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Deutsches Kinderhilfswerk e.V. Spielleitplanung in Berlin

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Jenseits von Berl<strong>in</strong>: Die <strong>Spielleitplanung</strong> zieht KreiseJenseits von Berl<strong>in</strong>: Die <strong>Spielleitplanung</strong> zieht KreiseIn das Wasser geworfen, zieht der Ste<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Kreise.K<strong>in</strong>derfreundlichkeit ist das Leitbild der meisten Städte undGeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Deutschland – die <strong>Spielleitplanung</strong> ist dasInstrument se<strong>in</strong>er Umsetzung.Neben Rhe<strong>in</strong>land Pfalz, das Bundesland, das die <strong>Spielleitplanung</strong>als neues Planungs<strong>in</strong>strument entwickelt hat,haben Städte und Geme<strong>in</strong>den aus sechs anderen Bundesländerndie <strong>Spielleitplanung</strong> zur Anwendung gebracht, bzw.planen, dieses zu tun. Der europäische Nachbar Österreichgeht sogar noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter: Das österreichischeBundesland Vorarlberg hat e<strong>in</strong> Gesetz verabschiedet, <strong>in</strong> dem<strong>in</strong>tegrierte Spielortskonzepte für alle Städte und Geme<strong>in</strong>denvorgeschrieben s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Landesförderung von konkretenSpielraumprojekten wird mit der Aufstellung e<strong>in</strong>es Spielortskonzeptesverknüpft – wollen die Geme<strong>in</strong>den gefördertwerden, müssen sie e<strong>in</strong> solches Konzept vorlegen. Auch diePlanungskosten für die Durchführung der Spielortskonzeptekann vom Land gefördert werden. Die österreichischenSpielortskonzepte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hohem Maße der Systematik der<strong>Spielleitplanung</strong> entlehnt. E<strong>in</strong>e gesetzliche Verankerungwäre auch für Deutschland e<strong>in</strong> wünschenswerter Reimport.Die Beteiligung von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen, Mädchenund Jungen, ist e<strong>in</strong> zentraler Verfahrensbauste<strong>in</strong> undtragende Säule der <strong>Spielleitplanung</strong>. Ihre Beteiligung solltefür die Stadtplanung selbstverständlich se<strong>in</strong>. K<strong>in</strong>der und Jugendlichehaben die gleichen Rechte wie Erwachsene – ihregleichberechtigte Mitwirkung im Rahmen von Bürgerbeteiligungsverfahrenist somit e<strong>in</strong>e Pflichtaufgabe. Ihre Beteiligungist jedoch mehr als re<strong>in</strong>e Pflichterfüllung: K<strong>in</strong>der undJugendliche s<strong>in</strong>d Träger von Innovationen – die Ergebnisseihrer Beteiligung erschließen e<strong>in</strong>en neuen Blickw<strong>in</strong>kel unds<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Ideenste<strong>in</strong>bruch für die Stadtplanung, Freiraumplanungund die Stadtentwicklung.Die <strong>Spielleitplanung</strong> ist e<strong>in</strong> neues und <strong>in</strong>novatives Planungs<strong>in</strong>strument,steht aber nicht alle<strong>in</strong> und losgelöst <strong>in</strong> derplanungspolitischen Landschaft. Auch im Handlungsfeld derStadtentwicklung und Stadtplanung werden neue Verfahrender Bürgerbeteiligung angewendet. Zudem steht die Verknüpfungvon sozialen Aspekten mit der Stadterneuerungim Rahmen der gebietsbezogenen Bund-Länder-Programme„Soziale Stadt“ und „Stadtumbau“ im Vordergrund. Zukünftigwird es darum gehen, <strong>Spielleitplanung</strong> mehr als bishermit der Praxis und den Förderstrategien des Stadtumbausund Vorhaben der Sozialen Stadt zu verankern. In demhohen Deckungsgrad der Philosophien, programmatischenAussagen und Verfahren beider Ansätze liegen <strong>in</strong> hohemMaße Synergien, die es mehr als bisher zu nutzen gilt. Die<strong>Spielleitplanung</strong> kann <strong>in</strong> ihrer Verknüpfung mit der Stadterneuerunge<strong>in</strong>e große Dynamik auslösen und <strong>in</strong>sbesonderedie Bürgerbeteiligung stärken. Die Verknüpfung beiderVerfahren wäre Gew<strong>in</strong>n für beide: für die <strong>Spielleitplanung</strong>und die Stadterneuerung.S<strong>in</strong>nvoll wäre e<strong>in</strong>e Ergänzung <strong>in</strong>tegrierter Spielraumkonzepteals Förderposition <strong>in</strong> den Städtebauförderrichtl<strong>in</strong>iendes Bundes. Obwohl noch nicht explizit dar<strong>in</strong> aufgenommen,können <strong>Spielleitplanung</strong>en schon jetzt im Rahmender gebietsbezogenen Handlungsprogramme Stadtumbauund Soziale Stadt beantragt und daraus gefördert werden.Die Programmatik des Stadtumbaus und der Sozialen Stadtweisen große Schnittmengen zur <strong>Spielleitplanung</strong> auf. Sounterstreicht z.B. der Leitfaden zur Ausgestaltung des StädtebauförderprogrammsStadtumbau West die Nutzungsmöglichkeitendes öffentlichen Raumes für sämtliche oder bestimmte(z.B. K<strong>in</strong>der und Jugendliche) E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen undE<strong>in</strong>wohner sowie die Beteiligung der Betroffenen am Planungsprozess.Auch das gebietsbezogene FörderprogrammSoziale Stadt stellt die Verbesserung des Wohnumfeldesheraus sowie die Verbesserung der sozialen Infrastruktur<strong>in</strong>sbesondere für junge Menschen. Beide Programme zielenauf <strong>in</strong>tegrierte Konzepte, d.h. die Verknüpfung von sozialenInterventionen mit der städtebaulichen Erneuerung. In derErschließung von Programmen der Städtebauförderung fürdie <strong>Spielleitplanung</strong> liegen Potenziale, die bislang nochwenig genutzt wurden. Profitieren würden beide Handlungsfelder:Die <strong>Spielleitplanung</strong> und die Stadterneuerung!Die langfristige Herausforderung wird dar<strong>in</strong> bestehen, die<strong>Spielleitplanung</strong> als neue Fachplanung strukturell <strong>in</strong> denkommunalen Haushalten zu verankern.22 <strong>Spielleitplanung</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> | <strong>Deutsches</strong> <strong>K<strong>in</strong>derhilfswerk</strong>

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