Von Teenies bis Oldies: Lebenszyklen im Wandel - Klinikmagazin
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Pflegezentrum entstehen zahlreiche neue<br />
Freundschaften und Kontakte. Viele Menschen<br />
blühen hier richtig auf und leben ein<br />
sinnvolles und wertvolles Leben, wie sie es<br />
seit langem nicht konnten.<br />
Was mich ärgert, ist, dass Pflege oft mit<br />
den Worten „satt, sauber, warm – Endstation“<br />
an den Rand der Gesundheitsversorgung<br />
gestellt wird. Und das vor dem<br />
Hintergrund, dass in den stationären Pflegeeinrichtungen<br />
wirklich gute Pflege und<br />
Betreuung geleistet wird. Der Pflegeberuf<br />
muss weiter aufgewertet werden, denn er<br />
erfordert enorm viel Fachwissen, Professionalität<br />
und Menschlichkeit. Wenn ich<br />
„satt, sauber, warm“ höre, entgegne ich<br />
stets: „Wenn ein Mensch z. B. demenziell<br />
verändert ist und es gelingt, dass dieser sich<br />
satt, sauber und warm fühlt, dann haben<br />
Sie schon viel geschafft.“ In manchen Situationen<br />
ist das so, als wenn man jeden Tag<br />
ein Riesenrad bewegt.<br />
Darüber hinaus erhält jeder Bewohner<br />
die bestmögliche Pflege und Betreuung.<br />
Dazu gehört eine sinnvolle Tagesstruktur<br />
mit Angeboten, die gezielt auf die individuellen<br />
Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner abgest<strong>im</strong>mt<br />
sind. Die Zehn-Minuten-Aktivierung nach<br />
Ute Schmidt-Hackenberg ist ein gutes Beispiel,<br />
wie durch Schlüsselreize ein Zugang<br />
zu den Erinnerungen eines Demenzkranken<br />
geschaffen werden kann: Vertraute Gegenstände<br />
aus der Vergangenheit wie Küchen-<br />
Utensilien oder Werkzeuge können helfen,<br />
biografisch verankerte Fähigkeiten aufzuspüren.<br />
Das Gestern wird in das Bewusstsein<br />
der Menschen gerückt, die über das Heute<br />
nicht mehr reden können. Dies stärkt das<br />
Selbstwertgefühl der Betroffenen. Ähnlich<br />
verhält es sich bei unserem Märchengang:<br />
Darstellungen aus „Hänsel und Gretel“<br />
oder „Die Bremer Stadtmusikanten“ wecken<br />
Erinnerungen an die eigene Kindheit<br />
oder die Zeit, in der man selbst seinen Kin-<br />
<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. 15 2012<br />
dern Märchen vorgelesen hat. Und diese<br />
Erinnerungen sind in der Regel schön und<br />
angenehm und deshalb positiv.<br />
Darüber hinaus können Rituale und kleine<br />
Hilfen oft Großes bewirken. Rituale geben<br />
ein Gefühl von Vertrautheit und damit Sicherheit.<br />
Piktogramme, Farben oder Möbel<br />
helfen bei der Orientierung. Indem Wert auf<br />
Selbstbest<strong>im</strong>mung und Individualität gelegt<br />
wird, steigern sich auch Lebensqualität und<br />
LWL-Pflegezentrum Warstein ■<br />
Lebensfreude. Oft staune ich, was in einem<br />
Menschen steckt. Ein Lächeln kann schon<br />
einen großen Erfolg darstellen. Manchmal<br />
heißt das, jeden Tag von vorne beginnen.<br />
Ich persönlich habe einen unerschütterlichen<br />
Glauben an jeden Einzelnen. Meine<br />
Mitarbeiter schmunzeln oft, wenn ich sage:<br />
„… da kommt noch was, nur Geduld.“ ■<br />
Kunigunde Hundt<br />
Leiterin LWL-Pflegezentrum Warstein<br />
Behutsam angeleitet von dem Gütersloher Künstler Schargé hinterlässt dieser<br />
Bewohner leuchtend gelbe Fußspuren auf der Leinwand.<br />
Meisterbetrieb +<br />
Gütezeichenbetrieb<br />
Wäsche-Miet-Service<br />
Chemische Reinigung<br />
Krankenhaus-, Altenhe<strong>im</strong>und<br />
Hotelwäsche<br />
Der Service ist unsere Stärke!<br />
Standort Olsberg<br />
Zum Hohlen Morgen 10<br />
59939 Olsberg<br />
Telefon 02962 9733-0<br />
Telefax 02962 9733-55<br />
Standort Lippstadt<br />
Schanzenweg 1<br />
59557 Lippstadt<br />
Telefon 02941 91079-0<br />
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E-Mail info@goeddecke-textilpflege.de<br />
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