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Forschung an der GSaME - Status und Ergebnisse 2012

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Erfolgsfaktoren Eigenver<strong>an</strong>twortung, Selbstständigkeit <strong>und</strong> Selbstorg<strong>an</strong>isation <strong>an</strong>zuwendenmethodischer Arbeitsweise <strong>und</strong> <strong>an</strong>alytischem Denken zu stärken <strong>und</strong> die Affinität zuinterdisziplinärem Arbeiten zu entwickeln.<strong>2012</strong> k<strong>an</strong>n als das für die Zukunft <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> entscheidende Jahr eingeschätzt werden. DasModell wurde in seiner Wirksamkeit <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Erreichung <strong>der</strong> Ziele in einem starkenWettbewerb bestätigt. Bis Oktober <strong>2012</strong> konnte die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> erneutnachgewiesen werden durch: 1. die Gewinnung von insgesamt 76 Promovierenden – davoninsgesamt 34 für Kooperationsprojekte – 2. zunehmende Reson<strong>an</strong>z <strong>und</strong> Akzept<strong>an</strong>z in <strong>der</strong>Wirtschaft, 3. eine steigende Bewerberzahl, 4. einen hohen Anteil von Promovierendenaußerhalb von Stuttgart <strong>und</strong> international, 5. die Festigung einer eigenen Corporate Identity<strong>und</strong> Doktor<strong>an</strong>denkultur, 6. die deutliche Sichtbarkeit von <strong>Ergebnisse</strong>n auf nationalen <strong>und</strong>internationalen Fachkongressen <strong>und</strong> Preisen, 7. durch abgeschlossene Promotionen sowie 8.eigene Tagungen <strong>und</strong> Ver<strong>an</strong>staltungen.Im Berichtszeitraum bis 31. Oktober <strong>2012</strong> wurden folgende <strong>Ergebnisse</strong> erzielt:▪▪▪▪▪▪▪Erfolgreiches Abschneiden im Exzellenzwettbewerb <strong>und</strong> weitere För<strong>der</strong>ung durch dieDFG ab 01.11.<strong>2012</strong> bis 31.10.2017Abschluss von 5 Promotionsverfahren <strong>und</strong> zielkonforme Einleitung weitererPromotionsverfahrenVerbesserung <strong>der</strong> Doktor<strong>an</strong>denkultur als Teil <strong>der</strong> Promotionskultur <strong>und</strong> erfolgreicherweiterer Ausbau des Alumni-Vereins FraME e.V.deutliche Fortschritte <strong>der</strong> Promovierenden in <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>sthemen,Publikationen, Konferenzbeiträge10 neue <strong>Forschung</strong>sthemen mit Kooperationspartnern konnten definiert <strong>und</strong> 8 davon<strong>2012</strong> gestartet werdenAbschluss von 5 neuen Kooperationsverträgen4 weitere <strong>Forschung</strong>skooperationen mit Industriepartnern wurden vereinbart <strong>und</strong> starten2013▪ Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität für Bewerberinnen <strong>und</strong> Bewerber <strong>und</strong> Zulassung weiterer 8Promovieren<strong>der</strong> für das Programm bis 10/<strong>2012</strong> <strong>und</strong> insgesamt 15 Zulassungen bis Ende<strong>2012</strong>▪▪▪▪▪Festigung <strong>der</strong> Kooperationen mit Unternehmen, Gewinnung weiterer Partner <strong>und</strong> neue<strong>Forschung</strong>sthemenKontinuität bei den Monitoringprozessen mit dem Ziel <strong>der</strong> SelbstevaluationSteigerung des Bek<strong>an</strong>ntheitsgrades <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> im nationalen <strong>und</strong> internationalenUmfeldAusl<strong>an</strong>dsaufenthalte von 4 PromovierendenJahrestagung „Wissen, Technologien, Innovation – Produktionsstrategien fürWertschöpfung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit“ bei <strong>der</strong> Endress+Hauser Flowtec AGVon November bis Ende Dezember <strong>2012</strong> konnten weitere Promovierende zugelassen werden,so dass mit insgesamt 15 Zulassungen die höchste jährliche Zulassungszahl erreicht <strong>und</strong>insgesamt im Programm 85 Zulassungen erfolgt sind.3


2. Aktualität <strong>Forschung</strong>sprogrammDie <strong>GSaME</strong> hat ihr <strong>Forschung</strong>sprogramm <strong>2012</strong> gr<strong>und</strong>legend beibehalten. EineWeiterentwicklung ist im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Fortsetzungs<strong>an</strong>trag erfolgt. Die Umsetzungdes neuen <strong>Forschung</strong>sprogrammes wurde mit <strong>der</strong> Beschlussfassung zu den neuen DFG-Themenvorschläge <strong>an</strong>lässlich <strong>der</strong> Jahrestagung im Oktober <strong>2012</strong> eingeleitet <strong>und</strong> mit denAusschreibungen ab November <strong>2012</strong> umgesetzt.Gehen die Gr<strong>und</strong>linien <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> <strong>und</strong> des Stuttgarter Unternehmensmodells auf die durchInternationalisierung verschärfte Wettbewerbssituation <strong>und</strong> Turbulenzen <strong>der</strong>k<strong>und</strong>enorientierten Märkte zurück, so zeigen sich heute Anzeichen für einen ungleich tiefergehenden W<strong>an</strong>del mit ungewissen Folgen für das produzierende Gewerbe. Die wirtschaftlicheGlobalisierung – beson<strong>der</strong>s verstärkt durch weltweite St<strong>an</strong>dards <strong>der</strong> Kommunikationstechnik– zwingt Unternehmen <strong>der</strong> produzierenden Industrie zu neuen globalen Produktionsstrategien.Zugleich zeigt sich eine Migration von Produktion <strong>und</strong> Konsum in Regionen mit hohemWachstumspotenzial. Diese Migration wird durch die weltumsp<strong>an</strong>nendeKommunikationstechnik, den Tr<strong>an</strong>sfer von Fin<strong>an</strong>zen in ertragsstarke Bereiche <strong>und</strong> durch freieH<strong>an</strong>delswege stark geför<strong>der</strong>t. Die De-Industrialisierung vieler westlicher Län<strong>der</strong> hat sichmassiv fortgesetzt. Deutschl<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Mitteleuropa profitieren noch von dieser Entwicklung, dadie Regionen eine ausreichende Innovationsfähigkeit sowie Tiefe <strong>und</strong> Breite in denTechnologien besitzen, die ihnen Vorteile in den internationalen Märkten verschaffen. Einweiterer strategischer Faktor liegt in <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter aller Bereiche. Mittel- <strong>und</strong>l<strong>an</strong>gfristig ist aber auch diese Position <strong>der</strong> hiesigen Industrie gefährdet, wenn es nicht gelingt,ein neues Paradigma für industrielle Produktionen zu verfolgen <strong>und</strong> dieUnternehmensstrukturen auf die sich bereits abzeichnenden weiteren globalenProduktionsverschiebungen auszurichten.Seit Gründung <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> wurde <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>ged<strong>an</strong>ke einer w<strong>an</strong>dlungsfähigen Produktionweiterentwickelt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>an</strong>zrahmen des „M<strong>an</strong>ufacturing“ ausgedehnt. DieGestaltungsbereiche des „M<strong>an</strong>ufacturing Engineering“ wurden durch die werkstoffbezogenenTechnologien <strong>und</strong> Prozesse ergänzt. Ferner wurde das Feld <strong>der</strong> Produktion um das Gebiet<strong>der</strong> „Nutzung technischer Intelligenz“ in Maschinen <strong>und</strong> Fertigungssystemen erweitert. Ebensowurde das Feld <strong>der</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik um die Gebiete erweitert,welche die Operationen in w<strong>an</strong>dlungsfähigen Fabriken mit hoher <strong>und</strong> schnellerÄn<strong>der</strong>ungsfähigkeit befähigen. Durch die stärkere Einbeziehung <strong>der</strong> Betriebswirtschaftkonnten ökonomische Aspekte des wissensbasierten M<strong>an</strong>agements <strong>der</strong> produzierendenUnternehmen sowie neue Ansätze aus den Bereichen Strategie, Führung, Logistik, Investition<strong>und</strong> Fin<strong>an</strong>zierung aufgenommen werden. Die Integration <strong>der</strong> Informationstechnik bereichertedie Konzeption <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> vor allem durch innovative Technologien des Datenm<strong>an</strong>agements,<strong>der</strong> Visualisierung sowie <strong>der</strong> Architektur von IT-Systemen. In <strong>der</strong> Technologie konnten nebenden traditionellen Gebieten <strong>der</strong> Fertigungstechnik (Urformen, Umformen, Trennen, Fügen)auch die Verfahren <strong>der</strong> Oberflächentechnik <strong>und</strong> Laserbearbeitung einbezogen werden.Diese fachlichen Kompetenzen werden benötigt, um wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Ansätze fürFabriken <strong>der</strong> nächsten Generation zu verfolgen: adaptiv, w<strong>an</strong>dlungs-, höchstleistungs- <strong>und</strong>prozessfähig sowie intelligent <strong>und</strong> lernfähig.Die <strong>GSaME</strong> verfolgt das ehrgeizige Ziel, Beiträge zur Entwicklung zukünftigerFabrikgenerationen mit einem originären Stuttgarter Ansatz bei hoher Interdisziplinarität <strong>und</strong>einem bedeutenden Beitrag für ein „umfassendes System für aME“ zu leisten <strong>und</strong> technische,4


methodische <strong>und</strong> org<strong>an</strong>isatorische Lösungen <strong>und</strong> Werkzeuge für das Engineering von Produktionssystemen<strong>und</strong> damit für ein notwendiges neues Paradigma <strong>der</strong> industriellenProduktion zu entwickeln. Sie verfolgte ferner das Ziel <strong>der</strong> Qualifizierung von Nachwuchs fürAufgaben in <strong>der</strong> Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft durch wissenschaftliche Projekte(Dissertationen) <strong>und</strong> eine individuelle Ausbildung in einem neuen Modell.Die wissenschaftliche <strong>Forschung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> hat den Anspruch, Erkenntnisse darüber zugenerieren, wie Produktions- <strong>und</strong> Produktentwicklung gestaltet werden müssen, um in <strong>der</strong>Lage zu sein, <strong>an</strong>passungs- <strong>und</strong> w<strong>an</strong>dlungsfähig sowie intelligent mit hoher Leistungsfähigkeitauf ein sich dynamisch än<strong>der</strong>ndes, komplexes <strong>und</strong> globales Umfeld zu reagieren. Dazuwurden in acht interdisziplinären Clustern <strong>Forschung</strong>sgebiete bzw. -Schwerpunkte definiert.Abb. 1: Fachliches Konzept <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> bis 10/<strong>2012</strong>A Stuttgarter UnternehmensmodellB Digitales <strong>und</strong> Virtuelles EngineeringC Material- <strong>und</strong> ProzessengineeringD Netzwerke in <strong>der</strong> ProduktionE Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien für die ProduktionF Wissensbasiertes M<strong>an</strong>agementG Intelligente ProduktionseinrichtungenH Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> Produktion5


Cluster A Stuttgarter UnternehmensmodellDie theoretische Basis bildet das <strong>an</strong> die Systemtheorie <strong>an</strong>gelehnte StuttgarterUnternehmensmodell. Nach dieser Definition ist die Fabrik selbst ein Produkt, dasverschiedene Lebenszyklusphasen durchläuft <strong>und</strong> hierarchisch in Leistungseinheitengeglie<strong>der</strong>t ist. Die einzelne Leistungseinheit ist dabei als selbstorg<strong>an</strong>isierende Zelle zu sehen,die zugewiesene Aufgaben erledigt <strong>und</strong> sich dabei selbst kontrolliert, konfiguriert <strong>und</strong> optimiert.Bei konsequenter St<strong>an</strong>dardisierung ist dieser Ansatz auf sämtliche Prozessketten über alleSkalen hinweg <strong>an</strong>wendbar <strong>und</strong> führt zu einer nachhaltigen W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit <strong>der</strong> Produktion.Neue <strong>Forschung</strong>sthemen bis 10/<strong>2012</strong>▪▪Modularer Montagebaukasten für globale ProduktionsnetzwerkeInformationsbereitstellung <strong>und</strong> Werkerführung in globalen ProduktionsnetzwerkenCluster B Digitales <strong>und</strong> Virtuelles EngineeringDer Einsatz digitaler <strong>und</strong> virtueller Methoden zielt darauf ab, die Fabrik als Produkt in ihrergesamten Komplexität zu erfassen <strong>und</strong> g<strong>an</strong>zheitlich so zu optimieren, dass für diegegenwärtigen schnelllebigen <strong>und</strong> sich individualisierenden Märkte auch kleinere Stückzahlenkostengünstig <strong>und</strong> zeitnah hergestellt werden können. Dazu wird mit <strong>der</strong> Digitalen Fabrik <strong>der</strong><strong>Status</strong> quo <strong>der</strong> bestehenden Fabrik, ihrer Ressourcen, logistischen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong>Fertigungsaufträge modelliert. In <strong>der</strong> virtuellen Fabrik erfolgt die optimierte Pl<strong>an</strong>ung.Neue <strong>Forschung</strong>sthemen bis 10/<strong>2012</strong>▪▪Untersuchung <strong>der</strong> Partikelabscheidung in <strong>der</strong> w<strong>an</strong>dnahen Grenzschicht beielektrostatisch unterstützten BeschichtungsprozessenVirtual media for next oil <strong>an</strong>d fuel filters by enh<strong>an</strong>ced simulation <strong>an</strong>d particle modelingCluster C Material- <strong>und</strong> ProzessengineeringDas Material- <strong>und</strong> Prozessengineering strebt die Entwicklung neuer Werkstoffe <strong>an</strong>, <strong>der</strong>enEigenschaften bereits vor <strong>der</strong> Herstellung festgelegt werden <strong>und</strong> so ideal für ihre spätereNutzung geeignet sind. Die Ausbildung <strong>der</strong> Werkstoffeigenschaften lässt sich über dieWerkstoffauswahl, die Materialkombination <strong>und</strong> über den Herstellungsprozess beeinflussen.Dabei müssen die Wechselwirkungen zwischen Werkstoffen <strong>und</strong> Verfahren beachtet <strong>und</strong>weiter erforscht werden. Diese gezielte Steuerung des Werkstoffverhaltens soll auf allenSkalen von N<strong>an</strong>o- <strong>und</strong> Mikrobauteilen bis hin zu kompletten Anlagen beherrscht werden.Neue <strong>Forschung</strong>sthemen bis 10/<strong>2012</strong>▪▪▪▪6Entwicklung einer Methode zur Kopplung <strong>der</strong> Offline-Generierung vonRobotertrajektorien mit Prozesssimulationen bei <strong>der</strong> thermokinetischen BeschichtungModellbasierte Prozessführung beim LaserstrahlschneidenPotenzial räumlicher <strong>und</strong> zeitlicher Strahlformung für die industrielle Materialbearbeitungmit UltrakurzpulsstrahlquellenOptimierung <strong>der</strong> Ausgestaltung von Lackierkabinen mit beson<strong>der</strong>em Fokus auf <strong>der</strong>Overspray-Abscheidung


werden k<strong>an</strong>n, auch wenn zwischenzeitlich neue Materialien <strong>und</strong> Herstellungsverfahren zumEinsatz kommen. Um dies zu erreichen, wird <strong>an</strong> speziell für den Anwendungsfall gefertigtenmechatronischen Systemen <strong>und</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Weiterentwicklung von Lasertechnologien geforscht.Neue <strong>Forschung</strong>sthemen bis 10/<strong>2012</strong>▪Schnelle Sc<strong>an</strong>ner für die fertigungstechnische Umsetzung <strong>der</strong> Leistungsparameterkünftiger UKP-OszillatorenCluster H Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> ProduktionDas Cluster „Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> Produktion“ erforscht Methoden <strong>und</strong> Konzepte, die auf l<strong>an</strong>geSicht ökonomische <strong>und</strong> ökologische sowie gesellschaftspolitische <strong>und</strong> unternehmerischeAspekte kombinieren. Im Bereich <strong>der</strong> Wirtschaft umfasst dies Strategien zum Überleben inturbulenten Umgebungen <strong>und</strong> das Erkennen <strong>und</strong> För<strong>der</strong>n von nachhaltigen Technologien.Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz in Produktion <strong>und</strong> Prozessen bildet hierbei nicht nur dieBasis für Kostensenkungen <strong>und</strong> die Vermeidung von Verschwendung, son<strong>der</strong>n liefert auchwichtige Impulse für die Pl<strong>an</strong>ung von Anlagen <strong>und</strong> Versorgungsnetzen.Neue <strong>Forschung</strong>sthemen bis 10/<strong>2012</strong>: keineDie Themencluster haben sich gr<strong>und</strong>sätzlich bewährt. Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Themenclusterdurch inhaltliche Straffung <strong>und</strong> Profilschärfung sowie durch die Einrichtung neuerThemencluster, um die fachliche Struktur <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> weiter für zukünftige Projekte <strong>der</strong><strong>GSaME</strong> zu entwickeln, erfolgten im Rahmen <strong>der</strong> Weiterentwicklung des <strong>Forschung</strong>sprofils <strong>und</strong>werden in <strong>der</strong> zweiten För<strong>der</strong>periode umgesetzt.Im Sinne von Kontinuität <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ung versteht sich die <strong>GSaME</strong> auch weiterhin als eineinterdisziplinäre Einrichtung <strong>der</strong> Universität Stuttgart, die mit wissenschaftlicher Arbeitsweiseinnovative Beiträge zur Gestaltung von Fabriken <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Technologien, Techniken,Org<strong>an</strong>isationen <strong>und</strong> Systemen sowie zur Qualifizierung des Nachwuchses leisten will. Sieversteht sich als eine wissenschaftliche Einrichtung, die hervorragende Bedingungen fürPromotionen <strong>und</strong> eine individuelle För<strong>der</strong>ung von Nachwuchs für Führungsaufgaben inWirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft bietet.Das Fachgebiet <strong>der</strong> Produktion wird in <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> als ein Tr<strong>an</strong>sformationsprozessverst<strong>an</strong>den, bei dem aus verfügbaren Ressourcen höherwertige <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enbedürfnissenentsprechende Produkte gemacht werden. Die Produktion selbst ist ein hochdynamischesSystem, dessen Effektivität von <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit seiner Elemente <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Vernetzungabhängt.8


Für die Arbeiten <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> gibt es gegenwärtig <strong>und</strong> zukünftig unter diesem Aspekt zunächstkeinen Br<strong>an</strong>chenbezug. Zwar stehen die Produktionen technischer Gebrauchsgüter <strong>und</strong>Investitionsgüter im Zentrum, die Methoden <strong>und</strong> Konzepte sollen sich aber prinzipiell auch in<strong>der</strong> Lebensmittelindustrie, <strong>der</strong> Pharma- <strong>und</strong> Bio-Produktion sowie in <strong>der</strong> Medizintechnikverwenden lassen.Abb. 2:Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> auf Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> NachhaltigkeitDie Systemgrenze des Aktionsraumes wird durch den Lebenszyklus industriell gefertigterGüter <strong>und</strong> die begleitenden Dienste, von <strong>der</strong>en Entstehung bis zu ihrem Ende (Life Cycle)sowie vom Produktionsnetzwerk bis zu den elementaren Prozessen bestimmt. Sie umfasst diedarin enthaltenen technischen <strong>und</strong> org<strong>an</strong>isationalen Prozesse – einschließlich <strong>der</strong>M<strong>an</strong>agement- <strong>und</strong> Informationssysteme – für den Tr<strong>an</strong>sformationsprozess zur Schaffung vonWertschöpfung (Adding Value) mit hoher technischer, ökonomischer, ökologischer <strong>und</strong>sozialer Effizienz. Der beson<strong>der</strong>e Schwerpunkt <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> liegt in dem Engineering <strong>der</strong> Fabriken,ihrer Techniken <strong>und</strong> ihrer Org<strong>an</strong>isation.Das weiterentwickelte <strong>Forschung</strong>sprogramm für die zweite För<strong>der</strong>periode dehnt dasursprüngliche <strong>GSaME</strong>-Leitbild w<strong>an</strong>dlungsfähiger Produktionsunternehmen in mehr als 90<strong>Forschung</strong>sthemen in Richtung Nachhaltigkeit, produktionsbegleiten<strong>der</strong> Dienstleistungensowie <strong>der</strong> Integration produktionsrelev<strong>an</strong>ten Wissens in alle technischen <strong>und</strong> org<strong>an</strong>isationalenProzesse <strong>und</strong> Systeme aus.<strong>Status</strong> <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>sprojekteAus den <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten <strong>der</strong> Cluster wurden <strong>Forschung</strong>sthemen in Abstimmungmit den Kooperationspartnern abgeleitet. Den Promovierenden wird damit die Integration inein interdisziplinäres <strong>Forschung</strong>sumfeld ermöglicht. Die Übernahme vonBetreuungsfunktionen durch externe Partner konnte in allen <strong>Forschung</strong>sprojekten mitKooperationspartnern realisiert werden <strong>und</strong> sichert nicht nur Qualität <strong>und</strong> Relev<strong>an</strong>z <strong>der</strong>Themenbearbeitung, son<strong>der</strong>n vor allem auch die Akzept<strong>an</strong>z des Programms in <strong>der</strong> Industrieals wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Etablierung <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong>.Die <strong>Forschung</strong>sthemen <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> wurden auch <strong>2012</strong> regelmäßig alle zwei Monate auf <strong>der</strong>Homepage ausgeschrieben. Insgesamt erfolgten 5 Ausschreibungen bis 10/<strong>2012</strong>.9


Abb. 6 Verteilung <strong>der</strong> Themen (Erstbetreuung) auf die beteiligten Fakultäten <strong>der</strong> Universität Stuttgart (10/<strong>2012</strong>)Anmerkung: zwei Projekte in st<strong>an</strong>dby in <strong>der</strong> Fakultät 7Damit entfallen 58 % <strong>der</strong> Themen mit Erstbetreuung auf die Fakultät 7.Die Aktualität des <strong>Forschung</strong>sprogramms wurde durch Weiterentwicklung <strong>und</strong> Neuaufnahmevon <strong>Forschung</strong>sthemen in die <strong>GSaME</strong> gesichert. So wurden insgesamt 10 neue Themendefiniert, die sich wie folgt auf die Cluster verteilen:Cluster A: 2Cluster B: 2Cluster C: 5Cluster G: 1Das <strong>Forschung</strong>sprogramm wurde im Berichtszeitraum mit 61 Promovierenden umgesetzt.Aus persönlichen Gründen ist <strong>2012</strong> kein Promovieren<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> ausgeschieden.Damit haben bis <strong>2012</strong> insgesamt 10 Promovierende ohne Promotionsabschluss als Drop outdie <strong>GSaME</strong> verlassen.15 Promovierende haben vor Abschluss <strong>der</strong> Promotion eine Tätigkeit im Unternehmen bzw.im Institut übernommen. Davon haben 5 Promovierende ihre Promotion noch <strong>2012</strong>abgeschlossen. Weitere 5 Promovierende werden Anf<strong>an</strong>g 2013 promovieren.3. Ziele <strong>und</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Cluster3.1. Cluster A – Stuttgarter UnternehmensmodellClusterdirektor:E-Mail:Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult.Engelbert Westkämperengelbert.westkämper@gsame.uni-stuttgart.deWettbewerbsfähigkeit sichern <strong>und</strong> steigern ist ein zentrales Unternehmensziel, das auf denRessourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten eines Unternehmens basiert. Aufbauend auf diesem Potenzial12


werden durch die Wahl <strong>an</strong>gemessener strategischer Maßnahmen Wettbewerbsvorteilegeneriert, die es dem Unternehmen ermöglicht, sich im Kontext <strong>der</strong> sich ständig verän<strong>der</strong>ndenUmwelt l<strong>an</strong>gfristig erfolgreich gegenüber den Wettbewerbern durchzusetzen. Insbeson<strong>der</strong>evor dem Hintergr<strong>und</strong> global wirken<strong>der</strong> Turbulenzen kommt dabei <strong>der</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit <strong>der</strong>sozio-technischen Systeme eines Unternehmens bzw. einer Fabrik große Bedeutung zu, dadiese letztendlich die Potenzialrealisierungen <strong>und</strong> die dabei notwendigenÄn<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeiten determiniert, was eine optimale Einstellung desmarktorientierten industriellen Unternehmens auf neue Anfor<strong>der</strong>ungen ermöglicht <strong>und</strong> somittel- bis l<strong>an</strong>gfristig wettbewerbssichernd wirkt.Da <strong>der</strong> Begriff „W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit“ im Kontext des formulierten StuttgarterUnternehmensmodells eine prägende Eigenschaft für die zukünftigen Ausgestaltungen vonFabriken umschreibt, war dieser u.a. Gegenst<strong>an</strong>d von Definitionsfestlegungen in einerPromotionsarbeit des Clusters A:„Ein System wird als w<strong>an</strong>dlungsfähig bezeichnet, wenn es aus sich selbst heraus übergezielt einsetzbare Prozess- <strong>und</strong> Strukturvariabilität sowie Verhaltensvariabilität verfügt.W<strong>an</strong>dlungsfähige Systeme sind in <strong>der</strong> Lage, neben reaktiven Anpassungen auch<strong>an</strong>tizipative Eingriffe vorzunehmen. Diese Aktivitäten können auf Systemverän<strong>der</strong>ungenwie auch auf Umfeldverän<strong>der</strong>ungen hinwirken“ [LOE 2011].Diesem Begriff kommt beispielsweise im Kontext <strong>der</strong> Strukturbildung von Fabriken einebeson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Denn bei <strong>der</strong> Strukturierung von Fabriken ist ein Optimum zwischenden beiden Zielsetzungen W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit <strong>und</strong> Produktivität <strong>an</strong>zustreben. In Abb. 7 wirddieser Prozess prinzipiell ver<strong>an</strong>schaulicht.Ziel einer optimalen FabrikstrukturW<strong>an</strong>dlungsfähigkeit• Kurze Wege• Kurze Reaktionszeitauf Än<strong>der</strong>ungenEffektivität<strong>und</strong>Produktivität• Arbeitsproduktivität• Maschinenproduktivität→ Durchsatz• AuslastungEffizienzStrukturierungsprinzipienproduktorientiertÄhnlichkeitsgrad <strong>der</strong>Produkte• Geometrie, Dimension• Technisches Profil <strong>und</strong>Bauweise• Gewicht• Fertigungsabläufe• Fertigungsaufw<strong>an</strong>d• AusstattungslinienressourcenorientiertCharakteristika <strong>der</strong>Technologiesegmente• Technologieintensität• Kapitalintensität• K<strong>und</strong>enspezifikation→ K<strong>und</strong>enentkopplungspunkt• Produktion in KernlinienzusammenhaltenHöchstmögliche Integrationvon Produkten <strong>und</strong> Ressourcenfür einen wirtschaftlichen KapitaleinsatzAbb. 7: Gr<strong>und</strong>prinzipien zur Strukturierung von Fabriken [LOE 2011]13


Ausgehend von dieser Skizzierung lassen sich die ersten Modell-Konkretisierungen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<strong>der</strong> Zuordnung <strong>der</strong> Promovierenden im Zusammenh<strong>an</strong>g mit ihren im Berichtsjahr jeweils zubearbeitenden Dissertationsthemen aufzeigen (Abb. 8).Für die laufenden <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Promotionsarbeiten in diesem Cluster bildet dasStuttgarter Unternehmensmodell nach wie vor den Bezugsrahmen, <strong>der</strong> sich durch seinReferenzmodell, seine Leistungseinheiten, die zu entwickelnden Methoden, Instrumente <strong>und</strong>Vorgehensweisen sowie durch zeitgemäße IT-Werkzeuge <strong>und</strong> IT-Technologien auszeichnet(siehe auch Ordinate in Abb. 8)Dieses Unternehmensmodell wird u.a. durch die Skalen <strong>der</strong> Fabrik <strong>und</strong> dessen Vernetzungcharakterisiert. Dabei bezieht sich die W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit auf alle Strukturelemente diesesModells <strong>und</strong> grenzt sich von <strong>der</strong> W<strong>an</strong>delbarkeit insofern ab, da letztere sich ausschließlich auftechnische Systeme bezieht <strong>und</strong> - wie die Flexibilität - ein passives Verhalten impliziert.Ausgehend von dieser Skizzierung können die Modell-Konkretisierungen aktuell <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong>Zuordnung <strong>der</strong> Promovierende im Zusammenh<strong>an</strong>g mit ihren im Berichtsjahr jeweils thematischzu bearbeitenden Dissertationsthemen aufgezeigt werden (Abb. (8).Abb. 8:Aktuelle Zuordnungsstruktur <strong>der</strong> Promovierenden (<strong>Forschung</strong>sarbeiten) zu den Skalen des StuttgarterUnternehmensmodells, Cluster ABeispielsweise können die <strong>Forschung</strong>sarbeiten „Flexible tr<strong>an</strong>sparente Elektroden auf CNT-Basis“ (Ackerm<strong>an</strong>n), „Energieeffizienz von Vakuumh<strong>an</strong>dhabungssystemen“ (Fritz) <strong>und</strong>„Intelligente Produktionssysteme bei <strong>der</strong> Wartung von Flugtriebwerken“ (Reményi) denSkalenbereiche Arbeitsplätze/Maschinen <strong>und</strong> Produktionszellen zugeordnet werden, da zumeinen produktseitig ein energieeffizienter, pneumatischer Vakuumerzeuger zu entwickeln ist<strong>und</strong> zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en prozessseitig <strong>Forschung</strong>sarbeiten hinsichtlich „Reproduzierbarer Prozessefür die Produktion leitfähiger tr<strong>an</strong>sparenter Schichten“ <strong>an</strong>stehen <strong>und</strong> zurzeit eine Arbeitabgeschlossen wird, die zu einem simulationsgestützten System für die Wartung vonFlugtriebwerken führt (Werkstattfertigung, Produktionszelle). An<strong>der</strong>e <strong>Forschung</strong>sarbeiten wie14


eispielsweise „Steigerung <strong>der</strong> Effektivität <strong>und</strong> Effizienz g<strong>an</strong>zheitlicherFabrikpl<strong>an</strong>ungsprozesse“ (Hillm<strong>an</strong>) t<strong>an</strong>gieren mehrere Skalenbereiche <strong>und</strong> Ausrichtungen <strong>der</strong>W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit (Abb. 9).Literatur:[LOE 2011]Löffler, C.: Systematik <strong>der</strong> strategischen Strukturpl<strong>an</strong>ung für einew<strong>an</strong>dlungsfähige <strong>und</strong> vernetzte Produktion <strong>der</strong> vari<strong>an</strong>tenreichenSerienfertigung, Heimsheim: Jost-Jetter Verlag, 2011. (IPA-IAO-<strong>Forschung</strong><strong>und</strong> Praxis Nr. 519). Stuttgart, Univ., Diss., 2011Abb. 9:Einordnung des <strong>Forschung</strong>sfeldes „Fabrikpl<strong>an</strong>ung“ im Kontext des Stuttgarter Unternehmensmodellsmit <strong>der</strong> Ausrichtung W<strong>an</strong>dlungsfähigkeitZurückgezogene Themen sind in den Tabellen nicht mehr enthalten.Auf den erworbenen, gr<strong>und</strong>legenden Erkenntnissen <strong>der</strong> im Dezember 2011 sehr erfolgreichabgeschlossenen Dissertationen von Carina Löffler - Entwicklung eines adaptivenProduktionskonzepts für kürzer werdende Produktlebenszyklen in <strong>der</strong> Automobilindustrie -sowie von Lukas Scheiber - New Taylorism - werden die weiteren <strong>Forschung</strong>sarbeitenaufbauen <strong>und</strong> so die thematische <strong>und</strong> qualitätsbezogene Weiterentwicklung des Clusters Asicherstellen. Beispielsweise wird in den <strong>2012</strong> durchgeführten Kolloquien <strong>der</strong> Doktor<strong>an</strong>denHartkopf <strong>und</strong> Stock deutlich, dass sie die <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Arbeiten <strong>der</strong> vorgen<strong>an</strong>ntenPromovierten in ihre Dissertationen einfließen lassen. Damit tragen sie dazu bei, dasStuttgarter Unternehmensmodell zu vervollkommnen.Im Cluster A wurden im Berichtszeitraum zehn Doktor<strong>an</strong>den <strong>und</strong> eine Doktor<strong>an</strong>din betreut. EinDoktor<strong>an</strong>d beg<strong>an</strong>n sein industrielles <strong>Forschung</strong>sprojekt <strong>2012</strong>.15


Bis 10/<strong>2012</strong> sind 4 Promovierende ausgeschieden, die weiterhin ihr Dissertationsthemaberufsbegleitend bearbeiten.Zusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG Industrie / FhGLaufende 12 4 8offene 7 - 5 + 2 st<strong>an</strong>dbyabgeschlossene 2 1 1Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerA2A3A4A5A6A7A8A9New TaylorismNachhaltige Wissensentwicklung<strong>und</strong> sozialökologischeAdaptabilitätvon IndustrieunternehmenEntwicklung eines adaptivenProduktionskonzeptsfür kürzer werdendeProduktlebenszyklen in <strong>der</strong>AutomobilindustrieCorporate Sustainabilityals strategische Fähigkeitadaptiver UnternehmenIntelligenteProduktionssystemebei <strong>der</strong> Wartung vonFlugtriebwerkenWertschöpfung inadaptivenProduktionssystemenPersonalpl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong>-steuerung in <strong>der</strong>vari<strong>an</strong>tenreichenSerienproduktion – einestrategische Ausrichtung<strong>der</strong> AutomobilindustrieWerksentwicklungspl<strong>an</strong>ungin w<strong>an</strong>dlungsfähigenProduktionsstrukturenAbgeschlossenBearbeitungOhneFin<strong>an</strong>zierungAbgeschlossenBearbeitungFinalisierungBearbeitungFinalisierungFinalisierungLukas Scheiber DFGFraukeGollCarinaLöfflerFabi<strong>an</strong>KrönerChristophReményThorstenPflügerTorstenStockMarkusHartkopfDFGAUDI AGDFGDFGDFGDaimler AGBosch RexrothAGProf. ZahnProf. ZahnProf.WestkämperProf. SchäferProf.StaudacherProf. PedellProf.WestkämperProf.Westkämper16


Nr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerA12A15A16A17A18A19A20A21A22A25A26A27Systematisierung <strong>und</strong>St<strong>an</strong>dardisierung vonProzessbeschreibungenvon Fertigungsprozessenfür einWissensm<strong>an</strong>agement in<strong>der</strong> ProduktionErfolgsfaktoren einerM<strong>an</strong>ufakturfertigung fürRaumfahrt<strong>an</strong>triebeAdaptive Prozessregelung<strong>und</strong> Schleifbr<strong>an</strong>dverhin<strong>der</strong>ungbei <strong>der</strong>Hartfeinbearbeitung vonVerzahnungenEntwicklung einesgenerativen Verfahrens auf<strong>der</strong> Basis des Spritzensvon KunststoffenSystematische Pl<strong>an</strong>ungeiner Fabrik fürLCD/LED-Fertigung inSchwellenlän<strong>der</strong>nSteigerung <strong>der</strong> Effektivität<strong>und</strong> Effizienz g<strong>an</strong>zheitlicherFabrikpl<strong>an</strong>ungsprozesseEnergieeffizienz vonVakuumh<strong>an</strong>dhabungssystemenProduktsicherheit imglobalen Entwicklungs- <strong>und</strong>Produktionsverb<strong>und</strong>Energieeffizienz vonUnternehmenTechnische <strong>und</strong>wirtschaftlicheQualifizierung <strong>der</strong>Flachstricktechnologie fürdie Verstärkung vonFaserverb<strong>und</strong>werkstoffenFlexible tr<strong>an</strong>sparenteElektroden auf CNT-BasisModularerMontagebaukasten fürglobaleProduktionsnetzwerkest<strong>an</strong>dbyAusgeschriebenBearbeitungAusgeschriebenst<strong>an</strong>dbyYiwen XuMohamed AbdEl-KhalekNegmeldinMTM InstitutEADS – AstriumGmbHZF FriedrichshafenAGUnternehmendesMaschinenbausFraunhoferIPABearbeitung Mark Hillm<strong>an</strong>n agipl<strong>an</strong> GmbHBearbeitungBearbeitungst<strong>an</strong>dbyst<strong>an</strong>dbyBearbeitungFlori<strong>an</strong>FritzSteffenHäfeleThomasAckerm<strong>an</strong>nJ. SchmalzGmbHDaimler AGFraunhofer IPABearbeitung Stef<strong>an</strong> Keckl AUDI AGProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.WestkämperProf.Westkämper* Verän<strong>der</strong>ungen <strong>2012</strong> sind in <strong>der</strong> Tabelle fett markiertDer in <strong>der</strong> Aufgabenstellung des Clusters A aufgesp<strong>an</strong>nte thematische Rahmen („Fabrik alsProdukt“, Lebenszyklusphasen, Selbstorg<strong>an</strong>isation, -konfiguration sowie -optimierung <strong>und</strong>St<strong>an</strong>dardisierung) wird durch die Bearbeitung spezifischer <strong>Forschung</strong>sthemen konkretisiert.17


<strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster AThemaA26: Flexible tr<strong>an</strong>sparente Elektroden auf CNT-BasisDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Chem. Thomas Ackerm<strong>an</strong>nThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernh<strong>an</strong>sl (IFF)Prof. Dr. Ulli Arnold (BWI - Abt. VI)Projektbeginn: 01.10.2011E-Mail:Thomas.Ackerm<strong>an</strong>n@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDie einfache <strong>und</strong> kostengünstige Produktion tr<strong>an</strong>sparenter, leitfähiger Schichten (TCFs,tr<strong>an</strong>sparent conductive films) erwies sich in den letzten Jahren als innovationsträchtigeTechnologie in <strong>der</strong> Display- <strong>und</strong> Photovoltaikindustrie. Heutige TCFs bestehen in den meistenFällen aus Indiumzinnoxid (ITO). Trotz <strong>der</strong> guten Materialeigenschaften hinsichtlichTr<strong>an</strong>sparenz <strong>und</strong> elektrischer Leitfähigkeit unterliegt die Verwendung von ITO einigenEinschränkungen. Für die Erzeugung einer ITO-Schicht sind hohe Temperaturen nötig. Zudemsind die Schichten brüchig, weshalb sie im Bereich <strong>der</strong> flexiblen Elektronik nicht o<strong>der</strong> nurbedingt einsetzbar sind.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Herstellung von TCFs auf Basis alternativer Materialien,die die Kriterien einer niedrigeren Prozesstemperatur <strong>und</strong> <strong>der</strong> mech<strong>an</strong>ischen Flexibilitäterfüllen. Hierbei werden dünne Schichten aus Kohlenstoffn<strong>an</strong>oröhren (CNTs, carbonn<strong>an</strong>otubes) <strong>und</strong> CNT-Komposit-Schichten durch unterschiedliche Beschichtungsmethodenerzeugt <strong>und</strong> mit verschiedenen Methoden zur optischen, elektrischen <strong>und</strong> morphologischenCharakterisierung untersucht. Das Projekt beinhaltet zunächst die Evaluierung <strong>der</strong>untersuchten Prozessparameter <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Optimierung. Anschließend sollen die erhaltenen<strong>Ergebnisse</strong> für die Konzeptionierung einer Produktion von TCFs auf CNT-Basis verwendetwerden.ThemaA20: Energieeffizienz von Vakuumh<strong>an</strong>dhabungssystemenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Flori<strong>an</strong> FritzThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Verl (ISW)Projektbeginn: 01.06.2011E-Mail:Flori<strong>an</strong>.Fritz@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungEffiziente Nutzung von Ressourcen ist ein Schlüssel zur Steigerung <strong>der</strong> ökonomischen <strong>und</strong>ökologischen Nachhaltigkeit von Unternehmen. Für Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer ist deshalb18


neben <strong>der</strong> reinen Sicherstellung <strong>der</strong> Funktion <strong>der</strong> energieeffiziente Betrieb ihrer Anlagen einentscheidendes Kaufkriterium. Dies wie<strong>der</strong>um wirkt sich auf die Komponentenhersteller aus.Zurzeit ist ein steigen<strong>der</strong> Trend <strong>der</strong> Substitution von pneumatischen durch elektrischeVerbraucher zu erkennen. Dies rührt teilweise von m<strong>an</strong>gelndem Wissen über dieDruckluftkosten sowie den fehlenden Daten über den tatsächlichen Verbrauch <strong>der</strong> Anlage her.Auch die Vakuumerzeugung für die industrielle H<strong>an</strong>dhabungstechnik ist von dieserEntwicklung betroffen, da ein großer Teil des benötigten Vakuums durch pneumatischbetriebene Ejektoren erzeugt wird.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist eine prozessabhängige, subjektive Beurteilung <strong>und</strong> Hilfe zurkonstruktiven Auslegung von Vakuumh<strong>an</strong>dhabungssystemen hinsichtlich ökonomischer <strong>und</strong>ökologischer Merkmale. Hierzu ist die Untersuchung repräsentativer St<strong>an</strong>dardprozesse in <strong>der</strong>Vakuumh<strong>an</strong>dhabungstechnik notwendig, um daraus allgemeine Eingabeparameter für dieBerechnung <strong>und</strong> Simulation solcher Systeme zu gewinnen. Im ersten Schritt erfolgt eine reinstatische Prozessbetrachtung. Im Weiteren wird d<strong>an</strong>n eine dynamische Prozesssimulationdurch mathematische Beschreibung von Vakuumkomponenten vorgenommen. Dies soll dazubeitragen H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen für den nachhaltigen Einsatz von Vakuumerzeugernabzuleiten. Mit dem konzipierten System soll <strong>der</strong> absolute Druckluftverbrauch vonpneumatischen Vakuumerzeugern durch die zielgerichtete Entwicklung von adaptivenSystemen zur Modifikation <strong>der</strong> Ejektorleistung gesenkt werden.ThemaA3: Nachhaltige Wissensentwicklung <strong>und</strong> sozial-ökologischeAdaptabilität von IndustrieunternehmenDoktor<strong>an</strong>din:Dipl.-Kffr. techn. Frauke GollThesis Committee: Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.05.2008ZusammenfassungEin Konzept strategischer UnternehmensführungUnternehmen sehen sich vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen aus ihren verschiedenen Umfel<strong>der</strong>ngegenüber. Nur wer neben ökonomischen Faktoren auch soziale <strong>und</strong> ökologische Aspekte indie Betrachtung einbezieht, k<strong>an</strong>n l<strong>an</strong>gfristig das Unternehmen nachhaltig entwickeln.Wesentlich ist hierbei, dass Unternehmen sich <strong>an</strong> ihren Kernprozessen ausrichten <strong>und</strong> nichtlediglich eine Art „Green washing“ betreiben.Theorie <strong>und</strong> Praxis <strong>der</strong> strategischen Unternehmensführung subsumieren zwar die Führungvon <strong>und</strong> in Unternehmen, die dargestellten Aspekte finden jedoch bisher, insbeson<strong>der</strong>e inproduzierenden Unternehmen, keine genügende Beachtung. Hierarchische Strukturen, einekurzfristige Ergebnisorientierung <strong>und</strong> die Fokussierung auf Sharehol<strong>der</strong> verdecken diePotenziale, welche <strong>der</strong> Einbezug sozial-ökologischer Faktoren bietet.19


Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist ein g<strong>an</strong>zheitliches Konzept für die strategischeUnternehmensführung zu generieren, welches am Unternehmenszweck sowie auf dieErzielung l<strong>an</strong>gfristiger Wettbewerbsvorteile ausgerichtet ist <strong>und</strong> neben ökonomischenFaktoren auch soziale <strong>und</strong> ökologische Aspekte einbezieht. Hierfür ist die Entwicklung einerinteraktionsorientierten Führungssichtweise, welche auf wechselseitigen Beziehungen beruht,sowie die Einbettung in den erweiterten Unternehmenskontext <strong>und</strong> den Prozess <strong>der</strong>Anpassungs- <strong>und</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit erfor<strong>der</strong>lich.Ausg<strong>an</strong>gspunkt <strong>der</strong> Arbeit stellt das Stuttgarter Unternehmensmodell dar, welches um sozialökologischeAspekte <strong>und</strong> eine interaktionsorientierte strategische Führung zu ergänzen ist.Hierfür ist eine interdisziplinäre Sichtweise notwendig, die im Wesentlichen auf demkonstruktivistischen Ged<strong>an</strong>kengut <strong>und</strong> den Theorien <strong>der</strong> strategischen M<strong>an</strong>agementlehreaufbaut <strong>und</strong> neben soziologischen <strong>und</strong> psychologischen Ansätzen auch dieNachhaltigkeitstheorien einbezieht.ThemaA21: Produktsicherheit im globalen Entwicklungs- <strong>und</strong>Produktionsverb<strong>und</strong>Doktor<strong>an</strong>d:M. Eng. Dipl. Wirt.-Ing. (FH) Steffen HäfeleThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.07.2011E-Mail:steffen.haefele@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDas Thema „Produktsicherheit“ ist für herstellende Unternehmen von großer Bedeutung. Nichtnur <strong>der</strong> Gesetzgeber, son<strong>der</strong>n auch die Unternehmens- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungenverpflichten dazu, ausschließlich sichere Produkte herzustellen <strong>und</strong> in den Verkehr zu bringen<strong>und</strong> die Sicherheit im konkreten Fall auch nachweisen zu müssen. Daher erfahren die alssicherheitsrelev<strong>an</strong>t ausgewiesene Merkmale <strong>und</strong> Prozesse eine beson<strong>der</strong>e Beh<strong>an</strong>dlung überden kompletten Produktentstehungsprozess von <strong>der</strong> Entwicklung bis zum After-Sales.Innerhalb eines international stark umkämpften Nutzfahrzeugmarktes, sehen sich dieHersteller aufgr<strong>und</strong> von unterschiedlichen K<strong>und</strong>enbedürfnissen <strong>und</strong> Kostengründengezwungen, innerhalb eines internationalen Entwicklungs- <strong>und</strong> Produktionsverb<strong>und</strong>es zuoperieren. Der Wertschöpfungsprozess findet demnach über mehrere St<strong>an</strong>dorte <strong>und</strong>Kontinente statt.Das Ziel dieses <strong>Forschung</strong>sprojektes ist die Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung eines Konzeptes aufProzess- <strong>und</strong> Methodenebene, in <strong>der</strong> die Prozesssicherheit von sicherheitsrelev<strong>an</strong>tenMerkmalen innerhalb eines globalen Entwicklungs- <strong>und</strong> Produktionsverb<strong>und</strong>es gewährleistetwerden k<strong>an</strong>n.20


ThemaA9: Werksentwicklungspl<strong>an</strong>ung in w<strong>an</strong>dlungsfähigenProduktionsstrukturenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Markus HartkopfThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.09.2008ZusammenfassungRapide Fortschritte in <strong>der</strong> Produkt- <strong>und</strong> Produktionstechnologie führen zu zunehmendDiskontinuitäten in den Leistungs<strong>an</strong>geboten <strong>der</strong> industriellen Fertigung <strong>und</strong> somit auch in denSystemen <strong>der</strong> Leistungserstellung. Um rechtzeitig notwendige Maßnahmen einzuleiten, sindproduzierende Unternehmen gefor<strong>der</strong>t, leistungserstellende Systeme frühzeitig <strong>und</strong>systematisch <strong>an</strong> verän<strong>der</strong>te Produkte, Absatzmengen <strong>und</strong> innovative Prozesstechnologien<strong>an</strong>zupassen. Eine frühzeitige <strong>und</strong> l<strong>an</strong>gfristig vorausschauende Pl<strong>an</strong>ung zukünftigerWerksstrukturen erfor<strong>der</strong>t ein detailliertes Verständnis <strong>der</strong> Entwicklung verg<strong>an</strong>gener Prozess<strong>und</strong>Ressourcenstrukturen sowie Erfahrungen <strong>und</strong> Fähigkeiten, die zum aktuellen St<strong>an</strong>d desWerkes geführt haben.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojektes ist es, basierend auf <strong>der</strong> Analyse retrospektiverFabrikstrukturen, Verän<strong>der</strong>ungen von Produkt- <strong>und</strong> Produktionstechnologie in Abhängigkeitdes zu produzierenden Produktprogramms systematisch <strong>und</strong> stetig vorauszupl<strong>an</strong>en sowie<strong>der</strong>en strukturelle <strong>und</strong> ökonomische Auswirkungen auf den Fabrikbetrieb zu qu<strong>an</strong>tifizieren.Eine kontinuierliche Anpassung gepl<strong>an</strong>ter Werksentwicklungsszenarien <strong>an</strong> verän<strong>der</strong>teRahmenbedingungen erhöht die Reaktionsfähigkeit des Werkes <strong>und</strong> ermöglicht die Integration<strong>der</strong> damit generierten Daten für Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Koordination st<strong>an</strong>dortübergreifen<strong>der</strong>Technologie- <strong>und</strong> Kapazitätsstrukturen.Die Promotion wurde 2013 erfolgreich abgeschlossen.ThemaA19: Steigerung <strong>der</strong> Effektivität <strong>und</strong> Effizienz g<strong>an</strong>zheitlicherFabrikpl<strong>an</strong>ungsprozesseDoktor<strong>an</strong>d:Thesis Committee:Projektbeginn: 01.05.2011E-Mail:Dipl.-Ing. MEM Mark Hillm<strong>an</strong>nProf. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Mark.Hillm<strong>an</strong>n@gsame.uni-stuttgart.de21


ZusammenfassungTurbulente Märkte for<strong>der</strong>n die schnelle Anpassung von Produktionskapazitäten, um alsUnternehmen l<strong>an</strong>gfristig erfolgreich zu sein. Eine g<strong>an</strong>zheitliche, effektive <strong>und</strong> effizienteFabrikpl<strong>an</strong>ung ist insbeson<strong>der</strong>e für den Hochtechnologiest<strong>an</strong>dort Deutschl<strong>an</strong>d eineNotwendigkeit, um im Wettbewerb mit weniger komplexen Produktionseinrichtungen <strong>und</strong>damit schneller zu pl<strong>an</strong>enden Fabriken in Schwellenlän<strong>der</strong>n konkurrieren zu können.Die Entwicklung des komplexen „Produktes Fabrik“ stellt die Pl<strong>an</strong>er, aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Menge <strong>an</strong>Schnittstellen <strong>und</strong> Interdependenzen, immer wie<strong>der</strong> vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.Die Praxis hat gezeigt, dass die Realisierung von Fabrikpl<strong>an</strong>ungsprojekten häufig mehr Zeitbenötigt, als zunächst <strong>an</strong>genommen. Resultierend muss <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ungsst<strong>an</strong>d <strong>an</strong> die sichverän<strong>der</strong>nden Markt- <strong>und</strong> Umweltbedingungen <strong>an</strong>gepasst werden, was zu zusätzlichenVerzögerungen führen k<strong>an</strong>n. Dies k<strong>an</strong>n schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen fürdie jeweilige Unternehmung bedeuten.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Entwicklung von zukunftsweisenden Ansätzen <strong>und</strong>Richtlinien zur Erschließung von Zeit- <strong>und</strong> Kostenpotenzialen in Fabrikpl<strong>an</strong>ungsprozessen.Dies erfor<strong>der</strong>t im ersten Schritt eine Analyse von Zeittreibern <strong>und</strong> Risikofaktoren in <strong>der</strong>Fabrikpl<strong>an</strong>ung. Die <strong>an</strong>alysierten Faktoren sollen <strong>an</strong>schließend kategorisiert werden, umLösungs<strong>an</strong>sätze für die Ermittlung <strong>der</strong> Potenziale generieren zu können.Ausg<strong>an</strong>gspunkt <strong>der</strong> Arbeit sind aktuellen Vorgehensmodelle des Fabrikpl<strong>an</strong>ungsprozessessowie eine empirische Untersuchung aktueller Fabrikpl<strong>an</strong>ungsprojekte, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong>agipl<strong>an</strong> GmbH. Die Analysen finden in Kooperation mit Fabrik- <strong>und</strong> Logistikpl<strong>an</strong>ern,Architekten, tGA-Pl<strong>an</strong>ern <strong>und</strong> Projektm<strong>an</strong>agern statt.ThemaA27: Modularer Montagebaukasten für GlobaleProduktionsnetzwerke – Montagelinienkonzept für zukünftigeFabrikenDoktor<strong>an</strong>d:Thesis Committee:Projektbeginn: 01.09.<strong>2012</strong>E-Mail:Dipl. Wirtsch.-Ing. Stef<strong>an</strong> KecklProf. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. H<strong>an</strong>sgeorg Binz (IKTD)stef<strong>an</strong>.keckl@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDie <strong>der</strong> Themenstellung zu Gr<strong>und</strong>e liegende Herausfor<strong>der</strong>ung ist hauptsächlich in <strong>der</strong>zunehmenden Vari<strong>an</strong>tenvielfalt <strong>der</strong> Produktpalette in <strong>der</strong> Automobilindustrie <strong>und</strong> in <strong>der</strong>steigenden Volatilität <strong>der</strong> Nachfragemärkte begründet.Diese Herausfor<strong>der</strong>ungen wirken sich auch in <strong>der</strong> Montage, als ein wesentlicher Teil <strong>der</strong>Wertschöpfung <strong>der</strong> Automobilproduktion, in Form von erhöhter Komplexität aus. Trotzsteigen<strong>der</strong> Vielfalt <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ung muss die Montage in <strong>der</strong> Lage sein, die unterschiedlichenFahrzeugvari<strong>an</strong>ten wirtschaftlich <strong>und</strong> in <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten Qualität zu produzieren. Dazu ist das22


Produktionsnetzwerk marktorientiert zu gestalten, um möglichst flexibel auf Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Nachfrage reagieren zu können.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Ausarbeitung eines Konzeptes für die Montage in <strong>der</strong>Automobilproduktion, welche die Fertigung mehrerer Fahrzeugvari<strong>an</strong>ten, über den jetzigenSt<strong>an</strong>d hinaus, auf einer Linie ermöglicht. Dieses Konzept soll zu einer Modularisierung <strong>der</strong>Montage beitragen, die d<strong>an</strong>n leistungsfähiger <strong>und</strong> flexibler auf Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong>Nachfragesituation reagieren k<strong>an</strong>n.Ausg<strong>an</strong>gspunkt <strong>der</strong> Arbeit ist die Analyse <strong>der</strong> bestehenden Strukturen <strong>der</strong> Montage in <strong>der</strong>Automobilproduktion, um die Prämissen für die Ausgestaltung einer modularen Montagedarzustellen. Das Konzept ist von praktischer Relev<strong>an</strong>z für die TechnologieentwicklungMontage <strong>und</strong> die Fahrzeugmontage im B-Segment <strong>der</strong> Audi AG.ThemaA5: Corporate Sustainability als strategische Fähigkeit adaptiverUnternehmenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Kfm. techn. Fabi<strong>an</strong> KrönerThesis Committee: Prof. Dr. Henry Schäfer (BWI - Abt. III)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.03.2010E-Mail:fabi<strong>an</strong>.kroener@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDas Europäische Emissionsh<strong>an</strong>delssystem (EU-EHS) steht vor einem großen Umbruch.Neben <strong>der</strong> chemischen Industrie wird ab dem Jahr 2013 auch die Nichteisenmetall-Industrieaufgenommen. Die deutsche Nichteisenmetall-Industrie ist von einer Einbeziehung in das EU-EHS doppelt betroffen. Zum einen müssen sich die involvierten Unternehmen <strong>an</strong>hocheffizienten EU-weiten Produkt-Benchmarks orientieren <strong>und</strong> sind somit unter Umständeneiner Unterausstattung <strong>an</strong> Emissionsberechtigungen unterworfen. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en sind sie alssehr stromintensive Br<strong>an</strong>che durch die Einpreisung <strong>der</strong> CO 2-Zertifikate von Seiten <strong>der</strong>Energieversorger von sog. indirektem Carbon Leakage betroffen <strong>und</strong> unterliegen im Vergleichzu den globalen Wettbewerbern deutlich strengeren Klima- <strong>und</strong> Energieregulierungsauflagen.Das Ziel des Dissertationsprojektes ist es, die Risikom<strong>an</strong>agement-Systeme <strong>der</strong> Unternehmenaus <strong>der</strong> deutschen Nichteisenmetall-Industrie gezielt zu untersuchen. Eine Interview basierteUmfrage mit zehn Unternehmen aus <strong>der</strong> deutschen Nichteisenmetall-Industrie soll Aufschlussdarüber geben,wie <strong>der</strong> Kenntnisst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> entsprechenden Unternehmen in Bezug auf die neuenregulatorischen Rahmenbedingungen des EU-EHS ist,welche Vorbereitungsmaßnahmen sie in Bezug auf die Einglie<strong>der</strong>ung in das EU-EHSin ihren Risikom<strong>an</strong>agement-Systemen bereits durchgeführt haben,welche Instrumente sie in den typischen Phasen des Risikom<strong>an</strong>agement-Prozesses– Identifikation, Bewertung, Steuerung <strong>und</strong> Controlling/Reporting <strong>der</strong> relev<strong>an</strong>tenRisiken – einsetzen werden <strong>und</strong>23


welche Ch<strong>an</strong>cen sich für die Unternehmen auf Gr<strong>und</strong>lage ihrerWertschöpfungsstrukturen für die Erzeugung von Emissionsgutschriften aus denKyoto-Mech<strong>an</strong>ismen ergeben können.Darüber hinaus sollen H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen für die ver<strong>an</strong>twortlichenRegulierungsstellen abgeleitet werden, um einer Abw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tätigkeiten aus<strong>der</strong> deutschen Nichteisenmetall-Industrie in das außereuropäische Ausl<strong>an</strong>d (CarbonLeakage) entgegenzuwirken.ThemaA7: Wertschöpfung in adaptiven ProduktionssystemenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Kfm. techn. Thorsten PflügerThesis Committee: Prof. Dr. Burkhard Pedell (BWI - Abt. V)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 15.05.2009E-Mail:thorsten.pflueger@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungInvestitionen bilden eine kritische Determin<strong>an</strong>te für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit vonProduktionsunternehmen. Die Investitionspl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Produktion ist in <strong>der</strong>Unternehmenspraxis oftmals primär auf akute Problemstellungen des Tagesgeschäftesfokussiert o<strong>der</strong> auf die Fortschreibung von Investitionsbudgets beschränkt. EntsprechendeVorgehensweisen sind für die Absicherung <strong>der</strong> l<strong>an</strong>gfristigen Überlebensfähigkeit vonProduktionsunternehmen unter turbulenten Umfeldbedingungen unzureichend. Es m<strong>an</strong>geltbisweilen <strong>an</strong> Ansätzen, die eine strategische Ausrichtung <strong>der</strong> Investitionspl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong>Ableitung des mittelfristigen Investitionsbedarfs <strong>der</strong> Produktion unterstützen.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Entwicklung einer Systematik für die strategisch-taktischeInvestitionspl<strong>an</strong>ung in <strong>der</strong> Produktion. Diese soll eine enge Kopplung <strong>der</strong> Investitionspl<strong>an</strong>ungmit Vorgaben <strong>der</strong> strategischen Unternehmenspl<strong>an</strong>ung, unter <strong>der</strong> Berücksichtigungwettbewerbsrelev<strong>an</strong>ter strategischer Erfolgspotenziale am Markt ermöglichen. Hierzu erfolgteine konzeptionelle Entwicklung eines M<strong>an</strong>ufacturing Strategy Deployment Ansatzes, inAnlehnung <strong>an</strong> den Prozess des Quality Function Deployment <strong>der</strong> Produktentwicklung, zurUnterstützung <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ungsphasen <strong>der</strong> produktionsstrategischen Zielsystembildung <strong>und</strong>Problemfeststellung. Des Weiteren erfolgt eine Konkretisierung weiterer Phasen <strong>der</strong>strategisch-taktischen Investitionspl<strong>an</strong>ung, basierend auf empirischen <strong>Ergebnisse</strong>n einerExpertenbefragung bei produzierenden Unternehmen des Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbaus.Ausgehend von den empirischen Erkenntnissen, erfolgt darüber hinaus die Entwicklung einessystematischen Pl<strong>an</strong>ungs<strong>an</strong>satzes für die Ableitung des mittelfristigen Investitionsbedarfs aufEbene von Produktionssegmenten.24


ThemaA6: Intelligente Produktionssysteme bei <strong>der</strong> Wartung vonFlugtriebwerkenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Christoph ReményiThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Steph<strong>an</strong> Staudacher (ILA)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.2008ZusammenfassungDezentrale Werkstattsteuerung in <strong>der</strong> Triebwerksinst<strong>an</strong>dhaltungAngesichts <strong>an</strong>nähernd konst<strong>an</strong>ter Flugpreise <strong>und</strong> steigen<strong>der</strong> Kosten ist <strong>der</strong> ökonomischeDruck auf die Zulieferkette <strong>der</strong> zivilen Luftfahrt in den letzten Jahren stetig gestiegen. DieseTendenz wurde durch die jüngsten Ereignisse auf den Fin<strong>an</strong>zmärkten noch zusätzlichverstärkt. Ein Abschwächung o<strong>der</strong> Umkehr dieser Entwicklung ist <strong>der</strong>zeit nicht absehbar. Diesresultiert in Bemühungen auch die Wartung, Reparatur <strong>und</strong> Inst<strong>an</strong>dsetzung des Systems"Flugzeug" mit dessen "Subsystem" Triebwerk wesentlich kosteneffektiver zu gestalten.Unternehmen, die in diesem Bereich agieren, lassen sich unter dem Gesamtbegriff <strong>der</strong> MRO(Mainten<strong>an</strong>ce Repair <strong>an</strong>d Overhaul) zusammenfassen. Für diese Unternehmen wird es immerwichtiger, neben den Kosten auch die Durchlaufzeit (Turn Aro<strong>und</strong> Time, TAT)) <strong>der</strong>Überholungen zu minimieren, um den Einsatz teuerer Ersatztriebwerke während <strong>der</strong>Wartungszeiten <strong>der</strong> Triebwerke so kurz wie möglich zu halten. Zusätzlich ergeben sich durchschw<strong>an</strong>kende Auftragseingänge, unpl<strong>an</strong>mäßige Ausfälle <strong>und</strong> einen starken Preiswettkampfzwischen den MRO Betrieben <strong>der</strong> OEM (Original Equipment M<strong>an</strong>ufacturer) <strong>und</strong> denunabhängigen MRO Unternehmen steigende Rationalisierungsbedarfe in diesen Betrieben.Um diesen turbulenten Anfor<strong>der</strong>ungen im Betrieb gerecht zu werden, müssen Werkzeugegeschaffen werden, die den Unternehmen die Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Steuerung <strong>der</strong> Aufträgeerleichtern. Durch das hochvolatile Geschäft <strong>und</strong> die Unpl<strong>an</strong>barkeit <strong>der</strong> Arbeitsinhalte muss<strong>der</strong> primäre Fokus auf <strong>der</strong> kurzfristigen Steuerung des Wartungsablaufs liegen. Die Wartungmuss wesentlich agiler werden <strong>und</strong> Begriffe wie "Quick Response M<strong>an</strong>ufacturing" (QRM)erhalten eine steigende Bedeutung. Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> gesamtenWartungsaufgabe muss dabei ein Ziel sein, sich selbst org<strong>an</strong>isierende Einheiten zu erzeugen,die durch eine dezentrale Steuerung in <strong>der</strong> Lage sind, die Aufträge vor Ort vom Mitarbeiterpriorisieren zu lassen. Hierbei muss beachtet werden, dass eine möglichst hohe Ausnutzung<strong>der</strong> verfügbaren Ressourcen erzielt wird. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> kurzfristigen dynamischen Anpassung<strong>der</strong> Arbeitsinhalte muss eine Steuerung entwickelt werden, die schnell auf diese verän<strong>der</strong>licheBelastung vor den Arbeitssystemen reagieren k<strong>an</strong>n. Da das primäre Ziel einesWartungsunternehmens die Einhaltung <strong>der</strong> Liefertreue gegenüber dem K<strong>und</strong>en ist, k<strong>an</strong>n durcheine <strong>der</strong> Kernaufgaben <strong>der</strong> Fertigungssteuerung, <strong>der</strong> Reihenfolgebildung, eine Anpassung <strong>der</strong>Aufträge <strong>an</strong> die sich dynamisch verän<strong>der</strong>nden Rahmenbedingungen erfolgen. Um einesinnvolle Reihenfolgebildung zu identifizieren, können vorh<strong>an</strong>dene Reihenfolgeregeln mit Hilfevon Simulationen mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verglichen werden.Nach Identifizierung einer möglichen Reihenfolgeregel soll diese Regel in einemSteuerungstool vor Ort umgesetzt werden, um eine dezentrale Steuerung <strong>der</strong> Aufträge je nach25


Belastungssituation zu ermöglichen. Ziel soll es hierbei sein, die Feinpl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong>-steuerung teilautonom von dem Werker des jeweiligen Bereichs durchführen zu lassen.Sinnvoll ist es, einen Bereich für die Umsetzung zu wählen, <strong>der</strong> die typische Komplexität einesWartungsunternehmens darstellt. Dies sind typischerweise Querschnittsbereiche wieReinigung/Rissprüfung o<strong>der</strong> Reparatur, die durch die Auftragsbelastung durch mehrereProduktlinien oftmals Probleme haben sinnvoll zu priorisieren.Ein Werkzeug zur passenden Reihenfolgebildung soll somit zum einen eine kurzfristigeReagibilität auf die verän<strong>der</strong>liche Belastung <strong>der</strong> Arbeitssysteme ermöglichen. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>ensoll auch ein St<strong>an</strong>dard zur Priorisierung dargestellt werden, <strong>der</strong> dem Mitarbeiter eine schnelle<strong>und</strong> fehlerfreie Auftragsbearbeitung ermöglicht.ThemaA8: Personalpl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> -steuerung in <strong>der</strong> vari<strong>an</strong>tenreichenSerienproduktion – eine strategische Ausrichtung <strong>der</strong>AutomobilindustrieDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Torsten StockThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 15.08.2008ZusammenfassungTurbulente Angebots- <strong>und</strong> Nachfrageverhältnisse sich stark w<strong>an</strong>deln<strong>der</strong> Märkte stellenproduzierende Unternehmen vor ungeahnte Herausfor<strong>der</strong>ungen. Konjunkturelle, saisonale<strong>und</strong> trendmäßige Schw<strong>an</strong>kungen <strong>der</strong> Absatzmärkte sowie kurzzyklische Einflüsse <strong>der</strong>Zuliefersysteme nehmen einen immer gravieren<strong>der</strong>en Einfluss auf die Struktur, das Niveau<strong>und</strong> die Chronologie des Produktionsprogramms <strong>und</strong> somit auch auf die Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong>Steuerung des Personaleinsatzes <strong>der</strong> Mitarbeiter in <strong>der</strong> Produktion ein. Um weiterhinWettbewerbsfähigkeit zu bleiben, sind daher reaktionsschnelle Anpassungen <strong>der</strong>Unternehmen von Nöten. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Mensch <strong>und</strong> die Org<strong>an</strong>isation gelten hierbei alsein entscheiden<strong>der</strong> Einsatz- <strong>und</strong> Erfolgsfaktor für die Umsetzung von Flexibilitäts- <strong>und</strong>W<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen.Hinsichtlich des Personaleinsatzes bedeutet dies, das verfügbare Personal optimal <strong>an</strong> denzeitlichen Verlauf <strong>der</strong> Nachfrage <strong>an</strong>zupassen <strong>und</strong> damit eine vermehrte Bedarfsorientierungdes Produktionsprozesses zu erreichen. Zudem sind die Strukturen <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isationperm<strong>an</strong>ent zu hinterfragen, zu dynamisieren <strong>und</strong> ihre Fähigkeit zur Selbstverän<strong>der</strong>ung wie<strong>der</strong>zu aktivieren <strong>und</strong> zu steigern. Dies liegt mitunter dar<strong>an</strong>, dass Unternehmen dazu neigen, <strong>an</strong>ihren einstmals erfolgreichen org<strong>an</strong>isatorischen Strukturen <strong>und</strong> Prozessen festzuhalten, dieallerdings für stabile, beherrschbare <strong>und</strong> beherrschte Umwelten konzipiert wurden, die heutenur noch in wenigen Fällen vorzufinden sind.Um diesen Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden, wurden zwei Pl<strong>an</strong>ungsverfahren entwickelt.Diese können in Kombination als auch autark vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> <strong>an</strong>gewendet werden. Das erste26


Pl<strong>an</strong>ungsverfahren ermöglicht eine situative <strong>und</strong> bedarfsorientierte Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Steuerungdes Personals <strong>der</strong> Arbeitsgruppen eines Produktionssystems je Pl<strong>an</strong>ungszeitabschnitt übereinen determinierten Pl<strong>an</strong>ungshorizont. Hierfür wurde eine g<strong>an</strong>zheitliche Vorgehensweise <strong>der</strong>Personaleinsatzpl<strong>an</strong>ung entwickelt. Das zweite Pl<strong>an</strong>ungsverfahren ermöglicht zudem eineperm<strong>an</strong>ente Adaption aufbauorg<strong>an</strong>isatorischer Strukturen in <strong>der</strong> Produktion <strong>an</strong> sich än<strong>der</strong>ndenUmweltbedingungen. Ziel dieser strukturellen, org<strong>an</strong>isatorischen W<strong>an</strong>dlungs-fähigkeit ist dieSteigerung <strong>der</strong> Bedarfsorientierung des Personaleinsatzes in <strong>der</strong> Produktion.Beide Pl<strong>an</strong>ungsverfahren wurden in ihren einzelnen Schritten in einer vari<strong>an</strong>tenreichenProduktion <strong>der</strong> Automobilindustrie <strong>an</strong>gewendet <strong>und</strong> ihre Durchführbarkeit am praktischenBeispiel verifiziert. Durch die systematische Umgestaltung <strong>der</strong> Kostenstellenstruktur konntehierbei die Bedarfsorientierung des Personaleinsatzes gesteigert werden. Damit wurde mitdieser Arbeit ein Beitrag geleistet, sowohl die Dispositionsspielräume <strong>der</strong> operativen Personalpl<strong>an</strong>ung<strong>und</strong> -steuerung zu erweitern als auch die org<strong>an</strong>isatorisch, strukturelle W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit<strong>der</strong> Produktion zu steigern.Die Promotion wurde 2013 erfolgreich abgeschlossen.ThemaA16: Adaptive Prozessregelung <strong>und</strong> Schleifbr<strong>an</strong>dverhin<strong>der</strong>ung bei<strong>der</strong> Hartfeinbearbeitung von VerzahnungenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Yiwen XuThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Uwe Heisel (IFW)Projektbeginn: 01.11.2010E-Mail:yiwen.xu@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDas Verzahnungsschleifen unterliegt zahlreichen Einflussfaktoren, die u. a. bauteil-,werkzeug- <strong>und</strong> schleifprozessbezogen sind. Sie bewirken eine schw<strong>an</strong>kende Schleifbelastung<strong>an</strong> <strong>der</strong> Kontaktzone zwischen dem Schleifwerkzeug <strong>und</strong> dem Bauteil. Im ungünstigen Fall wirddadurch die Schleifbelastung so stark erhöht, dass die Anlasstemperatur des Bauteilsüberschritten wird. Eine thermische Schädigung k<strong>an</strong>n die Folge sein. Darüber hinaus än<strong>der</strong>tsich das Verschleißverhalten des Werkzeuges aufgr<strong>und</strong> schw<strong>an</strong>ken<strong>der</strong> Einflussfaktoren,sodass unterschiedliche Werkzeugst<strong>an</strong>dzeiten zu erwarten sind. Die Gefahr von thermischenSchädigungen k<strong>an</strong>n dadurch erhöht werden. Außerdem treten <strong>an</strong><strong>der</strong>eProduktqualitätsprobleme wie z. B. Profilfehler <strong>der</strong> Verzahnung <strong>und</strong> erhöhtenOberflächenrauheiten auf.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojektes ist es, einen Ansatz für höhere Wirtschaftlichkeit beimVerzahnungsschleifprozesses unter Serienbedingungen zu entwickeln. Dies k<strong>an</strong>n durchVerringerung <strong>der</strong> Bearbeitungsdauer sowie durch Vermeidung vonProduktqualitätsabweichungen wie z. B. thermische Gefügeschädigungen <strong>und</strong> Profilfehlererreicht werden. Der im Projekt <strong>an</strong>gestrebte Lösungs<strong>an</strong>satz ist <strong>der</strong> Einsatz eines adaptivenProzessregelungssystems, welches das <strong>Forschung</strong>sobjekt darstellt. Das zu entwickelndeSystem erfasst das Maschinenverhalten <strong>und</strong> leitet daraus die Schleifbelastung ab.27


3.2. Cluster B – Digitales <strong>und</strong> Virtuelles EngineeringClusterdirektor:E-Mail:Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult.Engelbert Westkämperengelbert.westkämper@gsame.uni-stuttgart.deDie Technologien des Digitalen <strong>und</strong> Virtuellen Engineering begleiten den gesamtenProduktlebenszyklus von <strong>der</strong> Entwicklung/Konstruktion <strong>und</strong> Produktion über den Vertriebsowie Training bis zur Inst<strong>an</strong>dhaltung, zum Re-M<strong>an</strong>ufacturing <strong>und</strong> Recycling. Aktuell wird nach[OA2009] „Virtuelles Engineering“ verst<strong>an</strong>den als die frühzeitige, kontinuierliche, vernetzte(Prozesssicht) <strong>und</strong> integrierte (Systemsicht) Unterstützung des Produktentstehungsprozesseshinsichtlich <strong>der</strong> Abstimmung, Bewertung <strong>und</strong> Konkretisierung <strong>der</strong> Entwicklungsergebnissealler Partner mit Hilfe von virtuellen Prototypen.„Virtuelles Engineering“ lässt sich darüber hinaus in sechs Phasen beschreiben:a) Definition/Modifikation des (globalen) Produktprogramms (Produktstruktur)b) Digitales Design (Digitales Produktmodell zum bestimmten Entwicklungsst<strong>an</strong>d,Entwurf, Konstruktion usw.)c) Virtualisierung (Kontext-basierte Konfiguration, immersive Repräsentation, virtuellesProdukt)d) Validierung (unmittelbar mit den Umgebungsbedingungen zusammenhängen<strong>der</strong> Test,Virtuelle Validierung)e) Analyse (Digitale Analyse, Testfälle, Testszenarien)f) Rückmeldungen/Rückkopplungen vom Markt (Kontinuierliche Verbesserungen).Diese Phasen werden sowohl durchlaufen als auch zuein<strong>an</strong><strong>der</strong> abgestimmt.„Digitales Engineering“ findet zum einen innerhalb des „Virtual Engineerings“ statt <strong>und</strong> betrifftdie Phasen a), b), e) sowie f). Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en umfasst <strong>der</strong> Begriff „Digitales Engineering“ auchdie technisch-org<strong>an</strong>isatorische Informationswelt <strong>der</strong> PLM-, ERP, MES- sowieAutomatisierungssysteme. „Digitales Engineering“ erlaubt des Weiteren demProduktionsingenieur die vollständige Definition des Produktionsprozesses in einer digitalenUmgebung, beispielsweise einschließlich <strong>der</strong>Werkzeugbereitstellung,Austaktung von Montagelinien,Optimierung <strong>der</strong> Werkstätten <strong>und</strong> St<strong>an</strong>dortpl<strong>an</strong>ung,Optimierung <strong>der</strong> Arbeitsplätze sowie deseffektiven <strong>und</strong> effizienten Ressourceneinsatz.Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em unterscheiden sich die beiden Begriffe auch durch den Faktor „Zeit“. „DigitalesEngineering“ bezieht sich in <strong>der</strong> Regel auf das statische Abbild <strong>der</strong> Produkte <strong>und</strong> Prozesse.„Virtuelles Engineering“ entspricht <strong>der</strong> zeitlichen Erweiterung, um ein (dynamisches) Verhaltenvorhersagen zu können.28


Durch die zunehmend automatische Erfassung von Daten ist ein ras<strong>an</strong>tes Anwachsen vonDatenbeständen zu beobachten. In fast allen Unternehmens- sowie Wissenschaftsbereichenwerden bereits Unmengen <strong>an</strong> Daten erzeugt, <strong>der</strong>en Größe die Fähigkeiten gängigerDatenb<strong>an</strong>ksoftwareprodukte zur Erfassung, zum Speichern, zum Verwalten <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>ezur Analyse übersteigt [BMWi<strong>2012</strong>]. In <strong>der</strong> Regel wird die gespeicherte Datenmenge für eineeventuelle, spätere Verarbeitung we<strong>der</strong> gefiltert noch bereinigt, son<strong>der</strong>n als„Rohdaten“ aufbewahrt. Für sich genommen sind diese Daten wertlos. Sie können allerdingsbedeutsame Informationen beinhalten. [KKE2010] legen dar, dass mit Hilfe des VisualAnalytics-Ansatzes eine Datenmenge elektronisch <strong>an</strong>alysiert werden k<strong>an</strong>n, wobei <strong>der</strong> Menschstets Einfluss auf die automatisch generierten <strong>Ergebnisse</strong> haben soll. Durch geeigneteinteraktive Visualisierungen wird es dem Menschen möglich sein, den Analyseprozess beliebigzu lenken. Im Gegensatz zur reinen Informationsvisualisierung werden dem Menschen damitnicht nur Resultate präsentiert, son<strong>der</strong>n darüber hinaus wird ihm die methodischeUnterstützung gegeben, in die Analyse einzugreifen <strong>und</strong> die Algorithmen zu beeinflussen.Beispielsweise werden im <strong>GSaME</strong>-<strong>Forschung</strong>sprojekt „Visuelle Analysetechniken für dasDigitale <strong>und</strong> Virtuelle Engineering“ des Cluster B Methoden <strong>der</strong> Visual Analytics genutzt, umdie kurzfristige Layoutpl<strong>an</strong>ung in einem interaktiven, automatisch unterstütztenPl<strong>an</strong>ungsprozess zu verbessern.Die unten stehende Abbildung beschreibt die Suche nach einem geeigneten Prozess-Layoutfür ein flexibles Fertigungssystem.Abb. 10: Vorgehensweise zur Identifizierung eines geeigneten LayoutsDie dargestellte Vorgehensweise besteht darin, dass für ein vom Pl<strong>an</strong>er entworfenes Layout("Messpunkt") durch Simulation eine differenzierte Bewertung erstellt wird ("Auswertung",einerseits durch Kennzahlen, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits durch eine interaktive Darstellung des simuliertenAblaufs). Die Bewertungen verschiedener Layouts lassen sich <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d unterschiedlicherKriterien visuell vergleichen ("Visualisierung"). Dies verbessert das Verständnis des Pl<strong>an</strong>ersfür die diversen Vor- <strong>und</strong> Nachteile unterschiedlicher Lösungs<strong>an</strong>sätze ("Wissen") un<strong>der</strong>möglicht es ihm, seine Pl<strong>an</strong>ung zu verfeinern (Fortsetzung des Zyklus).Der Zyklus endet, wenn eine zufriedenstellende Lösung gef<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> festgestellt wird, dassdie gegebenen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen keine zufriedenstellende Lösung29


zulassen. Dies stellt d<strong>an</strong>n jeweils das Ergebnis des Pl<strong>an</strong>ungsprozesses dar (siehe auch dieKurzfassung im Jahresbericht von Michael Wörner <strong>und</strong> Prof. Thomas Ertl).Ein weiteres Beispiel sich in Arbeit befindlicher <strong>Forschung</strong>en betrifft das Thema„IT-Integration verteilter Wertschöpfungsnetzwerke – Der Einfluss des automatisiertenLernens <strong>und</strong> verschiedener Marktkoordinationsmech<strong>an</strong>ismen auf das H<strong>an</strong>deln vonGeschäftsagenten“ (siehe auch Zusammenfassung von Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Walz).„Ein Agent agiert“. - Von Computeragenten sind jedoch weitere Attribute zu erwarten, die sievon ‚Programmen' unterscheiden, wie beispielsweise die selbständige Steuerung, dieWahrnehmung ihrer Umgebung, Persistenz über einen längeren Zeitraum, Anpassungen <strong>an</strong>Än<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die Möglichkeit, die Ziele eines <strong>an</strong><strong>der</strong>en weiterzuverfolgen“ [RN2003]. EinAgent verfügt über folgenden Eigenschaften:EigenschaftReaktivAutonomZielorientiertKontinuierlichKommunikativLernendMobilFlexibelPersönlichkeitErklärungAgenteneigenschaften aus [LC2008]Der Agent reagiert auf seine Umwelt <strong>und</strong> reagiertEr übt über seine eigenen Aktionen die Kontrolle aus.Reagiert nicht nur einfach auf die Umwelt son<strong>der</strong>n die Aktivitäten sind aufein Ziel ausgerichtet.Der Agent ist ein kontinuierlich laufen<strong>der</strong> Prozess.Er kommuniziert mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Agenten o<strong>der</strong> seinen Auftraggebern.Passt sein Verhalten auf Gr<strong>und</strong>lage seiner gemachten Erfahrungen <strong>an</strong>.Bedeutet, dass sich ein Agent auf eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Maschine tr<strong>an</strong>sportierenk<strong>an</strong>n.Die Aktionen sind nicht im Vorhinein fertig programmiert.Agenten, die direkt in Kontakt mit Menschen treten <strong>und</strong> für die einmenschliches Auftreten erwünscht ist sollten diese Eigenschaft haben.Agenten beobachten ihre Umgebung mit Hilfe von Sensoren <strong>und</strong> interagieren mit dieser mitHilfe von Aktuatoren. Es gibt verschiedene Agentenarten: Die simpelste ist die des einfachenReflex-Agenten, <strong>der</strong> seine Entscheidung nur auf die aktuelle Situation bezieht <strong>und</strong> dieVerg<strong>an</strong>genheit ignoriert. Der nächst komplexere Agententyp ist <strong>der</strong> des modellbasiertenReflex-Agenten, <strong>der</strong> einen Teil seiner Umgebung, die er aktuell nicht beobachten k<strong>an</strong>n, alsinternen Zust<strong>an</strong>d führt. Der zielbasierte Agent ist sehr viel flexibler als die bisher betrachtetenAgentenarten, weil m<strong>an</strong> nicht mehr alle Regeln än<strong>der</strong>n muss, son<strong>der</strong>n lediglich das Ziel desAgenten än<strong>der</strong>t, um eine Verhaltensän<strong>der</strong>ung herbeizuführen. Das Konzept desnutzenbasierten Agenten ermöglicht darüber hinaus auch den Grad <strong>der</strong> Zielerreichungabzustufen <strong>an</strong>statt nur eine ja / nein-Entscheidung zu treffen.30


Abb. 11: Die in den Simulationen verwendete Supply Chain (a) <strong>und</strong> <strong>der</strong>en schematisierte Darstellung (b)In den Simulationen wird eine fünfstufige Wertschöpfungskette betrachtet, <strong>an</strong> <strong>der</strong>en Anf<strong>an</strong>gzehn Supplier-Agenten <strong>und</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong>en Ende zehn Br<strong>an</strong>chen Agenten stehen. In <strong>der</strong> Mittebefinden sich auf je<strong>der</strong> <strong>der</strong> drei Stufen jeweils zehn Agenten vom Typ Deposit. In <strong>der</strong>Simulation soll ein Computer, bestehend aus dem Rohstoff Silicium, über die Chips, die <strong>der</strong>erste Deposit-Agent erzeugt, produziert werden. Alle Deposit-Agenten auf <strong>der</strong> zweiten Stufekaufen Chips ein <strong>und</strong> fertigen daraus Prozessoren, die sie wie<strong>der</strong>um verkaufen <strong>an</strong> einenDeposit-Agenten, <strong>der</strong> u. a. aus den Prozessoren fertige Computer herstellt <strong>und</strong> sie denKonsumenten zum Kauf <strong>an</strong>bietet. Dazu wurden die Agenten - verkürzt dargestellt - wie folgtimplementiert.Abb.12: Der Agentenzyklus mit den evolutionären Lernverfahren <strong>und</strong> <strong>der</strong> Interaktion mit <strong>an</strong><strong>der</strong>n AgentenLinks in <strong>der</strong> Abbildung sind alle Agenten in <strong>der</strong> Simulation <strong>und</strong> eine Agentengruppe dargestellt.Diese Gruppe tauscht Informationen, vergleichbar in <strong>der</strong> realen Welt z. B. mitBörsenmitteilungen, mit dem rechts wie<strong>der</strong>gegebenen vergrößerten Agenten aus. Dessen31


interner Ablauf wird dargestellt, d. h. sein Verhalten, vom Start, über die Vorbereitung zuVerh<strong>an</strong>dlungen, das Verh<strong>an</strong>deln selbst sowie die Bewertung <strong>der</strong> Verh<strong>an</strong>dlung <strong>und</strong> schließlich<strong>der</strong> Überg<strong>an</strong>g, um aus den gewonnenen Erfahrungen zu lernen. Zum Lernen verwendet <strong>der</strong>Agent einen evolutionären Algorithmus <strong>der</strong> generisch aus verschiedenen implementiertenMethoden für jede Phase des genetischen Algorithmus in den Simulationen zusammengestelltwird. Zunächst wählt <strong>der</strong> Agent die Genotypen, die sein Verhalten beschreiben aus <strong>der</strong>Population <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> berechneten Fitness aus, d<strong>an</strong>ach generiert er mit Hilfe <strong>der</strong>Rekombination aus mehreren Genotypen neue, die er mutieren k<strong>an</strong>n, um zusätzlichesVerhalten zu erzeugen. Abschließend ersetzt er die Sammlung seines alten bek<strong>an</strong>ntenVerhaltens g<strong>an</strong>z o<strong>der</strong> teilweise durch die so generierten neuen Pool aus.Die Simulationsergebnisse zeigen [RW<strong>2012</strong>], dass es entscheidend ist, wie die Agentenlernen <strong>und</strong> dass mit Hilfe des Lernens, die Agenten nicht nur bessere <strong>Ergebnisse</strong> in <strong>der</strong>gleichen Umgebung erzielen können, son<strong>der</strong>n dass sie auch besser in <strong>der</strong> Lage sind, sichperm<strong>an</strong>ent <strong>an</strong> neue Situationen dynamisch <strong>an</strong>zupassen <strong>und</strong> dies alles mit sehr wenig biskeiner Interaktion mit dem Menschen. Dieses automatische H<strong>an</strong>deln k<strong>an</strong>n dieBeschaffungskosten gerade für St<strong>an</strong>dardgüter reduzieren. Derzeit werden bilateraleVerh<strong>an</strong>dlungen <strong>und</strong> verschiedene Formen von Auktionen (Englische, Holländische, Erstpreis,Vickrey) simuliert <strong>und</strong> die <strong>Ergebnisse</strong> ausgewertet.Die im Cluster B laufenden <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Promotionsarbeiten sind bezogen auf dieThemenstellungen ebenso wie im Cluster A dem Stuttgarter Unternehmensmodell zuzuordnen(Bild 4.4).Abb. 13: Aktualisierte Zuordnungsstruktur <strong>der</strong> Promovierenden (<strong>Forschung</strong>sarbeiten) zu den Skalen desStuttgarter UnternehmensmodellsDie Zuordnung <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>sarbeiten „Visuelle Analysetechniken für das digitale <strong>und</strong>virtuelle Engineering“ (Wörner) deutet <strong>an</strong>, dass sich eine Alternative zu einer vergleichsweise32


l<strong>an</strong>gfristigen PPS insofern ableiten lässt, als auch mit visuellen Werkzeugen die gewünschteFlexibilität zukünftiger Produktionssysteme erschlossen werden k<strong>an</strong>n. In diesem Kontextkönnen hinsichtlich <strong>der</strong> häufig zu erfüllenden Auftragsbedingungen - kleine Losgrößen, großeVari<strong>an</strong>tenvielfalt <strong>und</strong> dynamische Auftragslage - kontinuierliche Anpassungen mitvergleichsweise kurzen Reaktionszeiten realisiert werden.Literatur:[OA2009] Ovtcharova, J.; Awad, R.: Virtual Engineering I. Vorlesung 23,Zusammenfassung, IMI, Universität Karlsruhe, Karlsruhe, 2009[BMWi<strong>2012</strong>] BMWi: Monitoring-Report Digitale Wirtschaft <strong>2012</strong>. Kriechbaumer: Taufkirchen<strong>2012</strong>[KKE2010][RN2003][LC2008][RW<strong>2012</strong>]Keim, D.; Kohlhammer, J.; Ellis, G.-P.; M<strong>an</strong>sm<strong>an</strong>n, F.: Mastering TheInformation Age - Solving Problems with Visual Analytics. Eurographics, 2010Russell, S.; Norvig, P.: Künstliche Intelligenz - Ein mo<strong>der</strong>ner Ansatz. PearsonStudium, 2003Lämmel, U.; Cleve, J.: Künstliche Intelligenz. H<strong>an</strong>ser: Kompetenz gewinnt2008Russ, C.; Walz, A.: MACSIMA: An Agent Framework for Simulating theEvolution of Negotiation Strategies in B2B-Networked Economies. In: Agent-Based Technologies <strong>an</strong>d Applications for Enterprise InteroperabilityInternational Workshops ATOP 2009, Budapest, Hungary, May 12, 2009, <strong>an</strong>dATOP 2010, Toronto, ON, C<strong>an</strong>ada, May 10, 2010, Revised Selected Papers,Klaus Fischer, Jörg P. Müller <strong>und</strong> Renato Levy <strong>2012</strong>Entwicklung des Cluster BIm Berichtszeitraum wurden im Cluster B zwei Doktor<strong>an</strong>dinnen <strong>und</strong> 11 Doktor<strong>an</strong>den betreut.Bezüglich <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierung ergibt sich folgende Verteilung: Zwei DFG-Doktor<strong>an</strong>dinnen, dreiDFG-Doktor<strong>an</strong>den, 5 Industrie-Doktor<strong>an</strong>den <strong>und</strong> drei Fraunhofer-Doktor<strong>an</strong>den. ZweiDoktor<strong>an</strong>den (Hahn, Traut) starteten ihr <strong>Forschung</strong>sprojekt <strong>2012</strong>.Ohne Abschluss ist Sema Zor (B7) ausgeschieden.Perspektiven für weitere <strong>Forschung</strong>sarbeitenMit Blick auf die weiteren Entwicklungen des Virtuellen <strong>und</strong> Digitalen Engineering werdenzukünftig folgende Themen einen hohen Stellenwert einnehmen: Datensicherheit, tatsächlicheKosten <strong>der</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationssysteme (IKT), intelligente Schließung <strong>der</strong>Lücke zwischen den virtuellen, digitalen <strong>und</strong> realen Welten sowie die Überwindungbürokratischer Hin<strong>der</strong>nisse. Dabei erfor<strong>der</strong>t das Engineering in einer sich ständigausweitenden digitalen Umwelt neuartige Zugänge zur Wissensverarbeitung <strong>und</strong> situativenWissens<strong>an</strong>wendung. Die Einbeziehung von „Soft Machines“ eröffnet dem Engineering imVergleich zur <strong>der</strong>zeitigen Nutzung konventioneller Software eine weitergehende Unterstützungbei den betrieblichen Aufgabenerfüllungen, indem Ungenauigkeiten, Unsicherheiten,Näherungen usw. bei <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung, Durchführung <strong>und</strong> Überwachung mit berücksichtig werden33


können. Damit erhöht sich insgesamt die konzeptionelle Intelligenz, die u.a. methodisch durchdas Einbringen von Fuzzy Systems, Neural Networks, Evolutionary Computation, MachineLearning <strong>und</strong> Probabilistic Reasoning repräsentiert wird. D. h. durch den Einsatz dieserMethoden/Werkzeuge wird <strong>der</strong> Ingenieur erst in die Lage versetzt, neue Aufgaben <strong>an</strong><strong>der</strong>s<strong>an</strong>zugehen bzw. bek<strong>an</strong>nte Aufgaben effektiver <strong>und</strong> effizienter zu bearbeiten. - „EngineeringApps“ bieten des Weiteren nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Mobilität umf<strong>an</strong>greiches Wissen situativvor Ort <strong>an</strong>, was zur Beschleunigung <strong>und</strong> F<strong>und</strong>ierung hinsichtlich <strong>der</strong> notwendigenEntscheidungsprozesse führt. Beispielweise können die Apps Normen <strong>und</strong> VDI-Richtlinien,technische Formeln (Dubbel usw.), Simulationen <strong>und</strong> Statistiken im Bedarfsfall unmittelbarbereitstellen. In Abbildung 14 werden grob einige Wirkungslinien skizziert, die erahnen lassen,wie zukünftig Produkte, Prozesse <strong>und</strong> Fabriken mit neuartigen digitalen Methoden <strong>und</strong>Werkzeugen von Menschen <strong>an</strong><strong>der</strong>s gestaltet <strong>und</strong> betrieben werden können.Abb. 14:Produktion im digitalen ZeitalterZusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG Industrie / FhGlaufende 11 5 6offene 1 134


Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerB1B2B3B4B6B7B9B10B11B12B14B15B16B17B18Einfluss vonDämpfungsparametern inSimulationsmodellenIT-Integration verteilterWertschöpfungsnetzwerkeG<strong>an</strong>zheitliche skalierbareFabrikmodellierungUntersuchung <strong>der</strong>Partikelabscheidung in <strong>der</strong>w<strong>an</strong>dnahen Grenzschichtbei elektrostatischunterstütztenBeschichtungsprozessenVirtuelle Produktentwicklungam Beispieleines mechatronischenAntriebssystemsProzessmodellierung <strong>und</strong>-überwachung inEngineering UmgebungenProduct-Lifecycle-M<strong>an</strong>agement für einenMotorenherstellerVisuelle Analysetechnikenfür das digitale <strong>und</strong> virtuelleEngineeringKonfigurationssysteme fürFabriken <strong>und</strong> ProzesseMechatronische Objekte alsg<strong>an</strong>zheitliche EngineeringGr<strong>und</strong>lageUmformverhalten mo<strong>der</strong>nerLeichtbauwerkstoffe unterbeson<strong>der</strong>erBerücksichtigung <strong>der</strong>Formän<strong>der</strong>ungsgrenzenKonstruktionsprinzipien zurReduzierung <strong>der</strong>Werkzeugvielfalt <strong>und</strong> <strong>der</strong>konstruktionsbedingtenFertigungszeiten in <strong>der</strong>AutomobilfertigmontageG<strong>an</strong>zheitliche skalierbareFabrikmodellierungOptimizing embossing ofpleated filters by fluidstructure-simulationofvirtual prototypesVirtual prototyping of nextoil <strong>an</strong>d fuel filter media byenh<strong>an</strong>ced particle modelingBearbeitung Matthias Reuß DFG Prof. VerlBearbeitungBearbeitungAlex<strong>an</strong><strong>der</strong>WalzMichaelNeum<strong>an</strong>nDFGFraunhofer IPABearbeitung Bo Shen Fraunhofer IPAProf.HerzwurmProf.WestkämperProf.Westkämperst<strong>an</strong>dby Wittenstein AG Prof. VerlFinalisierungBearbeitungBearbeitungBearbeitungBearbeitungBearbeitungBearbeitungMTU-FriedrichshafenAusgeschriebenBearbeitungBearbeitungSemaZorKristoferKolbMichaelWörnerMartinL<strong>an</strong>dherrGernotFr<strong>an</strong>kMarie-LouiseFlörchingerFabi<strong>an</strong>RusitschkaAlex<strong>an</strong><strong>der</strong>TrautFriedem<strong>an</strong>n, J.HahnDFGDFGFraunhofer IPASIEMENS AGDFGAUDI AGFraunhofer IPAM<strong>an</strong>n +Hummel GmbHM<strong>an</strong>n +Hummel GmbHProf.Leym<strong>an</strong>nProf.WestkämperProf. ErtlProf.WestkämperProf.WestkämperProf. LiewaldProf. BinzProf.WestkämperProf.WestkämperProf.Westkämper35


<strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster BThemaB14: Umformverhalten mo<strong>der</strong>ner Leichtbauwerkstoffe unterbeson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Formän<strong>der</strong>ungsgrenzenDoktor<strong>an</strong>din:Thesis Committee:Projektbeginn: 01.03.2011E-Mail:Dipl.-Ing. (FH) Marie-Louise FlörchingerProf. Dr.-Ing. Mathias Liewald MBA (IFU)Prof. Dr. rer. nat. Siegfried Schmau<strong>der</strong> (IMWF)marie-louise.floerchinger@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungMehr Sicherheit für Verkehrsteilnehmer <strong>und</strong> das Einsparen von Energie sowohl während <strong>der</strong>Herstellung als auch im Gebrauch von Automobilen stellen <strong>der</strong>zeit hoch aktuelle Themen in<strong>der</strong> Automobilindustrie dar. Effizienter Leichtbau ermöglicht durch eine konsequenteKombination von Stoff-, Form-, Fertigungs- <strong>und</strong> Konzeptleichtbau die Entwicklung vonProdukten mit geringerem Energie- <strong>und</strong> Rohstoffaufw<strong>an</strong>d bei gleichzeitig verbessertenSicherheitsaspekten.Die Applikation von Leichtbauwerkstoffen, wie zum Beispiel höher- <strong>und</strong> hochfestenAluminiumlegierungen, rückt hierbei im Bereich des Karosseriebaus immer stärker in denVor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Abnehmende W<strong>an</strong>ddicken <strong>und</strong> komplizierte Designs bei gleichzeitig höherenFestigkeitskennwerten sind nur zwei <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen, die sich im Zuge dessen fürProduktionsverfahren <strong>der</strong> Umformtechnik stellen.Um die Umformbarkeit von Blechwerkstoffen zu beurteilen, werden in <strong>der</strong> Industrie <strong>und</strong> in <strong>der</strong><strong>Forschung</strong> unterschiedliche Werkstoffcharakterisierungsmethoden <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt. Neben demklassischen Zugversuch <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Grenzformän<strong>der</strong>ungskurve werden weiterhinspezielle Versuchs<strong>an</strong>ordnungen, welche die während <strong>der</strong> spezifischen Fertigungsverfahrenauf das Bauteil aufgebrachten Belastungen abbilden, <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt. DieGrenzformän<strong>der</strong>ungskurve, die die Werte von Haupt- <strong>und</strong> Nebenformän<strong>der</strong>ung zum Zeitpunktdes Einschnürbeginns in einem einfachen <strong>und</strong> praxisorientierten Diagramm darstellt, hat sichals Werkzeug bei simulativen Auslegungen im Bereich <strong>der</strong> Karosserieentwicklung etabliert.Derzeit weit verbreitete Versuchs<strong>an</strong>ordnungen zur Ermittlung von Formän<strong>der</strong>ungsgrenzenbilden den im realen Bauteil auftretenden Sp<strong>an</strong>nungs- Dehnungszust<strong>an</strong>d aufgr<strong>und</strong>unterschiedlicher Instationaritäten nicht hinreichend ab. Zur realitätsnäheren Abbildung desWerkstoffversagens soll in dieser Arbeit mit Hilfe innovativer Versuchsmethoden <strong>der</strong> Einflussdes Sp<strong>an</strong>nungszust<strong>an</strong>ds auf das Formän<strong>der</strong>ungsverhalten von Aluminium-Blechwerkstoffenuntersucht werden.36


ThemaB12: Mechatronische Objekte als g<strong>an</strong>zheitliche EngineeringGr<strong>und</strong>lageDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Gernot Fr<strong>an</strong>kThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Projektbeginn: 01.11.2009E-Mail:gernot.fr<strong>an</strong>k@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungKürzere Produktlebenszyklen führen aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Produktions<strong>an</strong>passungen auch imMaschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau zur For<strong>der</strong>ung nach Reduktion von Entwicklungszeiten.Son<strong>der</strong>maschinen zeichnen sich durch die Automatisierung speziell auf das Produktausgerichteter Produktionstechnologien aus. Dies führt auf einen äußerst k<strong>und</strong>enindividuellenAufbau <strong>der</strong> Maschine <strong>und</strong> sehr häufig zur Stückzahl eins. Neben diesen Eigenschaften führtdas Unwissen <strong>der</strong> beteiligten Entwickler über bereits bestehende Lösungen zu einem äußerstniedrigen Wie<strong>der</strong>verwendungsgrad von existierenden Modulen. Hinzu kommt <strong>der</strong>zeit einsequentieller Entwicklungsprozess, beginnend bei <strong>der</strong> mech<strong>an</strong>ischen Konstruktion,weiterführend in <strong>der</strong> elektrischen Abteilung <strong>und</strong> abschließend durch die SPS-Programmierungin <strong>der</strong> Automatisierung. All diese Disziplinen arbeiten mit speziell auf ihre Aufgabenabgestimmten Softwaretools, wie MCAD, ECAD o<strong>der</strong> SPS-Programmierumgebung.Ziel des <strong>Forschung</strong>sobjekts ist die Reduktion von Entwicklungszeiten, indem neu zuentwickelnde Lösungen parallel in allen Disziplinen so erarbeitet <strong>und</strong> beschrieben werden,dass diese ihrerseits wie<strong>der</strong> direkt als mechatronische Module <strong>und</strong> Komponenten in einemnächsten Projekt wie<strong>der</strong>verwendet werden können. Basis bildet eine, auf die obengen<strong>an</strong>ntenBedürfnisse <strong>an</strong>gepasste Entwicklungsmethode, inklusive <strong>der</strong> Beschreibungsmittel <strong>der</strong>einzelnen Phasen.Darauf aufbauend wurde eine Architektur mechatronischer Objekte auf Basis sem<strong>an</strong>tischerDatenbeschreibungen entworfen <strong>und</strong> prototypisch umgesetzt, welche die gen<strong>an</strong>ntenAnfor<strong>der</strong>ungen erfüllt.ThemaB9: Product-Lifecycle-M<strong>an</strong>agement für einen MotorenherstellerDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Kristofer KolbThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Projektbeginn: 01.04.2009E-Mail:kristofer.kolb@gsame.uni-stuttgart.de37


ZusammenfassungUnterstützung von frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentstehung durch Methoden des ProductLifecycle M<strong>an</strong>agementsVor dem Hintergr<strong>und</strong> neuer Produktionsst<strong>an</strong>dorte weltweit, Global Sourcing sowie dem Aufbaueiner globalen Produktentwicklung ist ein weltweit durchgängiger PLM-Ansatz zu definieren.Speziell im Bereich <strong>der</strong> Produktentstehung stehen global agierende Unternehmen vor großenHerausfor<strong>der</strong>ungen hinsichtlich <strong>der</strong> Produkt- <strong>und</strong> Prozesskomplexität. Deshalb soll im Rahmendieser Arbeit aufgezeigt werden, wie durch die Anwendung von Methoden des ProductLifecycle M<strong>an</strong>agements, Bereiche des Produktentstehungsprozesses optimiert werdenkönnen.In einem ersten Schritt wurden die entscheidenden Geschäftsprozesse identifiziert <strong>und</strong><strong>an</strong>alysiert. Anschließend wurden die Lücken zwischen den einzelnen Prozessschrittenidentifiziert. Ausgehend von den identifizierten Lücken wurden beispielhafte Konzepte für dasStücklistenm<strong>an</strong>agement <strong>und</strong> das Projektcontrolling entwickelt, die <strong>der</strong> Optimierung im Rahmen<strong>der</strong> Produktentstehung dienen sollen.Der ausstehende Abschluss <strong>der</strong> Arbeit soll durch die Abbildung bzw. Integration <strong>der</strong> einzelnenUse Cases in ein Gesamtkonzept erbracht werden.Thema B18: Virtual Prototyping von zukünftigen Öl- <strong>und</strong>Kraftstofffiltermedien mittels verbesserter Modelle für diePartikelabscheidungDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Friedem<strong>an</strong>n J. HahnThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. habil. M<strong>an</strong>fred PiescheProf. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.<strong>2012</strong>E-Mail:friedem<strong>an</strong>n.hahn@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungMittels simulationsgestützter Optimierung virtueller Materialprototypen ist es möglich, mo<strong>der</strong>neFiltermaterialien gezielt zur Erfüllung bestimmter Anfor<strong>der</strong>ungen zu entwerfen. Zu diesemZweck ist es jedoch zwingend notwendig, die Schmutzabscheideleistung einer gegebenenMaterialstruktur präzise vorhersagen zu können. Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung besteht hierbeiin <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Wechselwirkungen zwischen Filtermaterial <strong>und</strong> den abzuscheidendenSchmutzteilchen, <strong>der</strong>en Komplexität aus einer Vielzahl physikalischer Einflüsse resultiert.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Entwicklung eines Simulationsmodells, mithilfe dessenFiltrationsvorgänge physikalisch akkurat <strong>und</strong> bei vertretbaren Rechenzeiten abgebildetwerden können. Da die Größe realer Anwendungsfälle keine direkte Simulation vonAbscheidungsvorgängen erlaubt, sollen diese zunächst in einem mikroskaligen Detailmodelldargestellt <strong>und</strong> untersucht werden. Dies ermöglicht ein f<strong>und</strong>iertes Verständnis <strong>der</strong>einflussreichsten Phänomene <strong>und</strong> schafft die notwendige Voraussetzung für <strong>der</strong>enÜbertragung auf größere Systeme mittels geeigneter Modell<strong>an</strong>sätze.38


Zur Validierung <strong>der</strong> entwickelten Methodik sollen Simulationen unter denselbenR<strong>an</strong>dbedingungen durchgeführt werden, wie sie auch bei experimentellen Untersuchungen <strong>an</strong>realen Materialproben vorliegen. Die <strong>Ergebnisse</strong> aus Experiment <strong>und</strong> Simulation werdengegenübergestellt <strong>und</strong> qu<strong>an</strong>titativ verglichen.ThemaB11: Konfigurationssysteme für Fabriken <strong>und</strong> ProzesseDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Martin L<strong>an</strong>dherrThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Projektbeginn: 01.04.2010E-Mail:martin.l<strong>an</strong>dherr@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungKonfiguration technischer Prozesse auf Basis intelligenter WissensmodellierungIn Zeiten zunehmen<strong>der</strong> Globalisierung <strong>und</strong> Individualisierung steigt <strong>der</strong> Druck aufproduzierende Unternehmen, mit steigenden Produktvari<strong>an</strong>tenzahlen <strong>und</strong> kürzerenProduktlebenszyklen umzugehen. Die effiziente Pl<strong>an</strong>ung <strong>an</strong>gepasster o<strong>der</strong> neuerHerstellungsprozesse für neue Produkte o<strong>der</strong> Produktvari<strong>an</strong>ten gilt dabei als Schlüsselfaktorzur Sicherung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit. Da es sich bei <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Optimierungtechnischer Prozesse um eine wissensintensive <strong>und</strong> kreative Tätigkeit h<strong>an</strong>delt, ist es einebeson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung, diese Aktivitäten durch digitale Werkzeuge zu unterstützen.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist es, die Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Optimierung technischer Prozesse durchdie konfigurationsgestützte Erzeugung vali<strong>der</strong> Lösungsvorschläge zu unterstützen. Dafürwerden neueste Technologien aus dem Bereich <strong>der</strong> Informationsmodellierung auf dieentsprechenden Anfor<strong>der</strong>ungen hin untersucht <strong>und</strong> <strong>an</strong>gepasst. Mit Hilfe einer zuentwickelnden ontologiebasierten Informationsbasis <strong>und</strong> Algorithmen zur Generierunglogischer Schlüsse aus dieser Informationsbasis soll eine schnelle <strong>und</strong> einfache Pl<strong>an</strong>ungverschiedener Vari<strong>an</strong>ten zur Herstellung eines speziellen Produkts unterstützt werden. Diesekönnen <strong>an</strong>schließend auf ihre technische Eignung <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit untersucht werden.ThemaB3: G<strong>an</strong>zheitliche skalierbare FabrikmodellierungDoktor<strong>an</strong>d:Thesis Commitee:Projektbeginn: 01.02.2010E-Mail:Dipl.-Ing. Michael Neum<strong>an</strong>nProf. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)michael.neum<strong>an</strong>n@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungMethode zur multi-skalierbaren Modellierung <strong>und</strong> Simulation von Produktionssystemen39


Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> heutige Unternehmen sind durch immer kürzere Produktlebenszyklen,erhöhte Vari<strong>an</strong>tenvielfalt, turbulentere Märkte <strong>und</strong> einer effizienten Integration vonTechnologien geprägt. Des Weiteren sind Anfor<strong>der</strong>ungen wie <strong>der</strong> stärker werdende Wunsch<strong>der</strong> K<strong>und</strong>en nach individuellen <strong>und</strong> nachhaltigen Produkten sowie einer nachhaltigenProduktion zu berücksichtigen, die sich auf die Fabrikstrukturen <strong>der</strong> Unternehmen auswirken.Diese führen zu einer steigenden Anzahl von Anpassung <strong>der</strong> Produktionssysteme <strong>und</strong> <strong>der</strong>ablaufenden Prozesse. Um diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen zu begegnen, muss ein hohes Maß <strong>an</strong>Flexibilität <strong>und</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit hinsichtlich <strong>der</strong> Fabriken <strong>und</strong> Produktionssysteme einesUnternehmens gewährleistet werden. Dies erfor<strong>der</strong>t gleichermaßen flexible Pl<strong>an</strong>ungsprozesse<strong>und</strong> Methoden sowie Werkzeuge, um Produktionssysteme entsprechend schnell <strong>und</strong> effizient<strong>an</strong>passen <strong>und</strong> ständig optimieren zu können. Das heutige Bild von Produktionssystemen istallerdings von gewachsenen Strukturen geprägt, welche die Komplexität <strong>und</strong> Vielfältigkeitenorm <strong>an</strong>steigen lassen.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Entwicklung einer Methode zur effizienten <strong>und</strong>situationsbasierten Modellierung des IST-Zust<strong>an</strong>ds eines Produktionssystems basierend aufeiner strukturierten Vorgehensweise <strong>und</strong> einer Ressourcenbibliothek, um eine kontinuierlicheOptimierung bzw. Neupl<strong>an</strong>ung auf Basis von hinterlegtem Wissen <strong>und</strong> Wirkbeziehungen zuermöglichen sowie Szenario<strong>an</strong>alysen <strong>und</strong> Optimierung durch Simulationen durchführen zukönnen. Die Entwicklung einer Methode zur mehrskaligen Modellierung <strong>und</strong> Simulation vonProduktionssystemen k<strong>an</strong>n dabei als Gr<strong>und</strong>lage dienen, eine wissensbasierte, effizienteModellierung des aktuellen Produktionssystems in all seinen Skalen zu ermöglichen. DieseMethode basiert auf fünf Bausteinen:„Basismodell Produktionssystem“„Ressourcenbibliothek“,„Modellierungssprache“,„Modellierungsvorgehen“ <strong>und</strong>„Optimierung“.Das Basismodell „Produktionssystem“ enthält dabei zu je<strong>der</strong> Skala <strong>der</strong> Produktion relev<strong>an</strong>teFabrikobjekte <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Wirkbeziehungen unterein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Dies stellt die Basis zur effizientenModellierung <strong>der</strong> Produktion dar.ThemaB1: Einfluss von Dämpfungsparametern in SimulationsmodellenDoktor<strong>an</strong>d:Thesis Commitee:Projektbeginn: 01.08.2009E-Mail:Dipl.- Ing. Matthias ReußProf. Dr.-Ing. Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Verl (ISW)Prof. Dr.-Ing. Uwe Heisel (IFW)matthias.reuss@gsame.uni-stuttgart.de40


ZusammenfassungZur Verbesserung <strong>der</strong> Positioniergenauigkeit von Werkzeugmaschinen müssen zuverlässigeModelle zur Kompensation <strong>der</strong> Reibung vorliegen. Reibung <strong>und</strong> Dämpfung entstehenhauptsächlich in den Kontaktstellen mech<strong>an</strong>ischer Bauteile <strong>und</strong> haben einen großen Einflussauf das dynamische Verhalten <strong>der</strong> Maschinen. Insbeson<strong>der</strong>e bei Vorwschub<strong>an</strong>trieben mitLinearmotoren, wie sie häufig bei Hoch- <strong>und</strong> Ultrapräzisionsmaschinen zum Einsatz kommen,sind die Linearführungen Hauptursache für die Reibung.In dieser Arbeit wird <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Hertz’schen Kontakttheorie <strong>und</strong> unter Verwendung eineseinfachen Modells <strong>der</strong> Reibung das Verhalten innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Kontakte vonWälzkörper <strong>und</strong> Führung ermittelt <strong>und</strong> auf das Gesamtverhalten geschlossen. Es werden Haft<strong>und</strong>Gleitbereiche wie auch Relativgeschwindigkeiten im Kontakt bestimmt. Damit k<strong>an</strong>n dieReibung einschließlich ihres Hysteresecharakters <strong>und</strong> ihrer Haft- <strong>und</strong> Gleit<strong>an</strong>teile bestimmtwerden.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist ein Konzept zur Bestimmung des Reibverhaltens vonLinearführungen. Damit soll ein Ansatz zur Kompensation von reibungsbedingtenBahnabweichungen bei Werkzeugmaschinen entwickelt werden. Dies führt zu einer Erhöhung<strong>der</strong> Bearbeitungsgenauigkeit <strong>und</strong> damit zu einer Reduktion <strong>der</strong> notwendigen Nacharbeit, alsozu einer Steigerung <strong>der</strong> Produktivität <strong>und</strong> Wertschöpfung.Im zweiten Halbjahr f<strong>an</strong>d ein <strong>Forschung</strong>saufenthalt bei Professor Matsubara <strong>an</strong> <strong>der</strong> KyotoUniversity statt, bei dem ein Modell für das Stick-Slip Verhalten einzelner Wälzkörperweiterentwickelt wurde.ThemaB15: Konstruktionsprinzipien zur Reduzierung <strong>der</strong>Werkzeugvielfalt <strong>und</strong> konstruktionsbedingten Fertigungszeitenin <strong>der</strong> AutomobilfertigmontageDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Fabi<strong>an</strong> RusitschkaThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. H<strong>an</strong>sgeorg Binz (IKTD)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.02.2010E-Mail:fabi<strong>an</strong>.rusitschka@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungGlobale Trends wie Individualisierung <strong>und</strong> Differenzierung führen im Bereich <strong>der</strong>Automobilindustrie zu einer stark zunehmenden Anzahl von Derivaten <strong>und</strong>Ausstattungsvari<strong>an</strong>ten. Diese erhöhen die Komplexität <strong>der</strong> Fertigmontage deutlich. Symptomdessen ist die Vielfalt unterschiedlicher Werkzeuge <strong>an</strong> den einzelnen Arbeitsplätzen. Dieseverursachen neben Investitions- <strong>und</strong> Inst<strong>an</strong>thaltungsaufwendungen eine Erhöhung <strong>der</strong>Fertigungszeit sowie die Verringerung <strong>der</strong> Prozesssicherheit.Im Rahmen <strong>der</strong> Arbeit werden Konstruktionsprinzipien beschrieben, welche es ermöglichen,die Montageverbindungen zukünftige Produkte im Hinblick auf beschriebene Aspekte optimalzu gestalten.41


Ausgehend von <strong>der</strong> Analyse des aktuellen Produktprogramms werden st<strong>an</strong>dardisierteMontageprozessgrößen entwickelt. Diese dienen als Basis für die Formulierung <strong>der</strong>Konstruktionsprinzipien. Der Tr<strong>an</strong>sfer bzw. die Ver<strong>an</strong>kerung dieser in dieKonstruktionsumgebung <strong>der</strong> Entwickler baut darauf auf <strong>und</strong> sichert die Berücksichtigung <strong>der</strong>Konstruktionsprinzipien.ThemaB4: Untersuchung <strong>der</strong> Partikelabscheidung in <strong>der</strong> w<strong>an</strong>dnahenGrenzschicht bei elektrostatisch unterstütztenBeschichtungsprozessenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Bo ShenThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr. Dr. h. c. Rainer Gadow (IFKB)Projektbeginn: 01.11.2011E-Mail:bo.shen@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungUntersuchungen zum Zerstäuben <strong>und</strong> Tropfentr<strong>an</strong>sport in SpritzlackierprozessenDie Vorhersage <strong>und</strong> das Verständnis über die Zerstäubung, Tropfentr<strong>an</strong>sport, Verdampfung,Tropfenkoaleszenz sowie über die Gesamtmodellierung von Sprühsystemen sind von großerBedeutung für den Beschichtungsvorg<strong>an</strong>g durch Spritzlackierung mit Flüssigkeitstropfen. DasZiel <strong>der</strong> Arbeit ist es, Spritzlackierprozesse sowie -systeme mit Hilfe numerischer Methodenzu optimieren, um damit die zunehmenden Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> eine hohe Beschichtungsqualitätz. B. in <strong>der</strong> Automobilindustrie zu erfüllen. Die numerische Simulation von Prozessen sowiedie hierdurch erzielte Produktqualität ist eines <strong>der</strong> großen Zukunftsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> digitalen <strong>und</strong>virtuellen Produktion. Mit detaillierten Prozesssimulationen können für die unterschiedlichenAnsprüche <strong>an</strong> die Lackierqualität die jeweiligen konkreten Prozessparameter vorhergesagtwerden.Nach <strong>der</strong> Beschaffung <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>kenntnisse im Bereich Spritzlackierung wurdenexperimentelle Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehörten Partikelgrößenmessungen,LDA-Messungen, mit denen die Geschwindigkeiten <strong>der</strong> Lackpartikel bestimmt wurden, sowieLackschichtdickenmessungen. Dabei wurde das Airless-Sprühsystem zur Untersuchungeingesetzt. Mit den durch die Experimente erhaltenen Informationen können nicht nurR<strong>an</strong>dbedingungen für die weiteren numerischen Untersuchungen bestimmt, son<strong>der</strong>n auch<strong>der</strong>en <strong>Ergebnisse</strong> validiert werden. Anschließend wurde <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sport <strong>der</strong> Lackpartikel mitHilfe eines CFD-Programms simuliert.Als nächster Schritt sollen numerische Untersuchungen zur Lackzerstäubung durchgeführtwerden. Durch die Untersuchungen in <strong>der</strong> benötigten Genauigkeit wird m<strong>an</strong> einDetailverständnis über den Zerstäubungsvorg<strong>an</strong>g erwerben. Damit wird eine virtuell optimierteDüsenentwicklung möglich sein.42


ThemaB17: Optimierung <strong>der</strong> Prägung von gefalteten Filtermedien durchFluid-Struktur Simulationen <strong>an</strong> H<strong>an</strong>d virtueller PrototypenDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> TrautThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. habil. M<strong>an</strong>fred Piesche (ITV)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.<strong>2012</strong>E-Mail:alex<strong>an</strong><strong>der</strong>.traut@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungÖlfilter verhin<strong>der</strong>n ein vorzeitiges Verschleißen bzw. eine Beschädigung <strong>der</strong>Motorenkomponenten durch Partikel. Der Filtrationsprozess trägt jedoch zur Reduzierung <strong>der</strong>Energieeffizienz des Motors bei. Diese Tatsache steht im Konflikt mit neuenEmissionsgesetzen, welche einen geringeren Verbrauch <strong>und</strong> einen vermin<strong>der</strong>ten CO 2-Ausstoß for<strong>der</strong>n. Zukünftige Filterelemente müssen neben einem strömungsoptimiertenDesign auch ausreichend Stabilität unter verschiedensten Betriebsbedingungen <strong>und</strong>steigenden Belastungen gar<strong>an</strong>tieren. Hierfür werden neue Filtermaterialien <strong>und</strong>Prägestrukturen entwickelt. Durch die Prägung des Filterpapiers können Deformationen <strong>der</strong>einzelnen Falten minimiert <strong>und</strong> somit ein zusätzlicher Druckverlust über dem Filterelementverringert werden. Die Wechselwirkung zwischen <strong>der</strong> Strukturverformung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Strömungwird jedoch bisher auf Gr<strong>und</strong> von fehlenden Modellen in <strong>der</strong> Simulation vernachlässigt.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Entwicklung einer Simulationsmethode, die es ermöglicht,die Fluid-Strukturwechselwirkungen bei <strong>der</strong> Durchströmung von Ölfiltern simulativ abzubilden.Dazu sollen auf Basis eines vereinfachten Filtermodells notwendige Submodelle bezüglich desMaterialverhaltens, <strong>der</strong> R<strong>an</strong>dbedingungen am porösen Medium <strong>und</strong> zur H<strong>an</strong>dhabung <strong>der</strong>Fluid-Struktur Wechselwirkung mit porösen Strukturen evaluiert werden. Eine Erweiterung <strong>der</strong>Simulationsmethode durch einen Algorithmus zur Beladung des Filterelements soll eineVorhersage über die St<strong>an</strong>dzeit des Filters ermöglichen <strong>und</strong> somit zur virtuellen <strong>und</strong>wissensbasierten Optimierung zukünftiger Filterelemente beitragen.ThemaB2: IT-Integration verteilter WertschöpfungsnetzwerkeDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Inf. Dipl.-Kfm. Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> WalzThesis Committee: Prof. Dr. rer. pol. habil. Georg Herzwurm(BWI - Abt. VIII)Prof. Dr. rer. nat. Fr<strong>an</strong>k Leym<strong>an</strong>n (IAAS)Projektbeginn: 15.06.200843


ZusammenfassungPersonalkosten übersteigen die potentiellen Ersparnisse in <strong>der</strong> Beschaffung vonSt<strong>an</strong>dardgütern oft um ein Vielfaches. Das <strong>Forschung</strong>sprojekt untersucht deshalb, wieVerh<strong>an</strong>dlungen <strong>und</strong> Auktionen über solche wohl definierten St<strong>an</strong>dardgüter automatisch mit <strong>der</strong>Hilfe von auf lernenden Softwareagenten basierenden Informationssystemen innerhalb einerSupply Chain durchgeführt werden können. Lernende Agenten bedeutet, dass die Agenten dieFähigkeit haben aus ihrem Verhalten <strong>und</strong> den daraus resultierenden <strong>Ergebnisse</strong>n zu lernensowie sich <strong>an</strong> neue Marktsituationen <strong>an</strong>zupassen.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist es herauszufinden, welche Marktkoordinationsmech<strong>an</strong>ismen(bilaterale Verh<strong>an</strong>dlungen, Auktionen) beson<strong>der</strong>s geeignet sind <strong>und</strong> mit welchen Methodenaus <strong>der</strong> künstlichen Intelligenz die Agenten ihr Verhalten am geeignetsten evaluieren <strong>und</strong>adaptieren können.Dazu wurden Supply Chains mit Hilfe einer dafür entwickelten Software modelliert <strong>und</strong>Marktsituationen simuliert. Diese Szenarien werden <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d vorher definierter Kennzahlenbeurteilt <strong>und</strong> verglichen. Der Einfluss <strong>der</strong> dabei eingesetzten Algorithmen <strong>und</strong>Koordinationsmech<strong>an</strong>ismen (implementiert wurden neben den bilateralen Verh<strong>an</strong>dlungenauch die vier Gr<strong>und</strong>formen von Auktionen) wurde untersucht. Außerdem k<strong>an</strong>n im Vorhineinsimuliert werden, welche möglichen <strong>Ergebnisse</strong> eine Verh<strong>an</strong>dlung o<strong>der</strong> eine Versteigerungerzielen, entsprechend <strong>der</strong> aktuellen Marktsituation, in <strong>der</strong> sich die Teilnehmer befinden.Derzeit werden letzte Implementierungsfehler behoben, die sich in den bis jetzt erzielten<strong>Ergebnisse</strong>n offenbart haben, um d<strong>an</strong>n aus validen Simulationsergebnissen Rückschlüsse fürdas zukünftige H<strong>an</strong>deln in automatischen Verh<strong>an</strong>dlungen ziehen zu können.ThemaB10: Visuelle Analysetechniken für das digitale <strong>und</strong> virtuelleEngineeringDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Inf. Michael WörnerThesis Committee: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Ertl (VIS),Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.2008ZusammenfassungVisual Analytics ist eine neue wissenschaftliche Disziplin zwischen Visualisierung, Mensch-Maschine-Interaktion <strong>und</strong> Daten<strong>an</strong>alyse. Der Schwerpunkt von Visual Analytics liegt auf <strong>der</strong>Kombination von automatischen Analysemethoden mit hochinteraktiven visuellenSchnittstellen. Mit den Werkzeugen <strong>und</strong> Methoden <strong>der</strong> Visual Analytics wird nutzbares Wissenaus bloßen Informationen gewonnen, werden Erkenntnisse aus umf<strong>an</strong>greichen, dynamischen<strong>und</strong> oft wi<strong>der</strong>sprüchlichen Datenbeständen abgeleitet, zeitnahe <strong>und</strong> verständlicheEinschätzungen erstellt sowie diese Einschätzungen zur Weitergabe <strong>an</strong> Entschei<strong>der</strong>aufbereitet.44


Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist es, Methoden <strong>der</strong> Visual Analytics für die erfolgreicheIntegration in die Prozesse des digitalen <strong>und</strong> virtuellen Engineerings <strong>an</strong>zupassen <strong>und</strong> zuerweitern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> kurzfristigen Layout- <strong>und</strong>Prozesspl<strong>an</strong>ung bei flexiblen Fertigungssystemen, um einerseits <strong>der</strong>en Vorteile bei <strong>der</strong>flexiblen <strong>und</strong> vari<strong>an</strong>tenreichen Produktion nutzbar <strong>und</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits ihre Komplexitätbeherrschbar zu machen. Hierzu wurde ein System entwickelt, das flexibleFertigungsprozesse durch Simulation bewertet <strong>und</strong> einen visuellen Vergleich <strong>der</strong> <strong>Ergebnisse</strong>ermöglicht. Darüber hinaus werden Methoden entwickelt, die sicherstellen, dass die beiumf<strong>an</strong>greichen Datenmengen unvermeidlich länger werdenden Analysezeiten nicht dieBenutzbarkeit eines Analysesystems einschränken, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Analyst während <strong>der</strong>Datenverarbeitung weiterhin mit dem System interagieren k<strong>an</strong>n, Fortschrittsberichte erhält <strong>und</strong>Zwischenergebnisse abrufen k<strong>an</strong>n. Die Anwendung dieser Methoden wurde am Beispiel <strong>der</strong>Analyse eines umf<strong>an</strong>greichen Datensatzes aus dem öffentlichen Nahverkehr demonstriert.ThemaB7: Prozessmodellierung <strong>und</strong> -überwachung in EngineeringUmgebungenDoktor<strong>an</strong>din:Thesis Committee:Dipl.-Inf. Sema ZorProjektbeginn: 01.04.2008Prof. Dr. rer. nat. Fr<strong>an</strong>k Leym<strong>an</strong>n (IAAS)Prof. Dr. rer. pol. habil. Georg Herzwurm(BWI - Abt. VIII)ZusammenfassungIn Produktionsunternehmen werden gegenwärtig Prozesse aus dem Shop Floor <strong>und</strong> sieunterstützende Prozesse unterschiedlich modelliert. Dies verhin<strong>der</strong>t das effizienteM<strong>an</strong>agement unternehmensweiter Prozesse. Optimierungspotenzial hierfür besteht darin,eine einheitliche <strong>und</strong> st<strong>an</strong>dardisierte Sprache für die Modellierung <strong>der</strong> Prozesse in einemProduktionsunternehmen einzusetzen.Ziel dieses <strong>Forschung</strong>sprojekts ist es, einen Ansatz zur Vereinheitlichung <strong>der</strong>unterschiedlichen Modellierungssprachen zu erarbeiten, welches einen integriertenLebenszyklus <strong>der</strong> übergreifenden Prozesse ermöglicht. Dabei bildet die Business ProcessModeling <strong>an</strong>d Notation (BPMN) die Gr<strong>und</strong>lage für diese Arbeit, eine durch die ObjectM<strong>an</strong>agement Group (OMG) st<strong>an</strong>dardisierte, graphische Modellierungssprache. Diese Sprachewird dahingehend untersucht, ob <strong>und</strong> wie sie technische Prozesse abbilden k<strong>an</strong>n <strong>und</strong>entsprechend den Anfor<strong>der</strong>ungen aus einer Produktionsumgebung erweitert. Durch dieAnalyse von Produktionsprozessen <strong>und</strong> ihnen zugr<strong>und</strong>eliegenden Konzepten gel<strong>an</strong>g es,notwendige bzw. mögliche Erweiterungen für die BPMN-Notation zu identifizieren. Das BPMN-Metamodell wird entsprechend <strong>an</strong>gepasst. Damit die Modellierung von Produktionsprozessenmit den neuen, produktionsspezifischen BPMN-Konstrukten auch werkzeugunterstütztmöglich ist, wurde das webbasierte Open-Source-Modellierungswerkzeug ORYX ebenfallserweitert.Frau Zor ist aus <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> ausgeschieden <strong>und</strong> stellt ihre Promotion berufsbegleitend fertig.45


3.3. Cluster C – Material- <strong>und</strong> ProzessengineeringClusterdirektor:E-Mail:Prof. Dr. Dr. h. c. Rainer Gadowrainer.gadow@gsame.uni-stuttgart.deIn <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Fachgebiete innerhalb <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> kommt dem Cluster „Material- <strong>und</strong>Prozessengineering“ die Aufgabe zu, Materialverarbeitungs- <strong>und</strong> -bearbeitungsprozesse <strong>und</strong>Prozessketten bis hin zur kompletten Fertigungszelle zu betrachten <strong>und</strong> in eine g<strong>an</strong>zheitlicheProduktionstechnik <strong>und</strong> Fabrikpl<strong>an</strong>ung einzubinden. Im Bereich <strong>der</strong> Materialverarbeitung sinddabei noch Gr<strong>und</strong>lagenforschungsarbeiten zu leisten, um insbeson<strong>der</strong>e mo<strong>der</strong>neVerb<strong>und</strong>werkstoffe, Smart Materials <strong>und</strong> Schichtverb<strong>und</strong>e <strong>an</strong>alog zu metallischen Materialienin verketteten Prozessen in-line bearbeiten zu können. Die einzelnen <strong>Forschung</strong>sgebiete, diein Cluster C bearbeitet werden, sind:▪High-Perform<strong>an</strong>ce in konventionellen TechnologienZersp<strong>an</strong>ungstechnikUmformtechnikBeschichtungsverfahren (Thermokinetische Beschichtung)Spritzguss▪ Gewinnung von Expertenwissen durch Prozessdaten<strong>an</strong>alyseOptische ProzessdatenerfassungOnline-Monitoring <strong>und</strong> Diagnostik von LaserschneidprozessenKorrelationen<strong>an</strong>alyse direkte/indirekte Prozesskennwerte▪ ProzessmodellierungModellierung von Wärme- <strong>und</strong> Stoffüberg<strong>an</strong>gsprozessen,Strömungsprozessen, Umformvorgängen (Beschichtung, Zersp<strong>an</strong>ung,Umformung, Spritzgießen etc.)▪ Weiterentwicklung von Anwendungsfel<strong>der</strong>n in Fertigungstechnik <strong>und</strong>WerkstoffbearbeitungN<strong>an</strong>o- <strong>und</strong> Mikrosystemtechnik (z. B. Beschichtung mit Carbon N<strong>an</strong>o-Tubes)Bearbeitung von Verb<strong>und</strong>werkstoffen, zersp<strong>an</strong>end <strong>und</strong> mit LaserProzess<strong>an</strong>alyse Spritzgießen von biokeramischen Bauteilen▪ Wechselwirkungen Prozesstechnologie <strong>und</strong> IndustriepolitikMethoden <strong>und</strong> Pl<strong>an</strong>ung von Wissens- <strong>und</strong> Technologietr<strong>an</strong>sfer internationalAls Anwendungsfel<strong>der</strong> wurden hauptsächlich mo<strong>der</strong>ne, komplexe Fertigungsprozessegewählt – beispielsweise Laser-Materialbearbeitung, thermokinetische Beschichtung <strong>und</strong>Spritzgießen von Bauteilen aus hoch feststoffgefüllten Massen mit nicht-newtonschemrheologischem Verhalten – bei welchen eine wissensbasierte Prozesspl<strong>an</strong>ung zurBeherrschung <strong>und</strong> v. a. auch ökonomische Anwendung <strong>der</strong> Technologie notwendig ist.46


Entwicklung des Clusters<strong>2012</strong> wurde die inhaltliche Weiterentwicklung <strong>der</strong> Graduiertenschule aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong>Vorbereitungen auf den Folge<strong>an</strong>trag forciert <strong>und</strong> es wurden neue Schwerpunktthemen für dieZeit ab November <strong>2012</strong> definiert, wobei hinsichtlich <strong>der</strong> Strategie Kontinuität im<strong>Forschung</strong>sprogramm des Clusters gesichert ist. Anstelle einer Konzentration auf spezielleWerkstoffgruppen mit hoher Wertschöpfung bzw. spezifischen Eigenschaften, werdenzukünftig die Prozesse sowie Fragestellungen <strong>der</strong> Prozessführung, -überwachung <strong>und</strong> -regelung für die qualitätssichere Herstellung spezieller Werkstoffe <strong>und</strong> Bauteile in denMittelpunkt gerückt. Die wissensgetriebene Auslegung <strong>und</strong> Kontrolle von Prozessen auf allenGrößenskalen durch experimentelle Prozessuntersuchungen, Modellbildung <strong>und</strong> Simulationsowie Echtzeit-Analytik im Prozess stellt dabei den inhaltlichen Schwerpunkt dar. DieWerkstoffgruppen, die hierbei exemplarisch betrachtet werden, sind in <strong>der</strong> Überg<strong>an</strong>gszeitähnlich denen in <strong>der</strong> auslaufenden För<strong>der</strong>periode, mit einem <strong>an</strong>wendungsgetriebenenSchwerpunkt auf Zukunftsmärkten (Leichtbau, Biomedizin, Mikrotechnik etc.). Weiterhin sollendie Entwicklung neuer Prozesse, nachhaltige, effiziente Prozesse <strong>und</strong> Technologien für dasRecycling strategischer Rohstoffe betrachtet werden.Zur Verstärkung des Clusters für die Bearbeitung dieser Themen wurden als Mitglie<strong>der</strong>aufgenommen:▪▪Prof. Dr.-Ing. habil. M<strong>an</strong>fred Piesche (Mech<strong>an</strong>ische Verfahrenstechnik)Prof. Dr. Heinz Kück (Zeitmesstechnik, Fein- <strong>und</strong> Mikrotechnik).Neu besetzte <strong>Forschung</strong>sthemen bis 10/<strong>2012</strong>:C1: „Erweiterung <strong>der</strong> Werkstoffeinsatzgrenzen mittels Beschichtungen“seit 01.03.<strong>2012</strong>: Dipl.-Ing. Ven<strong>an</strong>cio Martínez García aus Cartagena, Sp<strong>an</strong>ienC25: „Entwicklung einer Methode zur Kopplung <strong>der</strong> Offline-Generierung vonRobotertrajektorien mit Prozesssimulationen bei <strong>der</strong> Thermokinetischen Beschichtung“seit 01.05.<strong>2012</strong>: M.Sc. Mohamed Abdelhalim Abdelhalim Saleh El-horiny aus Kairo,ÄgyptenC26: „Modellbasierte Prozessführung beim Laserstrahlschneiden“seit 01.08.<strong>2012</strong>: M. Eng. Dipl.-Ing. (FH) Flori<strong>an</strong> Sepp mit <strong>der</strong> Trumpf GmbHFür das <strong>Forschung</strong>sthema C14 „Energie- <strong>und</strong> ressourcenschonende Produktion in <strong>der</strong>Industrie“ wird ein Bewerber durch die H<strong>an</strong>s-Böckler-Stiftung ab 01.11.<strong>2012</strong> geför<strong>der</strong>t.Zusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG / HBS Industrie / FhGlaufende 12 6 / 2 3Offene/st<strong>an</strong>dby 1/3 3 / 1 -abgeschlossene 2 2 -47


Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerC1Erweiterung <strong>der</strong>Werkstoffeinsatzgrenzenmittels BeschichtungenBearbeitungV. Martinez DFG Prof. GadowC2Keramische N<strong>an</strong>ocomposites<strong>und</strong> Bauteilefür biomedizinischeAnwendungenBearbeitungMohammedAbou El EzzH<strong>an</strong>s-Böckler-StiftungProf. GadowC3Prozessoptimierung fürSchichtverb<strong>und</strong>bauteiledurch Simulation vonStrömungsvorgängen bei<strong>der</strong> thermokinetischenBeschichtungAbgeschlossenEsther Dongmo(06/2010)DFGProf. GadowC4Laser-Bearbeitunginnovativer WerkstoffeBearbeitungChristi<strong>an</strong>Freitag(ab 02/2011)DFGProf. GrafC5Werkzeugintegrierteoptische Sensorik zurOnlinemessung vonWerkstücken <strong>und</strong>BearbeitungswerkzeugenAbgeschlossenDavid Fleischle DFGProf. OstenC7Diagnostik für denLaserschneidprozessFinalisierungDavidSchindhelmTrumpf WerkzeugmaschinenGmbHProf. GrafC8Hochleistungsbearbeitungvon natürlichen <strong>und</strong>künstlichenVerb<strong>und</strong>werkstoffenBearbeitungTobiasPfeifrothDFGProf. HeiselC9Oberflächenfunktionalisierungdurch Beschichtungmit Carbon N<strong>an</strong>otubesBearbeitungbis 05/2011,AbbruchZhiyu F<strong>an</strong>(bis 05/2011)Fraunhofer IPAProf.S<strong>an</strong>dmaierC10Technologie zurOberflächenmodifikationvon fluidischen Systemenst<strong>an</strong>dbyProf.S<strong>an</strong>dmaierC11Kontinuierliche HerstellungmehrschichtigerKunststoffkartenst<strong>an</strong>dbyAtl<strong>an</strong>tik ZeiserGmbHProf.S<strong>an</strong>dmaierC12Produktionskontrolle beiInk-Jet Druckernst<strong>an</strong>dbyAtl<strong>an</strong>tik ZeiserGmbHProf.S<strong>an</strong>dmaierC14Energie- <strong>und</strong>ressourcenschonendeProduktion in <strong>der</strong> IndustrieBearbeitungbis 06/2011Fortsetzungab 11/<strong>2012</strong>Christi<strong>an</strong>L<strong>an</strong>g(bis 06/2011)Kamr<strong>an</strong> Taheri(ab 11/<strong>2012</strong>)H<strong>an</strong>s-Böckler-StiftungProf. GadowC15Technologietr<strong>an</strong>sfer <strong>und</strong>industrielle Entwicklung inSchwellenlän<strong>der</strong>n unterstrukturellem W<strong>an</strong>delBearbeitungHoussam-EddineBessamH<strong>an</strong>s-Böckler-StiftungProf. Gadow48


Nr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerC17Leichtbauteile auf Basisvon Papierwabenkernenmit thermoplastischenfaserverstärktenDeckschichten für denGroßserieneinsatz imAutomobilbauFinalisierungBennoStampDaimler AGProf.WestkämperC18Remote-Laserschweißenvon AluminiumBearbeitungPeterStrittAudi AGProf. GrafC21Simulation <strong>der</strong> WirkzoneStrahl-Bauteil fürthermokinetischeBeschichtungsprozessest<strong>an</strong>dby(durch C25ersetzt)DFGProf. GadowC22 AI/ST HybridstrukturenzurückgenommenKlausWurster(bis 12/2011)Daimler AGProf. LiewaldC23Strukturteile DruckgussAluminium – LufthärtendeLegierungen für dieProzesskettenverkürzungbei <strong>der</strong> Herstellung vonLeichtbau-StrukturteilenzurückgenommenDaimler AGProf. LiewaldC24Charakterisierung vonMagnetspritzgießprozessenBearbeitungMinhNguyenDFGProf.SchinkötheC25Entwicklung einer Methodezur Kopplung <strong>der</strong> Offline-Generierung vonRobotertrajektorien mitProzesssimulationen bei<strong>der</strong> ThermokinetischenBeschichtungBearbeitungM. A. ElhorinyDFGProf. GadowC26ModellbasierteProzessführung beimLaserstrahlschneidenBearbeitungFlori<strong>an</strong> SeppTrumpf GmbH& Co. KG* Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>2012</strong> sind in <strong>der</strong> Tabelle fett markiert<strong>2012</strong> hat Herr Fleische sein Promotionsprojekt erfolgreich mit <strong>der</strong> Promotion abgeschlossen.Weitere <strong>Forschung</strong>sarbeiten sind ausgelaufen. Benno Simon Stamp wechselte zum01.06.2011 in eine Anstellung bei <strong>der</strong> Daimler AG, die auch Kooperationspartner seinesPromotionsprojektes war.Herr David Schindhelm schied zum 31.05.<strong>2012</strong> aus <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> aus <strong>und</strong> wechselte zu seinemProjektpartner Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH.Ihre Projekte „Fertigungstechnologien für Verb<strong>und</strong>werkstoffe (hier: Papierwaben-S<strong>an</strong>dwichbauteile) <strong>und</strong> Methoden zu <strong>der</strong>en Auslegung <strong>und</strong> Berechnung“ <strong>und</strong> „Prozess<strong>an</strong>alyse<strong>und</strong> Qualitätsbeurteilung des Laserschweißens <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Prozessemissionen“ führtenbisl<strong>an</strong>g zu ersten Serien<strong>an</strong>wendungen von S<strong>an</strong>dwichbauweisen im Automobilbau, einerPatent<strong>an</strong>meldung zum Thema Detektion von Fokuslage <strong>und</strong> Fokuslagenshift während desLaserschneidprozesses (Schindhelm, David; Trumpf Laser- <strong>und</strong> Systemtechnik GmbH) sowiezur För<strong>der</strong>ung eines Grün<strong>der</strong>projekts von <strong>GSaME</strong>-Stipendiaten durch das BMWi im Rahmen49


des EXIST-Programms, welches neue, optische Sensoren zur In-line-Ermittlungqualitätsrelev<strong>an</strong>ter Messdaten bei <strong>der</strong> Drehbearbeitung zur Marktreife entwickeln wird.Fortschritte in den gen<strong>an</strong>nten Schwerpunktthemen lassen sich wie folgt zusammenfassen:▪▪▪Untersuchung von Materialbearbeitungsprozessen <strong>und</strong> Gewinnung von Prozesswissen:− Fortschritte bei <strong>der</strong> Analyse <strong>und</strong> Beurteilung von Laserschneid- <strong>und</strong> -schweißprozessen durch Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen in <strong>der</strong> Analytik, experimentelleUntersuchungen <strong>und</strong> Modellbildung, sowohl für Stahlblech als auch Aluminium <strong>und</strong>kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK) (jeweils eigenes Promotionsprojekt fürdiese Werkstoffgruppen, wobei die Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeiten unterschiedlich sind).Die Übertragung auf <strong>an</strong>wendungsrelev<strong>an</strong>te Prozesse <strong>und</strong> Anlagen wird hierbei durchIndustriepartner unterstützt.−Minimierung <strong>der</strong> Prozesskräfte bei <strong>der</strong> CFK-Zersp<strong>an</strong>ung durch den Einsatzschwingungsüberlagerter Zersp<strong>an</strong>ung im Ultraschallbereich sowie durch die Ermittlung<strong>an</strong>gepasster Bearbeitungsparameter.Prozess- <strong>und</strong> Werkstoffmodellierung:−−−−−Arbeiten zur Modellbildung des Laserschweißprozesses <strong>an</strong> Aluminium wurdenabgeschlossen. Hierdurch lassen sich Rückschlüsse auf Anlagenmodifikationen fürdas Remote- Laserschweißen von Al-Freiformbauteilen (z. B. Karosseriebleche)ziehen.Simulation magnetischer Eigenschaften kunststoffgeb<strong>und</strong>ener, spritzgegossenerDauermagnete inklusive Versuchsaufbau zur Prozesskenndatenerfassung <strong>und</strong>Verifikation von Simulationsergebnissen (Aufbau <strong>und</strong> Verifikation <strong>der</strong>Magnetmesstechnik zur Erfassung <strong>der</strong> Materialdaten von Werkzeugstählen <strong>und</strong>indirekter Prozessgrößen; Konstruktion eines Spritzgusswerkzeugs mit variothermemKavitätseinsatz <strong>und</strong> integriertem, magnetischem Richtfeld zur Herstellung vonProbekörpern; Aufbau <strong>und</strong> Optimierung des Simulationssystems bestehend ausMoldflow <strong>und</strong> Ansys APDL inklusive Schnittstellen <strong>und</strong> H<strong>an</strong>dling <strong>der</strong> Materialdaten).Simulation <strong>der</strong> Werkstückschädigung bei <strong>der</strong> sp<strong>an</strong>enden Bearbeitung von CFK durchdas Erstellen eines Dreiphasenmodells (Faser, Matrix <strong>und</strong> Verbindungselementen)unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Werkzeuggeometrie.Analyse des Umformverhaltens von Papierwaben <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einer Modellvorstellungsowie durch experimentelle Versuchsreihen. Erstellung <strong>an</strong>alytischerNäherungsfunktionen zur Berechnung quasistatischer Papierwabeneigenschaften.Darstellung eines <strong>an</strong>alytischen <strong>und</strong> numerischen Ansatzes zur Berechnung <strong>der</strong>Steifigkeit eines S<strong>an</strong>dwichverb<strong>und</strong>es bestehend aus Papierwabenkern <strong>und</strong>Hybridnadelvliesdeckschichten.Erstellung eines Spritzgussmodells (Moldflow) zur Simulation <strong>der</strong> Formfüllung beimSpritzgießen keramischer Hüftgelenkskugeln. Hierfür kompletteWerkstoffcharakterisierung zur Ermittlung <strong>der</strong> relev<strong>an</strong>ten Werkstoffkenndaten(insbeson<strong>der</strong>e rheologische Kenndaten <strong>der</strong> plastischen Masse) <strong>und</strong> Durchführung vonexperimentellen Formfüllstudien zur Verifizierung <strong>der</strong> Simulationsergebnisse.Internationaler Wissens- <strong>und</strong> Technologietr<strong>an</strong>sfer:−Durchführung einer Umfrage zur Datensammlung über Technologietr<strong>an</strong>sferprojektemit dem Ziell<strong>an</strong>d Ägypten50


−Damit erfolgte eine Anpassung <strong>der</strong> entworfenen Modelle <strong>und</strong> Weiterentwicklung einerM<strong>an</strong>agement-Methodik für Technologietr<strong>an</strong>sferprojekte. Durchführung einesSoftwaredesigns für die praktische Anwendung <strong>der</strong> entworfenen Modelle im Rahmendes M<strong>an</strong>agements von Technologietr<strong>an</strong>sferprojekten.▪Weiterentwicklung von Anwendungsfel<strong>der</strong>n:−−−−Bearbeitung innovativer Werkstoffe, insbeson<strong>der</strong>e Verb<strong>und</strong>werkstoffe: Neben <strong>der</strong>sp<strong>an</strong>enden Bearbeitung von CFK werden zahlreiche weitere Matrixwerkstoffe <strong>und</strong>Fasertypen untersucht, um die Eignung für die sp<strong>an</strong>ende Bearbeitung abzuschätzen.Erprobung <strong>und</strong> Charakterisierung verschiedener Lasertypen für die CFK-Bearbeitungdurch Laser.Weiterentwicklung keramischer N<strong>an</strong>ocompositewerkstoffe durch Variation vonProzessparametern <strong>der</strong> Formfüllung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hochtemperaturbeh<strong>an</strong>dlung (Entbin<strong>der</strong>n,Sintern) sowie Variation <strong>der</strong> Zusammensetzung nach einem DoE-Versuchspl<strong>an</strong>(Basiswerkstoffsystem: ZTA, Zirconia Toughened Alumina). Außerdem Versuche zurIn-Situ-Plateletverstärkung. Charakterisierung <strong>der</strong> mech<strong>an</strong>ischenWerkstoffeigenschaften: statisch mech<strong>an</strong>isch <strong>und</strong> tribologisch (Verschleißverhalten)im Zust<strong>an</strong>d as-sintered <strong>und</strong> nach unterschiedlich vor<strong>an</strong>geschrittenenAlterungsversuchen zur Simulation <strong>der</strong> L<strong>an</strong>gzeitexposition des Bauteils immenschlichen Körper. (Hierfür Konstruktion <strong>und</strong> Inbetriebnahme einesSpritzgießwerkzeuges für einen keramischen Hüftgelenkskopf mit integriertemHeizk<strong>an</strong>alsystem).Entwicklung eines integrierten Produktionsprozesses für die Herstellung vonkeramischen Hüftgelenkprothesen durch keramischen Spritzguss (CIM), beginnendmit <strong>der</strong> Aufbereitung <strong>der</strong> Rohstoffe über die Formgebung <strong>und</strong>Hochtemperaturbeh<strong>an</strong>dlung bis zur Endbearbeitung. Hierbei werden insbeson<strong>der</strong>ealternative Prozesse (zur etablierten Prozessroute) für eine Verbesserung <strong>der</strong> Qualität<strong>und</strong> <strong>der</strong> Effizienz von Produktion <strong>und</strong> Kosten untersucht.<strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster CThemaC2: Keramische N<strong>an</strong>ocomposites <strong>und</strong> Bauteile fürbiomedizinische AnwendungenDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Mohamed Abou El EzzThesis Committee: Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)H<strong>an</strong>s-Böckler-StiftungProjektbeginn: 01.08.2009E-Mail:mabouelezz@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungKeramische Impl<strong>an</strong>tate wie prothetische Hüft-<strong>und</strong> Kniegelenke, sind tatsächlich die wichtigstenbiomedizinischen Anwendungen, die ein hohes Maß <strong>an</strong> mech<strong>an</strong>ischer Belastung ingleichzeitig korrosiver Umgebung ertragen müssen. Eine wichtige Aufgabe <strong>der</strong> keramischenFertigungstechnik besteht daher in einem neuen Ansatz für die Werkstoff- <strong>und</strong>51


Prozessentwicklung – entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Prozesskette von <strong>der</strong> Rohstoffkonditionierung über dasFormgebungsverfahren bis zur Endbearbeitung –, <strong>der</strong> die erfor<strong>der</strong>lichen hohen Qualitätenimpl<strong>an</strong>tatkeramischer Produkte mit den Kostenzielen für einen breiteren Markt in Einkl<strong>an</strong>gbringt.Ziel des <strong>Forschung</strong>sobjekts ist die Herstellung von keramischen Gelenkprothesen durchkeramischen Spritzguss, <strong>der</strong> die Zykluszeit <strong>und</strong> Nacharbeit deutlich reduziert. Zur qualitativenOptimierung <strong>der</strong> Bauteileigenschaften hinsichtlich absoluter mech<strong>an</strong>ischer Eigenschaften <strong>und</strong>Zuverlässigkeit sowie <strong>der</strong> Prozesstechnologie im Hinblick auf Effizienz <strong>und</strong> den Kosten <strong>der</strong>Produktion, wurde eine Studie durchgeführt. Die keramischen Materialien werden zurSteigerung <strong>der</strong> Risszähigkeit durch Plateletverstärkung, die Entwicklung des Feedstocks(Mischung <strong>der</strong> keramischen Pulver mit den org<strong>an</strong>ischen Zusatzstoffen), die Analyse <strong>der</strong>rheologischen Eigenschaften beim Spritzgießprozess, die thermokinetische Analyse desEntbin<strong>der</strong>ungs- <strong>und</strong> Sinterprozesses optimiert. Die mech<strong>an</strong>ischen Eigenschaften <strong>der</strong>keramischen Komponenten <strong>und</strong> das Alterungsverhaltens ZTA Keramikspritzguss werdencharakterisiert.ThemaC25: Entwicklung einer Methode zur Kopplung <strong>der</strong> Offline-Generierung von Robotertrajektorien mit Prozesssimulationenbei <strong>der</strong> thermokinetischen BeschichtungDoktor<strong>an</strong>d:M.Sc. Eng. Mohamed Abdelhalim El-horinyThesis Committee: Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr.-Ing. Peter. Klemm (ISW)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Projektbeginn: 01.05.<strong>2012</strong>E-Mail:mohamed.elhoriny@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungBei thermokinetischen Beschichtungsverfahren werden partikelbeladene Heißgasstrahlenverwendet, um keramische, metallische o<strong>der</strong> metall-keramische, funktionale Schichten fürindustrielle Anwendungen abzuscheiden. Durch das Schichtmaterial sowie denWärmeübertrag des heißen Gasstrahls auf die Oberfläche kommt es zu einer starkenAufheizung des Bauteils, die von <strong>der</strong> Prozessführung abhängig ist. Die Bewegungsform desBeschichtungsaggregates wird traditionell durch 6-Achs-Roboter mit m<strong>an</strong>ueller Teach-In-Programmierung realisiert. Der Spritzprozesse wird oft durch zeitaufwändige empirischeAnsätze optimiert. Gleichzeitig werden dadurch nicht unbedingt die besten Beschichtungsergebnissegar<strong>an</strong>tiert. Intelligente Prozesspl<strong>an</strong>ung in einer virtuellen Fertigungsumgebungführt zu einer Reduktion des Pl<strong>an</strong>ungsaufw<strong>an</strong>ds <strong>und</strong> ermöglicht eine Steigerung <strong>der</strong>Reproduzierbarkeit <strong>und</strong> Genauigkeit <strong>der</strong> generierten Robotertrajektorien bei gleichzeitiggesteigerter Komplexität <strong>der</strong> zu beschichtenden Oberflächengeometrien.Zur Prozessoptimierung soll zukünftig ein Konzept entwickelt werden, welches diecomputerunterstützte Generierung von Brennerbewegungsformen durch Simulation desWärmeeintrags in das Bauteil, des Stoffauftrags <strong>und</strong> <strong>der</strong> resultierenden Schichteigenschaftenin einer virtuellen Fertigungsumgebung erlaubt. Ziel ist die automatisierte <strong>und</strong>52


<strong>an</strong>passungsfähige Pl<strong>an</strong>ung kinematischer Konzepte, die zu verbesserten Schichtverb<strong>und</strong>enführen.ThemaC15: Technologietr<strong>an</strong>sfer <strong>und</strong> industrielle Entwicklung inSchwellenlän<strong>der</strong>n unter strukturellem W<strong>an</strong>delDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Houssam-Eddine BessamThesis Committee: Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr. Ulli Arnold (BWI - Abt. VI)H<strong>an</strong>s-Böckler-StiftungProjektbeginn: 01.01.2010E-Mail:Houssam-Eddine.Bessam@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungErfolgsfaktoren internationaler Technologietr<strong>an</strong>sferprozesseNach <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Erfolgsfaktoren internationaler Technologieprozesse, wurden indieser Phase die Beziehungen zwischen diesen Faktoren entwickelt.Die Entwicklung <strong>der</strong>artiger Beziehungen in Form von mathematischen Gleichungen erfolgtdurch die Sammlung von Informationen über verg<strong>an</strong>gene <strong>und</strong> laufende Projekten (teilweisedurchgeführte Projekten in Zusammenarbeit mit AHK-Kairo).Die gesammelten Dateien wurden mit Hilfe <strong>der</strong> künstlichen Intelligenz-Methoden verarbeitet,um die best<strong>an</strong>denen Beziehungen zwischen den Variablen zu erkennen. Diese Verarbeitung<strong>der</strong> Dateien führte zur mehreren nichtlinearen Gleichungen, die besser die Beziehungendarstellen können. An<strong>der</strong>e lineare Modelle wurden auch entwickelt aber diese haben geringerBestimmtheitsmaß R² (weniger Genauigkeit). Trotzdem können sie die Auswirkungen <strong>der</strong>Variablen auf den Prozess des Technologietr<strong>an</strong>sfers gut beschreiben.Die reverse Berechnung <strong>der</strong> nichtlinearen Gleichungen ermöglicht die BestimmungWertebereiche, um eine optimierte Leistung eines Projekts zu erreichen.<strong>der</strong>Die erhaltenen <strong>Ergebnisse</strong>, gekoppelt mit dem bereits entwickelten Systems Engineering-Ansatz des Technologietr<strong>an</strong>sfers, wurden in die Weiterentwicklung einer M<strong>an</strong>agement-Methodik von Technologietr<strong>an</strong>sfer-Projekten eingesetzt.Zur besseren Nutzung <strong>der</strong> <strong>Ergebnisse</strong> (Methodik), ist es sehr zweckmäßig, ein Software-Designs zu konzipieren. Dieses Design wurde schon teilweise programmiert mit dem Ziel, dieSoftware in Unternehmen <strong>an</strong>zuwenden.53


ThemaC5: Werkzeugintegrierte optische Sensorik zur Onlinemessungvon Werkstücken <strong>und</strong> BearbeitungswerkzeugenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl. -Ing. David FleischleThesis Committee: Prof. Dr. sc. nat. Wolfg<strong>an</strong>g Osten (ITO)Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr. rer. nat. Thomas Ertl (VIS)Projektbeginn: 01.04.2008ZusammenfassungOptische Messtechnik für die In-Line ProzessüberwachungDie industrielle Produktion, vor allem die Produktion von hochwertigen Gütern <strong>und</strong> Anlagen,stellt in Deutschl<strong>an</strong>d einen wichtigen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg auf dem Welt-marktdar. Um die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich zu halten, ist es not-wendig,ständig bessere Produkte zu entwickeln. Dies bedeutet sowohl Innovation bei <strong>der</strong>Produktentwicklung als auch eine Verbesserung <strong>der</strong> Produktqualität. Um die gefor<strong>der</strong>te Qualitätmit hoher Zuverlässigkeit erzeugen zu können, sind Maßnahmen zur Überwachung <strong>der</strong>Fertigung <strong>und</strong> des Fertigungsergebnisses unabdingbar. Dafür sind kurze Prüfintervallenmöglichst nahe <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bearbeitungsstelle notwendig.Optische Sensoren sind für eine schnelle <strong>und</strong> zerstörungsfreie Überprüfung von Objektengeeignet. Trotzdem ist <strong>der</strong>en Verbreitung noch relativ gering <strong>und</strong> im Allgemeinen wird nichtdas gesamte Potenzial dieser Messgeräte für die Überwachung <strong>der</strong> Fertigung ausgenutzt. Vorallem aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> schnellen <strong>und</strong> berührungslosen Messung sind optische Sensoren bestensfür eine lückenlose Überprüfung <strong>der</strong> Produktionsergebnisse geeignet. Im Allgemeinen ist bisheute eine zuverlässige Messung aber nur in einer sehr genau spezifizierten Messumgebungmöglich, da Einflüsse aus <strong>der</strong> Umgebung das Messsignal beeinflussen.Eine fertigungsnahe Umsetzung einer lückenlosen Überwachung ist aus diesem Gr<strong>und</strong>mitoptischen Sensoren bisher nur in Einzelfällen möglich. Um diese Problemstellung lösen zukönnen wird ein theoretischer Ansatz entwickelt, mit Hilfe dessen eine Untersuchung <strong>der</strong>Auswirklungen von Störgrößen auf die Messergebnisse durchgeführt werden k<strong>an</strong>n. Dafür wirdein Simulationsmodell beschrieben, mit dem die Signalentstehung für ein optisches Sy-tem,unter Berücksichtigung des Messobjektes sowie <strong>der</strong> Einflüsse aus <strong>der</strong> Fertigungsum-gebung,<strong>an</strong>alysiert werden k<strong>an</strong>n. Mit diesem Werkzeug ist es möglich, die Zuverlässigkeit einerÜberwachungslösung bereits vor <strong>der</strong> Implementierung abzuschätzen <strong>und</strong> kritische Einflussgrößenzu erkennen. Abschließend wird <strong>an</strong> zwei Beispielen die Vorgehensweise zurUmsetzung einer prozessnahen Überwachung vorgestellt.54


ThemaC5: Erweiterung <strong>der</strong> Werkstoffeinsatzgrenzen mittelsBeschichtungenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Ven<strong>an</strong>cio Martínez-GarcíaThesis Committee: Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr. rer. nat. Thomas Ertl (VIS)Projektlaufzeit: 01.03.<strong>2012</strong>E-Mail:ven<strong>an</strong>cio.martinez@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungIm Betrieb werden Werkstoffe mech<strong>an</strong>ischen, thermischen, tribologischen <strong>und</strong> korrosivenBelastungen ausgesetzt. Teure Werkstoffe entsprechen in <strong>der</strong> Regel diesen verschärftenAnfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> aus ökonomischen Gründen, wäre die Anwendung von kostengünstigenWerkstoffen, die durch entsprechende Beschichtungen geschützt werden, wünschenswert.Die thermisch gespritzten Schichtverb<strong>und</strong>e sind von großer Bedeutung zwischen denSchutzschichten. Um ihrer Rolle gerecht zu werden, müssen diese Schutzschichten einentsprechendes Eigenschaftsprofil aufweisen. Das wird durch material- <strong>und</strong> prozessgerechteOptimierung erreicht. Beim Thermischen Spritzen führen dynamische Impuls-, Wärme- <strong>und</strong>Stoffüberg<strong>an</strong>gsprozesse sowie hohe Temperaturgradienten zu <strong>der</strong> Entstehung vonEigensp<strong>an</strong>nungen, die einen signifik<strong>an</strong>ten Einfluss auf die Werkstoffeigenschaften, dasBauteilverhalten <strong>und</strong> seine Lebensdauer haben.Mit dieser <strong>Forschung</strong>sarbeit sollen durch Simulationsmodelle, die im mikroskopischenMaßstab arbeiten, wichtige Informationen über die optimierte Mikrostruktur, chemischeZusammensetzung <strong>und</strong> mech<strong>an</strong>ischen Eigenschaften <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Beschichtungenermöglicht werden.Die Modelle konzentrieren sich auf den gr<strong>und</strong>legenden strukturellen Baustein in thermischenSpritzbeschichtungen. Der letztere ist das sogen<strong>an</strong>nte "Splat". Die Eigensp<strong>an</strong>nungszuständewerden aus elastisch-plastischen Verformungen aufgr<strong>und</strong> von Temperaturgradienten während<strong>der</strong> Schichtbildung (Abschreckeigensp<strong>an</strong>nungen) <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Abkühlphase am Ende desFertigungsprozesses (Abkühleigensp<strong>an</strong>nungen) erhalten.ThemaC4: Laser-Bearbeitung innovativer WerkstoffeDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Christi<strong>an</strong> FreitagThesis Committee: Prof. Dr. phil. nat. habil. Thomas Graf (IfSW)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Projektbeginn: 01.02.2011E-Mail:christi<strong>an</strong>.freitag@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassung55


Carbonfaserverstärkter Kunststoff, kurz CFK, ist aufgr<strong>und</strong> seiner herausragendenmech<strong>an</strong>ischen Eigenschaften bei gleichzeitig geringem Gewicht ein vielversprechen<strong>der</strong>Werkstoff. Der Laser bietet sich als verschleißfreies, berührungsloses <strong>und</strong> gutautomatisierbares Werkzeug zur produktiven Bearbeitung dieses innovativen Werkstoffes <strong>an</strong>.Dabei birgt <strong>der</strong> Werkstoff CFK einige Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Bearbeitung mit dem Laser.Die stark inhomogenen Eigenschaften des Materials, insbeson<strong>der</strong>e das thermodynamischstark unterschiedliche Verhalten von Fasern <strong>und</strong> einbetten<strong>der</strong> Matrix, erschweren eineschädigungsarme Bearbeitung.Mit dieser <strong>Forschung</strong>sarbeit sollen gr<strong>und</strong>legend die Abtrags- <strong>und</strong> Schädigungsmech<strong>an</strong>ismenbei <strong>der</strong> Laserbearbeitung von CFK untersucht werden. Hierfür kommen verschiedensteMethoden <strong>der</strong> Diagnostik zur Anwendung wie zum Beispiel die Thermografie <strong>und</strong>Hochgeschwindigkeitsaufnahmen. Es wurde <strong>der</strong> Einfluss des Umgebungsmediums auf denAbtragsprozess ebenso wie die Auswirkungen verschiedener Laserparameter auf dieWärmeschädigung des Materials untersucht. Basierend auf den so gewonnen Erkenntnissenk<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Laserprozess optimiert werden, um eine schädigungsfreie <strong>und</strong> produktiveBearbeitung von CFK zu ermöglichen.Anh<strong>an</strong>d <strong>der</strong> bisher durchgeführten Untersuchungen konnte beispielsweise dieWärmeakkumulation im Material als wesentlicher Schädigungsmech<strong>an</strong>ismus bei <strong>der</strong>Laserbearbeitung von CFK identifiziert werden. Hohe Pulsrepetitionsraten führen zu einergroßen Wärmeschädigung im Material. Dies wird mit Hilfe von Querschliffen des erzeugtenAbtrags belegt. Basierend auf dieser Erkenntnis ist es möglich, CFK schädigungsfrei mit demLaser zu bearbeiten.Noch sind jedoch viele Fragen bei <strong>der</strong> Laserbearbeitung von CFK offen, welche im weiterenVerlauf des <strong>Forschung</strong>sprojekts untersucht werden sollen.ThemaC24: Charakterisierung von MagnetspritzgießprozessenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Minh NguyenThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Wolfg<strong>an</strong>g Schinköthe (IKFF)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Projektbeginn: 01.05.2010E-Mail:minh.nguyen@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungKunststoffgeb<strong>und</strong>ene Dauermagnete werden überwiegend in Klein<strong>an</strong>trieben <strong>und</strong> alsSignalgeber von Winkel- <strong>und</strong> Wegmesssensoren eingesetzt. Die Formgebung erfolgt durchSpritzgießen, wobei sich verfahrensbedingte Vorteile in Formfreiheit, Polteilung <strong>und</strong>Wirtschaftlichkeit ergeben.Die Magnetisierung <strong>der</strong> Bauteile hängt von den magnetischen <strong>und</strong> rheologischenMaterialeigenschaften sowie den Prozessparametern während <strong>der</strong> Formgebung ab. Esexistieren bereits Teillösungen zur Simulation <strong>der</strong> magnetischen Bauteileigenschaften unter56


Vernachlässigung rheologischer Einflüsse. Diese Vorgehensweise stößt jedoch insbeson<strong>der</strong>ebei dünnw<strong>an</strong>digen Bauteilen mit komplexer Magnetisierung <strong>an</strong> ihre Grenzen.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojektes ist die Berechnung <strong>der</strong> magnetischen Eigenschaftenkunststoffbasierter Dauermagnete unter Berücksichtigung <strong>der</strong> wesentlichen Einflussgrößen<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Wechselwirkung in einem durchgängigen Simulationssystems.Zunächst wurden die magnetische Feldstärke in <strong>der</strong> Kavität <strong>und</strong> die Schmelztemperatur alskritische Einflussgrößen ermittelt. Zur Qu<strong>an</strong>tifizierung dieser Größen wurde eine magnetischeMessvorrichtung aufgebaut <strong>und</strong> ein Spritzgusswerkzeug entwickelt, das die Herstellung vonProbekörpern mit variabler Schmelztemperatur <strong>und</strong> Feldstärke erlaubt. Zeitgleich wurde dieKopplung <strong>der</strong> Einflussgrößen in einem durchgängigen Simulationssystem realisiert.Erste qu<strong>an</strong>titative Simulationen zeigen einen wesentlichen Einfluss <strong>der</strong> Schmelztemperaturauf die magnetischen Bauteileigenschaften bei W<strong>an</strong>dstärken von 1 mm.Zukünftig sollen Versuche zur Qu<strong>an</strong>tifizierung <strong>der</strong> Prozessgrößen mit dem entwickeltenWerkzeug durchgeführt werden <strong>und</strong> das Simulationssystem mit den ermittelten Material-daten<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines geeigneten Bauteils verifiziert werden.ThemaC8: Hochleistungsbearbeitung von natürlichen <strong>und</strong> künstlichenVerb<strong>und</strong>werkstoffenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Tobias PfeifrothThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Uwe Heisel (IFW)Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Projektbeginn: 01.06.2009E-Mail:tobias.pfeifroth@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungVerbesserte Bohrbearbeitung kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffe mithilfe innovativerBearbeitungsstrategienDer Einsatz von Leichtbauwerkstoffen, wie kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK),nimmt in Br<strong>an</strong>chen wie <strong>der</strong> Automobilindustrie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Werkzeugmaschinenindustrie stark zu.Gründe hierfür sind die hohe spezifische Festigkeit <strong>und</strong> Steifigkeit, guteDämpfungseigenschaften sowie die endkonturnahe Herstellung. Diesen Vorteilen stehenHerausfor<strong>der</strong>ungen hinsichtlich <strong>der</strong> Bauteilherstellkosten entgegen. Einen Faktor dieserKosten stellt die sp<strong>an</strong>ende Bearbeitung von CFK aufgr<strong>und</strong> des hohen Werkzeugverschleißessowie zahlreicher Bearbeitungsfehler dar. Ziele des <strong>Forschung</strong>sprojekts C8 sind die Erhöhung<strong>der</strong> Produktivität durch optimale Wahl <strong>der</strong> Bearbeitungsparameter, die Steigerung <strong>der</strong>Werkzeug-St<strong>an</strong>dzeit beispielsweise durch die Beschichtungstechnik sowie die Reduktion <strong>der</strong>Bearbeitungsfehler mittels innovativer Werkzeugkonzepte.Die geeignete Wahl <strong>der</strong> Bearbeitungsparameter Schnittgeschwindigkeit <strong>und</strong> Vorschubermöglicht ein Optimum aus Bearbeitungszeit <strong>und</strong> erzielter Bearbeitungsqualität. Generellwirken sich bei <strong>der</strong> sp<strong>an</strong>enden Bearbeitung von CFK niedrige Vorschübe bei erhöhten57


Schnittgeschwindigkeiten positiv auf die Bearbeitungszeit <strong>und</strong> –qualität aus. Durch dieAnpassung des Spitzenwinkels des Bohrwerkzeugs können Fehlerbil<strong>der</strong> wie Delamination,Gratbildung <strong>und</strong> Ausfr<strong>an</strong>sung auf <strong>der</strong> Bohrungseintrittsseite fast komplett vermieden werden.Hierbei wird <strong>an</strong>stelle eines Spitzenwinkels von σ = 155° ein Spitzenwinkel von σ = 195°eingesetzt, <strong>der</strong> den Werkstoff zuerst <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schneidenecke zersp<strong>an</strong>t <strong>und</strong> somit zu einersignifik<strong>an</strong>ten Qualitätssteigerung führt. Der Einsatz von speziell entwickelten Schichtsystemenwie <strong>der</strong> N<strong>an</strong>ocomposites-Beschichtung führt einerseits zur Reduktion desWerkzeugverschleißes <strong>und</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>seits zur Steigerung <strong>der</strong> Bearbeitungsqualität.Nur im Zusammenspiel <strong>der</strong> gesamten Einflussfaktoren von Bearbeitungsparameter <strong>und</strong> -strategie sowie Werkzeugkonzept <strong>und</strong> Beschichtungstechnik können Fortschritte in <strong>der</strong> CFK-Zersp<strong>an</strong>ung erzielt werden <strong>und</strong> die Bauteilherstellkosten gesenkt werden.ThemaC7: Diagnostik für den LaserschneidprozessDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Wirtsch.-Ing. David SchindhelmThesis Committee: Prof. Dr. phil. nat. habil. Thomas Graf (IfSW)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Projektbeginn: 01.06.2008ZusammenfassungGegenst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Arbeit ist die sensorbasierte Überwachung des CO 2-Laserschneidprozessesvon Metallen mit dem Ziel, akute Fehlschnitte wie beispielsweise den Schnittabriss in Edelstahl<strong>und</strong> Baustahl zu detektieren. Hierfür wurde <strong>der</strong> CO 2-Laserrückreflex während desSchneidprozesses koaxial erfasst <strong>und</strong> ausgewertet.Es wurde erforscht, dass maximal 10% des absolut zurückreflektierten Laserlichtes aus <strong>der</strong>Schnittfuge stammen. Der Großteil <strong>der</strong> Strahlung wird somit von <strong>der</strong> nicht aufgeschmolzenenWerkstückoberseite reflektiert.Daher k<strong>an</strong>n zusammengefasst resümiert werden, dass die breitb<strong>an</strong>dige, d. h. über daskomplette Blechdickenspektrum gültige, Erkennung des Schnittabrisses mittels CO 2-Laserrückreflex nicht möglich ist. Des Weiteren weist <strong>der</strong> Sensor eine zu niedrigeZerstörschwelle auf.Es wurde darüber hinaus erk<strong>an</strong>nt, dass <strong>der</strong> CO 2-Laserrückreflex eine große Fokuslagen-Abhängigkeit aufweist. Diese Erkenntnis k<strong>an</strong>n genutzt werden, um während desLaserschneidprozesses die absolute Fokuslage sowie einen möglichen Fokuslagenshift zudetektieren.58


ThemaC17: Leichtbauteile auf Basis von Papierwabenkernen mitthermoplastischen faserverstärkten Deckschichten für denGroßserieneinsatz im AutomobilbauDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.- Ing. Benno StampThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Klaus Drechsler (IFB)Projektbeginn: 01.07.2008ZusammenfassungBauteile aus Papierwaben <strong>und</strong> thermoplastisch faserverstärkten Deckschichten für denGroßserieneinsatz im AutomobilbauS<strong>an</strong>dwichstrukturen mit Wabenkernen <strong>und</strong> faserverstärkten Kunststoffdeckschichten habensich im Flugzeugbau aufgr<strong>und</strong> ihres Leichtbaupotenzials in zahlreichen Bauteilen etabliert.Wegen <strong>der</strong> hohen Materialkosten <strong>und</strong> den erheblichen Bedarfsstückzahlen konnten sich dieS<strong>an</strong>dwichtechnologien des Flugzeugbaus im Automobilbau nicht durchsetzten.Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen des Automobilbaus wird im Rahmendes <strong>Forschung</strong>sprojektes ein neuartiger S<strong>an</strong>dwichverb<strong>und</strong>, bestehend aus thermoplastischenfaserverstärkten Deckschichten <strong>und</strong> einem Papierwabenkern, untersucht, wobei alsEinsatzgebiet das Fahrzeuginterieur gewählt wurde.Ziel des <strong>Forschung</strong>sobjekts ist die umfassende Untersuchung <strong>der</strong> neuartigenS<strong>an</strong>dwichstruktur. Hierzu gehören beispielsweise die Analyse <strong>der</strong> mech<strong>an</strong>ischenEigenschaften, das Umformverhalten <strong>der</strong> Kernstrukturen sowie die mech<strong>an</strong>ische Degradationdurch klimatische Be<strong>an</strong>spruchung. Mit Hilfe <strong>der</strong> aufgezeigten Fertigungsvari<strong>an</strong>ten <strong>und</strong> denWerkzeugkonzepten wird <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stein zur industriellen Umsetzung gelegt.ThemaC18: Remote-Laserschweißen von AluminiumDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Peter StrittThesis Committee: Prof. Dr. phil. nat. habil. Thomas Graf (IfSW)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Projektbeginn: 01.03.2009E-Mail:peter.stritt@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungRemote-Laserstrahlschweißen von AluminiumDer Leichtbauwerkstoff Aluminium wird seit Jahren in stetig steigendem Umf<strong>an</strong>g im Bereich<strong>der</strong> industriellen Fertigung des Tr<strong>an</strong>sport- <strong>und</strong> Verkehrswesens eingesetzt. Das Verfahren desLaserstrahlschweißens hat sich in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g etabliert, um Aluminium thermisch59


zu fügen. Neben dem fokussierten Laserstrahl ist hier – St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Technik – die Verwendungeines Zusatzwerkstoffes erfor<strong>der</strong>lich, um <strong>der</strong> Entstehung von Heißrissen entgegen zu wirken.Der Einsatz dieses Zusatzwerkstoffes führt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> komplexen H<strong>an</strong>dhabung zu l<strong>an</strong>genFertigungs- <strong>und</strong> Nebenzeiten <strong>und</strong> ist somit unerwünscht.Erstrebenswert ist die Umsetzung eines Remote-Laserstrahlschweißverfahrens, welches dieschnelle Laserstrahlpositionierung auf dem Bauteil ermöglicht. Beim Fügen vonStahlwerkstoffen wird das Verfahren bereits erfolgreich eingesetzt.Ziel des <strong>Forschung</strong>sobjekts ist die Entwicklung eines Laserstrahlschweißprozesses, welcheres ermöglicht, Aluminium ohne den Einsatz von Zusatzwerkstoff rissfrei zu fügen.Anschließend soll die entwickelte Prozessstrategie im weiteren Projektverlauf in einproduktionstaugliches Verfahren zum Remote-Laserstrahlschweißen von Aluminium überführtwerden.ThemaC14: Energie- <strong>und</strong> ressourcenschonende Produktionin <strong>der</strong> IndustrieDoktor<strong>an</strong>d:M.Sc Kamr<strong>an</strong> TaheriThesis Committee: Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr.-Ing Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof.Dr. Ulli Arnold (BWI)Prof. Dr. Dieter OesterwindH<strong>an</strong>s Böckler StiftungProjektbeginn: 01.11.<strong>2012</strong>E-Mail:kamr<strong>an</strong>.taheri@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungÖkonomische Gesichtspunkte <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e Wachstum sind in <strong>der</strong> Marktwirtschaft seitjeher die treibende Kraft <strong>der</strong> Weiterentwicklung von Wertschöpfungsprozessen. Rohstoffewerden zunehmend knapper <strong>und</strong> teurer. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden Technologien zureffizienten, ressourcenschonenden Verwendung von Werkstoffen nebenRecyclingtechnologien zu wichtigen Komponenten einer nachhaltigen, strategischenIndustriepolitik für das Europa <strong>der</strong> Zukunft. Gleichzeitig gilt es, als weitere Herausfor<strong>der</strong>ung fürdie Zukunft, den CO2-Ausstoss deutlich zu senken, um weiteren Klimaverän<strong>der</strong>ungenentgegen zu wirken. Dies führt bei immer mehr Unternehmen zu <strong>der</strong> Einsicht, Ökonomie <strong>und</strong>Ökologie bei <strong>der</strong> Gestaltung von industriellen Prozessen gleichermaßen betrachten zumüssen. Gefragt sind dabei nicht klassische Rationalisierungsmaßnahmen, son<strong>der</strong>n gezielteInnovationen, die technisch <strong>und</strong> im wirtschaftlichen Ergebnis einen sprunghaften Fortschrittbeinhalten. Die Produktionspl<strong>an</strong>ung soll gekoppelt werden mit Werkstoff-, Verfahrens- <strong>und</strong>Produktentwicklungen, die es erlauben, Marktführerschaft zu erwerben o<strong>der</strong> abzusichern <strong>und</strong>damit den Produktionsst<strong>an</strong>dort Deutschl<strong>an</strong>d ebenfalls zu sichern.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist es, Methoden zu ermitteln, um die Wettbewerbsfähigkeitproduzieren<strong>der</strong> Unternehmen in Deutschl<strong>an</strong>d durch verbesserte Ressourceneffizienz(insbeson<strong>der</strong>e Energie <strong>und</strong> Werkstoffe) zu steigern. Hierzu sollen eine o<strong>der</strong> mehrere60


Fallstudien untersucht <strong>und</strong> ausgewertet werden, um letztlich allgemeine Kriterien ermitteln zukönnen. Es gilt daher, Methoden zur Bewertung von Einzelprozessen <strong>und</strong> Prozesskettensowie Optimierung <strong>und</strong> innovative Ansätze für geeignete Produktionssysteme bzw.logistische Abläufe zu bewerten, sowie neue Ansätze zu entwickeln, <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong>er dieProduktionsprozesse <strong>und</strong> g<strong>an</strong>ze Anlagenkomplexe zur Herstellung industrieller Güterhinsichtlich Energie- <strong>und</strong> Ressourcenverbrauch <strong>an</strong>alysiert <strong>und</strong> <strong>an</strong>schließend optimiert werdenkönnen. Möglicherweise k<strong>an</strong>n damit auch <strong>der</strong> ökologische Impact bewertet werden.ThemaC26: Modellbasierte Prozessführung beim LaserstrahlschneidenDoktor<strong>an</strong>d:M. Eng. Flori<strong>an</strong> SeppThesis Committee: Prof. Dr. phil. nat. habil. Thomas Graf (IfSW)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Projektbeginn: 01.08.<strong>2012</strong>E-Mail:flori<strong>an</strong>.sepp@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungFür das Laserschneiden Metall sollen Prozessmodelle entwickelt werden, um stetigeBearbeitungsparameterübergänge für Konturgrößen <strong>und</strong> Teilprozesse (Einstechen, Anfahren,Schneiden) bestimmen zu können. Zunächst sollen die optimalen Schneidparameter durch einnumerisches Konturgrößenmodell beschrieben werden, um die heute übliche Umschaltungzwischen diskreter Konturdatensätze zu vermeiden. D<strong>an</strong>ach soll das Prozessmodell soerweitert werden, dass stetige Parameterübergänge auch zwischen den heute noch diskretenTeilprozessen Einstechen, Anfahren, Konturschneiden realisiert werden können.Das Laserschneiden gehört nach DIN 8590 zu den thermischen Trennverfahren. Allethermischen Verfahren benötigen für einen stabilen Prozess ein Energiegleichgewichtzwischen eingebrachter <strong>und</strong> abgeführter Energie. Beson<strong>der</strong>s bei kleinen Konturen trifft <strong>der</strong>Laserschneidprozess zw<strong>an</strong>gsweise auf eine vorgewärmte Werkstücktemperatur, welche dasEnergiegleichgewicht verstimmt. Hier benötigt m<strong>an</strong> neue Parameter, welche wie<strong>der</strong>um einenGleichgewichtszust<strong>an</strong>d erzeugen. Im St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Technik wird dies durch diskret vorgegebeneKonturparametersätze berücksichtigt. Das wissenschaftliche Ziel besteht daher darin, über dieBetrachtung <strong>der</strong> Energiebil<strong>an</strong>z unter Berücksichtigung <strong>der</strong> hydro- <strong>und</strong> gasdynamischenVorgänge ein Prozessmodell so zu entwickeln, dass damit eine stetige Parameterregelungrealisiert werden k<strong>an</strong>n.3.4. Cluster D – Netzwerke in <strong>der</strong> ProduktionClusterdirektor:E-Mail:Prof. em. Dr. Erich Zahnerich.zahn@gsame.uni-stuttgart.deDurch die zunehmende Komplexität <strong>der</strong> Wertschöpfung – verursacht vor allem durchheterogene <strong>und</strong> sich schnell än<strong>der</strong>nde K<strong>und</strong>enwünsche – bei gleichzeitig nötigenSkaleneffekten sind Produktionsunternehmen verstärkt darauf <strong>an</strong>gewiesen, Kooperationen in61


den erfolgsentscheidenden Bereichen Entwicklung, Einkauf <strong>und</strong> Produktion einzugehen.Diese Kooperationen werden heutzutage verstärkt im Rahmen von oftmals globalenProduktionsnetzwerken realisiert, in welchen den spezifischenWettbewerbsherausfor<strong>der</strong>ungen, wie z. B. geringe Losgrößen, k<strong>und</strong>enspezifische Produkte<strong>und</strong> On-dem<strong>an</strong>d Produktion, erfolgreich begegnet werden k<strong>an</strong>n. Produktionsnetzwerkekönnen sich insbeson<strong>der</strong>e im dynamischen Wettbewerb als eine überlegeneOrg<strong>an</strong>isationsform erweisen. Der wirtschaftliche Erfolg hängt dabei maßgeblich davon ab,inwiefern benötigte St<strong>an</strong>dardisierungen, Robustheit <strong>der</strong> Netze sowie Effizienz <strong>und</strong> Effektivitätdes Informations- <strong>und</strong> Materialaustauschs gelingen.Das <strong>Forschung</strong>sziel fokussiert auf ein Verstehen <strong>der</strong> Evolution von globalen, in komplexenindustriellen Ökosystemen integrierten Produktionsnetzwerken – einschließlich ihrererfolgreichen <strong>und</strong> misslungenen Mutationen. Aus Sicht <strong>der</strong> eingenommenenSystemperspektive lassen sich Produktionsnetzwerke in turbulenten Umfel<strong>der</strong>n als Systemeinterpretieren, die auf <strong>der</strong> perm<strong>an</strong>enten Suche nach neuen Wegen <strong>der</strong> Anpassung <strong>an</strong>, <strong>der</strong>Interaktion mit <strong>und</strong> <strong>der</strong> letztendlichen Kreation ihrer Umwelt sind. Dies wird durch diefortwährende Än<strong>der</strong>ung ihrer internen Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Aktivitäten sowie durch dieKollaboration mit externen Wertschöpfungspartnern vollzogen. Mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Worten: DieKonfiguration <strong>und</strong> Rekonfiguration globaler Netzwerke findet in Koevolution mit <strong>der</strong> sichverän<strong>der</strong>nden Umwelt statt.Das <strong>Forschung</strong>scluster D trägt im Hinblick auf das <strong>Forschung</strong>sziel <strong>und</strong> die gen<strong>an</strong>ntenErfolgsfaktoren maßgeblich dazu bei, wissenschaftlich f<strong>und</strong>iertes <strong>und</strong> praxisrelev<strong>an</strong>tes Wissenüber Netzwerke in <strong>der</strong> Produktion zu erarbeiten. Im Cluster wurden <strong>2012</strong> zwei Promotionen<strong>und</strong> Anf<strong>an</strong>g 2013 weitere zwei Promotionen abgeschlossen.Zusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG / DAAD Industrie / FhGlaufende 6 4 / 1 1offene - - -Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerD1D2D3Integrated Strategic SupplyChain M<strong>an</strong>agement– Schwerpunkt 1Datenverwaltung <strong>und</strong>Informationsbereitstellungin <strong>der</strong> EchtzeitfabrikIntegratives M<strong>an</strong>agementhybri<strong>der</strong> LeistungsbündelFinalisierungAbge-schlossenMustafaIncekaraJorge MinguezDFGDFGProf. ArnoldProf.Mitsch<strong>an</strong>gFinalisierung David Baureis DFG Prof. Zahn62


D5D8D9D10Optimierung einerMischfertigung"Collaborative Systems":ein systemtheoretischerAnsatz fürinterorg<strong>an</strong>isationaleBeziehungenIntegriertesProjektm<strong>an</strong>agement fürProduktionsnetzwerkeIntegrierteProduktionsnetzwerke –eine industriespezifischeAnalysest<strong>an</strong>dbyAbge-schlossenBearbeitungDonaldNeum<strong>an</strong>nClaudiaPiescheLeitz GmbH &Co. KGDAADFraunhofer IPAProf.WestkämperProf. ZahnProf.WestkämperBearbeitung Max Monauni DFG Prof. ZahnIm Cluster D wurden 6 Doktor<strong>an</strong>den betreut. Drei <strong>der</strong> sechs Doktor<strong>an</strong>den haben ihre<strong>Forschung</strong>sarbeiten im Frühjahr <strong>2012</strong> <strong>und</strong> 2013 abgeschlossen. Eine Arbeit ist zurBegutachtung eingereicht.Neben <strong>der</strong> theoretischen Weiterentwicklung von Netzwerken in <strong>der</strong> Produktion konnte zudemdurch die enge Zusammenarbeit mit dem <strong>Forschung</strong>scluster F ein innovativer Ansatz für dieEntwicklung von vernetzten Produkt-Service-Systemen erarbeitet werden. Es gel<strong>an</strong>g, imRahmen einer Funktions<strong>an</strong>alyse sowohl das Ideenm<strong>an</strong>agement zu verbessern als auch diefür die Ideenumsetzung relev<strong>an</strong>ten Kompetenzen zielorientiert zu entwickeln.Das Cluster D hat g<strong>an</strong>z wesentlich die erstmalig in <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> <strong>2012</strong> durchgeführte Deutsch-Chinesische Summer School konzipiert <strong>und</strong> org<strong>an</strong>isiert.<strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster DThemaD3: Integratives M<strong>an</strong>agement hybri<strong>der</strong> LeistungsbündelDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Kfm. techn. David BaureisThesis Committee: Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Projektbeginn: 01.05.2008ZusammenfassungKompetenzen für das Angebot von hybriden Leistungsbündeln – Methode zur IdentifikationSteigende Marktturbulenzen <strong>und</strong> Wettbewerbsintensität stellen Unternehmen vor neueHerausfor<strong>der</strong>ungen. Die Erosion von Wettbewerbsvorteilen, einhergehend mit sinkendenMargen, zwingt viele Unternehmen zu einer strategischen Repositionierung. Im Zuge dieserRepositionierung fokussieren sich viele Unternehmen auf die Integration von Sach- <strong>und</strong>Dienstleistungen in sogen<strong>an</strong>nte hybride Leistungsbündel. Zielsetzung ist die Schaffungl<strong>an</strong>gfristiger K<strong>und</strong>enbeziehungen durch das Angebot k<strong>und</strong>enindividueller Lösungen <strong>und</strong> somit63


die Erschließung neuer Differenzierungsmöglichkeiten. Bei aller Vorteilhaftigkeit <strong>der</strong>Implementierung von hybriden Leistungsbündeln birgt <strong>der</strong>en Umsetzung jedoch neueHerausfor<strong>der</strong>ungen für das M<strong>an</strong>agement, mit denen in <strong>der</strong> Praxis viele Unternehmen aufgr<strong>und</strong><strong>der</strong>en <strong>an</strong><strong>der</strong>s gelagerter Kompetenzen <strong>und</strong> Ressourcen überfor<strong>der</strong>t sind.Ziel des <strong>Forschung</strong>sobjekts ist die Entwicklung einer Methode zur Identifikation erfor<strong>der</strong>licherKompetenzen für das Angebot eines hybriden Leistungsbündels. Die Methode ist dabeispeziell <strong>an</strong> Unternehmen des produzierenden Gewerbes adressiert. Die Methode eignet sichbeson<strong>der</strong>s für die Anwendung in den frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung, da zu diesemZeitpunkt ein Großteil <strong>der</strong> Kosten festgelegt wird <strong>und</strong> hybride Leistungsbündel eine von Anf<strong>an</strong>g<strong>an</strong> systematische, wechselseitig determinierende Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> beiden LeistungskomponentenSach- <strong>und</strong> Dienstleistung erfor<strong>der</strong>n. Die Methode wird im Zuge <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit in Formzweier Workshops in die praktische Anwendung gebracht <strong>und</strong> somit getestet.Die Arbeit wurde erfolgreich 2013 abgeschlossen.ThemaD1: Integrated Strategic Supply Chain M<strong>an</strong>agement– Schwerpunkt 1Doktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Math. oec. Mustafa IncekaraThesis Committee: Prof. Dr. Ulli Arnold (BWI - Abt. VI)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.2008ZusammenfassungDie Einbindung des Liefer<strong>an</strong>ten in hochinnovative ProduktentwicklungsvorhabenInnovationsfähigkeit gilt als ein zentrales Element zur Sicherung <strong>und</strong> zur Stärkung <strong>der</strong>Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Dabei ist das technologische Wissen <strong>der</strong>Liefer<strong>an</strong>ten von großer Bedeutung für den eigenen Innovationserfolg. Gerade deshalb ist esnotwendig, Liefer<strong>an</strong>ten in den Produktentwicklungsprozess einzubinden.Die Ausprägung interorg<strong>an</strong>isatorischer Beziehungen wird wesentlich vom Innovationsgradbestimmt. Die Integration eines Liefer<strong>an</strong>ten in Innovationsprojekten wird mit zunehmendemNeuigkeitsgrad komplexer <strong>und</strong> risikoreicher.Die vorliegende Studie basiert auf einer br<strong>an</strong>chenübergreifend ausgelegten Primärerhebung.Im Zentrum <strong>der</strong> explorativen Untersuchung steht die Einbindung des Liefer<strong>an</strong>ten in innovativeProduktentwicklungsvorhaben unter Berücksichtigung des Innovationsgrades. Die Aufteilung<strong>der</strong> erhobenen Konstrukte erfolgte mittels eines Medi<strong>an</strong>-Splits des Innovationsgrades in einenhohen Innovationsgrad <strong>und</strong> einen niedrigen Innovationsgrad, um den mo<strong>der</strong>ierenden Effektdes formativ spezifizierten Konstrukts des Innovationsgrads auf die postulierte Ursachen-Wirkungsbeziehung zu <strong>an</strong>alysieren. Die Schätzung des Strukturgleichungsmodells erfolgtdurch die vari<strong>an</strong>zbasierte Methode „Partial Least Squares (PLS)“.Die ersten empirischen <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Studie zeigen einen signifik<strong>an</strong>t unterschiedlichenEinfluss des Innovationsgrades hinsichtlich <strong>der</strong> Einbindung des Liefer<strong>an</strong>ten in inkrementellebzw. radikale Produktinnovationen. Die <strong>Forschung</strong>sarbeit leistet einen wichtigen64


Erklärungsbeitrag zur Analyse <strong>der</strong> Ausprägung in die inter-org<strong>an</strong>isationale Zusammenarbeitzwischen Abnehmer <strong>und</strong> Liefer<strong>an</strong>ten für erfolgreiche, hochinnovativeProduktentwicklungsvorhaben.Die Arbeit ist zur Begutachtung eingereicht.ThemaD2: Datenverwaltung <strong>und</strong> Informationsbereitstellung in <strong>der</strong>EchtzeitfabrikDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Jorge Minguez CortésThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.2008ZusammenfassungIm turbulenten Umfeld ist es für produzierende Unternehmen extrem wichtig, alle ihre IT-Ressourcen unter kontinuierliche Überwachung zu stellen <strong>und</strong> entsprechende Anpassungenschnellstmöglich durchzuführen. Dies stellt die zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Umsetzungw<strong>an</strong>dlungsfähiger informationstechnischer Prozesse dar. Die Bereitstellung aller notwendigenKontextinformationen über die in <strong>der</strong> Fabrik installierten Services erfolgt über ein ServiceRepository, das die Analyse- <strong>und</strong> Anpassungsmethoden für Integrationsprozesse zurVerfügung stellt. Dieses Repository umfasst eine sem<strong>an</strong>tische Datenb<strong>an</strong>k für Service-Metadaten (engl. Proven<strong>an</strong>ce-aware Service Repository), die als Service Verzeichnis mitSuche- <strong>und</strong> Versionierungsfunktionalitäten eingesetzt wird. Die Beson<strong>der</strong>heit bei dem ServiceRepository ist die Speicherung von Kontextdaten, die das Wissen über Abhängigkeitenzwischen Fabrikkontext <strong>und</strong> Services darstellt. Die Verbindung zwischen realer Fabrik <strong>und</strong>Service Repository wird über eine Sequenz von Operatoren realisiert, die auf einemdatenstrombasierten System ausgeführt werden. Durch diese Operatoren werden mithilfeeines Wissensentdeckungs-Algorithmus Datenströme <strong>an</strong>alysiert <strong>und</strong> in produktionsbezogenesWissen konvertiert. Somit können interpretierbare Daten aus <strong>der</strong> Fabrik in das ServiceRepository importiert <strong>und</strong> in Echtzeit <strong>an</strong>alysiert werden. Die Verarbeitung solcher Daten stellteinen vorher nicht vorh<strong>an</strong>den, bedeutungsvollen Kontext bereit, <strong>der</strong> durch logischeSchlussfolgerungstechniken einen besseren Ausblick auf die reale Produktion <strong>an</strong>bietet.Mit <strong>der</strong> Erprobung von vier Szenarien in einem echten Produktionsumfeld wurde dieVerbesserung <strong>der</strong> Integrationsfähigkeit, Flexibilität <strong>und</strong> Anpassbarkeit vonIntegrationsprozessen gezeigt. Dies steht im Gegensatz zur bisherigen starren Integration voneinzelnen Systemen. Dabei konnten die Potenziale des M<strong>an</strong>ufacturing Service Bus alszentrale Integrationsebene in <strong>der</strong> Verknüpfung von heterogenen Systemen gezeigt werden,indem sowohl die Integration neuer Systeme als auch die Anpassung vorh<strong>an</strong>dener Prozessedeutlich vereinfacht wurden. Des Weiteren hat <strong>der</strong> vorgestellte servicebasierteIntegrations<strong>an</strong>satz zur Verwaltung <strong>der</strong> Integrationsprozesse in einer ereignisgesteuertenProduktionsumgebung den Nachweis <strong>der</strong> Funktionalität <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bewältigung vonmehreren Turbulenzen erbracht. Mit <strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> aufwendigen <strong>und</strong> kostenintensiven65


Verknüpfung von Systemen, die die Digitale Fabrik darstellt, können zusätzliche Potenzialezur Verbindung mit <strong>der</strong> realen Fabrik leichter erschlossen werden.Die Arbeit wurde erfolgreich <strong>2012</strong> abgeschlossen.ThemaD10: Integrierte Produktionsnetzwerke-Eine industriespezifische Analyse-Doktor<strong>an</strong>d:Max Monauni, M.A.Thesis Committee: Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.01.2011E-Mail:max.monauni@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDie Herausfor<strong>der</strong>ungen für Produktionsunternehmen steigen: Eine höhere Produktvielfalt <strong>und</strong>-komplexität, kürzere Produktlebenszyklen <strong>und</strong> die Entstehung von differenzierten, volatilenNischenmärkten bilden die neue <strong>und</strong> turbulente Unternehmensrealität. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wirdW<strong>an</strong>dlungsfähigkeit zu einem essentiellen Wettbewerbsvorteil. Dieser ergibt sich aus <strong>der</strong>Summe von sogen<strong>an</strong>nten W<strong>an</strong>dlungsbefähigern auf unterschiedlichen Produktionsebenen. Indiesem Zusammenh<strong>an</strong>g gewinnen integrierte Produktionsnetzwerke zunehmen <strong>an</strong>Bedeutung, da diese zusätzliche Freiheitsgrade bei Aufbau, Verteilung <strong>und</strong> Nutzung <strong>der</strong>Wertschöpfung ermöglichen.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojektes ist die Konzeption einer g<strong>an</strong>zheitlichen Strategie zumsystematischen Aufbau zusätzlicher W<strong>an</strong>dlungsbefähiger in Produktionsnetzwerken. Zudiesem Zweck erfolgt eine Potenzial<strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isationsstruktur„Produktionsnetzwerke“ hinsichtlich zusätzlicher Realoptionen für Wertschöpfungsstrukturen.Daraus leiten sich Implikationen zur Turbulenzbewältigung ab. Durch die Zusammenlegungbzw. Verknüpfung von Produktionskapazitäten in Netzwerken (Pooling <strong>und</strong> Allying) sollenW<strong>an</strong>dlungsbefähiger zur proaktiven Verschiebung des unternehmerischenFlexibilitätskorridors identifiziert werden. Hierfür wird die Netzwerkkonfiguration bzw. -koordination dahingehend untersucht, um die Nutzung von Red<strong>und</strong><strong>an</strong>zen <strong>und</strong>komplementären Ressourcen in Produktionsnetzwerken zu optimieren.ThemaD8: "Collaborative Systems": ein systemtheoretischer Ansatz fürinterorg<strong>an</strong>isationale BeziehungenDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Donald Neum<strong>an</strong>nThesis Committee: Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.05.200866


ZusammenfassungKollaborationen – die Zusammenarbeit von Org<strong>an</strong>isationen – zählen zu den am häufigstenzitierten Themen in <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isationswissenschaft <strong>und</strong> -praxis. Zum systematischenVerstehen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Entwicklung von Kollaborationen wurden verschiedene Modelle entwickelt.Unter den theoretischen Ansätze sind „The Relational View of the Firm“ <strong>und</strong> die „NewInstitutional Economics“ zu nennen <strong>und</strong> unter den <strong>an</strong>wendungsorientierten Modellen das„Collaborative Pl<strong>an</strong>ning Forecasting <strong>an</strong>d Replenishment“ <strong>und</strong> „Efficient Consumer Response“.Mit Kollaborationen werden unterschiedliche Vorteile assoziiert. Beispiele hierfür sind:verkürzte Zykluszeit, verbesserte Flexibilität <strong>und</strong> reduzierte Kosten. Darauf abzielend zeigenUnternehmen großes Interesse <strong>an</strong> unterschiedlichsten Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit. ObwohlKollaborationen ein intensiv beforschtes Thema sind, führen nur etwa ein Drittel <strong>der</strong> Initiativenzu den gewollten <strong>Ergebnisse</strong>n. Diese Tatsache suggeriert, dass das bestehende Verständnis<strong>der</strong> interorg<strong>an</strong>isationalen Beziehungen noch immer unvollständig ist.Ziel dieses <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Analyse <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen Org<strong>an</strong>isationen.Basierend auf <strong>der</strong> Theorie sozialer Systeme werden die Form <strong>und</strong> Struktur <strong>der</strong>interorg<strong>an</strong>isationalen Kommunikationen <strong>an</strong>alysiert. Ein innovatives Erklärungsmodell für dieinterorg<strong>an</strong>isationale Kollaboration wird beschrieben. Darüber hinaus werden bestehendeModelle kritisiert <strong>und</strong> Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Das Projekt wurde miteinem Excellence Scholarship von <strong>der</strong> Regierung Quebécs, K<strong>an</strong>ada, ausgezeichnet <strong>und</strong>teilweise <strong>an</strong> <strong>der</strong> Université du Québec à Montréal <strong>und</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Université Laval, beide inQuebéc, entwickelt.Die Arbeit wurde erfolgreich <strong>2012</strong> abgeschlossen.ThemaD9: Integriertes Projektm<strong>an</strong>agement für ProduktionsnetzwerkeDoktor<strong>an</strong>din:Dipl.-Kffr. techn. Claudia PiescheThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr. Michael Reiß (BWI - Abt. II)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 15.08.2010E-Mail:claudia.piesche@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungNetzwerkkultur in strategischen Produktionsnetzwerken – Gestaltungsmöglichkeiten in <strong>der</strong>AutomobilindustrieIn strategischen Produktionsnetzwerken sind nicht nur kooperative, son<strong>der</strong>n auchwettbewerbsorientierte Verhaltensweisen zwischen den Kooperationspartnern vorh<strong>an</strong>den(Koopkurrenz). Gerade strategische Produktionsnetzwerke in <strong>der</strong> Automobilindustrie sind vonkoopkurrenten Situationen geprägt. Dies beeinflusst die Beziehungen zwischen dem fokalenUnternehmen <strong>und</strong> den Netzwerkpartnern negativ <strong>und</strong> generiert Misstrauen. Die Problematikbesteht darin, dass gerade Vertrauen in einer arbeitsteiligen Wertschöpfungsstruktur, wie z.B.in <strong>der</strong> Automobilindustrie, eine wichtige Rolle spielt. Weiterhin kommt es bei dem67


Aufein<strong>an</strong><strong>der</strong>treffen von Netzwerkpartnern innerhalb strategischer Netzwerke zuunternehmenskulturellen Diversitäten. Dieser kulturelle Unterschied lässt das Vertrauenzwischen den Partnern in einem koopkurrenten Netzwerk zusätzlich sinken.Eine gemeinsame Netzwerkkultur als Metakultur k<strong>an</strong>n Vertrauen generieren, da dieNetzwerkteilnehmer auf gemeinsame Werte <strong>und</strong> H<strong>an</strong>dlungsweisen zurückgreifen können. DasNetzwerkm<strong>an</strong>agement muss somit spezielle kulturför<strong>der</strong>nde Maßnahmen durchführen, umeinen Kontextrahmen zu schaffen, indem ein emergenter Kulturentwicklungsprozessstattfinden k<strong>an</strong>n.Hierbei wird vorausgesetzt, dass Kultur durch kontextspezifische Maßnahmen z. B. durch eineoffene Kommunikation usw. indirekt zu m<strong>an</strong>agen ist. Die Führungskräfte als Netzwerkakteure<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Kompetenzen spielen bei <strong>der</strong> Netzwerkkulturentwicklung eine wichtige Rolle. Diesist aber in <strong>der</strong> Netzwerkforschung bisher noch nicht ausreichend beleuchtet worden. Allgemeink<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sagen, dass es zahlreiche Literatur hinsichtlich Unternehmenskulturforschung gibt.In <strong>der</strong> Netzwerkforschung allerdings, gibt es bezüglich des kulturellen Themas noch Defizite<strong>und</strong> Klärungsbedarfe. Ob Instrumente, die für den Kulturentwicklungsprozess in einzelnenisolierten Unternehmen identifiziert worden sind, auch für die Kulturgestaltung in Netzwerkenför<strong>der</strong>lich sind, muss noch untersucht werden.Die Netzwerkkultur <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Vertrauensaufbau k<strong>an</strong>n als eine strategischeRessource <strong>und</strong> als ein Erfolgsfaktor für das Netzwerk <strong>und</strong> die darin vorh<strong>an</strong>denenUnternehmen <strong>an</strong>gesehen werden.Hierzu werden Experten mittels eines Leitfadeninterviews befragt. Die Auswertung erfolgtdurch eine qualitative Inhalts<strong>an</strong>alyse.3.5. Cluster E – Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien für die ProduktionClusterdirektor:E-Mail:Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>gbernhard.mitsch<strong>an</strong>g@gsame.uni-stuttgart.deDie im Rahmen <strong>der</strong> ersten För<strong>der</strong>periode durchgeführten Doktor<strong>an</strong>denprojekte in Cluster Estehen alle kurz vor dem Abschluss o<strong>der</strong> sind bereits abgeschlossen. Auf <strong>der</strong> Ebene des ShopFloors wurde in Projekt E3 erfolgreich die drahtlose Kommunikation auf Basis von Ultra-Breitb<strong>an</strong>d-Technologie (UWB) realisiert , die gegen störende Signale von Anlagen <strong>und</strong>Maschinen in <strong>der</strong> Produktionshalle unempfindlich ist. Des Weiteren ist eineSensordatenplattform in Projekt E2 für die Echtzeitüberwachung von Produktionsprozessenerfolgreich umgesetzt worden, die die Qualität von partikelbeladener Strömungen mittels einerEchtzeit-Bilddaten-Analyse überwacht, um gegebenenfalls die Prozessparameter optimaleinstellen zu können. Eine weitere Plattform zur Überwachung von Produktionsprozessen aufBasis von RFID-Technologie wurde von Projekt E4 in <strong>der</strong> Lernfabrik des Instituts fürIndustrielle Fertigung <strong>und</strong> Fabrikbetrieb (IFF) realisiert <strong>und</strong> erfolgreich getestet. Mit Hilfe <strong>der</strong>Sensoren wird die korrekte Reihenfolge von Bauteilen <strong>und</strong> –gruppen überwacht, um Fehler in<strong>der</strong> Sequenz <strong>der</strong> Teile feststellen zu können. Dies ist heute insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong>Automobilindustrie von enormer Bedeutung, da mit just-in-sequence ProduktionsmethodenFehler in <strong>der</strong> Reihenfolge zu Produktionsverzögerungen o<strong>der</strong> im schlimmsten Fall zu falschverbauten Teilen führt.68


Auf <strong>der</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsebene wurde das erste <strong>Forschung</strong>sprojekt (D2)erfolgreich abgeschlossen, das in Kooperation von Cluster E <strong>und</strong> Cluster D umgesetzt wurde.Im Rahmen des Projektes entst<strong>an</strong>d ein servicebasierter <strong>und</strong> adaptiver Integrations<strong>an</strong>satz,gen<strong>an</strong>nt M<strong>an</strong>ufacturing Service Bus (MSB), <strong>der</strong> einen effizienten Datenaustausch zwischenAnwendungen in <strong>der</strong> Produktion durch <strong>der</strong>en lose Kopplung ermöglicht. Auf Events aus <strong>der</strong>Produktion k<strong>an</strong>n durch vorab definierte Workflows schnell <strong>und</strong> effizient reagiert werden. DieserMSB wurde im Rahmen des Projektes E1 mit dem Production Pl<strong>an</strong>ning Service Bus (PPSB)verb<strong>und</strong>en, <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ungswerkzeuge in <strong>der</strong> Digitalen Fabrik integriert. Somit wird ein einfacher<strong>und</strong> flexibler Datenaustausch zwischen <strong>der</strong> digitalen <strong>und</strong> realen Fabrik ermöglicht, <strong>der</strong> nichtnur eine vereinfachte Administration zu Folge hat, son<strong>der</strong>n sich auch durch eine verbesserteFlexibilität <strong>und</strong> Wartbarkeit <strong>der</strong> Datenintegrationsprozesse auszeichnet. DieseIntegrationslösung wird <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Lernfabrik am IFF umgesetzt, um die Praxistauglichkeitin einer realen Umgebung validieren zu können.Auf <strong>der</strong> operativen Ebene wird im Rahmen des Projektes E5 ein IT-basiertes Konzept erstellt<strong>und</strong> validiert, das im Kontext <strong>der</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit technischer Infrastrukturen die, für dasProduktionsm<strong>an</strong>agement eines Unternehmens relev<strong>an</strong>te, Datenbereitstellung zurEntscheidungsunterstützung fokussiert.Durch den erfolgreichen Antrag <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> zur weiteren För<strong>der</strong>ung wird nun <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong><strong>Forschung</strong>sarbeit von servicebasierter Datenintegration in Richtung wissensbasierterDaten<strong>an</strong>alyse verschoben, um das Ziel <strong>der</strong> selbstadaptierenden echtzeitfähigen Fabrik zuerreichen, die zu je<strong>der</strong> Zeit den Zust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> realen Fabrik abbildet <strong>und</strong> notwendigeAnpassungen selbstständig vornimmt. Hier konnten bereits im Projekt E6 zur Erstellung einerAnalytics Plattform für Adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing erste <strong>Ergebnisse</strong> publiziert werden.Verwendet werden dabei sowohl Prozessdaten, als auch operative Daten, die in einemprozessorientierten Data-Warehouse integriert werden, um darauf mittels Data Miningindikationsbasierte <strong>und</strong> musterbasierte Optimierungen <strong>der</strong> Fertigungsprozesse durchführen zukönnen. Weitere <strong>Forschung</strong>sprojekte, die während <strong>der</strong> zweiten För<strong>der</strong>periode bearbeitetwerden, sind:• Lifecycle Analytics – Next Generation Analytics Across Structured <strong>an</strong>d UnstructuredData• M<strong>an</strong>ufacturing Collaboration Platform - Next Generation Platform for SupportingCollaborations in M<strong>an</strong>ufacturing• IT-basierte Capabilities im Additive M<strong>an</strong>ufacturing (AM) – Konzeption desInformationsm<strong>an</strong>agements für innovative Geschäftsmodelle• W<strong>an</strong>dlungsfähige Entwicklungs- <strong>und</strong> Testplattform• Complex M<strong>an</strong>ufacturing Event Processing• Intelligente Sensorik für die schnelle Inspektion in <strong>der</strong> Fertigung <strong>und</strong> das Monitoringschneller Prozesse im Process EngineeringDas Cluster E hat verschiedene interdisziplinäre Projekte in Zusammenarbeit mit <strong>an</strong><strong>der</strong>enClustern <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> durchgeführt, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.69


Abb. 15: Prozess-Dashboard für Werker auf dem Shop FloorIm Rahmen einer Kooperation mit den Clustern A <strong>und</strong> B wurde ein Konzept für ein operativesProzess-Dashboard für Werker auf dem Shop Floor entwickelt, dargestellt in Abbildung 15.Ziel ist, die Informationstr<strong>an</strong>sparenz über den gesamten Fertigungsprozess zu verbessern,dadurch Eigenver<strong>an</strong>twortung, Selbstorg<strong>an</strong>isation <strong>und</strong> Wissenstr<strong>an</strong>sfer <strong>der</strong> Werker zu för<strong>der</strong>n<strong>und</strong> somit W<strong>an</strong>delbarkeitsaspekte auf <strong>der</strong> Fabrikebene zu adressieren. Auf <strong>der</strong> Basis einerInformationsbedarfs<strong>an</strong>alyse werden <strong>an</strong>alytische Dienste <strong>und</strong> Informationen in den BereichenProzess-Kontext, Prozess-Perform<strong>an</strong>ce, Prozess-Wissen <strong>und</strong> Prozess-Kommunikationdefiniert. Aktuell erfolgt die prototypische Implementierung des Dashboards als mobileAnwendung für Tablet-PCs.Im Projekt „DriveGreen“, das gemeinsam mit den Clustern C <strong>und</strong> D durchgeführt wird, stehtdie Entwicklung einer mobilen Anwendung zur Nachhaltigkeitsbewertung des individuellenAutomobil-Nutzungsverhaltens im Fokus. Ziel ist, das persönliche Mobilitätsverhalten mit Blickauf den CO 2-Ausstoß unter Einbezug des 2-Grad-Ziel <strong>der</strong> Weltklimakonferenz zuqu<strong>an</strong>tifizieren. Die konzeptionelle Gr<strong>und</strong>lage dafür stellt die Publikation zur „Target Allow<strong>an</strong>ce“dar. In Zusammenarbeit mit Cluster E erfolgt moment<strong>an</strong> die Implementierung in einer mobilenAnwendung für Smartphones <strong>und</strong> Tablet-PCs. Die intuitive <strong>und</strong> ubiquitäreInformationsbereitstellung über mobile Anwendungen soll hierbei zusätzliche Tr<strong>an</strong>sparenz imBereich <strong>der</strong> Nachhaltigkeitserziehung schaffen.Zusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG Industrielaufende 5 5 -offene - - -70


Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/-in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerE1IT-Architektur für dasStuttgarterUnternehmensmodell 2.0Bearbeitung Stef<strong>an</strong> Silcher DFGProf.Mitsch<strong>an</strong>gE6Adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturingAnalytics-G<strong>an</strong>zheitlicheDatengetriebeneOptimierung vonFertigungsprozessenBearbeitungChristophGrögerDFGProf.Mitsch<strong>an</strong>gE2E3E4E5Eine Sensordatenplattformfür die Überwachung vonProduktionsprozessenStörungsunempfindlicheInformationsübertragung indynamischerProduktionsumgebungNeue Kommunikationsarchitekturfür Echtzeit-FabrikenIntegriertes Real-TimeBusiness ProcessM<strong>an</strong>agement fürProduktion <strong>und</strong> LogistikFinalisierung Lars Rockstroh DFG Prof. SimonFinalisierungMichel<strong>an</strong>geloMasiniDFGFinalisierung Bilal Hameed DFGProf. BerrothProf.RothermelBearbeitung Philip Hollstein DFG Prof. Kemper* Verän<strong>der</strong>ungen <strong>2012</strong><strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster EThemaE6: Adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing Analytics-G<strong>an</strong>zheitlicheDatengetriebene Optimierung von FertigungsprozessenDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Christoph GrögerThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Projektbeginn: 01.04.<strong>2012</strong>ZusammenfassungGlobalisierung, kürzere Produktlebenszyklen <strong>und</strong> volatile Märkte führen zu einem hohenWettbewerbsdruck in <strong>der</strong> produzierenden Industrie. Zeit- <strong>und</strong> kosteneffiziente, effektive <strong>und</strong>kontinuierlich verbesserte Fertigungsprozesse sind infolgedessen ein kritischer Erfolgsfaktorfür Industrieunternehmen. Existierende Ansätze für Daten<strong>an</strong>alyse <strong>und</strong> Business Intelligencezur Optimierung von Fertigungsprozessen, z.B. als Best<strong>an</strong>dteil von M<strong>an</strong>ufacturing ExecutionSystems (MES), haben jedoch erhebliche Einschränkungen, die eine umfassendedatengetriebene Prozessverbesserung verhin<strong>der</strong>n. Entsprechende Systeme basieren in <strong>der</strong>Regel auf isolierten Datenextrakten, ohne eine integrierte Sicht auf alle71


produktionsspezifischen operativen <strong>und</strong> prozessbezogenen Daten, z.B. aus MES <strong>und</strong>Enterprise Resource Pl<strong>an</strong>ning (ERP) Systemen, einzunehmen. Darüber hinaus werdentypischerweise keine Technologien zur Mustererkennung, wie z.B. Data Mining, eingesetzt,um optimierungsrelev<strong>an</strong>te Datenkonstellationen jenseits einzelner Ressourcen o<strong>der</strong>Fertigungsschritte zu identifizieren.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Entwicklung einer integrierten Business IntelligencePlattform für die datengetriebene Optimierung von Fertigungsprozessen. Hierbei geht es umdie Entwicklung eines g<strong>an</strong>zheitlichen prozessbezogenen Data Warehouse, das operative <strong>und</strong>prozessbezogene Fertigungsdaten integriert <strong>und</strong> für unterschiedliche Analysen zur Verfügungstellt. Darauf aufbauend erfolgt die Definition von Data-Mining-basierten Anwendungsfällen,z.B. für Ursache-Analysen von Produktionsfehlern o<strong>der</strong> Echtzeitprognosen von KeyPerform<strong>an</strong>ce Indicators über den gesamten Fertigungsprozess. Zudem werden Ansätze zurpräskriptiven Optimierung untersucht, mittels <strong>der</strong>er konkrete Vorschläge zurProzessverbesserung generiert werden. Darüber hinaus sollen Analyseergebnisse imRahmen eines datenb<strong>an</strong>kgestützten Wissensm<strong>an</strong>agement<strong>an</strong>satzes gespeichert <strong>und</strong>gemeinsam genutzt werden. Zielgruppen <strong>und</strong> Nutzer <strong>der</strong> <strong>an</strong>alytischen Dienste <strong>der</strong> Plattformsind im Sinne eines umfassenden Perform<strong>an</strong>ce M<strong>an</strong>agement Ged<strong>an</strong>kens nicht nurFertigungsleiter <strong>und</strong> Produktionsm<strong>an</strong>ager, son<strong>der</strong>n auch Werker in <strong>der</strong> Fabrik.ThemaE4: Neue Kommunikationsarchitektur für EchtzeitfabrikenDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Bilal HameedThesis Committee: Prof. Dr. rer. nat. Kurt Rothermel (IPVS)Prof. Dr.-Ing. Engelbert WestkämperProjektbeginn: 01.08.2008ZusammenfassungNovel Communication Architecture for the RealTime FactoryToday, m<strong>an</strong>y m<strong>an</strong>ufacturing comp<strong>an</strong>ies pursue vari<strong>an</strong>t production in which each product iscustomized according to individual user dem<strong>an</strong>ds. In vari<strong>an</strong>t production it is essential to ensurethe correctness of the m<strong>an</strong>ufacturing process or the produced products will not match thecustomers’ requirements. To detect errors during the process as soon as possible, Project E5designs concepts <strong>an</strong>d algorithms for the real-time monitoring of such production processes.Due to its technical adv<strong>an</strong>tages such as contact-less non-line-of-sight identification <strong>an</strong>d bulkreadingcapability, we focus on RFID technology for the purpose of real-time monitoring ofproduction processes. A major challenge is to deal with the inevitable unreliability of RFIDsystems causing, for inst<strong>an</strong>ce, false or missed readings. In or<strong>der</strong> to resolve these reliabilityissues, we proposed <strong>an</strong> RFID-based framework in our previous work that uses multiple RFIDrea<strong>der</strong>s deployed along production lines to monitor product parts <strong>an</strong>d detect product partsequences. The basic idea is to increase reliability by exploiting red<strong>und</strong><strong>an</strong>t readings frommultiple (unreliable) rea<strong>der</strong>s. Using multiple readings, we designed probabilistic part <strong>an</strong>dsequence detection algorithms.72


However, our initial approach was restricted to basic types of errors based on raw RFID events,namely, single readings <strong>an</strong>d product part sequences. In the year <strong>2012</strong>, we focused on theautomatic <strong>an</strong>d reliable online detection of complex m<strong>an</strong>ufacturing events that describe morecomplex <strong>an</strong>d me<strong>an</strong>ingful m<strong>an</strong>ufacturing errors. In detail, we consi<strong>der</strong>ed the following complexerror types: (1) Delays in the production of certain product parts. (2) Sequence errors. (3)Synchronization errors, where product parts on different production lines move along the linesin the wrong (unsynchronized) or<strong>der</strong>, which would lead to assembly errors at assembly pointswhere these parts meet. (4) Missing product parts. (5) Incorrect positioning of parts on h<strong>an</strong>dlingdevices.As main contributions, we first proposed <strong>an</strong> extension to our consistency stack (a conceptualmodel for describing different kinds of RFID errors <strong>an</strong>d their relation). Secondly, we proposedprobabilistic models <strong>an</strong>d algorithms for detecting the complex m<strong>an</strong>ufacturing errors introducedabove. Thirdly, we showed the effectiveness of our approach w.r.t. increased reliability usingreal world experiments with a prototype in a smart factory environment.ThemaE5: Integriertes Real-Time Business Prozess M<strong>an</strong>agement fürProduktion <strong>und</strong> LogistikDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Wirtsch.-Ing. Philip HollsteinThesis Committee: Prof. Dr. H<strong>an</strong>s-Georg Kemper (BWI - Abt. VII)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Projektbeginn: 01.08.2009E-Mail:philip.hollstein@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDer Erfolgsfaktor „W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit“ gewinnt aufgr<strong>und</strong> kürzer werden<strong>der</strong>Produktlebenszyklen für produzierende Unternehmen immer mehr <strong>an</strong> Bedeutung. DieW<strong>an</strong>dlungsfähigkeit ist determiniert durch die W<strong>an</strong>delbarkeit technischer Infrastrukturen <strong>und</strong>die Flexibilität von Produktionsprozessen. Damit sie ökonomisch sinnvoll genutzt werden k<strong>an</strong>n,müssen zusätzlich betriebswirtschaftliche Größen berücksichtigt werden. Daher kommt <strong>der</strong>Informationsversorgung von Entscheidungsträgern eine wichtige Rolle zu.Das Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Erstellung <strong>und</strong> Validierung eines Konzepts zuradäquaten Entscheidungsunterstützung für das Produktionsm<strong>an</strong>agement im Kontext <strong>der</strong>W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit unter Berücksichtigung dieser drei Aspekte.Das Konzept basiert auf einem maschinenorientierten Data Warehouse (mDWH), mithilfedessen feingr<strong>an</strong>ulare <strong>und</strong> zeitnahe, nichtmonetäre Maschinendaten mit zeitraumbezogenen,monetären Produktionsdaten zusammengeführt werden. Das Konzept des mDWH wirdprototypisch umgesetzt <strong>und</strong> <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines Use-Case aus dem Maschinenbau empirischvalidiert.73


ThemaE3: Störungsunempfindliche Informationsübertragung indynamischer ProduktionsumgebungDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Michel<strong>an</strong>gelo MasiniThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Berroth (INT)Prof. Dr.-Ing. Bertsche (IMA)Projektbeginn: 01.05.2008ZusammenfassungDynamische Produktionsumgebungen sind geprägt von Maschinen, Werkzeugen <strong>und</strong>Bauteilen, die durch zahlreiche metallische Flächen variable Vielfachreflexionen fürelektromagnetische Wellen verursachen. Durch die Bewegungen <strong>der</strong> metallischen Teileverän<strong>der</strong>n sich diese Ausbreitungsbedingungen ständig stark, sodass nur einbreitb<strong>an</strong>diger Übertragungsst<strong>an</strong>dard eine zuverlässige drahtlose Datenübertragungermöglicht.Durch die Freigabe extrem großer Frequenzbän<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n erstmals eine drahtloseÜbertragungstechnik insbeson<strong>der</strong>e für Räume mit starken Reflexionen realisiert werden.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist es mit <strong>der</strong> Ultrabreitb<strong>an</strong>dübertragung (UWB) einedrahtlose Datenübertragung in <strong>der</strong> Fertigungsumgebung zu ermöglicht. Dazu werden dieAnfor<strong>der</strong>ungen untersucht <strong>und</strong> die passende drahtlose Technologie gewählt. Es wird eineTestumgebung entwickelt mit <strong>der</strong> eine zuverlässige Übertragung erforscht wird. DieTestumgebung ist modular aufgebaut <strong>und</strong> k<strong>an</strong>n flexibel <strong>an</strong>gepasst werden. Der Sen<strong>der</strong>besitzt einen FPGA <strong>und</strong> einen schnellen digital-<strong>an</strong>alog-W<strong>an</strong>dler. Der Empfänger hat denentsprechend schnellen <strong>an</strong>alog-digital-W<strong>an</strong>dler. Durch die FPGAs ist eine digitaleSignalverarbeitung sowohl im Sen<strong>der</strong> als auch im Empfänger möglich. Dies ermöglichteine drahtlose Verbindung, die im Betrieb <strong>an</strong>gepasst werden k<strong>an</strong>n.ThemaE2: Eine Sensordatenplattform für die Überwachung vonProduktionsprozessenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Inf. Lars RockstrohThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Sven Simon (IPVS)Prof. Dr. Dr. h. c.. Rainer Gadow (IFKB)Projektbeginn: 01.05.2008ZusammenfassungDie Qualität von Fertigungsprozessen auf Basis partikelbeladener Strömungen, wiebeispielsweise thermokinetische Beschichtungsverfahren, wird neben weiterenPartikelcharakteristika wesentlich von den Geschwindigkeiten <strong>der</strong> Partikel beeinflusst. Folglichsind Messungen dieser Partikelgeschwindigkeiten <strong>und</strong> Partikelverteilungen für die74


Erforschung <strong>und</strong> Regelung solcher Fertigungsprozesse von großer Bedeutung. Ziel desProjekts ist die Untersuchung <strong>und</strong> Entwicklung effizienter Auswertealgorithmen zur Messungvon Partikelgeschwindigkeiten in Echtzeit. Die erarbeiteten Algorithmen basieren auf demParticle Image Velocimetry-Verfahren <strong>und</strong> besitzen eine hohe Robustheit gegenüberStöreinflüssen, wie fehlerhafter Partikelabbildungen <strong>und</strong> Bildrauschen.Im Rahmen dieses <strong>Forschung</strong>sprojektes wurde <strong>der</strong> Prototyp eines intelligentenKamerasystems zur Messung von Partikelgeschwindigkeiten auf Basis <strong>der</strong> entwickeltenAuswertealgorithmen realisiert. Wesentliche Eigenschaften dieses Kamerasystems sind dieKompaktheit sowie die Extraktion <strong>der</strong> Messdaten unmittelbar am Bildsensor in Echtzeit. DieAlgorithmen zur Bestimmung <strong>der</strong> Messgröße erfor<strong>der</strong>n für die hochparallele <strong>und</strong> effizienteAbbildung auf rekonfigurierbare Logik bestimmte Eigenschaften wie lokale Datenabhängigkeiten<strong>und</strong> die Parallelisierbarkeit. Der Prototyp wurde erfolgreich zur Echtzeit-Messung vonPartikelgeschwindigkeiten <strong>an</strong> thermokinetischen Beschichtungsprozessen eingesetzt.Thema E1: IT-Architektur für das Stuttgarter Unternehmensmodell 2.0Doktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Inf. Stef<strong>an</strong> SilcherThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.10.2009E-Mail:stef<strong>an</strong>.silcher@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungGlobalisierung, Outsourcing <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enindividuelle Massenfertigung sind nur einigeMegatrends, die Produktionsunternehmen heutzutage vor große Herausfor<strong>der</strong>ung stellen.Zum einen erzeugen diese Megatrends ein turbulentes Umfeld mit internen <strong>und</strong> externenEinflussfaktoren, die auf die Produktion einwirken. Dies führt zu schnellen <strong>und</strong> häufigenAnfor<strong>der</strong>ungsän<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die Produktionsbetriebe, auf die adäquat reagiert werden muss.Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en wächst die Komplexität <strong>der</strong> Produkte, die auf effiziente Weise beherrscht werdenmuss. Zusätzlich steigt <strong>der</strong> Konkurrenzdruck, wodurch immer weniger Zeit für die Entwicklungvon Produkten <strong>und</strong> die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> entsprechenden Produktion bleibt.Um neue Anfor<strong>der</strong>ungen schneller umsetzen zu können <strong>und</strong> die wachsende Komplexität zubeherrschen, werden zunehmend Softwarelösungen eingesetzt. Dadurch können Prozesseschneller ausgeführt werden, da Mitarbeiter bei <strong>der</strong> Ausführung ihrer Aufgaben unterstützto<strong>der</strong> diese gänzlich automatisiert ausgeführt werden. Innerhalb des Produktlebenszykluswerden Softwaresysteme zur Unterstützung von verschiedensten Aufgaben eingesetzt. Diesesind jedoch meistens schlecht o<strong>der</strong> überhaupt nicht integriert, was dazu führt, dass Prozessenicht durchgängig definiert werden können <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufw<strong>an</strong>d, Daten zwischenSoftwaresystemen abzugleichen, <strong>der</strong>en Nutzen teilweise o<strong>der</strong> komplett aufhebt. Ein weiteresProblem beim Einsatz von digitalen Werkzeugen ist, dass die heutzutage benötigte Flexibilitätvon Prozessen durch unflexible Softwaresysteme eingeschränkt o<strong>der</strong> sogar vollständigunterb<strong>und</strong>en wird. Somit können Unternehmen sich nicht mehr schnell genug <strong>an</strong> geän<strong>der</strong>teAnfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong>passen, was zu Zeitverlust <strong>und</strong> somit zu höheren Kosten führen k<strong>an</strong>n.75


Das Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Entwicklung eines adaptiven IT-Konzeptes zurg<strong>an</strong>zheitlichen Unterstützung des Produktlebenszyklus, das eine durchgängige <strong>und</strong> flexibleIntegration <strong>der</strong> Anwendungen ermöglicht. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde im Rahmen des<strong>Forschung</strong>sprojektes eine Architektur basierend auf dem Konzept <strong>der</strong> serviceorientiertenArchitektur (SOA) entwickelt, die eine flexible Integration von heterogenen Anwendungenerlaubt. Gleichzeitig wird durch die lose Kopplung von Services eine flexible Modellierung vonProzessen in st<strong>an</strong>dardisierten Workflowsprachen wie <strong>der</strong> Business Process ExecutionL<strong>an</strong>guage (BPEL) ermöglicht. Die technische Integration <strong>der</strong> Anwendungen basiert auf demKonzept des Enterprise Service Bus (ESB). Für die modulare Architektur werden mehrerephasenspezifische ESBs verwendet, die <strong>an</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> jeweiligen Phase desProduktlebenszyklus <strong>an</strong>gepasst werden. Diese ESBs werden durch einen weiteren ESBintegriert, um einen schnellen <strong>und</strong> flexiblen Datenaustausch sowie eine durchgängigeProzessdefinition über den gesamten Lebenszyklus zu erreichen.Um die Services über den gesamten Produktlebenszyklus zu finden <strong>und</strong> Datenauszutauschen, wurde ein Modell für verteile Serviceverzeichnisse entwickelt <strong>und</strong> einheitlicheDatenaustauschformate definiert. Die Implementierung des Content-basierten Routers wurdeerweitert, um Services dynamisch über die verteilten Verzeichnisse zu finden. Die Architekturwurde prototypisch implementiert <strong>und</strong> getestet. Derzeit findet die Umsetzung in <strong>der</strong> digitalen<strong>und</strong> physischen Fabrik <strong>der</strong> Lernfabrik statt, um die Implementierung auf ihre Praxistauglichkeitzu überprüfen.3.6. Cluster F – Wissensbasiertes M<strong>an</strong>agementClusterdirektor:E-Mail:Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dieter Spathdieter.spath@gsame.uni-stuttgart.de»Wissensbasiertes M<strong>an</strong>agement« hat eine immer stärker werdende Bedeutung für den Erfolgeines Unternehmens. Gerade bei <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>und</strong> Ausgestaltung von Entscheidungenspielt das Wissen über K<strong>und</strong>enbedarfe, Wettbewerber <strong>und</strong> auch Produktionsprozesse <strong>und</strong><strong>der</strong>en Implikation auf das bestehende Unternehmensumfeld eine immer gewichtigere Rolle.Hierzu wurden im Berichtsjahr verschiedene wissenschaftliche Arbeiten fertiggestellt. Sowurden die Promotion von Herrn Steffen Ehrenm<strong>an</strong>n »Ein M<strong>an</strong>agementmodell zurUnterstützung <strong>der</strong> frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung im multikulturellen Kontext –Diversität in <strong>der</strong> Produktentwicklung« <strong>und</strong> die Begutachtung <strong>der</strong> Dissertation von Frau LenaWagner »Funktionenbasierte Vorgehensweise zur Ideenfindung für hybride Produkte in denfrühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung« erfolgreich abgeschlossen.So konnten ausgewählte Aspekte aus den Arbeiten in Unternehmen vorgestellt <strong>und</strong> mitausgewählten Industriepartnern auch prototypisch umgesetzt werden. Hier zeigte sichinsbeson<strong>der</strong>e die technologische Reife <strong>der</strong> wissenschaftlichen Lösungs<strong>an</strong>sätze.Das <strong>Forschung</strong>scluster „Wissensbasiertes M<strong>an</strong>agement“ entwickelt weiterhin wissenschaftlichf<strong>und</strong>ierte <strong>und</strong> praxisrelev<strong>an</strong>te Erkenntnisse, Methoden <strong>und</strong> Werkzeuge, um den ökonomischenHerausfor<strong>der</strong>ungen, den sozialen Trends sowie <strong>der</strong> steigenden Dynamik <strong>der</strong> Wertschöpfungauch zukünftig erfolgreich zu begegnen.76


Beispielsweise wird für die Werftenindustrie ein Konzept zur »Integrierten Sachgut- <strong>und</strong>Dienstleistungsentwicklung für innovative Systemlösungen« entwickelt« um mit Hilfe vonwissensbasierten Dienstleistungen einen globalen Wettbewerbsvorsprung zu erzielen.Weiterhin wird im Projekt »Kosten- <strong>und</strong> zeiteffizienter W<strong>an</strong>del von Produktionssystemen:Wissens- <strong>und</strong> Kompetenzbasis« ein Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement Konzept zur För<strong>der</strong>ung eineskosten- <strong>und</strong> zeiteffizienten W<strong>an</strong>dels zu entwickelt.Zusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG Industrie / Verbändelaufende 4 4 -offene - - -Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/-in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerF2Integrierte Sachgut- <strong>und</strong>Dienstleistungsentwick-lungfür innovativeSystemlösungenBearbeitungChristopherSauerhoffDFGProf. BurrF3Kosten- <strong>und</strong> zeiteffizienterW<strong>an</strong>del vonProduktionssystemen:Wissens- <strong>und</strong>KompetenzbasisBearbeitungFr<strong>an</strong>kEhrenm<strong>an</strong>nDFGProf. ReißF4Frühe Phasen <strong>der</strong>ProduktentwicklungFinalisierungLenaWagnerDFGProf. SpathF6Diversity in <strong>der</strong>ProduktentwicklungAbgeschlossenSteffenEhrenm<strong>an</strong>nDFGProf. Spath* keine Verän<strong>der</strong>ungen in 2011Im Cluster F wurden vier Doktor<strong>an</strong>den betreut. Zwei Arbeiten laufen über 10/<strong>2012</strong> hinaus. EinePromotion wird zu Beginn des Jahres 2013 abgeschlossen.Die <strong>Forschung</strong>sarbeit von Steffen Ehrenm<strong>an</strong>n zum Thema „Diversität in <strong>der</strong>Produktentwicklung“ wurde mit <strong>der</strong> Promotion beendet. Eine weitere <strong>Forschung</strong>sarbeit desClusters F zum Thema <strong>der</strong> integrierten Sachgut- <strong>und</strong> Dienstleistungsentwicklung konnte durchChristopher Sauerhoff im Rahmen einer empirischen Studie zur Dienstleistungskompetenzvon Werften weiter konkretisiert werden <strong>und</strong> wird Anf<strong>an</strong>g 2013 zur Begutachtung eingereichtwerden.77


<strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster FThemaF3: Kosten- <strong>und</strong> zeiteffizienter W<strong>an</strong>del vonProduktionssystemen: Wissens- <strong>und</strong> KompetenzbasisDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Kfm. techn. Fr<strong>an</strong>k Ehrenm<strong>an</strong>nThesis Committee: Prof. Dr. Michael Reiß (BWI - Abt. II)Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Projektbeginn: 15.03.2009E-Mail:fr<strong>an</strong>k.ehrenm<strong>an</strong>n@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDie Wettbewerbsfähigkeit von netzwerkförmig org<strong>an</strong>isierten Produktionssystemen hängt imZuge innovativer Prozesstechnologien, neuer Geschäftsmodelle <strong>und</strong> Netzwerkkonfigurationenimmer stärker von <strong>der</strong> Effizienz ihrer Verän<strong>der</strong>ungsprozesse ab. Aus diesem Gr<strong>und</strong> verfolgtdie <strong>Forschung</strong>sarbeit das Ziel, einen Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement-Ansatz zur För<strong>der</strong>ung eineskosten- <strong>und</strong> zeiteffizienten W<strong>an</strong>dels zu entwickeln.Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>sarbeit wurde vor diesem Hintergr<strong>und</strong> bereits eine Modellierungvon Produktionssystemen vorgenommen, die über vorh<strong>an</strong>dene St<strong>an</strong>dard-Modellierungs<strong>an</strong>sätze wie z.B. dyadische Kooperations- <strong>und</strong> Supply-Chain-Modelle hinausgeht. Anh<strong>an</strong>d dieser Modellierung gel<strong>an</strong>g es, aktuelle Entwicklungen in <strong>der</strong> Produktionspraxis(z.B. eine weitreichende Segmentierung <strong>und</strong> Vernetzung, neue Wettbewerbskonstellationensowie strategische Alli<strong>an</strong>zen im Zuge komplementärer Leistungs<strong>an</strong>gebote) abzubilden. AufGr<strong>und</strong>lage einer Analyse <strong>der</strong> theoretischen Erklärungs<strong>an</strong>sätze zum Netzwerkw<strong>an</strong>del sowieeiner empirischen Best<strong>an</strong>dsaufnahme zum M<strong>an</strong>agement des W<strong>an</strong>dels wurden mit demreaktiven <strong>und</strong> proaktiven Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement zwei generische Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement-Ansätze entwickelt. Zwei qu<strong>an</strong>titative empirische Erhebungen zum org<strong>an</strong>isierten Wettbewerbin Produktionssystemen sowie zum Einsatz neuer Medien in Verän<strong>der</strong>ungsprojekten liefertenhierfür wertvolle neue Erkenntnisse. Die Entwicklung des perform<strong>an</strong>ce-orientierten Bal<strong>an</strong>cedResilience Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement-Konzepts diente im Rahmen <strong>der</strong> Arbeit als Gr<strong>und</strong>lage für dieDiskussion <strong>der</strong> zentralen Erfolgsdetermin<strong>an</strong>ten des Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agements. Die dabeientwickelten Gestaltungsaussagen för<strong>der</strong>n eine ausgewogene Erreichung von heterogenenZielen im Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Arbeit diskutiertenKomplexität des W<strong>an</strong>dels sowie <strong>der</strong> unvollständigen Wissensbasis im Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agementverfolgt die Arbeit einen eklektischen Ansatz. Anstelle präziser Algorithmen stehen praxisnaheHeuristiken im Mittelpunkt.Aktueller Schwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>sarbeit ist die empirische Modellüberprüfung. Einenzentralen Stellenwert nimmt dabei die Untersuchung geeigneter Kopplungsmuster desreaktiven <strong>und</strong> proaktiven Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agements zur Generierung eines kosten- <strong>und</strong>zeiteffizienten W<strong>an</strong>dels ein.78


ThemaF6: Diversity in <strong>der</strong> ProduktentwicklungDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Steffen Ehrenm<strong>an</strong>nThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.05.2008ZusammenfassungDie Arbeit wurde <strong>2012</strong> erfolgreich abgeschlossen.Zunehmend dezentrale Entwicklungsaktivitäten sowie die Verschiebung des Kerns <strong>der</strong>Wertschöpfung im Innovationsgeschehen hin zu <strong>an</strong>wendungsnahen Bereichen stellen aktuelleHerausfor<strong>der</strong>ungen für Unternehmen dar. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> gesteigerten Internationalisierung von<strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten gewinnt die Fähigkeit von Unternehmen,Innovationen in einer kulturell diversen Zusammenarbeit zu generieren, immer stärker <strong>an</strong>Bedeutung. Den frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung kommt dabei eine Schlüsselfunktionzu, da hier die größte Möglichkeit zur Einflussnahme besteht <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stein für denspäteren Entwicklungserfolg gelegt wird. Kulturelle Unterschiede sowie <strong>der</strong>en Einfluss auf diefrühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung finden häufig noch immer wenig Aufmerksamkeit in <strong>der</strong>Praxis. Dies führt zu kulturbedingten Konflikten, welche die Leistung <strong>der</strong> neuenEntwicklungseinrichtungen o<strong>der</strong> Entwicklungspartnerschaften reduzieren. Zusätzlich werdendie Innovationspotenziale <strong>der</strong> beteiligten Akteure nicht vollständig erschlossen. Um denNutzen von Diversität zu erschließen <strong>und</strong> die Herausfor<strong>der</strong>ungen einer kulturell diversenZusammensetzung besser zu bewältigen, wurde ein M<strong>an</strong>agementmodell entwickelt. Diesesberücksichtigt neben aufgabenorientierten Aspekten auch personenorientierte Maßnahmen<strong>und</strong> Rahmenbedingungen <strong>und</strong> bezieht kulturelle Gesichtspunkte in die Entwicklung vonH<strong>an</strong>dlungsmaßnahmen mit ein. Die Arbeit zeigt, dass kulturelle Unterschiede einen relev<strong>an</strong>tenEinfluss auf den Erfolg <strong>der</strong> Produktentwicklungsaktivitäten in den frühen Phasen <strong>der</strong>Produktentwicklung haben. Das entwickelte M<strong>an</strong>agementmodell erlaubt die frühen Phasen <strong>der</strong>Produktentwicklung im multikulturellen Kontext g<strong>an</strong>zheitlich zu betrachten <strong>und</strong> Aussagen zurGestaltung von H<strong>an</strong>dlungsmöglichkeiten zu treffen.ThemaF2: Integrierte Sachgut- <strong>und</strong> Dienstleistungsentwicklung fürinnovative SystemlösungenDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Christopher SauerhoffThesis Committee: Prof. Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Burr (BWI - Abt. I)Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Projektbeginn: 01.08.2008E-Mail:christopher.sauerhoff@gsame.uni-stuttgart.de79


ZusammenfassungCompetitive Differentiation within the Shipbuilding Industry – Strategic Development of ServiceCompetenceDas Ziel <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>en besteht darin, Möglichkeiten <strong>und</strong> Ansätze für den Aufbau vonDienstleistungskompetenzen im Schiffbau zu erforschen, die westliche Werften in die Lageversetzten, sich von Wettbewerbern zu differenzieren. Die <strong>Forschung</strong>sfragen lauten: (1) Wieentwickelt eine Werft Dienstleistungskompetenzen? (2) Wie zahlt es sich für einewesteuropäische Werft aus, Dienstleistungskompetenzen aufzubauen? Nach sorgfältigerAuswertung <strong>der</strong> Fachliteratur erfolgte die Erarbeitung eines konzeptionellen Theoriemodells.Anknüpfend <strong>an</strong> die theoretische Vorarbeit wurde eine empirisch qualitative Vorstudiedurchgeführt. Hierzu wurden Ende 2010 26 Experten aus 14 Nationen interviewt <strong>und</strong> die<strong>Ergebnisse</strong> nach Gläser <strong>und</strong> Laudel (2010) ausgewertet. 73% <strong>der</strong> Befragten (n=26) gaben <strong>an</strong>,Dienstleistungen würden zur Differenzierung beitragen. Eine künftig steigende Bedeutung vonServices im Schiffbau erwarteten 50%. Gleichwohl maßen nur 38% <strong>der</strong> befragtenUnternehmen Dienstleistungen eine größere fin<strong>an</strong>zielle Bedeutung bei. 54% <strong>der</strong>Interviewpartner sehen die Zukunft des mo<strong>der</strong>nen Schiffbaus in Asien, nur 27% in West-Europa. Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> gewonnenen Erkenntnisse wurde ferner eine qu<strong>an</strong>titativeUntersuchung in Form einer schriftlich st<strong>an</strong>dardisierten Online-Befragung durchgeführt.Weltweit konnten 360 schiffbauende Werften (Seeschiffe) identifiziert <strong>und</strong> dazu eingeladenwerden, den über 80 Einzelfragen umfassenden Fragebogen zu be<strong>an</strong>tworten. Im Ergebniserbrachte diese internationale Studie, von April bis August 2011, 41 komplett ausgefüllteRückläufer aus über 21 Län<strong>der</strong>n (5 Kontinente). Anh<strong>an</strong>d <strong>der</strong> erhobenen Daten werden nun die8 aus dem Theoriemodell abgeleiteten Hypothesen verifiziert/falsifiziert. Von unschätzbaremWert für die Arbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> Dissertation erweist sich die strukturierte <strong>und</strong> intensive Betreuungsowie die interdisziplinäre Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong>. Von großem Nutzen waren nicht nur dasin Vorträgen <strong>und</strong> Kolloquien vermittelte Technikwissen, son<strong>der</strong>n auch die im Bereich <strong>der</strong>Informatik vermittelten Fachkenntnisse. So konnten die Ingenieure <strong>der</strong> Werften zielgerichtet,mit dem eigens dafür programmierten Fragebogen, befragt <strong>und</strong> die erhobenen Datenausgewertet werden. Bezüglich des Differenzierungspotenzials einer Werft zeigen die<strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Datenauswertung einen direkten positiven Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen <strong>der</strong>Dienstleistungskompetenz einer Werft auf <strong>der</strong>en Auftragslage. Für diesen Zusammenh<strong>an</strong>gkonnte ein partieller Mediatoreffekt nachgewiesen werden, <strong>der</strong> die Bedeutsamkeit desK<strong>und</strong>ennutzens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit einer Werft belegt. Eine Zunahme <strong>der</strong>Dienstleistungskompetenz einer Werft geht demnach mit einer Zunahme des K<strong>und</strong>ennutzenseinerseits <strong>und</strong> einer Zunahme <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits einher.ThemaF4: Frühe Phasen <strong>der</strong> ProduktentwicklungDoktor<strong>an</strong>din:Dipl.-Ing. Lena WagnerThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.05.200880


ZusammenfassungDie Arbeit wurde Anf<strong>an</strong>g 2013 erfolgreich abgeschlossen.Die frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung sind gerade in Zeiten von Globalisierung <strong>und</strong> hartumkämpften Märkten stark in den Fokus <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong> gerückt. Hier wird großes Potenzialzur Verbesserung <strong>und</strong> Beschleunigung für den gesamten Produktentwicklungsprozessgesehen. Unternehmen sollen in den frühen Phasen, mittels <strong>der</strong> zu entwickelndenVorgehensweise, unterstützt werden, nicht nur Ideen für Sachleistungen, son<strong>der</strong>n auch fürDienstleistungen zu generieren <strong>und</strong> damit symbiotisch hybride Produkte von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> zuentwickeln. Um möglichst integrativ <strong>und</strong> determinierend vorgehen zu können, wurdenunterschiedliche methodische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>an</strong>alysiert.Im Gegensatz zu vielen in <strong>der</strong> Literatur bek<strong>an</strong>nten Methoden, welche sich stark <strong>an</strong> dem‚technology-push‘-Ansatz orientieren, beginnt die entwickelte Vorgehensweise auf <strong>der</strong> Seitedes Marktes, sie orientiert sich <strong>an</strong> dem ‚market-pull‘-Ansatz <strong>und</strong> setzt sich zu Beginn intensivmit den aktuellen Problemen des Marktes beziehungsweise <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Wenndie K<strong>und</strong>enbedürfnisse jedem Teilnehmer verständlich sind, geht es in einem nächsten Schrittzur Generierung <strong>der</strong> produktbezogenen Funktionen, also welche Funktionen das hybrideProdukt erfüllen muss, um die aktuellen Probleme des K<strong>und</strong>en am Markt zu lösen. DasVorgehen wurde erfolgreich in Unternehmen getestet.3.7. Cluster G – Intelligente ProduktionseinrichtungenClusterdirektor:E-Mail:Prof. Dr.-Ing. Peter Klemmpeter.klemm@gsame.uni-stuttgart.deProduktionssysteme müssen heute schnell <strong>und</strong> wirtschaftlich auf sich verän<strong>der</strong>ndeAnfor<strong>der</strong>ungen reagieren können. Basis dafür sind intelligente / wissensverarbeitende, flexible,rekonfigurierbare Produktionseinrichtungen. Daraus leiteten sich in <strong>der</strong> ersten För<strong>der</strong>periode<strong>Forschung</strong>stätigkeiten in <strong>der</strong> Rekonfigurierbarkeit, <strong>der</strong> High End-Aktorik, <strong>der</strong> Lasertechnik, <strong>der</strong>intelligente Sensordatenverarbeitung, <strong>der</strong> Wissensintegration, <strong>der</strong> Energieeffizienz <strong>und</strong> <strong>der</strong>intelligenten Robotersteuerung ab.Zusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG Industrie / FhGlaufende 7 4 3offene 0 - -81


Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerG3G4G5G7Laserstrahlquellen fürinnovative ProduktionseinrichtungenIntegration von Sensorik<strong>und</strong> Modellierungs<strong>an</strong>sätzenfür die thermokinetischeBeschichtungHochdynamische Lineardirekt<strong>an</strong>triebein <strong>der</strong>ProduktionstechnikService OrientierteArchitektur (SOA) für dieKonfiguration <strong>und</strong>Inbetriebnahme vonProduktionsmaschinenBearbeitung Katrin Wentsch DFG Prof. GrafAbgeschlossenMiriamFloristánDFGBearbeitung Matthias Engel DFGProf. GadowProf.SchinkötheBearbeitung Michael Abel DFG Prof. KlemmG8Intelligente Steuerung vonSpritzlackier<strong>an</strong>lagenFinalisierungChristi<strong>an</strong> Hager Fraunhofer IPAProf.WestkämperG9Steuerungstechnik für eineenergieeffizienteKühlschmierstoffversorgungBearbeitungRaphaelRahäuserRobert BoschGmbHProf. KlemmG13Schnelle Sc<strong>an</strong>ner für diefertigungstechnischeUmsetzung <strong>der</strong>Leistungsparameterkünftiger UKP-OszillatorenBearbeitungH. EckerleTRUMPF LaserGmbH + Co.KGProf. Graf* Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>2012</strong> sind in <strong>der</strong> Tabelle fett markiertDarauf aufbauend sollen künftig die Adaptionsfähigkeit, die Lernfähigkeit, die Prozesseffizienz<strong>und</strong> die Nachhaltigkeit im Kontext <strong>der</strong> intelligenten Produktionseinrichtungen untersuchtwerden. Seit Juni 2009 wird das Thema "Service Orientierte Architektur für die Konfiguration<strong>und</strong> Inbetriebnahme von Produktionsmaschinen – „Universal Plug <strong>an</strong>d Produce“ (UPnProd)"im Cluster beh<strong>an</strong>delt. Die Arbeit ordnet sich im Schwerpunkt "RekonfigurierbareProduktionsmaschinen" ein. Dabei werden aktuelle Methoden für verteilte Systeme zurBeherrschung <strong>der</strong> Informationstechnik in rekonfigurierbaren Maschinen eingesetzt mit demZiel, die Rekonfiguration <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme zu unterstützen.Weiterhin werden im Cluster unter dem Schwerpunkt „Adaptive Produktionstechnik“hochdynamische Lineardirekt<strong>an</strong>triebe <strong>an</strong>alysiert.Das Thema "Integration von Sensorik <strong>und</strong> Modellierungs<strong>an</strong>sätzen zur Entwicklung adaptiver,teilautonomer Fertigungszellen für die thermokinetische Beschichtung" wird im Cluster intensivuntersucht. Ziel ist die Entwicklung eines Verfahrens, das die Offline Programmierung einerRobotertrajektorie für thermokinetische Beschichtungsprozesse in Verbindung mit eineroptimierten Wärmeverteilung für einen Schichtverb<strong>und</strong> erlaubt <strong>und</strong> die Homogenität <strong>der</strong>Schichteigenschaften för<strong>der</strong>t. Diese Arbeit wurde abgeschlossen. Die Arbeit ordnet sich imSchwerpunkt "Modellbasierte Prozesspl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> -optimierung" ein.82


Des Weiteren wird im Cluster <strong>der</strong> Spritzlackierprozess untersucht. Diese Arbeit ist weitfortgeschritten <strong>und</strong> wurde Anf<strong>an</strong>g 2013 abgeschlossen. Das Thema ordnet sich in dieintelligente Sensordatenverarbeitung <strong>und</strong> die intelligente Produktionseinrichtung ein.Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> physikalischen Wechselwirkung Laser/Materie weist die Materialbearbeitung mitLasern starke Abhängigkeiten von den zu bearbeitenden Materialien auf. Diese müssen ineiner <strong>an</strong>gepassten Prozesspl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> -optimierung sowie <strong>der</strong> Prozessüberwachungberücksichtigt werden. Seit April 2009 wird im Cluster <strong>an</strong> <strong>der</strong> Auslegung <strong>und</strong> Charakterisierungeines modengekoppelten Scheibenlasers „Scarlettlaser“ gearbeitet. Im letzten Jahr wurdenwichtige <strong>Ergebnisse</strong> über Ytterbium-dotierte Lasermaterialien erzielt <strong>und</strong> publiziert.Abb. 16: Übersicht über die <strong>Forschung</strong>sprojekte: „Scarlet Laser (sub picosecond thin disc laser)“ <strong>und</strong> „ServiceOriented Architecture for Reconfigurable Machines“Seit November 2009 wird das Thema Energieeffizienz von einem Doktor<strong>an</strong>den am Beispiel<strong>der</strong> Kühlschmierstoffversorgung untersucht. Es wurde ein Lösungskonzept zur Aufrüstungeiner bestehenden Kühlschmierstoffversorgungs-Zentral<strong>an</strong>lage entwickelt. Weitere<strong>Ergebnisse</strong> wurden erzielt <strong>und</strong> publiziert.Die Untersuchungen des Clusters zur kollisionsfreien Bahnpl<strong>an</strong>ung von Industrierobotern <strong>und</strong>die <strong>Forschung</strong>saktivitäten über die Vereinfachung von FEM-Modellen wurden fortgesetzt.Darüber hinaus wurden <strong>Forschung</strong>sleistungen über die semiaktive Dämpfung vonVorschub<strong>an</strong>trieben erbracht.Die Ausbildung <strong>der</strong> Promovierenden des Clusters ist weiter vor<strong>an</strong>geschritten. Daraus sindwichtige Beiträge zum adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing <strong>an</strong>d Engineering entst<strong>an</strong>den, die über diePromotionsthemen hinausgehen. Promovierende des Clusters haben ihrAusbildungsprogramm abgeschlossen. Weitere Promovierende sind in <strong>der</strong> (späten) mittlerenPromotionsphase.83


<strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster GThemaG7: Service Orientierte Architektur (SOA) für die Konfiguration<strong>und</strong> Inbetriebnahme von ProduktionsmaschinenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Michael AbelThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm (ISW)Prof. Dr. rer. nat. habil. Paul Levi (IPVS)Projektbeginn: 15.05.2009E-Mail:michael.abel@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungDie Inbetriebnahme von Produktionsmaschinen verursacht einen erheblichen Anteil <strong>an</strong> denKosten einer Produktionsmaschine. Vor allem im Bereich <strong>der</strong> rekonfigurierbaren Maschinenist eine kurze Inbetriebnahmezeit essenziell, da ein Umbau bei Maschinen dieses Typs oftstattfindet. Diese Kosten können mit einer automatisierten Inbetriebnahme erheblich verringertwerden, da die Maschine somit nach einer Rekonfiguration schnell wie<strong>der</strong> betriebsbereit ist.In <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit wurden primär mech<strong>an</strong>ische <strong>und</strong> elektronische Eigenschaften dieserMaschinen untersucht. Die informationstechnischen Beson<strong>der</strong>heiten wurden allerdings imHinblick auf eine Automatisierung <strong>der</strong> Inbetriebnahme bisher noch nicht eingehend betrachtet.Ziel dieses Foschungsprojektes ist die Erstellung eines Konzeptes für die Automatisierung <strong>der</strong>Inbetriebnahme einer rekonfigurierbaren Produktionsmaschine. Aus Sicht <strong>der</strong>Informationstechnik ist eine solche Maschine ein System mit verteilter Funktionalität. Daherwerden in dieser Arbeit Konzepte des Service-Computings mit den Konzepten <strong>der</strong>Produktionstechnik vereint. Zudem wird untersucht, inwiefern die Inbetriebnahme <strong>und</strong>Parametrierung einer Produktionsmaschine <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines durchgängigen service-orientiertenKonzeptes erreicht werden k<strong>an</strong>n. Darüber hinaus wird eine <strong>Forschung</strong>splattform für dieUntersuchung von automatisierten Inbetriebnahmevorgängen aufgebaut.Die <strong>Forschung</strong>splattform dient zur Simulation einer rekonfigurierbaren Maschine, die ausmechatronischen Modulen aufgebaut ist. Jedes Modul beherbergt u.a. ein Echtzeit-Simulationsmodell, eine sercos III Feldbusschnittstelle sowie flexible Dienste für dieInbetriebnahmeunterstützung. Damit wird es möglich, die internen Softwaresysteme einerrekonfigurierbaren Maschine noch vor dem Aufbau im Hinblick auf eine automatisierteInbetriebnahme zu optimieren.Die Verkürzung <strong>der</strong> Inbetriebnahme stellt somit einen weiteren Schritt zur Gestaltung voneffizienten <strong>und</strong> w<strong>an</strong>dlungsfähigen Strukturen auf Maschinenebene dar.84


ThemaG5: Hochdynamische Lineardirekt<strong>an</strong>triebe in <strong>der</strong>ProduktionstechnikDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Matthias EngelThesis Committee: Prof. Dr.-Ing Wolfg<strong>an</strong>g Schinköthe (IKFF)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Projektbeginn: 01.10.2008E-Mail:matthias.engel@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungWirbelstrom- <strong>und</strong> Hystereseverluste bei hochdynamischen Lineardirekt<strong>an</strong>trieben in <strong>der</strong>ProduktionstechnikDer Energieverbrauch ist ein bedeuten<strong>der</strong> Kosten- <strong>und</strong> Umweltfaktor in <strong>der</strong> Produktion. SeineReduzierung hat daher hohe Priorität bei <strong>der</strong> Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Dahersollen elektrische Linear<strong>an</strong>triebe kleiner Leistung, wie sie auch in <strong>der</strong> vari<strong>an</strong>tenreichenProduktion im Einsatz sind, auf ihr Einsparungspotenzial hin untersucht werden, speziell beiden Ummagnetisierungsverlusten im Material.Bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Ummagnetisierungsverluste kommen sowohl simulative Methodenals auch ein realer Prüfst<strong>an</strong>d zum Einsatz, auf dem in einem realitätsnahen Aufbauunterschiedliche Materialien <strong>und</strong> Konfigurationen eines Lineardirekt<strong>an</strong>triebs geprüft werdenkönnen. Ziel des <strong>Forschung</strong>sobjektes ist die Untersuchung <strong>und</strong> die Messung <strong>der</strong>Ummagnetisierungsverluste. Aus den <strong>Ergebnisse</strong>n sollen d<strong>an</strong>n Rückschlüsse gezogenwerden, wie m<strong>an</strong> tubulare Lineardirekt<strong>an</strong>triebe konstruktiv o<strong>der</strong> materialseitig optimieren k<strong>an</strong>n.ThemaG4: Integration von Sensorik <strong>und</strong> Modellierungs<strong>an</strong>sätzen für diethermokinetische BeschichtungDoktor<strong>an</strong>din:Dipl.-Ing. Miriam Floristán-ZubietaThesis Committee: Prof. Dr. Dr. h. c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm (ISW)Projektbeginn: 01.04.2008ZusammenfassungDie Arbeit wurde <strong>2012</strong> erfolgreich abgeschlossen.Mittels thermokinetischer Beschichtungsverfahren wird ein partikelbeladener Heißgasstrahlgeneriert, <strong>der</strong> die Herstellung metallischer, keramischer <strong>und</strong> cermetischer Schichten aufunterschiedlichen Bauteilen ermöglicht. Hierdurch können charakteristische Eigenschaftenvon Substrat- <strong>und</strong> Schichtwerkstoff kombiniert werden. Um Reproduzierbarkeit <strong>und</strong> hoheProduktqualität sowie Mitarbeitersicherheit zu gewährleisten, werden Spritzpistolen bei85


thermokinetischen Spritzverfahren mit Robotersystemen geführt. Die relative Bewegungzwischen Brenner <strong>und</strong> Substrat während <strong>der</strong> Beschichtungsprozesse beeinflusst maßgeblichdie Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung auf das Bauteil <strong>und</strong> bestimmt dadurch dieSchichtmikrostruktur, physische <strong>und</strong> chemische Eigenschaften sowie die Funktionalität <strong>und</strong>Qualität. Außerdem werden die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> reproduzierbare, hoch präziseBeschichtungen auf Substraten mit Frei-Form-Flächen immer höher. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollenRobotertrajektorien gepl<strong>an</strong>t werden, um die Homogenität <strong>der</strong> Schichten in Bezug auf diegefor<strong>der</strong>ten Toler<strong>an</strong>zen abzusichern. Des Weiteren soll eine optimierte Brennerführungermöglicht werden, die zu einem minimierten thermischen Gradienten im Verlauf <strong>der</strong>Beschichtung führt.Für die Evaluierung <strong>der</strong> Abhängigkeiten zwischen Beschichtungsqualität <strong>und</strong>-eigenschaften mit den durch die relative Bewegung zwischen Brenner <strong>und</strong> Substratdefinierten Parametern wurden experimentelle Untersuchungen durchgeführt. Es wurde einOffline-Pl<strong>an</strong>ungsmodell entwickelt, um die Prozesskinematik unter Beachtung <strong>der</strong> Wärme- <strong>und</strong>Stoffübertragung auf das Substrat zu optimieren. Eine externe Achse, welche das Bauteilwährend <strong>der</strong> Beschichtung positioniert, wurde in koordinierter Bewegung mit dem Roboterprogrammiert. Ein Tr<strong>an</strong>sfer <strong>der</strong> Robotertrajektorie in ein FEM-Modell wurde durchgeführt.Anh<strong>an</strong>d dieses Modells k<strong>an</strong>n die Temperaturverteilung über die Prozessdauer im Substrat inAbhängigkeit des Prozesses kinematisch <strong>an</strong>alysiert <strong>und</strong> optimiert werden. Dafür wurdenWärmefluss- <strong>und</strong> Schichtabscheidungsmodelle auf Basis experimenteller Untersuchungenentwickelt.ThemaG8: Intelligente Steuerung von Spritzlackier<strong>an</strong>lagenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Christi<strong>an</strong> HagerThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm (ISW)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Projektbeginn: 01.06.2008ZusammenfassungNeben Farbe <strong>und</strong> Gl<strong>an</strong>z ist für die Charakterisierung <strong>der</strong> optischen Qualität einer Lackierungdie Oberflächenstruktur ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Da es beim Spritzlackiereneine hohe Anzahl <strong>an</strong> Einflüssen auf die Entstehung <strong>der</strong> Oberflächenstruktur gibt, wie z. B. dieZerstäubungsfeinheit des Lacksprays, die Untergr<strong>und</strong>struktur o<strong>der</strong> die Lage <strong>der</strong> zubeschichtenden Fläche (horizontal/vertikal), weisen Lackierungen nach <strong>der</strong> Trocknung <strong>und</strong>Härtung oftmals deutlich unterschiedliche Oberflächenstrukturen auf.In aufwendigen Optimierungsversuchen wird versucht, durch empirische Anpassungen <strong>der</strong>Prozessparameter eine akzeptable Oberflächenstruktur zu erzeugen. In vielen Fällen könnendie gewünschten Oberflächenstrukturen jedoch nur durch kostenintensive Schleif- <strong>und</strong>Polierprozesse sowie Mehrfachlackierungen erreicht werden. Es fehlt eine modellbasierte86


Anpassung von Prozessparametern, um gezielt die Oberflächenstruktur einer Lackierungoptimieren zu können.Mit dieser Arbeit wird ein geschlossenes 3D-Modell bereitgestellt, welches dieHauptmech<strong>an</strong>ismen <strong>der</strong> Lackfilm-Oberflächenstrukturbildung beinhaltet. Durch numerischeUntersuchungen mit dem ebenfalls im Rahmen dieser Arbeit entwickeltenSimulationsprogramm konnte zusätzlich ein tieferes Prozessverständnis für dieOberflächenstrukturbildung bei <strong>der</strong> Spritzlackierung erarbeitet werden. Es wurden dieunterschiedlichen Einflüsse <strong>der</strong> verschiedenen strukturbildenden Mech<strong>an</strong>ismen auf dieWellenlängenbereiche 100 µm bis 30 mm zusammengefasst werden <strong>und</strong> daraus Ableitungenfür eine gezielte Optimierung von Prozessparametern gewonnen werden. Das 3D-Modell <strong>und</strong>die <strong>Ergebnisse</strong> aus den numerischen Untersuchungen konnten erfolgreich auf einen realenBeschichtungsversuch <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt werden. Durch diese Arbeit ist es nun erstmals möglich,gezielt modellbasierte Optimierungen beim Spritzlackierprozess hinsichtlich <strong>der</strong>Oberflächenstrukturbildung durchzuführen.Die Arbeit wurde zu Beginn des Jahres 2013 abgeschlossen.ThemaG9: Steuerungstechnik für eine energieeffizienteKühlschmierstoffversorgungDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. M. Sc. Raphael RahäuserThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm (ISW)Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Projektbeginn: 01.11.2009E-Mail:raphael.rahaeuser@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungAufgr<strong>und</strong> steigen<strong>der</strong> Energiepreise sowie <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung des Klimaschutzeserl<strong>an</strong>gt die Energieeffizienz in <strong>der</strong> Industrie einen immer höheren Stellenwert. In <strong>der</strong>sp<strong>an</strong>enden Fertigung hat die Kühlschmierstoffversorgung bei vielen Anwendungen einenAnteil von über 50 % am gesamten Energieverbrauch. Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist esdaher, Lösungen zur Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz von Kühlschmierstoff<strong>an</strong>lagen zuerarbeiten.Damit in Energieeffizienzmaßnahmen investiert wird, ist die richtige Vorabbewertung desEnergieeinsparpotenzials ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor. Durch die Maßnahmen kommt esaufgr<strong>und</strong> energetischer Zusammenhänge im Kühlschmierstoffkreislauf zu zusätzlichenEinspareffekten, die bei <strong>der</strong> Vorabbewertung bisher noch nicht berücksichtigt werden. EineAnalyse ergab, dass durch die Berücksichtigung <strong>der</strong> zusätzlichen Einspareffekte daskalkulierte Einsparpotenzial nahezu doppelt so hoch sein k<strong>an</strong>n, im Vergleich zu einerBewertung ohne die zusätzlichen Einspareffekte. Daher wurde eine modellbasierte Methodezur Ermittlung <strong>der</strong> zusätzlichen Einspareffekte erarbeitet.Der Kühlschmierstoff wird nach dem Einsatz in einer Filter<strong>an</strong>lage zur Wie<strong>der</strong>verwendunggereinigt. Eine Analyse ergab, dass für viele Arten von Druckfilter<strong>an</strong>lagen noch keineLösungen für einen bedarfsgerechten Betrieb verfügbar sind <strong>und</strong> dass87


Energieeinsparpotenzial in <strong>der</strong> Regel bei über 50% liegt. Daher wurde am Beispiel vonzentralen Anschwemmfilter<strong>an</strong>lagen ein Regelungskonzept für eine energieeffizienteBetriebsweise erarbeitet. Im weiteren Projektverlauf ist es das Ziel, die erarbeiteteRegelungsstrategie <strong>an</strong> einer bestehenden Filter<strong>an</strong>lage umzusetzen.ThemaG3: Laserstrahlquellen für innovative ProduktionseinrichtungenDoktor<strong>an</strong>din:Dipl.-Ing. Katrin Sarah WentschThesis Committee: Prof. Dr. phil. nat. habil. Thomas Graf (IfSW)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Projektbeginn: 01.04.2009E-Mail:katrin.wentsch@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungLasersysteme mit Pulsdauern im Bereich von Piko- <strong>und</strong> Femtosek<strong>und</strong>en sind heutzutage zueinem wichtigen Werkzeug für Anwendungen im Bereich <strong>der</strong> Materialbearbeitung geworden.Ultrakurzgepulste Lasersysteme kombinieren eine hohe Pulsspitzenleistung mit einer sehrkurzen Wechselwirkungszeit, was eine präzise Bearbeitung <strong>und</strong> einen nahezu defektfreienMaterialabtrag ermöglicht. Dadurch werden thermische Einflüsse <strong>und</strong> unerwünschteBearbeitungsmerkmale wie Mikrorisse o<strong>der</strong> Schmelzablagerungen minimiert.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist es, neuartige Ytterbium-dotierte Materialien für den Einsatz inultrakurz-gepulsten Scheibenlasersystemen zu untersuchen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> guten thermischenEigenschaften wird bisher vor allem Ytterbium-dotiertes Yttrium Aluminium Gr<strong>an</strong>at (Yb:YAG)kommerziell als laseraktives Material eingesetzt. Da für die Erzeugung ultrakurzer Pulse neben<strong>der</strong> hohen Wärmeleitfähigkeit auch eine große Verstärkungsb<strong>an</strong>dbreite <strong>und</strong> ein großerEmissionsquerschnitt unabdingbar ist, werden aktuell weitere Ytterbium-dotierte Materialien inBetracht gezogen <strong>und</strong> auf <strong>der</strong>en Eignung für das Scheibenlaserkonzept geprüft. DieseMaterialien werden sowohl theoretisch durch Simulationen <strong>und</strong> Modellierungen als auchexperimentell im Dauerstrich- <strong>und</strong> im Modengekoppelten Betrieb untersucht.Hierbei konnte unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em ein passiv modengekoppelter Scheibenlaser mit demlaseraktiven Material Yb:Sc 2SiO 5 (Yb:SSO) umgesetzt werden. Bei einer mittlerenAusg<strong>an</strong>gsleistung von 28 W wurde eine Pulsdauer von 300 fs bei einer Repetitionsrate von27 MHz erzielt [1]. Desweiteren wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut d’Optique <strong>der</strong>Université Paris Sud mit dem vielversprechenden Laserkristall Yb:CALGO ein passivmodengekoppelter Scheibenlaser mit einer mittlere Ausg<strong>an</strong>gsleistung von 20 W <strong>und</strong> einerPulsdauer von 197 fs bei einer Repetitionsrate von 23 MHz realisiert [2].Weitere Experimente mit den vielversprechenden Laserkristallen wie z.B. Yb:Lu 2O 3, Yb:CaF 2<strong>und</strong> Yb:YAB sind bereits in Bearbeitung <strong>und</strong> werden in naher Zukunft die Tauglichkeit für ihrenEinsatz in ultrakurz-gepulsten Scheibenlasern zeigen.88


ThemaG13: Schnelle Sc<strong>an</strong>ner für die fertigungstechnische Umsetzung<strong>der</strong> Leistungsparameter künftiger UKP-OszillatorenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Ing. Michael EckerleThesis Committee: Prof. Dr. phil. nat. habil. Thomas Graf (IfSW)Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Berroth (INT)Projektbeginn: 01.01.<strong>2012</strong>E-Mail:michael.eckerle@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungZusätzlich zu einer hohen Bearbeitungseffizienz <strong>und</strong> zur besseren Bearbeitungsqualitätermöglicht die laserbasierte Materialbearbeitung die Verwendung von Materialien <strong>und</strong> dieAnwendung von Prozessen, die mit den konventionellen Verfahren nicht realisierbar sind. Indiesem Zusammenh<strong>an</strong>g stellen kommende Anwendungen mit Ultrakurzpuls-Lasern neueHerausfor<strong>der</strong>ungen für das Sc<strong>an</strong>nersystem dar. Durch die zunehmend höherenRepetitionsraten neuer UKP-Lasersysteme ist es hierbei wünschenswert, jeden einzelnenLaserpuls auf dem Werkstück auflösen zu können, um eine zu große Wärmeakkumulation zuvermeiden. Dazu muss <strong>der</strong> Laserstrahl mit Geschwindigkeiten bis zu 1000 m/s auf demWerkstück verfahren werden.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist die Untersuchung verschiedener Sc<strong>an</strong>nerkonzepte, die dietechnischen Grenzen heutiger mech<strong>an</strong>ischer Systeme überwinden. Neben neuenmech<strong>an</strong>ischen <strong>und</strong> elektro-mech<strong>an</strong>ischen Systemen sind vor allem elektro-optische <strong>und</strong>hybride Ansätze zu verfolgen.In einem ersten Schritt gilt es, die Einsetzbarkeit von KTN (Kalium T<strong>an</strong>tal Niobat) zuuntersuchen, einem Kristall mit einem extrem großen elektro-optischen Koeffizienten. KTNwurde kürzlich durch die Entdeckung eines neuartigen elektro-optischen Effekts großeAufmerksamkeit zuteil.3.8. Cluster H – Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> ProduktionClusterdirektor:E-Mail:Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult.Engelbert Westkämperengelbert.westkämper@gsame.uni-stuttgart.deDas Cluster "Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> Produktion" erforscht Methoden <strong>und</strong> Konzepte, die auf l<strong>an</strong>geSicht ökonomische, ökologische <strong>und</strong> gesellschaftspolitische Aspekte im Unternehmenskontextbetreffen. Da diese jedoch viele Themen umfassen können, hat die <strong>GSaME</strong> im Cluster HSchwerpunkte gesetzt. So werden zum einen Geschäftsmodelle zur Steigerung <strong>der</strong>Ressourceneffizienz <strong>und</strong> zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en Strategien für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen zumnachhaltigen Wirtschaften untersucht. Die Interdisziplinarität hat sich dabei bewährt. BeideThemen werden zunächst br<strong>an</strong>chenbezogen untersucht, bieten jedoch das Potenzial auch aufProblemstellungen außerhalb des <strong>Forschung</strong>sschwerpunktes <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt werden zu können.<strong>2012</strong> wurden keine neuen <strong>Forschung</strong>sthemen im Cluster H begonnen.89


Ein methodengeleitetes Vorgehen, welches die Komplexität <strong>und</strong> die Vielfältigkeit vonThemenstellungen im Bereich Nachhaltigkeit berücksichtigt, ist dabei wichtig. Die von denDoktor<strong>an</strong>den in den <strong>Forschung</strong>sprojekten erworbene Methodenkompetenz im BereichFallstudien <strong>und</strong> Interviews wurde in einem Methodenworkshop mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Doktor<strong>an</strong>dengeteilt.Barbara Seeberg gestaltete zudem Inhalte <strong>der</strong> im April <strong>2012</strong> stattgef<strong>und</strong>enen Summer Schoolmit, die über das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsför<strong>der</strong>ung fin<strong>an</strong>ziert wurde.Diese bot 15 chinesischen <strong>und</strong> mehr als 20 deutschen Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Wissenüber „Adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing Systems - die Fabrik <strong>der</strong> nächsten Generation“ zu erweitern<strong>und</strong> ermöglichte einen intensiven interkulturellen Austausch (ein eigener Bericht liegt vor).Max Regenfel<strong>der</strong> ist Mitglied <strong>der</strong> Arbeitskreise Abfall/Rohstoff <strong>und</strong> Nachhaltigkeit <strong>der</strong>Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Mitglied im Ausschuss <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 2343'Recycling elektr(on)ischer Geräte'. Bei dieser hat er vor allem zum ökonomischen Teil desEnde <strong>2012</strong> fertiggestellten Blattes ReUse beigetragen. Max Regenfel<strong>der</strong> beteiligt sich <strong>an</strong> denFallstudien 'ICT ReUse Networks' <strong>und</strong> 'Automotive' des EU-geför<strong>der</strong>ten Projekts ZeroWIN('Towards ZeroWaste in Industrial Networks'). Doktor<strong>an</strong>denkolloquien zubeiden <strong>Forschung</strong>sthemen f<strong>an</strong>den laufend vor unterschiedlichem Publikum statt.Zusammenfassung des <strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>des des ClustersThemen Gesamt DFG Industrielaufende 2 2 -offene - - -Tabelle mit Übersicht <strong>der</strong> aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen des ClustersNr. <strong>Forschung</strong>sthema <strong>Status</strong>* Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerH2H490Stakehol<strong>der</strong>integration inNutzungssysteme einerindustriellen ÖkologieIntegration von produkt<strong>und</strong>prozessorientiertenAnsätzen alsg<strong>an</strong>zheitliches Konzepteiner industriellen Ökologie* Keine Verän<strong>der</strong>ungen <strong>2012</strong>BearbeitungBearbeitungBarbaraSeebergMaxRegenfel<strong>der</strong>DFGDFGProf. ZahnProf.WestkämperIm Cluster H werden zwei Doktor<strong>an</strong>den betreut. Beide Doktor<strong>an</strong>den werden ihre<strong>Forschung</strong>sarbeiten wie gepl<strong>an</strong>t in 2013 abschließen.Die laufenden <strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Promotionsarbeiten des Clusters konnten vor allem imHinblick auf die ökologischen Grenzen <strong>der</strong> industriellen Produktion wesentliche Beiträge zurFrage leisten, wie Unternehmen ihre absolute Umweltperform<strong>an</strong>ce bewerten können. Mit <strong>der</strong>hierbei entworfenen Maßzahl einer „Ecological Allow<strong>an</strong>ce“ ist es möglich, klare Aussagen über


die ökologische Sinnhaftigkeit von Produkten sowie über ihren gesamten Lebenszyklusbezüglich ihrer CO 2-Bil<strong>an</strong>z zu treffen. Diese neue Metrik wurde in einer Szenario<strong>an</strong>alyse <strong>der</strong>deutschen Automobilindustrie erfolgreich <strong>an</strong>gewendet Zur Umsetzung vonNachhaltigkeitskonzepten werden zudem Geschäftsmodellinnovationen nötig, um Recycling<strong>und</strong> ReUse von Produkten ökonomisch sinnvoll <strong>an</strong>wenden zu können. Vor allem dieWie<strong>der</strong>verwertung <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>nutzung von Produkten stellt eine <strong>der</strong> großen zukünftigenNachhaltigkeitsherausfor<strong>der</strong>ungen dar. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist die Gremienarbeit des<strong>GSaME</strong>-Doktor<strong>an</strong>den Max Regenfel<strong>der</strong> als eine praxisrelev<strong>an</strong>te Umsetzung einesnachhaltigen Wirtschaftens zu sehen.Das zweite Promotionsprojekt von Barbara Seeberg fokussiert vor allem auf dieM<strong>an</strong>agementimplikationen für eine erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeits<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungenfür KMUs. Insbeson<strong>der</strong>e klein- <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen leisten im Rahmen <strong>der</strong>industriellen Produktion einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung von Nachhaltigkeit. DieAnfor<strong>der</strong>ungen, die damit einhergehen, sind für größere Unternehmen weitgehend erforscht<strong>und</strong> erarbeitet. Insbeson<strong>der</strong>e für KMU fehlen jedoch noch Erkenntnisse darüber, wieNachhaltigkeit zweckmäßig <strong>und</strong> effizient umgesetzt werden k<strong>an</strong>n. Durch eine breit <strong>an</strong>gelegtequalitative Studie - zusammen mit mehr als 10 Interviewpartnern aus klein- <strong>und</strong>mittelständischen Unternehmen <strong>der</strong> Industrieregion Baden-Württemberg - wird die aufgezeigteLücke im Rahmen des Promotionsprojekts von Frau Seeberg erfolgreich geschlossen.Die im Cluster H durchgeführten <strong>Forschung</strong>sarbeiten werden durch ein clusterspezifischesAusbildungsprogramm in enger Kooperation mit dem <strong>Forschung</strong>scluster D unterstützt. Hierbeikonnten vor allem wesentliche Beiträge zur Deutsch-Chinesischen Summer School erbrachtwerden.Publikationen <strong>und</strong> Tagungsbeiträge sind in Abschnitt 9 aufgeführt.<strong>Forschung</strong>sst<strong>an</strong>d ausgewählter Projekte in Cluster HThemaH4: Integration von produkt- <strong>und</strong> prozessorientierten Ansätzenals g<strong>an</strong>zheitliches Konzept einer industriellen ÖkologieDoktor<strong>an</strong>d:Dipl. oec. Maximili<strong>an</strong> Regenfel<strong>der</strong>Thesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.2010E-Mail:max.regenfel<strong>der</strong>@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungGeschäftsmodelle für die Grenzen des Wachstums – Ein Geschäftsmodellkonzept fürhochwertiges Recycling <strong>und</strong> Re-useProdukte aus Recyclingmaterial o<strong>der</strong> mit einem Wie<strong>der</strong>verwendungs<strong>an</strong>satz herzustellen, trägtzur effizienteren Nutzung natürlicher Ressourcen bei. Materialien <strong>und</strong> ihr Wert werden längerim industriellen Kreislauf gehalten bzw. erhalten. Dies ist ein Beitrag zu öko-effektivemWirtschaften <strong>und</strong> geht über inkrementelle Effizienzsteigerungen hinaus. Recycling- <strong>und</strong> Re-91


Use-Ansätze stellen komplexe, nicht nur rein technische Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> Unternehmen <strong>und</strong>können Än<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> bestehenden Geschäftsmodellen erfor<strong>der</strong>n.Geschäftsmodellkonzepte sind ein M<strong>an</strong>agementinstrument um Geschäftsmodelle abzubilden<strong>und</strong> zu rekonfigurieren. Sie dienen <strong>der</strong> Strategieumsetzung <strong>und</strong> Komplexitätsh<strong>an</strong>dhabung.Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojekts ist, die Umsetzung von Recycling- <strong>und</strong> Re-Use-Ansätzen in diePraxis mit einem geeigneten M<strong>an</strong>agementinstrument zu unterstützen. Hierzu wird ein neuesGeschäftsmodellkonzept entwickelt, das die Spezifika <strong>der</strong> beiden Ansätze berücksichtigt. Dasaus bestehen<strong>der</strong> Theorie abgeleitete Konzept wird mit zwei empirischen Fallstudien <strong>an</strong> <strong>der</strong>Unternehmenspraxis validiert. Neu ist, dass das Konzept produktorientiert ist: Ausgehenddavon, was für ein gegebenes Produkt die ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch vorteilhaftigsteProduktionsweise ist, ist das Geschäftsmodellkonzept weiter zu konfigurieren. Außerdemwerden Produkt, Absatzmarkt <strong>und</strong> Beschaffung betreffende Eigenschaften sowieAnfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> unternehmensinterne Ressourcen herausgearbeitet. Diese setzen dieVorbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung. Aufbauend auf dem neuenGeschäftsmodellkonzept wird ein Leitfaden zur groben ökonomischen <strong>und</strong> ökologischenPotenzialabschätzung von Re-Use- <strong>und</strong> Recycling-Ansätzen erstellt, um in großen Mehr-Produkt-Unternehmen geeignete Produkte <strong>und</strong> Produktkomponenten für die beiden Ansätzeidentifizieren zu können.ThemaH2: Stakehol<strong>der</strong>integration in Nutzungssysteme einerindustriellen ÖkologieDoktor<strong>an</strong>din:Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) MBA Barbara SeebergThesis Committee: Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 15.10.2009E-Mail:barbara.seeberg@gsame.uni-stuttgart.deZusammenfassungNachhaltigkeit in klein- <strong>und</strong> mittelständischen KMUsNachhaltigkeit ist ein häufig diskutiertes Konzept in Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft. Dabeiist eine genaue Definition schwierig, die Anwendungsgebiete sind nur unzureichendabgegrenzt <strong>und</strong> die Implikationen für nachhaltiges Wirtschaften gestalten sich vielfältig.Unternehmen stehen in einem beson<strong>der</strong>en Fokus. Sie produzieren Güter <strong>und</strong> beeinflussendabei ihre Umwelt. Bisherige Studien im Bereich Nachhaltigkeit konzentrieren sich häufig aufUnternehmen allgemein o<strong>der</strong> auf internationale Konzerne. Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen(KMU) werden dabei selten näher betrachtet.Dieses <strong>Forschung</strong>sprojekt verfolgt drei Ziele:1. Das Verständnis von Nachhaltigkeit in kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen (KMU) zuuntersuchen,2. die Stakehol<strong>der</strong>theorie auf KMU auszuweiten <strong>und</strong>92


3. Strategieimplikationen daraus abzuleiten.Es wurden 12 Geschäftsführer von KMU mittels fokussierter, leitfadengestützter Interviewsbefragt. Die <strong>Ergebnisse</strong> werden in einer Strategiematrix zusammengefasst, die 15 einfacheRegeln zum nachhaltigen Wirtschaften für KMU aufzeigt. Diese erfüllt den Anspruch <strong>der</strong>Nachhaltigkeit für KMU als auch das Nachhaltigkeitsverständnis von Politik <strong>und</strong> Wissenschaft.4. DissertationenNr. <strong>Forschung</strong>sthema Dissertation Doktor<strong>an</strong>d/in Fin<strong>an</strong>zierung ErstbetreuerF6C5G4D2D8Diversity in <strong>der</strong>ProduktentwicklungWerkzeugintegrierteoptische Sensorik zurOnlinemessung vonWerkstücken <strong>und</strong>BearbeitungswerkzeugenIntegration von Sensorik<strong>und</strong> Modellierungs<strong>an</strong>sätzenfür die thermokinetischeBeschichtungDatenverwaltung <strong>und</strong>Informationsbereitstellungin <strong>der</strong> EchtzeitfabrikCollaborative Systems: einsystemtheoretischer Ansatzfür interorg<strong>an</strong>isationaleBeziehungen<strong>2012</strong><strong>2012</strong><strong>2012</strong><strong>2012</strong><strong>2012</strong>Ehrenm<strong>an</strong>n,SteffenFleischle,DavidFlorist<strong>an</strong>-Zubieta, Miri<strong>an</strong>MinguezCortes, JorgeNeum<strong>an</strong>n,DonaldDFGDFGDFGDFGDAADProf. SpathProf. OstenProf. GadowProf.Mitsch<strong>an</strong>gProf. ZahnA2* New Taylorism 2011 Lukas Scheiber DFG Prof. ZahnA4*C3*Entwicklung einesadaptivenProduktionskonzepts fürkürzer werdendeProduktlebenszyklen in <strong>der</strong>AutomobilindustrieProzessoptimierung fürSchichtverb<strong>und</strong>bauteiledurch Simulation vonStrömungsvorgängen bei<strong>der</strong> thermokinetischenBeschichtung* Dissertationen 2010/112011 Löffler, Carina AUDI AG2010Dongmo,EstherDFGProf.WestkämperProf. Gadow93


Cluster C – Material- <strong>und</strong> ProzessengineeringThemaC5: Werkzeugintegrierte optische Sensorik zur Onlinemessungvon Werkstücken <strong>und</strong> BearbeitungswerkzeugenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl. -Ing. David FleischleThesis Committee: Prof. Dr. sc. nat. Wolfg<strong>an</strong>g Osten (ITO)Prof. Dr. Dr. h. c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr. rer. nat. Thomas Ertl (VIS)Projektbeginn: 01.04.2008Dissertationsthema:Konzepte <strong>und</strong> Implementierungen für die prozessnahe Integration optischer SensorenZusammenfassung:Die industrielle Produktion, vor allem die Produktion von hochwertigen Gütern <strong>und</strong> Anlagen,stellt in Deutschl<strong>an</strong>d einen wichtigen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg auf dem Weltmarktdar. Um die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich zu sichern, ist es notwendig,ständig bessere Produkte zu entwickeln. Dies bedeutet sowohl Innovation bei <strong>der</strong>Produktentwicklung als auch eine Verbesserung <strong>der</strong> Produktqualität. Um die gefor<strong>der</strong>teQualität mit hoher Zuverlässigkeit erzeugen zu können, sind Maßnahmen zur Überwachung<strong>der</strong> Fertigung <strong>und</strong> des Fertigungsergebnisses unabdingbar. Dafür sind kurze Prüfintervallenmöglichst nahe <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bearbeitungsstelle notwendig.Optische Sensoren sind für eine schnelle <strong>und</strong> zerstörungsfreie Überprüfung von Objektengeeignet. Trotzdem ist <strong>der</strong>en Verbreitung noch relativ gering <strong>und</strong> im Allgemeinen wird nichtdas gesamte Potenzial dieser Messgeräte für die Überwachung <strong>der</strong> Fertigung ausgenutzt. Vorallem aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> schnellen <strong>und</strong> berührungslosen Messung sind optische Sensoren bestensfür eine lückenlose Überprüfung <strong>der</strong> Produktionsergebnisse geeignet. Im Allgemeinen ist bisheute eine zuverlässige Messung aber nur in einer sehr genau spezifizierten Messumgebungmöglich, da Einflüsse aus <strong>der</strong> Umgebung das Messsignal beeinflussen.Eine fertigungsnahe Umsetzung einer lückenlosen Überwachung ist aus diesem Gr<strong>und</strong> mitoptischen Sensoren bisher nur in Einzelfällen möglich. Um diese Problemstellung lösen zukönnen, wird ein theoretischer Ansatz entwickelt, mit Hilfe dessen eine Untersuchung <strong>der</strong>Auswirklungen von Störgrößen auf die Messergebnisse durchgeführt werden k<strong>an</strong>n. Dafür wirdein Simulationsmodell beschrieben, mit dem die Signalentstehung für ein optisches System,unter Berücksichtigung des Messobjektes sowie <strong>der</strong> Einflüsse aus <strong>der</strong> Fertigungsumgebung,<strong>an</strong>alysiert werden k<strong>an</strong>n. Mit diesem Werkzeug ist es möglich, die Zuverlässigkeit einerÜberwachungslösung bereits vor <strong>der</strong> Implementierung abzuschätzen <strong>und</strong> kritischeEinflussgrößen zu erkennen. Abschließend wird <strong>an</strong> zwei Beispielen die Vorgehensweise zurUmsetzung einer prozessnahen Überwachung vorgestellt.94


Cluster D – Netzwerke in <strong>der</strong> ProduktionThemaD2: Datenverwaltung <strong>und</strong> Informationsbereitstellung in <strong>der</strong>EchtzeitfabrikDoktor<strong>an</strong>d:M. Sc. Jorge Minguez CortésThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Projektbeginn: 01.04.2008Dissertationsthema:A Service-oriented Integration Platform for Flexible Information Provisioning in the Real-timeFactoryZusammenfassung:In heutigen turbulenten Szenarien müssen produzierende Unternehmen sowohl die Gestaltungvon ihren technischen Prozessen <strong>und</strong> Ressourcen als auch die herzustellenden Produkte<strong>an</strong> die sich ständig verän<strong>der</strong>nden Geschäftsbedingungen <strong>an</strong>passen. In diesem Umfeldgewinnt <strong>der</strong> Einsatz digitaler Werkzeuge zunehmend <strong>an</strong> Bedeutung. Um diese Anpassungschnell <strong>und</strong> effektiv realisieren zu können, ist eine Wissensm<strong>an</strong>agement-Strategie not-wendig,<strong>der</strong>en Umsetzung fähig ist, eine Ist-Analyse <strong>der</strong> laufenden Produktion durchzu-führen. DieAuswertung von Produktionsdaten ermöglicht d<strong>an</strong>n Wissen aus <strong>der</strong> realen Fabrik zuextrahieren, um später, durch einen kontinuierlichen Simulationsprozess, einen optimalenAblauf <strong>der</strong> Produktion zu erreichen. Hierfür spielt die intelligente Speicherung vonProduktionsereignissen eine entscheidende Rolle, da <strong>der</strong> Zusammenh<strong>an</strong>g zwischenverschiedenen Ereignissen den Kontext in einem Produktionsumfeld zu einem bestimmtenZeitpunkt abbildet. Um relev<strong>an</strong>te Ereignisse für die Produktion zu erkennen, ist eineInformationsbeschaffung in Echtzeit durch die Steuerung relev<strong>an</strong>ter Ereignisse erfor<strong>der</strong>lich.Die Datenverwaltung in <strong>der</strong> Fabrik setzt auf Informationsflüsse, die auf verschiedene Systemezugreifen. Diese Informationsflüsse werden durch Datenbearbeitungsprozesse gesteuert, diedie unterschiedlichen Informationssysteme verknüpfen. Das Problem in vielen Unternehmenliegt darin, dass die meisten digitalen Werkzeuge sehr heterogene Insellö-sungen sind. Diesstellt für die Verknüpfung von Systemen eine gewaltige Herausfor<strong>der</strong>ung dar, da m<strong>an</strong>gelndeSchnittstellenkompatibilität den Datenaustausch zwischen Einzel<strong>an</strong>-wendungen erschwert<strong>und</strong> den Aufw<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Integration neuer Systeme mit bereits vor-h<strong>an</strong>denen erhöht. Häufigwerden Einzellösungen durch individuelle Anpassungen für die Kopplung digitaler Werkzeugeeingesetzt. Solche Ansätze basieren auf einer starren Integra-tion, die kurzfristige Lösungenschafft. Allerdings lassen sie sich meist nur aufwendig er-weitern <strong>und</strong> än<strong>der</strong>n. Dies führt zuhohen Entwicklungs- <strong>und</strong> Wartungskosten, bedingt durch die Komplexität <strong>und</strong> dieUnzuverlässigkeit einer starren Vernetzung. Aus diesen Gründen ist bei <strong>der</strong> Integration vonunterschiedlichen Informationssystemen ein bestimmter Grad <strong>an</strong> Flexibilität notwendig. Nurmit <strong>der</strong> Unterstützung von <strong>der</strong> „richtigen“ Infrastruktur können die Informationsflüsse sogesteuert werden, dass diese Flexibilität gewährleistet ist. Damit ist eine effektive Anpassung<strong>der</strong> systemübergreifenden informationstechnischen Prozesse möglich.95


Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Integrations<strong>an</strong>satz vorgestellt, <strong>der</strong>, auf dem Konzept <strong>der</strong>Serviceorientierten Architektur (SOA) basierend, die Problematik <strong>der</strong> Umsetzung einer flexiblenIntegration adressiert. Die Verbindung zwischen IT-Systemen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Integrationsplattformwird über servicebasierte st<strong>an</strong>dardisierte Schnittstellen hergestellt. Diese Plattform wird alsM<strong>an</strong>ufacturing Service Bus (MSB) bezeichnet. Die funktionalen Eigenschaften <strong>und</strong> Vorteiledieser Plattform werden im Rahmen <strong>der</strong> Integration von Produktionssystemen in <strong>der</strong> Lernfabrikfür adv<strong>an</strong>ced Industrial Engineering (aIE) am Institut für Industrielle Fertigung <strong>und</strong>Fabrikbetrieb (IFF) <strong>der</strong> Universität Stuttgart aufgezeigt.Die bereits erzielten <strong>Ergebnisse</strong> in den <strong>Forschung</strong>sbereichen zur agilen <strong>und</strong> skalierbarenTurbulenzbeh<strong>an</strong>dlung zeigen, dass Kommunikations- <strong>und</strong> Integrationstechnologien dazubeitragen, die W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit <strong>der</strong> produzierenden Unternehmen zu unterstützen. Jedochmuss ein flexibler Integrations<strong>an</strong>satz die schnelle Anpassung von Integrations-prozessenermöglichen, um die gewünschte W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit <strong>der</strong> Produktion gewähr-leisten zukönnen. Dabei stellt sich die Frage, durch welche Methoden die in <strong>der</strong> Fabrik laufenden,systemübergreifenden Informationsflüsse effektiv <strong>und</strong> effizient <strong>an</strong>gepasst werden können.Diese Arbeit befasst sich mit <strong>der</strong> Kernfrage <strong>der</strong> Umsetzung von W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit aufinformationstechnischen Ressourcen <strong>der</strong> realen Fabrik. Diese <strong>und</strong> weitere Fragen zumoptimalen Ablauf von Datenverarbeitungs- <strong>und</strong> Anpassungsprozessen werden in <strong>der</strong> Dissertationerörtert. Nachfolgend werden die Prinzipien <strong>der</strong> Anwendungsintegration <strong>und</strong> <strong>der</strong>Serviceorientierung vorgestellt, die als Leitfaden einer erfolgreichen Umsetzung w<strong>an</strong>dlungsfähigerinformationstechnischen Strukturen dienen. Anschließend wird <strong>der</strong> M<strong>an</strong>ufacturingService Bus als Lösungs<strong>an</strong>satz vorgestellt, <strong>der</strong> die <strong>an</strong>gesprochenen Herausfor<strong>der</strong>ungen ineinem heterogenen <strong>und</strong> sich ständig verän<strong>der</strong>nden Produktionsumfeld adressiert. DieseZusammenfassung schließt mit einem kurzen Fazit <strong>und</strong> einem Ausblick auf möglicheFolgearbeiten.Anwendungsintegration <strong>und</strong> Serviceorientierung:Serviceorientierte Architektur (engl. Service-oriented Architecture, SOA) ist ein Systemarchitekturkonzeptfür die Strukturierung <strong>und</strong> Bereitstellung von Diensten. Dienste sind gekapselteSoftware-Komponenten mit einer wohldefinierten Schnittstelle, die plattformunabhängigsind, die in einem Verzeichnis registriert sind <strong>und</strong> bei Bedarf benutzt werden können. DieseEigenschaften zeichnen SOA mit zwei wichtigen Prinzipien aus: lose Kopplung <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>verwendbarkeit.Auch wegen diesen Prinzipien wird das SOA-Paradigma immer häufiger aufGeschäftsebene diskutiert <strong>und</strong> eingesetzt.Dienste können interagieren ohne Anfor<strong>der</strong>ung <strong>an</strong> spezifische Vorkenntnisse über die jeweiligeImplementierung. Somit hat eine Än<strong>der</strong>ung nur eine lokale Auswirkung. Bei einerengen Kopplung erfor<strong>der</strong>t die Än<strong>der</strong>ung einer Komponente zusätzlich die Anpassunggekoppelter Komponenten. Die Komplexität eines solchen Ansatzes im Produktionsumfeldendet letztendlich in l<strong>an</strong>gen Entwicklungszeiten <strong>und</strong> gewaltigen Integrationsaufwänden. BeiSOA h<strong>an</strong>delt es sich um eine Struktur, welche die Komplexität <strong>der</strong> einzelnen Anwendungenhinter den st<strong>an</strong>dardisierten Schnittstellen verbirgt. Das Potenzial liegt in <strong>der</strong> Ermöglichung <strong>der</strong>Umsetzung einer flexiblen Unternehmens<strong>an</strong>wendungsintegration.Implementierte Dienste mit einer bestimmten Funktionalität werden in einer sogen<strong>an</strong>ntenServiceregistry von Service<strong>an</strong>bietern registriert. Dort können Dienste von Servicekonsumentengef<strong>und</strong>en werden, die <strong>an</strong>schließend den Dienst benutzen <strong>und</strong> ausführen. DieserMech<strong>an</strong>ismus ist als SOA-Dreieck bek<strong>an</strong>nt <strong>und</strong> trägt dazu bei, bestehende Dienste einfach96


wie<strong>der</strong>verwenden zu können. Das Potenzial für produzierende Unternehmen ist hierbei diel<strong>an</strong>gfristige Kostensenkung in <strong>der</strong> Entwicklung von Punkt-zu-Punkt Verbindungen sowie dasErreichen einer höheren Flexibilität <strong>der</strong> Geschäftsprozesse durch Wie<strong>der</strong>verwendungbestehen<strong>der</strong> Services, was für Unternehmen im heutigen Geschäftsumfeld von großerBedeutung ist.Webservices werden bei <strong>der</strong> Implementierung von SOA am häufigsten eingesetzt, da sie einensehr hohen St<strong>an</strong>dardisierungsgrad aufweisen. Webservices basieren auf XML-St<strong>an</strong>dards, diedie Identifizierung <strong>und</strong> Registrierung von Diensten ermöglichen. Darüber hin-aus wird dieInteraktion mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Diensten unter <strong>der</strong> Verwendung von XML-Nachrichten über Internet-Protokolle als Kommunikationsk<strong>an</strong>al unterstützt.Die Problematik <strong>der</strong> Schnittstellenkompatibilität von den verschiedenen IT-Systemen in einemProduktionsumfeld stellt sich als größte Herausfor<strong>der</strong>ung für die Umsetzung einesg<strong>an</strong>zheitlichen Lösungs<strong>an</strong>satzes dar. Die SOA-Prinzipien Lose-Kopplung <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>verwendbarkeitkönnen nur in einer Architektur umgesetzt werden, wenn alle notwendigenSystemfunktionen in gekapselten Diensten zu Verfügung stehen [MJH+09]. Das Ziel <strong>der</strong>Integration gekapselter Services in einer SOA ist, eine höhere Flexibilität <strong>der</strong> Geschäftsprozessedurch die Wie<strong>der</strong>verwendung bestehen<strong>der</strong> Services zu schaffen. Um dieseFlexibilität umzusetzen ist eine Integrationsplattform notwendig, die die Kommunikationzwischen den eingeb<strong>und</strong>enen Diensten ermöglicht.M<strong>an</strong>ufacturing Service Bus:Um die Problematik <strong>der</strong> Schnittstellenkompatibilität zu lösen, wird hier eineIntegrationsplattform vorgestellt, die basierend auf den SOA-Prinzipien, eine flexibleVerknüpfung von verschiedenen Produktions<strong>an</strong>wendungen ermöglicht. Die Verbindungenwerden über den sogen<strong>an</strong>nten ’M<strong>an</strong>ufacturing Service Bus (MSB)’ realisiert [MLJ+10]. DerMSB erweitert das Konzept des ’Enterprise Service Bus (ESB)’ für Produktionsumgebungen.Der ESB bildet eine Kommunikationsinfrastruktur, über die Nachrichten zwischenDienst<strong>an</strong>bieter <strong>und</strong> Dienst-konsumenten ausgetauscht werden können. VerschiedeneKommunikationsprotokolle werden von solch einem Kommunikationsbus unterstützt, <strong>der</strong> auchdie notwendigen Routing- <strong>und</strong> Tr<strong>an</strong>sformationskomponenten enthält. Die internenKomponenten eines ESB werden Integrationsdienste gen<strong>an</strong>nt. Diese können ähnlich wie in<strong>der</strong> Anwendungsl<strong>an</strong>dschaft verteilt sein. Die wichtigsten Integrationsdienste eines ESB sind (i)die Tr<strong>an</strong>sformationsdienste, welche die Unterschiede in den Datenformaten <strong>und</strong>Datenmodellen überbrücken; (ii) <strong>der</strong> Routingdienst, <strong>der</strong> eine Nachricht entgegen nimmt <strong>und</strong>sie nach vordefinierten Routingregeln <strong>an</strong> die entsprechenden Empfänger weiterleitet <strong>und</strong> (iii)<strong>der</strong> Orchestrierungsdienst, <strong>der</strong> nach vordefinierten Prozessmodellen, den Fluss vonNachrichten zwischen Dienstkonsumenten <strong>und</strong> Dienst<strong>an</strong>bietern steuert. EinOrchestrierungsdienst ist in <strong>der</strong> Regel ein ’Workflow M<strong>an</strong>agement System (WfMS)’, <strong>der</strong>Prozesse ausführen k<strong>an</strong>n. Ein Produktionsumfeld k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> in fünf Abstraktionsebenenaufteilen. Der MSB befindet sich in <strong>der</strong> mittleren Ebene <strong>und</strong> stellt einen Routingdienst <strong>und</strong>verschiedene Integrationsdienste zu Verfügung, um Ereignisse von <strong>der</strong> Produktion zu denentsprechenden digitalen Werkzeugen weiterzuleiten. Zusätzlich bietet <strong>der</strong> MSB einenOrchestrierungsdienst <strong>an</strong>, um vordefinierte Abläufe auszuführen. Diese Abläufe können zumBeispiel Reaktionsprozesse sein, die auf spezifische Ereignisse in <strong>der</strong> Produktion reagieren.Ziel dieser Architektur ist die Anpassung <strong>der</strong> Integrationsprozesse in einerProduktionsumgebung. Die zu verbindenden Systeme benötigen dafür eine Dienstschnittstelle,um <strong>an</strong> den MSB <strong>an</strong>geschlossen werden zu können.97


Bei <strong>der</strong> Implementierung einer Erweiterung einer ESB-Infrastruktur für Produktionsumfel<strong>der</strong>müssen die Eigenschaften <strong>der</strong> Kommunikation in einer Produktionsumgebung berücksichtigtwerden. Produktionsprozesse werden in <strong>der</strong> Regel nach Eintreten eines konkreten Ereignisses,Alarms o<strong>der</strong> nach einer Benachrichtigung gestartet. Eine Störung löst z.B. einenReparaturprozess aus o<strong>der</strong> ein K<strong>und</strong>enauftrag startet den Prozess <strong>der</strong> Auftragsbearbeitung.In Produktionsumgebungen ist die Kommunikation also üblicherweise asynchron. DieVerwaltung <strong>und</strong> Automatisierung von ereignisgesteuerten Prozessen spielt eine entscheidendeRolle bei <strong>der</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit eines produzierenden Unternehmens. Die Verbindungzwischen den verschiedenen Informationssystemen im Produktionsumfeld darf nichtnur auf eine reine Datenintegration begrenzt werden, son<strong>der</strong>n muss auch die Integration auf<strong>der</strong> Anwendungs- <strong>und</strong> Prozessebene ermöglichen [MRZ11]. Dies ist die Basis für dieWie<strong>der</strong>verwendbarkeit <strong>der</strong> Prozesse.Um die, in Punkt-zu-Punkt Verbindungen entst<strong>an</strong>dene Komplexität zu reduzieren, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong>einen sogen<strong>an</strong>nten ’Broker’ einsetzen, <strong>der</strong> die direkte Kommunikation zwischen Dienstkonsument<strong>und</strong> Dienst<strong>an</strong>bieter übernimmt. Die Vorteile eines solchen Ansatzes sind dieAbschaffung von Abhängigkeiten zwischen Datenkonsumenten <strong>und</strong> Datenquellen sowie dieReduzierung <strong>der</strong> Anzahl von Verbindungen <strong>und</strong> damit auch <strong>der</strong> Reduzierung vonWartungskosten. Der MSB bietet durch den Routingdienst <strong>und</strong> die Unterstützung von mehrerenKommunikationsprotokollen eine Brokerrolle <strong>an</strong>. Hierfür ist ein g<strong>an</strong>zheitliches Daten-formatnotwendig. Ziel des MSB ist, durch die Bearbeitung <strong>und</strong> das M<strong>an</strong>agement von Ereignissen dieReaktionsfähigkeit zu steigern. Deshalb basiert das MSB-Datenformat auf einemg<strong>an</strong>zheitlichen Ereignisdatenmodel, <strong>der</strong> die Darstellung <strong>und</strong> Bearbeitung von Ereignis-senermöglicht. Dieses Ereignisdatenmodell ist XML-basiert <strong>und</strong> ermöglicht (i) die Model-lierungvon Ereignis-Metadaten, wie zum Beispiel, Ereignis-Typ o<strong>der</strong> Ereignis-Herstellungszeitpunkt;(ii) die Spezifizierung von Routingdaten, nämlich Ereignis-Zielpunkt <strong>und</strong> Ereignis-Quelle <strong>und</strong>(iii) die Modellierung von <strong>an</strong>wendungsspezifischen Ereignisdaten, wie zum BeispielStörungsmeldungen o<strong>der</strong> K<strong>und</strong>enaufträge [MRM+10]. Dieses Datenmodell soll maschineninterpretierbareEreignisse darstellen, da sie <strong>an</strong> den Routingdienst <strong>und</strong> durch die Ereignis-Metadaten automatisch interpretiert <strong>und</strong> weitergeleitet werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde XMLals Modellierungssprache gewählt. Die Interpretation <strong>und</strong> Bearbeitung von Ereignissen wirdim Routingdienst über Ausdrücke einer st<strong>an</strong>dardisierten XML-Abfragesprache durchgeführt.Der Routingdienst bildet den Eing<strong>an</strong>gspunkt im MSB, <strong>der</strong> alle Ereignisse entgegen nimmt <strong>und</strong>weiterleitet [MRR+10]. Zuerst werden die Ereignis-Metadaten durch Ausdrücke <strong>der</strong> XML-Abfragesprache XPath <strong>an</strong>alysiert. Im zweiten Schritt speichert <strong>der</strong> Router-Prozess das Ereignisin einer Datenb<strong>an</strong>k ab, sofern die Registrierung vom Ereignis noch nicht stattgef<strong>und</strong>en hat.Im dritten Schritt, werden die Abhängigkeiten ausgewertet, um zu erkennen, <strong>an</strong> welcheSysteme die Nachricht weitergeleitet werden soll. Diese Abhängigkeiten sind nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>esals Abonnements von Systemen, die für sie wichtige Nachrichten empf<strong>an</strong>gen möchten. DiesesKonzept ist in <strong>der</strong> Literatur auch als ’Publish-Subscribe’ o<strong>der</strong> Datenpropagation bek<strong>an</strong>nt.Im vierten Schritt, werden die Zielsysteme bestimmt <strong>und</strong> abschließend wird eine Nachricht <strong>an</strong>den entsprechenden Dienst weitergeleitet.Der erste Prototyp des MSB wurde in <strong>der</strong> Testumgebung <strong>der</strong> Lernfabrik adv<strong>an</strong>ced IndustrialEngineering realisiert <strong>und</strong> getestet [MRM+10]. Die Testumgebung bietet mit einer digitalenPl<strong>an</strong>ungsumgebung <strong>und</strong> einem realen, w<strong>an</strong>dlungsfähigen Montagesystem alle Fähigkeiten,um auf interne <strong>und</strong> externe Turbulenzen zu reagieren. In verschiedenen Studien wurdeninterne Turbulenzen wie ein Ressourcenausfall o<strong>der</strong> externe Turbulenzen wie Än<strong>der</strong>ungen beiden K<strong>und</strong>enaufträgen als relev<strong>an</strong>te Turbulenzen für Unternehmen identifiziert.98


Umsetzung w<strong>an</strong>dlungsfähiger informationstechnischer Prozesse:Informationstechnische Systeme <strong>und</strong> Prozesse sind auch Fabrikressourcen, die als sich verän<strong>der</strong>ndeStrukturen betrachtet werden können. Ein produzierendes Unternehmen muss imIT-Bereich sowohl Services als auch Integrationsprozesse unter kontinuierlicher Überwachung<strong>und</strong> Anpassung ausführen [MSM+11]. Die Überwachung <strong>und</strong> Steuerung vonServices <strong>und</strong> g<strong>an</strong>zheitlichen Prozessen bildet ein Lebenszykluskonzept, welches unter demDach <strong>der</strong> IT-Govern<strong>an</strong>ce im Unternehmen betrachtet wird. Im turbulenten Umfeld ist fürproduzierende Unternehmen extrem wichtig, alle ihre IT-Ressourcen unter kontinuierlicheÜberwachung zu stellen <strong>und</strong> entsprechende Anpassungen schnellstmöglich durchzuführen.Dies stellt die zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Umsetzung w<strong>an</strong>dlungsfähiger informationstechnischerProzesse dar. Die Bereitstellung aller notwendigen Kontextinformationen,über die in <strong>der</strong> Fabrik installierten Services, erfolgt über ein Service-Repository, das dieAnalyse- <strong>und</strong> Anpassungsmethoden für Integrationsprozesse zur Verfügung stellt. DiesesRepository umfasst eine sem<strong>an</strong>tische Datenb<strong>an</strong>k für Service-Metadaten (engl. Proven<strong>an</strong>ceawareService Re-pository), die als Service-Verzeichnis mit Suche- <strong>und</strong> Versionierungsfunktionalitäteneingesetzt wird [MNM11]. Die Beson<strong>der</strong>heit beim Service-Repository ist dieSpeicherung von Kontextdaten, die das Wissen über Abhängigkeiten zwischen Fabrikkontext<strong>und</strong> Services darstellt. Die Verbindung zwischen realer Fabrik <strong>und</strong> Service-Repository wurdeüber eine webbasierte Schnittstelle realisiert. Die Integration von Produktionsdaten im Service-Repository besteht aus einer Sequenz von Operatoren, die auf einem datenstrom-basiertenSystem ausgeführt werden. Durch diese Operatoren werden mithilfe einesWissensentdeckungs-Algorithmus Datenströme <strong>an</strong>alysiert <strong>und</strong> in Domainwissen konvertiert.Somit können interpretierbare Daten aus <strong>der</strong> Fabrik in das Repository importiert werden <strong>und</strong>in Echtzeit <strong>an</strong>alysiert werden. Die Verarbeitung solcher Daten stellt einen vorher nicht vorh<strong>an</strong>den,bedeutungsvollen Kontext bereit, <strong>der</strong> durch logische Schlussfolgerungstechnikeneinen besseren Ausblick auf die reale Produktion <strong>an</strong>bietet. Die Nutzung neuerKontextinformationen für die Optimierung <strong>der</strong> IT-Prozesse in <strong>der</strong> laufenden Produktion stelltein großes Potenzial dar.Fazit <strong>und</strong> Ausblick:Zum Validierungszweck wurden verschiedene Anwendungsfälle her<strong>an</strong>gezogen. Mit <strong>der</strong>Erprobung von vier Szenarien in einem echten Produktionsumfeld wurde die Verbesserung<strong>der</strong> Integrationsfähigkeit, Flexibilität <strong>und</strong> Anpassbarkeit von Integrationsprozessen gezeigt.Dies steht im Gegensatz zur bisherigen starren Integration von einzelnen Systemen. Dabeikonnten die Potenziale des serviceorientierten Ansatzes in <strong>der</strong> Verknüpfung von hetero-genenSystemen gezeigt werden, indem sowohl die Integration neuer Systeme als auch dieAnpassung vorh<strong>an</strong>dener Prozesse deutlich vereinfacht wurden. Des Weiteren hat <strong>der</strong> vorgestellteservicebasierte Integrations<strong>an</strong>satz zur Verwaltung <strong>der</strong> IT-Prozesse mit dem MSB alszentrale Integrationsebene in einer ereignisgesteuerten Produktionsumgebung den Nach-weis<strong>der</strong> Funktionalität, <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bewältigung von mehreren Turbulenzen, erbracht. Mit <strong>der</strong>Reduktion <strong>der</strong> aufwendigen <strong>und</strong> kostenintensiven Verknüpfung von Systemen, die einwesentliches Hin<strong>der</strong>nis für den Einsatz <strong>der</strong> Digitalen Fabrik darstellt, können die Potenziale<strong>der</strong> Verbindung zur realen Fabrik leichter erschlossen werden. Gerade die Aktualität <strong>und</strong>Konsistenz <strong>der</strong> Daten in den verschiedenen Systemen sowie die Mehrfachverwendung sinddabei zu nennen. Eine erfolgreiche Umsetzung des vorgestellten Ansatzes über den g<strong>an</strong>zensystemübergreifenden Produktlebenszyklus hinweg bietet vereinfachte Möglichkeiten für dieIntegration von Systemen, die in den Unternehmen bisher als Insellösungen vorh<strong>an</strong>den sind99


[MSM11, SMM11]. Deshalb sind weitere Überlegungen notwendig, diesen Integrations<strong>an</strong>satzim gesamten Produktlebenszyklus zu nutzen, um auf die aktuellen Daten <strong>der</strong> Produktionzuzugreifen [SMS+10]. Es wurde ein Prototyp entwickelt, <strong>der</strong> aufzeigt, wie es in <strong>der</strong> realenFabrik gelingt, eine stetige Adaption umzusetzen [MRM+10, MRR+10]. Der Prototyp stellt eine"technische Intelligenz" dar, die aktuelle Daten in Echtzeit <strong>an</strong> die Produktionspl<strong>an</strong>ungweiterleiten k<strong>an</strong>n. Literatur: s. Dissertation MinguezThemaD8: "Collaborative Systems": ein systemtheoretischer Ansatz fürinterorg<strong>an</strong>isationale BeziehungenDoktor<strong>an</strong>d:Thesis Committee:Projektbeginn: 01.05.2008M. Sc. Donald Neum<strong>an</strong>nProf. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper (<strong>GSaME</strong>)Dissertationsthema:COLLABORATIVE SYSTEMS - A Systems Theoretical Approach to Interorg<strong>an</strong>izationalCollaborative RelationshipsZusammenfassung:In ihren unterschiedlichen Ausprägungsformen gelten kollaborative Netzwerke als diegesellschaftliche Struktur des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts`. Im Mittelpunkt dieser Netzwerke stehen dieInteraktionen zwischen Org<strong>an</strong>isationen, die sogen<strong>an</strong>nten interorg<strong>an</strong>isationalen kollabora-tivenBeziehungen. Diese Beziehungen werden seit nunmehr 50 Jahren unter verschiedenstenSchlagwörtern wie „strategische Alli<strong>an</strong>zen“, „hybride Org<strong>an</strong>isationsformen“ o<strong>der</strong> „kollaborativeSupply Chains“ erforscht. Hierbei wurden unterschiedlichste Vorteile mit den Netzwerkenverb<strong>und</strong>en. Gleichwohl werden dem bestehenden Verständnis von inter-org<strong>an</strong>isationalenkollaborativen Beziehungen in <strong>der</strong> Literatur zahlreiche <strong>Forschung</strong>slücken attestiert.Die vorliegende Arbeit abstrahiert von spezifischen Ausprägungsformen interorg<strong>an</strong>isationalerkollaborativen Beziehungen <strong>und</strong> leistet einen Beitrag zu <strong>der</strong>en Verständnis durch den Fokusauf <strong>der</strong>en Wesen. Basierend auf <strong>der</strong> Kybernetik 2. Ordnung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Systemtheorie wird hierfürein neuartiges theoretisches Modell vorgestellt. Dieses Modell erklärt: a) die org<strong>an</strong>isationaleFunktion dieser Beziehungen, b) <strong>der</strong>en Wesen <strong>und</strong> Struktur, c) <strong>der</strong>en Entstehung <strong>und</strong>Evolution <strong>und</strong> d) die hohe Misserfolgsrate <strong>der</strong> Praxis. Den Voraussetzungen für eine guteTheorie folgend, leistet vorliegende Arbeit nicht nur ihren Teil zum Verständnis von interorg<strong>an</strong>isationalenkollaborativen Beziehungen, son<strong>der</strong>n auch für die <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> Praxis vonKooperationen.100


Cluster F – Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien für die ProduktionThemaF6: Diversity in <strong>der</strong> ProduktentwicklungDoktor<strong>an</strong>din:Thesis Committee:Projektbeginn: 01.05.2008Dipl.-Ing. Steffen Ehrenm<strong>an</strong>nProf. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Prof. em. Dr. Erich Zahn (<strong>GSaME</strong>)Dissertationsthema:Ein M<strong>an</strong>agementmodell zur Unterstützung <strong>der</strong> frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung immultikulturellen Kontext – Diversität in <strong>der</strong> ProduktentwicklungZusammenfassung:Zunehmend dezentrale Entwicklungsaktivitäten sowie die Verschiebung des Kerns <strong>der</strong>Wertschöpfung im Innovationsgeschehen hin zu <strong>an</strong>wendungsnahen Bereichen stellen aktuelleHerausfor<strong>der</strong>ungen für Unternehmen dar. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> gesteigerten Internationalisierung von<strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten gewinnt die Fähigkeit von Unternehmen,Innovationen in einer kulturell diversen Zusammenarbeit zu generieren, immer stärker <strong>an</strong>Bedeutung. Den frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung kommt dabei eine Schlüsselfunktionzu, da hier die größte Möglichkeit zur Einflussnahme besteht <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stein für denspäteren Entwicklungserfolg gelegt wird. Das Ziel <strong>der</strong> Arbeit war die Entwicklung einesM<strong>an</strong>agementmodells, welches die Aktivitäten innerhalb <strong>der</strong> frühen Phasen <strong>der</strong>Produktentwicklung im multikulturellen Kontext unterstützt. Dazu wurden mehrere Teilzieleverfolgt: Darstellung des generellen Nutzens von Diversität bei den Aktivitäten im Rahmen <strong>der</strong>Produktentwicklung. Konkretisierung des Zusammenh<strong>an</strong>gs zwischen Kultur <strong>und</strong> denbenötigten Fähigkeiten bezüglich <strong>der</strong> Aktivitäten in den frühen Phasen <strong>der</strong>Produktentwicklung. Identifizieren des potenziellen Nutzens von kultureller Diversität in denfrühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung. Darstellung <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen aufgr<strong>und</strong>kultureller Unterschiede in <strong>der</strong> kulturübergreifenden Zusammenarbeit. Kulturelle Unterschiedesowie <strong>der</strong>en Einfluss auf die frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung finden häufig noch immerwenig Aufmerksamkeit in <strong>der</strong> Praxis. Dies führt zu kulturbedingten Konflikten, welche dieLeistung <strong>der</strong> neuen Entwicklungseinrichtungen o<strong>der</strong> Entwicklungspartnerschaften reduzieren.Zusätzlich werden die Innovationspotenziale <strong>der</strong> beteiligten Akteure nicht vollständigerschlossen. Um den Nutzen von Diversität zu erschließen <strong>und</strong> die Herausfor<strong>der</strong>ungen einerkulturell diversen Zusammensetzung besser zu bewältigen, wurde ein g<strong>an</strong>zheitlichesM<strong>an</strong>agementmodell entwickelt. Dieses berücksichtigt neben aufgabenorientierten Aspektenauch personenorientierte Maßnahmen <strong>und</strong> Rahmenbedingungen <strong>und</strong> bezieht kulturelleGesichtspunkte in die Entwicklung von H<strong>an</strong>dlungsmaßnahmen mit ein. DasM<strong>an</strong>agementmodell erlaubt die frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung im multikulturellenKontext g<strong>an</strong>zheitlich zu betrachten <strong>und</strong> innerhalb <strong>der</strong> Perspektiven Aussagen zur Gestaltungvon H<strong>an</strong>dlungsmöglichkeiten zu treffen. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass kulturelleUnterschiede einen relev<strong>an</strong>ten Einfluss auf den Erfolg <strong>der</strong> Produktentwicklungsaktivitäten inden frühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung haben. Indem bei <strong>der</strong> Anwendung desentwickelten M<strong>an</strong>agementmodells die deutsch-indische Zusammenarbeit <strong>an</strong>alysiert <strong>und</strong> die101


eteiligten Akteure aus den Unternehmen integriert wurden, trug dies zu einem besserenVerständnis von kultureller Diversität bei <strong>und</strong> leistete damit einen wertvollen Beitrag zurSensibilisierung <strong>der</strong> Akteure bezüglich kultureller Unterschiede. Durch die Anwendung desM<strong>an</strong>agementmodells konnte gezeigt werden, dass das M<strong>an</strong>agementmodell geeignet ist, diefrühen Phasen <strong>der</strong> Produktentwicklung im multikulturellen Kontext zu unterstützen. Dieentwickelten H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen in den unterschiedlichen Perspektiven desM<strong>an</strong>agementmodells können hierfür einen wertvollen Beitrag leisten.Cluster G – Intelligente ProduktionseinrichtungenThemaG4: Integration von Sensorik <strong>und</strong> Modellierungs<strong>an</strong>sätzen für diethermokinetische BeschichtungDoktor<strong>an</strong>din:Thesis Committee:Projektbeginn: 01.04.2008Dipl.-Ing. Miriam Floristán-ZubietaProf. Dr. Dr. h. c. Rainer Gadow (IFKB)Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm (ISW)Dissertationsthema:Off-line generation of robot trajectories for Thermal Spray processes with respect to heat <strong>an</strong>dmass tr<strong>an</strong>sferZusammenfassung:Thermal spraying processes are characterised by intense heat <strong>an</strong>d mass tr<strong>an</strong>sfer to the substrate.The thermal history of the coating <strong>an</strong>d workpiece in terms of temperature gradients, butalso absolute temperature values, strongly influence the development of residual stress-es inthe composite <strong>an</strong>d its reliability <strong>an</strong>d in-service lifetime. The properties of the resulting coatingcomposite do not depend therefore only on the intrinsic properties of coating <strong>an</strong>d substratematerials, but also on the applied process parameters. Among these, the process kinematics,which define the relative movement between the spray torch <strong>an</strong>d the substrate duringdeposition, are of high relev<strong>an</strong>ce. The spray dist<strong>an</strong>ce, velocity, <strong>an</strong>gle, <strong>an</strong>d spray pathdetermine to a great extent the thermal history on the composite as well as the residual stressdistribution, <strong>an</strong>d they influence coating microstructural features such as void content,roughness or dimensional accuracy. A precise control of the process kinematics is thus requiredfor the production of high quality coatings which fulfil functional <strong>an</strong>d dimensional requirements.Industrial robots are normally used in thermal spraying to guide the spray torch during processing.Although on-line robot programming approaches have been often used in thermalspraying, the increasing dem<strong>an</strong>d of coatings applied on substrates with complex geometrieshas led to the necessity of applying off-line programming tools for robot trajectory pl<strong>an</strong>ning,which support <strong>an</strong> accurate definition of the process kinematics. An appropriate robot trajectoryshould lead to the production of a const<strong>an</strong>t coating thickness with homogeneous microstructureover the substrate surface, but also to <strong>an</strong> adequate thermal guid<strong>an</strong>ce in or<strong>der</strong> to avoidstrong temperature gradients <strong>an</strong>d the development of critical residual stresses.102


In this work, concepts were developed for the pl<strong>an</strong>ning of the robot trajectory for thermalspraying processes, which by controlling the parameters defined by the process kinematics<strong>an</strong>d the related phenomena, like the heat tr<strong>an</strong>sfer to the substrate, lead to a better control ofthe coating properties. Two approaches of off-line programming were consi<strong>der</strong>ed to give solutionto the problem exposed above. A model to minimize the temperature gradients withinthe substrate was developed consi<strong>der</strong>ing the coating of pl<strong>an</strong>ar substrates. The heat tr<strong>an</strong>sferto the substrate during spraying was modelled <strong>an</strong>d used for the optimisation of the spray pathin or<strong>der</strong> to produce low temperature gradients in the composite, which led to reduced residualstresses in the coating. Furthermore, trajectory generation for coating of complex shapedcomponents was regarded as well. For that case, <strong>an</strong> increase in the degrees of free-dom ofthe h<strong>an</strong>dling system was carried out by implementing <strong>an</strong> external rotational axis, whichpositions the substrate during the deposition process <strong>an</strong>d allows maintaining const<strong>an</strong>tkinematic parameters in or<strong>der</strong> to obtain homogeneous coatings. Numerical simulation of theheat tr<strong>an</strong>sfer process during deposition was coupled to the robot programming tools <strong>an</strong>d themodels were validated with experimental work.5. Preise <strong>und</strong> AuszeichnungenFolgende Promovierende wurden <strong>2012</strong> ausgezeichnet:Sechs Nominierte gingen in die Endr<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Auslobung des „H<strong>an</strong>s-Jürgen WarneckeInnovationspreises“ ein. Die Bewerbung „ECO Touch – Tr<strong>an</strong>sparente Elektroden aufKohlenstoff-Basis“ erhielt den 1. Preis (Thomas Ackerm<strong>an</strong>n – Doktor<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong>,Sahakalk<strong>an</strong> – Fraunhofer-IPA <strong>und</strong> Kolaric – Fraunhofer-IPA).Benno Stamp hat gemeinsam mit einem Forscherteam <strong>der</strong> Daimler AG eine neuartigeRecyclingpapierwabenstruktur entwickelt, die durch ein innovatives Fertigungsverfahrenkostengünstige Leichtbauteile für das Automobil ermöglicht. Für diese Arbeit erhielt das Teamden MATERIALICA Award in <strong>der</strong> Kategorie "Best of CO2 Effizienz".Abb. 17: Preis-Verleihung <strong>an</strong> B. Stamp <strong>und</strong> das Forscherteam103


Der Doktor<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong>, Dipl.-Ing Peter Stritt, wurde für seinen Vortrag “New Hot CrackingCriterion for Laser Welding in Close-Edge Position (1003)” auf dem ICALEO (InternationalCongress on Applications of Lasers & Electro-Optics) in Anaheim USA mit dem 1. Platz desStudent Paper Award ausgezeichnet.Abb. 18: Erfolgreicher Preisträger P. StrittDie Doktor<strong>an</strong>den <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong>, Stef<strong>an</strong> Silcher <strong>und</strong> Jorge Minguez sind Mit-Preisträger desBest Student Paper Award Certificate für ihre Publikation auf <strong>der</strong> 14. ICEIS (InternationalConference on Enterprise Information Systems) in Wroclaw, Polen <strong>2012</strong>.Abb. 19:Best Student Paper Award Certificate104


6. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong>akad. Titel, Name Institut <strong>Forschung</strong>sgebietProf. Dr. rer. pol. Dr. h. c.Ulli ArnoldProf. Dr.-Ing.Thomas Bauernh<strong>an</strong>slBWI - Lehrstuhl für ABWL, Investitionsgütermarketing<strong>und</strong> Beschaffungsm<strong>an</strong>agementInstitut für Industrielle Fertigung <strong>und</strong>Fabrikbetrieb (IFF)Beschaffungsm<strong>an</strong>agement,Logistikm<strong>an</strong>agement, Investitionsgüter- <strong>und</strong>Industriegüter-MarketingFabrikbetrieb, FertigungstechnikProf. Dr.-Ing.M<strong>an</strong>fred BerrothProf. Dr.-IngBernd BertscheProf. Dr.-Ing.H<strong>an</strong>sgeorg BinzProf. Dr.Wolfg<strong>an</strong>g BurrProf. Dr.-Ing.Klaus DrechslerProf. Dr. rer. nat.Thomas ErtlProf. Dr. rer. nat. Dr. h. c.Rainer GadowProf. Dr. phil. nat. habil.Thomas GrafProf. Dr.-Ing. Dr. h .c. mult.Uwe HeiselProf. Dr. rer. pol.Georg HerzwurmProf. Dr. rer. pol.H<strong>an</strong>s-Georg KemperInstitut für Elektrische <strong>und</strong> Optische NachrichtentechnikInstitut für MaschinenelementeInstitut für Konstruktionstechnik <strong>und</strong>Technisches DesignBWI - Lehrstuhl für ABWL <strong>Forschung</strong>s-Entwicklungs- <strong>und</strong> Innovationsm<strong>an</strong>agementLehrstuhl für Carbon CompositesTechnische Universität MünchenInstitut für Visualisierung <strong>und</strong> InteraktiveSystemeInstitut für Fertigungstechnologie keramischerBauteileInstitut für StrahlwerkzeugeInstitut für WerkzeugmaschinenBWI - Lehrstuhl für ABWL <strong>und</strong>Wirtschaftsinformatik II(Unternehmenssoftware)BWI - Lehrstuhl für ABWL <strong>und</strong>Wirtschaftsinformatik I(Informationsm<strong>an</strong>agement)Integrierte Schaltungen, Optische NachrichtentechnikAntriebstechnik, CAD, Dichtungstechnik <strong>und</strong>ZuverlässigkeitstechnikAntriebstechnik, methodischeProduktentwicklung, RechnerunterstützteProduktentwicklung (CAE), technisches Design<strong>Forschung</strong>- Entwicklungs- <strong>und</strong>Innovationsm<strong>an</strong>agementLeichtbau, Fertigungstechnik <strong>und</strong>Faserverb<strong>und</strong>werkstoffeVisualisierung, Computergrafik, Mensch-Maschine-KommunikationFertigungstechnologie keramischer Bauteile<strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>werkstoffeLasertechnik in <strong>der</strong> FertigungKonstruktion von Werkzeugmaschinen, Baugruppen<strong>und</strong> WerkzeugenUnternehmenssoftwareUnternehmenssoftwareProf. Dr.-Ing.Peter KlemmInstitut für Steuerungstechnik <strong>der</strong> Werkzeugmaschinen<strong>und</strong> FertigungseinrichtungenCAD/NC-Verfahrenskette, Methoden <strong>und</strong>Software für die Steuerungstechnik <strong>und</strong>SimulationProf. Dr. rer. nat. habil.Paul LeviInstitut für Parallele <strong>und</strong> Verteilte SystemeVerteilte Künstliche IntelligenzProf. Dr. rer. nat.Fr<strong>an</strong>k Leym<strong>an</strong>nProf. Dr.-Ing. MBAMathias LiewaldProf. Dr.-Ing. habil.Bernhard Mitsch<strong>an</strong>gInstitut für Architektur vonAnwendungssystemenInstitut für UmformtechnikInstitut für Parallele <strong>und</strong> Verteilte SystemeArchitektur von AnwendungssystemenBlechumformung, Massivumformung,FormgebungsverfahrenInformation M<strong>an</strong>agement - Daten M<strong>an</strong>agement105


akad. Titel, Name Institut <strong>Forschung</strong>sgebietProf. Dr. sc.Wolfg<strong>an</strong>g OstenProf. Dr. oec. publ.Burkhard PedellProf. Dr.-Ing.M<strong>an</strong>fred PiescheInstitut für Technische OptikBWI - Lehrstuhl für ABWL <strong>und</strong> ControllingInstitut für Mech<strong>an</strong>ische VerfahrenstechnikSensor- <strong>und</strong> MesstechnikEinflussgrößen <strong>und</strong> Wirkungen <strong>der</strong>Ausgestaltung von Unternehmensrechnung <strong>und</strong>Controlling, Risikocontrolling, RegulierungAnalyse <strong>und</strong> Synthese von Stoffän<strong>der</strong>ungs- <strong>und</strong>Stoffumw<strong>an</strong>dlungsvorgängen, <strong>der</strong>Prozessintensivierung <strong>und</strong> <strong>der</strong>Produktgestaltung in verfahrenstechnischenGr<strong>und</strong>operationenProf. Dr. rer. pol.Michael ReißProf. Dr. rer. nat. Dr. h. c.Kurt RothermelProf. Dr. rer. pol.Henry SchäferProf. Dr.-Ing.Wolfg<strong>an</strong>g SchinkötheProf. Dr. rer. nat.Siegfried Schmau<strong>der</strong>Prof. Dr.-Ing.Sven SimonProf. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h.Dieter SpathProf. Dr.-Ing.Steph<strong>an</strong> StaudacherBWI - Lehrstuhl für ABWL <strong>und</strong> Org<strong>an</strong>isationInstitut für Parallele <strong>und</strong> Verteilte SystemeBWI - Lehrstuhl für ABWL <strong>und</strong> Fin<strong>an</strong>zwirtschaftInstitut für Konstruktion <strong>und</strong> Fertigung in <strong>der</strong>FeinwerktechnikInstitut für Materialprüfung, Werkstoffk<strong>und</strong>e<strong>und</strong> FestigkeitslehreInstitut für Parallele <strong>und</strong> Verteilte SystemeInstitut für Arbeitswissenschaft <strong>und</strong>Technologiem<strong>an</strong>agementInstitut für Luftfahrt<strong>an</strong>triebeSysteme integrierter Unternehmensführung,Kooperationsm<strong>an</strong>agementErforschung innovativer Konzepte, Algorithmen<strong>und</strong> Protokolle für die systemseitigeUnterstützung verteilter AnwendungenBewertung von Vermögensobjekten,verhaltens-wissenschaftlicheKapitalmarkttheorie <strong>und</strong>MarktmikrostrukturtheorieKunststoffspritzguss, Aktorik, Messtechnik <strong>und</strong>Sensorik, Konstruktionsmethode in <strong>der</strong> FeinwerktechnikWerkstoff- <strong>und</strong> Bauteilprüfung, Werkstoffentwicklung<strong>und</strong> -optimierung, Bauteilsicherheit<strong>und</strong> -auslegungHardwarearchitekturen für hochparalleleSystemeTechnologie- <strong>und</strong> Innovationsm<strong>an</strong>agementBeschreibung <strong>und</strong> Simulation des Verhaltenskomplexer SystemeProf. Dr.-Ing.Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> VerlInstitut für Steuerungstechnik <strong>der</strong> Werkzeugmaschinen<strong>und</strong> FertigungseinrichtungenMechatronik, Steuerungstechnik, Antriebs- <strong>und</strong>MaschinentechnikProf. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult.Engelbert WestkämperInstitut für Industrielle Fertigung<strong>und</strong> FabrikbetriebFertigungstechnik, Fabrikbetrieb <strong>und</strong>mehrskalige Modellierung <strong>und</strong> SimulationProf. em. Dr. rer. pol.Erich ZahnStrategisches M<strong>an</strong>agement106


7. Mentoring <strong>und</strong> SupervisionStudienkoordinator:Dr. J. Zorlu (Mutterschutz, Elternzeit)Cluster-Assistenten:Cluster A Stuttgarter UnternehmensmodellCluster B Digitales EngineeringCluster C Material- <strong>und</strong> ProzessengineeringCluster D Netzwerke in <strong>der</strong> ProduktionCluster E ICT für die ProduktionCluster F Wissensbasiertes M<strong>an</strong>agementH<strong>an</strong>s-Friedrich JacobiDr. Konrad Groh, H<strong>an</strong>s-Friedrich JacobiMartin WenzelburgerLukas ScheiberJorge MinguezDr.-Ing. Peter OhlhausenCluster G Intelligente Produktionseinrichtungen Dr. Konrad GrohCluster H Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> ProduktionLukas ScheiberEin wesentliches Ziel für das Jahr <strong>2012</strong> best<strong>an</strong>d weiterhin in <strong>der</strong> Sicherstellung <strong>der</strong> Betreuung<strong>der</strong> Promovierenden im Rahmen ihrer individuellen Curricula <strong>und</strong> <strong>der</strong> Abschluss <strong>der</strong>Promotionsverfahren.Hierzu zählen:▪▪▪▪Festlegung individueller Ausbildungspläne (wissenschaftliches Ausbildungsprogramm),Festlegung individueller Zielvereinbarungen für das gesamte <strong>Forschung</strong>sprojekt,Regelmäßige Durchführung von Gesprächen <strong>der</strong> Promovierenden mit den ThesisCommittees,Durchführung <strong>der</strong> jährlichen Assessments.Hauptver<strong>an</strong>twortlich für die wissenschaftliche Betreuung <strong>der</strong> Promovierenden bei <strong>der</strong>Bearbeitung ihrer Promotionsprojekte sind die Erstbetreuer. Sie werden bei <strong>der</strong> Ausübungihrer Betreuungsaufgabe von den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> jeweiligen Thesis Committeessowie von den Clusterassistenten unterstützt. Der Studienkoordinator st<strong>an</strong>d nur in geringerKapazität für die Aufgaben zur Verfügung.107


8. <strong>GSaME</strong>-Tagung „Wissen, Technologien, Innovation -Produktionsstrategien für Wertschöpfung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit“Einen <strong>der</strong> Höhepunkte des Jahres <strong>2012</strong> stellte die Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> vom 11. bis 12.Oktober <strong>2012</strong> dar, die gemeinsam mit <strong>der</strong> Endress+Hauser Flowtec AG in Reinach in <strong>der</strong>Schweiz durchgeführt wurde.Die Ver<strong>an</strong>staltung st<strong>an</strong>d unter dem Motto „Wissen, Technologien, Innovation -Produktionsstrategien für Wertschöpfung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit“. Wissenschaftler, Forscher,Führungskräfte <strong>und</strong> Nachwuchswissenschaftler <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Endress+Hauser Gruppesowie weiterer Unternehmen stellten im Dialog <strong>Forschung</strong>sergebnisse, Erfahrungen <strong>und</strong>Lösungs<strong>an</strong>sätze für eine zukunftsfähige Produktion, W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit in Technologien,Prozessen, Ressourcen <strong>und</strong> Strukturen sowie die damit verb<strong>und</strong>enen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> dieQualifikation von Fach- <strong>und</strong> Führungskräften vor <strong>und</strong> entwickelten gemeinsam neue Ideen <strong>und</strong>Strategien.Neben Hauptvorträgen am Vormittag <strong>und</strong> Nachmittag f<strong>an</strong>den drei parallele Workshops zu denfolgenden Themengebieten statt:Sieben Promovierende <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> haben in interdisziplinären Teams bei <strong>der</strong> inhaltlichenGestaltung <strong>der</strong> Workshops aktiv mitgewirkt, Fachbeiträge <strong>und</strong> die Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong>Podiumsdiskussion übernommen.Ein weiterer Programmbest<strong>an</strong>dteil war die Besichtigung von Fertigung <strong>und</strong> Montage <strong>der</strong>Endresss+Hauser Flowtec AG.Die gemeinsame Ver<strong>an</strong>staltung von <strong>GSaME</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Endress+Hauser Gruppe mit r<strong>und</strong> 90Professoren, Promovierenden <strong>und</strong> Industriepartnern war ein weiteres Beispiel dafür, dass das108


duale Qualifizierungskonzept <strong>der</strong> Graduiertenschule einen Mehrwert für alle Beteiligten bietet.Die Ver<strong>an</strong>staltung hat nicht nur über erreichte <strong>Ergebnisse</strong> <strong>und</strong> neue Ansätze informiert,son<strong>der</strong>n die interdisziplinäre Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Attraktivität <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> für dieKooperationspartner <strong>und</strong> Promovierenden demonstriert. Sie hat auch einen wesentlichenBeitrag zum persönlichen Kennenlernen, Ged<strong>an</strong>ken- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> zurIdentifikation mit <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> geleistet.Am Folgetag f<strong>an</strong>d die Mitglie<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Vollversammlung <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> statt. Ihr wichtigsterTagesordnungspunkt war die Übergabe <strong>der</strong> Funktion des Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzenden <strong>und</strong>Sprechers <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> von Prof. Westkämper <strong>an</strong> Prof. Verl für die zweite För<strong>der</strong>phase <strong>der</strong><strong>GSaME</strong>.Mit einer abschließenden Bil<strong>an</strong>z <strong>der</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> ersten För<strong>der</strong>periode <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vorstellung<strong>und</strong> Diskussion <strong>der</strong> neuen Ziele, daraus abgeleiteten Aufgaben sowie des neuen<strong>Forschung</strong>sprogrammes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Themenvorschläge <strong>der</strong> Cluster für die neue För<strong>der</strong>periodeab 01. November <strong>2012</strong> wurde <strong>der</strong> Start zur Fortsetzung einer weiterhin erfolgreichen Arbeit<strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> vollzogen.Abb. 20:<strong>GSaME</strong>-Tagung “ Wissen, Technologien, Innovation - Produktionsstrategien für Wertschöpfung <strong>und</strong>Nachhaltigkeit“109


9. PublikationenCluster A – Stuttgarter UnternehmensmodellAckerm<strong>an</strong>n, T.; Kolaric, I.; Bauernh<strong>an</strong>sl, T.: Carbon-Based Tr<strong>an</strong>sparent Electrodes:Adv<strong>an</strong>tages, Bottlenecks <strong>an</strong>d Strategies. IUPAC World Polymer Congress, Blacksburg, Juni<strong>2012</strong>Kolaric, I.; Ackerm<strong>an</strong>n, T.; Sahakalk<strong>an</strong>, S.; Matis, M.; Bauernh<strong>an</strong>sl, T.; Westkämper, E.:Flexible Tr<strong>an</strong>sparent Electrodes Based on Carbon. In: Developments of Tr<strong>an</strong>sparentConductive Films IV – Prospects of Various Material <strong>an</strong>d Coating Technologies, Tokyo CMCBooks, <strong>2012</strong>, S. 86-93 (ISBN 978-4-7813-0641-4)Monauni, M.; Meyer, M.; Windt, K.: Evaluation Model for Robustness <strong>an</strong>d Efficiency Tradeoffsin Production Capacity Decisions: In: Windt, K.: Robust M<strong>an</strong>ufacturing Control, Springer-Verlag, <strong>2012</strong>, S. 535-548, (ISBN 978-3642307485)Monauni, M.; Freitag, C.: Target Allow<strong>an</strong>ce – CO2-Controlling für eine nachhaltigeProduktionsstrategie. In: Industrie M<strong>an</strong>agement, 28 (<strong>2012</strong>) 5, S. 41-44, <strong>2012</strong>Monauni, M.: Konzeption von Lernarr<strong>an</strong>gements für Unternehmenspl<strong>an</strong>spiele. In:Schwägele, S., Zürn, B. & Trautwein, F.: Pl<strong>an</strong>spiele – Trends in <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>, ZMS-Schriftreihe, <strong>2012</strong>, S. 51-62, (ISBN 978-3844817508)Reményi, C.; Staudacher, S.: Systematic simulation based approach for the identification<strong>an</strong>d implementation of a scheduling rule in the aircraft engine mainten<strong>an</strong>ce. In: InternationalJournal of Production Economics, <strong>2012</strong>, http://dx.doi.org/10.1016/j.ijpe.<strong>2012</strong>.10.022Cluster B – Digitales <strong>und</strong> Virtuelles EngineeringBaudisch, T.; Fr<strong>an</strong>k, G.; Westkämper, E.; Schlögl, W.: Automatic Model Generation forVirtual Commissioning of Specialized Production Machines. In: Softwaretechnik-Trends,B<strong>an</strong>d 32, Heft 2, ISSN 0720-8928, <strong>2012</strong>Fr<strong>an</strong>k, G.; Baudisch, T.; Westkämper, E.; Schlögl, W.: Concept for seamless engineeringtool-chain for PLC-controlled specialized production machines. In: International Conferenceon Mech<strong>an</strong>ical Engineering <strong>an</strong>d Mechatronics, <strong>2012</strong>Fr<strong>an</strong>k, G.: Mechatronische Objekte als Basis für durchgängiges Engineering am Beispiel desSon<strong>der</strong>maschinenbaus. In: Produktion im Dialog, Reinach, <strong>2012</strong>Hahn, F.; Lehm<strong>an</strong>n, M.: Influence of spatial resolution on accuracy <strong>an</strong>d computationalefficiency in simulations of fibrous filter media. In: 4th International Conference on PorousMedia (InterPore), <strong>2012</strong>Const<strong>an</strong>tinescu, C.; L<strong>an</strong>dherr, M.; Neum<strong>an</strong>n, M.: Aligning the Product, Factory <strong>an</strong>d ICT LifeCycles: Challenges <strong>an</strong>d Opportunities. In: 8th CIRP Conference on Intelligent Computation inM<strong>an</strong>ufacturing Engineering (CIRP ICME) <strong>2012</strong>110


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Dietrich, J.; Becker, F.; Kast, G.; Nittka, T.; Kopacek, B.; Schadlbauer, S.; Modor<strong>an</strong>, D.;Obersteiner, G.; Scherhaufer, S.; Regenfel<strong>der</strong>, M.: Practical Demonstrator “ReUse ICTNetwork”, Proceedings of Joint International Congress <strong>an</strong>d Exhibition Electronic Goes Green(EGG) <strong>2012</strong>+, BerlinDully, S.; Regenfel<strong>der</strong>, M.: Data M<strong>an</strong>agement concerning HazardousSubst<strong>an</strong>ces, Proceedings of Joint International Congress <strong>an</strong>d Exhibition Electronic GoesGreen (EGG) <strong>2012</strong>+, BerlinRegenfel<strong>der</strong>, M.; Ebelt, S.: Strategies of Waste Prevention - a new PreventionHierarchy, Proceedings of M<strong>an</strong>agement of Technologies - Step to Sustainable Production(MOTSP) <strong>2012</strong>, ZadarRegenfel<strong>der</strong>, M.: Geschäftsmodelle für die Grenzen des Wachstums -EinGeschäftsmodellkonzept für hochwertiges Recycling <strong>und</strong> Re-Use, Tagungsb<strong>an</strong>dbeitrag 2.DGAW Wissenschaftskongress, RostockSeeberg, B.; Monauni M.: Qualitative Growth <strong>an</strong>d Sustainability in Org<strong>an</strong>izations – AnOverview. In ElMaraghy, Hoda A. (Ed.), Proceedings of the 4th International Conference onCh<strong>an</strong>geable, Agile, Reconfigurable <strong>an</strong>d Virtual Production (CARV 2011). 03.-05. October2011, <strong>2012</strong> – Montreal, C<strong>an</strong>ada: Springer10. PatenteSchindhelm, D.: Vorrichtung <strong>und</strong> Verfahren zur Überwachung <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e zurRegelung eines Laserschneidprozesses. WO00<strong>2012</strong>107331A1, veröffentlicht am 16.08.<strong>2012</strong>11. Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalteDie Vernetzung mit nationalen <strong>und</strong> internationalen Partnern aus Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> ist essentieller Best<strong>an</strong>dteil des strategischen Gr<strong>und</strong>konzeptes <strong>und</strong> Erfor<strong>der</strong>nis desdualen Ansatzes für <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> Ausbildung <strong>der</strong> in einen <strong>der</strong> führenden internationalenSt<strong>an</strong>dorte produktionswissenschaftlicher Gr<strong>und</strong>lagen-, <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten <strong>und</strong> industriellen<strong>Forschung</strong> eingebetteten Graduiertenschule. Dies wird in <strong>der</strong> Struktur abgebildet <strong>und</strong> in denGremien umgesetzt, wie auch g<strong>an</strong>zheitlich in <strong>Forschung</strong>, Ausbildung, <strong>der</strong> Entwicklunginternationaler Erfahrungen <strong>der</strong> Promovierenden <strong>und</strong> ihrer Einbindung in nationale <strong>und</strong>internationale Netzwerke realisiert: durch internationale Teams Promovieren<strong>der</strong>, Besuchinternationaler Konferenzen im In- <strong>und</strong> Ausl<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Publikation in nationalen <strong>und</strong>internationalen Journals, einen Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt im 3. Jahr, internationale Referenten <strong>und</strong>Gastwissenschaftler, den Austausch mit internationalen Studenten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Betreuungsowie die <strong>Forschung</strong>stätigkeit in global agierenden Unternehmen.Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalte von Promovierenden sind in <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> ausdrücklich erwünscht. Ihr Zielist es, zum Fortschritt des <strong>Forschung</strong>sprojektes <strong>und</strong> zur Ausbildung <strong>der</strong> Promovierendenbeizutragen. In diesem Sinne sollte <strong>der</strong> Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt Best<strong>an</strong>dteil des individuellenCurriculums <strong>und</strong> gepl<strong>an</strong>t sein <strong>und</strong> mit Zustimmung des Thesis Committees erfolgen. Damitsollen folgende Ziele für die Promovierenden erreicht werden:116


• Erl<strong>an</strong>gung bestmöglicher Kenntnisse über den St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> internationalen <strong>Forschung</strong>auf dem Dissertationsgebiet• Austausch mit fachlicher Community• Unterstützung des Aufbaus eigener Netzwerke <strong>der</strong> Promovierenden in diewissenschaftliche Community <strong>und</strong> die Wirtschaft.<strong>2012</strong> haben vier Promovierende einen längerfristigen Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt durchgeführt:Reuss. M.: 31.07. - 04.12.<strong>2012</strong>: Kyoto University, Machining Measurement <strong>an</strong>d ControlLaboratoy, Department of Micro Engineering, Graduate School of Engineering; Betreuer:Professor Atsushi Matsubara; Addresse: Yoshida-honmachi,Sakyo-ku, Kyoto, 606-8501,Jap<strong>an</strong>Bessam, H. E.: 26.06.<strong>2012</strong> - 09.07.<strong>2012</strong>. Kairo. Partner: AHK-Kairo Deutsche-ArabischeIndustrie- <strong>und</strong> H<strong>an</strong>delskammerPfeifroth, T.; 02.05.<strong>2012</strong> – 02.08.<strong>2012</strong>: Dublin, Irl<strong>an</strong>d, University College Dublin, Adv<strong>an</strong>cedM<strong>an</strong>ufacturing Science Research Centre, Leitung: Professor Gerald Byrne.Ehrenm<strong>an</strong>n, F.: 04.09.-27.11.<strong>2012</strong>: Department for Industrial Engineering <strong>an</strong>d M<strong>an</strong>agement<strong>der</strong> Universität Novi Sad, SerbienThemaF3: Kosten- <strong>und</strong> zeiteffizienter W<strong>an</strong>del vonProduktionssystemen: Wissens- <strong>und</strong> KompetenzbasisDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Kfm. techn. Fr<strong>an</strong>k Ehrenm<strong>an</strong>nThesis Committee: Prof. Dr. Michael Reiß (BWI - Abt. II),Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath (IAT)Projektbeginn: 15.03.2009E-Mail:fr<strong>an</strong>k.ehrenm<strong>an</strong>n@gsame.uni-stuttgart.deAusl<strong>an</strong>dsaufenthalt am Department for Industrial Engineering <strong>an</strong>d M<strong>an</strong>agement <strong>der</strong>Universität Novi Sad in Serbien von September bis November <strong>2012</strong>Herr Ehrenm<strong>an</strong>n absolvierte im Zeitraum von September bis November <strong>2012</strong> einen<strong>Forschung</strong>saufenthalt am Department for Industrial Engineering <strong>an</strong>d M<strong>an</strong>agement <strong>der</strong>Universität Novi Sad in Serbien. Neben einem Konferenzbeitrag auf <strong>der</strong> „5th InternationalConference on Mass Customization <strong>an</strong>d Personalization in Central Europe“ beinhaltete <strong>der</strong>Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt die Zusammenarbeit mit einem internationalen <strong>Forschung</strong>steam. DerFokus <strong>der</strong> internationalen Konferenz lag vor allem auf den Themenfel<strong>der</strong>n „Co-Creation“,„Open Innovation“ <strong>und</strong> „Mass Customization“. Die erfolgreiche Realisierung dieserstrategischen Konzepte wird als bedeuten<strong>der</strong> Baustein für den Aufbau bzw. dieAufrechterhaltung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit von Produktionssystemen verst<strong>an</strong>den.Gleichzeitig stellen beispielsweise hierarchische Strukturen, unflexible Strategien, kulturelleWi<strong>der</strong>stände <strong>und</strong> eine unzureichende Ressourcenflexibilität Barrieren für die Implementierung<strong>der</strong> Konzepte dar. Derartige Inhibitoren des W<strong>an</strong>dels müssen als gr<strong>und</strong>legendeHerausfor<strong>der</strong>ungen für das Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement von Produktionssystemen verst<strong>an</strong>den117


werden. Mit ihnen setzte sich Herr Ehrenm<strong>an</strong>n im Rahmen seines Ausl<strong>an</strong>dsaufenthaltsintensiver ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>.Die Zielsetzung des Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalts von Herrn Ehrenm<strong>an</strong>n best<strong>an</strong>d darin, den aktuellenSt<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong> zu den oben gen<strong>an</strong>nten Konzepten zu erarbeiten <strong>und</strong> Maßnahmen füreine erfolgreiche Umsetzung <strong>der</strong>selben zu entwickeln. Die Konferenz zu Beginn des<strong>Forschung</strong>saufenthalts eignete sich als Plattform für einen intensiven Wissensaustausch mitinternationalen Forschern <strong>und</strong> den Aufbau eines Kontaktnetzwerks mit Wissenschaftlern <strong>an</strong><strong>der</strong> Universität Novi Sad.Das Ergebnis des <strong>Forschung</strong>saufenthalts stellt zum einen ein M<strong>an</strong>agement-Modell für denAufbau org<strong>an</strong>isationaler Fähigkeiten für unternehmensübergreifende Innovations- sowieVerän<strong>der</strong>ungsprozesse dar. Hieraus leiten sich für das <strong>Forschung</strong>sprojekt von HerrnEhrenm<strong>an</strong>n Erkenntnisse hinsichtlich des proaktiven Aufbaus von Infrastrukturen zurSteigerung <strong>der</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit von Produktionssystemen ab. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en wurdenLösungs<strong>an</strong>sätze in Gestalt eines Reifegradmodells entwickelt, die eine erfolgreicheRealisierung offener Wertschöpfungssysteme unterstützen. Ein weiteres Ergebnis des<strong>Forschung</strong>saufenthalts stellt eine Veröffentlichung zu den entwickelten Sachverhalten dar.Herr Ehrenm<strong>an</strong>n repräsentierte die <strong>GSaME</strong> bei wissenschaftlichen Ver<strong>an</strong>staltungen desDepartments of Industrial Engineering <strong>an</strong>d M<strong>an</strong>agement <strong>und</strong> trug hiermit zum Aufbauinternationaler <strong>Forschung</strong>skontakte <strong>und</strong> zur Steigerung <strong>der</strong> Sichtbarkeit <strong>der</strong> Graduiertenschulein Europa bei.ThemaC8: Hochleistungsbearbeitung von natürlichen <strong>und</strong> künstlichenVerb<strong>und</strong>werkstoffenDoktor<strong>an</strong>d:Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Tobias PfeifrothThesis Committee: Prof. Dr.-Ing. Heisel (IfW)Prof. Dr. Dr. h. c. Rainer Gadow (IFKB)Projektbeginn: 01.06.2010E-Mail:tobias.pfeifroth@gsame.uni-stuttgart.deAusl<strong>an</strong>dsaufenthalt in Irl<strong>an</strong>d von Mai <strong>2012</strong> bis August <strong>2012</strong>Vom 02.05.<strong>2012</strong> – 02.08.<strong>2012</strong> wurde <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>saufenthalt am University College Dublinim Adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing Science Research Centre unter <strong>der</strong> Leitung von Professor GeraldByrne in Dublin, Irl<strong>an</strong>d absolviert. Der Schwerpunkt des <strong>Forschung</strong>sprojekts„Hochleistungsbearbeitung von natürlichen <strong>und</strong> künstlichen Verb<strong>und</strong>werkstoffen“ liegt auf <strong>der</strong>sp<strong>an</strong>enden Bearbeitung von kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Der zubearbeitende Themenkomplex während des Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalts war die simulative Abbildung<strong>der</strong> Bearbeitungsfehler in <strong>der</strong> CFK-Zersp<strong>an</strong>ung. Da Professor Byrne auf dem Gebiet <strong>der</strong>sp<strong>an</strong>enden Bearbeitung ein sehr renommierter Wissenschaftler ist, bot sich die Möglichkeit,fachliche Aspekte <strong>der</strong> Dissertation mit neuen Sichtweisen <strong>und</strong> Erfahrungen zu prüfen <strong>und</strong>weiterzuentwickeln. Neben dem Aufenthalt am <strong>Forschung</strong>sinstitut von Professor Byrne f<strong>an</strong>dein reger Austausch mit dem <strong>Forschung</strong>steam von Professor Iv<strong>an</strong>kovic, Leiter des Instituts ofEngineering Mech<strong>an</strong>ics statt. Dieses <strong>Forschung</strong>steam untersucht das Materialverhalten vonCFK beson<strong>der</strong>s hinsichtlich <strong>der</strong> Delamination sowie des dazugehörigen118


Energieabsorptionsverhaltens. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich dieses Institut mit <strong>der</strong>Untersuchung dieser Aspekte im Labor mittels umf<strong>an</strong>greicher Prüftechnik sowie <strong>der</strong>simulativen Abbildung <strong>der</strong> experimentell gewonnenen Erkenntnisse.Durch die Zusammenarbeit mit den beiden <strong>Forschung</strong>steams von Professor Byrne <strong>und</strong>Professor Iv<strong>an</strong>kovic war es möglich, die beiden Themenkomplexe „Sp<strong>an</strong>ende Bearbeitung“<strong>und</strong> „Simulation <strong>der</strong> Delamination“ zusammenzuführen. So konnte ein Materialmodell erstelltwerden, das zum einen die gr<strong>und</strong>legenden Eigenschaften zur Berücksichtigung <strong>der</strong>Delamination erfüllt <strong>und</strong> zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en die sp<strong>an</strong>ende Bearbeitung implementiert. Am Ende desAusl<strong>an</strong>dsaufenthalts konnte das Delaminationsverhalten bei <strong>der</strong> Bohrbearbeitung mit Hilfe <strong>der</strong>Finite-Element-Methode abgebildet werden.Der Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt am University College Dublin wurde von dem Promovierenden imHinblick auf seine persönliche Entwicklung <strong>und</strong> für den wissenschaftlichen Fortschritt des<strong>Forschung</strong>sprojekts als sehr erfolgreich eingeschätzt. Ein Ziel des <strong>Forschung</strong>sprojektes, diedie sp<strong>an</strong>enden Bearbeitung von CFK unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Bearbeitungsfehler simulativabzubilden, konnte im Rahmen des Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalts erfolgreich gelöst werden.ThemaB1: Einfluss von Dämpfungsparametern in SimulationsmodellenDoktor<strong>an</strong>d:Thesis Commitee:Projektbeginn: 01.08.2009E-Mail:Dipl.- Ing. Matthias ReußProf. Dr.-Ing. Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Verl (ISW)Prof. Dr.-Ing. Uwe Heisel (IFW)matthias.reuss@gsame.uni-stuttgart.deAusl<strong>an</strong>dsaufenthalt <strong>an</strong> <strong>der</strong> Kyoto University Department of Micro EngineeringMachining Measurement <strong>an</strong>d Control Laboratory von Juli <strong>2012</strong> bis Dezember <strong>2012</strong>Das <strong>Forschung</strong>sthema <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong>, Einfluss von Dämpfungsparametern inSimulationsmodellen, wird sehr gut von einem <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte von Prof. AtsushiMatsubara, Reibung in hochsteifen Führungen, ergänzt. Denn die Dämpfung <strong>und</strong> Reibung inVorschubachsen wird zu großen Teilen von den Kontakten in den vorgesp<strong>an</strong>nten Führungen<strong>und</strong> Lagern verursacht. Weiterhin ist es nahezu nicht möglich, Daten zu diesen Parametern in<strong>der</strong> Literatur zu finden, jedoch st<strong>an</strong>d <strong>an</strong> <strong>der</strong> Kyoto University ein geeigneter Messaufbau zurBetrachtung einzelner Wälzkontakte zur Verfügung <strong>und</strong> konnte genutzt werden.Ziel des <strong>Forschung</strong>saufenthalts war die Entwicklung einer allgemeinen mathematischenBeschreibung des Kontakts von Wälzkörper <strong>und</strong> Führungsbahn. Diese Beschreibung sollteauf einem den Stick-Slip Effekt beschreibenden Modell aufbauen <strong>und</strong> möglichst nur vonMaterial, Geometrie <strong>und</strong> äußeren Lasten <strong>an</strong> Wälzkörper <strong>und</strong> Führung abhängen. Dieses neueModell sollte durch Messungen verifiziert werden.Es wurden im Rahmen des Aufenthalts große Fortschritte in <strong>der</strong> Modellierung vonWälzkontakten erzielt, die veröffentlicht werden sollen.119


12. Ausblick nach 10/<strong>2012</strong>Die <strong>GSaME</strong> folgt <strong>der</strong> Zielsetzung, Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> industriellen Produktion durcheine Konzentration auf die Ansätze zu sichern, welche zur konsequenten Nutzung technischer<strong>und</strong> org<strong>an</strong>isationaler sowie hum<strong>an</strong>er Potenziale beitragen. In <strong>der</strong> turbulenten Umgebung sindnur Fabriken überlebensfähig, <strong>der</strong>en Struktur sich perm<strong>an</strong>ent <strong>an</strong>passen lässt. Dazu gehörteine Fortsetzung <strong>der</strong> Entwicklungen für Adaptions- <strong>und</strong> W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit bei gleichzeitigerSicherung <strong>der</strong> Perform<strong>an</strong>ce (min. Zeiten, Kosten, max. Qualität). Technische Intelligenz wirddurch mechatronische Systeme <strong>und</strong> Automation erreicht, wobei vor allem die Verwendung vonHochleistungskomponenten (Antriebe, Steuerungen, Sensoren) vor<strong>an</strong>getrieben werden soll.Realitätsnahe „Digitale Engineering Werkzeuge“ sollen die Gestalter <strong>und</strong> Betreiber in ihrerArbeit unterstützen. Innovative Technologien richten sich vor allem auf die Verarbeitung vonIngenieur-Werkstoffen <strong>und</strong> die Herstellprozesse für funktionale Eigenschaften. ÖkonomischeModelle sollen dazu beitragen, Unternehmen krisenfest zu machen <strong>und</strong> Synergie-Potenzialeaus <strong>der</strong> Vernetzung zu gewinnen. Ein spezifischer Aspekt liegt in <strong>der</strong> Analyse, Konzeption <strong>und</strong>Realisierung regionaler Produktionsstrukturen versus globale Netzwerke.In fachlicher Hinsicht folgt die <strong>GSaME</strong> dem Leitbild <strong>der</strong> ersten Phase (W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit)<strong>und</strong> verstärkt damit die Aspekte <strong>der</strong> Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Produktion <strong>und</strong> desproduktbegleitenden Services sowie <strong>der</strong> Integration von Wissen in die technischen <strong>und</strong>org<strong>an</strong>isationalen Prozesse <strong>und</strong> Systeme. Auf Basis <strong>der</strong> vor<strong>an</strong>gehenden <strong>Forschung</strong>sarbeitenbesteht ein ausreichendes Potenzial zur Fortsetzung <strong>der</strong> bisherigen <strong>Forschung</strong>saktivitäten <strong>der</strong><strong>GSaME</strong> im Arbeitsgebiet <strong>der</strong> Gestaltung <strong>und</strong> Optimierung industrieller Produktionen, dieergänzt werden um:• Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Nachhaltigkeit als Zielgrößen eines weiterentwickeltenStuttgarter Unternehmensmodells• Konzepte für die global <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> regional vernetzte Produktion• Production Intelligence mit Integration von (Prozess-) Wissen in die Engineering- <strong>und</strong>FührungssystemeDie Leitlinien <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong>sarbeiten <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> orientieren sich daher <strong>an</strong>• W<strong>an</strong>dlungsfähigkeit auf allen Ebenen des Produktionssystems (technische Ebene,Arbeitsprozesse, Org<strong>an</strong>isationsstrukturen, Strategien <strong>und</strong> Geschäftsmodelle,Einflussnahme auf bzw. Sensibilität für die Org<strong>an</strong>isationsumwelt),• Nachhaltigkeit als narrativer Idee für die Art <strong>und</strong> Weise des Produzierens <strong>und</strong>Wirtschaftens (Verbindung ökonomischer, ökologischer <strong>und</strong> gesellschaftlicher„Logiken“ einerseits sowie technische Entwicklung hinsichtlich neuer Produkte, neuerProzesse, höherer Effizienz etc. <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits),• <strong>der</strong> globalen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> regionalen Vernetzung technischer <strong>und</strong> org<strong>an</strong>isatorischerBereiche• technischer Intelligenz <strong>und</strong> menschlicher Intelligenz auf allen Ebenen desProduktionssystems.120


Dazu wurde die interdisziplinäre Clusterstruktur modifiziert. In den Clustern wurden mehr als30 <strong>Forschung</strong>sthemen für DFG-Stipendiaten definiert.Abb. 21: Fachliches Konzept <strong>und</strong> <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> ab 11/<strong>2012</strong>A Strategien <strong>und</strong> Methoden <strong>der</strong> nachhaltigen FabrikentwicklungB M<strong>an</strong>agement vernetzter globaler ProduktionC Information <strong>und</strong> Kommunikation für die ProduktionD Betriebsmittel <strong>und</strong> Service EngineeringE Material- <strong>und</strong> ProzessengineeringF Intelligente ProduktionseinrichtungenA Strategien <strong>und</strong> Methoden <strong>der</strong> nachhaltigen FabrikentwicklungClusterdirektor: Prof. Dr.-Ing. Prof. E.h. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. mult. Engelbert WestkämperAusgehend vom konzipierten „Stuttgarter Unternehmensmodell“ sowie vom Prinzip <strong>der</strong>G<strong>an</strong>zheitlichkeit erfolgt in diesem Cluster eine Weiterentwicklung in Richtung Nachhaltigkeit in<strong>und</strong> durch Produktionsunternehmen mit konkreter Beachtung <strong>der</strong> dabei auszubal<strong>an</strong>cierendenFaktoren Ökologie, Ökonomie <strong>und</strong> soziale Wirksamkeit. Um in diesem abgesteckten Rahmendas Basismodell für die „Fabrik <strong>der</strong> Zukunft“ vollenden zu können, ist es notwendig, dieMegatrends hinsichtlich <strong>der</strong> W<strong>an</strong>dlungsnotwendigkeit <strong>und</strong> des W<strong>an</strong>dlungspotenzials vonProduktionssystemen zu <strong>an</strong>alysieren <strong>und</strong> zu bewerten. Darauf aufbauend sind entsprechendeStrategien zu erarbeiten, die es unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em erlauben, den optimalen Einsatz von Material,Energie <strong>und</strong> weiterer Ressourcen für zukunftsfähige Fabriken methodisch <strong>und</strong> teilweisetechnologisch zu erforschen. Ein beson<strong>der</strong>er Fokus liegt im Cluster A 2 auf <strong>der</strong> Integration von„Wissen“ insgesamt <strong>und</strong> im Speziellen auf ein fortschrittliches Industrial Engineering, auf <strong>der</strong>Simulation von Fabrikprozessen sowie auf <strong>der</strong> Weiterentwicklung des bereits vorliegendenKonzeptes <strong>der</strong> Lernfabrik.121


Themenauswahl:Das Leitmodell <strong>der</strong> virtuellen Fabrik als adaptives System unter <strong>der</strong> Berücksichtigungdes Realoptionsged<strong>an</strong>kens – Bewertungs- u. Steuerungs<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen unterBerücksichtigung spieltheoretischer stochastischer VerteilungsstrukturenWissensbasierte Optimierung <strong>der</strong> Fabrikeffektivität <strong>und</strong> EffizienzRechnerunterstützte Erstellung von Simulationsmodellen für die virtuelleInbetriebnahme von ProduktionseinrichtungenWertstromorientiertes Wartungssystem für TurboflugtriebwerkeSynergieeffekte in regionalen ProduktionsnetzwerkenB M<strong>an</strong>agement vernetzter globaler ProduktionClusterdirektor: Prof. Dr. Georg Herzwurm (BWI)Vor dem Hintergr<strong>und</strong> globaler Megatrends, wie beispielsweise Globalisierung, Vernetzungo<strong>der</strong> Individualisierung, steht auch das produzierende Gewerbe zukünftig vor neuenHerausfor<strong>der</strong>ungen. Um diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden <strong>und</strong> dadurch die Fabrik<strong>der</strong> Zukunft zu entwickeln gibt es bereits verschiedene generische Konzepte. So existiertbeispielsweise die Notwendigkeit, auf ökonomische Turbulenzen flexibel reagieren zu können,wodurch ein W<strong>an</strong>del in <strong>der</strong> Produktion von linearen <strong>und</strong> verschl<strong>an</strong>kten Wertschöpfungskettenhin zu globalen Produktionsnetzwerken beobachtbar ist. Betriebswirtschaftliche, technische<strong>und</strong> soziale Aspekte spielen bei <strong>der</strong> Entwicklung zur Fabrik <strong>der</strong> Zukunft eine sehr große Rolle.So müssen beispielsweise durch den steigenden Einfluss <strong>der</strong> Informations- <strong>und</strong>Kommunikationstechnologie <strong>und</strong> durch die globale Vernetzung Govern<strong>an</strong>ce- <strong>und</strong> Diversity-Konzepte, das M<strong>an</strong>agement von Kosten <strong>und</strong> Kompetenzen sowie die Geschäftsmodelle <strong>und</strong>Geschäftsmodellkomponenten, wie beispielsweise value proposition, value dissemination,value capture, im Wertnetz detailliert <strong>an</strong>alysiert, bewertet <strong>und</strong> gegebenenfalls neu gestaltetwerden.Mit diesen exemplarischen Themen zur Gestaltung <strong>der</strong> Fabrik <strong>der</strong> Zukunft befasst sich das<strong>Forschung</strong>scluster B „M<strong>an</strong>agement vernetzter globaler Produktion“. In diesem Cluster werdendie Einflüsse <strong>der</strong> Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie <strong>und</strong> <strong>der</strong> globalen Vernetzungauf Geschäftsprozesse, Produktionsprozesse, Produktionssysteme <strong>und</strong>Produktionsmaschinen <strong>der</strong> traditionellen Fabrik erforscht <strong>und</strong> daraus Konzepte bzw.H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen für die Generierung <strong>der</strong> Fabrik <strong>der</strong> Zukunft aufgestellt. Einebeson<strong>der</strong>e Betrachtung erhalten hierbei die Themenbereiche: M<strong>an</strong>agement, Dienstleistungen,kulturelle Vielfalt <strong>und</strong> Nachhaltigkeit.Themenauswahl:Globale Produktionsnetzwerke als softwareintensive Serviceprovi<strong>der</strong>Kompetenzmessung in Fabrikverbünden – Ein Beitrag zur Identifizierung von LeadFactories122 Kontroll- <strong>und</strong> Flexibilisierungspotenziale internationaler Produktionsnetzwerke –Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> empirische Analyse konkurrieren<strong>der</strong> Govern<strong>an</strong>ce-Konzepte


Kostenm<strong>an</strong>agement in globalen ProduktionsnetzwerkenDiversity-Kompetenzen für globale Produktionsnetzwerke: TheoretischePerspektiven, Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Potenziale für den Umg<strong>an</strong>g mit personaler Vielfalt.C Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien für die ProduktionClusterdirektor: Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitsch<strong>an</strong>g (IPVS)Agilität <strong>und</strong> W<strong>an</strong>delbarkeit sind heute entscheidende Erfolgsfaktoren für produzierendeUnternehmen in einem hart umkämpften <strong>und</strong> turbulenten Markt. Die Realisierung <strong>der</strong>„Echtzeitfähigen Fabrik“ erfor<strong>der</strong>t eine verbesserte Agilität von Geschäfts-<strong>und</strong>Fertigungsprozessen, eine intensivere Zusammenarbeit <strong>und</strong> Integration <strong>der</strong> Phasen imProduktlebenszyklus sowie ein umfassendes Komplexitätsm<strong>an</strong>agement. Folglich müssenbestehende Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien verbessert werden, umselbst<strong>an</strong>passende <strong>und</strong> selbstoptimierende Prozesse mit Hilfe von Echtzeit-Informationsverarbeitung auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen, von <strong>der</strong> Maschinen- <strong>und</strong>Sensor-Ebene, bis hin zur Prozess-<strong>und</strong> Unternehmensebene.Das Cluster C konzentriert sich auf die Entwicklung neuartiger Ansätze, Methoden, Software-Architekturen, digitaler Werkzeuge, Systeme <strong>und</strong> Technologien zur Unterstützung <strong>der</strong>adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing Engineering-Aktivitäten auf Basis von Informations- <strong>und</strong> Wissen-Ressourcen. Das Cluster untersucht <strong>und</strong> erforscht diese Themen in Zusammenarbeit mitKollegen aus den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Clustern <strong>der</strong> <strong>GSaME</strong> <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e mit Partnern aus <strong>der</strong>Industrie.Themenauswahl:Lifecycle Analytics – Next Generation Analytics Across Structured <strong>an</strong>d UnstructuredDataM<strong>an</strong>ufacturing Collaboration Platform - Next Generation Platform for SupportingCollaborations in M<strong>an</strong>ufacturingIT-basierte Capabilities im Additive M<strong>an</strong>ufacturing (AM) – Konzeption desInformationsm<strong>an</strong>agements für innovative GeschäftsmodelleW<strong>an</strong>dlungsfähige Entwicklungs- <strong>und</strong> TestplattformenComplex M<strong>an</strong>ufacturing Event ProcessingIntelligente Sensorik für die schnelle Inspektion in <strong>der</strong> Fertigung <strong>und</strong> das Monitoringschneller Prozesse im Process Engineering.D Betriebsmittel <strong>und</strong> Service EngineeringClusterdirektor: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dieter Spath (IAT)Treiber von Innovationen sind neben neuen Technologien auch (unternehmensnahe)Dienstleistungen, die neue Einsatzmöglichkeiten <strong>und</strong> Kombinationen von Produktenermöglichen. Hierzu werden intelligente Werkzeuge <strong>und</strong> Vorgehensweisen benötigt, dieinnerhalb einer kooperativen Entwicklungsumgebung einen schnellen Prozess von <strong>der</strong> Ideezur Umsetzung unterstützen. Diese Modelle müssen in die bestehenden Prozesse <strong>und</strong>123


Vorgehensweisen einer integrierten Produkt- <strong>und</strong> Produktionsentwicklung eingehen. Nur solassen sich schon bei <strong>der</strong> Produktentwicklung die notwendigen Rahmenbedingungen für dieProduktionsentwicklung gestalten, dass eine optimale <strong>und</strong> schnelle Umsetzung <strong>der</strong>Produktidee gewährleistet ist. Hierzu müssen alle Beteiligten entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Wertschöpfungsketteintegriert werden. Dies schließt zwingend auch die Zulieferer <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en mit ein.Themenauswahl:Entscheidungsfindung zur Entwicklung produktionsunterstützen<strong>der</strong> Service-KonzepteProzesssichere Montage von konischen Welle-Nabe-Verbindungen (WNV)ZuverlässigkeitE Material- <strong>und</strong> ProzessengineeringClusterdirektor: Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Gadow (IFKB)Energieeffizienz, Ressourcenoptimierung, Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Sicherheit,Multimaterialsysteme, Mischbauweisen <strong>und</strong> hybride Technologien haben für die Fertigungherausragende Bedeutung: die Herstellung <strong>und</strong> Bearbeitung von Verb<strong>und</strong>werkstoffen <strong>und</strong>Schichtverb<strong>und</strong>en, konstruktive Maßnahmen, die durch innovative Formgebungsverfahrenumgesetzt werden, fortschreitende Miniaturisierung <strong>und</strong> Funktionsintegration von Bauteileno<strong>der</strong> das Konzept <strong>der</strong> Trennung von Struktur- <strong>und</strong> Funktionseigenschaften bzw. Kern- <strong>und</strong>Oberflächeneigenschaften sind Beispiele dafür. In einer globalen, hochgradig dynamischenUmgebung kommt dem Prozessengineering die Aufgabe zu, Materialbearbeitungsprozesse<strong>und</strong> Prozessketten zunächst in Fertigungszellen einzubinden <strong>und</strong> schließlich die Integration ineine g<strong>an</strong>zheitliche Fabrikpl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> -steuerung zu ermöglichen.Das Gebiet <strong>der</strong> Prozessentwicklung für die Herstellung von Leichtbaukomponenten durchFormgebung <strong>und</strong> Bearbeitung von Leichtmetallen, Compositewerkstoffen <strong>und</strong> S<strong>an</strong>dwichessowie Schichtverb<strong>und</strong>en wird im Cluster E fortgeführt. Das Recycling dieser Werkstoffe istaufwendig (v.a. für Composites), sodass Fertigungsprozesse eine Kreislaufwirtschaft seltenerRohstoffe <strong>und</strong> hoch werthaltiger Zwischenprodukte berücksichtigen müssen. Einen weiterenSchwerpunkt stellen Fertigungstechnologien zur Herstellung von miniaturisierten Bauteilendar, wobei hauptsächlich Mikro-N<strong>an</strong>o-Composites, Smart Materials (v.a. Sensor- <strong>und</strong>Aktorwerkstoffe sowie Werkstoffe mit <strong>der</strong> Fähigkeit des Schadensmonitorings, <strong>der</strong>Selbstheilung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Form<strong>an</strong>passung) <strong>und</strong> Werkstoffverbünde in Mikrosystemen untersuchtwerden. Des Weiteren ist das Spritzgießen eine Technologieplattform für Kooperationeninnerhalb des Clusters. Die Themenbereiche Prozessbeobachtung <strong>und</strong> Messtechnik sowieProzessmodellierung werden in Cluster E vertieft <strong>und</strong> sollen in wissensbasierte Systeme in<strong>der</strong> Werkstoff- <strong>und</strong> Prozesstechnik münden.Themenauswahl:Elektrochemische Prozesse für die Rückgewinnung strategischer Metalle ausElektronikschrottBewertungsmethoden für Drahtgewebe <strong>und</strong> -vliese in <strong>der</strong> Fest-Flüssig-FiltrationGr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Strahleinkopplung in <strong>der</strong> laserbasierten Materialbearbeitung124


Untersuchung <strong>und</strong> Weiterentwicklung von Verschleißschutzschichten fürBlechumformwerkzeugeEntwicklung von Tr<strong>an</strong>sferprozessen für Metallionen aus wässrigen Prozesslösungenin ionische Flüssigkeiten zur Rückgewinnung strategischer Metalle ausElektronikschrott.F Intelligente ProduktionseinrichtungenClusterdirektor: Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm (ISW)Intelligente Fertigungseinrichtungen überwachen Prozesse, erkennen Verän<strong>der</strong>ungenautomatisch, reagieren in geeigneter Weise, haben eine modulare Struktur <strong>und</strong> sindadaptierbar <strong>an</strong> neue Produktions<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen. Sie überwachen ihre internen Zustände,sagen die Notwendigkeit von Inst<strong>an</strong>dsetzungs- <strong>und</strong> Inst<strong>an</strong>dhaltungsmaßnahmen voraus <strong>und</strong>unterstützen die Maschinenbenutzer durch zweckmäßige Diagnosemeldungen. Außerdemreduzieren sie den Bedarf <strong>an</strong> Ressourcen durch geringen Verbrauch <strong>an</strong> Material <strong>und</strong> Energiesowie Schmier- <strong>und</strong> Kühlmitteln. Sie können recycelt werden <strong>und</strong> besitzen geringeGeräuschemissionen.Ausgehend von diesen Anfor<strong>der</strong>ungen forscht das Cluster „F“ auf folgenden Gebieten:Adaptierbarkeit, zum Beispiel durch die Entwicklung einer Steuerungssoftware-Architektur mit „Plug-<strong>an</strong>d-Produce“-Fähigkeit. Dadurch werden eine einfacheRekonfigurierbarkeit <strong>und</strong> eine automatisierte Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme <strong>der</strong>rekonfigurierten Maschine ermöglicht.Lernfähigkeit, zum Beispiel durch die Integration von selbst-optimierendenSimulationsmodellen in Steuerungen, um das Verhalten von Maschine <strong>und</strong> Prozessvorhersagen zu können.Prozess-Effizienz, zum Beispiel durch die Verbesserung <strong>der</strong>Prozesspl<strong>an</strong>ungsmethoden für thermo-kinetische Beschichtungsprozesse <strong>und</strong> dieEntwicklung neuartiger Laser-Konzepte.Nachhaltigkeit, zum Beispiel durch neue Verfahren zur Steigerung <strong>der</strong>Energieeffizienz in Kühlschmierstoff-Versorgungs<strong>an</strong>lagen <strong>und</strong> die Entwicklung vonspezifischen Maschinen für die Herstellung von Leichtbaustrukturen.Außerdem ist <strong>der</strong> Schutz industrieller Steuerungssysteme gegen Schadsoftware mit dem Zieldie Sicherheit von Produktionseinrichtungen gegen unberechtigte Zugriffe zu erhöhen einwichtiges <strong>Forschung</strong>sgebiet des Clusters „F“.Themenauswahl:Entwurfsmethodik für applikations-spezifische Lineardirekt<strong>an</strong>triebe kleiner LeistungEnergieeffiziente Temperaturführung im variothermen Spritzgießprozess am Beispiel<strong>der</strong> induktiven TemperierungFlexible Führung hochbrill<strong>an</strong>ter Laserstrahlen mit neuartigen optischen FasernVorbeugende <strong>und</strong> automatisierte Wartung <strong>und</strong> Inst<strong>an</strong>dhaltung für die Produktion.125


Die Ausschreibung <strong>der</strong> Themen wurde 11/<strong>2012</strong> begonnen <strong>und</strong> damit die Kontinuität imRecruiting geeigneter Promovieren<strong>der</strong> gesichert.Als neue Mitglie<strong>der</strong> unterstützen ab 01.11.<strong>2012</strong> folgende Professoren die Umsetzung des<strong>Forschung</strong>s- <strong>und</strong> Ausbildungsprogrammes:akad. Titel, Name Institut <strong>Forschung</strong>sgebietProf. Dr.-Ing.Christi<strong>an</strong> BontenProf. Dr. rer. nat.Heinz KückProf. Dr.Michael-Jörg OesterleProf. Dr. rer. pol.Meike TilebeinInstitut für Kunststofftechnik (IKT)Institut für Zeitmesstechnik, Fein- <strong>und</strong>MikrotechnikBWI - Lehrstuhl für ABWL, Internationales<strong>und</strong> Strategisches M<strong>an</strong>agementInstitut für Diversity Studies in denIngenieurwissenschaftenPolymer-Verarbeitung <strong>und</strong> –Beh<strong>an</strong>dlung,Werkstoff <strong>und</strong> Verfahrens AnalyseMikrotechnologien, DreidimensionaleSchaltungsträger, Sensor- <strong>und</strong> AktorsystemeInternationalisierungsprozesse, CorporateGovern<strong>an</strong>ceDiversity M<strong>an</strong>agement126


<strong>GSaME</strong> Graduate School of Excellenceadv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing Engineeringin StuttgartUniversität StuttgartNobelstraße 1270569 StuttgartTel.: +49 (711) 685-61801Fax: +49 (711) 685-51869info@gsame.uni-stuttgart.dewww.gsame.uni-stuttgart.de

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