können die <strong>Wien</strong>er Landwirte besonders gut (besser als andere)?Der Fragebogen war der Start für eine Image-, Qualitäts- und Marketingoffensive fürden <strong>Wien</strong>er Ackerbau. Ziel ist es herauszufinden, welche Kernbotschaft der <strong>Wien</strong>erAckerbau vermitteln will.Energie aus BauernhandAm Samstag, dem 12. Mai <strong>2007</strong> veranstaltete die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong>gemeinsam mit der Familie Elnrieder, der Landjugend Bezirksgruppe Oberlaa, demCasino Oberlaa und dem Photovoltaikanlagenbauer Dipl.-Ing. Rudolf Raymann einenTag der offenen Tür in der Suppengemüsehalle der Familie Elnrieder.50


Unter dem Motto „Gewachsen mit der Sonne – gekühlt durch die Sonne“ wurdegezeigt wie der Strom aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Gemüsehallezum Betreiben des Kühlhauses verwendet wird. In verschiedenen Stationen konntensich die Gäste über die Landwirtschaft in <strong>Wien</strong> im Allgemeinen, den Suppengemüseanbauim Speziellen und die Technik für Photovoltaikanlagen informieren. Für das leiblicheWohl sorgte die Landjugend Oberlaa, die mit kulinarischen Köstlichkeiten undWein aus der Region aufwartete. Unter den zahlreichen Besuchern waren viele Ehrengästevertreten.Gemeinsame Agrarpolitik (Cross Compliance, Health Check)Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) sieht vor, dass beim Erhalt von Direktzahlungen(Einheitliche Betriebsprämie, gekoppelte Flächenzahlungen, etc.) und <strong>Teil</strong>ender ländlichen Entwicklung (Investitionsförderung, ÖPUL, Niederlassungsprämie, etc.)bestimmte, so genannte anderweitige Verpflichtungen, von den Landwirten, Gärtnernund Weinhauern eingehalten werden müssen. Diese Mindestanforderungen an dieBetriebsführung werden seit 2005 unter dem Begriff Cross Compliance zusammengefasst.Verstöße gegen diese Bestimmungen führen zu empfindlichen Sanktionender Betriebe.Im zweiten Halbjahr <strong>2007</strong> wurde von der Europäischen Kommission die Diskussionüber den Health Check der GAP, der im Jahr 2008 durchgeführt werden soll, gestartet.Ländliche Entwicklung 07-13Am 19. September <strong>2007</strong> wurde des Programm zur Ländlichen Entwicklung <strong>2007</strong>-2013(LE 07-13) im zuständigen Ausschuss der EU einvernehmlich behandelt. Der Genehmigungsind umfangreiche und zähe Verhandlungen vorangegangen, die noch zuÄnderungen, vor allem bei den Agrarumweltmaßnahmen (ÖPUL <strong>2007</strong>) gegenüber derursprünglich eingereichten Version (Februar <strong>2007</strong>) führten.Für die Erstellung des neuen Programms für eine umweltgerechte Landwirtschaft(ÖPUL <strong>2007</strong>) im Rahmen der Ländlichen Entwicklung <strong>2007</strong>-2013 wurde an zahlreicheArbeitsgruppentreffen teilgenommen.Agrarumweltprogramm – ÖPUL <strong>2007</strong>Die oben beschriebene Ausgangslage veranlasste die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong>die ÖPUL <strong>2007</strong>-Beratung in mehreren Schritten durchzuführen:1. Eine erste schriftliche Information bezüglich fruchtfolgerelevanter ÖPUL Bestimmungenund der Begrünung im Herbst <strong>2007</strong> erfolgte Ende Juli.2. Eine Ausfüllanleitung in schriftlicher Form für den Begrünungsantrag <strong>2007</strong> wurdeim August versandt.3. Am 4. Oktober <strong>2007</strong> fand eine Informationsveranstaltung über das gesamte Programmnach der endgültigen Genehmigung statt.4. Es wurde das Beratungsprodukt „Agrarumweltprogramm – ÖPUL <strong>2007</strong>“ konzipiert.51


INVEKOS-GISDas Geographische Informationssystem (GIS) wird von den Landwirten, Gartenbaubetriebenund Weinhauern immer mehr angenommen. Es ermöglicht dem Antragsteller,flächenbezogene Daten für den Mehrfachantrag noch genauer und korrekter als bisheranzugeben. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> führte die Verteilung der Hofkartendurch und digitalisierte bereits eine Vielzahl an Betrieben. Auch bereits digitalisierteBetriebe sind bemüht, Flächenänderungen mit Hilfe des Geographischen Informationssystemsneu zu ermitteln.Flächen- und tierbezogene AusgleichszahlungenDie <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> führt im Auftrag des Bundesministeriums für LandundForstwirtschaft die Abwicklung von <strong>Teil</strong>funktionen des INVEKOS (Integriertes Verwaltungs-und Kontrollsystem) durch. Hierfür werden auf Basis eines Werkvertragesdie Anträge der Landwirte entgegengenommen und EDV unterstützt erfasst, woraufhindie Agarmarkt Austria (AMA) die flächen- und tierbezogenen Zahlungen an dieLandwirte überweist.Antragszahlen <strong>2007</strong>Mehrfachantrag Flächen 253Herbstantrag 92Insgesamt 345Aufgrund der bereits beschriebenen Problematik über die Genehmigung des ProgrammsLE 07-13 erfolgt die Auszahlung der ÖPUL Prämien für <strong>2007</strong> erst am 19.Dezember <strong>2007</strong>. Nach der ersten Berechnung für die Hauptauszahlung im Jahr <strong>2007</strong>wurden an 194 ÖPUL <strong>2007</strong> Betriebe 1.162.782,09 € ausbezahlt. 20 ÖPUL 2000 Betriebeerhielten 41.904,77 €. 41 <strong>Wien</strong>er Betriebe konnten aufgrund eines Berechnungsfehlerserst im April 2008 ausbezahlt werden.Gleichzeitig mit der ÖPUL Auszahlung wurden am 19. Dezember <strong>2007</strong> 1.510.729,99 €an 95 Betriebe in <strong>Wien</strong> in Form der Einheitliche Betriebsprämie <strong>2007</strong> und der gekoppeltenFlächenmaßnahmen <strong>2007</strong> ausbezahlt. Der Betrag verringerte sich gegenüber2006 um 2,9 %.MineralölsteuerrückvergütungIm Jahr <strong>2007</strong> wurde die Mineralölsteuerrückvergütung wiederum gemeinsam mitdem Mehrfachantrag Flächen abgewickelt. 265 <strong>Wien</strong>er Betriebe, die einen Antragnach dem Pauschalverfahren gestellt haben, erhielten im September 130.477 €. Drei<strong>Wien</strong>er Betriebe stellten einen Antrag nach tatsächlichem Verbrauch.Förderungsrelevante BeratungUm die umfangreichen Anforderungen zu erfüllen, die an die Abgabe eines Mehrfachantragesgebunden sind, ist eine umfassende Beratung der Landwirte, Gärtner undWeinhauer notwendig.52


SchulungenDie <strong>Teil</strong>nahme am österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL <strong>2007</strong>) stellt spezielleAnforderungen an die Ackerbauern, Gärtner und Weinhauer. Durch die Neugestaltungdes Programms kommt es speziell in den Bereichen Düngung und integrierteProduktion zu neuen Herausforderungen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden,wurden spezielle Schulungen in folgenden Bereichen abgehalten:• Düngung im ÖPUL <strong>2007</strong>• Integrierte Produktion Feldgemüse, Rübe, Erdäpfel, Erdbeere• Vorbeugender Boden- und Gewässerschutz• Integrierte Produktion im geschützten Anbau und Freilandgemüseanbau• Integrierte Produktion WeinAckerbauIm Jahr <strong>2007</strong> fielen, bereits zum dritten Mal in Folge, die Erträge der Ackerbaukulturenäußerst bescheiden aus. Die geringen Wasserreserven aus der Winterperiodereichten nicht aus, die anhaltende Trockenheit im Frühjahr zu überbrücken. Dieser Wassermangelsetzte vor allem die Sommerungen stark unter Druck. Die Pflanzen wurdenbereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium enorm in der Entwicklunggehemmt, sodass die Erträge äußerst mager ausfielen. Zusätzlich sorgte eine Regenperiodegegen Ende der Ernte, vor allem beim Weizen, zu weiteren Qualitätseinbußen.In <strong>Wien</strong> wurden <strong>2007</strong> auf einer Anbaufläche von 2.394 Hektar ca. 9.700 TonnenGetreide geerntet. Wichtigstes Brotgetreide in diesem Zusammenhang ist der Weizender über 60 % der Anbaufläche in Anspruch nimmt. Mit Weizenerträgen von durchschnittlich3,9 Tonnen pro Hektar lagen diese aber weit unter dem langjährigen Durchschnitt.Die Rapsanbaufläche konnte <strong>2007</strong> auf 157 Hektar um über 60 % gesteigertwerden. Allerdings fielen die Erträge mit nur 2,5 Tonnen pro Hektar sehr gering aus.Zuckerrüben wurden auf einer Fläche von 246 Hektar angebaut. Mit einem Durchschnittsertragvon 66 Tonnen pro Hektar konnte eine Gesamternte von 16.268 Tonneneingefahren werden.Die witterungsbedingt schlechten Ernten der letzten Jahre und eine weltweit gestiegenenNachfrage führten <strong>2007</strong> zu einer Verknappung des Angebotes an Getreide. Darausresultierte schlussendlich eine noch nie da gewesene Preissteigerung von landwirtschaftlichenProdukten.Im Oktober erschienen die Endergebnisse der Land- und ForstwirtschaftlichenGesamtrechnung (LGR), die von der Statistik Austria ermittelt werden. In <strong>Wien</strong> liegtder Endproduktionswert des Landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereiches im Jahr 2006bei 93,5 Mill. €.Die wichtigste Produktionssparte der <strong>Wien</strong>er Landwirtschaft ist die pflanzliche Erzeugung,die über 96 % der Gesamtproduktion ausmacht. In absoluten Zahlen liegt dieserWert für <strong>Wien</strong> bei 90,3 Mill. € und damit über jenen der Bundesländer Salzburg53


und Vorarlberg. Innerhalb der pflanzlichen Produktion dominieren die Erzeugnisse ausdem Gemüse- und Gartenbau mit einem Anteil von 73 % an der Gesamtproduktion.Biologischer LandbauIm Jahr 2005 startete die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> mit einer neuen Betriebsberatung,dem Biologischen Landbau. Es wurde wie in den vergangenen Jahrenauch eine Infoveranstaltung sowie einige Umstellungsberatungen für alle Interessiertendurchgeführt. Derzeit begleitet die Landwirtschafskammer <strong>Wien</strong> mehrere Betriebe,vor allem im Weinbau, bei ihrer Umstellung auf Biologischen Landbau.Freiwillig ohne GentechnikAm 21. September 2005 ist das <strong>Wien</strong>er Gentechnik-Vorsorgegesetz in Kraft getretenin der die Koexistenz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) geregelt ist.Darüber hinaus haben sich in der Bundeshauptstadt bereits über 30 % der Lebensmittelproduzierenden Betriebe der so genannten <strong>Wien</strong>er Deklaration „Freiwillig ohneGentechnik“ angeschlossen. Damit wird, über das geltende Gesetz hinaus, entsprechendden Wünschen der Konsumenten, eine freiwillig GVO-freie Lebensmittelproduktiongarantiert.Der nächste Schritt, um den Gedanken der <strong>Wien</strong>er Gärtner, Weinhauer und Landwirte,weiter in den Köpfen der Konsumenten zu verankern startete mit Beginn des Jahres2006. Dazu wurden Tafeln und Schilder mit verschiedenen Motiven entworfen undhergestellt. Die Tafeln können, gut sichtbar für die Konsumenten, auf den Feldern undin den Weingärten aufgestellt werden. Die Schilder eignen sich auch für das Anbringenin Produktionsstätten und Vermarktungsräumen. Aufkleber in kleinerem Formatkönnen individuell verwendet werden. Diese Tafeln, Schilder und Aufkleber wurdenden Mitgliedern der Plattform kostenlos zur Verfügung gestellt.Arbeitskreis AckerbauDie Gründung des Arbeitskreises Ackerbau fand im Herbst 2001 mit einem Grundlagenseminarvon Dipl.-Ing. Michael Oberforster zum Thema „Optimierung der Getreideproduktionim Trockengebiet“ statt. Der Arbeitskreis umfasst derzeit acht Mitgliederwobei sich ein Biobetrieb darunter befindet. Im zweiten und dritten Arbeitskreisjahrkonnte man bereits auf den Ergebnissen der Betriebszweigauswertung aufbauen.Dabei wurden Kostensenkungspotentiale im Anbau (Saatstärkenreduktion) und in derGrunddüngung erkennbar. Im Jahr 2004 war die Verbesserung des Düngemitteleinsatzeszur Steuerung der Bestandsentwicklung im Getreide Auswertungsschwerpunkt.Dazu wurden grundsätzliche Kenntnisse zum Bestandsaufbau bei Getreide vermittelt.Besonderes Augenmerk lag 2005 auf der Verbesserung des Dünge- u. Pflanzenschutzmitteleinsatzessowie in der Senkung der Maschinenkosten bei Getreide. Durch dieZuckermarktreform wurden 2005 erstmals Wirtschaftlichkeitsberechnungen bei derZuckerrübe durchgeführt. Neben diesen Hauptschwerpunkten konnten weitere Themennach den Wünschen der <strong>Teil</strong>nehmer behandelt werden und somit ein intensiverErfahrungsaustausch forciert werden. Im Frühjahr 2005 fanden unter anderem Feldbegehungenund Betriebsbesuche statt.54


Im Jahr 2006 wurde der Schwerpunkt auf den Vergleich der Daten des ArbeitskreisesAckerbau seit Beginn dessen gelegt. Es war erstmals möglich, Schlüsse bzw. Vor- undNachteile aus dem langjährigen Vergleich zu ziehen. <strong>2007</strong> wurde das Hauptaugenmerkden Wirtschaftlichkeitsberechnungen im Bereich Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatzsowie Ermittlung möglicher Kostensenkungspotentiale gewidmet. Unter anderemwurde neben der üblichen Betriebsbesichtigung und Feldbegehung die AgranaZuckerrübenfabrik in Leopoldsdorf besucht. Bei dieser Exkursion wurden der Wegvom Urprodukt bishin zur Ware in den Marktregalen beleuchtet.Wie jedes Jahr stellt die Auswertung durch den Arbeitskreisleiter einen Fixpunkt imJahresprogramm dar.Im Arbeitskreis geht es um Höherqualifizierung, denn es zeigt sich immer wieder,dass der Betriebserfolg unter vergleichbaren Bedingungen in erster Linie von den persönlichenund unternehmerischen Fähigkeiten der Betriebsführer abhängt.EntschädigungsberatungIn der Großstadt <strong>Wien</strong> kommt es immer wieder zur Beanspruchung des Grund undBodens der Landwirte infolge von Bauarbeiten. Für die Beratung der Landwirte werdenin diesem Zusammenhang die „Richtsätze für die Entschädigung von Flurschädenin der Landwirtschaft“ herausgegeben. Diese Richtsätze werden für die Verhandlungenmit Bauunternehmen sowie zur Abgeltung von Schäden auf landwirtschaftlichenFlächen herangezogen.PachtrichtsätzeSehr häufig wird in Ackerbaugebieten der Pachtzins nach dem Getreidepreis berechnet.Dazu veröffentlicht die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> jährliche Pachtrichtsätze.Eine weitere Möglichkeit ist die Anpassung der Pachtsätze mit dem Agrarpreisindex.StromtarifAm 1. Jänner <strong>2007</strong> wurde der Stromtarif OPTIMA L und am 1. März <strong>2007</strong> der StromtarifGIGA L von <strong>Wien</strong> Energie den aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Aus diesemGrund wurde zwischen <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> und <strong>Wien</strong> Energie einegemeinsame Bonusaktion für unsere Mitglieder vereinbart.Trotzdem die Lage am Energiemarkt derzeit sehr angespannt ist, konnte nach längerenVerhandlungen eine positive Lösung gefunden werden. Für OPTIMA L Kundenwurden 15-FreiEnergieTagen ausverhandelt. Zusätzlich erhalten sie für die Erteilungeiner Einzugsermächtigung für das Jahr <strong>2007</strong> vier weitere FreiEnergieTage und für dasJahr 2008 zwei zusätzliche FreiEnergieTage. Die Erhöhung des GIGA L Tarif konnte mit0,2 Cent/kWh abgefedert werden.SaatgutanerkennungDie <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> führte auch <strong>2007</strong> Feldbesichtigungen für die Feldanerkennungim Rahmen der Saatgutproduktion von Getreide und großsamigen Leguminosendurch.55


<strong>Wien</strong>er Ackerbautag <strong>2007</strong>Der <strong>Wien</strong>er Ackerbautag <strong>2007</strong> fand am 23. Jänner <strong>2007</strong> in der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><strong>Wien</strong> statt. Von den Referenten wurden Vorträge zu den Themen „ÖPUL <strong>2007</strong>:Düngung und Pflanzenschutz – Einführung“ (Dipl.-Ing. Rudolf Aßfall, LK <strong>Wien</strong>), „PflanzenbaulicheAspekte beim Anbau von Energiepflanzen“ (Mag. Dipl.-Ing. Harald Schally,LK NÖ), „Von der Saat zur Ernte: Neueste Verfahren im Ackerbau“ (Dipl.-Ing. FranzHandler, BLT) und „Maschinenkosten im Ackerbaubetrieb“ (ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing.Dr. Günter Breuer, BOKU) abgehalten.Alternative Treibstoffe in der <strong>Wien</strong>er Landwirtschat – Führung durch die BiodieselanlageAm 12. Juni hielt der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft die Sitzung in der Produktionsstätteder BioDiesel Vienna ab, welche anschließend besichtigt wurde.Exkursion: Bioethanol und TechnikWir besuchten die neu gebaute Bioethanolanlage in Pischelsdorf. In der BLT Wieselburgbesichtigten wir die Heizkesselprüfung, den Traktorprüfstand und das Labor fürBiotreibstoffe.TierzuchtEine sehr untergeordnete Rolle am landwirtschaftlichen Produktionswert in <strong>Wien</strong>, miteinem Anteil von ca. 1 % an der Gesamtproduktion, spielen die Erzeugnisse aus dertierischen Produktion.In <strong>Wien</strong> sind anerkannte Zuchtorganisationen gemäß dem 5. Abschnitt des <strong>Wien</strong>erTierzuchtgesetzes, LGBl. für <strong>Wien</strong>, Nr. 12/1996 i.d.g.F. verpflichtet der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><strong>Wien</strong> einen Bericht vorzulegen. Im Jahr <strong>2007</strong> waren acht Pferdezuchtverbändeanerkannt. Das Ansuchen um Anerkennung des Verbandes für Pferderassenund Ponys in Österreich (VPPÖ) wurde abgelehnt. <strong>2007</strong> haben zahlreiche Pferdezuchtverbändeaus Deutschland um eine Erweiterung ihres tierzüchterischen Tätigkeitsbereichesauf Österreich angesucht.Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> arbeitet für die Meldungen gemäß Bienenzuchtgesetz(LGBL 56/2000) sehr eng mit dem Landesverband für Bienenzucht in <strong>Wien</strong>zusammen. Mit Stichtag 30. April <strong>2007</strong> wurden 1.799 Bienenvölker in <strong>Wien</strong> gemeldet.Weiters wurden von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Wien</strong> zwei Wanderkarten ausgestellt.56


Tiertransportgesetz <strong>2007</strong>Die EU Verordnung (EU-VO) EG Nr. 1/2005 über den „Schutz von Tieren beim Transportund damit zusammenhängenden Vorgängen“ regelt seit Jänner <strong>2007</strong> europaweiteinheitlich den Transport von Tieren, der in Zusammenhang mit einer wirtschaftlichenTätigkeit durchgeführt wird. Zur Umsetzung der Bestimmungen der EU-Verordnungwurde in Österreich ein neues Tiertransportgesetz erarbeitet. Das neue Tiertransportgesetzsieht neben verschiedenen Anforderungen je nach Transportstrecke unteranderem vor, dass Personen, welche ab 1. Jänner 2008 Tiere (Pferde, Rinder Schweine,Schafe, Ziegen, Geflügel) über eine Strecke von mehr als 65 km transportiereneinen Befähigungsnachweis benötigen. Bis zum 31. Dezember <strong>2007</strong> wurden 35 Befähigungsnachweisefür tierhaltende Landwirte ausgestellt.57

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