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Komfortlüftungen - Energie- und Umweltagentur NÖ

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LuftqualitätDie fachgerechte Ausführung einer Komfortlüftung ist von entscheidenderBedeutung für eine hohe Luftqualität <strong>und</strong> ein behaglichesRaumklima. Dabei spielen die Luftmengenanpassung,die Strömungsgeschwindigkeit, ein guter Filter <strong>und</strong> auch die individuellpassende Wahl des Lüftungsprinzips eine entscheidendeRolle.Eine hohe Luftqualität kann nur durch ausreichenden <strong>und</strong> kontinuierlichenLuftaustausch erzielt werden. Um eine Anreicherung mit Schadstoffen,Gerüchen <strong>und</strong> Feuchtigkeit zu verhindern, müsste bei einer Lüftung überFenster ein Wohnraum etwa alle ein bis zwei St<strong>und</strong>en durchgelüftet werden.Mit einer Lüftungsanlage wird dauerhaft frische <strong>und</strong> gefilterte Außenluft zugeführt<strong>und</strong> die verbrauchte Abluft abgeführt.Behaglichkeit durch richtige LuftmengeBeim Einsatz von Lüftungsanlagen ist die zugeführte Frischluftmenge entscheidendfür ein behagliches Raumklima. Wird zu wenig Luft eingebracht,muss zusätzlich über Fenster gelüftet werden, um die verbrauchte Luft abzuführen.Zuviel Frischluft hingegen kann im Winter eine zu geringe Luftfeuchtigkeitzur Folge haben. Wichtig ist daher, die Luftmenge an die jeweiligenNutzungszeiten anzupassen. Bei modernen Anlagen erfolgt dies über Luftqualitätsfühler.Sind gerade keine Personen anwesend, wird die Luftmengeautomatisch reduziert. Im Normalbetrieb wird die Luftzufuhr erhöht, da mehrLuftfeuchtigkeit durch Personen <strong>und</strong> durch Nutzung von Küche <strong>und</strong> Bad entsteht<strong>und</strong> Gerüche <strong>und</strong> Schadstoffe abgeführt werden müssen.Alle 2 St<strong>und</strong>en lüften!Mindestvorgabe LebensministeriumPettenkofer Grenze20 21 22 23 0 1 2 UhrCO 2 [ppm]3.5003.0002.5002.0001.5001.0005000Messung in einem Schlafzimmer mit16 m² <strong>und</strong> zwei PersonenKohlendioxid entsteht bei der Atmung vonPersonen <strong>und</strong> ist eine Kenngröße für dieLuftqualität.Bereits nach einer St<strong>und</strong>e wird in einem Schlafzimmermit zwei Personen der Grenzwert fürgute Innenraumluft von 1.000 ppm Kohlendioxiderreicht.Nach etwa zwei St<strong>und</strong>en ist die Mindestvorgabedes Lebensministeriums an die Innenraumluftqualitätvon 1.400 ppm Kohlendioxid überschritten.Spätestens dann müsste für einenges<strong>und</strong>en Schlaf gelüftet werden.Typische LüftungsstufenLüftungsstufeProzent vom maximalen Volumenstrom1. Abwesenheitsstufe 30 %2. Normalstufe 70 %3. Intensivstufe (Party) 100 % (mit zeitlicher Begrenzung)Um eine zufriedenstellende Lüftung zu gewährleisten, werden die Luftmengenfür jeden Raum nach der geplanten Belegungsanzahl <strong>und</strong> Nutzungsartausgelegt. Bei einer davon abweichenden bzw. geänderten Belegung derRäume sind die Luftmengen für den Betrieb entsprechend anzupassen, umtrockene Raumluft im Winter zu vermeiden. Bei Inbetriebnahme der Anlagesind die jeweiligen Luftmengen raumweise einzuregulieren.Zuluft-RaumSchlafzimmerKinderzimmer für zwei KinderKinderzimmer für ein KindWohnzimmer für vier Pers.Abluft-RaumKücheBadWCAbstellraumempfohlener Zuluftvolumenstrom50 m³/h50 m³/h25 m³/h0...60 m³/h (siehe Kaskadenprinzip)empfohlener Abluftvolumenstrom60 m³/h40 m³/h20 m³/h10 m³/hDie Bemessung erfolgt entsprechend derRaumbelegung <strong>und</strong> der Aktivität. D. h. eineschlafende Person benötigt etwa 25 m³Frischluft pro St<strong>und</strong>e, eine sitzende Person etwa30 m³ pro St<strong>und</strong>e.Da Wohnzimmer im Regelfall nur kurzzeitig vollbelegt sind, werden geringere Luftmengenangesetzt. Siehe dazu auch den Tipp bei derfolgenden Grafik des Kaskadenprinzips.Gibt es mehrere Bäder oder WCs sollten dieVolumenströme entsprechend der Nutzungsintenstäteingestellt werden. Der Gesamtabluftvolumenstromsollte nicht größer sein, als derZuluftvolumenstrom.10


Schadstoffabfuhr im KaskadenprinzipKaskadenprinzipUm eine gute Luftqualität zu erzielen, abermöglichst wenig Luft zu benötigen, setzt dasKomfortlüftungskonzept auf das Kaskadenprinzip.Bei diesem bewährten Prinzip wird dieLuft mehrfach genutzt: Als Erstes werden dieAufenthaltsräume (Schlafzimmer, Kinderzimmer,Arbeitszimmer) mit der frischen Zuluft versorgt.Anschließend gelangt die Luft in den Vorraum(Überströmzone), der somit keine eigene Zuluftbenötigt. Liegt das Wohnzimmer in der Durchströmungsrichtungzwischen Vorraum <strong>und</strong> Küche,dann sollte der Wohnraum ebenfalls in dieDurchströmung eingeb<strong>und</strong>en werden. Die Vorteiledieses Prinzips sind nebenstehend erläutert.Tipp: Grenzen Räume mit großer Abluftmenge(Küche) an das Wohnzimmer, kann dasWohnzimmer als zusätzlicher Überströmraumkonzipiert werden. Das bedeutet, dass der direktzugeführte Zuluftstrom deutlich reduziert oderganz weggelassen werden kann, ohne dassdie Luftqualität merklich abnimmt. Die darausresultierende Verringerung der Gesamtluftmengebezogen auf die Wohneinheit bewirkt einehöhere Raumluftfeuchte im Winter <strong>und</strong> reduziertden Stromverbrauch sowie die Lüftungswärmeverluste.Gleichzeitig wird durch den Abluftüberschussdes Wohn­Ess­Küchenbereichs beigeschlossenen Türen eine Übertragung vonEssensgerüchen auf andere Räume verhindert.Lage <strong>und</strong> Art der LufteinbringungBei der Auswahl <strong>und</strong> Platzierung von Zuluftauslässenist gr<strong>und</strong>sätzlich zu beachten, dass derLuftstrom nicht direkt auf eine eventuellnahege legene Abluft- oder Überströmöffnunggerichtet ist. Die Zuluft kann bodennah überGitter (Quelllüftung) oder deckennah mit gerichteterEinströmrichtung (Induktionslüftung)eingebracht werden. Beide Systeme sind bezüglicherzielbarer Luftqualität <strong>und</strong> Komfort alsgleichwertig anzusehen. Bei einer Induktionslüftungbesteht die Möglichkeit alle Luftdurchlässean den Wänden, die an den Vorraumangrenzen, anzubringen <strong>und</strong> damit die Rohrleitungslängenzu minimieren.AbluftÜberströmungQuelllüftungAbluftBadZuluftGangÜberströmöffnung ­ TürzargeÜberströmöffnung ­ SchleiftüreQuellauslassWohnraumKeine Zugluft durch geringeLuftgeschwindigkeitenInduktionslüftungDurch Luftgeschwindigkeiten unter 0,1 Meterpro Sek<strong>und</strong>e (m/s) kann Zugluft ausgeschlossenwerden. Nur unmittel bar bei den Ventilen <strong>und</strong>damit außerhalb des Aufenthaltsbereiches isteine leichte Strömung wahrnehmbar. Die Strömungsgeschwindigkeitder Komfortlüftung istinsgesamt viel geringer als jene, die durch dieWärmeabgabe von Heizkörpern verursacht wird.Abluft ZuluftAbhängende DeckeÜberströmöffnung ­ SchleiftürenLeiser Betrieb durch SchalldämpferBei fachgerechter Ausführung wird eine Komfortlüftungnicht als störend wahrgenommen.Voraussetzung dafür ist die Einhaltung einesSchallpegels von 25 Dezibel (dB) (entspricht derÖNORM). 25 dB(A) entsprechen etwa dem Atemgeräuscheines ges<strong>und</strong>en Menschen in einemMeter Entfernung. ExpertInnen empfehlen fürSchlafräume einen Pegel unter 23 dB. Die Auswahlleiser Geräte, der Einbau von Schalldämpfern,großzügig dimensionierte Luftleitungen<strong>und</strong> geeignete Durchlässe (Ventile) sichern einenleisen Betrieb.Maximal empfohlene SchalldruckpegelRaumSchlafzimmer,KinderzimmerWohnzimmerWohnkücheReine Arbeitsküche/KochnischeBad, WC,Abstellraummax. Schalldruckpegel23 dB(A)25 dB(A)25 dB(A)27 dB(A)27 dB(A)Hinweis: Optimierte Anlagen erreichen in denWohn­ <strong>und</strong> Schlafräumen einen nicht wahrnehmbarenSchalldruckpegel von unter 20 dB(A).SchallquelleGeschirrspülerKühlschrankNotebookAtemgeräuschtypische Schalldruckpegel(in 1 m Abstand)50…55 dB(A)35…45 dB(A)25…35 dB(A)23…27 dB(A)Eine Erhöhung um 10 dB wird als doppelt solaut empf<strong>und</strong>en.11


Wichtige HinweiseFür einen optimalen Betrieb der Komfortlüftungsanlage sollte bestimmten Komponentendes Lüftungssystems wie Wärmetauscher, Filter <strong>und</strong> Verrohrung erhöhteAufmerksamkeit gewidmet werden. In bestimmten Fällen kann die Nutzungvon Erdwärme für die Temperierung der Außenluft sinnvoll sein.PlattenwärmetauscherRotationswärmetauscherDas zentrale LüftungsgerätBei der Auswahl des Lüftungsgerätes sollteneben einer hohen Effizienz (Strombedarf,Wärme rückgewinnung) <strong>und</strong> geeigneten Akustikauch auf die Möglichkeit der Feinfilterung <strong>und</strong>die einfache Austauschbarkeit von Komponentengeachtet werden.Wärmetauscher:Wärmerückgewinnung <strong>und</strong> GeräteeffizienzWie der Name schon sagt, tauscht bzw. überträgtder Wärmetauscher die Wärme von derAbluft auf die Zuluft. Die beiden Luftströmesind dabei stets getrennt <strong>und</strong> kommen nichtmiteinander in Berührung. Am Markt werdenPlatten- <strong>und</strong> Rotationswärmetauscher angeboten.Beide Systeme sind sehr gut für Wohnraumlüftungsgerätegeeignet.Prüfung <strong>und</strong> KennwerteNeue Lüftungsgeräte verfügen über eine Prüfungnach der ÖNORM EN 13141-7. Geräte miteiner Prüfung des Passivhausinstitutes könnenmit einem Abschlag von -5 % <strong>und</strong> Prüfungennach DIBt (z. B. TZWL) mit einem Abschlag von-14 % grob umgerechnet werden. In der nachfolgendenTabelle sind die empfohlenen Mindest-<strong>und</strong> Zielwerte für die verschiedenen Prüfungenaufgelistet.Filter: Weniger Staub <strong>und</strong> Pollendurch richtigen FilterAbhängig von der Filterqualität wird die Außenluftvon Staub, Pollen, Sporen <strong>und</strong> Ruß gereinigt.Ab der Klasse M6 kann von einer ausreichendenFilterwirkung für Pollen ausgegangenwerden. Von ExpertInnen wird aufgr<strong>und</strong> des höherenAbscheidegrades die Filterklasse F7, fürSporen-AllergikerInnen die Filterklasse F8 bzw.F9 empfohlen. Vor allem Belastungen durchGrob- <strong>und</strong> Feinstaub über 1 μm werden durcheinen Filter deutlich gesenkt. Feinststaubpartikelunter 1 μm <strong>und</strong> Gerüche können auch durchhochwertige Filter nur teilweise herausgefiltertwerden. Eine höhere Filterqualität als F9 erzeugtzu hohe Druckverluste <strong>und</strong> Kosten <strong>und</strong> wird deswegennicht empfohlen.Taschen- <strong>und</strong> PlisseefilterJe höher die Filterklasse, desto größer muss dieFilteroberfläche sein. Um eine gute Filterwirkungbei geringem Strombedarf zu erreichen, solltenTaschen- oder Plisseefilter (eng gefaltetes Filtervlies)gewählt werden. Der Filter ist entwederbei der Außenluftansaugung oder direkt imLüftungsgerät eingebaut. Die Anlage sollte imWohnraum eine Anzeige für den notwendigenFilterwechsel haben.Qualitätsklassen <strong>und</strong> FilterwirkungWärmetauscher: Prüfung <strong>und</strong> KennwertePrüfreglement Kennwert Empfohlener Zielwert(ohne Kondensat)MindestwertÖNORM EN 13141-7 Fortluft-Temperaturverhältnis > 70 % > 75 %Passivhausinstitut (PHI) Wärmebereitstellungsgrad > 75 % > 80 %DIBt-TZWL Wärmebereitstellungsgrad > 84 % > 89 %EN = EuropanormDIBt = Deutsches Institut für BautechnikTZWL = Europäisches Testzentrum fürWohnungslüftungsgeräte e.V.Rückgewinnung der FeuchteSpezielle Wärmetauscher können nicht nur dieWärme, sondern auch die Feuchte von der Abluftauf die Zuluft übertragen. Dabei werdenÜbertragungsraten von ca. 50 bis 70 % erreicht.Die Feuchteübertragung ist hygienisch unbedenklich,wenn kein Kondensat entsteht.Partikel Pollen, Grobstaub Sporen> 10 μm > 1μmFilterklasseFilterwirkungG4 85 % 15 %M6 99 % 50 %F7* 99 % 85 %F8 99 % 95 %F9** 99 % 98 %* generelle Empfehlung** für Sporen-AllergikerInnenFilter sollten unabhängig von der Filterwechselanzeigemindestens einmal im Jahr ausgetauscht werden. Siekönnen mit dem normalen Hausmüll entsorgt werden.Ein Waschen der Filter ist nicht möglich, da dadurchdie Filterstruktur zerstört wird.12


Das RohrsystemDas Rohrsystem ist ein äußerst wichtiger Teil derAnlage <strong>und</strong> besteht im Wesentlichen aus demZuluft- <strong>und</strong> dem Abluftrohrsystem. Die Rohrleitungenmüssen die gleiche Lebensdauer aufweisenwie das Gebäude. Entscheidend ist nicht dieMaterialwahl (Kunststoff oder Metall), sondernder richtige Rohrdurchmesser, die Einhaltungder Brennbarkeitsklasse „B“, die Formbeständigkeitsowie eine glatte Innenoberfläche derRohre. Der Brandschutz hat den brandschutztechnischenAnforderungen zu entsprechen, fürNiederösterreich gilt §31 <strong>und</strong> §32 der NÖ BTV.Reinigbarkeit beachtenAktuelle Untersuchungen zeigen in Zuluftleitungenbei Feinfilterung auch nach mehr als 10Jahren Betrieb eine saubere Oberfläche. Bei Abluftleitungenhingegen kommt es prinzipbedingtzu Staubablagerungen, die alle 5-10Jahre zumindest grob entfernt werden sollten.Gr<strong>und</strong>sätzlich ist daher reinigungsfre<strong>und</strong>lichenSystemen <strong>und</strong> Rohrführungen unbedingt derVorzug zu geben. Nicht reinigbare Rohre (z. B.Alufolienschläuche) sind aus diesem Gr<strong>und</strong> fürnicht zugängliche Bereiche ungeeignet.Ausreichende Rohrdurchmesser vorsehenGr<strong>und</strong>sätzlich richtet sich der Rohrdurchmessernach der erforderlichen Luftmenge. Die Luftgeschwindigkeitsollte in der Hauptluftleitung2,5 m/s <strong>und</strong> in der Luftleitung zum Raum 2 m/snicht überschreiten. Zielwert sind Luftgeschwindigkeitenvon weniger als 1,5 m/s.Rohrdurchmesser max. Luftmenge (m³/h)(mm) 1,5 m/s 2,0 m/s 2,5 m/s62 16 22 -75 24 32 -80 25 35 -100 40 55 70125 65 90 110150 95 120 160160 110 140 180200 170 220 280250 260 350 440300 380 510 630Richtige Luftdurchlässe (Ventile) auswählenDie richtige Auswahl der Luftdurchlässe kannnur von SpezialistInnen vorgenommen werden.Die Ventile sollten leicht zu reinigen sein <strong>und</strong>sich beim Putzen nicht verstellen (eine Fixierungder Einstellung sollte möglich sein).Geringer StrombedarfEin wesentliches Kriterium für die Auswahl einesbestimmten Lüftungsgerätes ist der Strombedarf.Die Messgröße, die einen Vergleich ermöglicht,ist die gesamte elektrische Leistungsaufnahmedes Geräts bei sauberem Filter: Für einLuftvolumen von 1 m³/h sollten maximal 0,45Watt (W) benötigt werden. Sehr gute Anlagenbenötigen deutlich unter 0,30 W.Strombedarf von LüftungsanlagenAnlage mit max.Luftmenge 0,45 W pro m³/h 0,30 W pro m³/h120 m³/h 54 W 36 W180 m³/h 81 W 54 WEine Komfortlüftung gewinnt auch bei ganzjährigemBetrieb mehr als fünfmal mehr <strong>Energie</strong>zurück als sie Strom benötigt. Durch die Kostenfür Wartung <strong>und</strong> Filter ergibt sich für den Betriebeiner Anlage eine ausgeglichene Bilanzzwischen Einsparungen <strong>und</strong> Betriebskosten.Nutzung von ErdwärmeMit einem Erdwärmetauscher kann die Außenluftim Winter bis auf ca. 0 °C vorgewärmt bzw.im Sommer auf ca. 22 °C abgekühlt werden.Eine Kühlung des Gebäudes ist mit einer Komfortlüftungjedoch nicht realisierbar. Entscheidendfür kühle Räume sind der ausreichendeSchutz der Innenräume vor Sonneneinstrahlung<strong>und</strong> die unterstützende Nachtlüftung überFenster.Erdwärmenutzung überSole-ErdwärmetauscherLuft-Erdwärmetauscher werden von Expertennicht mehr empfohlen. Hygienisch problemlossind Sole-Erdwärmetauscher. Bei diesem wirdnicht Luft im Erdreich geführt, sondern ein miteinem Frostschutzgemisch versetzter Wasserkreislauf.Die <strong>Energie</strong> des Erdreichs wird dannmit einem Wärmetauscher vor dem Lüftungsgerätauf die angesaugte Außenluft übertragen.Kommt ein Erdwärmetauscher zum Einsatz,kann auf eine (elektrische)Frostschutzvorrichtung verzichtetwerden.Ein Sole-Erdwärmetauschersollte jedenfallsan sehr kalten Klimastandortenzum Einsatzkommen, oder wenn einKombi gerät mit Wärmepumpe dieFortluft als Wärmequelle nutzt.13


VoraussetzungenJe früher die Entscheidung für eine Komfortlüftung fällt, destoeinfacher <strong>und</strong> kostengünstiger lässt sie sich umsetzen. Voraussetzungenfür einen effizienten <strong>und</strong> ungestörten Betrieb sindeine luftdichte Gebäudehülle, geeignete Dunstabzugshauben<strong>und</strong> raumluftunabhängige Feuerstellen.Für eine problemlose <strong>und</strong> kostengünstige Umsetzung ist ein frühzeitiges Zusammenwirkender ausführenden Unternehmen wichtig. Dabei ist die Kooperationvon ArchitektInnen, BaumeisterInnen <strong>und</strong> InstallateurInnen bereitsin der Planungsphase unabdingbar. Die richtige Ausführung der Überströmöffnungenim Türbereich bedarf einer Abstimmung mit den TischlerInnen.Dichte GebäudehülleUm Bauschäden durch Fugen oder Ritzen <strong>und</strong> ihre Folgen zu vermeiden, mussbei allen Gebäuden besonders auf eine luftdichte Gebäudehülle geachtetwerden. Diese wird von erfahrenen PlanerInnen konzipiert. Die Überprüfungder Ausführung erfolgt durch einen Luftdichtheitstest (Blower-Door-Test) vorzugsweisebereits vor Beginn des Innenausbaus, um eventuelle Mängel nochbeheben zu können.Dunstabzugshaube mit FettfilterEine Dunstabzugshaube, die direkt nach außen geführt wird, beeinträchtigtdie Luftmengenbilanz <strong>und</strong> den thermischen Komfort, da bei Betrieb derHaube ein Fenster geöffnet werden müsste. Bei einer Komfortlüftung werdendaher Umlufthauben mit Fettfiltern eingesetzt. Möglich sind auch zusätzlicheAktivkohlefilter zur Geruchsabscheidung.Raumluftunabhängige FeuerstelleWer sich für eine Komfortlüftung entscheidet, braucht nicht auf einenKachel- oder Pelletsofen im Wohnraum zu verzichten. Allerdings müssen dieFeuerstellen raumluftunabhängig betrieben werden oder mit einer Sicherheitseinrichtungausgestattet sein. Raumluftunabhängig ist eine Feuerstelledann, wenn sie über eine eigene Luftzufuhr verfügt <strong>und</strong> der Ofen als „dicht“bzw. „raumluftunabhängig“ geprüft ist. Generell sollten Feuerstellen in neuenGebäuden über eine eigene Luftzufuhr verfügen.Umlufthaubemit Fettfilterseparate Verbrennungsluftzufuhrin den BrennraumFeuerstelle mit eigenerLuftzufuhr <strong>und</strong> Dunstabzugals UmlufthaubeHinweise für einenungestörten BauablaufDie Entscheidung für einen Erdwärmetauschersollte wegen der erforderlichenGrabungsarbeiten möglichst früh <strong>und</strong> inAbstimmung mit den InstallateurInnenerfolgen.Im Neubau sind die notwendigen Durchdringungenvon Wänden <strong>und</strong> Decken fürdie Rohrleitungen bereits bei der Rohbauerstellungvorzusehen. Bei den Durchdringungsöffnungenist die Stärke derWärmedämmung einzurechnen.Werden Luftleitungen in die Betondeckeintegriert, ist für ein frühzeitiges Zusammenwirkenvon InstallateurInnen <strong>und</strong>BaumeisterInnen zu sorgen.Am Aufstellungsort des Lüftungsgerätesist ein Kondensatablauf, eine Stromversorgung<strong>und</strong> eine Leerverrohrung für dieBedieneinheit im Wohnraum vorzusehen.Der Platzbedarf für die Luftleitungen(samt Wärmedämmung) im Bodenaufbau,in der Wand etc. sollte frühzeitig festgelegtwerden.Überströmöffnungen im Türbereich sindmit den TischlerInnen abzustimmen.LüftungsgerätAnsaugungohne Luft­EWTBei Inbetriebnahme der Anlage sind dieLuftmengen mit druckkompensiertenMessgeräten raumweise einzuregulieren,es ist ein Abnahmeprotokoll zu erstellen.15


16 wesentliche Bestell- <strong>und</strong>Ausschreibungskriterienfür Komfortlüftungen im EFHAusgabe 5: Dezember 2012Alle für das Einfamilienhaus relevanten 55 Qualitätskriterien* können natürlich als Gesamtheitzu einem integralen Bestandteil der Ausschreibung oder Bestellung für eine Komfortlüftunggemacht werden. Für die Ausschreibung bzw. Auftragsvergabe ist die konkrete Definition derfolgenden Anforderungen jedoch besonders essentiell:1. Luftmenge <strong>und</strong> Behaglichkeitskriterien2. Maximale Schallbelastung3. <strong>Energie</strong>effizienza) Wärmerückgewinnungsgradb) Strombedarf der Gesamtanlagec) Wärmeverluste der Luftleitungen4. Ausreichende Filterqualität, leicht reinigbare LuftleitungenMit dem folgenden Auszug aus den 55 Qualitätskriterien für das EFH sind diese vier Punkteweitestgehend sichergestellt. Für die Ausschreibung ist bei den einzelnen Kriterien festzu legen,ob die Standardwerte oder Zielwerte gefordert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, sichdie Zielwerte jeweils als Variante anbieten zu lassen. Um einen Vergleich mit einerStandard-Wohnraumlüftung zu ermöglichen, sind diese Werte ebenfalls angeführt. Es wirdempfohlen, die Komfortkriterien im Werkvertrag wie gewünscht schriftlich zu vereinbaren.Rückmeldungen zu den 55 Qualitätskriterien bzw. 16 Bestell- <strong>und</strong> Ausschreibungskriterien bittean: verein@komfortlueftung.atBei der inhaltlichen Überarbeitung der Broschüre wurde der aktuelle Stand der Überarbeitungder ÖNORM H 6038 berücksichtigt (Stand Dezember 2012).Die Bestell- <strong>und</strong> Ausschreibungskriterien wurden nach bestem Wissen <strong>und</strong> Gewissen entwickelt.Eine Haftung jeglicher Art kann jedoch nicht übernommen bzw. abgeleitet werden.* Den jeweils aktuellen Stand der 55 Qualitätskriterien bzw. 16 Bestellkriterien finden Sie unter www.komfortlüftung.at im BereichEinfamilienhaus (EFH).16


8 entscheidende Vorteilevon KomfortlüftungenEine Komfortlüftung ist eine Zu- <strong>und</strong> Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung, die hohe Anforderungenan Komfort, Hygiene <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>einsparung setzt. Diese Anforderungen sicherndie langfristige Nutzerzufriedenheit <strong>und</strong> eine weiterhin positive Marktentwicklung dieser Technologieim Sinne einer nachhaltigen Bauweise.1. Die Luftmenge entspricht dem Bedarf für einen hygienischen Luftaustausch.2. Die Anlage sichert eine dauerhaft hohe Luftqualität ohne Zugerscheinungen.3. Das Betriebsgeräusch wird im Wohn- <strong>und</strong> Schlafbereich nicht als störend wahrgenommen.4. Die Heizenergieeinsparung beträgt ein Vielfaches des Stromverbrauches der Anlage.5. Die Anlage ist mit anderen haustechnischen Einrichtungen wie Heizung, Öfen,Dunstabzug etc. abgestimmt.6. Die Bedienung der Anlage ist einfach.7. Planung <strong>und</strong> Installation der Anlage werden vorzugsweise von „zertifizierten KomfortlüftungsinstallateurInnen“ durchgeführt. Eine aktuelle Liste ist auf www.komfortlüftung.atim Bereich „Einfamilienhaus“ zu finden.8. Als Gr<strong>und</strong>lagen für Planung, Errichtung, Betrieb <strong>und</strong> Wartung dienen die landesspezifischenGesetze, nationalen Normen <strong>und</strong> die „55 Qualitätskriterien für Komfortlüftungsanlagen“.Vertiefende Informationen, Hilfen für die Angebotseinholung, Auslegungder Luftmengen, Abnahmeprotokoll <strong>und</strong> Checklisten finden Sie aufwww.komfortlüftung.at.17


Wichtige Kriterien für die Bestellung <strong>und</strong>Ausschreibung der LüftungsanlageMindestzuluftvolumenströme*(für die Auslegung) voneinzelnen Zulufträumen beimBetriebsluftvolumenstromMindestabluftvolumenströme*(für die Auslegung) voneinzelnen Ablufträumen beimBetriebsluftvolumenstromGeringer Schalldruckpegel imAufenthaltsbereich beimBetriebsluftvolumenstromTemperatur beim Einströmventilauf Behaglichkeitsniveau (beiörtlicher Normaußentemperatur)Geringe Luftgeschwindigkeit imAufenthaltsbereichBestellkriterienfür KomfortlüftungenBestellkriterium 1a) Wohnzimmer (wenn möglich alsÜberströmbereich konzipieren):0...60 m³/hb) Schlafzimmer: 50 m³/hc) Kinderzimmer: 50 m³/h(zwei Kinder)d) Kinderzimmer: 25 m³/h(ein Kind)e) Einzelbüro: 25 m³/hBestellkriterium 2a) Küche/Kochnische: 60 m³/hb) Bad: 40 m³/hc) WC: 20 m³/h(direkt aus der WC-Schale 10 m³/h)d) Abstellraum: 10 m³/hBestellkriterium 3a) Schlafräume (Eltern, Kinder, …):max. 23 dB(A) <strong>und</strong> max. 43 dB(C)b) Wohnbereich (Wohnzimmer,Wohnküche, …): max. 25 dB(A)<strong>und</strong> max. 45 dB(C)c) Funktionsraum (Bad, WC,Küche, ...): max. 27 dB(A) <strong>und</strong>max. 47 dB(C)Bestellkriterium 4a) Mindestens 17 °Cb) Maximale Zulufttemperatur beiNacherwärmung: 2° überRaumtemperaturBestellkriterium 5Max. 0,1 m/sAnforderungenan StandardanlagenAnforderung 1a) Wohnzimmer (wenn möglich alsÜberströmbereich konzipieren):0...50 m³/hb) Schlafzimmer: 40 m³/hc) Kinderzimmer: 40 m³/h(zwei Kinder)d) Kinderzimmer: 20 m³/h(ein Kind)e) Einzelbüro: 20 m³/hAnforderung 2a) Küche/Kochnische: 40 m³/hb) Bad: 40 m³/hc) WC: 20 m³/h(direkt aus der WC-Schale 10 m³/h)d) Abstellraum: 10 m³/hAnforderung 3a) Schlafräume (Eltern, Kinder, …):max. 25 dB(A)b) Wohnbereich (Wohnzimmer,Wohnküche, …): max. 25 dB(A)c) Funktionsraum (z.B. Bad, WC,Küche, …): max. 27 dB(A)Anforderung 4a) Mindestens 16,5 °C-----Anforderung 5Max. 0,12 m/s* Hinweis Luftmengen: Die empfohlenen Mindestvolumenströme der Bestellkriterien 1 <strong>und</strong> 2 dienen der Dimensionierung der Luftleitungen<strong>und</strong> der Wahl des Lüftungsgerätes. Insbesondere Luftleitungen sind für eine dem Gebäude entsprechende Nutzungsdauer zu konzipieren. Diegroßzügige Auslegung von Querschnitten ermöglicht einen energieeffizienten Betrieb, eine Minimierung von Geräuschen <strong>und</strong> die Möglichkeit,bei höherer Raumbelegung auch die entsprechenden Luftmengen zur Verfügung stellen zu können.Für den Betrieb muss dann die Luftmenge an die tatsächliche Raumbelegung angepasst werden (z. B. bei nur einem Kind in einem Kinderzimmer,das für zwei Kinder konzipiert ist), um kein Problem mit zu trockener Luft zu bekommen. Auch bei Geräten mit Feuchterückgewinnungsollte aus Gründen der <strong>Energie</strong>effizienz eine Anpassung an längerfristige Belegungsänderungen vorgenommen werden.18


Qualitätskriterien für das Lüftungsgerät,technische Einbauten, …Richtige Wahl der Größedes Lüftungsgerätes <strong>und</strong>aus geglichene GesamtvolumenströmeEffizienteWärmerückgewinnungDie europäische PrüfnormEN 13141-7 ist noch relativ jung.Daher liegen für die meisten Gerätenur Messergebnisse nach PHI- oderDIBt-Prüfreglement vor.Geringe Stromaufnahme* derAnlage ohne Vor- <strong>und</strong> Nachheizungbei Betriebsvolumenstrom<strong>und</strong> reinen FilternAusreichende Filterqualitätfür die Außenluft mitgeringem Druckverlust;Einfacher FiltertauschIm Gerät oder externer FilterboxAusreichende Filterqualität imAbluftstrang mit geringemDruckverlust;Einfacher FiltertauschIm Gerät oder externer FilterboxBestellkriterienfür KomfortlüftungenBestellkriterium 6a) Lüftungsgerät muss für den berechnetenBetriebsvolumenstromgeeignet sein. Der Betriebsluftvolumenstromsoll ca. 70 % des Maximalvolumenstromesbetragen.b) Der Regelbereich des Gerätes mussauch den berechneten Abwesenheitsvolumenstromumfassen(0,2facher Luftwechsel)c) Automatische Konstantvolumenstromregelung– max. 10 % Abweichungvom gewünschtenVolumenstrom (Zielwert: 5 %)d) Max. 10 % Abweichung vomZu- <strong>und</strong> Abluftvolumenstrom(Zielwert: 5 %)Bestellkriterium 7a) Temperaturverhältnis (nach EN13141-7) bezogen auf die Fortluftseiteohne Kondensation zumindest70 % (Zielwert > 75 %)b) Effektiver trockener Wärmebereitstellungsgradnach PHI-Prüfreglementzumindest 75 %(Zielwert > 80 %)c) Wärmebereitstellungsgrad nachDIBt-Prüfreglement mindestens84 % nach TZWL-Liste(Zielwert > 89 %)Bestellkriterium 8Spezifische Leistungsaufnahme dergesamten Anlage inkl. der gefordertenWärmerückgewinnung <strong>und</strong> mechanischerFilter max. 0,45 W/(m³/h)Zielwert: max. 0,30 W/(m³/h) inkl.mechanischer FilterBestellkriterium 9a) Außenluftfilter zumindest F7 nachÖNORM EN 779b) Taschenfilter (nicht liegend) oderPlisseefilterBestellkriterium 10a) Abluftfilter zumindest G4 nachÖNORM EN 779b) Empfehlung: Taschenfilter (nichtliegend) oder PlisseefilterAnforderungenan StandardanlagenAnforderung 6Gleich wie KomfortlüftungGleich wie KomfortlüftungGleich wie KomfortlüftungGleich wie KomfortlüftungAnforderung 7aktuelle Mindestanforderung derniederösterreichischen WohnbauförderungbeachtenAnforderung 8Die Lüftungsanlage erfüllt dieStromeffizienzanforderung der OIBRichtlinie 6 (SFP Klasse 1)Anforderung 9Gleich wie KomfortlüftungGleich wie KomfortlüftungAnforderung 10Gleich wie KomfortlüftungGleich wie Komfortlüftung* Um diese geringe Stromaufnahme zu erreichen, sindGeräte mit geringem internen Druckverlust <strong>und</strong> EC-Motor, sowie ein sehr geringer externer Druckverlustim Lüftungssystem notwendig (Zielwert externer Druckverlust:60 Pa ohne Erdwärmetauscher, bzw. 80 Pa mitErdwärmtauscher – entsprechend Anforderung 7 bis 9).Die geringen externen Druckverluste erreicht man durchströmungsgünstige Einbauten <strong>und</strong> Luftführung, sowieLuftgeschwindigkeiten von max. 2,5 m/s in den Hauptleitungen<strong>und</strong> 2,0 m/s in den Luftleitungen zum Raum(Zielwert: 1,5 m/s – siehe Tabelle rechts).Die maximal empfohlene Luftgeschwindigkeitin Hauptleitungenbeträgt 2,5 m/s <strong>und</strong> in den Luftleitungenzum Raum 2,0 m/s.Rohrdurch- max. Luftmenge (m 3 /h)messer (mm) 1,5 m/s 2,0 m/s 2,5 m/s62 16 22 –75 24 32 –80 25 35 –100 40 55 70125 65 90 110150 95 120 160160 110 140 180200 170 220 280250 260 350 44019


Qualitätskriterien für das Verteilsystem(Luftleitungen)Bestellkriterien für Komfortlüftungen bzw. StandardanlagenGeeignete Rohr- bzw. KanalausführungEinfache Reinigung der LuftleitungenGeringe Schallausbreitung überdas LuftleitungsnetzVermeidung von Raumauskühlung<strong>und</strong> Kondensat auf(kalten) Außenluft- <strong>und</strong>Fortluftleitungen im warmenBereich (innerhalb der Dämmhülle,im Keller bzw. imgeschlossenen Dachbereich)Achtung: gilt auch bei Decken- <strong>und</strong>WanddurchbrüchenGeringe Verluste an warmenLuftleitungen im kalten Bereich<strong>und</strong> durch kalte Leitungen(Zu- <strong>und</strong> Abluft) in beheiztenRäumenAchtung: gilt auch bei Decken- <strong>und</strong>Wanddurchbrüchen.Ausreichend große Überströmöffnungenbei Einhaltung derSchall anforderungenBestellkriterium 11a) Möglichst r<strong>und</strong>e Luftleitungenb) Innen glatt (Wickelfalzrohr, Kunst stoffrohre, spezielle Schläuche, ...)(keine Verwendung von nicht reinigbaren Schläuchen mit hohem Druckverlust (z.B. Alufolienschläuche,Kunststoffdrahtschlauch)c) Die Luftleitungen müssen der Brennbarkeitsklasse B gemäß ÖNORMEN 13501-3 entsprechen. Empfehlung: Brennbarkeitsklasse A2Bestellkriterium 12a) Reinigungsfre<strong>und</strong>liche Ausführung der gesamten Luftleitung mit ausreichenderZugänglichkeit der Reinigungsöffnungen gemäß ÖNORM EN12097b) Reinigungsöffnungen gemäß ÖN EN 12097c) Max. zwei 90° Bögen bis zur Reinigungsöffnungd) Austauschbare Schalldämpfer (z.B. nicht einbetoniert)e) Kein Mitführen anderer Leitungen (Elektro, Heizung, …) in denLuftleitungenBestellkriterium 13a) Schalldämpfung (Einfügedämpfung) der Luftleitungen zwischen denRäumen mindestens 27 dB(A) bzw. zumindest gleich gut wie das trennendeBauteil (Wand, Decke, …)b) Trittschalldämmungen dürfen nicht durch Luftleitungen überbrückt bzw.geschwächt werden.c) Das Schalldämmmaß der Außenhülle darf durch die Luft leitungen nichtmerklich verschlechtert werden.d) Zu- bzw. Abluftdurchlässe im Geräteaufstellungsraum bzw. in Räumen mitWärmepumpen bzw. größeren Schallquellen sind vor dem Geräteschalldämpferanzubringen bzw. mit ent sprechenden Schalldämpfernauszurüsten.Bestellkriterium 14a) Möglichst kurze Außenluft- bzw. Fortluftleitungen im warmen Bereich.b) Mindestens 30 mm feuchtegeeignete, geschlossenzellige Wärmedämmung(Wärmeleitfähigkeit λ ≤ 0,04 W/mK) (z.B. Armaflex, Kaiflex, …)c) Mindestens 120 mm Wärmedämmung (λ ≤ 0,04 W/mK) in beheiztenBereichen, wobei zumindest die inneren 30 mm aus einer feuchtebeständigen,geschlossenzelligen Wärmedämmung (z.B. Armaflex, Kaiflex, ...)bestehen müssen.Bestellkriterium 15a) Möglichst kurze Zu- bzw. Abluftleitungen im kalten Bereich.b) Mindestens 60 mm Wärmedämmung (λ ≤ 0,04 W/mK)c) Befinden sich Luftleitungen im Boden- bzw. Deckenaufbau nicht völliginnerhalb des warmen Bereiches, sondern direkt in der Dämmebene, so istdie Luftleitung zumindest mit einer 30 mm dicken Dämmplatte von derRohdecke zu trennen (λ ≤ 0,04 W/mK).d) Wird die Luftleitung in der Außenhülle (nur Sanierung) geführt, sollte diesezumindest 120 mm hinterlüftungsfrei überdämmt sein (λ ≤ 0,04 W/mK).Bestellkriterium 16a) Luftgeschwindigkeit max. 1,5 m/s bzw. max. 2 Pa Druckverlustb) Das Schalldämmmaß der Wand, Tür, … muss auch mit der Überströmvorrichtungden Schallanforderungen entsprechen.20


EmpfehlungenAusreichender Einstellbereichder LüftungsanlageLeistungsgeregelte Vor wärmungohne Staub verschwelung(Nieder temperatursystem)Nicht erforderlich, wenn ein EWTmit ausreichendem Temperaturhubvorhanden ist, bzw. ein vereisungssichererWärmetauscher verwendet wird.Empfehlungen für die Bestellung von Komfortlüftungenbzw. StandardanlagenEmpfehlung 1a) automatische Steuerung der Luftmenge über Luftqualitätsfühler(z. B. CO 2-Sensor)b) Abwesenheitsvolumenstrom mindestens 0,2facher Luftwechselc) Maximalvolumenstrom mit zeitlicher Begrenzung (z. B. 2 h)manuell aktivierbarEmpfehlung 2a) Leistungsgeregelte Vorwärmung auf max. -2 °C bzw. max. 2 °C über demindividuellen Vereisungspunkt des Wärmetauschersb) Wassergeführt: Vorlauftemperatur maximal 45 °Ce) Elektrisch: Leistungsgeregeltes Heizregister mit einer max. Oberflächentemperatur.von 55 °C (z.B. PTC Heizregister).Empfehlung Luftmengensteuerung:Komfortlüftungen sind gr<strong>und</strong>sätzlich für den ganztägigen Betrieb konzipiert. Aus Gründender Behaglichkeit <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>effizienz ist auf eine möglichst zeitnahe Anpassung der Luftmengenan die Nutzungssituation (Personenbelegung, Geruchsfreisetzung) zu achten. Einemanchmal empfohlene Nachtabsenkung des Luftvolumenstroms bei Anwesenheit der Bewohnersteht jedoch im Widerspruch zu einer guten Luftqualität in den Schlafräumen.Die bei Standardsteuerungen vorhandene manuelle Stufenschaltung erfordert eine zuverlässigeAbsenkung bei Verlassen bzw. eine Anhebung bei Betreten der Wohnung. In derPraxis ist diese einfachste Steuerungsform aber nur selten zufriedenstellend. Im Regelfalllaufen diese Anlagen durchgehend mit dem Betriebsluftvolumenstrom, wodurch sich Problememit zu trockener Raumluft im Winter ergeben können.Eine Zeitsteuerung mit Wochenprogramm kann dieses Problem entschärfen, sofern es sichum regelmäßige Nutzungszeiten handelt. Eine vorhandene Alarmanlage bietet die Möglichkeitderen Aktivierungszeit mit der Abwesenheitsstufe der Lüftungsanlage zu koppeln.Die empfehlenswerteste Steuerungsvariante stellen langzeitstabile CO 2- oder Mischgassensorendar. Diese erlauben eine automatische Anpassung der Luftmenge an den hygienischenBedarf ohne notwendigen Eingriff der NutzerInnen.Unabhängig von der gewählten Steuerungsart ist eine zeitlich begrenzte Aktivierung desMaximalvolumenstroms von Vorteil.21


Förderungen fürKomfortlüftungsanlagenin Niederösterreich:Das Land Niederösterreich fördert denEinbau von Komfortlüftungsanlagen sowohlbeim Neubau als auch in der Sanierungmit <strong>Energie</strong>ausweis.Dabei macht sich eine Komfortlüftungsanlagedurch eine Verbesserung der<strong>Energie</strong>kennzahl um 5-10 kWh/m²a, beiluftdichter Gebäudehülle sogar um bis zu20 kWh/m²a bezahlt. Damit lässt sich entwederdie von der Förderung verlangteMindest-<strong>Energie</strong>kennzahl leicht erreichenoder gelangt das Projekt in dienächsthöhere Förderstufe.Indirekt werden in Niederösterreich alsoLüftungsgeräte über den höheren Wärmebereitstellungsgrad<strong>und</strong> die bessereerzielte <strong>Energie</strong>kennzahl gefördert, dadurchwird oft eine höhere Förderstufeerreicht oder überhaupt erst ermöglicht(Passivhaus).Informationen zur niederösterreichischenWohnbauförderung finden Sie unterwww.noel.gv.at in der Rubrik „Bauen &Wohnen“.Linkswww.komfortlüftung.atwww.passiv.dewww.bauenergieumwelt.atwww.installateur-noe.atwww.energieberatung-noe.atwww.donau-uni.ac.atwww.ibo.atwww.energie-tirol.atwww.fh-kufstein.atwww.ait.ac.atwww.aee.atwww.luftwechsel.chwww.wohnungslueftung-ev.dewww.deklariert.ch/declaration-listing-ventwww.raumluft.orgDer Herausgeber erklärt ausdrücklich, dass er nicht für die Inhalte der angeführtenWebseiten inklusive weiterleitender Links auf diesen Seiten verantwortlich ist <strong>und</strong> daherdafür keine Haftung übernimmt.22


ecoplus. Die Wirtschaftsagenturdes Landes Niederösterreichecoplus. Seit über 50 Jahren offen für Ihre wirtschaftlichen Unternehmungen.Wir beraten <strong>und</strong> begleiten Sie bei Betriebsansiedlung <strong>und</strong> -erweiterung,regionalen Förderungen <strong>und</strong> Internationalisierung, überbetrieblichenKooperationen <strong>und</strong> brancheninternen Netzwerken, schaffen leichterenZugang zu Bildungs-, Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungseinrichtungen.Wir verbinden Wirtschaft <strong>und</strong> Politik, Bildung <strong>und</strong> Forschung,Unternehmen <strong>und</strong> Verwaltung, Investoren <strong>und</strong> Initiatoren regionaler<strong>und</strong> internationaler Projekte.Die privatwirtschaftliche Struktur von ecoplus garantiert dabei dienötige Schnelligkeit <strong>und</strong> Flexibilität. Jahrzehntelange Erfahrung, einhochspezialisiertes Team <strong>und</strong> weitreichendes Netzwerk machen eineauf Sie optimierte Serviceleistung möglich.ecoplus Leistungen.• Regionalförderung• Investorenservice & Wirschaftsparks• Technologie & Forschung• Cluster Niederösterreich• Internationalisierungecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbHNiederösterreichring 2, Haus A, 3100 St. Pölten, ÖsterreichTel. +43 2742 9000-19600Fax. +43 2742 9000-19609headoffice@ecoplus.atwww.ecoplus.at

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