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Originalartikel - Waldwissen.net

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AUSLANDDie finnische ForstwirtschaftEin Vorbild für die Schweiz?Finnland zählt zu den Leadern inder europäischen Waldwirtschaftund Holzindustrie. Zum Erfolg derfinnischen Forstwirtschaft tragenviele Faktoren bei, angefangenbeim grossen Reichtum an WaldundHolzressourcen über dieäusserst innovative Holz verarbeitendeIndustrie bis hin zur starken,auf die Bedürfnisse der Praxisausgerichteten Wald- und Holzforschung.Ein wesentlicher Erfolgsfaktorist die enge Zusammenarbeitzwischen Forschungund Praxis sowie zwischen Waldwirtschaftund Holzindustrie. DieAutoren kommen zum Schluss,dass die schweizerische Waldwirtschaftund -forschung einigesvon den Erfahrungen in Finnlandprofitieren könnte.Finnland ist zu 76% seiner Landflächemit Wald bedeckt. 22-mal würde dieWaldfläche der Schweiz in die 23,1 Mio. hafinnischer Wälder hineinpassen.Bernhard Oester und Jari Parviainen*Bezüglich des Holzvorrates schrumpftder Unterschied allerdings auf das Neunfachezusammen, denn die SchweizerWälder sind bedeutend vorratsreicher alsdie finnischen, was einerseits auf dieForstgeschichte der Schweiz und andererseitsauf die viel höheren Zuwachsratender mitteleuropäischen Wälder zurückzuführenist. Gemäss Finnischem StatistischenJahrbuch für Forstwirtschaft 2003stehen in diesem Land 2,8 Mio. ha unterNaturschutz, das sind beachtliche 12%der Waldfläche. Diesbezüglich nimmtFinnland im europäischen Vergleich denSpitzenplatz ein.Die meisten Wälder Finnlands gehörenzur borealen Nadelwaldzone, lediglichder äusserste Süden ist noch der Zone der* Bernhard Oester, Dr.; Eidg. Forschungsanstalt fürWald, Schnee und Landschaft, CH-8903 Birmensdorf.Jari Parviainen, Prof. Dr.; Direktor Joensuu ResearchCentre, METLA, FIN-80101 Joensuu.Foto: METLA/Erkki OksanenTypische Waldlandschaft in Südfinnland. Ausgedehnte Wälder mit mosaikartigen Waldbeständenin unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Seen prägen diese Landschaft.gemässigten Laubmischwälder zuzurechnen.Die wichtigsten Baumarten sind Föhre(47% des Holzvorrates), Fichte (34%)und Birke (15%). Darüber hinaus kommenin Finnland von Natur aus Ahorn, Bergulme,Esche, Espe, Erlen, Eiche, Vogelbeereund Winterlinde vor.In den letzten Jahren wurden jährlichfast 60 Mio. m 3 bzw. 74% des Zuwachsesgenutzt. Nach der bis Anfang der 1990er-Jahre dauernden Periode der intensiven,produktionsorientierten Forstwirtschaft mitKahlschlägen befindet sich der finnischeWald in einer Aufbauphase, nicht zuletztwegen der neuen Gesetzgebung.Das neue Waldgesetz basiert auf demmodernen Nachhaltigkeitsgedanken nachRio, schafft günstige Rahmenbedingungenfür eine effiziente Holznutzung, schütztdie Natur und fördert die Biodiversität.Grundsätzlich darf nur so viel Holz geschlagenwerden wie nachwächst. NachDer Wald ist ein Element des finnischenKulturerbes. Die Wälder sindder wichtigste Landschaftsfaktorund Erholungsraum, der bedeutendsteLebensraum für zahlreicheTier- und Pflanzenarten sowieeine für die Wirtschaft des Landesbedeutsame nachwachsende Naturressource.(Parviainen 2002)einer Endnutzung ist der Eigentümer verpflichtet,für die Verjüngung zu sorgen;macht er dies nicht, wird auf seine Kostenaufgeforstet. 95% des finnischen Waldessind nach dem nationalen FFCS-Systemzertifiziert, ein Label, das internationaleAnerkennung geniesst (Parviainen, 2002).Finnland gilt auf dem Gebiet der Waldzertifizierungals Vorreiter.Die Wälder Finnlands sind zu 61% inPrivatbesitz, zu 9% in Besitz der Industrieund zu 30% in öffentlicher Hand. Die grossenWaldschutzgebiete und Staatswälder befindensich in Lappland, während in MittelundSüdfinnland der Privatwald vorherrschtund teilweise bis zu 80% ausmacht. Imlandesweiten Durchschnitt besitzt jederder 440 000 Waldeigentümer 24 ha Wald.Eine sehr wichtige Rolle für die rentableForstwirtschaft spielen die Waldbesitzerverbände,deren Hauptaufgabe es ist, dieWaldeigentümer zu beraten und weiterzubilden,die forstwirtschaftliche Rentabilitätzu fördern und Sammelverkäufe zuorganisieren oder als Vermittler zu dengrossen Holzabnehmern aufzutreten. Fastalle Waldeigentümer mit mehr als 30 haWald haben einen Managementplan, derin der Regel jährlich aktualisiert wird.Dabei werden sie von Inter<strong>net</strong>-basiertenProgrammen unterstützt, mit denen dieWaldbesitzer selbst die verschiedenenManagementalternativen und ihre Folgensimulieren können.WALD UND HOLZ 7/05 29


AUSLANDFoto: WSL, Bernhard OesterFoto: METLA / Erkki OksanenFoto: METLA / Erkki OksanenVollernter beimDurchforsten einesFöhren-/Birkenwaldes.Der Vollernterist ausgerüstet miteinem Optimierungsprogramm,das sowohldie Vorgabendes Waldbesitzersals auch die desAbnehmers berücksichtigt.In den letzten Jahrenwird zunehmenddie natürliche Waldverjüngunggefördert.In diesemWaldföhrenbestandbleiben etwa 5 bis10% der altenSamenbäume stehen.Wenn die Verjüngungerfolgreichist, werden diesenach fünf biszehn Jahren gefällt.Jeden Spätsommerzieht es die Finnenin den Wald, umBeeren zu pflückenund Pilze zu sammeln.Die finnischenWälder werdenwegen ihresReichtums an Pilzenund Beeren sehrgeschätzt.Ökonomische Ziele als Triebfederder ForstwirtschaftDer Erfolg der finnischen Waldwirtschaftberuht in hohem Masse auf dererfolgreichen Holzindustrie, die den RohstoffHolz zu hochwertigen Produkten(Papier, Zellstoff, Möbel, Häuser) verarbeitetund internationalen Handel betreibt.Es sind hunderte von kleineren und mittlerenBetrieben, vor allem aber drei internationaltätige Grossunternehmungen.Die Waldwirtschaft und Holzindustrie,zu denen auch die Hersteller von HolzernteundHolz verarbeitenden Maschinen gezähltwerden, sind in Finnland nach wie vor einbedeutender Industriezweig. Die finnischeWaldwirtschaft und die Holzindustriehaben in den letzten Jahren ihrenUmsatz verdoppelt. Zudem hat sich dasskandinavische Land zu einem Kompetenzzentrumder europäischen Forstindustrieentwickelt, nicht zuletzt dank der innovativenForschung an Universitäten, Hochschulenund einer Reihe von Forschungsinstituten.Finnland ist heute Weltleaderin Forstwirtschaft und Holztechnologieund auch im «World CompetitivenessRanking» 2002 liegt Finnland an zweiterStelle hinter den USA (die Schweiz nimmtPlatz 7 ein).Innovative Waldforschungfür Waldbesitz und IndustrieDie wichtigste Forschungsanstalt istzweifellos das Finnische WaldforschungsinstitutMETLA (www.metla.fi). Gemässdem Motto «METLA builds the future of theforest sector through research» befasstsich METLA mit den Waldökosystemen,den verschiedenen Waldnutzungen und-funktionen, ist zuständig für das Waldmonitoring(Landesforstinventar, Waldzustandsinventuren,Dauerbeobachtungen),verfasst Forststatistiken und nimmt öffentlicheAufgaben wahr. Es testet und kontrolliertPestizide, registriert Saatgut undPflanzmaterial, stellt Grundlagen für Waldschätzungenund Pflanzennachzucht zurVerfügung, führt Waldschadendiagnosendurch und berät Waldbesitzer, Fachleuteaus Verwaltungen, Naturschutz und Industriesowie die Öffentlichkeit.METLA besteht aus den beiden ForschungszentrenVantaa und Joensuu, siebenForschungsstationen und besitzt 90 000 haForschungswald über das ganze Land verteilt.Davon sind rund 8000 ha Naturschutzgebiete,76 500 ha Experimentierflächenund 5500 ha Trainingsgebietefür Forstleute. METLA beschäftigt rund1000 Mitarbeiter, davon rund 300 For-30 WALD UND HOLZ 7/05


AUSLANDFotos: METLA / Erkki Oksanenschende, wobei 20 Wissenschaftler denTitel Forschungsprofessor oder -professorintragen. Sie sind verantwortlich fürein bestimmtes Fachgebiet und deckengesamthaft das ganze Gebiet der Forstwissenschaftund der Schnittstellen zurHolz verarbeitenden Industrie ab, wieWaldinventur, Forststatistik, Waldplanung,Waldverjüngung und Waldbau, Forstge<strong>net</strong>ikund Pflanzennachzucht, Waldökosystemeund Umweltveränderungen,Biodiversität, Standortsbeschreibung und-klassifikation, Multifunktionalität desWaldes, Waldgesundheit, Krankheiten undSchädlinge, Waldböden, Holzernte und-transport, Holzforschung und -messung,Holzverarbeitung und Energienutzung,Holzhandel, Bruttosozialprodukt und Beschäftigungim Forstsektor, Forstindustrieund seine Produkte, WirtschaftlichkeitIm neuen Forschungsgebäude von METLAwurde Holz vielfältig eingesetzt: 100 Jahrealte Holzbalken dienen als Aussenverkleidung,im Innenhof sind der mit Holzschindelngedeckte Konferenzraum und imInnern die schräg nach oben verlaufendenHolzstützen erkennbar.der Forstwirtschaft, Forstpolitik sowieinternationale Forstwirtschaft.Die Forschung geschieht in Form vonproblem-orientierten Projekten und Programmen,die von externen Spezialistenevaluiert werden. In diesem Gremiumsind auch Vertreter der Forstpraxis, derIndustrie und der Waldbesitzerverbändevertreten. METLA arbeitet zurzeit an fünfForschungsprogrammen, die auf drei bisfünf Jahre befristet sind:Funktionierende HolzketteEbenso professionell wie die Waldeigentümer sind die Holzabnehmer organisiert, vorallem die grossen international tätigen Unternehmungen. Diese schliessen in der Regelmit den Waldbesitzern Nutzungsverträge ab, in denen vereinbart wird, wie viel Holzbeispielsweise in den nächsten drei Jahren geschlagen werden darf und zu welchemPreis. Sobald zum Beispiel StoraEnsu ein entsprechendes Sortiment benötigt, gibt sieden Auftrag einem Forstunternehmen. Mit einem Vollernter und einem Harvester wirddas Waldstück entweder durchforstet oder geerntet und entsprechend den Abmachungenmit dem Waldeigentümer und den Fabrikvorgaben aufgearbeitet. Diese hochentwickelten Erntemaschinen sind ausgerüstet mit GPS und Optimierungsprogrammen.Sie melden regelmässig die geernteten Mengen und Sortimente an eine Zentrale.Wenige Tage später holt ein Holztransporter, der bis zu 40 t Holz laden darf (Gesamtgewicht60 t), das Holz ab und führt es entweder zur nächsten Bahnverladestelle oderdirekt in die Fabrik, wo es spätestens 14 Tage nach Bestellung eintrifft. Das Holz wirddem Waldeigentümer gemäss «Einmessprotokoll» des Vollernters und abgemachtemPreis vergütet. Abgesehen von den Erstdurchforstungen werfen alle Holzschläge, selbstdie Durchforstungen, einen Gewinn ab. Die durchschnittliche Nutzungsmenge proDurchforstungs-/Schlagfläche beträgt 400 m 3 und umfasst in der Regel mehrere Hektaren.Es findet keine Anzeichnung statt, sondern der Maschinist ist entsprechend ausgebildetund für eine waldbaugerechte Durchforstung zuständig. Zudem wird er vonseinem Optimierungsprogramm unterstützt, das mit Hilfe des GPS-Systems jede Bewegungregistriert und die Nutzungmenge, einschliesslich der Baumart, erfasst.– Nationale Waldinventur;– Einfluss von Waldmanagement-Alternativenauf die Holzproduktion;– Waldmanagement-Planung;– Kohlenstoffspeicher und -flüsse im finnischenWald und ihre sozioökonomischenAuswirkungen;– Potenziale für die Nutzung von Rundholzund Holzrohmaterial in Bezug aufden Holzproduktemarkt.Die Zusammenarbeit mit der Praxis undder Industrie ist sehr eng, vor allem beider Lösung von praktischen Problemen.Eine wichtige Voraussetzung für daserfolgreiche Arbeiten ist die ausgezeich<strong>net</strong>eInfrastruktur, der hohe Output unddie erfolgreiche Umsetzung in die Praxisund Öffentlichkeit.Ein weiteres Merkmal von METLA istdie intensive internationale Zusammenarbeitvor allem mit den skandinavischenund baltischen Staaten sowie mit demNachbarland Russland. Um die internatio-WALD UND HOLZ 7/05 31


AUSLANDnale Zusammenarbeit zu fördern, hatFinnland auch den Aufbau des EuropäischenForstinstitutes (EFI) unterstützt. MitSitz in Joensuu geniesst dieses heuteinternationales Ansehen, zieht Forschendeaus ganz Europa an, koordiniertvor allem die internationale Zusammenarbeitund beeinflusst nicht zuletzt auchdie finnische <strong>Waldwissen</strong>schaft und -wirtschaft(Makkonen-Spiecker 2003).Folgerungen für die SchweizDer Erfolg der finnischen Forstwirtschafthängt von einer Vielzahl von Faktorenab: dem grossen Reichtum an WaldundHolzressourcen, der langen Traditionan Waldnutzung und Holzveredelung,der äusserst innovativen Holz verarbeitendenIndustrie, der effizienten Holznutzungmit modernsten Erntemaschinen,den günstigen topografischen Verhältnissenund gesetzlichen Grundlagen undnicht zuletzt von der starken Forschung,die eng mit der Waldwirtschaft undder Holzindustrie zusammenarbeitet, neueProdukte entwickelt und diese erfolgreichumsetzt.Die wichtigsten Triebfedern sind die Holzverarbeitenden Industrien, vor allem diegrossen, international tätigen Konzernewie StoraEnso, Metsäliitto (Finnforest,M-Real) und UPM-Kymmene. Sie haben inden letzten Jahrzehnten eine Vielzahl vongrossen Fabriken gebaut und äussersterfolgreich Produkte entwickelt, so dassFinnland heute beachtliche Mengen Holzaus Russland importieren muss, diese veredeltund dann als hochwertige Produkteinternational vermarktet. Die drei Firmensuchen weltweit nach Holzrohstoff, auchin der Schweiz, und sind interessiert angünstigen Standorten für die Holzverarbeitungvor Ort. Sie sind aber auf einegute Holzversorgung mit den gewünschtenSortimenten angewiesen. Die einzelnenGlieder der Holzkette müssen optimal aufeinanderabgestimmt sein.Eine wichtige Rolle spielen dabei dieWaldbesitzer und ihre Verbände, die sehrgut organisiert sind und professionell auftreten.Die Holznutzung in Finnland wirdmehrheitlich von Unternehmungen mithoch automatisierten Erntemaschinen (im2-Schicht-Betrieb; 5- bis 6-Tage-Woche)durchgeführt, die just in time das Holznutzen, das gebraucht wird. Auch inder Schweiz wäre ein vermehrter Einsatzsolcher Vollernter und Harvester sinnvollund möglich. Um einen Gewinn zu erzielen,müssen diese Maschinen eine hoheAuslastung haben, die Holzschläge grossflächigsein, Parzellen übergreifend organisiertwerden und ihre Einsatzgebieteeine ganze Region umfassen. Das Bereitstellendes Holzes in der benötigtenDimension bedingt zudem eine sehrenge Zusammenarbeit mit den Holzabnehmern.Auch hier kann die Schweizvom Know-how der finnischen Forstwirtschafteiniges lernen.Forschung auf Bedürfnisseder Praxis ausgerichtetZum Erfolg der finnischen Wald- undHolzwirtschaft haben wesentlich die Forschungsinstituteund die Hochschulenbeigetragen. Ein Grossteil der Forschungsprogrammeund -projekte ist direkt mitder Holznutzung und -verwertung verbunden.Die Forschung ist entweder auf dieBedürfnisse der Forstpraxis ausgerichtetoder wird sogar in enger Zusammenarbeitmit ihr und der Holzindustrie durchgeführt.Das finnische WaldforschungsinstitutMETLA erforscht nicht nur den Wald, sondernsucht Problemlösungen in der ganzenProduktionskette, bis hin zur Verwertungvon schwachen Holzdimensionen fürdie Herstellung wertvoller Möbel und desRestholzes (Äste, Rinde, Wurzelstöcke) fürEnergieerzeugung. Die Forschung unterstütztauch innovative Architekten bei derVerwendung von Holz in mehrstöckigenHäusern und grossen Holzgebäuden. EinMusterbeispiel der vielfältigen, innovativenVerwendung von Holz – sowohl alsKonstruktionsmaterial, als ich im Innenausbau– ist das neue METLA-Forschungsgebäudedes Stararchitekten Antti-MattiSiikala in Joensuu.Auch in der Schweiz wurden im Rahmendes WSL-Programms «Managementeiner zukunftsfähigen Waldnutzung» oderim Programm «Holz 21» beachtliche Anstrengungenzur Optimierung der Produktionskette«Holz» und zur Verbesserungder Absatzmärkte unternommen. DieZusammenarbeit zwischen Forschungund Praxis ist in Finnland aber bedeutendstärker und entsprechend erfolgreicher,nicht zuletzt darum, weil beide Seitenausreichende Forschungsmittel bereitstellen.LiteraturFinnish Statistical Yearbook of Forestry 2003, METLA.Makkonen-Spiecker, 2003: An Idea Becomes Reality –The European Forest Institute – The First Ten Years.European Forest Institute Joensuu, 165 p.Parviainen Jari, 2002: Wälder und Waldbewirtschaftungin Finnland. Finfo 2/2002; 1–20Sevola Yrjö, 2003: Forest Finland – in brief. METLA, 47 S.FazitHolz ist der wichtigste Rohstoff Finnlandsund hat wesentlich zur florierendenWirtschaft des Landes beigetragen.Entsprechend eng sind die Beziehungenzwischen Bevölkerung und Wald. DasWaldverständnis ist in der finnischenBevölkerung gross und der Einfluss derForst- und Holzbranche bis in die Ministerienund die Wirtschaft spürbar. DieseBeziehungen werden seit Jahren gezieltgepflegt und professionell gefördert.Die Finnish Forest Association, dieDachorganisation aller Wald- und Holzverbändeinkl. -industrie, veranstaltetmit grossem Erfolg Waldforen für Entscheidungsträgeraus Politik und Wirtschaftund unterstützt die Medien,indem sie Informationen bereitstellt undKontakte vermittelt. Ein wichtigesStandbein ist die Unterstützung derSchulen aller Stufen durch gezielt aufgearbeiteteLehrmaterialien und durchWeiterbildungskurse.Die schweizerische Waldwirtschaft und-forschung könnte einiges von den Erfahrungenin Finnland profitieren; insbesondereist eine engere Zusammenarbeitzwischen Forschung und Praxis,aber auch zwischen Waldwirtschaft undHolzindustrie notwendig, um die wirtschaftlicheSituation der Forstwirtschaftzu verbessern. Vor allem müssen dieProduktionskette Holz optimiert, derHolzabsatz verbessert und attraktiveProdukte gefördert werden. Aufgrundder Globalisierung und Liberalisierungdes Holzmarktes ist eine engere Zusammenarbeitmit international tätigenHolz verarbeitenden Unternehmungenanzustreben, mit dem Ziel, die Holznutzungzu fördern und die Wertschöpfungin der Schweiz zu stärken.32 WALD UND HOLZ 7/05

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