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estand aus 17 Bu<strong>ch</strong>staben. Wie<br />
kommt es, dass sol<strong>ch</strong>e Männer si<strong>ch</strong><br />
einem willkürli<strong>ch</strong>en Satz, oder einer<br />
simplen Zahl unterwerfen?<br />
«Aberglaube gibt Mut»<br />
Ein erfahrener Psy<strong>ch</strong>ologe erklärt:<br />
«Au<strong>ch</strong> ein geistig ho<strong>ch</strong>stehender<br />
und im allgemeinen einsi<strong>ch</strong>tig denkender<br />
Mens<strong>ch</strong> kann nebenbei oder<br />
teilweise an Dinge glauben, die<br />
seinem sonst logis<strong>ch</strong>en Denken<br />
widerspre<strong>ch</strong>en. Der Aber glaube erfüllt<br />
eine ungeheuer wi<strong>ch</strong>tige Funktion:<br />
Er dient zur Abwehr des uns<br />
allen mehr oder weniger innewohnenden<br />
Angstgefühls. Glaube, und<br />
sei es au<strong>ch</strong> nur Aberglaube, gibt<br />
Hoffnung, gibt Mut!»<br />
Sonderbare Bräu<strong>ch</strong>e werden<br />
heute no<strong>ch</strong> praktiziert, ohne dass<br />
jemand ihren ursprüngli<strong>ch</strong>en Sinn<br />
kennt, sie werden einfa<strong>ch</strong> auf Treu<br />
und Aberglauben hingenommen.<br />
Ob einer lieber toi, toi, toi sagt als<br />
dreimal auszuspucken, kommt auf<br />
das glei<strong>ch</strong>e heraus: dass unsere Vorväter<br />
dem mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Spei<strong>ch</strong>el<br />
eine magis<strong>ch</strong>e Wirkung zus<strong>ch</strong>rieben.<br />
Die magis<strong>ch</strong>e 13<br />
Wer den Aberglauben<br />
ni<strong>ch</strong>t<br />
aus gehobener<br />
Si<strong>ch</strong>t betra<strong>ch</strong>ten<br />
will,<br />
kann ihn einfa<strong>ch</strong><br />
auf praktis<strong>ch</strong>e<br />
Hausfrauenart na<strong>ch</strong> Gut und Böse<br />
sortieren. Auf die eine Seite kommen<br />
rosige S<strong>ch</strong>wein<strong>ch</strong>en, der<br />
Glückspilz, Kaminfeger, Hufeisen<br />
und vierblättriger Klee. Auf die andere<br />
Seite, mit der Aufs<strong>ch</strong>rift «Vorsi<strong>ch</strong>t»,<br />
die Unglücksboten: S<strong>ch</strong>ere<br />
und Messer, die s<strong>ch</strong>arf die Freunds<strong>ch</strong>aft<br />
zers<strong>ch</strong>neiden, die Nadel, die<br />
jede Liebe zersti<strong>ch</strong>t, die s<strong>ch</strong>warze<br />
Katze über den Weg und die gefür<strong>ch</strong>tete<br />
Ziffer 13.<br />
Quer dur<strong>ch</strong> Europa will keiner<br />
etwas mit dieser Zahl zu tun haben.<br />
In jedem Hotel, das auf seinen Ruf<br />
hält, wird sie dur<strong>ch</strong> die diskrete<br />
Zimmernummer 12a ersetzt. Wenn<br />
eine Tafelrunde aus 13 Gä sten besteht,<br />
soll angebli<strong>ch</strong> einer von ihnen<br />
innerhalb eines Jahres sterben.<br />
Die Wissens<strong>ch</strong>aftler haben eine<br />
Erklä rung dafür. Als Christus mit<br />
seinen Jüngern beim letzten Abend-<br />
mahl sass, war Judas, der Verräter,<br />
der dreizehnte am Tis<strong>ch</strong>.<br />
In Frankrei<strong>ch</strong> war die Angst vor<br />
13 Gästen so verbreitet, dass man<br />
sogar einen professionellen «Extra-<br />
Mann», den «Quatorzième», den<br />
«Vierzehn ten», mieten konnte, der<br />
am Diner teilnahm, um den bösen<br />
Bann zu bre<strong>ch</strong>en.<br />
Die 13 verband<br />
Françoise Sagan und<br />
Winston Chur<strong>ch</strong>ill<br />
Im Kreis von 13 Personen wurde<br />
das Frühstück serviert, an dem die<br />
berühmte S<strong>ch</strong>riftstellerin Françoise<br />
Sagan an einem Aprilsonntag teilnahm.<br />
«Das bringt Unglück» meinte<br />
einer der Freunde. Do<strong>ch</strong> Françoise<br />
Sagan sagte bloss: «Unsinn!»<br />
Ein paar Stunden später verunglückte<br />
sie mit ihrem Aston-Martin.<br />
S<strong>ch</strong>wer verletzt, kaum no<strong>ch</strong> atmend<br />
zog man sie<br />
aus dem völlig<br />
zertrümmerten<br />
Wagen.<br />
Bis zu jenem<br />
Tag hatte<br />
sie si<strong>ch</strong> erhaben<br />
gefühlt über alle die «an das Seil des<br />
Gehängten, an Leitern, zerbro<strong>ch</strong>ene<br />
Spiegel oder ähnli<strong>ch</strong>en Mumpitz<br />
glaubten». Na<strong>ch</strong> diesem Unfall<br />
da<strong>ch</strong>te Françoise Sagan anders über<br />
diese Dinge. Die S<strong>ch</strong>riftstellerin,<br />
von deren ersten Roman («Bonjour,<br />
tristesse») vier Millionen Exemplare<br />
verkauft und deren weitere<br />
Bü<strong>ch</strong>er in sämtli<strong>ch</strong>en Weltspra<strong>ch</strong>en<br />
übersetzt wurden, zog grübelnd<br />
die Augenbrauen zusammen: «I<strong>ch</strong><br />
weiss ni<strong>ch</strong>t, ob i<strong>ch</strong> abergläubis<strong>ch</strong><br />
bin. Aber i<strong>ch</strong> meine, man sollte<br />
ni<strong>ch</strong>t über Vorzei<strong>ch</strong>en oder Bots<strong>ch</strong>aften<br />
des S<strong>ch</strong>icksals spotten.<br />
Zu sagen, dass derglei<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t<br />
existiert, ist genau so töri<strong>ch</strong>t, wie<br />
die Sonne zu leugnen, weil man sie<br />
ni<strong>ch</strong>t berühren kann...».<br />
Der bullige, nü<strong>ch</strong>terne Staatsmann<br />
Winston Chur<strong>ch</strong>ill brau<strong>ch</strong>te<br />
keinen le bensgefährli<strong>ch</strong>enAutounfall,<br />
um<br />
13 zu respektieren:<br />
Wenn<br />
er im Londoner<br />
«Savoy» speiste<br />
und dur<strong>ch</strong> plötzli<strong>ch</strong>e Absagen nur<br />
13 Personen an dem Essen teilgenommen<br />
hätten, musste er nur den<br />
Oberkellner s<strong>ch</strong>arf ansehen, und<br />
s<strong>ch</strong>on wurde in aller Eile ein vierzehntes<br />
Ge deck aufgelegt, mit Besteck,<br />
Weinglä sern und s<strong>ch</strong>ön gefalteter<br />
Serviette. Dann wurde ein<br />
Stuhl heranges<strong>ch</strong>oben, auf dem ein<br />
kleiner, hölzerner Spiel zeug-Kater<br />
sass, der «Kaspar» hiess. Erst wenn<br />
alle diese Zeremonien erfüllt waren,<br />
nahm Chur<strong>ch</strong>ill mit einem Seuf zer<br />
der Erlei<strong>ch</strong>terung Platz.<br />
Was für Bismarck<br />
die 3 war,…<br />
Der grosse Feldherr und Staatsmann<br />
Bismarck s<strong>ch</strong>wor<br />
auf die Zahl<br />
drei. Er pflegte<br />
zu sagen:<br />
«Drei Herrs<strong>ch</strong>ern<br />
habe i<strong>ch</strong><br />
gedient, den Dreibund<br />
gegründet, unter drei<br />
Friedensverträge meinen Namen<br />
gesetzt. I<strong>ch</strong> habe drei Kinder und<br />
führe drei Ei<strong>ch</strong>enblätter im Familienwappen.»<br />
…ist für Tino Rossi die 2<br />
Im Leben des gefeierten Chanson<br />
sängers Tino Rossi spielt die<br />
Zahl zwei eine magis<strong>ch</strong>e Rolle.<br />
Wenn der mehrfa<strong>ch</strong>e Millionär in<br />
seinem eleganten Anzug auf der<br />
Bühne stand, ahnte niemand, dass<br />
er bloss zwei Sous<br />
in der Tas<strong>ch</strong>e<br />
hatte. Aber<br />
ohne diese<br />
beiden Münzen,<br />
die zusammen<br />
weniger wert<br />
waren als zehn Rappen, hätte er nie<br />
zu singen gewagt.<br />
«I<strong>ch</strong> war ein armer Junge», erzählte<br />
er, «und habe in meiner<br />
korsis<strong>ch</strong>en Hei matstadt Ajaccio in<br />
Hafenkneipen vor betrunkenen<br />
Matrosen gesungen. Eines Na<strong>ch</strong>ts,<br />
auf dem Heimweg, bin i<strong>ch</strong> einem<br />
zerlumpten, ausgemergelten Bettler<br />
begegnet. I<strong>ch</strong> gab ihm alles was<br />
i<strong>ch</strong> hatte: Drei Zigaretten und zwei<br />
Sous. Die drei Zigaretten steckte er<br />
ein, das Geld gab er mir zurück. «In<br />
zwei Tagen wird si<strong>ch</strong> dein Leben<br />
ändern, in zwei Jahren wirst du berühmt<br />
sein.» Ob i<strong>ch</strong> daran glaubte?<br />
Aber si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong>! Auf Korsika glaubt<br />
jeder an Prophe zei ungen. Zwei<br />
Tage na<strong>ch</strong> dieser Begeg nung wurde<br />
mir ein Engagement in einem Cabaret<br />
in Aix-en-Provence angeboten,<br />
zwei Monate später trat i<strong>ch</strong> in<br />
Paris auf, zwei Jahre später unters<strong>ch</strong>rieb<br />
i<strong>ch</strong> meinen ersten Vertrag<br />
als Star. Seit jener Na<strong>ch</strong>t im Januar<br />
1932, so lang liegt das s<strong>ch</strong>on zurück,<br />
sind diese beiden Sous mein<br />
Amulett.»<br />
Sogar<br />
der dänis<strong>ch</strong>e<br />
Atomphysiker und Nobelpreisträger<br />
Niels Bohr<br />
hatte über seiner Haustür<br />
ein altes, klotziges Hufeisen<br />
angenagelt. Als ein Besu<strong>ch</strong>er<br />
meinte, er habe nie geda<strong>ch</strong>t<br />
dass Pro fessor Bohr abergläubis<strong>ch</strong><br />
sei, erklärte der<br />
grosse Mann: «Natürli<strong>ch</strong><br />
bin i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t abergläubis<strong>ch</strong>!<br />
Aber i<strong>ch</strong> habe<br />
ge hört, dass ein Hufeisen<br />
Glück bringt –<br />
au<strong>ch</strong> wenn man<br />
ni<strong>ch</strong>t daran glaubt.»<br />
●TREFFPUNKT<br />
Treffpunkt 1/11<br />
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