Von Teenies bis Oldies: Lebenszyklen im Wandel - Klinikmagazin
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Beginn des Schulalters gibt es häufig keine<br />
obligatorische Schultüte mehr – stattdessen<br />
muss ein Handy her. Der eigene Computer<br />
mit Internetanschluss ist selbstverständlich<br />
geworden. Da kann man ja auch viel lernen,<br />
wenn man nicht gerade chattet, auf Facebook<br />
aktiv ist oder man sich in der virtuellen<br />
Welt verliert. Auch die Sprache ändert<br />
sich, englische Begriffe dominieren <strong>im</strong>mer<br />
mehr den Wortschatz.<br />
Die Kommunikation zwischen den<br />
Generationen bleibt auf der Strecke<br />
Nur ein Beispiel: Die SMS-Sprache der Kids<br />
und der <strong>Teenies</strong> ist für einen 50-Jährigen<br />
fast nicht mehr zu verstehen. Kein Wunder!<br />
Denn diese Flut von Medien setzt alles<br />
Erlernte, das übliche Regelwerk und unsere<br />
<strong>bis</strong>herige Freizeitkultur außer Kraft. Be<strong>im</strong><br />
Essen wird nicht nur mit dem Nachbarn<br />
geschwätzt, sondern gleichzeitig auch<br />
eben noch ein Foto vom Essen an eine<br />
liebe Freundin geschickt – eine der vielen,<br />
mit denen man schließlich Tag und Nacht<br />
per WLAN verbunden ist. Auf meine Frage<br />
an einen 18-jährigen jungen Mann, wie<br />
viele Freunde er denn hat, sagte er: „So<br />
ca. 2 500!“ Also, Freundschaften können<br />
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<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. 15 2012<br />
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das nach meinem Verständnis nicht sein.<br />
Da begegnen sich mittlerweile Menschen<br />
mit so unterschiedlichen Lebenswelten und<br />
können eigentlich nicht mehr begreifen, wie<br />
„die anderen“ leben. Dazu kommt ein enormer<br />
Leistungsdruck, wenn man die Schule<br />
mit guten Noten verlassen will. Und um eine<br />
Lehrstelle zu bekommen, muss man heutzutage<br />
schon richtig was können!<br />
Wenn ich an unsere Klinik, an Pflegehe<strong>im</strong>e<br />
und Senioreneinrichtungen denke, stelle<br />
ich mir die Frage, wie sich diese sehr entfremdeten<br />
Generationen überhaupt noch<br />
verstehen können. Die ältere Dame möchte<br />
doch wieder mal so gern Canasta spielen<br />
– und die junge Pflegekraft wird kaum verstehen,<br />
was die Dame wünscht. Sie wird<br />
vielleicht kurz mit ihrem Handy googlen,<br />
um herauszubekommen, was das wohl ist.<br />
Eine Generationen übergreifende Kommunikationskultur,<br />
so müssen wir konstatieren,<br />
gibt es kaum noch. Stattdessen<br />
gibt es mehrere Kommunikationskulturen,<br />
die sich stark unterscheiden, mit der Folge,<br />
dass Menschen, die in völlig unterschiedlichen<br />
Erlebniswelten leben, kaum „eine<br />
Sprache“ sprechen werden. Gerade für die<br />
Älteren kann das schwierig werden, so lange<br />
sie in beruflicher Verantwortung stehen.<br />
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LWL-Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe ■<br />
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Hauptverwaltung:<br />
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<strong>Von</strong>-Siemens-Straße 2<br />
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Weitere Standorte:<br />
Berlin, Frankfurt, Leipzig<br />
Wenn das aber „geschafft“ ist, können sie<br />
sich in aller Ruhe die Rosinen aus dem Mediendschungel<br />
herauspicken.<br />
Für die jungen Leute kann das aber zu<br />
einem enormen Stress führen. Die Entwicklung<br />
rast mit <strong>im</strong>mer schnellerer Geschwindigkeit<br />
und das heißt, ständig weiter zu<br />
lernen und zu wissen, dass alles, was man<br />
heute lernt, in 15 Jahren nicht mehr interessant,<br />
ja wahrscheinlich auch nicht mehr zu<br />
gebrauchen ist. Um das zu kompensieren,<br />
müssen sie ständig weiter lernen. Da bleibt<br />
bei vielen nicht mehr viel freie Zeit.<br />
Eigentlich beschreibe ich ja auch nichts<br />
Neues mehr, aber ich stelle mir die Frage,<br />
was das für die junge Generation bedeutet<br />
und weiter: Wie wird die Generation Internet<br />
die Alten betreuen und pflegen, wenn<br />
sie diese nicht mehr verstehen wird? ■<br />
■ Ansprechpartner<br />
Paul Duhme<br />
Leiter der LWL-Akademie<br />
für Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe Lippstadt<br />
Telefon 02945 981-1554<br />
Telefax 02945 981-1559<br />
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