Chronik Kapitel 6 - CDU Kreisverband Steinfurt
Chronik Kapitel 6 - CDU Kreisverband Steinfurt Chronik Kapitel 6 - CDU Kreisverband Steinfurt
______________Der Kreisverband Steinfurt 1975 bis 1995____________Der Kreisvorstand hatte acht Arbeitskreise gebildet, ein neunter kam hinzu:„Die Parteiverdrossenheit“. Die nach Wahlniederlagen immer nur flüchtigenAnalysen über das Erscheinungsbild von Politik und Partei reichten wohl nichtmehr aus.Die Themenvielfalt dieser Monate, die der Kreisvorstand in allen möglichenGremien und Arbeitskreisen ansprach, war schon beeindruckend. Doch auffälligwar bei der Sichtung der Protokolle, dass von den 43 oder 45 zu den Kreisvorstandssitzungenjeweils Geladenen meist etwa zehn, manchmal aber auch 16Personen sich entschuldigten.Und an einer Parteireform wurde ebenfalls wieder gearbeitet: Auf Bezirksebenebildete man dazu eine Kommission. Der Kreisverband entsandte Karl JosefLaumann, Johannes.Machill, Dieter Huth und Josef Wilp. - Die Beschlüsse desLandesparteitages sollten vorbereitet und durchgesprochen werden. Aber dieknappen Termine, die der Landesverband den Kreisverbänden zur Bearbeitungvon Anträgen zum Landesparteitag ließ, stießen auf Unmut: Karl Josef Laumannsollte einen Brief schreiben. Und er schrieb dem Landesvorsitzenden Dr.NorbertBlüm: „Sehr geehrter Herr Dr.Blüm! Lieber Norbert...“ Dann ein deutlicher Text.Der Kreisverband hatte eine große Hilfsaktion für karitative und medizinischeEinrichtungen in Litauen gestartet. Durch persönliche Besuche, nicht zuletztdurch den Kreisvorsitzenden selbst, wurden enge Kontakte hergestellt. DieSammlungen erbrachten mehr als 65.000 DM und zahlreiche Sachspenden, vor allemmedizinisches Gerät. Hier war auch der Stellvertretende Kreisvorsitzende Dr.Schneider aus Ochtrup, der im Mai 1994, erst 51jährig, einem tragischen Unglücksfallzum Opfer fiel, beispielhaft aktiv. - Im Juni 1995 unternahm der Kreisvorstandeine Klausurtagung. Unter anderem wurde beschlossen, die Patenschaftüber ein Altenheim in Litauen zu übernehmen.Seit einigen Jahren lud man zu einem „Neumitglieder-Treffen“ ein. Dabeigab der Kreisvorstand eine Übersicht über das, was in diesem Kreisverband, denörtlichen Verbänden und Vereinigungen getan wird und wo die Mitarbeit möglichist. Was tut die CDU mit unseren Beiträgen? Was macht die Kreisgeschäftsstelle?Und nicht zuletzt die aktuelle Politik – eben alles, was neue und neugierige Mitgliederwissen wollen. Jährlich traten zwischen 150 und 300 neue Mitglieder derCDU bei. Die Bilanz war trotzdem in diesen Jahren negativ. Gründe gab es mehrals genug: Die Überalterung, oder die Politikverdrossenheit, für deren „Aufarbeitung“ja ein eigener Arbeitskreis der Kreis-CDU gebildet wurde. Am 27.2.1993ging es in einem Diskussions-Forum des Kreisverbandes um den „Wirtschafts-170
_____________Der Kreisverband Steinfurt 1975 bis 1995____________standort Kreis Steinfurt“. Die Podiumsteilnehmer kamen aus fast allen Bereichender Politik und der Wirtschaft.Im Herbst klopfte bereits die Kommunalwahl des Jahres 1994 heftig an dieTüre. Zu den Überlegungen, die wie immer vorrangig der Vorbereitung der Kandidatenaufstellunggalten, gehörten im Geschäftsführenden Kreisvorstand auchdie Auswirkungen der geänderten Gemeindeordnung. Dabei ergab sich zu allemnoch eine handfeste finanzielle Frage: Sollten die Räte die Möglichkeiten zurVerkleinerung der Räte ausnutzen? Und wie wirkt sich das dann auf die Höhe derSonderbeiträge aus? Dass diese Frage weitgehend theoretisch blieb, lag daran,dass nur wenige Gemeinden den Rat tatsächlich deutlich verkleinerten.Im Frühjahr 1994 ging es auch um die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl1995. Es hatten sich Dr. Norbert Lammert, Parlamentarischer Staatssekretärin Bonn, und Dr. Helmut Linssen, der bisherige Fraktionsvorsitzende im Landtag,beworben. - Die erste Mitgliederbefragung im Landesverband war angesagt. ImKreisverband Steinfurt beteiligten sich daran rund 45 % der Mitglieder, und sieentschieden sich mit 60,5 % für Dr. Linssen. Beide Kandidaten hatten sich den interessiertenMitgliedern vorgestellt.Immer ging man auf die Suche nach neuen Formen, die Partei näher ansVolk zu bringen. So wurde am 14.8.1994 in Emsdetten ein Familienfest veranstaltet.Als Redner war unter den Teilnehmern auch Heiner Geißler, StellvertretenderFraktionsvorsitzender im Bundestag und Präsidiumsmitglied der CDU. Auf DeitmarsHof herrschte ein reges Treiben: Kaffee und (gespendeter) Kuchen, Musik,ein Zauberer sowie ein Luftballonwettbewerb und vieles mehr fanden sich imFamilienprogramm.Europawahl 12.6.1994Die bisherige Europaabgeordnete Hedwig Keppelhoff-Wiechert stand nachden Gesprächen im Bezirk Münsterland und nach der Delegiertenversammlungwieder auf dem „ersten Münsterland-Platz“ der Landesliste. Der KreisverbandSteinfurt setzte durch, dass Franz-Josef Achterkamp aus Rheine-Mesum ihr „PersönlicherVertreter“ auf der Liste wurde.Der Wahlkampf verlief nicht schlecht. Vor allem wenn man bedenkt, dassinnerhalb eines Jahres vier Wahlkämpfe stattfanden, und dass der EU-Wahlkampfstets derjenige war, zu dem die Motivierung am schwierigsten war. Der Kreisver-171
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_____________Der <strong>Kreisverband</strong> <strong>Steinfurt</strong> 1975 bis 1995____________standort Kreis <strong>Steinfurt</strong>“. Die Podiumsteilnehmer kamen aus fast allen Bereichender Politik und der Wirtschaft.Im Herbst klopfte bereits die Kommunalwahl des Jahres 1994 heftig an dieTüre. Zu den Überlegungen, die wie immer vorrangig der Vorbereitung der Kandidatenaufstellunggalten, gehörten im Geschäftsführenden Kreisvorstand auchdie Auswirkungen der geänderten Gemeindeordnung. Dabei ergab sich zu allemnoch eine handfeste finanzielle Frage: Sollten die Räte die Möglichkeiten zurVerkleinerung der Räte ausnutzen? Und wie wirkt sich das dann auf die Höhe derSonderbeiträge aus? Dass diese Frage weitgehend theoretisch blieb, lag daran,dass nur wenige Gemeinden den Rat tatsächlich deutlich verkleinerten.Im Frühjahr 1994 ging es auch um die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl1995. Es hatten sich Dr. Norbert Lammert, Parlamentarischer Staatssekretärin Bonn, und Dr. Helmut Linssen, der bisherige Fraktionsvorsitzende im Landtag,beworben. - Die erste Mitgliederbefragung im Landesverband war angesagt. Im<strong>Kreisverband</strong> <strong>Steinfurt</strong> beteiligten sich daran rund 45 % der Mitglieder, und sieentschieden sich mit 60,5 % für Dr. Linssen. Beide Kandidaten hatten sich den interessiertenMitgliedern vorgestellt.Immer ging man auf die Suche nach neuen Formen, die Partei näher ansVolk zu bringen. So wurde am 14.8.1994 in Emsdetten ein Familienfest veranstaltet.Als Redner war unter den Teilnehmern auch Heiner Geißler, StellvertretenderFraktionsvorsitzender im Bundestag und Präsidiumsmitglied der <strong>CDU</strong>. Auf DeitmarsHof herrschte ein reges Treiben: Kaffee und (gespendeter) Kuchen, Musik,ein Zauberer sowie ein Luftballonwettbewerb und vieles mehr fanden sich imFamilienprogramm.Europawahl 12.6.1994Die bisherige Europaabgeordnete Hedwig Keppelhoff-Wiechert stand nachden Gesprächen im Bezirk Münsterland und nach der Delegiertenversammlungwieder auf dem „ersten Münsterland-Platz“ der Landesliste. Der <strong>Kreisverband</strong><strong>Steinfurt</strong> setzte durch, dass Franz-Josef Achterkamp aus Rheine-Mesum ihr „PersönlicherVertreter“ auf der Liste wurde.Der Wahlkampf verlief nicht schlecht. Vor allem wenn man bedenkt, dassinnerhalb eines Jahres vier Wahlkämpfe stattfanden, und dass der EU-Wahlkampfstets derjenige war, zu dem die Motivierung am schwierigsten war. Der Kreisver-171