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Von Teenies bis Oldies: Lebenszyklen im Wandel - Klinikmagazin

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■ Neues Behandlungsangebot<br />

Die Sache mit der<br />

„Gruppe zweite Lebenshälfte“<br />

Geschichte eines Paradigmenwechsels<br />

Vor mehr als 20 Jahren war ich am Aufbau<br />

einer Depressionsstation beteiligt. Das Alter<br />

der Betroffenen war nicht festgelegt,<br />

so behandelten wir Menschen „von 18 <strong>bis</strong><br />

80“ nach demselben therapeutischen Programm.<br />

Im Laufe der Zeit teilten wir die<br />

Patienten in zwei Gruppen: über und unter<br />

60 Jahre. Das Therapieangebot wurde<br />

den vermuteten „Bedürfnissen“ angepasst.<br />

Die jüngeren machten Ausdauersport und<br />

besuchten eine Gesprächsgruppe mit themenzentrierten<br />

Inhalten, während die älteren<br />

z. B. am therapeutischen Walking und<br />

an der „Gruppe zweite Lebenshälfte“ teilnahmen,<br />

in der es um Rückschau und Neuentwurf<br />

ging.<br />

40<br />

DRK Seniorenzentrum<br />

Henry Dunant gGmbH<br />

Frau Schmidt kam wegen einer schweren<br />

depressiven Episode zur stationären<br />

Aufnahme. Die Patientin war 59 Jahre alt,<br />

groß gewachsen, schlank, sorgfältig gekleidet,<br />

dezent geschminkt. Sie berichtete über<br />

eine aus völlig unklaren Gründen aufgetretene<br />

tiefe Bedrücktheit. Sie habe das Interesse<br />

an allem verloren, müsse sich zu jeder<br />

Tätigkeit zwingen, an nichts finde sie mehr<br />

Freude, dabei sei sie vor ihrer Erkrankung<br />

ein ausgesprochen aktiver Mensch gewesen.<br />

Frau Schmidt beschrieb sich als normalerweise<br />

sehr interessierte und engagierte<br />

Frau. Sie arbeitete als Gymnasiallehrerin,<br />

hatte ein hohes kulturelles Interesse und<br />

trieb sehr viel Sport. Die Patientin war le-<br />

dig, hatte aber einen großen Freundeskreis,<br />

engagierte sich sozial und unternahm weite<br />

Reisen, trampte dabei sogar.<br />

Im Rahmen der Behandlung kamen wir<br />

<strong>im</strong>mer mehr zu der Überzeugung, dass Frau<br />

Schmidt aufgrund eines „konflikthaft erlebten<br />

Alterungsprozesses“ depressiv erkrankt<br />

war. Ihr Verhalten der Patientin interpretierten<br />

wir als unbewusst darauf angelegt, altersbedingte<br />

Einbußen nicht spürbar werden zu<br />

lassen und diese in einer Angst abwehrenden<br />

Aktivität zu überkompensieren. Entsprechend<br />

versuchten wir, die Patientin an die von uns<br />

identifizierte Problematik heran zu führen.<br />

Frau Schmidt aber beharrte darauf, keine<br />

Schwierigkeiten mit dem Altern zu haben,<br />

Wir bieten neben der stationären Vollzeitpflege<br />

auch Kurzzeitpflege. Eine warme Atmosphäre und<br />

viele gemeinschaftliche Aktivitäten kennzeichnen<br />

unser Haus.<br />

Unsere kompetenten und engagierten Mitarbeiter<br />

pflegen die Bewohner ganzheitlich und individuell<br />

nach der persönlichen Biografie eines jeden<br />

Einzelnen.<br />

DRK Seniorenzentrum Henry Dunant gGmbH<br />

Kahlenbergsweg 13<br />

59581 Warstein<br />

Telefon: 0 29 02 – 97 27 0<br />

www.seniorenzentrum-warstein.drk.de<br />

<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. 15 2012<br />

Foto: lwl/Brinkmann

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