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„Medizinische Zentren” im Fokus modernen Krankenhaus-Managements ...

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3. Unsere LebensformDas Leben in Gemeinschaft <strong>im</strong> Geist brüderlicherLiebe ist das Anliegen der Augustinus-Regelund somit ein zentraler Begriffunserer Ordensspiritualität. Gemeinschaftbedeutet dann:• miteinander wohnen, beten, arbeiten,essen, reden ...• miteinander fragen, suchen, hoffen, offensein ...• miteinander teilen, einander helfen, einanderFreund sein ...• miteinander den Weg zu Gott und zu denMenschen gehen ...• sich austauschen und Konflikte gemeinsamdurchstehen ...„Die Hausgemeinschaft soll danach trachten,<strong>im</strong> frohen Miteinander ein Herz undeine Seele zu sein <strong>im</strong> Beten, Arbeiten, Leidenund Teilen ihrer Güter und nach demVorbild der ersten Christen zur Zeit derApostel.“ (Lebensform 729)„Der Friede ist es, der ein brüderliches Zusammenlebenbewirkt und erhält… suchetden Frieden, denn er ist der beste Freund.“ (P. Friedhofen – Geistl. Vermächtnis 7)4. Unsere SpiritualitätMittelpunkt unserer Spiritualität ist derheilende und Leben spendende Christus. Dieeigene heilende Erfahrung und die lebendigeBeziehung zu Jesus Christus sollen unsdazu befähigen, auch die uns anvertrautenMenschen zu einer heilenden und Lebenspendenden Begegnung mit Ihm zu führen.– Weil Gott uns sein Erbarmen schenkt, sindwir befähigt, barmherzig zu sein. Je mehrwir uns erfüllen lassen von Gottes Erbarmen,umso mehr drängt uns die Liebe Gottes, mituns selbst und mit den anderen barmherzigumzugehen.„…auch <strong>im</strong> menschlichen Zusammenseinmit dem Bruder, <strong>im</strong> Dienst am Nächsten,in den Ereignissen des Alltags begegnenwir IHM und finden so <strong>im</strong>mer Gelegenheit,Gott zu zeigen, dass wir ihn lieben.“ (Lebensform 407)„Wir haben uns gewählt Jesus Christus,den Gekreuzigten; ihm haben wir unsgeschenkt und alles, was wir hatten.Nichts haben wir ihm vorbehalten. UndJesus, unser Heiland, hat sich auch unsgeschenkt…“ (P. Friedhofen – Brief 13)5. Unser BetenDie tägliche Eucharistiefeier n<strong>im</strong>mt unshinein in die große Danksagung Jesu an denVater. Brot und Wein werden gewandelt, damitauch wir uns wandeln lassen. Der heilige Augustinussagt: „Empfangt, was ihr seid: LeibChristi, und werdet, was ihr empfangt: LeibChristi.“ – Das Stundengebet am Morgen,am Mittag und am Abend unterbricht unsereArbeit, um Lob, Dank und Bitte vor Gott zutragen und in der Hektik des Alltags Ruhe undSammlung zu finden. – Die tägliche Betrachtungder Heiligen Schrift, die uns praktischeAnregungen für die Gestaltung unseres Alltagsgibt, sowie persönliches Gebet, Stille undMeditation bereichern und vertiefen unserengelebten Glauben.„Im betrachtenden Gebet erfahren wirden Anspruch Gottes und seine Liebe.Durch das persönliche Gespräch mit Gottbegegnen wir dem liebenden Wirken seinesHeilswillens in uns… Zur Nahrungunseres religiösen Lebens und zur Vertiefungunseres Glaubens bedürfen wir dergeistlichen Lesung.“ (Lebensform 406)„Ich fühle mich angetrieben, so eng alses <strong>im</strong>mer möglich ist, mich an Jesus anzuschließen…und <strong>im</strong>mer mehr in der LiebeGottes zu wachsen.“ (P. Friedhofen – Brief 6)... lesen Sie weiter in der nächsten FORUM.10 1/07


Barmherzige Brüder von Maria-HilfDas alte Mercy-HospitalAuf den Spuren derBarmherzigen Brüderin ChinaEin Reisebericht des Generaloberender Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf,Bruder Bernward ElsnerEin Brief aus Paris …Bereits während der Vorbereitungen fürmeine Visitationsreise über den Jahreswechsel2006/2007 erreichte mich ein Brief von PaterMichel Masson SJ, Direktor des Instituts Riccifür Sinologie (chinesische Studien) aus Paris.Pater Masson schrieb <strong>im</strong> Auftrag einiger chinesischerPsychiater aus Shanghai, die sichnach dem Verbleib der Barmherzigen Brüdererkundigten. Unsere Ordensgemeinschaft leitetevon 1935 bis 1952 das Mercy-Hospital inShanghai, eine Klinik für psychisch krankeMenschen. Sie baten um weitere Informationenund Namen der Brüder aus der damaligenZeit. Bruder Berthold, unser Archivar, kopiertedie gewünschten Unterlagen und sandte dieseMasson zu.Meine Neugier war geweckt und nur zugerne wollte ich den Kontakt zu den chinesischenÄrzten herstellen, um sie eventuell vonSingapur aus zu besuchen. Doch meine Anfragesollte sich schwieriger gestalten, als ichdachte, jedenfalls wartete ich bis zu meinerAbreise nach Singapur vergeblich auf eine Besuchserlaubnisder chinesischen Regierung.In der Zwischenzeit hatte ich auch JosefLi Jiebai, der in Shanghai lebt und mit demich schon einige Jahre <strong>im</strong> e-Mail-Kontaktstehe, informiert. Josef Li lebte rund 15 Jahrebei uns in Deutschland und kennt beide Sprachenund Kulturen. Er wurde sofort aktiv undsetzte sich mit Regierungsstellen in Shanghaiin Verbindung, um meinen Besuch vorzubereiten.Noch vor Weihnachten konnte er mireine positive Antwort nach Singapur schicken.Gespannt, was mich erwartet, flog ich am 27.Dezember von Singapur nach Shanghai.Ankunft in ShanghaiJosef Li holte mich vom Flughafen ab undbrachte mich in ein Hotel in der Nähe seinerWohnung. Der Empfang <strong>im</strong> Hospital fand zweiTage später, am 29. Dezember statt. Das Hospitalhat sich inzwischen sehr verändert. DieZentrale und ein großer Klinikneubau liegenjetzt <strong>im</strong> Zentrum von Shanghai. Das „ShanghaiMental Health Center“, wie es heute heißt,ist die modernste und größte psychiatrischeKlinik in China mit rund 2.000 Betten und1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.Josef Li und ich wurden von der Direktorin,Frau Xiao Zeping, willkommen geheißen unddem Chefarzt für Psychiatrie, einer begleiten-Generaloberer Bruder Bernward ElsnerFoto: privat1/0711


den Therapeutin und – zu unserer besonderenFreude – zwei älteren Ärzten vorgestellt, die sichnoch an unsere Mitbrüder erinnern konnten.Beide waren weit über achtzig Jahre alt und erinnertensich sogar noch an unseren chinesischenMitbruder Bertinus Zhang. Es folgte ein herzlichesGespräch, bevor wir mit einem Kleinbuszum ehemaligen Mercy-Hospital, dem früherenAufenthaltsort unserer Mitbrüder, fuhren.Das „neue“ Hospital ist die modernsteund Größte psychiatrische Klinik in ChinaGrab von Bruder Bertinus WolfDas Mercy-HospitalAuf diesen Besuch war ich besondersgespannt, kannte ich bisher doch nur Archiv-Fotos.Nach einer kurzen Begrüßungam Eingang des Hospitals besuchten wir dieehemalige Kapelle. Diese liegt <strong>im</strong> Zentrum derAnlage. Heute ist die Kapelle ein Versammlungs-und Mehrzweckraum. Die alten Ärztezeigten uns ganz stolz, wo die Plätze der Brüderund die der Schwestern waren, LuxemburgerFranziskanerinnen, die damals ebenfalls<strong>im</strong> Mercy-Hospital Dienst taten.Unsere beiden Begleiter zeigten uns dasehemalige Brüderhaus und den Garten mit derGrabstelle unseres ehemaligen Generaloberen,Bruder Bertinus Wolf, der am 9. Februar 1940Die Direktorin mit früheren und heutigen Ärztenbe<strong>im</strong> Empfang von Br. Bernward Elsnerverstarb. Ehrfürchtig vor den Verdiensten, die,wenn auch in ganz anderer Form, bis heuteBestand haben, verweilten wir einige Zeit instillem Gedenken.Zurück <strong>im</strong> Hospital in der Stadt setztenwir unsere Besprechung <strong>im</strong> Konferenzz<strong>im</strong>merfort. Es waren nun einige jüngere Ärzte zuuns gekommen. Wie sich schnell herausstellte,waren sie es gewesen, die den Kontakt zuuns über Paris gesucht hatten. Da die meistenDokumente in Französisch abgefasst waren,glaubten sie, dass die Barmherzigen Brüderwohl ein französischer Orden seien. Das Rätselder Anfrage von Pater Masson SJ aus Pariswar gelöst.Zum Abschied bedankte sich die Direktorinbei mir für alles, was die Brüder währendder Zeit von 1935 bis 1952 für die chinesischeBevölkerung getan hatten. Nach einem gemeinsamenEssen galt es, Abschied zu nehmen.Besonders herzlich war der Abschied vonden beiden älteren Ärzten. Einer von ihnenwünschte mir Gottes Segen. Gerne erwiderteich diesen Gruß und wir gingen in herzlicherFreundschaft auseinander.Der Besuch des Mercy-Hospitals in Shanghai,wo unsere Mitbrüder tätig waren, hatmich sehr bewegt. Die Spuren der Ordensgeschichtein Shanghai zu entdecken, war eingroßartiges Erlebnis, an das ich noch langedenken werde.Bruder Bertinus ZhangEs gab jedoch noch einen weiteren Grund,weshalb ich froh war, hier in Shanghai seinzu können. Auch Bruder Bertinus Zhang, einerunserer chinesischen Mitbrüder, liegt hierbegraben. Bruder Bertinus Zhang hatte einwahres Martyrium hinter sich. Da er sich beider Machtübernahme der Kommunisten inden Jahren 1950/51 weigerte, sich vom Ordenund von der Katholischen Kirche zu lösen,kam er ins Gefängnis und in verschiedene Arbeitslager.Erst 1982 wurde er entlassen. Krankund geschwächt lebte er dann bei seinen Verwandten,der Familie Li in Shanghai. Er verstarbam 18. September 1986. Josef Li, meinStadtführer, und seine Mutter fuhren mit mirzu seinem Urnengrab. Auch dieser Besuch hatmich sehr bewegt.Bruder Bernward Elsner121/07


Schwerpunkt ZentrenWenn der Patient nicht mehrzum Arzt, sondern der Arzt zumPatienten kommt<strong>„Medizinische</strong> Zentren“ <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong> <strong>modernen</strong><strong>Krankenhaus</strong>-<strong>Managements</strong>Brust, Magen-Darm oder Herz: Wo früher Eingangsschilder und Leitsysteme Fachabteilungen undKliniken den Weg wiesen, finden sich heute vermehrt Hinweisschilder auf komplexe und Interdisziplinaritätverheißende „Zentren“. Nur eine neue Marotte findiger Unternehmensberater undkreativer Organisationsentwickler oder zukunftsweisendes Versorgungskonzept in Zeiten knapperKrankenkassen? – Mit diesem FORUM-Schwerpunkt wollen wir diesem nicht mehr ganz so neuenPhänomen in der <strong>Krankenhaus</strong>landschaft etwas näher zu Leibe rücken und prüfen, was sich inden Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder genau hinter der vielversprechenden Überschrift„Zentrum“ verbirgt.Foto: Martin FuchsFoto: Martin FuchsKarl-Heinz Stolz, Leiter der Stabsstelle Organisationsentwicklung am <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen Brüder Trier und Leiter der Stabsstelle Gesundheits-/Krankenpflegedes Barmherzige Brüder Trier e. V. <strong>im</strong> Interview für diesen FORUM-SchwerpunktSeit etwa drei Jahren ist mit einemverstärkten Aufkommenzu rechnen: „Magen-Darm-,“„Gefäß-“ oder „Lungen-Zentrum“ heißensie und sind auch in den Krankenhäusernder Barmherzigen Brüder nicht unbekannt:„In Deutschland ist der Begriff der ,Zentren‘sicher am längsten mit den ,Brust-Zentren‘verbunden, die als Zusammenschlüsse vongynäkologischen Fachabteilungen mehrererKrankenhäuser einer Region ein hohes Maßan Qualität <strong>im</strong> Sinne einer opt<strong>im</strong>alen Patientenversorgungsicherstellen,“ weiß Karl-HeinzStolz, Leiter der Stabsstelle Organisationsentwicklungam <strong>Krankenhaus</strong> der BarmherzigenBrüder Trier und <strong>im</strong> Trägerauftrag in Sachen„Zentrumsbildung“ in den Krankenhäusernder Barmherzigen Brüder unterwegs. Dabeiist die Idee der „Zentren“ schon in den90er-Jahren entstanden, als es darum ging,Managementmethoden aus der Wirtschaftauf Krankenhäuser zu übertragen, um einewirtschaftlich möglichst effiziente, <strong>im</strong> Sinnedes Patienten aber nach wie vor opt<strong>im</strong>ale Diagnostik,Behandlung, Pflege und Betreuungsicherstellen zu können.Organ-, aufgaben- und dienstleistungsorientierteZentrenIn den Krankenhäusern der BarmherzigenBrüder haben sich heute pr<strong>im</strong>är zwei Zen-1/0713


Schwerpunkt Zentrentrumsformen in der stationären Versorgungetabliert, die man grob in medizinische unddienstleistungsorientierte Zentren unterscheidet.Medizinische Zentren sind, wie z. B. wieein Gefäß-Zentrum oder ein Herz-Zentrum,organbezogen oder, entsprechend eines konkretenBehandlungsbedarfes, aufgabenbezogenorganisiert. Lässt sich also eine Erkrankungdirekt einem Organ zuordnen, wird derPatient in einem organbezogenen Zentrumversorgt; ist die Erkrankung komplexer undeine spezialisierte Behandlung erforderlich,wird der Patient in einem aufgabenbezogenenZentrum, wie z. B. einem Zentrum für Onkologie,behandelt.Eine zweite Zentrumsform stellt das „medizinischeDienstleistungszentrum“ dar: Hierwerden Dienstleistungen für anderen Zentrenund Fachabteilungen erbracht, wie z. B. ineinem Zentrum für Radiologie oder einemZentrum für Notaufnahme. Das Hauptunterscheidungsmerkmalzu den organ- oder aufgabenbezogenenmedizinischen Zentren ist,dass Dienstleistungszentren in der Regel keineeigenen Patienten führen.Patientenmanagementund Behandlungspfade <strong>im</strong>Zentrum des ZentrumsUnabhängig von der Charakteristik einesZentrums geht es in allen „Zentren“ um dieNutzung der Interdisziplinarität zwischenden medizinischen Fachbereichen, zwischenmedizinischer und pflegerischer Betreuungund um eine Patientenversorgung, die vonder Aufnahme bis zur Entlassung zentral ineiner Hand liegt. „Ein Zentrum, das nur dieräumliche Zusammenlegung von Patientennach Krankheitsbildern meint, macht wenigSinn. Ohne eine genaue Beschreibung derBehandlungspfade und ein gut organisiertesPatientenmanagement lässt sich dieseInterdisziplinarität nicht herstellen“, betontKarl-Heinz Stolz die Besonderheit dieser neuenVariante moderner <strong>Krankenhaus</strong>organisation.„Es gibt in diesem Sinne auch kein,besser‘ oder ,schlechter‘: Eine in Behandlungswegenund Patientenbetreuung gutstrukturierte und erfahrene Fachabteilungsteht einem ,Zentrum‘ in nichts nach. DerVorteil eines Zentrums liegt in der Art undWeise, wie gerade für komplexe Krankheitsfälle,die das gute Zusammenspiel zwischenden Disziplinen erfordern, eine opt<strong>im</strong>ale medizinischeund pflegerische Betreuung organisiertwerden kann.“ So beschreibt ein Zentrumdie Behandlungspfade, also den Weg,den ein Patient durch ein Haus macht, vorallem in den Schnittstellen, wann, wo undwas erforderlich ist. Das spart dem Patientenviele Wege, lange Wartezeiten und schont dieNerven des behandelnden Hausarztes oderder Angehörigen, die nun wesentlich besserund hoffentlich auch schneller informiertwerden.In den Krankenhäusern des BarmherzigeBrüder Trier e. V. sind in den vergangenenJahren eine ganze Reihe solcher „Zentren“entstanden: In Paderborn eröffnete bereits2005 ein kooperatives Darmzentrum seinePforten und zur Zeit wird das Notaufnahme-Zentrum baulich und in Bezug auf die Prozessbeschreibungenweiter konsolidiert. Auch<strong>im</strong> Gemeinschaftskrankenhaus Bonn gibt esPlanungen <strong>im</strong> Bereich der Inneren Medizin,hier besonders in der Gefäß-Medizin sowiebei der Behandlung von Lungenerkrankungen.Im Katholischen Klinikum Koblenz sindein unfallchirurgisches-orthopädisches Zentrum,das Lungen-Zentrum und das Brust-Zentrum etabliert. In Montabaur gibt es seit2006 ein Magen-Darm-Zentrum. Das <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen Brüder in Trierverfügt heute bereits über ein Notaufnahme-Zentrum, ein Zentrum für Augenheilkunde,ein Gefäß-Zentrum und als Dienstleistungszentrenüber ein OP-Zentrum und ein Zentrumfür Radiologie, Sonographie und Nuklearmedizin.Auch räumlich ein ZentrumIn medizinischen Zentren geht es auchräumlich um die sinnvolle Zusammenführungder verschiedenen Disziplinen undKompetenzen. Denn die Zusammenlegungaller Patienten mit einem klar beschriebenenKrankheitsbild an einem zentralen Ort bedeutet,dass der Patient nun nicht mehr zum Arzt,sondern der Arzt zum Patienten kommt. Zwarentgeht dem Patienten eine Art „Besichtungs-Tour“ durch das <strong>Krankenhaus</strong>, denn dieverschiedenen Untersuchungen fanden ebenZentren <strong>im</strong> Katholischen Klinikum Koblenzn Zentrum für Orthopädie/Unfallchirurgie• Chirurgie/Unfallchirurgie/Handchirurgie: Dr. med Thomas Rudy• Arthroskopische Chirurgie & Sportorthopädie: Dr. med Dirk Holsten• Orthopädie/Endoprothetik & Kinderorthopädie: Dr. med. Martin Haunschild• Wirbelsäulenchirurgie: Dr. med Francis Kilian• Pflegerische Leitung: Bettina MathyKilian und der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter Leitungvon Dr. Thomas Rudy, die Klinik für Allgemeine Orthopädie, Endoprothetik undKinderorthopädie unter Leitung von Dr. Martin Haunschild und die neu eingerichteteKlinik für Arthroskopische Chirurgie und Sportorthopädie unter Leitung von Dr. DirkHolsten zusammen. Die turnusmäßig wechselnde Leitung des Zentrums wird zunächstfür drei Jahre von Dr. Kilian wahrgenommen.Die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparatesist schon seit Jahren ein Schwerpunkt am Katholischen Klinikum. Jetzt wurdedas Zentrum für Orthopädie/Unfallchirurgie neu eingerichtet, da die zunehmendeSpezialisierung und die <strong>Fokus</strong>sierung auf ein best<strong>im</strong>mtes Teilgebiet und spezialisierteBehandlungsmethoden neue Versorgungsstrukturen erfordern. Die Spezialisierung derAbteilungen dient dabei einer weiteren operativen Perfektionierung durch zunehmendeStandardisierung der Behandlungsabläufe mit dem Ziel einer max<strong>im</strong>alen Qualitätder erbrachten medizinischen Leistungen und deren ständiger Fortentwicklung.Seit dem 1. Januar 2005 arbeiten <strong>im</strong> Zentrum für Orthopädie/Unfallchirurgie nebender bereits bestehenden Klinik für Wirbelsäulenchirurgie unter Leitung von Dr. FrancisFür Patienten und zuweisende Ärzte ist es jetzt leichter, direkt einen kompetenten Ansprechpartnerzu finden. Der Patient profitiert von der neuen Gliederung des Zentrums fürOrthopädie/Unfallchirurgie nicht nur durch die Qualität der medizinischen Versorgung,sondern auch durch den direkten Bezug zu dem jeweiligen ärztlichen Team und den Bezugspflegekräften,da mit der neuen Struktur des Zentrums eine engere Verzahnung vonPflege, krankengymnastischer Betreuung und ärztlicher Versorgung einhergeht.Zur Umsetzung eines neuen Ambulanzkonzeptes <strong>im</strong> Zentrum für Orthopädie/Unfallchirurgie,das eine bessere ambulante Führung und Betreuung der Patienten ermöglicht,sind umfangreiche Umbaumaßnahmen vorgesehen.14 1/07


Schwerpunkt Zentrenoft auch an verschiedenen Orten statt, dochdürften die Vorteile einer Untersuchung, Behandlungund Pflege an einem zentralen Ortletztlich überwiegen.Die kollegiale und teamorientierte Leitungeines Zentrums durch eine/n Arzt/Ärztinund eine Krankenschwester bzw. einen Krankenpflegererlaubt zusätzliche Transparenzund kürzere Wege. „Im Idealfall liegt der Vorteilfür den Patienten und seine Angehörigensicher auch darin, dass er in der Gesamtdauerseiner Behandlung nur einen Ansprechpartnerhat, er also nicht erst darauf warten muss, bisdie Befunde aus den einzelnen Fachabteilungenvorliegen und ausgewertet wurden“, hofftStolz zuversichtlich.Die räumliche Konzentration gilt auchfür die medizinischen Dienstleistungszentren,die als eine Art „Service-Unternehmen“für alle Fachabteilungen und Zentren eines<strong>Krankenhaus</strong>es organisiert sind. Ein„Zentrum für Radiologie“ oder ein „OP-Zentrum“ ergänzen und unterstützen dieFachabteilungen oder Zentren durch einekonzentrierte, interdisziplinäre und durchdie Behandlungspfade in einer Art „Logbuch“beschriebene Versorgung. „Dienstleistungszentren“machen den „Flaschenhals“in der Patientenversorgung durchlässiger:Je kürzer die Wartezeiten z. B. auf eine CT-Untersuchung, desto eher liegen die erforderlichenBefunde vor und desto schnellerkönnen in Therapie und Behandlung Entscheidungengetroffen werden.Ein Beitrag für mehrKosteneffizienzDass der teure CT dadurch auch besser ausgelastetwerden kann, muss nicht verschwiegenwerden. Natürlich geht es in den Zentren auchum wirtschaftliche Effizienz – sprich: Sparen.Stolz: „Die Abbildung dieser Struktur in derKosten- und Leistungsrechnung und die interneLeistungsverrechnung zwischen Dienstleistungszentrenund Fachabteilungen istmittelfristig unabdingbar. Doch bedarf es hierzunächst noch einer konkreten Auswertungder Erfahrungen mit diesem verhältnismäßigneuen Instrument der stationären Versorgung.Erst wenn klare Fakten vorliegen, z. B. wie sich,Zentren‘ durch ihre Struktur auf die Kostenstruktur– positiv oder negativ – auswirken,werden wir hier konkrete Schritte umsetzenkönnen.“Denn es ist gar nicht mal so klar, ob derVorteil eines Zentrums allein darin besteht,Kosten zu sparen. Wo einerseits „Verschlankung“von Abläufen und Strukturen zu mehrEffizienz beitragen sollen, steht andererseitsdas Ziel, den Patienten umfassend und individuellentsprechend seines Krankheitsbildesbehandeln zu können. „So hilft z. B. dieStruktur eines Zentrums, Arzt und Pflege vonder Bürokratie zu entlasten, indem diese Aufgabenbeispielsweise von einem Zentrums-Assistentenzentral wahrgenommen werden. Sobleibt mehr Zeit, sich um die eigenen Kernaufgabenzu kümmern“, so Stolz, doch dasspare erstmal keine Kosten.Ebenso wäre es fatal, zu früh das „Hoheliedder Zentrumsbildung“ zu singen. Ohnedass nicht gesicherte Erkenntnisse – willheißen: Zahlen & Fakten – über diese neueForm der stationären Versorgung vorliegen,lässt sich wenig über Erfolg oder Misserfolgsagen. Hat sich die Patientenzufriedenheitwirklich verbessert? Kommt der Hausarztschneller zu seinen Informationen? Sind dieBehandlungspfade wirklich schon opt<strong>im</strong>albeschrieben? Auch wenn das Behandlungsspektrumin einem Zentrum breiter ist unddurch die zentrale Struktur Patient undHausarzt nur einen Ansprechpartner haben,so unverzichtbar bleibt die Kompetenz einerFachabteilung, die in der Regel ja auch entscheidet,ob die Aufnahme oder Verlegungeines Patienten in ein hausinternes Zentrumerforderlich ist.Nicht „neu und besser“,sondern „anders“Wägt man die wirklichen Leistungen einesZentrums, wird schnell deutlich, dass es beider Zentrumsbildung eher darum geht, übergeordneteStrukturen zu schaffen, die vorhandenenBehandlungsangebote besser zu vernetzen,als vorhandene Strukturen abzulösen.„Es geht in erster Linie um die Opt<strong>im</strong>ierungvon Prozessen, die zu einer Verbesserung derLeistungen für Patienten und einweisendenÄrzten oder effizienteren Auslastung der medizinischenGeräte führen. Die Ausgangsfragebei der Zentrumsbildung ist <strong>im</strong>mer ‚Was mussDie Zentrumsbildung bringt jedoch nicht allein für die Patienten Vorteile mit sich.Auch der Aus- und Weiterbildung des fachärztlichen Nachwuchses trägt das neueKonzept Rechnung. Durch die fachliche Ausrichtung der <strong>im</strong> Zentrum für Orthopädie/Unfallchirurgiezusammengeschlossenen Kliniken soll die vollständige Facharztausbildung<strong>im</strong> neuen Fachgebiet orthopädische Chirurgie am Katholischen Klinikummöglich sein. Neben der klinischen Ausbildung in den vier am Zentrum beteiligtenKliniken werden regelmäßig hausinterne zertifizierte Weiterbildungsveranstaltungendurchgeführt.Orthopädisches Zentrum: (von links) Bettina Mathy pflegerischeLeitung, Dr. Francis Kilian (CA Wirbelsäulen Chirurgie),Dr. Martin Haunschild (CA Orthopädie Endoprothetik),Dr. Thomas Rudy (CA Chirurgie), Dr. Dirk Holsten(CA Arthroskopische Orthopädie & Sportorthopädie)Das Zentrum für Orthopädie/Unfallchirurgie am Katholischen Klinikum stellt somit indieser Form ein <strong>im</strong> Koblenzer Raum einmaliges, hochspezialisiertes Konzept der <strong>modernen</strong>Versorgung von Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparatesdar.1/0715


Schwerpunkt Zentrenverändert werden?’,‚Wie gehe ich mit den begrenztenRessourcen um?’ und nicht ‚Wokann ich weitere Einsparungen erzielen?‘“, resümiert Karl-Heinz Stolz aus Sichtder Organisationsentwicklung.Diese und andere Fragen greift ein „Leitfadenzur Zentrumsbildung“ auf, den dieKrankenhäuser der Barmherzigen Brüder<strong>im</strong> vergangenen Jahr entwickelt haben. Indiesem Leitfaden werden Standards definiert,die ein Zentrum zum „Zentrum“ machen; dieKriterien für Ziele, Prozesse, Mitarbeiter- undKundenorientierung beschreiben, nach denenvorhandene Zentren überprüft undneue Zentren aufgebaut werdenkönnen. „Es ist wichtig, dass wirKriterien definieren, mit denenwir den Erfolg dieses Organisationsmodellsmessen, bewertenund weiterentwickelnkönnen“, so Stolz.Und die Zukunft? –„Nach drei Jahren sindwir noch in der Einstiegsphaseund es istsicher zu früh, hierschon von nachhaltigem‚Erfolg’ oder‚Nichterfolg’ zu sprechen“, betontKarl-Heinz Stolz kritisch, „undwir wissen, dass wir noch viel verbessernkönnen.“ Dennoch ist zu erwarten, dass <strong>im</strong>Jahre 2011 ca. 40 % der Betten eines <strong>Krankenhaus</strong>esdirekt oder indirekt einem Zentrumzugeordnet sein werden. „Auch externe Kooperationenmit anderen Krankenhäusern undihren Fachabteilungen werden sektoren- oderversorgungsübergreifend entstehen“, stelltStolz fest.Kein Allheilmittel, aber mehrals ein ModetrendFazit: Ein „Allheilmittel“ gegen Kostendrucksind die medizinischen Zentren gewissnicht. Aber bei weitem mehr als nur eineModeerscheinung <strong>im</strong> <strong>modernen</strong> <strong>Krankenhaus</strong>management.Die Vorteile einer zentralenVersorgungs- und Behandlungsstruktur,insbesondere für den einweisenden Arzt, denPatienten und seine Angehörigen, sind offensichtlich.Doch erst ein gutes Patientenmanagementund die klare Beschreibung derBehandlungswege durch die Vielzahl der Diagnose-und Behandlungsmöglichkeiten eines<strong>Krankenhaus</strong>es schaffen es, die Vorteile einesZentrums systematisch zu erschließen. Dannkann es in der Tat sinnvoll sein, neben denFachabteilungen auch übergeordnete Strukturenzu schaffen, um eine Opt<strong>im</strong>ierung inDiagnose, Therapie und Pflege zu erreichen.So gesehen geht es nicht um ein „entwederZentrum oder Fachabteilung“ als vielmehrum ein „sowohl Fachabteilung als auch Zentrum“.Die Bildung von Zentren bietet zusätzlicheChancen, das vorhandene Leistungsangebotweiter zu qualifizieren sowie kosten- undressourcenorientiert zu gestalten. Dies giltfür den Patienten, wo er umfassend aus einerHand betreut wird; für Ärzte und Pfleger, dieeinerseits von fachfremden Aufgaben entlastet,dafür aber auch mit neuen Aufgaben betrautwurden, und für den niedergelassenen Arzt,der von der Vernetzung durch eine zeitnaheund umfassende Informationen profitierensoll. Dass hier noch Entwicklungspotenzialeliegen und nach drei Jahren Pilotphase auchnoch lange nicht ausgeschöpft sind, ist dabeigenauso gewiss, wie die Zentrumsbildung ganzbest<strong>im</strong>mt mehr als ein „Modetrend“ ist.Martin FuchsZentren <strong>im</strong> Katholischen Klinikum Koblenzn LungenzentrumPneumologie/Thoraxchirurgie• Pneumologie: Dr. med Wolfgang Neumeister• Thoraxchirurgie: Dr. med Martin Hürtgen• Pflegerische Leitung: Eva ThielmannLeistungsspektrum• Pneumologische Endoskopie- flexible/starre Bronchoskopie- mediastinale Endosonographie mit Biopsiemöglichkeit- Argon-Beamer-Anwendungen- Thorakoskopie mit Talkum-Poudrage- bronchoalveoläre Lavage, Differenzialzytologie und Immunzytologie• Schlaflabor-Diagnostik/Beatmungsmedizin• Thoraxchirurgie- min<strong>im</strong>al-invasive Chirurgie (VAT = videoassistierte thorakoskopische Chirurgie)- videoassistierte mediastinoskopische Lymphadenektomie(VAMLA)- Laserchirugie der Lunge, Brustwand und TracheaLungenzentrum: (von links) Dr. Martin Hürtgen (CA Thoraxchirurgie),Eva Thielmann (pflegerische Leitung), Dr. WolfgangNeumeister (CA Lungenzentrum)16 1/07


Schwerpunkt ZentrenDas „Zentrum für Radiologie,Sonographie und Nuklearmedizin“ am<strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder aufdem Weg zum „Profitcenter“Eine zukunftsweisende Antwort moderner Krankenhäuser aufsich kontinuierlich verändernde Rahmenbedingungen wie beispielsweisedie Einführung der Fallpauschalen (DRGs) liegt ineiner prozessorientierten Neuausrichtung von Strukturen, Organisationsformenund Abläufen. Ausgehend von der bisherigenVerbesserung einzelner Behandlungsschritte fordert man nundie Opt<strong>im</strong>ierung der gesamten Behandlungs- und Wertschöpfungsketteentlang der DRGs.Auch eine hochwertige Computertomographieist nur sinnvoll, wenndurch die Diagnose die Qualität derGesamtbehandlung verbessert wird, eine Erweiterungvon Gefäßabschnitten nur sinnvoll<strong>im</strong> Rahmen der Gesamtbehandlung in einemGefäßzentrum, die Verkürzung der Befundungszeitenin der Radiologie nur sinnvoll, wenn dies<strong>im</strong> Gesamtablauf die Wartezeiten auf eine Behandlung(z.B. OP) oder die GesamtliegezeitZentren <strong>im</strong> Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornErkrankungen und Tumoren von Lunge, Brustkorb und Atemwegen gehören zu denhäufigsten und leider oft auch schwerwiegendsten Erkrankungen überhaupt. WeiterführendeDiagnostik und Therapie in einem spezialisierten Zentrum hat viele Vorteile,weil hier ausgewiesene Spezialisten eng zusammenarbeiten und umfassende Möglichkeitender Diagnostik, der konservativen und operativen Therapie vorhanden sind. Dieswirkt sich für viele Patienten positiv auf Erkennung, Behandlung, Heilungsaussichtenund Verlauf ihrer Erkrankung aus.In Deutschland ist dies lange noch nicht flächendeckend möglich. So ist dasLungenzentrum am Katholischen Klinikum Koblenz, außer Mainz, das einzige <strong>im</strong>Landeskrankenhausplan ausgewiesene und mit Landesmitteln geförderte Zentrum inRheinland-Pfalz.n BrustzentrumDie Abteilung Gynäkologie unter der Leitung von Dr. med. Jan Dünnebacke ist Mitglieddes Brustzentrums Mittelrhein.n Kooperatives Darmzentrum PaderbornGegründet 2005 <strong>im</strong> Rahmen der Kooperation der beiden großen Paderborner Krankenhäuser,des Brüderkrankenhauses St. Josef und des St. Vincenz-<strong>Krankenhaus</strong>es, einschließlichder assoziierten Krankenhäuser,dem St.-Marien-Hospital Marsberg und demSt. Josefs-<strong>Krankenhaus</strong> Salzkotten.Dr. Horst Leber, Koordinatordes KooperativenDarmzentrums Paderborn„Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeitin den Bereichen Gastroenterologie, InnereMedizin, Strahlentherapie, Allgemein- undVisceralchirurgie, Hämato-Onkologie undPsychoonkologie ergeben sich entscheidendeVerbesserungen für die Patientenversorgungbei Darmtumoren“, so der Koordinator desDarmzentrums, Dr. Horst Leber, ÄrztlicherDirektor und Chefarzt der Klinik für Strahlentherapieam Brüderkrankenhaus St. Josef.1/0717


Schwerpunkt ZentrenFoto: Martin FuchsProf. Dr. med. Hans-Peter Busch und Oberarzt Dr. med. Hans-Georg Hoffmann,Koordinator Schwerpunkt Weichteile/Skelett am Zentrum für Radiologie,Sonographie und Nuklearmedizin.verkürzt und damit die Auslastung der Bettenkapazitätverbessert. Fest verbunden mit dem neuen„Prozessdenken“ sind die Implementierung vonevidenzbasierten Behandlungspfaden, ein flexiblesPatientenmanagement und die Schaffunginterdisziplinärer Zentren. Obwohl bisher keineLangzeitstudien den Erfolg dieser neuen Strategiengarantieren, haben sich zahlreiche Klinikenund Klinikkonzerne auf diesen Weg gemacht.„Nicht die Großen werdendie Kleinen, sondern dieSchnellen die Langsamenschlucken“Im Wettbewerb der besten Lösungen giltder Satz von Prof. v. Eiff: „Nicht die Großenwerden die Kleinen, sondern die Schnellen dieLangsamen schlucken“. Nach einer neuenStudie von McKinsey wird jedes 5. <strong>Krankenhaus</strong>in Deutschland diesen Wettbewerb nichtüberstehen. Der begonnene Verdrängungswettbewerbunter den medizinischen Leistungsanbieternmacht ein Umdenken und umfangreicheVeränderungen unumgänglich. EinÜberleben in diesem verschärften Wettbewerbsetzt Angebote des einzelnen <strong>Krankenhaus</strong>esvoraus, die durch hohe Qualität zu niedrigenKosten gekennzeichnet sind. Der Patientsteht <strong>im</strong> Mittelpunkt. Dies bedeutet, dass dieOrganisationsform dem Behandlungsablaufangepasst werden muss. Das wichtigste Zielhierbei ist eine hohe Kundenzufriedenheit.Dies kann nur erreicht werden, wenn verschiedeneInstrumente und Methoden des Kosten-,Qualitäts- und Zeitmanagements eng zusammenspielen.Organisation und Aufbaudes Zentrums für Radiologie,Sonographie und NuklearmedizinNach einer Vorbereitungszeit von achtMonaten mit intensiver gemeinsamer Diskussionaller Beteiligten wurde das Zentrum am1. August 2005 durch Zusammenführung derAbteilung für Radiologie und der Abteilung fürSonographie/Nuklearmedizin gegründet. Das„Zentrum für Radiologie, Sonographie und Nuklearmedizin“wird kooperativ von einem ärztlichenZentrumsleiter und einer medizinischtechnischen Zentrumsleiterin geführt. Ärztlicheund medizinisch-technische Zentrumsleitungstehen gleichberechtigt (keine Weisungsabhängigkeit)aufgabenteilig nebeneinander. Sie sinddem Direktorium direkt zugeordnet und führengemeinsam mit dem Direktorium Zielvereinbarungsgesprächefür das Zentrum. Im Zentrumarbeiten interdisziplinär Radiologen, Internisten,Nuklearmediziner, Chirurgen, EDV-Spezialisten,Physiker und Ökonomen zusammen.Medizinisch technische Assistenten/-innen,Arzthelferinnen und Sekretariats- und Schreibkräfteübernehmen den Organisations- undden medizintechnischen Dienst. Aktuell arbeiten<strong>im</strong> Zentrum insgesamt 22 ärztliche und 55Zentren <strong>im</strong> Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornZiel: Ausbildung und Qualifizierung der Ärzte, einheitliches DokumentationssystemWie: regelmäßige interdisziplinäre Tumorkonferenzen (individuelle Fallbesprechungen):Diagnostik – Therapie – Nachsorgen Kooperatives BrustzentrumGegründet <strong>im</strong> Oktober 2004Ziele und Aufgaben: Konzertierte Aktion gegen Brustkrebs <strong>im</strong> Hochstift Paderborn.Vorsorge, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge, Dokumentation, Begleitforschung.Mitglieder: Niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, radiologische Praxen, Pathologen.Das Brüderkrankenhaus ist beteiligt mit Kliniken für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.n Lungenzentrum am Brüderkrankenhaus St. JosefZiele und Aufgaben: Durch Vernetzung einheitliches Behandlungskonzept anbieten.Ziel ist die Behandlung von gut- und bösartigen Lungenerkrankungen auf höchstemNiveau und die Orientierung an den Bedürfnissen der Patienten durch fachübergreifendeUntersuchungs- und Behandlungswege mit moderner Technik, wie z.B.:• Bronchoskopie: flexible und starre Bronchoskopie, Chip-Bronchoskopie,Autofluoreszenz- Bronchoskopie zur Frühdiagnostik von Karzinomen, ultraschallgestützteendobronchiale Punktionen von Gewebe und Tumoren, Entnahme vonGewebeproben aus allen Bereichen der Lunge• interventionelle Bronchoskopie, Einlegen von Stents, Argonbeamer, Bronchusblocker,Fremdkörperentfernung• Lungenfunktionsdiagnostik: Spirometrie, Bodyplethysmographie, Atemantriebsmessung(p 0,1), CO-Diffusion, Ergometrie, Spiroergometrie, Rechtsherzkatheter,Schlafapnoescreening-Untersuchung, Echokardiographie, Thoraxsonographie• videoendoskopische Mediastinoskopien (Mittelfellspiegelungen)• thorakoskopische Diagnostik- und Therapieverfahren und• moderne Atemtherapieverfahren18 1/07


Schwerpunkt ZentrenFoto: Lukas Lowak (Phillips Medizinische Systeme GmbH)nichtärztliche Fachkräfte. Das Zentrum gliedertsich in die 5 Sektionen:• CT/MRT (Ärztliche Leitung:Dr. H. G. Hoffmann)• Angiographie/Durchleuchtung/Projektionsradiographie(Ärztliche Leitung:Dr. C. Schneider)• Neuroradiologie (Ärztliche Leitung:Dr. M. Mörsdorf)• Nuklearmedizin (Ärztliche Leitung:Dr. A. Börner)• zentrale interdisziplinäre Sonographie(Ärztliche Leitung: Dr. E. Mertiny, Dr. M.Wüstner)Die zentrale interdisziplinäre Sonographie<strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> derBarmherzigen Brüder Trier stelltin Deutschland eine weitgehend einmaligeOrganisationsform dar. Hervorgegangen ausder Abteilung für Sonographie und Nuklearmedizindes 2004 verstorbenen ChefarztesDr.W. Jammers kommt der Sonographie nichtnur der Stellenwert einer orientierenden Einstiegsdiagnostikvor einem gezielten Einsatzaufwendiger Methoden (z.B. CT, MRT, PET)zu. Die Ultraschalldiagnostik hat den Statusder Referenzmethode erreicht, die in vielenFällen eine weitergehende bildgebende Diagnostiküberflüssig macht. In der Organisationsformdes Zentrums hat sich das <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen Brüder Trier zurWeiterentwicklung des zukunftsweisendenKonzepts einer zentralisierten Ultraschalldiagnostikbekannt. Diese wird durch hochqualifizierteSpezialisten repräsentiert. Durch eininterdisziplinäres und kollegiales Führungskonzeptwird die Weiterentwicklung der Sonographieauf Referenzzentrums-Niveau fürdie Zukunft gesichert.Die Sektionen werden fachlich und organisatorischweitgehend eigenständig vonSektionsleitern/-innen geführt. Währendder Zentrumsleitung die organisatorischeGesamtverantwortung zugeordnet ist, sinddie Sektionsleiter in ihren Teilbereichen inmedizinischen Entscheidungen eigenverantwortlichtätig. Die fachliche Gesamtverantwortungdes medizinischen Zentrumsleitersbei einer Zuweisung des Patienten zum Zentrumund nicht zu einer Sektion bezieht sichauf den Zeitraum bis zur Weiterleitung an einenverantwortlichen Sektionsleiter und aufdie Moderation und notfalls auch Entscheidungbei der kontroversen Fachdiskussionzwischen den Sektionen.Aus der Vergangenheit begründet beziehtsich das Organisationsprinzip der Sektionenweitgehend auf die Art der Untersuchungsmodalitäten.Zukünftig muss Prozessorganisation,wie in der Sektion Neuroradiologie,stärker entlang den Behandlungspfadenausgerichtet sein. Neben der Ausführungdirekt angeforderter Leistungen wird die in-Therapiepfade:• interdisziplinäre Konferenzen und Fallbesprechungen• Komplikationskonferenzen- onkologische Konferenz- kliniko-pathologische KonferenzenLeitung: Thoraxchirurg Oberarzt Dr. Guido Scholz und PneumologeDr. Hans Christian Buschmann, Oberarzt an der Medizinischen KlinikBereiche: Innere Medizin/Pneumologie, Onkologie, Strahlentherapie,Thoraxchirurgie und PsychoonkologieOberärzte Dr. Hans Christian Buschmann undDr. Guido Scholz vom Lungenzentrum„Das Behandlungskonzept erspart dem Patienten Zeit und Wiederholungsuntersuchungenund ermöglicht eine an seiner Erkrankung und seinen Bedürfnissen orientierteBehandlung“, so Dr. Guido Scholz.1/0719


Schwerpunkt ZentrenFoto: Lukas Lowak (Phillips Medizinische Systeme GmbH)terdisziplinäre Beratung vor der Diagnostikund Therapie von Krankheitsbildern (z.B.Gefäßerkrankungen) verbunden mit Vorschlägenzu medizinisch und ökonomischeffizienten Diagnostik- und Behandlungspfaden<strong>im</strong> Vordergrund stehen. Eine durchfestgelegte Behandlungspfade oder interdisziplinäreGespräche vermiedene CT-Untersuchungstellt sowohl für den Patienten alsauch für die Wertschöpfungskette des <strong>Krankenhaus</strong>eseinen Vorteil dar. Der Nachteilaus der „Inselsicht“ Radiologie (wenigerLeistungen = weniger Personal = Verkleinerungder Abteilung) ergibt sich nur aus demBlickwinkel der Vergangenheit. Als Antwortmuss das Zentrum <strong>im</strong> Gesundheitsmarktständig neue Anwendungen mit zusätzlichenEinnahmen (z.B. virtuelle Koloskopie,Kardio-CT, Ganzkörper MRT) eröffnen undfreiwerdende Personalressourcen in eine Verbesserungder Prozessqualität (z.B. Verkürzungder Wartezeiten, Zeit bis zur Erstellungdes schriftlichen Befundes – Steigerung derKundenzufriedenheit) investieren. Ziel istes, eine kontinuierliche Verbesserung derProzess-, Struktur- und Ergebnisqualitätzu erreichen. Synergieeffekte <strong>im</strong> Zentrumliegen in einer engen interdisziplinärenZusammenarbeit. Beispiele hierfür sind eingemeinsames Terminierungsprogramm fürPatienten, ein gemeinsames Rotations- undFortbildungsprogramm und ein bedarfsorientierterEinsatz personeller Ressourcen.Zielvereinbarungsgespräche– Grundlage zur Steuerungdes ZentrumsDie Zentrumsleitung und das Direktoriumhaben Anfang 2006 die ersten Zielvereinba-Zentren <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder Triern Zentrum für AugenheilkundeEröffnung am 1. Oktober 2005Kooperative Zentrumsleitung bestehend aus dem Ärztlichen ZentrumsleiterDr. U. P. Press und dem Pflegerischen Zentrumsleiter Siegfried SteffenBetten: 29, + 4 Betten in der Wahlleistung, + 2 Betten in der KinderstationBeschäftigte Mitarbeiter:Ärzte: 11 (Chefarzt, Sektionsleiter intraokular, Oberärzte, Assistenzärzte, PJ)OP: 9 PflegeAmbulanz: 6 ArzthelferinnenSehschule: 3 OrthoptistinnenStation: 19, davon 15 Pflege, 2 Arzthelferinnen, 1 freiwilliges soziales Jahr,1 Stationshilfe, Schüler. Bei allen Mitarbeitern handelt sich um Voll- und Teilzeitkräftevon 20 % bis 100 %.apparative/technische Ausstattung: Fluoreszenzangiographie – Kamera, OCT– oculäre Cohaerenztomographie, Gesichtsfeld, CO 2 Laser, Argon Laser, Yag Laser,Elektrophysiologie, Hornhauttopographie – Orbscan, PDT – photodynamische TherapieSpektrumDr. U. P. Press: plastisch rekonstruktive Lid- und Orbitachirurgie, Chirurgie derableitenden Tränenwege, Kinderophthalmologie, SchielbehandlungDr. Luttke: Chirurgie der vorderen Augenabschnitte, Glaukombehandlung, Netzhaut-Glaskörperchirurgie,Ophthalmologische Traumatologie, NeurophthalmologieAufgaben: Augenambulanz – Sprechstunde für das angegebene Spektrum, Botox-Sprechstunde und Behandlung, Sehschule – Strabologie, KinderophthalmologieSchwerpunkte: die gesamte plastische Chirurgie, Netzhaut- und Glaskörperchirurgie,Ambulantes Operierenn Zentrum für NotaufnahmeEröffnung am 17. Mai 2005Charakteristika des Zentrums für NotaufnahmeDas Zentrum ist die zentrale Anlaufstelle für alle Notfallpatienten, die das <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen Brüder Trier aufsuchen. Diese werden vom Rettungsdienst,Notarzt oder Hausarzt ohne längere Voranmeldung zugewiesen oder stellen sich alsSelbsteinweiser ohne vorherigen Arztkontakt als Notfall vor. Das Zentrum für Notaufnahmestellt einen klaren Zuweisungsweg für niedergelassene Ärzte, den Rettungsdienstund den Notarzt dar.Die Notaufnahme verfügt über:• 5 Behandlungsräume mit Monitoren zur Überwachung der Notfallpatienten• 4 Sprechz<strong>im</strong>mer mit Untersuchungsliegen für Patienten mit leichteren Erkrankungen• 1 Schockraum für Schwerstverletzte und schwer Herz-Kreislauf-Erkrankte unmittelbarneben der Krankenwageneinfahrt. Das Schockraum-Management erfolgt durchdie Anästhesie-Abteilung.• Ein 64-Zeilen-Computertomograph• Eine digitale Flach-Detektor-Röntgen-Einheit zum Einsatz bereit.Weitere Diagnostik und BehandlungsmöglichkeitenDie weitere Diagnostik erfolgt in enger Verzahnung mit der Sonographie. Zwei kleine20 1/07


Schwerpunkt Zentrenrungsgespräche geführt. Während bisher zentraleKennzahlen die Anzahl der Mitarbeiter,die Sachkosten und die Anzahl der Untersuchungenwaren, wird jetzt die geforderte Effizienz(Kosten/erzeugtem GOÄ-Punkt) in denVordergrund gestellt.In den Zielvereinbarungsgesprächenfand Berücksichtigung, dass ein Servicecentermöglichst opt<strong>im</strong>al die Anforderungen derPatienten und der internen und externenZuweiser erfüllen muss und dabei nur sehrbegrenzt eine direkte Steuerungsmöglichkeitdes Leistungsvolumens besitzt. Bei festgelegterEffizienzvorgabe wird daher in Form einerflexiblen Plankostenrechnung das PersonalundSachmittelbudget dem tatsächlichenLeistungsvolumen kontinuierlich nach obenoder unten angepasst. Im Rahmen der internenLeistungsverrechnung wird jede Leistungdem internen Zuweiser in Euro (Anzahl derGOÄ-Punkte multipliziert mit den Kosten/GOÄ-Punkt) in Rechnung gestellt.Interne Prozessopt<strong>im</strong>ierungDie Stabsstelle „Organisationsentwicklungund Prozessopt<strong>im</strong>ierung“ <strong>im</strong> Zentrumist kontinuierlich bemüht, nach gründlicherAnalyse den Workflow an neue Rahmenbedingungenanzupassen. Neue Geräte (z.B. 64Foto: Lukas Lowak (Phillips Medizinische Systeme GmbH)Zeilen CT, Flachdetektoren) besitzen die technischePotenz zu einer erheblichen Steigerungdes Patientendurchsatzes. Dies erforderteine Opt<strong>im</strong>ierung der Patientenzuführungund der Befundungsmöglichkeiten. Eine Effizienzsteigerungist durch die KombinationProf. Dr. med. Hans-Peter Busch und Dr. med. Karl-Eugen Hauptmann,Chefarzt Innere Medizin IIIEingriffsräume ermöglichen operativeEingriffe z.B. nach Schnittverletzungen.Im Gipsraum könnenmit einem C-Bogen Knochenbrüchevor Ort eingerichtet werden.Angeschlossen ist eine Aufnahmestationmit 11 Betten, davon einIsolationsz<strong>im</strong>mer.ZieleZiel ist, durch eine enge interdisziplinäreZusammenarbeit bereits inder Notaufnahme den Notfallpatientenrasch und opt<strong>im</strong>al zu behandeln.Durch eine an die Dringlichkeitangepasste Notfallversorgungund Diagnostik werden bedrohlichund kritisch Erkrankte schnellstmöglich einer adäquaten Therapie zugeführt. Durchdie initial differenzierte Diagnostik <strong>im</strong> Zentrum für Notaufnahme wird das weitere diagnostischeund therapeutische Vorgehen bereits bei Aufnahme festgelegt. Die intensiveinterdisziplinäre Zusammenarbeit bei Aufnahme trägt entscheidend dazu bei, Fehlbelegungenzu vermeiden.n Dienstleistungszentrum OPGründung am 1. 02. 2005Hohe Versorgungsqualität für den Patienten bei effizienter Leistungserbringung – dies sindwichtige Ziele <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong>alltag. Unter Qualitäts-, Leistungs- und Kostengesichtspunktenn<strong>im</strong>mt der Operationsbereich eine Schlüsselfunktion ein. Um hier effizienter zuarbeiten, wurden die Organisationsstrukturen opt<strong>im</strong>iert und <strong>im</strong> Februar 2005 das DienstleistungszentrumOP gegründet.Unser OP-Zentrum umfasst: Kooperative Leitung• Zentral OP (8 Säle)Ärztliche Leitung: Dr. Michael Bieber• Herz-OP (2 Säle)Pflegerische Leitung: Bruder Bernhard Hettinger• Ambulanter OPDie einzelnen Fachabteilungen werden <strong>im</strong> Rahmen der OP-Organisation als Sektionenkooperativ vom jeweiligen Chefarzt und einer pflegerischen Leitung geführt. DieZentrumsleitung ist <strong>im</strong> Rahmen ihrer organisatorischen Verantwortung für die OP-Programmerstellung, den OP-Programmablauf sowie das Ressourcenmanagementzuständig.Zum Ressourcenmanagement zählen <strong>im</strong> Brüderkrankenhaus Trier:• Leistungsmanagement- Organisation des Tagesbetriebs- Sicherung des opt<strong>im</strong>alen Patientendurchlaufs• Personalmanagement1/0721


Schwerpunkt ZentrenFoto: Lukas Lowak (Phillips Medizinische Systeme GmbH)von leistungsstarken Geräten und angepassterProzessopt<strong>im</strong>ierung möglich. Zur Beschreibungund Opt<strong>im</strong>ierung sind der Einsatz vonAblaufdiagrammen und die Anwendung vonNetzplantechniken notwendig.Für die qualitative und ökonomischeSteuerung der Zentrumsentwicklung ist einleistungsfähiges Informationssystem unbedingterforderlich. Sämtliche Eingaben undProzessschritte werden mit einer Zeitmarkeabgespeichert. Somit können Prozesszeitenund Geräteauslastung (=aktive Zeit) als Mittelwertberechnet oder <strong>im</strong> täglichen Verlaufverglichen werden. Ziele sind eine Steigerungder Prozessqualität und eine kurzfristige Anpassungder personellen Ressourcen an diesich ändernde Verteilung des Arbeitsvolumens.Gerade in einem Servicecenter muss sich dieArbeitszeit dem Arbeitsanfall anpassen undnicht umgekehrt. Ziel des Zentrums ist es: keineWartezeiten für den Patienten – schriftlicherBefund am Untersuchungstag.Das DienstleistungszentrumEin Servicecenter braucht eine besondereEinstellung zur Dienstleistung.Im Mittelpunkt der Dienstleistungstehen ganzheitlich der Patient sowie der interneund externe Zuweiser als Kunde. DerKunde fordert einen opt<strong>im</strong>alen Gesamtprozess,nicht nur die opt<strong>im</strong>aler Einzelleistung. Damitist für das Servicecenter die Zeit der „Inselopt<strong>im</strong>ierung“(mein Patient, mein Gerät) vorbei.Das Servicecenter bietet Dienstleistungen mithoher Qualität zu jeder Zeit an – „Wir machenalles – es hat aber seinen Preis“. Es ist interdisziplinäreingebunden in den Gesamtbehandlungsprozess.Geräte, Räume, Methoden undWissen werden mit anderen Disziplinen geteilt.Zentren <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder Trier- Personal- und Einsatzplanung- Personalentwicklung und Weiterbildung• Materialmanagement- Materialorganisation, Standardisierung- Gerätemanagement und Bestellwesen• Administration- Dokumentation- Kosten- und Leistungskontrolle• QualitätsmanagementKooperativ und effektiv: die Leitungdes OP-Zentrums Dr. Michael Bieberund Br. Bernhard HettingerZentrum für GefäßmedizinDie medizinischen Aufgaben des Zentrums für Gefäßmedizinumfassen die Erkennung und Behandlungvon Erkrankungen und Missbildungen der Arterienund Venen. Dabei wird besonderer Wert auf die Behandlungder Risikofaktoren der Arteriosklerose gelegt.Die besonderen Anforderungen an ein Gefäßzentrumerfüllt das Brüderkrankenhaus Trier durch die langjährigeErfahrung der einzelnen Spezialabteilungen<strong>im</strong> Bereich der Gefäßmedizin. Die enge Kooperationder Gefäßchirurgie mit den anderen gefäßmedizinischtätigen Abteilungen wurde <strong>im</strong> Januar 2005 auf einerStation zentralisiert.Interdisziplinäre Zusammenarbeit <strong>im</strong> Zentrumfür Gefäßmedizin:• Gefäßchirurgie• Angiologie – internistisch ausgerichtete konservativeBehandlung• Interventionelle Radiologie – Katheterbehandlungbei verengten Blutadern unter Röntgenkontrolle• Diabetologie und Nephrologie• Kardiologie• Neurologie• Herz- und ThoraxchirurgieAlle <strong>modernen</strong> diagnostischen und therapeutischenVerfahren werden <strong>im</strong> Brüderkrankenhaus angeboten;sie sind auf dem neuesten technischen Stand und werdenpermanent weiterentwickelt.Spezielle Therapieverfahren:• Operationen an der Halsschlagader• Kathetergestützte Stent-Implantationen zur Ausschaltungvon Aussackungen der Brust- und Bauchschlagader• Operationen von Aussackungen der Brust- undBauchschlagader• Chirurgie der Bauch- und Beinschlagadern bei arteriellerVerschlusserkrankung (Bypass, Ausschälplastik)• Katheterverfahren zur Eröffnung verengter Blutgefässe• Operative Schaffung eines Dialysezuganges• Differenzierte interdisziplinäre Therapie der tiefenBeinvenenthrombose• Krampfaderchirurgie inklusive Laserbehandlung• Behandlung des diabetischen Fußes22 1/07


Schwerpunkt ZentrenSo werden heute bereits gemeinsame Befundemit den Kardiologen (Kardio-CT) und denGastroenterologen (virtuelle Coloskopie) erhobenund dokumentiert. Die Gefäßdiagnostikund Therapie erfolgt interdisziplinär <strong>im</strong>Gefäßzentrum. Der neue Angio-OP (2 EbenenFlachdetektoranlage) „gehört“ nicht mehrausschließlich der Radiologie, sondern stehtfür eine interdisziplinäre Zusammenarbeit allenFachabteilungen des Brüderkrankenhauseszur Verfügung.Auf dem Weg zum„Profitcenter“Das Zentrum für Radiologie, Sonographieund Nuklearmedizin hat sich auf denWeg zum ersten medizinischen „Profitcenter“<strong>im</strong> Brüderkrankenhaus gemacht. Bei einemProfitcenter werden den Gesamtkosten dieGesamteinnahmen und nicht die Gesamtleistungsmengegegenübergestellt. Einnahmenwerden durch direkte Verrechnung (z.B. Privatpatienten)und interne Leistungsverrechnungerzielt. Ausgaben beziehen sich auf diePersonal-, Sachmittel- und Wartungskostensowie die Geräteabschreibungskostenund die anteiligen Gemeinkostendes <strong>Krankenhaus</strong>es. Die Differenzvon Einnahmen und Ausgabenergibt dann Freiheitsgrade fürdas Personalmanagement unddie Geräteanschaffung. Voraussetzungist jedoch eineVollkostenrechnung, wie sie<strong>im</strong> Augenblick in zahlreichenKlinikkettennoch nicht realisiert,aber angestrebt wird,und die Festlegungvon „Spielregeln“und Rahmenbedingungen für Profitcenter.Dieses Thema wird <strong>im</strong> BBT e.V. intensivdiskutiert und beraten. Eine Organisationder <strong>Krankenhaus</strong>strukturen in Zentren undFachabteilungen als weitgehend eigenständigeProfitcenter erscheint dem BBT e.V. wievielen Kliniken und <strong>Krankenhaus</strong>konzerneneine zukunftsweisende Struktur. Prof. Dr. med. Dipl. Phys. Hans-Peter BuschÄrztlicher Leiter des Zentrums für Radiologie,Sonographie und Nuklearmedizin, <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen Brüder Trier, Leiter der StabsstelleMedizin des BBT e.V. KoblenzÄrztliche Leitung: Prof. Dr. med. D. OckertPflegerische Leitung: Hedi SchuhGefäßchirurgie: Dr. med. Ch. Schneider,Dr. med. U. SeiderAngiologie:Dr. med. B. Liesenfeld, Dr. med. E. MertinyInterventionelle Radiologie:Dr. med. Ch. Schneider, Dr. med. H.G. HoffmannDas „Zentrum für Radiologie,Sonographie und Nuklearmedizin“am <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen BrüderOrganisation und Aufbau des Zentrumsfür Radiologie. Sonographie undNuklearmedizinGründung 1. August 2005Das „Zentrum für Radiologie, Sonographie und Nuklearmedizin“wird kooperativ von einem ärztlichenZentrumsleiter und einer medizinisch technischenZentrumsleiterin geführt. Ärztliche und medizinischtechnischeZentrumsleitung stehen gleichberechtigtaufgabenteilig nebeneinander.Interdisziplinär arbeiten hier Radiologen, Internisten,Nuklearmediziner, Chirurgen, EDV-Spezialisten, Physikerund Ökonomen zusammen. Medizinisch technischeAssistenten/-innen, Arzthelferinnen und SekretariatsundSchreibkräften übernehmen den Organisationsundden medizintechnischen Dienst.22 ärztliche Fachkräfte55 nichtärztliche FachkräfteDas Zentrum gliedert sich in die 5 Sektionen:• CT/MRTÄrztliche Leitung: Dr. H. G. Hoffmann• Angiographie/Durchleuchtung/ProjektionsradiographieÄrztliche Leitung: Dr. Ch. Schneider• NeuroradiologieÄrztliche Leitung: Frau Dr. M. Mörsdorf• NuklearmedizinÄrztliche Leitung: Dr. A. Börner• zentrale interdisziplinäre SonographieÄrztliche Leitung: Dr. E. Mertiny, Dr. M. WüstnerDas moderne Dienstleistungszentrum bietet in Zusammenarbeitmit den Fachbereichen• Kardio-CT• virtuelle Coloskopie• Gefäßdiagnostik und Therapie interdisziplinär <strong>im</strong>Gefäßzentrum• Angio-OP (2 Ebenen Flachdetektoranlage).Technische Ausstattung des Zentrums(nicht vollständig)• 64-Zeilen-Computertomograph (CT)• 6-Zeilen-CT• CT für gesamtes Untersuchungsspektrum inklusiveKardio-CTs, CT-Koloskopie und Zerebrale Perfusion• 3 Arbeitsplätze für digitale Radiographie (davon zweiPlätze mit Flachdetektortechnik und Speicherfolien)• 2 Magnetresonanztomographie (MRT)-Geräte mit1,5 Tesla (komplettes Untersuchungsspektrum)• 7 Sonographiegeräte für Endsonographien und Interventionen• Neueinführung (ab 1. April 2007) 2 Ebenen-Flachdetektor-Angiographieanlage1/0723


„Die Seele zumSchwingen bringen“6. Treffen der Ehrenamtlichen am CaritasAuch das 6. große Ehrenamtstreffen am 13. Oktober 2006 fandeine gute Resonanz: 70 Ehrenamtliche, die sich für den kranken,alten und sterbenden Menschen in Bad Mergenthe<strong>im</strong> einsetzen,sind der Einladung des Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>es gefolgt. Seit 2003findet das Treffen regelmäßig zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr statt.bringt die Seele zumSchwingen“ lautete das„MusikMotto, zu dem die Musikerinund Musiktherapeutin Malou Eberspächerdie Teilnehmerinnen und Teilnehmer andiesem Tag einlud. Und in der Tat war es einebesondere Herausforderung, sich einen Platz<strong>im</strong> Patientengarten zu suchen, fünf Minutendie Augen zu schließen und nur auf die Geräuscheum sich zu hören. So war es für deneinen eine Überraschung, noch so viele VögelMitte Oktober zu hören, für den nächsten erholsam,die innere Ruhe mitten <strong>im</strong>Alltag zu entdecken.Mit einfachen KlanginstrumentenmusizierenEindrucksvoll machte Malou Eberspächerdeutlich, dass durch Musizieren auch Wertschätzungund Achtung vermittelt werdenkann: Werte finden, Töne finden, uns auf denanderen einstellen. Im Kontakt mit sich selbstsein und bei dem anderen sein. Und ganzdeutlich wurde den Teilnehmern: Musik beginntin der Stille und endet in der Stille.Praktischer ging es dann be<strong>im</strong> Ausprobierenhöchst ungewöhnlicher Instrumente wie derOcean Drum, dem Glockenturm, Kal<strong>im</strong>ba oderRal<strong>im</strong>entrommel zu. Selbst Musikzu machen, mit einfachen Klanginstrumenteno h n eFünf Minuten mit geschlossen Augen dieGeräusche um sich herum wahrnehmenSelbst und in der Gruppe Instrumenteausprobierenbesondere Vorkenntnisse, einfach aus sich herausTöne finden – auch das war für einige eineganz außergewöhnliche Erfahrung. Zufriedenund um einige Erfahrungen reicher endete derTag bei Zwiebelkuchen und Federweißer, dieKüchenmeister Günter Merklinger und MichaelaBöhrer den Teilnehmerinnen und Teilnehmernkredenzten.Eva BreitensteinProf. Dr. Christoph Eingartner wird Nachfolgervon Prof. Dr. Jürgen Kult als Ärztlicher Direktoram Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>Prof. Dr. Hubert Böhrer bleibt StellvertreterDie Geschäftsführung des Barmherzige Brüder Trier e.V. alsMehrheitsgesellschafter des Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>es hat aufVorschlag des Direktoriums Prof. Dr. Christoph Eingartner,Chefarzt der Unfallchirurgie am Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>, ab 1. März zumÄrztlichen Direktor berufen. Eingartner ist in diesem Amt Nachfolgervon Prof. Dr. Jürgen Kult, der Ende März in den Ruhestand wechselnwird. Stellvertreter des Ärztlichen Direktors am Caritas bleibt der Leiterder Anästhesiologie, Prof. Dr. Hubert Böhrer. Die Ernennung des ÄrztlichenDirektors erfolgt für einen Zeitraum von drei Jahren.In den Einrichtungen des BBT e.V. vertritt der Ärztliche Direktor alsMitglied des Direktoriums die medizinischen und ärztlichen Belangedes <strong>Krankenhaus</strong>es gegenüber dem Träger. Er hat in dieser Eigenschaftdie Koordination für alle medizinischen Fragen, insbesonderesolche, die über den Bereich einer einzelnen Fachabteilung hinausreichen,vorzunehmen. Er hat den <strong>Krankenhaus</strong>betrieb insgesamtärztlich zu organisieren und zu beaufsichtigen.24 1/07


Caritas-<strong>Krankenhaus</strong> Bad Mergenthe<strong>im</strong>ChristlicheNächstenliebepraktisch umgesetztFestakt „60 Jahre Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>“Als „Rückgrat der Gesundheitsstadt Bad Mergenthe<strong>im</strong>“ und als„Ort, wo das Christsein gelebt wird“, so Oberbürgermeister Dr.Lothar Barth, hat das Caritas-<strong>Krankenhaus</strong> hohe Bedeutung fürStadt und Region. Mit ökumenischem Gottesdienst und Festaktwurde sein 60-jähriges Bestehen gefeiert.Gemeinsam zogen sie in die <strong>Krankenhaus</strong>kirche„Maria Heil derKranken“ ein, die Deutschordens-Schwestern und die indischen Anbetungsschwestern,der katholische <strong>Krankenhaus</strong>pfarrerPaul Thierer und seine evangelischeKollegin Anne Heilig-Müller sowie der HausobereDipl.-Theol. M.A. Thomas Wigant. Inökumenischer Offenheit gestalteten sie miteinandereinen Dankgottesdienst, der ganzkonkret das Geschehen der letzten 60 Jahre inden Blick nahm und zugleich <strong>im</strong> Vertrauenauf Gott die Perspektive für die Zukunft wies.„Es war nicht selbstverständlich, dass der Caritasverbanddamals diese Aufgabe übernahm“,stellte Thomas Wigant in seiner Predigt fest.Doch sei hier eine „Gemeinschaft heilenderNähe“ entstanden, wo man etwas von Jesusals Helfer der Menschen spüren könne.In der mit den Fahnen der „BarmherzigenBrüder“ und des Caritas-Verbands geschmücktenEingangshalle des Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>esbegrüßte der Hausobere anschließend diezahlreichen Ehrengäste und dankte allen Mitwirkenden.Vor allem hob er die Leistungenvon Verwaltungsdirektor Michael Beck undPflegedirektorin Elvira Schneider hervor, die„lange Jahre für das Wohl des Hauses gesorgt“hätten.„Baustein <strong>im</strong> Kampf gegendie Not und unserem Volkzu helfen <strong>im</strong> Geiste derNächstenliebe“In einem Rückblick auf die Anfängezitierte er aus einem Brief von MonsignoreBaumgärtner vom Caritas-Verband Württemberg,in dem es hieß, man wolle sich „bemühen,den Kasernencharakter in ein friedliches<strong>Krankenhaus</strong> zu verwandeln“ und erhoffe soeinen „Baustein <strong>im</strong> Kampf gegen die Notund unserem Volk zu helfen <strong>im</strong> Geiste derNächstenliebe“. Lebendig wurde diese Zeitauf der Videowand dargestellt durch Bildmaterialdes NDR über die Eröffnung <strong>im</strong> Jahr1946 – als <strong>Krankenhaus</strong> mit „modernstenGeräten“ und Platz für 1.000 Patienten. Eineanschauliche Großbildpräsentation, erstelltvom technischen Leiter Detlef Janßen, ließden grundlegenden Wandel bis hin zur Gegenwartnacherleben. Man sah den Beginnder andauernden Umbauten schon <strong>im</strong> Jahr1947, die Einweihung der <strong>Krankenhaus</strong>kirche1975, den Großbrand <strong>im</strong> Haus D <strong>im</strong> Jahr1994 und die Einweihung des Funktionsbausdrei Jahre später.„Caritas ist unser Auftrag“Bruder Alfons-Maria Michels, der Vorstandssprecherdes Mehrheitsgesellschafters„Barmherzige Brüder Trier e.V.“, fand zunächstanerkennende Worte für den bisherigenAlleingesellschafter, den württembergischenCaritas-Verband. Unter seiner Trägerschaftsei „das Caritas“ zu einem leistungsstarken<strong>Krankenhaus</strong> ausgebaut worden, in dem„christliche Nächstenliebe praktisch umgesetzt“worden sei – und die „gehört zumKern christlichen Lebens“. Gratulieren wolleer auch den Deutschordens-Schwestern fürihren 60-jährigen selbstlosen Dienst. Sie hättengemeinsam mit den Seelsorgern und denindischen Schwestern „viel zur christlichenPrägung und zur Präsenz Gottes in diesemHause beigetragen“. Für ihre hervorragendgeleistete Arbeit dankte Bruder Alfons-MariaMichels den Mitarbeitern, Ruheständlern undehrenamtlich Tätigen.Ein breit gefächertes medizinisches Leistungsangebotsei in den vergangenen Jahren<strong>im</strong> Caritas-<strong>Krankenhaus</strong> etabliert worden,investiv habe man Gebäude und Technik aufVordermann gebracht. Zu beglückwünschensei die Mitarbeitervertretung für ihr „Geschickund Engagement“. Durch die gemeinsameAnstrengung sei das Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>zu einem „Vorzeigehaus weit über Bad Mergenthe<strong>im</strong>hinaus“ geworden. Die Auswirkungenneuer Finanzierungssysteme und wechselnderGesundheitsreformen betrachte er als„Herausforderungen, die große Anstrengungenund neue Strategien erfordern“.Foto: Peter KeßlerHistorische und heutige <strong>Krankenhaus</strong>geräte präsentiert das Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>anlässlich seines 60-jährigen Bestehens in der Eingangshalle.1/0725


Viel zur christlichen Prägung des Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>es beigetragen haben dieDeutschordens-Schwestern und dieindischen Anbetungsschwestern. AlsZeichen der Anerkennung erhieltensie be<strong>im</strong> Festakt zum 60-jährigen BestehenRosen überreicht.Die „Barmherzigen Brüder“, die 1944schon einmal mit einem Lazarett inBad Mergenthe<strong>im</strong> tätig waren, hättensich, so der Vorstandssprecher, 2005 gerneanfragen lassen, in Bad Mergenthe<strong>im</strong> etwasvon ihrer Erfahrung in der Führung von Krankenhäuserneinzubringen und die Stärke einergroßen Trägerorganisation hier fruchtbar werdenzu lassen. „Caritas ist unser Auftrag“ und„mit der Nächstenliebe sind wir nie am Ende“.Redaktion Bad Mergenthe<strong>im</strong>:verantwortlich: Franz Engert, Waltraud DietzKontakt: Caritas-<strong>Krankenhaus</strong> Bad Mergenthe<strong>im</strong>,Uhlandstr. 7, 97980 Bad Mergenthe<strong>im</strong>www.ckbm.de, Telefon: 07931/58-2020,Fax: 07931/58-2090, e-Mail: franz.engert@ckbm.deAbschließend überreichte Bruder Alfons-MariaMichels ein Bild des Ordensgründers PeterFriedhofen. „Er steht für Mut und Geschlossenheit“und er habe es geschafft, Nächstenliebekonkret werden zu lassen.„Bollwerk für Gesundheit undNächstenliebe“Auch Landrat Reinhard Frank gratulierte.Kurz nach Kriegsende sei hier „ein Heilzentrumaus einer Kaserne entstanden“, das einestürmische Aufwärtsentwicklung genommenhabe und eine „Erfolgsstory ohnegleichen“zeige. Heute sei das Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>,„strotzend vor Vitalität mit zwei Gesellschaftern“,ein „Bollwerk für Gesundheit undNächstenliebe“.Fotos: Peter KeßlerDas Caritas-<strong>Krankenhaus</strong> sei „das Rückgratund der starke Kern der GesundheitsstadtBad Mergenthe<strong>im</strong>“, hob OberbürgermeisterDr. Lothar Barth hervor. Zudem sei es mit über1.400 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber und„ein Unternehmen, das 365 Tage produziertund Spitzenmedizin macht“. Dass das Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>„Koryphäen als Chefärzte“habe, erfülle ihn hier <strong>im</strong> ländlichen Bereichmit großem Stolz.Er, so das Stadtoberhaupt, sei „froh, dasswir mit den Barmherzigen Brüdern jemandhaben, der dieses Flaggschiff Bad Mergenthe<strong>im</strong>in seine Flotte integriert hat“. Das Wichtigsteaber sei, dass das Caritas-<strong>Krankenhaus</strong> „unserCaritas“ geworden und in Bad Mergenthe<strong>im</strong>verwurzelt sei. Und „hier wird das Christseingelebt“. Als Ergebnis einer Aktion bei der Tauber-Franken-Ausstellungüberreichte er einenScheck über 2.500 Euro.Schwester Mirjam Müller, Provinzoberinder Deutschordens-Schwestern, zeigte ihreFreude darüber, dass „der gute Geist des Ordensweiterhin in der Klinik zu spüren ist“, auchwenn die Gruppe der Schwestern klein gewordensei. Sie habe aber „den Eindruck, dass wirhier nach wie vor gebraucht werden“.Anschließend an die Feierstunde konntendie Gäste die historische Ausstellung von <strong>Krankenhaus</strong>gerätenin der Eingangshalle besichtigen.Den musikalischen Abschluss des Festaktsbildeten „Abendgesänge“ des hochklassigenEnsembles „Entzücklika“, das es sich zur Aufgabegemacht hat, Spiritualität und Musik inseinen Liedern zu verbinden und den „therapeutischenAnsätzen von Bibel und Liturgienachzuspüren“. Peter KeßlerDas Ensemble „Entzücklika“ schloss mit niveauvollen „Abendgesängen“die Jubiläums-Feierlichkeiten <strong>im</strong> Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>ab.Vielfach gewürdigt wurde die Erfolgsgeschichte des Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>es be<strong>im</strong> Jubiläums-Festakt. Unser Bild zeigt vonlinks Oberbürgermeister Dr. Lothar Barth, den Vorstandssprecherder „Barmherzigen Brüder Trier“ Bruder Alfons-MariaMichels, den Hausoberen Dipl.-Theol. M.A. Thomas Wigant,Provinzoberin Schwester Mirjam Müller und Landrat Reinhard26 1/07


Caritas-<strong>Krankenhaus</strong> Bad Mergenthe<strong>im</strong>Verhandlungen beendetEintritt der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paulin Untermarchtal als dritter Gesellschafter in die Trägerschaft desCaritas-<strong>Krankenhaus</strong> Bad Mergenthe<strong>im</strong>Mit der Unterzeichnung des Gesellschaftervertragesam 26.Januar 2007 endete ein bereits2005 begonnener Entscheidungsprozessdes Diözesancaritasverbandes Rottenburg-Stuttgart, die Trägerschaft des Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>Bad Mergenthe<strong>im</strong> neu auszurichten.„Durch den Einstieg des BarmherzigeBrüder Trier e. V. als neuer Mehrheitsgesellschafterzum 1. April 2006 wurde bereits einerster entscheidender Schritt unternommen,das ,Caritas‘ in seinem christlichen Auftragin unserer Diözese zu profilieren und alsUnternehmen wirtschaftlich erfolgreich indie Zukunft zu führen. Wir freuen uns, dasswir diesen Prozess durch den Eintritt derBarmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenzvon Paul in Untermarchtal nun erfolgreichabschließen konnten,“ kommentiert DiözesancaritasdirektorMonsignore WolfgangTripp die Vertragsunterzeichnung in Stuttgart.„Gerade in Zeiten des Umbruchs, denwir heute <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong>wesen erleben, istes wichtig, dass wir als katholische <strong>Krankenhaus</strong>trägerdie Möglichkeit der Zusammenarbeitnutzen. Der Entscheidungsprozess desDiözesancaritasverbandes für das ,Caritas‘in den vergangenen beiden Jahren hat diesdeutlich unterstrichen. Gerne werden wirdas ,Caritas‘ in der Gemeinsamkeit mit denTrägern der Diözese in die Zukunft führen“betont Bruder Alfons-Maria Michels, BBT-Vorstandsmitgliedund Geschäftsführer des Caritas-<strong>Krankenhaus</strong>esin Bad Mergenthe<strong>im</strong>.„Auch wir freuen uns über den Zusammenschluss,denn als Vinzentinerinnenwissen wir uns dem christlichen Auftrag inKrankenhäusern und sozialen Einrichtungenverpflichtet. Gerade in unserer Zeit ist es wichtig,Kräfte zu bündeln und sich gegenseitig zustärken, vor allem auch in dem Anliegen undder Überzeugung, dass die Orientierung amchristlichen Menschenbild und an Werten einwichtiges Zukunftspotenzial ist,“ begründetdie Generaloberin Schwester Marieluise Metzgerdie Motivation und Anliegen der Ordensgemeinschaftin der Trägerschaft.Als Mehrheitsgesellschafter hält der BBTe. V. 51 % der Anteile, 27 % die Genossenschaftder Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenzvon Paul und 22 % der Caritasverbandder Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Geschäftsführungerfolgt durch die Mitgliederdes Geschäftsführenden Vorstandes des BBTe. V., Bruder Alfons-Maria Michels, LudwigKlarl und Werner Hemmes.News & FactsBBT-Pilgerfahrt vom 27. Oktober bis 1. November 2006 nach RomWarum eigentlich nach Rom? Weil Petrus hier ist.Und hier das Herz der Kirche pulsiert. In Rom ist dieErinnerung lebendig an das Zeugnis, das auch derApostel Paulus für Christus gegeben hat. Und so wie seither Millionenvon Menschen jedes Jahr die Ewige Stadt besuchen, pilgerte auch eineGruppe von gut 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Einrichtungender Barmherzigen Brüder in der Schweiz und in Deutschland<strong>im</strong> vergangenen Jahr gemeinsam nach Rom. Eine fünftägige Entdeckungsreisezu den Wurzeln des Christentums unter fachkundiger Begleitungdurch Bruder Alfons-Maria Michels, Brunhilde Oestermann,Markus Leineweber, Bruder Peter Berg und Martin Saurbier. „EineWelt für sich, einmalig und unvergleichlich … am Herzen der Kircheeine Stätte gnadenhafter Christusbegegnung…“ hat Papst Pius XII.Rom einmal beschrieben. Warum also „Rom“? Genau!1/0727


Entdecke, was zähltDas Leitwort der MISEREOR-Fastenaktion 2007 ist eineEinladung. Eine Einladung an den einzelnen und an dieGemeinden, sich auf das Abenteuer Fastenzeit einzulassenund diese Zeit, die uns die Kirche jedes Jahr „anbietet“,zu nutzen. MISEREOR möchte dazu anregen, dasFasten neu zu entdecken: sich auf dieSuche zu machen; herauszufinden, wasdas Wesentliche <strong>im</strong> Leben ist.Die diesjährige Fastenkollekte findetam 5. Fastensonntag am 24./25.März 2007 statt. Spenden an MISERE-OR können auf das Konto 10 10 10bei der Pax-Bank eG (BLZ 370 60193) eingezahlt werden. WeitereInformationen: www.misereor.de


Was zählt,wenn alles möglich scheint,aber nichts mehr sicher?Wie entscheiden,wenn alles seinen Preis hat,aber kaum mehr einen Wert?Auf wen sich verlassen,wenn alles gesagt ist,aber kein Wort mehr gilt?Worauf bauen,wenn alle Grenzen gefallenaber Halt nicht mehr zu finden ist?Er antwortet:Du sollst den Herrn, deinen Gott,lieben mit ganzem Herzen,mit ganzer Seele und mit all deiner Kraft.Das ist das wichtigste und erste Gebot.Ebenso wichtig ist das zweite:Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.(Mt 22,37-39)Großer Gott,lenke und leite unser Fasten.Öffne unsere Herzen, unsere Sinne undunseren Verstand,damit wir Dir begegnen:in unserem Gebet,in unseren Liedern,in unserem Tun undin jedem Menschen, der uns brauchtAmen(aus MISEREOR-Fastenkalender 2007)Bild: Caritas Socialis


Gemeinschaftskrankenhaus BonnSt. Elisabeth · St. Petrus · St. Johannes gGmbHRegistrierte QualitätMit Fortbildungen am Gemeinschaftskrankenhaus Punkte sammelnAlle beruflich Pflegenden können Durch die Registrierung gibt es in Deutschlandzum ersten Mal die Möglichkeit, ähnlichund sollten sich freiwillig bei einerunabhängigen zentralen Registrierungsstellewie schon in anderen europäischen Ländern undder Berufsverbände erfassen lassen. den USA, zuverlässige Daten über die Anzahl derDie hierzu notwendigen Registrierungspunkte in der Berufsgruppe Tätigen, deren Einsatzortekönnen nun auch über die Fortbildungen <strong>im</strong> und Qualifikation zu erheben. Die MaßnahmeGemeinschaftskrankenhaus erworben werden. wird vom Deutschen Pflegerat getragen.Gemeinschaftskrankenhausyschließt symbolisch die TürenDas Gemeinschaftskrankenhaus hung, tarifvertragliche Änderungen, Mehrkosten<strong>im</strong> Energiebereich sowie durch diebeteiligte sich an einer Protestaktionder konfessionellen Krankenhäuser<strong>im</strong> Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn einer Billigmedizin auf Kosten aller, so dieUmsetzung des Arbeitszeitgesetzes, führe zuund hielt am 4. Dezember 2006 eine halbe konfessionellen Krankenhäuser in einerStunde lang die Eingangstüren verschlossen, gemeinsamen Erklärung. Der Patient werdeins Abseits gedrängt. Für Bonn und denum symbolisch auf die drohende Schließungweiterer Krankenhäuser durch die Gesundheitsreformhinzuweisen.aussetzungen mehr als 12,5 Mio. Euro fürRhein-Sieg-Kreis werden unter diesen Vor-In der Zeit von 12.00 Uhr bis 12.30 Uhr die Versorgung der Patienten fehlen. Wartelistenund die Kürzung von Leistungen fürverteilten Mitarbeiter in den Eingangsbereichenvon St. Elisabeth und St. Petrus Patienten werden die Folge sein. ZusätzlichHandzettel an die Besucher, die völlig ungewohntvor verschlossenen Türen standen, Die an der Aktion beteiligten Kranken-sind Arbeitsplätze gefährdet.Redaktionsich aber überwiegend mit der Aktion solidarisiertensetzhäuser lehnen das vorliegende Reformge-als völlig unzulänglich ab und fordernDie massive Mehrbelastung der Krankenhäusereinen echten Neuanfang bei der Reform desdurch die Mehrwertsteuer-Erhö-Gesundheitswesens.Für die beruflich Pflegenden selbst, aberauch für die Arbeitgeber, gilt die Registrierungals Qualitätsprädikat, da nur diejenigensich als registrierte beruflich Pflegendeausweisen dürfen, die entsprechende Qualifizierungsnachweiseerbringen. Für die Pflegendenbedeutet die Registrierung zu zeigen,dass sie auf dem Laufenden bleiben und dieneuesten Erkenntnisse der Pflege kennen. Ineiner Zeit, in der vom Gesetzgeber strengeQualitätskontrollen gefordert werden, ist esunverzichtbar sich kontinuierlich fortzubilden.Pflegende verbessern durch den Nachweiseiner Registrierung zudem ihre Chancenauf dem Arbeitsmarkt. Das Verfahrender Registrierung läuft folgendermaßen ab:Gemeinsam mit einem Anmeldeformular,einem Ausbildungsnachweis und der Erlaubniszur Führung der Berufsbezeichnung beantragenInteressenten die Registrierung beider zentralen Stelle in Potsdam. Eine erneuteRegistrierung nach Ablauf von zwei Jahrenkann nur erfolgen wenn die notwendigen 40Fortbildungspunkte nachgewiesen werden.Ab 1. Januar 2007 können durch Besuchder <strong>im</strong> Gemeinschaftskrankenhaus angebotenenVeranstaltungen Fortbildungspunkteerworben werden. Die Punktwerte sind aufden jeweiligen Teilnahmebescheinigungendokumentiert. Die Anzahl der zu vergebendenPunkte ist von der Registrierungsstellevorgegeben und richtet sich nach der Längeder Veranstaltung. So kann man für eineintägiges Seminar zum Beispiel acht, füreinen 90-Minuten Vortrag zwei Punkte erwerben. Hans-Bernd KösterWeitere Informationen:8www.freiwillige-registrierung.dewww.deutscher-pflegerat.deBonn: Hans-BerndKöster (verantwortlich), Claudia FredrichKontakt: Gemeinschaftskrankenhaus Bonn,Haus St. Petrus, Bonner Talweg 4-6, 53113 Bonn,Haus St. Elisabeth, Prinz-Albert-Str. 40, 53113 Bonn,www.gk-bonn.de, Telefon: 0228/508-1821,Fax: 0228/508-1898, e-Mail: info@gk-bonn.de30 1/07


Katholisches Klinikum KoblenzDie Intensivmedizin ist eine junge Disziplinmit einer schnellen Weiterentwicklung,daher besteht ein großer Bedarfan Fort- und Weiterbildung.Patienten, die in Krankenhäusernbehandelt werden, leiden häufig anmehreren Erkrankungen und müssendaher länger betreut werden. Die Intensivmedizinund Intensivpflege nehmen <strong>im</strong>mermehr an Bedeutung zu. Daher drehte sich aufdem Andernacher Intensivpflegetag alles umMedizin und Pflege.Insgesamt beteiligten sich 120 Ärzte, Pflege-und Intensivpflegekräfte an der Veranstaltung,die von Dr. Horst Ludes, Geschäftsführerdes Stiftshospitals, und Ludwig Klarl,„Intensiv pflegen –professionell handeln“Das Stiftshospital Andernach und dasKatholische Klinikum veranstalteten den1. Andernacher IntensivpflegetagGeschäftsführer des Katholischen Klinikums,eröffnet wurde.Mit der Themenauswahl wurde ein Spiegelbildder pflegerischen und medizinischenLeistungen der beiden Kliniken dargestellt.„Auf der Intensivstation wird keine reineGerätemedizin verwendet. Hier werden diePatienten intensiv durch andere Menschenbetreut“, führte Stefanie Kaufmann-Wehler,Pflegedienstleiterin <strong>im</strong> Stiftshospital undMitorganisatorin der Veranstaltung aus. ZuThemengebieten wie Noninvasive Beatmung,spezielle Lagerungstherapie/kinetische Therapie,aktuelle Verfahren der Thoraxchirurgie,Rean<strong>im</strong>ation, EKG-Diagnostik, Akuttherapiebei Schlaganfall, Patientenverfügung referiertenÄrzte und Pflegende. Mit dieser Veranstaltungwurde eine neue Plattform für Pflegendeund Interessierte <strong>im</strong> Bereich der Intensivpflegegeschaffen. Auch <strong>im</strong> nächsten Jahr wird einIntensivpflegetag stattfinden, dann vielleichtin Koblenz. Kurt S<strong>im</strong>onKongress VereinigungMittelrheinischerChirurgen in BonnThoraxchirurgen des Katholischen Klinikumsstellen neue Operationsmethoden vor„Spezialisierung und Zentrumsbildung“ hieß das zentrale Kongressthemader Vereinigung Mittelrheinischer Chirurgen, die sich<strong>im</strong> vergangenen Herbst in Bonn trafen. Ein Thema, dass sich dasKatholische Klinikum schon lange auf die Fahnen geschriebenhat. Eine besondere Spezialisierung am Katholischen Klinikum istdie Thoraxchirurgie als Teil des Lungenzentrums Koblenz.Bild: Ümit Aydin, Koblenz, 2006Dr. Hürtgen (li.) und sein Team:Stefan Groß, Antje Messerschmidtund Dr. Biruta Witte.Dr. Martin Hürtgen und sein Teamstellten die in Koblenz entwickeltenOperationsmethoden vor. ÜmitAydin berichtete über die mediastinoskopischeSonographie. Dieses spezielle Verfahrenhilft, die Stadieneinteilung des Bronchialkarzinomszu verbessern. Die Ultraschalluntersuchung<strong>im</strong> Brustkorbbereich wird inder Thoraxchirurgie noch verhältnismäßigselten eingesetzt. Hier hat das KatholischeKlinikum eine Vorreiterrolle übernommen.Unter Federführung von Oberarzt Dr. MichaelWolf werden ständig die Grenzen dieser fürden Patienten schonenden Untersuchungsmethodeerweitert.Antje Messerschmidt stellte die Ergebnisseder Koblenzer Thoraxchirurgen mit der videoassistiertenMediastinoskopie vor.Dr. Biruta Witte, Leitende Oberärztin derjungen und dynamischen Abteilung, hat diesesebenfalls von Hürtgen entwickelte Verfahrenintensiv wissenschaftlich untersucht. DieUntersuchungsergebnisse wurden mit großemInteresse in Bonn aufgenommen.Als dritter <strong>im</strong> Bunde berichtete StefanGroß über die klinischen Erfahrungen mitder erweiterten Mediastinoskopie in Koblenz.Das Operationsverfahren ist zwar schon seitden 60er-Jahren bekannt, wird aber wegen derschwierigen Operationstechnik weltweit nurvon wenigen Thoraxchirurgen ausgeführt.Werden die technischen Anforderungen derOperationsmethode gemeistert, lässt sich ohnezusätzliche Belastung für die Patienten dieStadieneinteilung der Bronchialkarzinomeweiter verbessern. Somit können die Therapienoch besser an das Stadium der Erkrankungangepasst und der Erfolg der Behandlung verbessertwerden. Dr. Martin Hürtgen1/0731


Preisverleihung: Schwester Hildegard(Generalrätin der Schwestern vom HeiligenGeist) freut sich gemeinsam mit LudwigKlarl (geschäftsführender Vorstandbe<strong>im</strong> BBT e.V.) und Alfred Ruppel (kaufmännischerDirektor), den Preis entgegenzu nehmen. Als ehemalige Hausoberin <strong>im</strong>Marienhof hat auch sie das Miteinander<strong>im</strong> Klinikum erleben können: „Ich freuemich, dass auch in Zeiten knapper Kassengute Arbeitsbedingungen und christlicheWerte eine Chance haben. DieserPreis ist ein Zeichen, dass die Hausleitungdes Klinikums den richtigen Wegeingeschlagen hat. Ein Dank auch an alleMitarbeiter <strong>im</strong> Haus, die miteinander dasKlinikum zu einem ,Great Place to Work‘machen. Ohne ihr Engagement wäredies nicht möglich.“Foto: Stefan Kup, Berlin 2007Das Katholische Klinikum Koblenz:„Great Place to Work“Ein „Great Place to Work“ ®„... ist ein Arbeitsplatz, an dem man als Mitarbeiterdenen vertraut, für die man arbeitet, stolzauf das ist, was man tut, und Freude hat an derZusammenarbeit mit anderen!“Folgende Punkte zeichnen das Klinikum ausSicht der Veranstalter aus:• Führungskräfte vertrauen auf die gute Arbeitder Mitarbeiter, ohne sie ständig zu kontrollieren.• Führungskräfte zeigen aufrichtiges Interessean mir als Person und nicht nur als Arbeitskraft.• Ich werde hier unabhängig von meiner Personals vollwertiges Mitglied behandelt.• Meine Arbeit hat eine besondere Bedeutungfür mich, ist nicht nur ein Job.• Besondere Ereignisse werden bei uns gefeiert.• Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist einsehr guter Arbeitsplatz.Be<strong>im</strong> Wettbewerb „Bester Arbeitgeber<strong>im</strong> Gesundheitswesen“ erreicht dasKatholische Klinikum Platz 1 in derKategorie 501 bis 2000 Mitarbeiter und Platz 2in der Gesamtwertung.Aussagen der MitarbeiterIch freue mich, wenn Patienten sichwohlfühlen und ich einen Beitrag dazuleisten konnte.Der Wettbewerb „Beste Arbeitgeber <strong>im</strong> Gesundheitswesen2007“ wird vom Great Placeto Work ® Institute Deutschland und dem Forschungsinstitutpsychonomics AG in Zusammenarbeitmit der Initiative Neue Qualität derArbeit (INQA) des Bundesministeriums fürArbeit und Soziales durchgeführt.In einer Feierstunde in Berlin überreichtenAndreas Schubert, Vorstand psychonomicsAG, und Dr. Christa Sedlatschek, Geschäftsführerinvon INQA, am 31. Januar 2007 dieAuszeichnung.Ich arbeite gerne hier, weil wir einmodernes Unternehmen sind und dieFähigkeit zur Veränderung haben.Meine Stationsleitung versteht es,unser tolles Team zu motivieren.Was ein „Great Place to Work“ ist, kannman vielleicht unter folgender Beschreibungzusammenfassen: Ein „Great Place to Work“ist ein Arbeitsplatz, an dem man als Mitarbeiterdenen vertraut, für die man arbeitet, stolzauf das ist, was man tut, und Freude hat ander Zusammenarbeit mit anderen.Beurteilt wurden unter anderem die Beziehungenzwischen Mitarbeitern und Management,die Wahrnehmung der eigenenArbeitstätigkeit und der Einrichtung <strong>im</strong> Ganzen.Themen waren u.a. Kommunikation undZusammenarbeit der Mitarbeiter, die Anerkennungder Leistung sowie Gestaltungsmöglich-32 1/07


pantone 1807 CC0 M100 Y96 K28pantone 307 CC100 M16 Y0 K27Katholisches Klinikum KoblenztDeutschlands Beste Arbeitgeber 200750Bester Arbeitgeber 2007Beste - ListeKatholisches Klinikum Koblenz belegt 35. Platz in derBestenliste (alphabetisch) „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2007“Auch <strong>im</strong> Gesamtwettbewerb, dessen PreisträgerSoftware am GmbH 14. Februar in Berlin bekannt ge-Cisco Systems GmbHConSol*W.L. Goregeben& Associateswurden,GmbHkonnte sich das KatholischeCIBA Vision GmbH3M Deutschland Klinikum GmbH Koblenz mit einem hervorragendem35. Platz behaupten. Vizekanzler FranzHeiligenfeld KlinikenSICK AGE.ON Müntefering, Ruhrgas AG der den bestplatzierten UnternehmenStrategy Consultants die Urkunden GmbH für ausgezeichneteSoziotherapeutische Einrichtung Laufer MühleOC&CSapient Arbeitsplatzqualität GmbHüberreichte, betonte inETHICON GmbHSAP AG Deutschland<strong>im</strong>puls Finanzmanagement AG Deutschlands Beste Arbeitgeber 2007TomTec Imaging Systems GmbHLands‘ End GmbHBeste - ListeMicrosoft Deutschland GmbH 50 (alphabetisch)Schindlerhof, Klaus Kobjoll GmbHEin Great Place to Work® ist...Cisco Systems GmbHVedior Personaldienstleistungen GmbHConSol* Software GmbHRandstad „...ein Deutschland Arbeitsplatz, dem GmbH man als & Co KGW.L. Gore & Associates GmbHMitarbeiter denen vertraut, für die manCIBA Vision GmbHInnovex GmbH3M Deutschland GmbHarbeitet, stolz auf das ist, was man tutHeiligenfeld KlinikenConVista und Consulting Freude hat an der AG ZusammenarbeitSICK AGmit den anderen.“Hexal AGE.ON Ruhrgas AGSoziotherapeutische Einrichtung Laufer MühleSAS Institute GmbHOC&C Strategy Consultants GmbHSapient GmbHFederal Express Europe, Inc.ETHICON GmbHING-DiBa AGSAP AG Deutschland<strong>im</strong>puls Finanzmanagement AGtegut... Gutberlet Stiftung & Co. TomTec Imaging Systems GmbHLands‘ End GmbHTREND MICRO Deutschland GmbHMicrosoft Deutschland GmbHSparda-Bank München eGSchindlerhof, Klaus Kobjoll GmbHVedior Personaldienstleistungen GmbHMünchener Rückversicherungs-Gesellschaft AGRandstad Deutschland GmbH & Co KGInnovex GmbHConVista Consulting AGHexal AGSAS Institute GmbHFederal Express Europe, Inc.ING-DiBa AGtegut... Gutberlet Stiftung & Co.TREND MICRO Deutschland GmbHSparda-Bank München eGMünchener Rückversicherungs-Gesellschaft AGNovartis Pharma GmbHj&m Management Consulting AGEisai GmbHIngram Micro Distribution GmbHKatholisches Klinikum Koblenz - Marienhof und Brüderhausmetafinanz-Informationssysteme GmbHnoventum consulting GmbHPDR Recycling GmbH + Co KGTechniker KrankenkasseVector Informatik GmbHAmerican Express DeutschlandBoehringer Ingelhe<strong>im</strong> DeutschlandRohde & Schwarz GmbH & Co. KGNBC Universal Global NetworksPentasysPhilips GmbHGasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-ErftTexas Instruments Deutschland GmbHsd&m AGKarstadtQuelle Versicherungen AGGreat Place to Work ® Institute Deutschland c/o psychonomics AG • Berrenrather Straße 154-156 • D - 50937 KölnT + 49 (0) 221 - 420 61 - 0 • F + 49 (0) 221 420 61 - 100 • info@greatplacetowork.de • www.greatplacetowork.deNovartis Pharma GmbHj&m Management Consulting AGEisai GmbHIngram Micro Distribution GmbHKatholisches Klinikum Koblenz - Marienhof und Brüderhausmetafinanz-Informationssysteme GmbHnoventum consulting GmbHPDR Recycling GmbH + Co KGTechniker KrankenkasseVector Informatik GmbHAmerican Express DeutschlandBoehringer Ingelhe<strong>im</strong> DeutschlandRohde & Schwarz GmbH & Co. KGNBC Universal Global NetworksPentasysPhilips GmbHGasversorgungsgesellschaft mbH Rhein-ErftTexas Instruments Deutschland GmbHsd&m AGKarstadtQuelle Versicherungen AGchland c/o psychonomics AG • Berrenrather Straße 154-156 • D - 50937 Köln49 (0) 221 420 61 - 100 • info@greatplacetowork.de • www.greatplacetowork.deseiner Eröffnungsrede die besondere Bedeutungeiner mitarbeiterorientierten und innovationsfreudigenUnternehmenskultur.Insgesamt hatten sich 198 Unternehmenum die Auszeichnung „Deutschlands BesteArbeitgeber 2007“ beworben, wovon 50 mitdem Beste-Arbeitgeber-Gütesiegel ausgezeichnetwurden.DeutschlandsBeste Arbeitgeber200750 Beste-ListeTop 3 nach UnternehmensgrößeSonderpreisgewinnerKooperationspartner:Eine Delegation war zur Preisverleihungnach Berlin gereist und stellt sich vor demReichstag zum Erinnerungsfoto.(von links) Die Mitglieder des Direktoriums:Markus Leineweber, Thomas Geltenpoth,Alfred Ruppel, Stefan Kup als Vertreterder MAV, Esther Ehrenstein und SabineRissel, sie organisierten die Befragungund erstellten das „Kultur-Audit“, MichaelLaub (Personalleiter), Renate Brest (Mitglieddes Direktoriums) und Kerstin Keip.Foto: Schwester Hildegard Armbrust,Berlin 2007keiten am eigenen Arbeitsplatz. Hierzu wurdenab Mitte September 250 Mitarbeiter desKlinikums schriftlich befragt; ein Rücklaufvon über 80 % spricht hier für sich. Es wurdenrund 60 Fragen u.a. zu Respekt, Fairness undTeamgeist am Arbeitsplatz beantwortet.In einem weiteren Schritt fand ein „Kultur-Audit“statt. Hier wurden Konzepte desWir sind eine familiäre Einrichtung beider man sich noch grüßt, egal welcherBerufsgruppe man angehört oder welcheQualifikation man hat.Klinikums vor dem Hintergrund der Mitarbeiterorientierunggeprüft.„Ein großer Erfolg für unser Klinikumund eine Motivation für uns alle, den eingeschlagenenWeg weiter zu verfolgen“, freutsich Alfred Ruppel, Kaufmännischer Direktordes Klinikums.Stefan Kup, Mitglied der MAV, freut sich überdas sehr gute Abschneiden be<strong>im</strong> Wettbewerb.„Dieses Ergebnis spiegelt auch die Entwicklungder Zusammenarbeit zwischen Direktoriumund MAV wider. Stolz macht die Platzierung,weil sie zu 2/3 auf den Auswertungen einer aktuellenMitarbeiterbefragung beruht.“ Eva ThielmannDer Ärztliche Direktor des Katholischen Klinikums Koblenz Prof. Dr. Matthias Manz <strong>im</strong>Gespräch mit Vizekanzler Franz MünterferingWer hart arbeitet, kann auch entsprechendfeiern, beides tun wir hinreichend.1/0733


Erstmals trafen sich <strong>im</strong> Marienhof Patientensowie Angehörige von Patienten,die sich einer Sauerstoff-Langzeittherapieunterziehen.Neue Lebensperspektiven gewinnenFranz-Josef Kölzer, selbst LOT-Patientund Initiator für die StützpunkteKoblenz und Hunsrück innerhalbder Deutschen Selbsthilfegruppe LOT e.V.,begrüßte die Interessierten be<strong>im</strong> ersten Treffen.Die Schwerpunkte des Abends waren dasKennenlernen und ein erster Erfahrungsaustausch.„Diese Selbsthilfegruppe sieht es als ihrevordringliche Aufgabe an, Hilfe zur Selbsthilfezu geben, bei Alltagsproblemen mit derO2-Therapie zu beraten und auch ,Nachbarschaftshilfe‘zu leisten“, so Kölzer.Alle Sauerstoff-Patienten, ihre Partnerund Familien werden ermutigt, die für sieneuen und ungewohnten Erschwernisse intechnischen, finanziellen, logistischen undnicht zuletzt psychosozialen Problemen besserzu verarbeiten. Andere, die schon längermit der O2-Therapie leben, haben hier dieMöglichkeit, ihre Erfahrungen positiv einzubringen,selbst aber auch Neues zu erfahren.„Wir freuen uns über das Engagement, dieseGruppe zu gründen, schließlich sollte dieseTherapie nicht so sehr als Einschränkung,sondern als Chance und neue Lebenspers-Eva Thielmann, Koblenz 2006Die DeutscheSelbsthilfegruppeSauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) e.V.hat jetzt einenStützpunkt inKoblenzpektive begriffen werden“, so Dr. WolfgangNeumeister, Chefarzt <strong>im</strong> Lungenzentrum.Das Lungenzentrum unterstützt die LOT-Selbsthilfegruppe. Eva ThielmannDie Selbsthilfegruppe trifft sich jeden1. Dienstag <strong>im</strong> Monat um 18:00 Uhr<strong>im</strong> Katholisches Klinikum Koblenz,Marienhof, Rudolf-Virchow-Straße 7,56073 KoblenzAnsprechpartner: Franz-Josef Kölzer,Tel.: 06746/8356e-Mail: SHG-LOT-Koblenz@gmx.de2007 wird das Ordensjubiläum gefeiert.Zahlreiche Veranstaltungen sind dazugeplant. Einer der Höhepunkte wird derTag der offenen Tür mit Klostermarkt am2. Juni 2007 auf dem Gelände desMarienhofes sein.150 Jahre SchwesternVom Heiligen Geist34 1/07


Katholisches Klinikum KoblenzWenn dasaus dem Takt gerätDie unter der Schirmherrschaft der Deutschen Herzstiftung stehende Herzwoche hatte in diesemJahr den Themenschwerpunkt Herzrhythmusstörungen gesetzt. Im Rahmen einer Informationsveranstaltungfür Interessierte, Betroffene und Patienten informierte das Team der Kardiologischen Abteilungunter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Manz zu diesem Thema. Schwerpunkt des Abendswaren neue Möglichkeiten <strong>im</strong> Bereich der Herzschrittmacher- und Defibrillatortherapie.Prof. Manz referierte über die Symptomeund diagnostischen Möglichkeitenbei Rhythmusstörungen mitzu langsamer und zu schneller Herzschlagfolge.Beschwerden wie Schwindel, Kreislaufkollapsbis hin zu Bewusstlosigkeit könnendie Folge sein. Herzkranke Patienten nachHerzinfarkt und schwer eingeschränkterHerzmuskelleistung können von Rhythmusstörungenmit zu schnellem Herzschlagbetroffen sein. Die Patienten bedürfen einersorgfältigen Abklärung, um dann ein entsprechendesSchrittmacher- bzw. Defibrillatorsystemauswählen zu können.In der Verhinderung des plötzlichenHerztodes sind diese Defibrillatorsysteme –in mehreren Studien nachgewiesen – jedermedikamentösen Therapie überlegen.Neueste Entwicklungen sind in der sogenannten Resynchronisationstherapie zu sehen.Die speziellen Schrittmachersysteme ermöglicheneine Verbesserung der Herzmuskelleistungund eine Synchronisation <strong>im</strong> Ablaufder Erregung der beiden Herzhauptkammern.kurz und knappJubilare30-jähriges Jubiläum:Rosemarie FuschPatienten mit hochgradig eingeschränkterHerzmuskelleistung und einer Erregungsstörungauf Kammerebene, dem so genannten„Linksschenkelblock“, profitieren von derTherapie.Oberarzt Dr. Ralph Rüdelstein erläutertespezielle Herz-Ultraschalltechniken, umdiese Patienten nach entsprechenden Kriterienzu identifizieren. Mit Hilfe modernerEchokardiographie gelingt es, den Ablauf derHerzerregung dreid<strong>im</strong>ensional darzustellen.Vorteil der Maßnahmen ist die schmerz- undstrahlungsfreie Untersuchungsmöglichkeit.Im dritten Vortrag des Abends referierteOberarzt Dr. Reinartz über die operativenImplantationsverfahren. Bei geübter Technikwerden diese Systeme nahezu durchgehendin örtlicher Betäubung schmerzfrei <strong>im</strong>plantiert.Neben den seit vielen Jahren eingebautenklassischen Schrittmachersystemen beizu langsamem Pulsschlag erläuterte er dieOperation bei den komplexen Resynchronisationsgeräten,die einer speziellen Ausbildungund Implantationstechnik bedürfen.Den Reigen beschloss der leitende OberarztDr. Dietmar Burkhardt mit einem Vortragüber das Leben mit Herzschrittmachernund Defibrillatoren. Er erläuterte die Funktionsweiseder Systeme und ging auf dieNachsorgekontrollen und deren Bedeutungein. Mit den heutigen <strong>modernen</strong> Gerätenkönnen vielfältige Informationen über zurückliegendeRhythmusstörungen, die vonden Geräten gespeichert werden, gewonnenund entsprechende Konsequenzen hierausgezogen werden. Besondere Beachtung fanddie Thematik von möglichen Störquellen <strong>im</strong>Alltag für Schrittmacher- und Defibrillatorpatienten.Sowohl in häuslicher Umgebung alsauch am Arbeitsplatz oder bei medizinischenUntersuchungen können Störeinflüsse auftreten,die entsprechender Beachtung bedürfen.Nach den Vorträgen standen die Referentenfür diverse Fragen aus dem gesamtenGebiet der Kardiologie Rede und Antwort.Aufgrund des hohen Zuspruches der Zuhörerist abzuleiten, dass vielen Menschen dieseThematik eine Herzenssache ist und auf großesInteresse stößt. Dr. Dietmar BurkhardRedaktion Koblenz:verantwortlich: Dr. Harald Stotz, Eva ThielmannKontakt: Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof,Rudolf-Virchow-Straße 7, 56073 Koblenz,Brüderhaus, Kardinal-Krementz-Straße 1-5, 56073Koblenz, www.kk-koblenz.de, Telefon: 0261/496-3145 (Dr. Stotz), -9232 (Thielmann), Fax:0261/406-3149 (Dr. Stotz), e-Mail: h.stotz@kkkoblenz.de,e.thielmann@kk-koblenz.de1/0735


Pforte Adieu – WillkommenInformation und ServicezentraleDie 40 Jahre alte Pforte des Marsberger St.-Marien-Hospitals ging in den wohlverdientenRuhestand. Die neue Information und Servicezentrale nahm ihren Dienst AnfangNovember 2006 auf. Ihr Motto: Transparenz und Kundenservice.Am 28. August 1967 nahm das neuerrichtete St.-Marien-Hospital Marsbergseinen Betrieb auf. Jeder, der indas <strong>Krankenhaus</strong> herein und auch wieder herauswollte, kam an einer Person nicht vorbei:dem Pförtner. Er saß seit eh und je in seinemGlaskasten hinter der aufklappbaren Luke wiean einem Bahnhofsschalter und wusste, werwann ein- und ausging. Überhaupt hatte seinArbeitsalltag viel mit dem eines Bahnbeamtengemein. Schranke hoch, Schranke runter, hiereine Durchsage ins Mikrofon sprechen, da eineAuskunft geben.Der Begriff des Pförtners entstand <strong>im</strong>12. Jahrhundert. Er leitet sich aus dem mittelhochdeutschen„pfortenare“ „pfortener“ab und bedeutet Türhüter, vom mittellateinischen„portenarius“. Der Wächter an derKlosterpforte ließ Kranke und Notleidende hereinund Eindringlinge draußen. Heute gibt esden Beruf des Pförtners <strong>im</strong> St.-Marien-HospitalVorher: die Pforte aus den60ern. Nachher: die neue Informationund Servicezentrale.Der Umbau hat sechs Wochengedauert. Foto: Pauli, Marsberg, 2006Redaktion Marsberg:S<strong>im</strong>one Ernst (verantwortlich)Kontakt: St. Marien-Hospital Marsberg,Marienstr. 2, 34431 Marsberg, www.bk-marsberg.de,Telefon: 05251/702-22 55e-Mail: s.ernst@bk-marsberg.delängst nicht mehrin dieser Form. Dasvierköpfige Teamder Servicezentralesorgt dafür, dass dieInformationen fließen. Frank Dirszus, HedwigBalz, Annie Feldmann und Gabi Prior leitenAnrufe weiter, verteilen die Post, verwaltendas Archiv, organisieren die Raumbelegung,weisen den Weg, informieren Angehörige undMitarbeiter, trösten kleine Patienten und vielesmehr, täglich von 6 bis 22 Uhr. Ein besondererService für die niedergelassenen Ärzte ist derÄrztliche Notdienst für die Stadt Marsberg. DieAnrufe gehen in der Servicezentrale ein, wo derAnrufer Name und Kontaktdaten des Diensthabenden Arztes erfährt. Ab 16 Uhr kümmernsich die Mitarbeiter außerdem um die stationärePatientenaufnahme.Seit dem 6. November hat sich das Arbeitsumfeldfür Frank Dirszus und sein Team erheblichgeändert. Nach einer sechsmonatigenPlanungsphase wurde die 40 Jahre alte Pforte innur sechswöchiger Bauzeit komplett abgerissenFrank Dirszus an seinem neuen altenArbeitsplatz.und durch eine moderne Servicezentrale miteinem Rechnungsbüro und einem einladendenRaum für die stationäre Aufnahme ersetzt. Mitviel Eigenleistung durch den technischen LeiterMatthias Pauli und seine Mitarbeiter wurdeninsgesamt 55 Quadratmeter komplett neu verkabeltund saniert. Kostenpunkt: rund 55.000Euro, zu einem nicht unerheblichen Anteilfinanziert aus Mitteln des Vereins des Katholischen<strong>Krankenhaus</strong>es Marsbergs.Das Resultat kann sich sehen lassen:Warmes Kirschholz und Edelstahl kombiniertmit großzügigen Glasfronten und edlerBeleuchtung geben dem Eingangsbereichdes <strong>Krankenhaus</strong>es eine großzügige, freundlicheNote.Hausoberer Heinrich Lake äußert sichzufrieden über den Umbau: „Wir haben einneues Aushängeschild, das die Transparenzund den Servicecharakter unseres Hauses widerspiegelt.“ S<strong>im</strong>one Ernst36 1/07


<strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder MontabaurZwischen Kontinuitätund Innovation60 Jahre HNO am <strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder MontabaurFoto: Hülpüsch, Montabaur, 2006v.l.n.r. Dr. Hanns-Otto Jacke,Dr. Michael Schröter, BruderStephan Geißler (Generaloberer),Dr. Reinhard Lippok (CA, ÄrztlicherDirektor) feierten mit Frank Keller(Kaufm. Direktor, hintere Reihelinks) und Guido Schröer (Hausoberer,hintere Reihe rechts) das60-jährige Bestehen der HNO-Abteilung.In einer feierlichen Stunde ließ BruderStephan Geißler, Generalsuperior derBarmherzigen Brüder in Montabaur, am2. November 2006 die Geschichte von 60Jahren HNO Belegabteilung Revue passieren.Alles begann 1946 mit Sanitätsrat Dr. WernerLadwig, der damals der einzige HNO-Arzt inden noch getrennten Kreisen <strong>im</strong> Ober- undUnterwesterwald war und seine Praxis sowieauch den OP-Trakt noch <strong>im</strong> alten <strong>Krankenhaus</strong>hatte.Aus Altersgründen schied Dr. Ladwig <strong>im</strong>Oktober 1976 aus und wurde von Dr. Hans-Otto Jacke abgelöst, der von der UniklinikHeidelberg-Mannhe<strong>im</strong> kam. Durch ihnwurden nicht nur die so genannten Standardoperationenin der HNO wie z. B. Mandelentfernungenermöglicht, sondern auchneue, gehörverbessernde Operationen <strong>im</strong>Brüderkrankenhaus Montabaur eingeführt.Die räumlichen und operativen Möglichkeitenwurden erweitert durch den Neubauund Umzug 1988 in das neue <strong>Krankenhaus</strong>.Während seiner Belegarztzeit führte Dr. Jackemehr als 18.000 Operationen durch undnebenbei musste er den HNO-Notdienst anWochentagen und Wochenenden verrichten.Dieser HNO-Notdienst für den Westerwaldkreiswurde schließlich 2004 von der KassenärztlichenVereinigung eingestellt. Dr. Jackeging <strong>im</strong> Juli 2005 in den wohlverdientenRuhestand.Seine Belegarztpraxis übernahm nahtlosDr. Michael Schröter, der lange Jahre am Bundeswehrzentralkrankenhausin Koblenz tätigLeistungsangebot am<strong>Krankenhaus</strong> der BarmherzigenBrüder Montabaur erweitertNeue Praxis für Physikalische und RehabilitativeMedizin öffnet am 1. März 2007war. Mit dem Staffelwechsel füllt er das innovativeElement der Abteilung fort und brachtedas operative Equipment auf den modernstenStand. Dr. Nikolina Russeff-EichDas Brüderkrankenhaus Montabaurvollzieht einen wichtigen Schrittzur Abrundung seines Leistungsangebotesund etabliert eine niedergelasseneFacharztpraxis <strong>im</strong> Haus. Dr. Petro Preßler eröffnetam 1. März 2007 seine Facharztpraxisfür Physikalische und Rehabilitative Medizin.In der Nähe des Haupteingangs sind die modernund freundlich gestalteten Räume in denmedizinischen Ablauf des <strong>Krankenhaus</strong>es eingebettet.Hierdurch wird ein weiterer Schritt zurVerzahnung der ambulanten und stationärenPatientenversorgung geleistet. Mit Dr. Preßlersteht dem <strong>Krankenhaus</strong> ein anerkannter Experteals direkter Ansprechpartner für die Fragestellungender Physikalischen und RehabilitativenMedizin zur Verfügung. Im kollegialenMiteinander können die Ärzte der verschiedenenFachbereiche sich austauschen und somitdie Behandlungsqualität für die Patientenweiter erhöhen. Dr. Preßler betont, dass er aneiner engen Zusammenarbeit mit dem <strong>Krankenhaus</strong>interessiert sei – beide Seiten sehenvielfältige Möglichkeiten der Verknüpfung dermedizinischen Leistungsangebote. Die Umsetzungder erforderlichen Schritte kann mit demArbeitsbeginn von Dr. Preßler nun nachhaltigerfolgen. Frank Keller1/0737


<strong>Krankenhaus</strong> derBarmherzigen Brüder MontabaurBild: KNA-Bild, BonnPflege bedeutet heute auch, sich nichtnur um die körperlichen Defizite zu kümmern,sondern auch die seelischen Kümmernissewahrzunehmen und zu lindern.Pflegekräfte am <strong>Krankenhaus</strong> der BarmherzigenBrüder Montabaurtrag der beiden Ordensgemeinschaften, diedie Hilfebedürftigkeit der kranken Menschenals Grundlage für ihre Tätigkeit sahen. Wirsehen <strong>im</strong> Patienten heute unseren Partner.Wir wollen ihm zeigen, wie er seine eigenenMöglichkeiten und Fähigkeiten für den Gesundungsprozessnutzen kann, und helfenihm, seine Selbstständigkeit zu erhalten oderin weiten Teilen wiederzuerlangen. Dies bedeutetoft, sich nicht nur um die körperlichenDefizite zu kümmern, sondern auch die seelischenKümmernisse wahrzunehmen undzu lindern. Um diesem Anspruch gerecht zuwerden, ist es uns wichtig, die Personalent-Eine Auszeit für die PflegeAnspruch und Einsatz in einem christlichen <strong>Krankenhaus</strong>Die caritativ tätigen Orden derBarmherzigen Brüder Montabaurund von Maria Hilf in Trier wurdenaus dem Gedanken heraus gegründet, armenund hilfebedürftigen Menschen Krankenpflegezuteil werden zu lassen. Dieser Grundgedankebest<strong>im</strong>mt heute noch den Geist unseres<strong>Krankenhaus</strong>es. Das heißt, dass sich unsereMitarbeiter mit den christlichen Werten auseinandersetzenmüssen. Wir alle bilden eineDienstgemeinschaft, die von Vertrauen undfördernder Sorge, von Verantwortung undGlaubwürdigkeit, von Toleranz und Gerechtigkeitgeprägt ist.Kurz-PorträtJeder Mitarbeiter hat sich zur Mitarbeitin diesem Haus aus verschiedenen Motivenheraus entschieden. Aber alle Mitarbeitersind gehalten, die christlichen Werte mitzutragen.Dies bedeutet auch, unseren Auftrag,den Dienst am kranken Menschen, <strong>im</strong> Spannungsfeldzwischen christlichem Anspruchund gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungenbestmöglich auszuführen.Dieses Engagement findet heutzutage <strong>im</strong>harten Wettbewerb statt. Unser ständiges Strebennach Qualitätsverbesserungen soll demPatienten zu Gute kommen. Hier schließtsich der Kreis wieder zum Gründungsauf-Renate Sillich ist neue Pflegedirektorin am <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen Brüder MontabaurDas Direktorium am <strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder Montabaur istnun wieder vollständig besetzt: Nach der Berufung des Hausoberen GuidoSchröer zum 1. September 2006 ist ab 1. Dezember 2006 mit Renate Sillichauch die Position der Pflegedirektorin wieder besetzt. Die ausgebildeteKrankenschwester Renate Sillich (43) absolvierte u.a. einen Lehrgang zurLeitung einer Station und eine Fachweiterbildung für die Leitung des Pflegedienstes undAufgaben in der Betriebsleitung. Berufserfahrungen sammelte sie an verschiedenen Krankenhäusernin Deutschland und der Schweiz als Krankenschwester, Stations- und Bereichspflegedienstleiterin.Zuletzt war sie als stellvertretende Pflegedirektorin in Bonn tätig.Foto: Fuchs, BBT e. V.wicklung der Mitarbeiter durch die Angebotefür Aus- und Weiterbildung sicherzustellen.Nur der Mitarbeiter, der sich seiner Stärkenund Schwächen bewusst ist, kann auch anderenMenschen in schwierigen Situationenbeistehen. Dabei ist er nicht alleine, da sichverschiedene Berufsgruppen mit unterschiedlichenFähigkeiten am Versorgungsprozess desPatienten beteiligen. Dazu muss jeder Mitarbeiterseine eigene Profession gut kennen undin der verantwortungsvollen Zusammenarbeitdem Patienten eine qualitativ hochwertigeLeistung bieten. Dass dieser Anspruch hochist, wissen wir und um ihm gerecht zu werden,müssen auch wir manchmal innehaltenund uns sammeln. Eine Auszeit, die uns Mutmachen soll, auch in schwierigen Situationenan unserem Anspruch und Einsatz für Anderefestzuhalten.Renate SillichRedaktion Montabaur:Dr. Nikolina Russeff-Eich (verantwortlich)Kontakt: <strong>Krankenhaus</strong> der BarmherzigenBrüder Montabaur, Koblenzer Straße 11-13,56410 Montabaur, www.bkh-montabaur.de,Telefon: 02602/122-701, Fax:02602/122-737,e-Mail: info@barmherzige-brueder.de38 1/07


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornPartner <strong>Krankenhaus</strong>Werte – Struktur – Zukunft. Unter diesem Motto luden die beidenkatholischen Paderborner Krankenhäuser am 28. Oktober 2006zum Gesundheitstag ins Heinz Nixdorf MuseumsForum.Das Brüderkrankenhaus St. Josef und die St. Vincenz-<strong>Krankenhaus</strong> GmbH nahmen den ersten Geburtstagihrer Kooperation zum Anlass, um ihr breites Leistungsspektrum gemeinsam öffentlich zupräsentieren. Mit insgesamt 50.219 Patienten pro Jahr, 1.302 Betten, 3.078 Mitarbeitern und 150Mio. Euro Umsatz decken die Kooperationspartner mit ihren jeweiligen Partnerhäusern, dem St.-Marien-Hospital Marsberg und dem St. Josefs-<strong>Krankenhaus</strong> Salzkotten gut 70 Prozent der stationärenRegel- und Schwerpunktversorgung der Region ab.In ihrem Grußwort zur Eröffnung des Gesundheitstagesverwiesen die Geschäftsführerindes St. Vinzenz-<strong>Krankenhaus</strong>es,Schwester M. Katharina Mock und derHausobere des Brüderkrankenhauses St.Josef, Bruder Rainer Hellinger, ausdrücklichauf den gemeinsamen christlichen Auftragals katholische Träger sozial-caritativer Einrichtungenzur umfassenden Gesundheitsversorgung.Um die gemeinsamen Wurzeln als barmherzigeSchwestern und Brüder zu betonen,ließen Sr. Katharina und Br. Rainer kurzerhandden heiligen Vincenz von Paul undden seligen Peter Friedhofen sprechen. Aufder Großleinwand verfolgten die Zuschaueramüsiert, wie sich die beiden Ordensgründerüber die chronologischen Grenzen hinwegangeregt über die Gesundheitsreform, städtischeGelder und christliche Werte unterhielten.Der Paderborner Domprobst Dr. WilhelmHentze unterstrich ebenfalls den christlichenAuftrag für eine Gesundheitsversorgung, inder der Mensch <strong>im</strong> Mittelpunkt steht.Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, lobte denmutigen, aber seines Erachtens in der heutigenZeit unerlässlichen Schritt der beidenHäuser, gemeinsame Wege zu beschreiten.An der anstehenden Gesundheitsreformließ Kösters kein einziges gutes Haar, warfder Politik Versagen auf der ganzen Linievor. „Schämen Sie sich, solch einer Reformzuzust<strong>im</strong>men und sie durch den Bundestagzu peitschen“, rief er Kanzlerin AngelaMerkel und ihren Parteikollegen zu. „DerH<strong>im</strong>mel stehe uns bei“, beschloss er seinenVortrag.Foto: S<strong>im</strong>one Ernst, Paderborn, 2006Der selige Peter Friedhofen sagt, was Hausoberer Br. Rainer Hellinger nichtauszusprechen wagt.Agieren statt ReagierenDass sie ihr Schicksal lieber selbst in dieHand nehmen, betonten <strong>im</strong> Anschluss derstellvertretende Kaufmännische Direktor desBrüderkrankenhauses St. Josef Siegfried Rörigund der Hauptgeschäftsführer der St. Vincenz-<strong>Krankenhaus</strong> GmbH Dr. Josef Düllings. Beidezogen eine positive Bilanz der Kooperation.Auch vor der offiziellen Vertragsunterzeichnungam 18. Oktober 2005 <strong>im</strong> PaderbornerRathaus arbeiteten die beiden Häuser bereitszusammen, beispielsweise bei der gemeinsamenFacharztausbildung in der Anästhesiologieoder der sauberen Aufteilung der Fachbereiche.„Es gibt kein medizinische Wettrüstenmehr“, so Rörig. Ein kooperatives Darmzentrumwurde gegründet und beide Krankenhäusersind als einzige <strong>im</strong> Kreis Akademische Lehrkrankenhäuser.Nicht ohne Stolz verwiesen diebeiden Verwaltungschefs auf die Gründung1/0739


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornOffizielle Eröffnung des Gesundheitstags.Von links nach rechts: Dr. Josef Düllings,Hauptgeschäftsführer der St. Vincenz-<strong>Krankenhaus</strong> GmbH, Br. Rainer Hellinger,Hausoberer des Brüderkrankenhauses St.Josef, Siegfried Rörig, stellvertretenderKaufmännischer Direktor des BrüderkrankenhausesSt. Josef, Dr. Rudolf Kösters,Präsident der Deutschen <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,Sr. M. Katharina Mock,Geschäftsführerin der St. Vincenz-<strong>Krankenhaus</strong>GmbH und der PaderbornerDomprobst Dr. Wilhelm Henze.der B+V Zentrallabor GmbH. „Fünf MillionenEuro Aufwand, aus Eigenmitteln finanziert,keine Auslagerung aus dem <strong>Krankenhaus</strong>verbundund eine Weiterbeschäftigung aller Arbeitnehmermit sozial gesicherten Verträgen.“2007 planen die Kooperationspartner dieEinrichtung eines Darmzentrums. Bis zumJahr 2020 hochgerechnet sehen Düllings undRörig <strong>im</strong> Kreis Paderborn 12.000 zusätzlichePatienten. So könnte man eigentlich rechtzuversichtlich in die Zukunft schauen. Beidewollen sich von der unberechenbaren Politiknicht beirren lassen und verkündeten: „Wirgestalten unsere Zukunft.“Den viel beklatschten Festvortrag hieltProf. Dr. Peter Schallenberg, Ordinarius derTheologischen Fakultät Fulda, über Wirtschaftlichkeitund Werte – die Zukunft desUnternehmens <strong>Krankenhaus</strong>.Blutdruck, Balanceund Babypuppen1.500 Besucher informierten sich in dergroßzügigen Industrieausstellung in der Eingangshalledes Forums, ließen am Stand desBrüderkrankenhauses Blutdruck, Blutzuckerund Cholesterin messen und probierten dievon Diabetesberaterin Mathilde Schäfers vorbereitetengesunden Dips. Am Stand des Gesundheitszentrumsversuchten Groß und Kleinauf dem Balancetrainer das Gleichgewicht zuhalten. Auf dem Hindernisparcours ließ sichtrainieren, auf wackeligem Untergrund zulaufen und damit seine Propriorezeptorenzu schulen. Über den theoretischen Hintergrunddieser Übung referierte unterdessen Dr.Wilhelm Dée, Chefarzt der Klinik für Unfall-,Hand- und Wiederherstellungschirurgie. SeinVortrag über Sportverletzungen war einer vonzwölf medizinischen Programmpunkten, diedie Chefärzte beider Häuser zum Gesundheitstagvorbereitet hatten. Der unmittelbareDialog zwischen Ärzten und Laien war sicherdas Erfolgsrezept des Gesundheitstages. DieKrankenpflegeschule nutzte die Plattform,um ein Projekt zum rauchreduzierten <strong>Krankenhaus</strong>zu starten. Hausoberer Br. Rainerund Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Wolfgang Petermannbekundeten spontan großes Interessean der Umsetzung der Kampagne. Am Standder Pflegenden gönnten sich einige Besuchereine Verschnaufpause <strong>im</strong> Hightech-Intensivbett.Be<strong>im</strong> Wiederbelebungstraining für Notärztefrischten Laien das Gelernte aus demErste-Hilfe-Kurs wieder auf. Die Aufteilungder Fachbereiche zwischen den beiden katholischenKrankenhäusern spiegelte sich auchan den Ständen wider. Die Hebammen des St.Vincenz-<strong>Krankenhaus</strong>es präsentierten neuesteTrends rund um das Thema Schwangerschaftund Geburt. Ebenfalls am „Vincenz“ angesiedeltist die Notfallversorgung von Patientenmit Schlaganfall und Herzinfarkt, währenddas Brüderkrankenhaus St. Josef die pneumologischeund urologische Notfallversorgungsicherstellt. S<strong>im</strong>one ErnstKrankenpfleger Ulrich Vosselein (l.) undViktor Kowylin <strong>im</strong> Einsatz.Ein Publikumsmagnet am Stand derPflegenden: das Hightech-Intensivbettzur Dekubitus-Prophylaxe.Stationsleiter Dietmar Kahlerterklärt Br. Rainer neue Technikender Lymphdrainage.Fotos: S<strong>im</strong>one Ernst, Paderborn, 200640 1/07


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornFoto: KNA/Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn,Das Team des Gesundheitszentrumsfreut sich über die erfolgreicheRezertifizierung <strong>im</strong> Rahmen desQualitätsmanagements.Muskeln, Massage,MenschlichkeitPhysiotherapeutin Anja Soethe leitet seit dem1. Juni 2006 das 21-köpfige Team des Gesundheitszentrumsam Brüderkrankenhaus St. JosefPaderborn.Unter der ärztlichen Leitung von PD Dr. Norbert Lindner, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, unddem ärztlichen Leiter für den Bereich EAP Dr. Wilhelm Dée, Chefarzt der Klinik für Unfall-, HandundWiederherstellungschirurgie, kümmern sich ein Sportwissenschaftler, eine Ergotherapeutin,drei Rezeptionsfachkräfte und 16 Physiotherapeuten um das Wohl der ambulanten und stationärenPatienten und seit kurzem auch um die Mitarbeiter des Hauses. Das Gesundheitszentrum <strong>im</strong>Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn bietet auf 950 Quadratmetern in hellen, freundlichenRäumen Physiotherapie, medizinische Bäder, Ergotherapie und Gesundheitssport für jedermann.Bild: S<strong>im</strong>one Ernst, Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, 2006Die Entwicklung der Abteilung lässtsich bereits an den Namen ablesen,die sie <strong>im</strong> Laufe der Zeit getragenhat. Bis in die Mitte der 70er-Jahre sprichtman von der „Bäderabteilung“, in der stationärePatienten ihre Anwendungen in Formvon medizinischen Bädern und Massagen erhalten.Im Laufe der Zeit wurde der Name demLeistungsangebot der Abteilung nicht mehrgerecht und somit in „Physikalische Therapie“umbenannt. In der bis zum Jahr 2000so genannten Abteilung wird vor allem dieerweiterte ambulante Physiotherapie (EAP)aufgebaut. „Viele ehemalige Patienten mitFrakturen, Sprunggelenks-, Schulter- und Ellenbogenverletzungenhaben bereits währenddes stationären Aufenthalts gute Erfahrungenmit der Abteilung gemacht und kommendaher zur ambulanten Weiterbehandlungins Haus zurück“, erklärt Anja Soethe. AuchPatienten, die eine Hüftoperation oder einenBandscheibenvorfall hinter sich haben, sindkeine Seltenheit. Seit dem Jahrtausendwechselnennt sich die Abteilung „Gesundheitszentrum“,doch die EAP bildet weiterhin neben derBehandlung der stationären chirurgischen,internistischen und orthopädischen Patienteneinen Schwerpunkt. Nach stationärem Aufenthaltsowie nach Sport-, Arbeits-, Verkehrs- undFreizeitunfällen sowie bei Beschwerden amHaltungs- und Bewegungsapparat erfahrenPatienten eine gezielte Nachbehandlung <strong>im</strong>Rahmen der ambulanten orthopädischentraumatologischen Rehabilitation.Beckenboden, Schmerztherapieund LungensportNeu ist die Spezialisierung und zielgruppenspezifischeAusarbeitung von Behandlungskonzepten.Zurzeit entwickelt die 29-jährige Abteilungsleiterin zusammen mit denjeweiligen Fachärzten drei neue Programme,die genau auf die Zentrenbildung des BrüderkrankenhausesSt. Josef Paderborn zugeschnittensind: Urologie, Schmerztherapieund Pneumologie. „Im gesamten Hochstiftgibt es noch keine Lungensportgruppe. Wirhätten damit ein Alleinstellungsmerkmal.“1/0741


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornTherapeut Markus Striewe legt Hand anden Arm.Einen erneuten Qualitätsbeweis erhieltdas Gesundheitszentrum <strong>im</strong> August 2006 mitder erfolgreichen Rezertifizierung <strong>im</strong> Rahmendes Qualitätsmanagements. Seit dem 7.August 2003 ist das Gesundheitszentrum nachDIN ISO EN 9001:2000 zertifiziert.Thoraxchirurg Oberarzt Dr. Guido Scholzund Internist Oberarzt Dr. Hans-ChristianBuschmann werden die gezielte Atemtherapieund das spezielle Training zur Erhöhungdes Lungenvolumens aus ärztlicher Sicht betreuen.„Der Nutzen für den Patienten liegtaber auch <strong>im</strong> gegenseitigen Erfahrungsaustauschmit Gleichgesinnten“, betont Soethe.Tipps für den Alltag sollen das Programmabrunden.Ein ähnliches Konzept hat die dynamischejunge Frau bereits für Menschenmit Diabetes <strong>im</strong> Kopf. „Später könnteman auch ein Programm für Krebskrankeanbieten“, überlegt sie laut. An Ideen fehlt esihr nicht und bei der Umsetzung kann sie sichauf ihre langjährige Berufserfahrung und aufihr motiviertes Team verlassen. Die ständigeWeiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen undMitarbeiter liegt der Chefin sehr am Herzen:„Jeder Mitarbeiter hat seinen Behandlungsschwerpunkt.Obwohl alle flexibel einsetzbarsind, hat doch ein jeder eine gewisse Vorliebe,die ich gerne fördere, zum einen, um die Motivationzu steigern und meinen Mitarbeiternzu zeigen, dass ihre Arbeit geschätzt wird. Zumanderen kommen die neu erlernten Technikenja wieder dem Patienten zugute. Mir istes besonders wichtig, dass der Erkrankte <strong>im</strong>Zentrum der Behandlung steht. Wir gehen aufseine individuellen Bedürfnisse ein. Um meinePatienten und ihre Krankengeschichte besserzu kennen, gehe ich beispielsweise jede Wochebei der Chefarztvisite mit.“Foto: KNA/Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, 2006Kurse für jedermannUnter diesem Motto veranstaltet das Gesundheitszentrumnun Kurse wie Wirbelsäulengymnastik,„Fit und Aktiv am Gerät“,Seniorengymnastik, Hüft- und Knieschule(auch <strong>im</strong> Bewegungsbad). Die ersten beidenKurse sind bereits ausgebucht und stoßen vorallem bei den Mitarbeitern des Hauses auf großeResonanz, nicht nur wegen der reduziertenPreise. Auch mit einer anderen Aktion habendie Therapeuten des Gesundheitszentrumsmomentan gut zu tun. Jeder Mitarbeiter desBrüderkrankenhauses St. Josef kann sich zueiner kostenlosen zehnminütigen Massageanmelden. Stationsleiter Dietmar Kahlert hattedie PRIMA-Idee zur Burn-Out-Prophylaxe.Verhandlungen mit den großen Krankenkassenzur dauerhaften Finanzierung und Weiterführungdes Projekts laufen bereits.Be<strong>im</strong> Thema Krankenkassen und Gesundheitsreformwird Soethe nachdenklich: „Wirdürfen auch in Zukunft die finanziell schwächergestellten Kunden nicht vergessen. Patientist Patient, da gibt es keine Unterschiede. Manmuss in Zukunft nach neuen kreativen Finanzierungsmethodensuchen, auch mit wenigenMitteln kann man viel erreichen, wenn man siegezielt einsetzt.“ S<strong>im</strong>one ErnstInfos: gesundheitszentrum@bk-paderborn.deAuf individuelle Betreuung legt das Team des Gesundheitszentrums großen Wert.Bild: Jan Baum/Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, 200642 1/07


Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornBei einer Live-Übertragung ausdem OP erlebten nervenstarkeMedizininteressierte hautnah,wie Chefarzt Dr. Norbert Lindnerund sein Team einem anonymenPatienten ein neuesHüftgelenk einsetzen.Die Zuschauer verfolgen live am Bildschirm, wie der Hüftkopf unter großer Kraftanstrengungaus der Hüftpfanne gestemmt wird. Oberarzt Dr. Stefan Fabian erläutertdie einzelnen Operationsschritte und beantwortet die Fragen.Live dabei und ganz nah dranFotos: Neue Westfälische, Johann Vollmer, Paderborn, 2006Gebannt starren die 60 Zuschauerauf den Bildschirm in der OrthopädischenAmbulanz. Als Lindnerzum präzisen 8cm-Schnitt ansetzt, hört mannur ein leises „Oh Gott, oh Gott“. Die meistenverfolgen haargenau wie sich die Operateuredurch die Haut-, Fett- und Muskelschichtenarbeiten, um schließlich Hüftkopf und -pfannefreizulegen.Jeder Schritt und Schnitt wird von OberarztDr. Stefan Fabian erklärt. Er steht <strong>im</strong> Zuschauerraumund beantwortet geduldig die Fragender Besucher. Im Publikum sitzen Schüler,Oberarzt Dr. Stefan Fabian und ChefarztPriv. Doz. Dr. Norbert Lindner, ein eingespieltesTeam in Sachen Moderation undOperation.bereits Operierte, Patienten, denen eine solcheOperation noch bevorsteht, Pflegende undmedizinisch Interessierte. Über eine Standleitungkann Fabian auch mit dem OP-Teamkommunizieren. Diese Hüftoperation ist dieerste der drei Live-Operationen, die an diesemMorgen auf dem Programm stehen. Spätersetzen die Orthopäden noch eine Knieprotheseein und führen einen Oberflächenersatz amHüftgelenk nach Mc Minn durch.Dem Patienten die ÄngstenehmenBereits <strong>im</strong> vergangenen Jahr war die Direktübertragungaus dem OP auf große Resonanzgestoßen. Auch für diesen Morgen habensich 180 Menschen angemeldet. LindnersKonzept geht auf. „Mit dem Angebot wollenwir vor allem aufklären, Ängste nehmen undfalsche Vorstellungen beseitigen“, erläuterter <strong>im</strong> Vorfeld. Inzwischen stemmt OP-LeiterOberarzt Dr. Dirk Baumann mit sichtbargroßer Kraftanstrengung den Hüftkopf ausder Hüftpfanne. „Das ist ein echter, ostwestfälischerKnochen“, witzelt Lindner und dasPublikum staunt beeindruckt, als der riesigeverknorpelte Hüftkopf zum Vorschein kommt.Mit einer batteriebetriebenen Maschine frästLindner nun die erkrankten Knochen- undKnorpelanteile der Hüftpfanne ab. „Wirmachen hier nichts anderes als ein Schreinermeister“,untertreibt Lindner. Wenn dieOberfläche wieder glatt wie ein Kinderpopo ist,wird die künstliche Pfannenschale zementfrei<strong>im</strong> Beckenkopf verklemmt und eine Kopfkappemit Knochenzement auf dem Stumpf desOberschenkelhalses fixiert. „Wir verwendennur hochwertige Prothesen, sie halten etwa 15bis 20 Jahre“, betont Fabian. Paul Spieke, dermit seiner Frau <strong>im</strong> Publikum sitzt, meint: „Dawürd’ ich am liebsten mittüfteln“, als er dieÄrzte mit Bohrmaschine, Hammer und Fräsehantieren sieht. Er schaut sich den Eingriffan, da er selber bald operiert wird.Keine Stunde dauert der Eingriff, währenddie Assistenzärzte noch die Wunde vernähen,kommt Lindner aus dem OP, die Zuschauerbegrüßen ihn mit tosendem Applaus. ProJahr werden <strong>im</strong> Brüderkrankenhaus rund120 min<strong>im</strong>al invasive Gelenkersatz-Operationendurchgeführt. Vorteil ist, dass der Patientdurch den kleinen sechs bis acht Zent<strong>im</strong>eterlangen Schnitt nur 100 bis max<strong>im</strong>al 400 MilliliterBlut verliert. Muskeln und Sehnen werdenzur Seite geschoben und damit geschont.Der Patient kommt so schneller wieder auf dieBeine. S<strong>im</strong>one ErnstRedaktion BrüderkrankenhausSt. Josef Paderborn:S<strong>im</strong>one Ernst (verantwortlich)Kontakt: Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn,Husener Str. 46, 33098 Paderborn, www.bk-paderborn.de,Telefon: 05251/702-2255,e-Mail: s.ernst@bk-paderborn.de1/0743


Auf dem schneeweißen Tischtuch liegen 15 schlichte Kreuze.Eine Kerze brennt. 20 Menschen haben sich an diesem Abendeingefunden, der Einsegnung eines neuen Zuhauses für zehnBewohner der Behindertenhilfe beizuwohnen. Es ist ein kleinesFest, aber eine große Geste an den Frieden, die Wärme undBehaglichkeit, den Schutz und die Würde, die diesem Haus undseinen Bewohnern darin angedeihen soll.Wieder ein neuesLichtWas ist das, was da bedachtwird, welche Bedeutung wirdihm gegeben, welche Hoffnungund freudige Erwartung gibt es? Es istja nur ein Haus, ein einfaches, mitten in derStadt Saarbrücken, alt dazu. Es könnte unsbest<strong>im</strong>mt viele Geschichten erzählen von denMenschen, die darin wohnten, von den Zei-ten, die darin durchlebt wurden. Aber auch:„…Jedem Anfang wohnt ein neuer Zauberinne…“.Dieses Haus ist eine Einladung: An alleBewohner, die seit dem Oktober 2006 dortwohnen und leben. An die Mitarbeiter, die dieBewohner dort begleiten, an die Nachbarn,Freunde, Familien und den Unbekannten, dernach dem Weg fragt oder eine Hilfe sucht.Die feierliche Einsegnung am 13. November2006 beschloss die lange Suche nacheinem Haus, die vielen Umbauarbeiten, dieVorbereitungen der Bewohner, mit den damitverbundenen Sorgen, Gedanken und Wünschen.Und gleichzeitig ist sie der Beginnfür das Neue, Unbekannte, das Wahrwerdenvon Träumen, Ideen, Hoffnungen und Wünschen. Frank JordanKonvent indischer Ordensschwesternzieht in die ehemalige Klausur derBarmherzigen BrüderZum 1. Oktober 2006 begannSchwester Mercy ausTrier auf unserer WohngruppeSt. Vinzenz 1 ihre Arbeit alsAltenpflegerin. Sie bildet praktischdie Vorhut für einen Konvent von indischen Schwestern, der zum 1.Mai 2007 in die ehemalige Brüderklausur der Barmherzigen Brüder<strong>im</strong> Haus St. Josef einziehen wird. Die Bewohner und Mitarbeiter derBarmherzigen Brüder in Rilchingen freuen sich, dass nach dem Weggangdes Brüderkonvents eine neue Gemeinschaft von Ordensmitgliedernnach Rilchingen kommt. Auch die Pfarrei St. Walfridus begrüßtden Schritt der indischen Ordensschwestern und freut sich, dass in derGemeinde Rilchingen Ordensleute wieder sichtbar und erlebbar sind.Schwester Mercy und eine Mitschwester werden <strong>im</strong> Haus St. Vinzenzin der Altenpflege eingesetzt. Eine weitere Mitschwester wird– nachdem sie Deutsch gelernt hat – die Ausbildung zur Altenpflegehelferin<strong>im</strong> Haus St. Vinzenz absolvieren.Diese drei Schwestern werden zunächst den Konvent bilden, wobeieventuell ein oder zwei weitere Schwestern <strong>im</strong> Laufe des Jahres 2007bzw. 2008 dazu stoßen werden. Die Initiative dieser guten Neugründungging von unserem Vorsitzenden des BBT e. V., Bruder PankratiusHerzog, aus. Leider war der Beginn von Schwester Mercy von einemkleinen Unfall gekennzeichnet. Unser Pater Engelbert versuchte, ihrdas Fahrradfahren beizubringen, wobei sie sich einen Außenbandrisszuzog. Nach diesen ersten Fehlversuchen wird sie nun das Autofahrenin Kleinblittersdorf erlernen, da ohne fahrbaren Untersatz in einerländlichen Region die Fortbewegung etwas schwierig wird. Alfred Klopries44 1/07


Barmherzige Brüder RilchingenWeihnachtsmarkt2006Der Weihnachtsmarkt der Barmherzigen Brüder und des Vereinsfür Dorfentwicklung Rilchingen-Hanweiler bot an 48 Ständenein breit gefächertes Angebot und gehört somit zu den größtenWeihnachtsmärkten an der Oberen Saar.Als absolut außergewöhnlich bei diesemWeihnachtsmarkt gilt die hervorragendeKooperation zwischenden Barmherzigen Brüdern und den ortsansässigenVereinen. Ein positives Beispiel gelebtenGemeinwesens wird hier demonstriert.Sowohl kulinarisch als auch künstlerischwurde <strong>im</strong> st<strong>im</strong>mungsvollen adventlichen Ambientedes Parks vieles geboten. Künstler ausder Umgebung zeigten ihre Werke, so zumBeispiel konnte man eine erlesene Auswahlan handgefertigten Krippen bewundern undnatürlich auch erwerben. Viele wunderschöneHandarbeiten <strong>im</strong> Park und <strong>im</strong> Foyer des Altenhe<strong>im</strong>sSt. Vinzenz konnten bestaunt werden.Highlight war auch in diesem Jahr wieder derStand der Behindertenhilfe der BarmherzigenBrüder, der mit seinen liebevoll gestaltetenProdukten aus Holz und Keramik die Besucheranlockte.Die Bläsergruppe des Blasorchesters Rilchingensowie der Gospelchor aus Kleinblittersdorfsorgten mit adventlicher Musik für dieentsprechende St<strong>im</strong>mung. Sehr zur Freudeder kleinen Besucher war der Nikolaus zu Gastund verteilte Süßigkeiten.Ulrike BurghardRedaktion Rilchingen:Alfred Klopries (verantwortlich)Kontakt: Barmherzige Brüder Rilchingen,Peter-Friedhofen-Straße 1, 66271 Kleinblittersdorf/Rilchingen, www.bb-rilchingen.de,Telefon: 06805/960-1131, Fax: 06805/960-1134e-Mail: a.klopries@bb-rilchingen.de1/0745


Kunst-Werkstatt-AtelierEine VernissageErst <strong>im</strong> vergangenen Herbst 2006 öffnete das Kunst-Werkstatt-Atelier <strong>im</strong> ehemaligenGewächshaus der Barmherzigen Brüder Saffig seine Pforten. Dank der Unterstützungdurch die „Aktion Mensch“, die Aktion „Aktiv vor Ort“ der RWE und des eigens gegründetenFördervereins „Kunst und Therapie“ konnte sich dieses einmalige Angebot schnelletablieren.Das jedenfalls findet auch die Leiterin des Ateliers, die Kunsttherapeutin Bettina Czerlitzki,und weist stolz auf die vielen Kunstwerke hin, die die Atelier-Wände schmücken. „UnserAngebot wird sehr positiv von den Klienten des Sozialen Zentrums für Menschen mit Behinderungenund der Fachklinik hier in Saffig angenommen“, erläutert Czerlitzki die Resonanzder ersten Monate und plant, demnächst auch andere künstlerische Formen wie etwa Theaterin das Angebot aufzunehmen.Eine kleine Auswahl der Bilder hat sie für diese FORUM-Ausgabe zusammengestellt. Wermehr sehen und erfahren möchte: Der Weg in das Kunst-Werkstatt-Ateilier, direkt neben derGaststätte „Schänzchen“ lohnt auf jeden Fall. Das Atelier ist werktags von 9.00 Uhr bis 12.00Uhr und von 13.00 Uhr bis 17.30 Uhr (freitags bis 15.00 Uhr) geöffnet.Kooperation vereinbartFoto: Otmar Lohner, SaffigRolf Müllender, Fachbereichsleiter der Fachdienste, Anke Thullen, PsychologischerDienst, Geschäftsführer Ingmar Hannappel (alleHeinrich-Haus gGmbH) sowie KaufmännischerDirektor Werner Mayer, Stv. Hausoberer Frank Mertes sowie Jupp Engels,Leiter Förder- und Betreuungsbereich, und Manfred Nelius, Bereichsleiter SozialesZentrum der Barmherzigen Brüder Saffig, freuen sich über den erfolgreichen Abschlussder Kooperationsvereinbarung.Die Barmherzigen Brüder Saffighaben kürzlich eine Kooperationsvereinbarungmit dem Berufsbildungswerkder Heinrich-Haus GmbH in Neuwiedgeschlossen. Darin wird eine enge undvertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Zielder Angebotserweiterung für die Klienten beiderEinrichtungen vereinbart. Hintergrund ist,dass die Entwicklung der Leistungserbringungpsychisch kranker und behinderter Menschenverstärkt eine enge Zusammenarbeit und Vernetzungder Dienstleistungen der einzelnenAnbieter sozialer Arbeit in diesem Feld fordert.Otmar LohnerRedaktion Saffig: Otmar Lohner(verantwortlich), Frank Mertes, Jörg NagelKontakt: Barmherzige Brüder Saffig,Pöschstraße 18, 56648 Saffig, www.bb-saffig.de,Telefon: 02625/31-124, Fax: 02625/31-100,e-Mail: o.lohner@bb-saffig.de46 1/07


Barmherzige Brüder SchönfelderhofInformationstagung derHe<strong>im</strong>beiräte in der Region TrierAuf Einladung des Staatssekretärs und LandesbehindertenbeauftragtenDr. Richard Auernhe<strong>im</strong>er fand am11. Oktober 2006 in der Peter-Friedhofen-Halle desSchönfelderhofes ein Treffen der He<strong>im</strong>beiräte in derRegion Trier statt. Vertreter aus dem Ministerium fürArbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, vom Landesamtfür Soziales, Jugend und Versorgung, von derStadt Trier und der He<strong>im</strong>aufsicht Trier informierten dierund 25 angereisten He<strong>im</strong>beiräte über aktuelle Themen.Besonderes Anliegen war aber der gegenseitigeErfahrungsaustausch.Dr. Auernhe<strong>im</strong>er begrüßt die Teilnehmer derInformationstagung in der Peter-Friedhofen-Halle.Zwei Arbeitsgruppen wurden gebildet.Eine hatte den Erfahrungsaustauschzur Arbeit der He<strong>im</strong>beiräte zum Thema,die andere befasste sich mit dem Persönlichenund dem Trägerübergreifenden Budget.Nach der Arbeit in den Gruppen trafen sich dieTeilnehmer in der Peter-Friedhofen-Halle, woinzwischen Staatssekretär Dr. Auernhe<strong>im</strong>ereingetroffen war. Er begrüßte alle Anwesendenund war neugierig auf die Ergebnisse und Erfahrungenaus den Arbeitsgruppen.Die AG „He<strong>im</strong>beiräte“ konnte konkreteVorschläge zur Verbesserung der Arbeit vor Ortmachen. So hat beispielsweise eine protokollierteHe<strong>im</strong>beiratssitzung und die Informationan die Verantwortlichen mehr Gewicht als einbloßer Zettelkasten, in dem die Anliegen derBewohner gesammelt werden.In der AG „Persönliches Budget“ hatte GabrieleRummel aus Trier über ihre Erfahrungenmit dem Persönlichen Budget berichtet. Sie beziehtals Erste in ganz Deutschland das TrägerübergreifendeBudget und konnte zahlreicheRedaktion Schönfelderhof:Peter Mossem (verantwortlich)Kontakt: Barmherzige Brüder Schönfelderhof,54313 Zemmer, www.bb-schoenfelderhof.de,Telefon: 06562/3453,Fax: 06562/932596,e-Mail: gpa.fidei@bb-schoenfelderhof.deAngeregte Diskussion bei der Vorstellung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen(von links: Dr. Auernhe<strong>im</strong>er, Matthias Rösch, Sozialministerium,Gabriele Rummel, Budgetnehmerin).Vorteile der „Hilfen aus einer Hand“, die sichbei ihr aus der Arbeits- und Freizeitassistenz zusammensetzen,aufzeigen.Konkrete und sehr anschaulich vorgetrageneInformationen zum TrägerübergreifendenBudget von Franz Bonfig von der StadtTrier rundeten das Thema ab, dessen Ziel u.a.darin besteht, möglichst viel Selbstbest<strong>im</strong>mungfür den Einzelnen zu bewirken.Matthias Rösch vom Sozialministeriumspannte den Bogen noch weiter. Am Beispielder Bildung regionaler Verbünde legte er dar,wie das aus dem Budget zur Verfügung stehendeGeld eingesetzt werden kann und wie z.B.Wohnangebote für behinderte Menschen inZukunft geplant werden sollten, damit Ziele wieWohnen in der eigenen Wohnung bzw. in einerüberschaubaren WG, Wünsche und Wahlmöglichkeiten,ein Höchstmaß an Privatsphäre, sozialeKontakte, Teilhabe am gesellschaftlichenLeben, Selbstbest<strong>im</strong>mung und Gemeindenäheverwirklicht werden können.Abschließend bedankte sich Dr. Auernhe<strong>im</strong>erbei den He<strong>im</strong>beiräten für ihre Arbeit.Regelmäßige Treffen und Tagungen sollen siein ihrer Tätigkeit unterstützen und deutlichmachen, dass sie von Ministerien, Ämtern etc.als wichtige Partner angesehen werden.Durch die Informationen aus erster Hand,die von den He<strong>im</strong>beiräten an die Bewohnerweitergegeben werden, sollen bestehende Angebotewie das Trägerübergreifende Budgetvon möglichst vielen genutzt werden, damitjeder nach seinen Vorstellungen gefördertwerden und möglichst selbstbest<strong>im</strong>mt lebenkann. Ulrike Schmid1/0747


Mit dem „Budget für Arbeit“auf den 1. ArbeitsmarktSt. Bernhards-Werkstätten ziehen positive Bilanz für 2006Mechthild Mendgen <strong>im</strong> Hofladen TrierMechthild Mendgen arbeitet als Mitarbeiterin<strong>im</strong> Hofladen Trier und steht seitdem 3. August 2006 in einem sozialversicherungspflichtigenArbeitsverhältnis beiden Barmherzigen Brüdern Schönfelderhof.Mendgen sieht ihre Situation so:„Ich kenne die Tätigkeit <strong>im</strong> Hofladenbereits seit Juli 2004 und seit dem 3. August2006 bin ich <strong>im</strong> Budget für Arbeitund somit Mitarbeiterin der BarmherzigenBrüder Schönfelderhof.Das Budget für Arbeit gibt psychischerkrankten Menschen die Chance, ihrSelbstwertgefühl wieder zu finden undzu stärken. Es gibt mir das Gefühl, wiederzur Gesellschaft dazuzugehören.Das Projekt Budget für Arbeit beinhaltetviel von dem, was mit Empowerment erreichtwerden soll:• aktiv sich einbringen• sich engagieren• auf eigenen Beinen zu stehen und seinenMann zu stehen.Ich habe den Leitfaden der BarmherzigenBrüder gelesen und finde, dassdas Projekt mit den Inhalten vergleichbarist, nämlich benachteiligten Menschenzu helfen.Wenn man eine berufliche Perspektivehat, kann man bei richtiger Anleitungund Zuspruch auch Arbeiten übernehmen,die man sich sonst nicht zutrauenwürde, z. B. das Arbeiten mit Metzgereiprodukten.Die Umsetzung Budgetfür Arbeit hat organisatorisch bei mirproblemlos und schnell funktioniert; nur<strong>im</strong> Kopf muss ich das noch richtig verarbeiten.“Es ist schon <strong>im</strong>mer Aufgabe der Werkstattfür behinderte Menschen (WfbM)gewesen, Menschen dahingehend zuunterstützen, dass ihnen eine Teilhabe amArbeitsleben ermöglicht wird. Wobei hier dieEingliederung, sprich die Integration auf denallgemeinen Arbeitsmarkt, als oberstes Ziel definiertwurde. Diese Integrationsverpflichtungist in der Werkstättenverordnung bereits seit1980 formuliert. Die Umsetzung führte jedochseit jeher ein stiefmütterliches Dasein. Daranänderte auch eine Ergänzung <strong>im</strong> Absatz 4zum § 5 der Werkstättenverordnung <strong>im</strong> Jahre1996 nichts. Hier werden die Werkstätten fürbehinderte Menschen deutlich in die Pflichtgenommen, Voraussetzungen zu schaffen undgeeignete Maßnahmen durchzuführen, dieder Förderung des Übergangs von behindertenMenschen auf den allgemeinen Arbeitsmarktdienen.Drei wesentliche Gründe könnten für dieoft sporadische Umsetzung des Integrationsauftragesin Betracht kommen:1. Die angespannte Situation am allgemeinenArbeitsmarkt mit derzeit 4,24 Mio. Arbeitslosen(Sept. 2006)2. Für eine erfolgreiche Integration in denallgemeinen Arbeitsmarkt kommen offensichtlichnur „Leistungsträger“ der Werkstättenin Betracht.3. Den Werkstätten stehen nur sehr wenigegeeignete Instrumentarien für behinderteMenschen mit einer vollen Erwerbsminderungzur Verfügung, die auch potenziellenArbeitgebern schmackhaft zu machen wären.(Eine volle Erwerbsminderung ist dieVoraussetzung zur Aufnahme in eine WfbMund bedeutet eine Leistungsfähigkeit bis zu3 Stunden über den Tag gesehen)Nun ist festzustellen, dass nach dem vielbeschworenen Paradigmenwechsel sich aufdiesem Gebiet einiges bewegt hat. Nicht nurdas Recht auf Teilhabe am Arbeitsleben wirdpropagiert, sondern auch Anforderungen wie:• das Recht auf Selbstbest<strong>im</strong>mung,• Empowerment,• Einflussnahme des Werkstattrates auf Entscheidungen,die in der WfbM getroffenwerden,• es wird verhandelt statt behandelt, d.h. beispieksweisedie gemeinsam mit Klientenfestgelegten Betreuungsleistungen oder diegemeinsame Verständigung von Hilfeplanungund sich daraus ableitenden MaßnahmenAufgrund der vielfältigen Veränderungensind die Werkstätten gefordert, sich allen Facettender zukünftigen Entwicklung zu stellenund das nicht nur vor dem Hintergrund derdesaströsen Entwicklung der Eingliederungshilfeund der damit einhergehenden Sparzwängeder Kostenträger. Ob sich der derzeitigeWandel in die opt<strong>im</strong>ale Richtung vollzieht,vermag <strong>im</strong> Moment jedoch niemand zu prognostizieren.Fest steht – es wirddaran gearbeitet.In einer Zielvereinbarung vom 20. Februar2006 wurde in Rheinland-Pfalz ein Zeichenzur Stärkung der Integration von Menschenmit Behinderungen <strong>im</strong> Arbeitsleben und zumÜbergang auf den allgemeinen Arbeitsmarktgesetzt.Der Integrationsmanager Bruno Wallenborn <strong>im</strong>Telefongespräch mit der Fa. S&D in Zemmer.48 1/07


Barmherzige Brüder SchönfelderhofBeteiligt waren:• das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familieund Gesundheit• die Liga der Spitzenverbände der FreienWohlfahrtspflege in Vertretung der LAGWfbM Rheinland-Pfalz• kommunale Spitzenverbände Rheinland-Pfalz• Bundesagentur für Arbeit• Werkstatträte der Werkstätten für behinderteMenschen und• Verbände der Behindertenhilfe.Aus dieser Vereinbarung und den sich daranangefügten Projekten sowie deren Handlungsempfehlungen(hier besonders das ProjektArbeitsweltbezogene IntegrationsModellein der WfbM AIM) erwuchs ein Instrumentarium,das auf die WfbM zugeschnitten ist:Das Modellprojekt„Budget für Arbeit“Das Modellprojekt ist bis Ende des Jahres2006 anberaumt und auf ausgewählte Kommunenin Rheinland-Pfalz und deren Werkstättenverteilt. Es handelt sich um die RäumeBitburg-Prüm, Mayen, Mainz, Worms undLandstuhl. Schließlich soll das Modell in ganzRheinland-Pfalz eingeführt werden. Einebundesweite Übernahme ist später denkbar.Das Budget für Arbeit spielt <strong>im</strong> Integrationsprozesseine zentrale Rolle, da es dieFinanzierung nach erfolgter Vermittlung zwischenArbeitnehmer, Kostenträger, Arbeitgeberund WfbM regelt. Es ist eine Geldleistung derEingliederungshilfe nach dem SGB XII undder Ausgleichsabgabenverordnung für werkstattbeschäftigtebehinderte Menschen.Was aber hat das allesmit den St. Bernhards-Werkstätten zu tun?Die St. Bernhards-Werkstätten sind Teilnehmeran diesem Modellprojekt (Raum Bitburg-Prüm)und mit der Einführung einerneuen Organisationsstruktur seit dem 1. Juli2006 auf dem Schönfelderhof, wurde auch diezukünftige Entwicklung der Werkstatt und derKostenlandschaft insoweit besonders berücksichtigt,dass neben anderen eine Stabstelle Integrationsmanagementeingerichtet worden ist.Was versteht man nun unterIntegrationsmanagement?Integrationsmanagement ist die Summealler Maßnahmen des Rehabilitationsprozessesinnerhalb und außerhalb der WfbM, diezur Vorbereitung und Begleitung auf den allgemeinenArbeitsmarkt dienen.Hinter dieser Definition verbirgt sich alsonichts anderes als das, was schon seit geraumerZeit in der Werkstättenverordnung niedergeschriebenist. Der Integrationsmanagerhat unter anderem die Aufgabe, den Prozessder Integration durch geeignete Maßnahmenumzusetzen. Hierzu gehören beispielsweise:• Akquisition von potenziellen Klienten• Akquisition von potenziellen Arbeitgebern• Akquisition von Praktikumsstellen• Individuelle Beratung und Begleitung• Koordination von Hilfen.Aktueller Stand der Integrationsmaßnahmender St. Bernhards-Werkstätten für dasJahr 2006:• Mehrere individuell vereinbarte Praktikumsstellenzur Belastungserprobung konntenzur Verfügung gestellt werden• Zwei Personen konnten ohne Förderung aufden allgemeinen Arbeitsmarkt vermitteltwerden• Eine Person konnte über einen Eingliederungszuschussder Agentur für Arbeit inden allgemeinen Arbeitsmarkt integriertwerden• Eine Person ist seit dem 3. August 2006 <strong>im</strong>Budget für Arbeit befindet sich also in einemsozialversicherungspflichtigem Arbeitsverhältnis(Hofladen Trier)• Zwei Personen werden ab 2. November 2006<strong>im</strong> Rahmen des Budgets für Arbeit eine Tätigkeitaufnehmen (Pizzeria und Blechbearbeitungsbetrieb)• Mehrere Personen stehen in naher Zukunftfür das Budget für Arbeit an• Eine Person brach nach wenigen Monatendie Maßnahme ab.Jörg Schmidt <strong>im</strong> BetriebJörg Schmidt ist zurzeit als Praktikant inder Firma S & D Blechtechnologie GmbHin Zemmer tätig. Ab dem 2. November2006 wird er <strong>im</strong> Rahmen des Budgetsfür Arbeit von diesem Betrieb übernommen.Jörg Schmidt meint: „Die Arbeit inder Firma gefällt mir sehr gut. Die Mitarbeiterund Chefs sind sehr nett undhilfsbereit. Ich habe das Gefühl, dassmeine Arbeit dort geschätzt wird. Daszeigt sich wohl auch daran, dass die Firmamir ein Mofa spendiert hat, damit ichmobil bin. Mein Tätigkeitsfeld <strong>im</strong> Betriebist sehr umfangreich. Ich führe zum Beispielfolgende Arbeiten aus:• Schutzgasschweißen• Gewindebolzen schießen• Flex- und Polierarbeiten• Bohren und Gewindebohren• Fertige Teile zum Versand verpackenAb dem 2. November werde ich alsMitarbeiter der Firma übernommen.Dann verdiene ich auch mehr Geld,denn mein Ziel ist eine eigene kleineWohnung.Es ist ein schönes Gefühl, in der freienWirtschaft zu arbeiten.“Kontakt und weitereInformationen:Barmherzige Brüder SchönfelderhofIntegrationsmanagementBruno WallenbornTel.: 06580/912-220Fax: 06580/912-218e-Mail: b.wallenborn@bb-schoenfelderhof.de1/0749


<strong>Krankenhaus</strong> derBarmherzigen Brüder Tr ierVize-Weltmeister kocht<strong>im</strong> BrüderkrankenhausSilbermedaille bei der Weltmeisterschaft „Expogast– Culinary Worldcup Luxemburg“ für Jörg Linden,Küchenmeister <strong>im</strong> BrüderkrankenhausVom 18. bis zum 22. November 2006präsentierte Jörg Linden, Küchenmeister<strong>im</strong> Brüderkrankenhausseine Kochkünste erfolgreich auf der 10. internationaleGastronomiefachmesse „Expogast“in Luxemburg. Über 700 Köche von fünf Kontinentenzeigten <strong>im</strong> Rahmen der internationalenPlatten- und Kochkunstausstellung die Trendsund Tendenzen für das 21. Jahrhundert. Der„Culinary World Cup 2006“, der weltweit seinesgleichensucht, wird zwischen 25 renommiertenzivilen Nationalmannschaften, zehnMilitärmannschaften sowie zehn internationalenJugendmannschaften ausgetragen.Überzeugende LeistungIn der Kategorie B gewann der Küchenmeisterdie Silbermedaille. Ausgezeichnetwurde er für die Zubereitung einer Restaurationsplattefür zwei Personen, ein Tagesmenüfür eine Person bestehend aus drei Gängeninkl. Süßspeise sowie ein „Menü gastronomique“für eine Person, bestehend aus fünfGängen. Zusätzlich zeigte er sein Könnenauch <strong>im</strong> vegetarischen Bereich an einer weiterenRestaurationsplatte „ovo-lacto“ für vierPersonen. Alle Speisen wurden warm zubereitetund kalt ausgestellt.Z<strong>im</strong>mer mitAusblickNeue Wahlleistungsstation<strong>im</strong> Brüderkrankenhauseröffnetgewisse Etwas“ könnennun Patientinnen und„DasPatienten auf der neuenWahlleistungsstation <strong>im</strong> Brüderkrankenhausfür sich in Anspruch nehmen. Nacheiner 5-monatigen Umbauphase wurdenmit einem kleinen Festakt die 13 Z<strong>im</strong>merder neuen Wahlleistungsstation 5B eingesegnetund offiziell eröffnet. „Unser pflegerischerund medizinischer Anspruch ist hierwie auf den anderen Stationen gleich hochund ambitioniert. Den Unterschied machendie kleinen Besonderheiten“, so Bruder PeterBerg, Hausoberer des Brüderkrankenhauses.Der kleine Unterschied zu den anderen Stationenliegt in der Zusatzausstattung und denService-Angeboten, die einem Hotelambientenahe kommen. Dazu bietet das Brüderkrankenhaus<strong>im</strong> Herzen von Trier etwas ganz Besonderes:Z<strong>im</strong>mer mit Ausblick.Das Foto zeigt die zweiten Sieger derKategorie B: Silbermedaille und DiplomJörg Linden, Diplom-Küchenmeister amBrüderkrankenhaus Trier (links)und der Kategorie A: Diplom AndreasBecker, Küchenmeister, Vereinigte Hospitien,Trier.Mehr als eine Kochkunst-AusstellungDie Expogast ist mehr als eine Kochkunst-Ausstellung, sie ist eine internationale undkulinarische Fachschau, die alle vier Jahrevon der internationalen MessegesellschaftLuxemburg in Zusammenarbeit mit der Vereinigungder Berufsköche des GroßherzogtumsLuxemburg und dem „Vatel Club“ <strong>im</strong> Konferenz-und Ausstellungszentrum der „Luxexpo“in Luxemburg-Kirchberg abgehaltenwird. Anja Katrin TollhausenAusstattung undService-Angebote1-/2-Bettz<strong>im</strong>mer, Minibar, Tresor, Balkon,TV, Internet mit Touch Screen; Bademantel,Föhn, täglicher Handtuchwechsel,Raumbeduftung, erweiterte Menüauswahl,Getränkeauswahl, vergünstigte Konditionenfür das Gästehaus.50 1/07


<strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder Trier„Patienten in ihremSelbstbest<strong>im</strong>mungsrechtunterstützen“Podiumsdiskussion anlässlich der Eröffnungdes Patienten-Informationszentrums am<strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder TrierUnter dem Motto „Wissen. Zeit. Zuwendung.“ ging am 27. November2006 das Patienten-Informationszentrum (PIZ) am <strong>Krankenhaus</strong>der Barmherzigen Brüder Trier an den Start. Vor gut200 Besucherinnen und Besuchern präsentierten Selbsthilfegruppenund Ambulanzen des Brüderkrankenhauses ihre Angeboteund informierten interessierte Besucher. Höhepunkte der Veranstaltungwaren neben dem offiziellen Eröffnungsakt und der Einsegnungdurch den Hausoberen Bruder Peter Berg die Rede derrheinland-pfälzischen Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit,Familie und Frauen Malu Dreyer sowie die Podiumsdiskussionzum Thema „Der mündige Patient“.In ihrer Rede bedankte sich GesundheitsministerinMalu Dreyer be<strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong>und dem <strong>Krankenhaus</strong>träger. DasProjekt biete den Menschen eine Chance,sich in den vielfältigen Informationen zumThema Gesundheit zurecht zu finden. DieterLintz, Leitender Redakteur be<strong>im</strong> TrierischenAngeregte Diskussion über den„Mündigen Patienten“ mit (v.l.) DieterLintz, Leitender Redakteur TrierischerVolksfreund, Carsten Müller-Meine,Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaftder Selbsthilfegruppen Rheinland-Pfalz,Dr. Angelika Abt-Zegelin,Pflegewissenschaftlerin an der UniWitten/Herdecke, Barbara Jochem,Aloys Adler, Pflegedirektor am Brüderkrankenhaus,Malu Dreyer, rheinlandpfälzischeMinisterin für Arbeit, Soziales,Gesundheit, Familie und Frauen,sowie Prof. Dr. Dietmar Neisius, Chefarztder Urologie am <strong>Krankenhaus</strong> derBarmherzigen Brüder Trier.Volksfreund übernahm direkt <strong>im</strong> Anschlussan die Rede der Ministerin die Moderation derPodiumsdiskussion zum Thema „Der mündigePatient“.Im Folgenden dokumentieren wir inAuszügen die Redebeiträge der DiskussionsteilnehmerMalu Dreyer, Barbara Jochem, früherePatientin des Brüderkrankenhauses, Dr.Angelika Abt-Zegelin, Pflegewissenschaftlerinan der Uni Witten/Herdecke, Buchautorin undLeitfigur dieses neuen Patientenbegriffs, AloysAdler, Pflegedirektor am Brüderkrankenhaus,Carsten Müller-Meine, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaftder Selbsthilfegruppen RP,sowie Prof. Dr. Dietmar Neisius, Chefarzt derUrologie am <strong>Krankenhaus</strong> der BarmherzigenBrüder Trier.Dieter Lintz: Frau Jochem, könnten Sieuns kurz Ihre Erfahrungen mit dem neuenPatienten-Informationszentrum amBrüderkrankenhaus schildern?Barbara Jochem: Das Patienten-Informationszentrumhatte gerade geöffnet, als ichaus dem <strong>Krankenhaus</strong> entlassen wurde undOrientierung suchte. Ich ging einfach hineinund wurde sehr freundlich unterstützt.Es ist ein großer Unterschied, ob man sich1/0751


<strong>Krankenhaus</strong> derBarmherzigen Brüder Tr ierBruder Peter Berg und Malu Dreyer,rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit,Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen,eröffnen das Patienten-Informationszentrum.Einsegnung des Patienten-Informationszentrums durchBruder Peter Berg.Ein mutiges und wichtiges Konzept fürmehr Orientierung der Patienten (v. li.):Ministerin Malu Dreyer, Gudrun Adler,Expertin Patienten-Edukation fürGesundheitsberufe.alleine Informationen aus dem Internetzieht oder ob man mit Fachleuten das Themanoch einmal bespricht. Erst über Gesprächekommen einem andere Lösungsmöglichkeitenund damit Hoffnung und– ganz wichtig – neuer Lebensmut.Dieter Lintz: Gleich am Anfang wird deutlich,welche Chancen mit einem solchemProjekt verbunden sind. Frau Dr. Abt-Zegelin,das Verständnis vom selbstständigenund anspruchsvollen Patienten ist janoch nicht sehr alt. Welche Wirkung hataus Ihrer Sicht diese Idee an Krankenhäusernin Deutschland?Dr. Abt-Zegelin: Also ich glaube, der mündigePatient muss erst entwickelt werden. DasDas neue Patienten-Informationszentrum:beraten, informieren,sich austauschen.ist sicherlich eine Vision, die wir alle haben.Aber man muss realistischerweise sagen,wenn ein Mensch krank ist, ist er in der Regelauch abhängig. Es gibt sicherlich auchBereiche in der Medizin, wo es anders ist,zum Beispiel <strong>im</strong> Entbindungsbereich oderbei geplanten Engriffen. Aber die Mehrheitder Menschen, mit denen wir es zu tun haben,sind eben nicht mündig.Dennoch haben wir in den letzten Jahrensehr gute andere Erfahrungen gemacht:Patienten fassen Vertrauen, informierensich und reden mit. Ein wichtiger Aspekthierbei sind Patienten-Informationszentren.Und hierfür ist das <strong>Krankenhaus</strong> einguter Ort, da hier der Bedarf entsteht.Dieter Lintz: Herr Adler, das PIZ ist <strong>im</strong>Brüderkrankenhaus dem Pflegebereichzugeordnet. Wird aus Ihrer Sicht die Arbeitder Pflege einfacher, wenn die Patientenselbst aktiver mitwirken können?Aloys Adler: Mit Sicherheit schon. Die Rolledes Patienten wird sich zunehmend verändern.In der <strong>modernen</strong> Zeit wird der Patientals Partner gesehen, sowohl in der Medizinals auch in der Pflege. Und ein Partner, derauf Augenhöhe mit entscheidet, braucht Informationen.Dieter Lintz: Das bedeutet aber auch,dass auf das Pflegepersonal neue Aufgabenbereichezukommen werden.Aloys Adler: Die Zeit wird ja auch <strong>im</strong>merschnelllebiger. Wenn Sie die Verweildauernheute in den Kliniken sehen, dann müssenund wollen wir uns der Aufgabe stellen undWege wie Mittel finden, Patienten über dieSektorengrenzen hinaus zu befähigen, Verantwortungfür sich übernehmen zu können.Dieter Lintz: Dann müssen Sie aber auchIhre Mitarbeiter, die Pflegefachkräfte,in diese Richtungen befähigen. Wie machenSie das genau?Aloys Adler: Es ist zum Beispiel eine Aufgabedes Patienten-Informationszentrums,Schulungsprogramme für die Stationenzu entwickeln. Über die Mitarbeiterinnen<strong>im</strong> PIZ werden diese Programme verbreitet,Pflegekräfte auf den Stationen geschultund Patienten in die Lage versetzt,sich nach diesen Anleitungen zu Hauseselbst zu helfen.Dieter Lintz: Herr Professor Neisius, einmündiger Patient, ein selbstbewusster Patient,muss ja nicht <strong>im</strong>mer der einfachstePatient sein. Sind Sie glücklich mit demmündigen Patienten und der Idee des Patienten-Informationszentrums?Prof. Dietmar Neisius: Als einer der Chefärzteam Brüderkrankenhaus stand ich vonAnfang an der Idee des Patienten-Informationszentrumsaufgeschlossen gegenüber. Vordem mündigen Patienten muss man keineAngst haben. Das Problem ist ein anderes:Ein Patient, der mit einer Diagnose kon-52 1/07


<strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen Brüder TrierMinisterin Malu Dreyer zurRolle des Patienten.Die Rolle des Patienten in der Diskussion.Rat suchen und Rat finden.Selbsthilfegruppen informierendie Besucher.Fotos: Wolfgang Radke, KNA-Bildfrontiert wird, hat vor allem einmal selbstAngst und er steht unter einem Zwang.Und unter diesem Zwang muss er zum Arztoder zum Fachmann gehen. Er kann amAnfang gar nicht frei entscheiden und eskommt jetzt darauf an, dass er vernünftigaufgeklärt wird und sich auch vernünftigvorbereitet. Das Internet ist in meinen Augennicht vernünftig, die Leute werden mitInformationen zugeworfen. Deshalb ist eswichtig, dass solche Institutionen geschaffenwerden, die einfach von Leuten betriebenwerden, die jeden Tag damit umgehenund den Patienten effektive Vorbereitunggeben können.Dieter Lintz: Herr Müller-Meine, zwischenPatienten, die sich selber organisieren,und denjenigen, die zum BeispielKrankenhäuser betreiben, oder auchÄrzten gab es früher schon mal Spannungen.Ändert sich das jetzt durch Einrichtungenwie das PIZ?Carsten Müller-Meine: Ja, das denke ich. Wirsehen eine große Chance in der stärkerenÖffnung der Krankenhäuser. Wir hattenschon früher Kontakte zum Brüderkrankenhaus,aber eigentlich waren wir eherStiefkinder. In den letzten Monaten hat sichdas aber deutlich verändert. Die Mitarbeiterinnendes PIZ nehmen aktiv an unserenGesamttreffen teil und stellen ihre Arbeit vor.Wir sichern so den gegenseitigen Informationsfluss.Es ist wichtig für die Menschenin der Region zu wissen, wo sie kompetentfachliche Informationen laiengerecht vermitteltbekommen.Dieter Lintz: Können Sie uns eine Erklärunggeben für dieses doch Aufblühender Patientenselbsthilfeorganisationen?Carsten Müller-Meine: Das hat viele Gründe.Ein Grund ist die verbesserte Diagnostik,so dass viele Erkrankungen be<strong>im</strong> Namengenannt werden können. Vor fünf bis sechsJahren wusste kaum einer in Trier undUmgebung, was Fibromyalgie ist. Heutesprechen wir von einem großen Landesverbandmit vielen Gruppen in der Region.Ein anderer Grund ist das sich veränderndeBewusstsein der Patienten. Wir arbeiten alsSelbsthilfekontaktstelle daran, die Eigeninitiativeder Menschen zu stärken, um dieEntwicklung zum mündigen Patienten aktivmitzugestalten. Wir sind froh, dass wirin dieser Sache das Brüderkrankenhausgewinnen konnten.Dieter Lintz: Frau Dreyer, wir sind ja gegenüberder Politik <strong>im</strong>mer ein bisschenmisstrauisch, wenn plötzlich die Begeisterungfür solche Ideen aufkommt.Malu Dreyer: Wenn Sie auf die verkürztenVerweildauern anspielen, so ist das eineGeschichte, die kann man kritisieren odernicht. Fest steht aber: Es ist einfach Realitätin unserem Gesundheitswesen undnicht nur in Deutschland. Eine ganz andereFrage ist, inwieweit man Patienten undPatientinnen zu unterschiedlichen Zeitpunktenunterstützt. Das PIZ hat ja nichtnur die Rolle, <strong>im</strong> Entlassungszeitraum zuunterstützen, sondern auch schon vorherund während der Behandlung. Das ThemaSelbsthilfe und Hilfe zur Selbsthilfe ist, soglaube ich, ein sehr großes Thema. Die Entwicklungder Selbsthilfe hat auch damit zutun, dass gute Rahmenbedingungen überdie Jahre geschaffen worden sind. Uns gehtes darum, die Patientinnen und Patientenin ihrem Selbstbest<strong>im</strong>mungsrecht zu unterstützen.Darum geht es letztendlich, undes ist ein politisches Ziel, völlig unabhängigvon DRGs (Diagnosis Related Groups; Anm.d. Red.) und anderen Dingen, die auch Entwicklungen<strong>im</strong> Gesundheitswesen sind.Dieter Lintz: Frau Abt-Zegelin, Sie betrachtendas Ganze auch von der wissenschaftlichenSeite, teilen Sie die Einschätzung?Dr. Abt-Zegelin: Für mich ist eigentlich derwichtigste Anlass für diese Arbeit, dass mandamit den Kranken ein Stückchen Kontrolleüber ihr Leben zurückgeben kann – einStück Autonomie, dass sie vernünftige Entscheidungenfällen können.Anja Katrin Tollhausen1/0753


<strong>Krankenhaus</strong> derBarmherzigen Brüder Tr iertreuung, die für chronisch Kranke sehr wichtigist. Die nephrologischen Pflegekräfte arbeitensowohl <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> als auch in Dialysepraxeninnerhalb eines Teams. Ihre Aufgabe ist,die Bedürfnisse der Patienten zu erkennen undzu vertreten und den Standard ihrer Betreuungzu erhalten und zu verbessern.Gut gerüstetin die ZukunftErfolgreicher Abschluss der Weiterbildung<strong>im</strong> Bereich nephrologische Pflege amBildungsinstitut für GesundheitsfachberufeAcht Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben <strong>im</strong> Oktober ihreWeiterbildung zur Fachkrankenschwester/zum Fachkrankenpflegerfür Nephrologie am Brüderkrankenhaus erfolgreichabgeschlossen. Die zweijährige Weiterbildung wurde als berufsbegleitendeMaßnahme nach den Vorgaben der Deutschen<strong>Krankenhaus</strong> Gesellschaft <strong>im</strong> Verbund mit regionalen Dialysezentrendes Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantationsowie nephrologischen Fachpraxen durchgeführt.Weiterbildung mit gutenPerspektiven für die ZukunftSeit 1996 bietet das Bildungsinstitut fürGesundheitsfachberufe am <strong>Krankenhaus</strong> derBarmherzigen Brüder in Trier neben anderenFachbereichen die Weiterbildung für die Fachkrankenpflegein der Nephrologie an. Die Weiterbildungerfolgt berufsbegleitend über einenZeitraum von zwei Jahren und wird nach denEmpfehlungen der Deutschen <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft(DKG) durchgeführt.Bisher wurden in vier Kursen 30 Krankenschwesternund Krankenpfleger fachweitergebildet.Voraussetzung für die Teilnahmen ander Weiterbildung sind der Abschluss einerdreijährigen Krankenpflegeausbildung mitbestandenem Examen sowie eine zweijährigeTätigkeit in der Krankenpflege; davon mindestenssechs Monate in der Nephrologie.Vielfältige Aufgabenund Anforderungen inmultidisziplinären TeamsDie Weiterbildung soll Krankenschwesternund Krankenpflegern mit den vielfältigenAufgaben in den verschiedenen Gebietender nephrologischen Krankenpflege vertrautmachen und ihnen die zur Erfüllung dieserAufgaben erforderlichen speziellen Kenntnisse,Fertigkeiten und Verhaltensweisen sowieEinstellungen vermitteln.Die nephrologische Pflege ist eine Disziplin,in der das hochtechnische Umfeld <strong>im</strong> Kontraststeht zur unterstützenden und ausbildenden Be-Langfristige Beziehungzu PatientenNephrologische Pflegekräfte entwickelnhäufig eine langfristige Beziehung zu denPatienten und deren Angehörigen. Um dieserSituation gerecht zu werden, ist eine kompetente,professionelle und persönliche Unterstützungfür jede Pflegekraft sehr wichtig.Weiterbildung: Motor fürQualität und FortschrittDa sich die Technologien der Nierenersatztherapienschnell entwickeln und erweitern,sind gut informierte, gut geschulte undgut unterrichtete Pflegekräfte zur Durchführungder Pflege in der Nierenersatztherapieerforderlich.Die nephrologische Pflege hat eine erweiterteAufgabe, die mit einer erhöhten Verantwortlichkeiteinhergeht. Deshalb ist einefundierte Wissensgrundlage wichtig, um dieSicherheit der Patienten zu garantieren. Weiterbildungführt zu qualitativer und kosteneffektiverPflege. Ohne Weiterbildung bleibt dienephrologische Pflege stehen.In der Bundesrepublik gibt es zurzeit etwa25 aktive Weiterbildungsstätten, die die Fachweiterbildunganbieten und durchführen. DieWeiterbildungsstätten sind in einer Bundesarbeitsgemeinschaftlocker vereint. Zwe<strong>im</strong>al<strong>im</strong> Jahr findet ein Treffen zum Erfahrungsaustauschstatt. Das Bildungsinstitut am Brüderkrankenhausist ebenfalls aktives Mitgliedin der Bundesarbeitsgemeinschaft und bietetzurzeit in Rheinland-Pfalz und <strong>im</strong> Saarlandals einzige Institution die Fachweiterbildungfür nephrologische Pflege an.Manfred Breit, Praxisanleiterin der Fachweiterbildungfür nephrologische PflegeRedaktion Trier:Anja Katrin Tollhausen (verantwortlich)Kontakt: <strong>Krankenhaus</strong> der Barmherzigen BrüderTrier, Nordallee 1, 54292 Trier, www.bk-trier.de,Telefon: 0651/208-1507, Fax: 0651/208-1505,e-Mail: a.tollhausen@bk-trier.de54 1/07


ServiceBuchtippUla-Pula! Oder: Meine Insel, deine InselArzt und Patient: Eine Beziehung <strong>im</strong> WandelClaudia Gürtler, Jürg ObristUla-Pula! Oder: Meine Insel, deine InselHerausgegeben vom Diözesan-Caritasverbandfür das Erzbistum Köln e. V.Bezug: Diözesan-Caritasverband für das ErzbistumKöln e. V., Georgstraße 7, 50676 KölnVerlag Herder Freiburg <strong>im</strong> Breisgau 2006ISBN 3-451-23041-0, (12,90 Euro)Außer Fischefangen, Aufs-Meer-hinaus-Starren und Mit-Steinen-Werfengab es für den Grünen auf der kleinen Insel weit draußen <strong>im</strong>Meer nichts zu tun. Herrlich langweilig war das … bis eines Tages ein Bootam Horizont auftauchte. Ein Roter saß in dem Boot. Der wollte auf der Inselbleiben. Er brachte eine rote Kugel mit und er sprach eine seltsame Sprache.Was meinte er bloß, wenn er „Ula-Pula!“ sagte?Ein Bilderbuch für Kinder zum Thema „Fremdsein“ ohne moralischenZeigefinger, dafür aber in türkischer und russischer Übersetzung.Volker Schumpelick, Bernhard Vogel (Hrsg.)Arzt und Patient:Eine Beziehung <strong>im</strong> WandelHerausgegeben <strong>im</strong> Auftrag derKonrad-Adenauer Stiftung e. V.Verlag Herder Freiburg <strong>im</strong> Breisgau 2006ISBN 3-451-23041-0Die zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitssystems verändertauch die Beziehung zwischen Arzt und Patient. Von einem neuen,partnerschaftlichen Verhältnis ist die Rede, in dem der Arzt zugleich „Gesundheitsmanager“,der kranke Mensch „mündiger Patient“ sein soll. Ein Wandel,der nicht ohne Komplikationen verläuft. Die Autoren dieses Sammelbandesfragen nach den Bedingungen einer vertrauensvollen Partnerschaft und beleuchtendas Dreickecksverhältnis Arzt – Patient – Kostenträger. Aber auchandere Spannungsfelder wie zum Beispiel der Umgang mit Patientenverfügungenoder Behandlungsfehlern wird thematisiert.MusiktippRhythms Del Mundo – CubaSelbst mit intensiver Recherche <strong>im</strong>Internet lässt sich nicht endgültigklären, ob „Rhythms Del Mundo“nun dem Buena Vista Social Club zuzuordnenist oder nicht. Der Reihe nach: Vor rundzehn Jahren machte sich der amerikanischeGitarrist Ry Cooder auf die Suche nach kubanischenMusikern, um mit ihnen gemeinsamein Musikprojekt einzuspielen, das verschiedeneMusikstile – in erster Linie Bluesund Son/Salsa – miteinander verschmelzensollte. Er wurde fündig und spielte mit einerReihe von sehr betagten Musikern um denGitarristen Ibrah<strong>im</strong> Ferrer unter dem BandnamenBuena Vista Social Club eine Scheibeein. Weltweit bekannt wurde sie, als RegisseurW<strong>im</strong> Wenders einen Film über dieses Projektdrehte. Mittlerweile sind drei der Musiker gestorben– der älteste war 1907 geboren.Mitbegründerin Omara Portuondo rief<strong>im</strong> letzten Jahr ein neues, wohl einzigartigesProjekt ins Leben: Zusammen mit anderenkubanischen Musikern nahm sie sich weltbekannteTitel aus dem Rock-/Popbereich vorund versah sie mit Elementen und typischerInstrumentierung Karibischer Musikstile. ImKlartext: Die Originale – vor allem die Ge-sangsparts – bleiben erhalten, sind aber völligneu arrangiert. Und so kann man nun Coldplays„Clock“, „I bet you look good on theDancefloor” (es heißt hier „Dancing Shoes“)von den Artic Monkeys oder Stings „Fragile“(Fragilidad) mit „ganz anderen Ohren” hören.Bei manchen Stücken dominiert das Original,bei anderen ist die karibische Rhythmikvordergründig. Dazu kommen Stücke,die nur von kubanischen Musikern eingespieltwurden, wie Roberta Flacks „Killing mesoftly“, gesungen von Omara Portuondo oder„As t<strong>im</strong>e goes by“ aus dem Film Casablanca,die letzte Aufnahme von Ibrah<strong>im</strong> Ferrer vorseinem Tod <strong>im</strong> vergangenen Jahr.Das Ganze „firmiert“ als „Rhythms DelMundo – Cuba“ ohne eine weitere Bandbezeichnung.Nun kann sich jeder seine eigeneMeinung schaffen, ist das jetzt der „BuenaVista Social Club“ oder nicht. Mir jedenfallsist egal, wie „das Kind“ heißt, Hauptsache esist gut – und das ist es! Wenn auch nicht jedeInterpretation. Die Erlöse aus dem Projektgehen übrigens an die britische UmweltorganisationArtists Project Earth, die damit Opfervon Naturkatastrophen unterstützt.Otmar Lohner, SaffigTrackliste1. Clocks – Coldplay2. Better Together – Jack Johnson3. Dancing Shoes – Arctic Monkeys4. One Step Too Far – Dido & Faithless5. As T<strong>im</strong>e Goes By – Ibrah<strong>im</strong> Ferrer6. I Still Haven‘t Found What I‘mLooking For – Coco Freemanfeat. U27. She Will Be Loved – Maroon 58. Modern Way – Kaiser Chiefs9. Killing Me Softly – Omara Portoundo10. Ai No Corrida – Vanya Borges feat.Qunicy Jones11. Fragilidad – Sting12. Don‘t Know Why – Vanya Borges13. Hotel Buena Vista – Aquila Rose &idana Valdes14. Dark of the Matinee –Coco Freeman feat. Franz Ferdinand15. High and Dry – El Lele De Los VanVan feat. Radiohead (Samples)16. Casablanca (As T<strong>im</strong>e Goes By) –ibrah<strong>im</strong> & Omara1/0755


ServiceBarmherzige Brüder Trier e. V. · Kardinal-Krementz-Str.1-5 · 56073 Koblenz · G 25203RätselDer CD-Player, den es in der letzten FORUM-Ausgabe zu gewinnen gab, ging an CordulaStohldreier aus Marsberg, die das richtige LösungswortPAPSTREISE wusste und auch dasnötige Losglück hatte.Be<strong>im</strong> Rätseln in dieser FORUMgibt es einen Senseo Kaffeeautomatenzu gewinnen.Allerdings sollten Sie dafür das richtige Lösungswortermitteln und uns per Postkarte,Fax oder e-Mail (bitte Postadresse und Telefonnummernicht vergessen!) bis spätestens zum16. April 2007 zusenden. Bei mehr als einerrichtigen Einsendung ermitteln wir den Gewinnerper Los.FORUM-RedaktionPostfach 30 03 2356027 KoblenzTelefax: 0261/496-6470e-Mail: forum@bb-trier.deLehrmeinungStiel7Zeitungsanzeigebest.ArtikelKfz. fürGriechenlandVertiefungbest<strong>im</strong>mterArtikelTierfußGruppevonBergenbotan.AnlageMünzeTotospielerLamentoHirschFischeierFortsetzungBäumean derStraßeMittellosigkeitAbflug5erblickenStoßSaiteninstrumentRaubkatzeGeländewagennichthart6StauwerkAbk.:SouthCarolina48WeltmachtWandpapierwiderLaufereialleWasser <strong>im</strong>AugeKantonderSchweizkurz fürin dasvon daanTeufel Hornlaut ImpfstoffLadentisch101QualFährteAbk:BundesautobahnFußballstarGroßmutterKurortÄltestenratKolbengetreide3kalteSpeisezitternGliedmaßen2NachtlokalAmtstrachtunmenschlich9FliegenlarveLösungswort:12 3 4 56 78 9 1056 1/07

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