PDF 2.9MB - Zentrum für Sonderpädagogik Giuvaulta
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6 Gedanken der Präsidentin Aus aktuellem Anlass ich bin wohl kaum die einzige, die angesichts der medienberichte der vergangenen monate über sexuelle übergriffe und gewalt in internaten und Heimen ins grübeln geraten ist. Wieder einmal wird mir bewusst, dass wir als Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte nicht nur Verantwortung übernehmen für eine qualitativ hochstehende Betreuung und einen sorgsamen umgang mit finanzen, sondern auch für allfälliges unprofessionelles Handeln der mitarbeitenden. eine institution, die betreuungsbedürftige menschen aufnimmt, steht in der Verantwortung für den Schutz der integrität dieser menschen in der organisation. Sie ist gefordert, mit Weitblick Strategien zu entwickeln und massnahmen der prävention von machtmissbrauch und übergriffen vorzusehen. es ist nicht einfach, über (sexuelle oder auch gewalttätige) übergriffe gegenüber Schutzbefohlenen zu sprechen ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, die mitarbeitenden generell zu verdächtigen. grundsätzlich darf und soll den mitarbeitenden vertraut Die Frage ist schlicht: «Haben wir denn die flüssigen Mittel?» Die Antwort auch: «Sie baden jetzt gerade drin.»
werden. und es ist davon auszugehen, dass sie sich getreu ihrem fachlichen Wissen und ihrer Berufsethik verhalten. alles andere wäre ihnen gegenüber unfair und einem guten arbeitsklima abträglich. es wäre aber naiv zu behaupten, dass übergriffe in der eigenen organisation auf keinen fall vorkommen können. gefragt ist deshalb eine klare Haltung aller Verantwortlichen der institution im umgang mit körperlicher nähe in der Betreuungsarbeit; gefordert ist transparenz bezüglich des umgangs mit fehlverhalten. es muss allen Beteiligten klar sein, dass die organisation keinerlei grenzverletzungen, welcher art auch immer, toleriert. alle tragen Verantwortung, wachsam zu sein und fehlverhalten wahrzunehmen und zu benennen. Wenn der Verdacht auf entsprechende Vorfälle innerhalb einer organisation aufkommt, entsteht Verunsicherung und meist geraten alle Beteiligten unter druck. die Versuchung, diese übergriffe zu bagatellisieren oder zu vertuschen, um die eigene organisation zu schonen, ist da gross. dafür gibt es ja aktuelle Beispiele. professionelles Handeln schliesst dieses «grosse Schweigen» aber aus. Jeglicher Hinweis auf sexuellen missbrauch oder gewalt, und sei er noch so vage, wird ernst genommen und sorgfältig abgeklärt. Bei konkreten Hinweisen auf fehlverhalten sind die entsprechenden straf- und arbeitsrechtlichen Schritte konsequent einzuleiten. noch viel wichtiger erscheint mir persönlich für die prävention, dass in der institution eine atmosphäre des respekts und der offenheit geschaffen wird, welche kinder, eltern und andere Bezugspersonen, aber auch kolleginnen und kollegen, ermutigt, unbehagen zu äussern, kritik anzubringen, fragen zu stellen. kurz: eine atmosphäre, in welcher aufgezwungene «geheimnisse» keinen platz haben. ich danke allen mitarbeitenden für ihren stets professionellen umgang mit ihren Schützlingen und ihr tägliches engagement. meinen kolleginnen und kollegen in der Betriebskommission und im Stiftungsrat danke ich für die offene, wertschätzende Zusammenarbeit und die vielen engagierten diskussionen über finanzen, Strategien, aber auch über Werte und Haltungen. Doris Konrad, Präsidentin 7
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werden. und es ist davon auszugehen, dass sie sich getreu ihrem fachlichen<br />
Wissen und ihrer Berufsethik verhalten. alles andere wäre ihnen gegenüber<br />
unfair und einem guten arbeitsklima abträglich. es wäre aber naiv zu behaupten,<br />
dass übergriffe in der eigenen organisation auf keinen fall vorkommen können.<br />
gefragt ist deshalb eine klare Haltung aller Verantwortlichen der institution im<br />
umgang mit körperlicher nähe in der Betreuungsarbeit; gefordert ist transparenz<br />
bezüglich des umgangs mit fehlverhalten.<br />
es muss allen Beteiligten klar sein, dass die organisation keinerlei grenzverletzungen,<br />
welcher art auch immer, toleriert. alle tragen Verantwortung, wachsam<br />
zu sein und fehlverhalten wahrzunehmen und zu benennen. Wenn der Verdacht<br />
auf entsprechende Vorfälle innerhalb einer organisation aufkommt, entsteht<br />
Verunsicherung und meist geraten alle Beteiligten unter druck. die Versuchung,<br />
diese übergriffe zu bagatellisieren oder zu vertuschen, um die eigene organisation<br />
zu schonen, ist da gross. da<strong>für</strong> gibt es ja aktuelle Beispiele. professionelles<br />
Handeln schliesst dieses «grosse Schweigen» aber aus. Jeglicher Hinweis auf<br />
sexuellen missbrauch oder gewalt, und sei er noch so vage, wird ernst genommen<br />
und sorgfältig abgeklärt. Bei konkreten Hinweisen auf fehlverhalten sind die<br />
entsprechenden straf- und arbeitsrechtlichen Schritte konsequent einzuleiten.<br />
noch viel wichtiger erscheint mir persönlich <strong>für</strong> die prävention, dass in der institution<br />
eine atmosphäre des respekts und der offenheit geschaffen wird, welche<br />
kinder, eltern und andere Bezugspersonen, aber auch kolleginnen und kollegen,<br />
ermutigt, unbehagen zu äussern, kritik anzubringen, fragen zu stellen. kurz: eine<br />
atmosphäre, in welcher aufgezwungene «geheimnisse» keinen platz haben.<br />
ich danke allen mitarbeitenden <strong>für</strong> ihren stets professionellen umgang mit ihren<br />
Schützlingen und ihr tägliches engagement. meinen kolleginnen und kollegen in<br />
der Betriebskommission und im Stiftungsrat danke ich <strong>für</strong> die offene, wertschätzende<br />
Zusammenarbeit und die vielen engagierten diskussionen über finanzen,<br />
Strategien, aber auch über Werte und Haltungen.<br />
Doris Konrad, Präsidentin<br />
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