12.07.2015 Aufrufe

Forschung an der GSaME - Status und Ergebnisse 2012

Forschung an der GSaME - Status und Ergebnisse 2012

Forschung an der GSaME - Status und Ergebnisse 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bei <strong>der</strong> Implementierung einer Erweiterung einer ESB-Infrastruktur für Produktionsumfel<strong>der</strong>müssen die Eigenschaften <strong>der</strong> Kommunikation in einer Produktionsumgebung berücksichtigtwerden. Produktionsprozesse werden in <strong>der</strong> Regel nach Eintreten eines konkreten Ereignisses,Alarms o<strong>der</strong> nach einer Benachrichtigung gestartet. Eine Störung löst z.B. einenReparaturprozess aus o<strong>der</strong> ein K<strong>und</strong>enauftrag startet den Prozess <strong>der</strong> Auftragsbearbeitung.In Produktionsumgebungen ist die Kommunikation also üblicherweise asynchron. DieVerwaltung <strong>und</strong> Automatisierung von ereignisgesteuerten Prozessen spielt eine entscheidendeRolle bei <strong>der</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit eines produzierenden Unternehmens. Die Verbindungzwischen den verschiedenen Informationssystemen im Produktionsumfeld darf nichtnur auf eine reine Datenintegration begrenzt werden, son<strong>der</strong>n muss auch die Integration auf<strong>der</strong> Anwendungs- <strong>und</strong> Prozessebene ermöglichen [MRZ11]. Dies ist die Basis für dieWie<strong>der</strong>verwendbarkeit <strong>der</strong> Prozesse.Um die, in Punkt-zu-Punkt Verbindungen entst<strong>an</strong>dene Komplexität zu reduzieren, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong>einen sogen<strong>an</strong>nten ’Broker’ einsetzen, <strong>der</strong> die direkte Kommunikation zwischen Dienstkonsument<strong>und</strong> Dienst<strong>an</strong>bieter übernimmt. Die Vorteile eines solchen Ansatzes sind dieAbschaffung von Abhängigkeiten zwischen Datenkonsumenten <strong>und</strong> Datenquellen sowie dieReduzierung <strong>der</strong> Anzahl von Verbindungen <strong>und</strong> damit auch <strong>der</strong> Reduzierung vonWartungskosten. Der MSB bietet durch den Routingdienst <strong>und</strong> die Unterstützung von mehrerenKommunikationsprotokollen eine Brokerrolle <strong>an</strong>. Hierfür ist ein g<strong>an</strong>zheitliches Daten-formatnotwendig. Ziel des MSB ist, durch die Bearbeitung <strong>und</strong> das M<strong>an</strong>agement von Ereignissen dieReaktionsfähigkeit zu steigern. Deshalb basiert das MSB-Datenformat auf einemg<strong>an</strong>zheitlichen Ereignisdatenmodel, <strong>der</strong> die Darstellung <strong>und</strong> Bearbeitung von Ereignis-senermöglicht. Dieses Ereignisdatenmodell ist XML-basiert <strong>und</strong> ermöglicht (i) die Model-lierungvon Ereignis-Metadaten, wie zum Beispiel, Ereignis-Typ o<strong>der</strong> Ereignis-Herstellungszeitpunkt;(ii) die Spezifizierung von Routingdaten, nämlich Ereignis-Zielpunkt <strong>und</strong> Ereignis-Quelle <strong>und</strong>(iii) die Modellierung von <strong>an</strong>wendungsspezifischen Ereignisdaten, wie zum BeispielStörungsmeldungen o<strong>der</strong> K<strong>und</strong>enaufträge [MRM+10]. Dieses Datenmodell soll maschineninterpretierbareEreignisse darstellen, da sie <strong>an</strong> den Routingdienst <strong>und</strong> durch die Ereignis-Metadaten automatisch interpretiert <strong>und</strong> weitergeleitet werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde XMLals Modellierungssprache gewählt. Die Interpretation <strong>und</strong> Bearbeitung von Ereignissen wirdim Routingdienst über Ausdrücke einer st<strong>an</strong>dardisierten XML-Abfragesprache durchgeführt.Der Routingdienst bildet den Eing<strong>an</strong>gspunkt im MSB, <strong>der</strong> alle Ereignisse entgegen nimmt <strong>und</strong>weiterleitet [MRR+10]. Zuerst werden die Ereignis-Metadaten durch Ausdrücke <strong>der</strong> XML-Abfragesprache XPath <strong>an</strong>alysiert. Im zweiten Schritt speichert <strong>der</strong> Router-Prozess das Ereignisin einer Datenb<strong>an</strong>k ab, sofern die Registrierung vom Ereignis noch nicht stattgef<strong>und</strong>en hat.Im dritten Schritt, werden die Abhängigkeiten ausgewertet, um zu erkennen, <strong>an</strong> welcheSysteme die Nachricht weitergeleitet werden soll. Diese Abhängigkeiten sind nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>esals Abonnements von Systemen, die für sie wichtige Nachrichten empf<strong>an</strong>gen möchten. DiesesKonzept ist in <strong>der</strong> Literatur auch als ’Publish-Subscribe’ o<strong>der</strong> Datenpropagation bek<strong>an</strong>nt.Im vierten Schritt, werden die Zielsysteme bestimmt <strong>und</strong> abschließend wird eine Nachricht <strong>an</strong>den entsprechenden Dienst weitergeleitet.Der erste Prototyp des MSB wurde in <strong>der</strong> Testumgebung <strong>der</strong> Lernfabrik adv<strong>an</strong>ced IndustrialEngineering realisiert <strong>und</strong> getestet [MRM+10]. Die Testumgebung bietet mit einer digitalenPl<strong>an</strong>ungsumgebung <strong>und</strong> einem realen, w<strong>an</strong>dlungsfähigen Montagesystem alle Fähigkeiten,um auf interne <strong>und</strong> externe Turbulenzen zu reagieren. In verschiedenen Studien wurdeninterne Turbulenzen wie ein Ressourcenausfall o<strong>der</strong> externe Turbulenzen wie Än<strong>der</strong>ungen beiden K<strong>und</strong>enaufträgen als relev<strong>an</strong>te Turbulenzen für Unternehmen identifiziert.98

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!