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Pater Patrick Steiner - Gwick.ch

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<strong>Pater</strong><strong>Patrick</strong>(Marcel)<strong>Steiner</strong>* 03. November 1909† 20. Juli 1984Jahresberi<strong>ch</strong>t 1984/85Stiftss<strong>ch</strong>ule Einsiedeln<strong>Pater</strong> <strong>Patrick</strong> <strong>Steiner</strong> wurde am 3. November 1909in Züri<strong>ch</strong> geboren und erhielt in der Taufe denNamen Marcel. Sein Vater war Elektroingenieur,seine Mutter eine Wallonin französis<strong>ch</strong>er Mutterspra<strong>ch</strong>e.Der in Uster heimatbere<strong>ch</strong>tigte Vatermußte aus berufli<strong>ch</strong>en Gründen den Wohnsitz derFamilie öfters ins Ausland verlegen. Na<strong>ch</strong> MarcelsGeburt ließ er si<strong>ch</strong> dauernd in Oerlikon nieder.Als der Vater 1920 früh gestorben war, gab dieMutter ihren se<strong>ch</strong>s Kindern eine sehr sorgfältigeErziehung und ließ ihnen eine gute S<strong>ch</strong>ulbildungzuteil werden. Im Herbst 1922 bezog Marcels BruderRudolf die Stiftss<strong>ch</strong>ule, 1924 folgte ihm Marcel.Als Gymnasiast war Marcel eine sehr gepflegte,sportli<strong>ch</strong>e Ers<strong>ch</strong>einung; er legte großen Wert aufgute Manieren, zei<strong>ch</strong>nete si<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>ule undim Sport aus und erteilte – wie es damals übli<strong>ch</strong>war – als S<strong>ch</strong>üler der obersten Klassen den unterstenKlassen Turnunterri<strong>ch</strong>t.Na<strong>ch</strong> der Matura trat er im Herbst 1932 ins Klosterein und erhielt bei der einfa<strong>ch</strong>en Profeß denKlosternamen <strong>Patrick</strong>. Na<strong>ch</strong> der theologis<strong>ch</strong>enAusbildung feierte er am 30. Mai 1937 seine Primiz.<strong>Pater</strong> <strong>Patrick</strong> war anfängli<strong>ch</strong> für das Collegio Papioin Ascona vorgesehen, das unser Kloster damalsführte, und studierte an der Universität LaSapienza in Rom ein Jahr Mathematik, setzte aberdiese Studien na<strong>ch</strong>her in Freiburg fort. Um denplötzli<strong>ch</strong> mitten während des S<strong>ch</strong>uljahres 1939/40s<strong>ch</strong>wer erkrankten Mathematiklehrer <strong>Pater</strong> PirminVetter zu vertreten, mußte er das Studium füreinige Zeit unterbre<strong>ch</strong>en, um in den oberstenKlassen einzuspringen, was keine lei<strong>ch</strong>te Aufgabewar. Da sein Professor an die ETH hinüberwe<strong>ch</strong>selte,kam er ni<strong>ch</strong>t mehr dazu, seine angefangeneDissertation innert nützli<strong>ch</strong>er Frist abzus<strong>ch</strong>ließen.Im Herbst 1943 begann seine eigentli<strong>ch</strong>e Lehrtätigkeitan der Stiftss<strong>ch</strong>ule. Sie dauerte bis 1961.<strong>Pater</strong> <strong>Patrick</strong> erteilte in den oberen und mittlerenKlassen Mathematik und in den mittleren KlassenFranzösis<strong>ch</strong>. Vermutli<strong>ch</strong> war der Spra<strong>ch</strong>unterri<strong>ch</strong>tihm besser gelegen als die Mathematik.Im Unterri<strong>ch</strong>t legte <strong>Pater</strong> <strong>Patrick</strong> betont großenWert auf spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Korrektheit und gepflegteUmgangsformen. Ni<strong>ch</strong>t alle S<strong>ch</strong>üler s<strong>ch</strong>ätztenseine entspre<strong>ch</strong>enden Bemerkungen, so dassteilweise heftige Spannungen und Abwehrhaltungenauftraten. Er wirkte unter Umständen sehraristokratis<strong>ch</strong>. Gere<strong>ch</strong>terweise muß man aber


au<strong>ch</strong> sagen, dass andere S<strong>ch</strong>üler sehr positivreagierten. Auf jeden Fall gehörte <strong>Pater</strong> <strong>Patrick</strong> zuden unverwe<strong>ch</strong>selbaren Gestalten des S<strong>ch</strong>ulkörpersder Stiftss<strong>ch</strong>ule. Gerade wegen seines vornehmenWesens und seiner Spra<strong>ch</strong>kenntnissewurde er im Herbst 1947 zum zweiten Gastpaterernannt; im Herbst 1956 übernahm er das Amtdes Kü<strong>ch</strong>enmeisters und damit die Aufgabe desersten Gastpaters. In diesem Amt sagten ihm dieVerwaltungsaufgaben weniger zu als der Umgangmit den Gästen. Sein großes Verdienst ist dieRestauration des klösterli<strong>ch</strong>en Refektoriums.Wegen der großen Arbeit s<strong>ch</strong>ied er na<strong>ch</strong> demS<strong>ch</strong>uljahr 1960/61 aus dem Lehrkörper der Stiftss<strong>ch</strong>uleaus.Von 1964 bis zu seinem Tode am 21. Juli 1984versah <strong>Pater</strong> <strong>Patrick</strong> die Stelle eines zweiten Spiritualsim Institut Menzingen. Besonders widmeteer si<strong>ch</strong> den alten und kranken S<strong>ch</strong>western.Die Seelsorge war eigentli<strong>ch</strong> immer sein Herzensanliegen.Er predigte gerne und gehaltvoll; zahlrei<strong>ch</strong>sind seine Beiträge in den Neuen Zür<strong>ch</strong>erNa<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten zu den Sonntagen. Sein plötzli<strong>ch</strong>erTod infolge eines völlig unerwarteten Herzinfarktesriß ihn mitten aus dieser Tätigkeit heraus.Popularität bedeutete ihm wenig, er wollte dur<strong>ch</strong>gediegene Distanz wirken.<strong>Pater</strong> Rupert Ruhstaller

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