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vgwort-fbw-bibliographie-1977-2013-20140206.pdf, Seiten 1-470

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VIHelmut Koopmannpräsentiert sich vorwiegend in Spezialstudien – den allgemeinen Welterklärungsformeln,für die Allgemeinheit allgemein dargeboten, ist ohnehinja nicht zu trauen. Die Zeit der Generalisten ist in den Wissenschaftenlängst an ein Ende gekommen, allen Vernetzungen und allen heutigenPopularisierungstendenzen zum Trotz. Und die modernen Didaktisierungsbestrebungen,die jedes jedem einsichtig machen wollen und unssuggerieren, daß man das auch könne, führen bestenfalls zu Halbbildung.Aber die präzise Analyse eines genau definierten Phänomens, diearchäologisch exakte Vermessung eines griechischen Tempels, die minutiöseRekonstruktion der Baugeschichte einer Kirche aus der Gotik:es bereichert unsere Kenntnisse, vorausgesetzt, wir lassen uns auf solcheSpezialstudien ein. Aber nur in ihnen lebt Wissenschaft.Dennoch: Vorsicht ist geboten. Denn nicht wenige wissenschaftlicheArbeiten sind von deutschen Professoren geschrieben worden –nicht unbedingt eine Empfehlung. Friedrich Nicolai wußte schon im18. Jahrhundert, was er von dieser Sorte Skribenten zu halten hatte:»Deutschland ist das Land der Doktoren und Professoren. Davon lehrt eingroßer Theil ihren Zuhörern eine Menge Zeug, das zu gar nichts zu brauchenist.« So kann man es lesen in Leben und Meinungen des SemproniusGundibert, eines deutschen Philosophen (1798). Friedrich II. hatte eineähnlich schlechte Meinung vom Hochschulbetrieb; er schrieb am 8. März1739 an Voltaire: »Mit welcher Absurdität hätte der Menschengeist sichan den Universitäten noch nicht befaßt! Welches Paradoxum bliebe nichtnoch daherzustammeln, das nicht bereits verfochten wurde!« Das magsich geändert haben. Nicht geändert hat sich zuweilen die Neigung, dieTinte hemmungslos zu verspritzen. Schon Goethe hat in einem seinerZahmen Xenien über diese Art von Schriftstellern gesagt: »Du sprichstwie die deutschen Professoren. Wir wissen alles, mach’ es kurz.« DerUmfang einiger der geförderten Bücher zeigt, daß sie von akademischenAutoren geschrieben worden sind, die sich nicht an die Goethesche Forderunggehalten haben. Aber der Umfang eines Buches sagt natürlichüberhaupt nichts aus über seine Qualität – und Qualität sollen die Bücherhaben, die vom »Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft derVG WORT« bezuschußt werden.Gefördert worden ist eine immense Menge an Publikationen, nichtgefördert freilich eine ebenfalls nicht geringe Anzahl. Einige Zahlen, diezur Geschichte des Förderungsfonds seit seiner Gründung <strong>1977</strong> gehören,mögen das verdeutlichen: vom Bewilligungsausschuß sind insgesamtfast 6000 Anträge auf Förderung behandelt worden, nahezu 3600 davon

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