Öffentlicher Raum und Kunst auf Grüner Achse - Urbanes Wohnen ...

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1 URBANES WOHNEN E.V. MÜNCHEN Gemeinnütziger Verein für besseres Wohnen in der Stadt Öffentlicher Raum und Kunst auf Grüner Achse Beispiel Urbane Mitte im Ackermannbogen Illustriertes Gestaltprogramm (früher Kunstprogramm) für Planungen, Wettbewerbe oder Kuratorenarbeit Ein Diskussionsvorschlag als work in progress

1<br />

URBANES WOHNEN E.V. MÜNCHEN<br />

Gemeinnütziger Verein für<br />

besseres <strong>Wohnen</strong> in der Stadt<br />

<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>auf</strong> <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

Beispiel Urbane Mitte im Ackermannbogen<br />

Illustriertes Gestaltprogramm<br />

(früher <strong>Kunst</strong>programm)<br />

für Planungen, Wettbewerbe oder Kuratorenarbeit<br />

Ein Diskussionsvorschlag als work in progress


Ackermannbogen e.V.<br />

gemeinnütziger Verein für<br />

Nachbarschaft, Umwelt <strong>und</strong> Kultur<br />

Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9<br />

80797 München<br />

Tel.: 089 / 307496-34<br />

Fax: 089 / 307496-36<br />

forum@ackermannbogen-ev.de<br />

www.ackermannbogen-ev.de<br />

3<br />

URBANES WOHNEN E.V. MÜNCHEN<br />

Gemeinnütziger Verein für<br />

besseres <strong>Wohnen</strong> in der Stadt<br />

<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>auf</strong> <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

Beispiel Urbane Mitte im Ackermannbogen<br />

Illustriertes Gestaltprogramm<br />

(früher <strong>Kunst</strong>programm)<br />

für Planungen, Wettbewerbe oder Kuratorenarbeit<br />

Ein Diskussionsvorschlag<br />

für alle interessierten Bürger/innen <strong>und</strong> Projektbeteiligten,<br />

begonnen im AK <strong>Kunst</strong>+Kultur des Wohnprojekts wagnis e.V.,<br />

weiterentwickelt <strong>und</strong> fortgeschrieben<br />

durch das FORUM Quartiersentwicklung <strong>und</strong><br />

das KulturTeam im Ackermannbogen e.V.<br />

in Kooperation mit <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V.<br />

wird als „work in progress“ l<strong>auf</strong>end fortgeschrieben.<br />

Aktueller Stand: 03. 06. 2011<br />

Erste Fassung: 26.04.2002<br />

Fortschreibungen: 01.04.2003 / 07.06.2004 /17.07.20 04<br />

20.08./ 22.09./27.10. 2./30.11.2010<br />

Aktualisierte Fassung: 03.06.2011<br />

ISBN 978-3-932744-18-1<br />

WohnWerkstatt<br />

Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b<br />

80802 München<br />

Tel 089 – 39 86 82<br />

Fax 089 – 388 089 43<br />

Donnerstags 18-19 Uhr<br />

wohnwerkstatt@urbanes-wohnen.de<br />

www.urbanes-wohnen.de<br />

www.wohnprojektatlas-bayern.de


<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>auf</strong> <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

Beispiel Urbane Mitte im Ackermannbogen<br />

Inhalt<br />

Einführung 7<br />

I. Öffentliche <strong>Raum</strong>bildung im 4.Bauabschnitt am Ackermannbogen 9<br />

1. Grünes <strong>Achse</strong>nkreuz gliedert 4 Teilquartiere mit Landschaftsplatz im Schnittpunkt<br />

2. Klärung der Nutzungserfordernisse für die Quartiersmitte<br />

3. Stadträumliche Gestaltkriterien der Urbanen Mitte<br />

4. Ausstattungskriterien der Urbanen Mitte<br />

5. Öffentliche Freiräume – quartiersbezogen<br />

6. Halböffentliche Platzräume – nachbarschaftsbezogen<br />

7. Erfolgreiche Bürgerbefragung als spontane Aktion<br />

8. Bürgerbeiträge zum Workshop URBANE MITTE mit allen Projektbeteiligten<br />

II. Gestaltkriterien für ein Wohnquartier an <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong> 21<br />

Wesentliche Kriterien aus dem fortgeschriebenen <strong>Kunst</strong>programm 2004<br />

für das Neubauquartier <strong>und</strong> die öffentlichen Platzräume an <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

1. Ein Orientierungsversuch zum Gestaltprogramm<br />

2. <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Raum</strong> – privater <strong>Raum</strong> in ihrer Wechselwirkung<br />

3. Kommunikative Gestaltungsprozesse <strong>und</strong> „Soziale Plastik“<br />

4. Genius Loci <strong>und</strong> Konversion<br />

5. Natur <strong>und</strong> ihre Elemente – Vom Materialkonzept zum Farbkonzept<br />

6. Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Ökodesign – Prozesshaftigkeit <strong>und</strong> „weiße Flecken“<br />

7. <strong>Kunst</strong>prozesse im Entstehungsvorgang öffentlicher Räume<br />

III. Resonanz <strong>auf</strong> weitere öffentliche Räume des Quartiers 41<br />

1. Übertragbarkeit praktischer Erfahrungen <strong>und</strong> Konzepte aus 4. Bauabschnitt<br />

2. Standorte für <strong>Kunst</strong>aktionen im öffentlichen <strong>Raum</strong><br />

IV. Resonanz <strong>auf</strong> Grüne <strong>Achse</strong> Schwabing – Nymphenburg 45<br />

1. Altbauquartiere mit Quartiersparks <strong>und</strong> –plätzen <strong>auf</strong> <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

2. Besondere <strong>und</strong> übergeordnete Kriterien für Grüne <strong>Achse</strong><br />

3. <strong>Kunst</strong>aktionen zur Akzentuierung der öffentlichen Platzräume<br />

V. Vorschläge zur Umsetzung 47<br />

1. Erfahrungen aus erstem Startprojekt 2005<br />

2. Kommunikation mit Investoren, Bewohnern <strong>und</strong> Planern<br />

3. Entwicklung <strong>und</strong> Durchführung eines neuen Startprojekts<br />

Nachtrag 49<br />

Entstehungsprozess seit 2000 <strong>und</strong> damalige Anträge des BA4<br />

5


Einführung<br />

Das neue Stadtgebiet am Ackermannbogen<br />

zwischen Ackermann-, Schwere-Reiter- <strong>und</strong><br />

Deidesheimer Straße wurde geplant nach dem<br />

ersten Preis eines städtebaulichen <strong>und</strong> landschaftlichen<br />

Ideenwettbewerbs des Architekten<br />

Christian Vogel <strong>und</strong> der Landschaftsarchitektin Rita<br />

Lex-Kerfers <strong>und</strong> deren anschließenden<br />

Rahmenplanung sowie erstellt nach den dar<strong>auf</strong><br />

<strong>auf</strong>bauenden Realisierungswettbewerben.<br />

Auf dem ca. 40 ha großen Gelände der<br />

ehemaligen Waldmann-Stetten-Kaserne entstehen<br />

2002 – 2014 in 4 Bauquartieren<br />

ca. 2.200 Wohnungen <strong>und</strong> ca. 500 Arbeitsplätze.<br />

Im 4. Bauabschnitt wird die Urbane Mitte Drehscheibe<br />

<strong>und</strong> wichtigstes Bindeglied zwischen den<br />

vier Quartieren <strong>und</strong> den zentralen Freiraumthemen:<br />

„Stadtplatz – Stadtwald – große Wiese <strong>und</strong> den<br />

strukturierenden Grünachsen“.<br />

Im 4. Bauabschnitt entstehen zusätzlich zu den ca.<br />

600 Wohnungen noch ein Supermarkt, eine<br />

Hauptschule, eine Waldorfschule, Jugendräume<br />

<strong>und</strong> das Projekt „Netzwerk für ältere Menschen“.<br />

Eine Besonderheit ist das erstmalige Vorhaben des<br />

Planungsreferats, durch frühzeitige Partizipation<br />

innovativen Wohnungsbau zu initiieren.<br />

(1) Stadtratsbeschlüsse<br />

„Künstlerisches Gesamtkonzept“ von 2001 als<br />

Anlass für ein <strong>Kunst</strong>programm <strong>und</strong><br />

“Freie <strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong>“ von 2009<br />

als Fortführungsgr<strong>und</strong><br />

Der gemeinsame Kultur-, Bau- <strong>und</strong> Planungsausschuss<br />

des Münchner Stadtrats hat am<br />

19.06.2001 in öffentlicher Sitzung zum Thema<br />

„Künstlerisches Gesamtkonzept bei großen<br />

Siedlungsmaßnahmen“ beschlossen:<br />

„Kultur-, Bau- <strong>und</strong> Planungsausschuss werden be<strong>auf</strong>tragt,<br />

möglichst frühzeitig die Belange der <strong>Kunst</strong>, der <strong>Kunst</strong> im<br />

öffentlichen <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> der kulturellen Infrastruktur in die<br />

Planung von Umstrukturierungs- <strong>und</strong> Kasernenflächen oder<br />

großen Siedlungsmaßnahmen einzubeziehen.<br />

Ein <strong>Kunst</strong>konzept kann im Wettbewerbsverfahren oder durch<br />

eine <strong>Kunst</strong>studie erarbeitet werden.<br />

Gegebenenfalls werden die von der Planung betroffenen<br />

Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler in die Abstimmung einer<br />

künstlerischen Gesamtkonzeption (z.B. Domagkstraße)<br />

einbezogen.“<br />

Dieser Stadtratsbeschluss stellte damals eine erste<br />

Gr<strong>und</strong>lage für das damals entstehende <strong>Kunst</strong>programm<br />

dar <strong>und</strong> war gleichzeitig Verpflichtung<br />

der hierfür zuständigen Referate. Er war auch der<br />

Anlass für das FORUM, mit dem <strong>Kunst</strong>programm eine<br />

Diskussionsgr<strong>und</strong>lage für einen Konsens <strong>auf</strong> breiter<br />

Basis zu versuchen.<br />

Neuerdings hat die Vollversammlung des Stadtrats<br />

am 16.12.09 folgenden Beschluß gefasst:<br />

7<br />

„Dem vorgestellten Modell für Freie <strong>Kunst</strong> im öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong> <strong>und</strong> damit der Verstetigung der Freien <strong>Kunst</strong> im<br />

öffentlichen <strong>Raum</strong> als dauerhafte Aufgabe des<br />

Kulturreferats wird unter folgenden Vorgaben<br />

zugestimmt:<br />

� Der Schwerpunkt liegt <strong>auf</strong> temporären <strong>Kunst</strong>werken,<br />

doch können in geeigneten Fällen auch dauerhafte<br />

<strong>Kunst</strong>werke gefördert werden.<br />

� Die jeweilige Kuratorin bzw. der jeweilige Kurator<br />

steht in kontinuierlichem Diskurs mit dem<br />

Programmbeirat <strong>und</strong> nimmt an den<br />

Programmbeiratssitzungen teil.<br />

� Dem Stadtrat wird jährlich (erstmals 2011) über die<br />

Erfahrungen mit dem neuen Modell berichtet <strong>und</strong><br />

bis 2014 ein Vorschlag über eine ggf. modifizierte<br />

Fortsetzung unterbreitet.“<br />

Dieser aktuelle Stadtratsbeschluss <strong>und</strong> die<br />

erforderliche Gestaltung der Urbanen Mitte im<br />

Zusammenhang mit der seit 2007 entstehenden<br />

Grünen <strong>Achse</strong> Schwabing–Nymphenburg führte<br />

zur Wiederbelebung <strong>und</strong> Aktualisierung des<br />

vorhandenen <strong>Kunst</strong>programms Ackermannbogen<br />

(s.a. Entstehungsgeschichte im Nachtrag S.49!).<br />

Dieses partizipativ entstandene „Gestaltprogramm“<br />

enthält keine Gestaltungsvorschläge, sondern<br />

verdeutlicht anhand konkreter Beispiele<br />

Gestaltkriterien als Gr<strong>und</strong>lage für eine räumliche<br />

<strong>und</strong> künstlerische Gestaltung des öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong>s.<br />

Diese Gestaltkriterien erhielten durch die<br />

erfolgreiche Bürgerumfrage vom Sommer 2010<br />

noch besondere Schwerpunktsetzungen (s. S. 15 ff!)<br />

Das Gestaltprogramm könnte so die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

mögliche Wettbewerbe, Workshops oder eine<br />

Be<strong>auf</strong>tragung von <strong>Kunst</strong>kuratoren/innen <strong>und</strong><br />

Künstlern/innen werden.<br />

(2) Stadträumliche Gestaltung<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für ein Gestaltprogramm mit<br />

Rückwirkung <strong>auf</strong> den Entstehungsprozess des<br />

öffentlichen <strong>Raum</strong>s<br />

Der 4. Bauabschnitt des Gesamtquartiers wird das<br />

entscheidende letzte <strong>und</strong> bedeutendste Teilquartier<br />

des Ackermannbogens, wofür seit dem 2.12.2009 ein<br />

rechtsgültiger Bebauungsplan besteht.<br />

Die architektonische <strong>und</strong> städtebauliche<br />

Gestaltung muss den Ansprüchen der hier<br />

gef<strong>und</strong>enen Gestaltkriterien für den öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong> genügen, so dass ein gestalterisch<br />

überdurchschnittliches Teilquartier erwartet<br />

werden kann. Der geplante Workshop zur Urbanen<br />

Mitte mit dem Baureferat, dem BA4, den<br />

Investoren <strong>und</strong> Bewohner/innen kann zur sinnvollen<br />

Weichenstellung für eine gute Gestaltung<br />

beitragen.<br />

Die bauliche <strong>und</strong> künstlerische Gestaltqualität der<br />

Urbanen Mitte kann nur als ganze gelöst werden.


I. Öffentliche <strong>Raum</strong>bildung im 4.Bauabschnitt am Ackermannbogen<br />

Mit dem öffentlichen <strong>Raum</strong> des 4. Bauabschnitts <strong>und</strong> seinem wichtigsten Bereich,<br />

der urbanen Quartiersmitte mit Landschaftsplatz wird ein beispielhafter Rahmen<br />

geschaffen – auch oder besser im Einklang mit <strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong> – als Beispiel<br />

für weitere Signale im Bereich der Grünen <strong>Achse</strong>.<br />

1. Grünes <strong>Achse</strong>nkreuz gliedert 4 Teilquartiere mit Gesamtquartiers-Platz im<br />

Schnittpunkt<br />

Die Urbane Mitte des Gesamtquartiers im<br />

Schnittpunkt zweier Grünachsen ist von zentraler<br />

Bedeutung für das Gelingen der Schnittstelle<br />

zwischen den vier Quartieren als zentraler,<br />

verbindender öffentlicher <strong>Raum</strong>.<br />

Die Identität der drei hier genannten übergeordneten<br />

öffentlichen Stadträume muss jeweils für<br />

sich klar herausgearbeitet werden. Für ihre naturnahe<br />

Verknüpfung <strong>und</strong> Verschränkung ist die Ausformung<br />

der Urbanen Quartiers-Mitte von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

(1) O-W: Stadtwald <strong>auf</strong> <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

mit Urbaner Quartiersmitte<br />

Der Stadtwald muss als zusammenhängendes<br />

Element erkennbar bleiben <strong>und</strong> als ganzes gestaltet<br />

<strong>und</strong> gestärkt werden unter Einbeziehung der<br />

Urbanen Quartiersmitte als naturnaher Platz – <strong>auf</strong><br />

keinen Fall aber in der Ausformung eines<br />

„Stadtplatzes“ in abgesonderte Teile zerlegt<br />

werden.<br />

9<br />

(2) S-N: Eingangsplatz<br />

als eigenständiger Stadtraum mit Portal<br />

<strong>und</strong> altem Baumbestand<br />

Die Ausgestaltung des südlichen Stadtraums<br />

(ehemals Marktplatz) als großzügiger, eigenständiger<br />

Platz <strong>und</strong> öffentlicher <strong>Raum</strong> ist wegen seiner<br />

Funktion als Entrée zum Ackermannbogen von<br />

zentraler Bedeutung, ebenso seine Eigenständigkeit<br />

gegenüber der Urbanen Mitte mit Stadtplatz.<br />

Die Erkennbarkeit <strong>und</strong> Eigenständigkeit der<br />

beiden begrenzenden Quartiere muss erhalten<br />

bleiben <strong>und</strong> sollte keinesfalls durch fehlerhafte<br />

Ausbildung der Torsituation verunklärt werden.<br />

(3) N-S: Große Wiese<br />

mit altem Baumbestand u. Vorflutgraben<br />

Die Große Wiese verbindet als klares Element die<br />

beiden Nordquartiere <strong>und</strong> steht im<br />

Spannungsverhältnis zum Zugangsplatzraum <strong>und</strong><br />

zum Stadtwald.<br />

� Ergänzung der großen Wiese nach Süden in<br />

klarer Abgrenzung zur zentralen Mitte<br />

� Ihr Charakter als Freiraum <strong>und</strong> Wiese darf im<br />

Süden nicht verunklärt werden.


Marktsituation <strong>auf</strong> wassergeb<strong>und</strong>ener Decke<br />

10


2. Klärung der Nutzungserfordernisse für die Quartiersmitte<br />

Urbane Mitte als naturnaher Multifunktionsraum<br />

für gesellschaftliche, altersübergreifende Begegnung mit differenziert gestalteten<br />

Nutzungsbereichen<br />

Eine einseitige Fokussierung <strong>auf</strong> einen „Stadtplatz“<br />

würde die vielschichtigen Aufgaben <strong>und</strong> Chancen<br />

der Urbanen Quartiersmitte als öffentlicher <strong>Raum</strong><br />

ignorieren.<br />

� Kommunikation<br />

Insbesondere der nördliche Platzrand mit seiner<br />

Südorientierung ist mit zusätzlichen Bäumen<br />

prädestiniert für Gastronomisches Angebot im<br />

Freien: Café zum Platz orientiert, Biergartencharakter<br />

im angrenzenden Stadtwald<br />

� Quirlige Betätigung<br />

Spielflächen für jung <strong>und</strong> alt ggf. außerhalb<br />

direkter Hörweite der Wohngebäude<br />

11<br />

� Lokale Veranstaltungen (Märkte, Feste,<br />

<strong>Kunst</strong>aktionen)<br />

Die Platzfläche selber sollte für Aktivitäten aller Art<br />

zur Verfügung stehen. Das heißt nicht, dass sie<br />

ungegliedert bleiben müsste. Auf Gr<strong>und</strong> ihrer<br />

Größe erscheint eine Gliederung durch<br />

zusätzliche Bäume wohltuend <strong>und</strong> setzt<br />

Verbindungsakzente zum Stadtwald.<br />

� Stiller Rückzug, Erholung, Entspannung,<br />

Rastplatz für Senioren<br />

Diese Aufgaben könnte zum Teil wesentlich<br />

besser in der Lichtung im westlichen Stadtwald<br />

gestaltet werden, ohne dass der Bezug zur<br />

lebendigeren Platzfläche verloren ginge.


3. Stadträumliche Gestaltkriterien der Quartiersmitte<br />

Der Verl<strong>auf</strong> übergeordneter Wegebeziehungen – wie z.B. Fuß-Radweg der Grünen <strong>Achse</strong> –<br />

muss in Abgrenzung zu den Platzfunktionen, den Sitz- <strong>und</strong> Ruhezonen schlüssig geklärt werden<br />

.<br />

(1) Verschränkung naturnaher Teilräume<br />

am Stadtplatz<br />

Herausbildung eigener Identitäten <strong>und</strong><br />

Vermeidung ihrer Zergliederung<br />

Platzraum Zufahrt Süd (ehem. Marktplatz)<br />

� Baumbestand <strong>und</strong> Straßenbegleitgrün<br />

müssen eine Einheit <strong>und</strong> zusammen mit<br />

Straßen- <strong>und</strong> Platzgestaltung einen<br />

zusammenhängenden Platzraum bilden.<br />

� Bordsteine sollten deshalb vermieden werden<br />

� Die Grünfläche westlich des alten Baumbe<br />

standes sollte öffentlich zugänglich sein<br />

� Am Ende des Marktplatzes könnte ein Markt<br />

dach den Übergang zur Zentralen Mitte<br />

markieren<br />

Stadtwald mit Stadtplatz als naturnahe<br />

Urbane Quartiersmitte<br />

� Wichtig erscheint eine Verschränkung von<br />

Stadtplatz <strong>und</strong> Stadtwald zur Urbanen Mitte mit<br />

differenzierten Teilbereichen für die Nutzungsschwerpunkte<br />

� Sein Baumbestand muss als zusammenhängender<br />

Qualitätsbaustein weitestgehend<br />

erhalten bleiben <strong>und</strong> gezielt ergänzt werden<br />

Große Wiese<br />

� Ergänzung der großen Wiese in klarer<br />

Abgrenzung zur Urbanen Mitte:<br />

Ihr Charakter als Freiraum <strong>und</strong> Wiese darf im<br />

Süden nicht verunklärt werden.<br />

13<br />

(2) Vermittelnde Gliederung<br />

des Multifunktionsraums „Urbane Mitte“<br />

durch<br />

� Marktdach als Treffpunkt auch bei Regen, als<br />

gedeckte Bushaltestelle, als Gliederung der<br />

großen Platzfläche<br />

� Berücksichtigung <strong>und</strong> Verbesserung<br />

bzw. Ergänzung des Baumbestands<br />

� Wasserfläche an Platz-Nordseite vor<br />

Freischankfläche<br />

� Regenwasser-Zisternen zum Bewässern mit<br />

Windrad- oder Solar-Pumpen<br />

� Sitz- <strong>und</strong> Ruhezonen,<br />

� Stufen zum Gestalten der Höhenunterschiede<br />

� Überschaubarkeit <strong>und</strong> gute Ausleuchtung<br />

� Klärung der Wegebeziehungen in der zentralen<br />

Mitte (mit Ruhe- <strong>und</strong> Bewegungszonen)<br />

(3) Zonierung<br />

unterschiedlicher Aufenthaltsqualitäten<br />

für verschiedene Altersgruppen<br />

� Seniorentreff (Lichtung westlicher Stadtwald)<br />

� Jugendtreff<br />

� Erwachsenentreff<br />

� Biergarten<br />

� Spielfläche<br />

(4) Umsetzungsbeispiel<br />

Eine kleine, zentrale <strong>und</strong> deshalb eher<br />

belebte Aktions- <strong>und</strong> Bühnenfläche,<br />

geeignet für kommunikative, spielerische <strong>und</strong><br />

künstlerische Aktivitäten <strong>und</strong> Darbietungen,<br />

könnte westlich der Busfurt an einer dominanten<br />

Baumgruppe liegen – hier die (am ehesten<br />

belebte) Drehscheibe zwischen den Haupt-<br />

Bewegungsrichtungen mit Spielfeldern für<br />

Jung + Alt


Stellt man sich die Stadt als Summe vieler guter<br />

Nachbarschaften vor, können funktionierende<br />

öffentliche Plätze an den Schnittstellen der<br />

Nachbarschaftsräume den Übergang aus dem<br />

Privaten in die Öffentlichkeit ermöglichen <strong>und</strong><br />

die Teilhabe am öffentlichen Geschehen<br />

sichern.<br />

Aus „Freiräume zum <strong>Wohnen</strong>“ / Roswitha Sinz<br />

14<br />

Um einen lebendigen öffentlichen <strong>Raum</strong><br />

entstehen zu lassen, müssen wir für angrenzende<br />

Nutzungen an den Rändern sorgen, die diesen<br />

<strong>Raum</strong> beleben.<br />

Aus „Platz für jeden“ / Christa Reicher<br />

Als privilegierte Orte der sozialen Interaktion<br />

<strong>und</strong> Kommunikation, als Orte einer<br />

zukunftsgerichteten Urbanität erhalten die<br />

öffentlichen Räume strategische Bedeutung<br />

für die Zukunft der Städte.<br />

Von Ursula Paravicini


4. Ausstattungskriterien der Urbanen Mitte<br />

(1) Beläge für Platzflächen<br />

als verbindende, nicht trennende Elemente<br />

passend zum Stadtwald <strong>und</strong> als städtische<br />

Fläche<br />

� Überwiegend wassergeb<strong>und</strong>ene Decke<br />

� niveaugleicher Übergang zu Busfurt ohne<br />

Randsteinabsenkung<br />

� Pflasterung an vorzusehender Marktfläche –<br />

evtl. östlich der Busfurt, ggf. mit partizipativ<br />

gestalteten Pflastersteinen<br />

(2) Platzmöblierung<br />

für Sitz- <strong>und</strong> Ruhezonen mit Bezug zum<br />

Baumbestand <strong>und</strong> neuer Wasserfläche an<br />

Nordseite mit guter Ausleuchtung<br />

� Berücksichtigung <strong>und</strong> Verbesserung<br />

bzw. Ergänzung des Baumbestands<br />

5. Öffentliche Freiräume – quartiersbezogen<br />

15<br />

� Wasserfläche an Platz-Nordseite vor<br />

Freischankfläche mit Sitzmöglichkeit<br />

� Brunnen mit Wasserfläche <strong>und</strong> Sitzmöglichkeit<br />

� Stufen als kleine Bühne<br />

� Aufrollbares Segeltuch als Dach für<br />

Veranstaltungen<br />

� Markierung des Platzes durch Laternen, ggf.<br />

Natursteinblöcke, Skulpturen<br />

(3) <strong>Kunst</strong> als Funktion für Urbane Mitte<br />

(in Kapitel II. <strong>Kunst</strong>kriterien näher<br />

beschrieben)<br />

� Bereicherung der Aufenthaltsqualität<br />

� Bindeglied der Teilbereiche <strong>und</strong> Achsbezüge<br />

� permanent – über Quivid des Baureferats<br />

� temporär – über <strong>Kunst</strong>etat des Kulturreferats<br />

Die quartiersbezogenen Grün- <strong>und</strong> Erschließungsräume bedürfen in bevorstehenden<br />

Planungsprozessen einer intensiven Abstimmung aller Planungsbeteiligten, worin die<br />

vorausgehenden Erfahrungen mit der Urbanen Mitte einfließen müssten.<br />

(1) Haupterschließung S-N<br />

als klarer Vorraum zum Stadtplatz<br />

(2) Westlicher Stadtwald<br />

mit S-N-Grünarmen für mögliche Quartiersparks<br />

<strong>und</strong> Nachbarschaftsgärten<br />

(3) Erschließungsbogen West<br />

mit Querung einer S-N-Grünachse als Stadtraum<br />

(4) Erschließungsbogen Ost<br />

mit Bezügen zur Urbanen Mitte <strong>und</strong> zu<br />

Nachbarschaftsplätzen<br />

(5) Erschließungsbogen NW<br />

mit Stadtraum nördlich der Supermarkt-<br />

Anlieferzone<br />

6. Halböffentliche Platzräume – nachbarschaftsbezogen<br />

Die von privater Hand zu erstellenden Wohnblocks umschließen halböffentliche,<br />

nachbarschaftsbezogene Freiräume <strong>und</strong> bedürfen einer intensiven Beteilung der künftigen<br />

Bewohner/innen an der Planung (s.S.23+39).<br />

(1) NO-Wohnblock<br />

an Erschließungsbogen West mit altem<br />

Baumbestand (Adams-Lehmann-Str.)<br />

(2) SO-Wohnblock<br />

an Erschließungsbogen West<br />

(3) SW-Wohnblock<br />

an Erschließungsbogen West<br />

(4) Stadtpark<br />

westlich des Supermarkts<br />

7. Erfolgreiche Bürgerbefragung als spontane Aktion<br />

Im Anschluß an eine öffentliche Powerpoint-<br />

Präsentation dieses vorliegenden Gestaltprogramms<br />

am 14. Juli 2010 wurde von begeisterten<br />

Bürger/innen spontan ein Fragebogen entwickelt<br />

<strong>und</strong> innerhalb weniger Tage an alle 1700<br />

Haushalte verteilt <strong>und</strong> parallel dazu auch in<br />

digitaler Form im Internet angeboten:<br />

www.ackermannbogen-ev.de oder sv@urbanes-wohnen.de<br />

Gr<strong>und</strong>lage für den Fragebogen wurden die hier<br />

folgenden charakteristischen Bilder aus diesem<br />

Gestaltprogramm. Über Verl<strong>auf</strong> <strong>und</strong> Auswertung<br />

dieser Umfrage – siehe S.16/17!<br />

� Gedruckte Auswertung – 20 S. als PDF<br />

� Thematische Zusammenstellung<br />

exemplarischer Wortbeiträge – 12 S. als PDF<br />

� Gestaltprogramm in Farbdruck zu15€ oder PDF


7.1 Anlage zum Fragebogen<br />

16


Urbane Mitte für alle<br />

Ein vollkommen neuer Platz, mitten in der Stadt, <strong>auf</strong> unbebautem Brachland. Ein Platz, <strong>auf</strong> den<br />

wir schon lange warten <strong>und</strong> um den herum heute bereits 5.200 Menschen leben. Ein Platz, der<br />

zwar noch durch Bauzäune abgesperrt ist, der für uns aber die einmalige Chance bietet, den<br />

Oberbürgermeister beim Wort zu nehmen, wenn er von „frühzeitiger Bürgerbeteiligung“ spricht.<br />

7.2 Durchführung der Umfrage<br />

Drei Monate lang hatte sich die Arbeitsgruppe im<br />

FORUM Quartiersentwicklung mit den Funktionen<br />

des künftigen Stadtplatzes auseinandergesetzt<br />

<strong>und</strong> Gestaltkriterien als l<strong>auf</strong>end fortschreibbaren<br />

Diskussionsvorschlag formuliert.<br />

Diese Kriterien wurden am MittwochsTreff vom<br />

14. Juli 2010 <strong>auf</strong> einer Powerpoint-Präsentation<br />

vorgestellt <strong>und</strong> trafen <strong>auf</strong> großes Interesse.<br />

Auf Anregung der Teilnehmer/innen hat das<br />

FORUM Ende Juli in einer Spontanaktion, innerhalb<br />

von nur einer Woche, eine Bürgerumfrage<br />

durchgeführt. 1.700 gedruckte Fragebogen<br />

wurden in die Briefkästen aller Haushalte am<br />

Ackermannbogen eingeworfen, 690 eMails mit<br />

Direktlink zur Online-Umfrage wurden verschickt.<br />

Die Resonanz war enorm: 342 Antworten sind bei<br />

uns eingegangen.<br />

54 % der Antworten kamen online,<br />

46 % der Antworten kamen per Papier, per Fax<br />

<strong>und</strong> sogar eingescannt per eMail.<br />

Die Papierrückläufer wurden für die Auswertung<br />

händisch in eine Excel-Matrix eingepflegt.<br />

Das noch unbebaute Gelände der Urbanen Mitte<br />

7.5 Veröffentlichung der Auswertung<br />

Foto:<br />

Gabriela<br />

Levasier<br />

MittwochsTreff im „Olymp“ (Elisabeth-Kohn-Str.29):<br />

Erste Präsentation der Auswertung am 6.Oktober<br />

2010 vor 50 Zuhörern.<br />

Fensteraushang: Aushang der Ergebnisse vom<br />

7. bis 29. Oktober 2010 in den Sch<strong>auf</strong>enstern der<br />

Adams-Lehmann-Str. 56.<br />

Online-Verfügbarkeit der Ergebnisse seit<br />

9. Oktober 2010 <strong>auf</strong> dem Vereinsportal<br />

ackermannbogen-ev.de, Rubrik Projektgruppen.<br />

Ausstellung Stadtplatz mit Gestaltprogramm<br />

im Schau<strong>Raum</strong>, Therese-Studer-Str. 9 / o Rgb<br />

Vernissage: Sa., 30.Okt. 17-19 Uhr <strong>und</strong> So., 1.Nov.<br />

mit Öffnung an 3 Wochenenden 17-19 Uhr<br />

17<br />

7.3 Was ist Ihnen wichtig?<br />

Bei der Frage zur Nutzung waren die folgende<br />

Punkte einer Mehrheit am wichtigsten:<br />

83 %: Sich treffen / Essen & Trinken: Café<br />

mit Terrasse<br />

81 %: Eink<strong>auf</strong>en: Wochenmarkt & kleine<br />

Geschäfte zusätzlich zum Supermarkt<br />

60 % Sonnen- <strong>und</strong> Regenschutz: viele Bäume,<br />

Überdachungen<br />

56 % Stille, Erholung, <strong>und</strong> Entspannung: ruhige<br />

Sitzbereiche<br />

Bei der Frage zur Gestaltung wurden als „sehr<br />

wichtig“ eingestuft:<br />

90 % Der Erhalt des Baumbestandes<br />

81 % Ruhezonen/Sitzmöglichkeiten <strong>auf</strong> <strong>und</strong><br />

am Platz<br />

68 % Wasser: Brunnen, Wasserflächen,<br />

Wasserläufe<br />

52 % Übergangsbereiche vom Platz zu den<br />

Grünflächen<br />

51 % Ein kreativer, abwechslungsreicher<br />

Platzbelag<br />

Laut Umfrage würden sich<br />

62 Personen an einem Workshop mit dem BA4 zur<br />

Stadtplatzgestaltung <strong>und</strong><br />

47 Befragte an Gesprächen mit Planern <strong>und</strong> Künstlern<br />

beteiligen.<br />

56 Anwohner könnten sich vorstellen, in einem<br />

kleinen Bereich bei der Gestaltung des Platzes<br />

selbst mit Hand anzulegen.<br />

7.4 Bürgerversammlung<br />

3 Anträge vom 12. Oktober 2010 <strong>auf</strong> der<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Umfrage, die mit überwältigender<br />

Mehrheit angenommen wurden:<br />

1. Auslobung eines Ideenwettbewerbs, in dem<br />

die Wünsche <strong>und</strong> Anregungen aus der Umfrage<br />

Bestandteil sind. Im Anschluss daran die<br />

Durchführung eines Planungs-Workshops mit<br />

Teilnahme aller interessierten Bürger.<br />

2. Planung mit gewerblichen Räumen in den<br />

Erdgeschossbereichen als Auswahlkriterium für<br />

die Vergabe der Gr<strong>und</strong>stücke an den<br />

Platzrändern, damit hier kleine Läden, Eiscafé u.ä.<br />

Einzug halten können.<br />

3. Erhalt des vorhandenen Baumbestandes <strong>und</strong><br />

keine Fällung von Bäumen vor der definitiven<br />

Festlegung der Platzgestaltung <strong>und</strong> der<br />

Wegeführung (damit nicht das Gleiche passiert<br />

wie <strong>auf</strong> dem Milgeo-Gelände).


8. Bürgerbeiträge zum Workshop URBANE MITTE mit allen Projektbeteiligten<br />

8.1 <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V.<br />

Urbane Mitte – ein wichtiger Teil der Grünen <strong>Achse</strong><br />

Urbane Mitte – die landschaftliche Mitte des Ackermannbogens, im Zentrum zwischen großer Wiese,<br />

Stadtwald <strong>und</strong> <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong>.<br />

Die Grüne Mitte muss erhalten bleiben. Neue Nutzungen werden in einen Landschaftsplatz integriert.<br />

8.2 FORUM Quartiersentwicklung<br />

Ergebnisse der FORUM-Bewohnerumfrage:<br />

(Juli/August 2010, Response-Quote 9 %, Basis 3.784 Bewohner über 18 J.)<br />

� Entzerrung der Knotenpunkte<br />

� Grüne <strong>Achse</strong>, Fahrradwege, Bustrasse, Eink<strong>auf</strong>smöglichkeiten <strong>und</strong> Gastronomien<br />

� Autofrei heißt auch busfrei<br />

� Bus aus dem Viertel heraushalten<br />

� Schnelltrasse<br />

� Lebendigkeit: Quartiersmitte = Mittelpunkt<br />

� zentraler Lebensraum <strong>und</strong> Treffpunkt für Jung <strong>und</strong> Alt<br />

� Alte Bäume erhalten <strong>und</strong> neue Bäume pflanzen<br />

� Klimawandel, Windschutz, Sonnenschutz<br />

� Kommunikative Ruhe- <strong>und</strong> Sitzmöglichkeiten<br />

� am Rand des Geschehens, zum Platz hin offen, teilweise überdacht<br />

� Fließendes Wasser<br />

� Wasserspielplatz, Wasserspiele, Wasserl<strong>auf</strong><br />

8.3 Projektgruppe Ökologie<br />

� Umweltfre<strong>und</strong>liche Gestaltung des Quartiersplatzes <strong>und</strong><br />

der Grünflächen<br />

� Naturnahe Erhaltung des Stadtwaldes:<br />

� Unterholz (Sträucher als Lebensraum für Vögel)<br />

� Erhalt nicht-versiegelter Flächen<br />

� Ökologische Gestaltung der Grünflächen:<br />

� Möglichst wenige Baumfällungen<br />

� Einheimische Pflanzen <strong>und</strong> Blumen<br />

� Artenvielfalt bei der Begrünung<br />

18


8.4 NachbarschaftsBörse<br />

� Interkultureller Nachbarschaftsgarten „StadtAcker“<br />

� Menschen zusammenbringen<br />

� Garteln als gemeinschafts- <strong>und</strong><br />

nachbarschaftsfördernde Methode<br />

� Veranstaltungsfläche für Markt, Flohmarkt <strong>und</strong><br />

Kulturveranstaltungen<br />

(z.B. überdachte, nach allen Seiten offene Halle,<br />

Stromanschluss für Marktstände)<br />

� Platz für Jugendliche<br />

� z.B. kleine Skater-Anlage<br />

� z.B. überdachter Unterstand<br />

8.5 Projektgruppe ÄlwA<br />

Älterwerden am Ackermannbogen<br />

� In Ruhe dabei sein<br />

� In Ruhe kommunizieren<br />

- z.B. Bänke in U-Form<br />

� In Gesellschaft allein sein<br />

- z.B. Stühle mit Armlehnen)<br />

8.6 KulturTeam:<br />

� Mitmachen fördern:<br />

Identifikation mit dem neuen Wohnviertel<br />

� Kulturen fördern:<br />

Zusammenkommen, Kennenlernen, Tolerieren<br />

� <strong>Kunst</strong> fördern:<br />

Performances, Installationen u. Ausstellungen<br />

19<br />

� Aktives Leben<br />

� Beschauliches Spielen<br />

- z.B. Bocciaplatz, Schachspiel<br />

� Mit Spaß fit bleiben<br />

- z.B. Mehrgenerationen-Spielgeräte<br />

� Öffentlich Bücher tauschen<br />

- z.B. Büchertausch-Baum)<br />

Einfluss des Privaten <strong>auf</strong> Öffentlichen <strong>Raum</strong><br />

� <strong>Kunst</strong> fördern:<br />

Performances, Installationen u. Ausstellungen


sucht nicht jeder seinen platz im leben<br />

hier ist ein platz zu vergeben<br />

zu beleben<br />

einzunehmen<br />

platzgedanken von anna jenewein 30.10.2010<br />

viele leute sagen viele sätze<br />

über plätze<br />

fangen an zu lachen<br />

keiner will was machen<br />

dass die plätze so sind<br />

ein spielendes kind<br />

drachen fliegen im wind<br />

eine alte sitzt <strong>auf</strong> der bank<br />

mit dank<br />

dass er sie nicht angefahren hat<br />

als er tat<br />

was ihm spass macht<br />

sie lacht<br />

die sonne scheint<br />

das baby weint<br />

die verkäuferin verneint<br />

dass sie da nichts tun kann<br />

weit hinten der klang<br />

einer straßenband<br />

die mutter gähnt<br />

<strong>und</strong> schiebt den kinderwagen über den platz<br />

platsch platsch<br />

die brücke über den bach<br />

ist schon wieder eingestürzt<br />

geschürzt<br />

packt jeder mit an<br />

dann ran<br />

sie lieben ihren platz<br />

mit einem satz<br />

ist er überquert<br />

der bus fährt<br />

in die stadt<br />

ein anderer lieber mit dem rad<br />

sie haben ihren platz nicht gef<strong>und</strong>en<br />

sie haben ihn dazu gemacht<br />

20<br />

Erfolgreiche Räume?<br />

Zitate zur Gestaltung öffentlicher Räume<br />

nach<br />

Mark Francis 1986<br />

1. Vielfalt von Nutzung <strong>und</strong> Nutzern<br />

Ausreichende Nutzung ist wesentlich für den Erfolg eines<br />

<strong>Raum</strong>s. Nicht selten entstehen Probleme durch Nicht-<br />

oder Andersnutzung.<br />

2. Bequemlichkeit<br />

Gute Räume sind bequem. Sie ermöglichen die<br />

Befriedigung der gr<strong>und</strong>legenden menschlichen Bedürfnisse<br />

nach Erholung, Sonnenlicht <strong>und</strong> Wetterschutz.<br />

3. Zugänglichkeit <strong>und</strong> Öffentlichkeitsgrad<br />

Nach Kevin Lynch ist ein <strong>Raum</strong> dann öffentlich, wenn er<br />

von der Allgemeinheit genutzt werden kann <strong>und</strong> als solcher<br />

verschiedenen sozialen Gruppen <strong>und</strong> Aktivitäten offen<br />

steht.<br />

4. Lerneffekte durch die Umwelt<br />

<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Raum</strong> als Lehrmeister- in Strassen,Parks <strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />

Bürgersteigen sammeln wir Lebenserfahrung. <strong>Kunst</strong> in der<br />

Öffentlichkeit kann als Medium dienen, einen für den<br />

Menschen sinnvollen Bezug zu einem Ort herzustellen,<br />

anstatt in Form abstrakter, das heißt bezugsloser Objekte<br />

lediglich <strong>Raum</strong> füllende Wirkung zu haben.<br />

5. Entdeckung – Vergnügen – Herausforderung<br />

Freude <strong>und</strong> Herausforderung bieten Straßenmusikanten,<br />

ausgefallene Fassaden <strong>und</strong> Gegenstände, die durch <strong>und</strong><br />

zur Benutzung eines <strong>Raum</strong>s entdeckt werden können.<br />

6. Beteiligung – Kontrolle –Veränderung<br />

Ein <strong>Raum</strong> ist dann gut, wenn seine Benutzer direkte<br />

Kontrolle über ihn haben <strong>und</strong> ihn ihren jeweiligen<br />

Bedürfnissen entsprechend anpassen können- wenn es<br />

ihr <strong>Raum</strong> ist. Von Nutzern selbst konzipierte <strong>und</strong> betreute<br />

Parks <strong>und</strong> Gärten haben sich als weitaus erfolgreicher<br />

erwiesen als solche ohne Selbstbestimmung.<br />

7. Ökologische Qualität<br />

Die Bedeutung natürlicher Systeme <strong>und</strong> Vorgänge als<br />

Gr<strong>und</strong>lage einer ges<strong>und</strong>en städtischen Umwelt wurde<br />

bisher häufig verkannt. Die Natur muss wieder in die<br />

Stadt Einzug halten, durch Flächenentsiegelung <strong>und</strong><br />

verstärkte Begrünung.<br />

8. Konflikt<br />

Eine gut funktionierende öffentliche Umwelt beinhaltet eine<br />

ganze Reihe von Kontroversen <strong>und</strong> politischen Konflikten.<br />

Demokratischer <strong>Raum</strong> entsteht dann, wenn Menschen für<br />

einen Ort Verantwortung übernehmen, an der Debatte um<br />

künftige Nutzung <strong>und</strong> an der Formgebung beteiligt sind.<br />

9. Geliebt werden<br />

Wird ein Ort geliebt, funktioniert er gut.<br />

10. Effektive Auswertung <strong>und</strong> Handhabung<br />

Öffentliche Räume sind dann gut, wenn sie nicht <strong>auf</strong><br />

einmal <strong>und</strong> für alle Ewigkeit entworfen sind, sondern<br />

allmählich entstehen <strong>und</strong> sich mit der Zeit verändern<br />

dürfen.


II. Gestaltkriterien für ein Wohnquartier an <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

Wesentliche Kriterien aus dem seit 2004 vorliegenden „<strong>Kunst</strong>programm“<br />

für das Neubauquartier <strong>und</strong> die öffentlichen Platzräume an <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

Der öffentliche <strong>Raum</strong> des 4. Bauabschnitts<br />

beinhaltet den wichtigsten Bereich der Urbanen<br />

Mitte. Dies bedeutet die große Chance, mit<br />

„<strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong>“ beispielhafte<br />

Signale zu setzen für das Gesamtquartier <strong>und</strong> die<br />

sich bietenden Plätze <strong>und</strong> Stadtparks entlang der<br />

Grünen <strong>Achse</strong>. Anfang Juli 2010 sprach der<br />

Bayerische <strong>Kunst</strong>minister Wolfgang Heubisch von<br />

einer „Kultur- <strong>und</strong> Naturmeile für München“, die<br />

das Schloss Nymphenburg, das Museum Mensch<br />

<strong>und</strong> Natur <strong>und</strong> den Botanischen Garten als ein<br />

zweites Museumsareal mit den Pinakotheken-<br />

Parks verbinden könnte (s.S.47!).<br />

Aus einer ersten Stoffsammlung wurden bereits zu<br />

Baubeginn des ersten Teilquartiers NO die<br />

wesentlichen inhaltlichen <strong>und</strong> partizipativen<br />

Kriterien für ein <strong>Kunst</strong>programm entwickelt –<br />

.<br />

1. Ein Orientierungsversuch zum Gestaltprogramm<br />

<strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong> lässt sich ein <strong>auf</strong> den<br />

Lebensraum, sie gestaltet, „interveniert“, hält den<br />

schnellen Alltagsblick an. <strong>Kunst</strong> im öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong> steht in einem engen Bezug zu den neuen<br />

Ästhetiken, wie sie sich seit den 60er Jahren<br />

entwickelt haben: Ästhetiken des <strong>Raum</strong>es, des<br />

Ortes, der ‘Situation’ in einer konkreten Lebenswelt.<br />

(1) <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Leben<br />

Wie läßt sich ein produktives Verhältnis von <strong>Kunst</strong><br />

<strong>und</strong> Leben denken, zum Beispiel für das Neubau-<br />

Quartier am Münchner Ackermannbogen? Im<br />

Arbeitskreis <strong>Kunst</strong> <strong>auf</strong>gegriffen wurde das<br />

Beuys’sche Modell der ‘Sozialen Plastik’, an der<br />

jeder Mensch als Künstler mitarbeiten sollte. Den<br />

Aktionen der politischen Linken nahestehend,<br />

reaktiviert Beuys eine Denkfigur der frühen Avantgarde:<br />

Das Ästhetische soll zum Organisationsprinzip<br />

der Alltagspraxis werden, soll direkt in eine<br />

Lebenspraxis eingreifen, die zur <strong>Kunst</strong>praxis wird.<br />

Diese Vorstellung ist heute vor allem historisch zu<br />

sehen: In der frühen Avantgarde als Negation der<br />

bürgerlichen <strong>Kunst</strong>religion eines l’art pour l’art; bei<br />

Beuys als spezifische Konsequenz einer<br />

künstlerischen Entwicklung, die seit dem Anfang<br />

der 60er Jahre keine Trennung zwischen Leben<br />

<strong>und</strong> Werk mehr kannte. Entscheidend dabei ist,<br />

daß die Idee der Aufhebung der <strong>Kunst</strong> <strong>auf</strong> eine<br />

Unmittelbarkeit im Umgang der Menschen setzt,<br />

(2) Ästhetische Erfahrung <strong>und</strong> Alltagserfahrung<br />

Suspendiert ist damit das traditionelle Kommunikationsmodell:<br />

Es geht nicht um eine „Aussage“<br />

oder „Botschaft“, die vom Rezipienten<br />

„empfangen“ <strong>und</strong> „dechiffriert“ wird, sondern<br />

21<br />

Kriterien für kommunikative <strong>Kunst</strong>, die von innen<br />

nach außen wirkt, von der Wohnung über das Haus<br />

ins Quartier <strong>und</strong> den neuen Stadtteil. Denn hier am<br />

Ackermannbogen bietet sich die Chance, von<br />

<strong>und</strong> mit den derzeitigen <strong>und</strong> künftigen<br />

Bewohner/innen das <strong>Kunst</strong>programm weiter zu<br />

entwickeln, mit ihnen fortzuschreiben <strong>und</strong><br />

umzusetzen, ein nachhaltiges <strong>und</strong> identitätsstiftendes<br />

Programm, das sogleich von den<br />

Menschen mitgetragen <strong>und</strong> weitergeführt wird.<br />

Im Rahmen dieser Überlegungen hat der<br />

Arbeitskreis-Teilnehmer <strong>und</strong> Medienwissenschaftler<br />

Reiner Bader, eine kunsttheoretische Gesamtschau<br />

formuliert, dem dann die konkreten Programmvorschläge<br />

mit spontan beigefügten Fotobeispielen<br />

des Arbeitskreises folgen.<br />

<strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong> reiht sich ein in die<br />

ästhetische Moderne, ‘arbeitet’ an deren<br />

Gr<strong>und</strong>thema, dem Verhältnis von <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Leben,<br />

entwirft neue Möglichkeiten im Hinblick dar<strong>auf</strong>, mit<br />

ästhetischen Verfahrensweisen in den<br />

Wahrnehmungszusammenhang des Alltags<br />

‘einzugreifen’.<br />

<strong>auf</strong> eine nicht-entfremdete, ‘ästhetische’ Alltagspraxis,<br />

mit der sich zugleich das eigentliche,<br />

‘kritische’ Potential der <strong>Kunst</strong> <strong>auf</strong>hebt: immer<br />

wieder die Vermittlung mit dem Rezipienten in<br />

Gang zu bringen durch das Medium eines bildnerischen<br />

Prozesses.<br />

<strong>Kunst</strong> lässt sich insbesondere seit den 60er Jahren<br />

auch verstehen als immer neues Sich-Einlassen<br />

<strong>auf</strong> bildnerische Prozesse in einem Zwischenraum,<br />

in dem es keine feste Grenze zwischen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

Leben mehr gibt. In diesem Zwischenraum kommt<br />

es fortwährend zu ‘Ästhetisierungs’-Prozessen:<br />

Alltagsmaterialien <strong>und</strong> -gegenstände werden<br />

(etwa im Nouveau Réalisme oder in der Pop Art)<br />

zu ästhetischen Phänomenen, indem ihre<br />

Materialität als signifikante visuelle Erscheinung<br />

hervortritt. Mit Beuys zu sprechen: Ein <strong>Kunst</strong>werk<br />

kann nicht nur etwas bedeuten, es kann auch<br />

etwas sein.<br />

um die sinnliche Erscheinung eines medialen<br />

‘Materials’, das im geläufigen Kommunikationsverständnis<br />

‘unsichtbar’ bleibt, weil es nur dem<br />

Transport der „Aussage“ dient.


Zunächst im Bildraum des Tafelbildes Farben,<br />

Formen oder der Farb<strong>auf</strong>trag als Spur der Hand;<br />

in den neuen Ästhetiken der 60er Jahre<br />

Phänomene im Alltagsraum, die sich selbst zeigen<br />

als rein optische Phänomene, für einen<br />

23<br />

veränderten Blick ‘sichtbar’ werden als<br />

‘ästhetische Dinge’ - den Betrachter im positiven<br />

Fall in einen Wahrnehmungsprozess hineinziehend,<br />

der zwischen ästhetischer Erfahrung <strong>und</strong><br />

Alltagserfahrung in der Schwebe bleibt.<br />

(3) Zwischenräume zwischen Lebenspraxis <strong>und</strong> ästhetischer Erfahrung<br />

Das Neubau-Quartier am Ackermannbogen<br />

wäre insofern vor allem als ‘Zwischenraum’ zu<br />

denken: ein ‘Zwischenraum’, der zum ‘Ort’ wird,<br />

indem er sich als solcher von der Umgebung<br />

abhebt. In diesem ‘Zwischenraum’ kann -<br />

zunächst im Rahmen einer Gr<strong>und</strong>gestaltung des<br />

gesamten Areals durch einen Künstler - „alles“<br />

zum Material eines bildnerischen Prozesses<br />

werden (die Beuys’sche Formel: „Plastik = Alles“):<br />

Baukörper, Fassaden <strong>und</strong> andere architektonische<br />

Elemente, Plätze, Wege <strong>und</strong> Grünflächen,<br />

Öko-Design-Module, natürliches <strong>und</strong> künstliches<br />

Licht, Elemente wie Erde <strong>und</strong> Wasser, überhaupt<br />

die Natur als Wahrnehmungselement, das nicht<br />

mehr nur Dekoration ist, sondern als Wachsendes,<br />

Sich-Veränderndes <strong>auf</strong> sich selbst verweist, in<br />

(4) Spuren von Kontexten visualisieren<br />

Die ‘Ästhetisierung’ eines ‘Materials’, das vordem<br />

‘unsichtbar’ blieb <strong>und</strong> übersehen wurde (etwa<br />

auch die Materialität der Baustoffe der Architektur),<br />

ist das eine Moment einer <strong>Kunst</strong>, die sich dem<br />

traditionellen Kommunikationsmodell widersetzt.<br />

Das andere ist ein verändertes Verständnis des<br />

Produzenten, der nicht mehr als der autonome<br />

Sinnproduzent erscheint, sondern sich einläßt <strong>auf</strong><br />

Kontexte. <strong>Kunst</strong> erweist sich selbst als eine Form von<br />

Interpretation, die sich im Falle der <strong>Kunst</strong> im öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong> vielfach als Dekonstruktion des<br />

semantischen Umfeldes darstellt.<br />

Für das Stadtviertel am Ackermannbogen sind hier<br />

zwei Bezugsbereiche hervorzuheben: zum einen die<br />

Kulturlandschaft des Olympia-Geländes, das mit<br />

organischen Formen einen ‘kommunikativen’<br />

Umgang mit der Natur realisiert; zum anderen das<br />

Kasernen-Thema, mit dem ein ganz anderes<br />

Formenpotential für eine dekonstruktive<br />

künstlerische Verfahrensweise erschließbar wird.<br />

(5) Lebensraum in Wechselwirkung zum ästhetischen <strong>Raum</strong><br />

<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Raum</strong> als ästhetisch gestalteter<br />

‘Zwischenraum’ würde sich abheben als eine Art<br />

„Gegen-Umwelt“ (McLuhan), die im positiven Fall<br />

die Atmosphäre für einen Lebensraum schafft,<br />

der zugleich gemeinsamer Handlungsraum ist. Ein<br />

atmosphärischer <strong>Raum</strong> für gemeinschaftliches<br />

<strong>Wohnen</strong> entstünde gerade auch durch einen<br />

Handlungszusammenhang, mit dem die individuelle<br />

Aneignung des Ortes sich in gemeinsamen<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Aktionen - etwa auch<br />

Formen von Beteiligungsästhetik – fortsetzt.<br />

Gebaute <strong>und</strong> gestaltete Umwelt wäre in diesem<br />

Fall nicht nur die ‘Bühne des Lebens’, vielmehr<br />

ihrem Eigenwert anschaulich wird als Phänomen<br />

der Nachhaltigkeit.<br />

Die Rahmen-Gestaltung sollte genügend<br />

Haltepunkte für das Auge bieten, um immer<br />

wieder visuelle ‘Zwischenräume’ zwischen einer<br />

lebenspraktisch-funktionalen Einstellung <strong>und</strong><br />

ästhetischer Erfahrung zu eröffnen, sollte jedoch<br />

auch Frei- <strong>und</strong> Spielräume lassen für Neues <strong>und</strong><br />

Spontanes, realisiert durch andere Künstler<br />

<strong>und</strong>/oder die Bewohner. Die Materialität von<br />

Alltagsphänomenen - als Teil eines komplexen<br />

Wahrnehmungszusammenhanges können sie<br />

den Umschlag in einen anderen Wirklichkeitsbezug<br />

provozieren, der in Aneignung im<br />

anspruchsvollen Sinn übergeht.<br />

Bei beiden Themen handelt es sich gewissermaßen<br />

um visuelle Schichten neben anderen - Spuren der<br />

Vergangenheit <strong>und</strong> Nah-Vergangenheit, die sich<br />

zeigen <strong>und</strong> verbergen in einem Spiel von optischer<br />

Oberfläche <strong>und</strong> Bedeutung. Der Begriff der Spur<br />

erweist sich als produktiv, um eine Form von<br />

Rezeption zu beschreiben, bei der ein aktiver<br />

Rezipient (ein Bewohner, ein Spaziergänger) seinen<br />

eigenen ‘Ort’ imaginiert, indem er visuelle Spuren<br />

mit individuellem Blick besetzt.<br />

Im Hinblick <strong>auf</strong> die Konstruktion einer alternativen<br />

Form von Öffentlichkeit (als Ziel von neuen<br />

Wohnprojekten) ließe sich so ein öffentlicher <strong>Raum</strong><br />

denken, der im Umgang mit einer Vielfalt von<br />

Spuren stets ‘medial’ vermittelt bleibt (im<br />

Unterschied etwa zur auratischen Inszenierung des<br />

öffentlichen <strong>Raum</strong>s durch die Nationalsozialisten,<br />

die <strong>auf</strong> die Herstellung von Unmittelbarkeit in einer<br />

Gemeinschaft zielt).<br />

würde sich die Alltagspraxis selbst als eine Form von<br />

‘Aufführung’ darstellen – eine kommunikative<br />

Praxis, mit der sich eine Gruppen-Identität bildet,<br />

indem ein kultureller Ort geschaffen wird.<br />

Ein Neubau-Areal als ‘Zwischenraum’:<br />

als immer wieder neu zu entwerfender Lebens- <strong>und</strong><br />

Handlungsraum zwischen Alltagserfahrung <strong>und</strong><br />

ästhetischer Erfahrung. So könnte die avancierte<br />

künstlerische Gestaltung des Neubau-Quartiers am<br />

Ackermannbogen die produktive Form für eine<br />

alternative Lebensform sein – <strong>und</strong> damit eine<br />

Voraussetzung dafür, den Anspruch selbstorganisierter<br />

Nachbarschaften „nachhaltig“ einzulösen.


2. <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Raum</strong> – privater <strong>Raum</strong> in ihrer Wechselwirkung<br />

(1) Wichtige Wechselbeziehung für partizipative <strong>Kunst</strong>konzepte<br />

Der öffentliche <strong>Raum</strong> definiert sich durch die<br />

öffentlich gewidmeten Flächen der Straßen,<br />

Plätze oder Grünanlagen am Ackermannbogen.<br />

Auch die <strong>Raum</strong>bildung am Deidesheimer Anger<br />

durch die benachbarten Genossenschaftsblocks<br />

oder der Olympia-Berglandschaft mit Fernsehturm<br />

sind bestimmende Rahmenbedingungen.<br />

Die räumliche Wirkung erhält der öffentliche<br />

<strong>Raum</strong> erst durch die dritte Dimension, durch die<br />

städtebauliche Figuration der Gebäude, die<br />

zumeist nicht in öffentlicher Hand liegen.<br />

Die Gebäude-Architektur in privater Hand, von<br />

Privatleuten bewohnt, wirkt auch wesentlich in<br />

den öffentlichen <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>auf</strong> deren Nutzer ein.<br />

Der Außenraum wird eigentlicher Lebensraum.<br />

„<strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong>“ muss <strong>auf</strong> die<br />

Wechselwirkung zwischen öffentlicher <strong>und</strong><br />

(2) Gestaltungszonen <strong>und</strong> Standorte von <strong>Kunst</strong>objekten<br />

Im Auftrag des Planungsreferats hat Architekt<br />

Christian Vogel, der Gewinner des Ideenwettbewerbs,<br />

am 6.5.99 ein illustriertes Gestaltungskonzept<br />

erarbeitet, worin u.a. Vorschläge von<br />

„Gestaltungszonen“ gemacht werden, die sich vor<br />

allem <strong>auf</strong> die bekannten öffentlichen Freiräume<br />

beziehen. Als künstlerisch zu gestaltende Bereiche<br />

sind vor allem die Quartiersplätze, der Stadtplatz<br />

(früher „Marktplatz“) <strong>und</strong> der Deidesheimer Anger<br />

genannt.<br />

„Standorte“ für <strong>Kunst</strong>objekte im öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong> hat er vor allem vorgeschlagen (s.S.42-43):<br />

25<br />

privater Sphäre, zwischen gestaltenden Künstlern<br />

<strong>und</strong> partizipierenden Bewohnern achten. Hier<br />

kann Bewohnerbeteiligung an <strong>Kunst</strong>projekten<br />

oder ein Diskurs von Künstlern <strong>und</strong> Bewohnern<br />

Brücken schlagen zwischen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Leben,<br />

zwischen Lebensraum <strong>und</strong> künstlerischem <strong>Raum</strong>.<br />

Herausforderung des Orts für Lösung<br />

künstlerischer Aufgaben, wie z.B.:<br />

� Dualität von Privatraum (Wohnung, Haus,<br />

Quartier) – Gesamtraum (öffentlicher <strong>Raum</strong>)<br />

� Privaträume in Selbstgestaltung mit Wirkung<br />

<strong>auf</strong> Gesamtraum<br />

� Signifikante „Energie-Punkte“ oder „Stadt-<br />

<strong>und</strong> Land-Marken“ von der Hausfassade zur<br />

„Großen Wiese<br />

� an den 4 Hauptzugängen von der<br />

Ackermannstraße, der<br />

Saarstraße/Deidesheimer Straße<br />

<strong>und</strong> der Schweren-Reiter-Straße aus<br />

� <strong>auf</strong> der Großen Wiese – nahe der<br />

Wegequerung von MilGeo zum<br />

nordwestlichen Bauabschnitt<br />

� Im Übergangsbereich vom Stadtplatz über<br />

den Stadtwald zur Fuß-/Radweg-Brücke in<br />

den Olympiapark


3. Kommunikative Gestaltungsprozesse <strong>und</strong> „Soziale Plastik“<br />

<strong>Kunst</strong> – Kommunikation – Partizipation, Ökodesign <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> am Bau<br />

(1) Partizipation <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong><br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Das übliche Partizipationsmodell<br />

von Planungsprozessen ist nicht einfach<br />

<strong>auf</strong> den Bereich der <strong>Kunst</strong> übertragbar.<br />

Partizipation im Bereich <strong>Kunst</strong> ist ein Balance-Akt,<br />

der sich in jedem einzelnen Fall neu einzuspielen<br />

hat. Mitsprache im ästhetischen Bereich hat die<br />

Gr<strong>und</strong>gegebenheiten der modernen <strong>Kunst</strong> zu<br />

berücksichtigen.<br />

Das ist – zum einen – die freie künstlerische<br />

Subjektivität, für die die Normen der Tradition<br />

bedeutungslos geworden sind (Duchamp erklärt<br />

ein Urinoir zum <strong>Kunst</strong>werk, indem er es signiert).<br />

Das ist – zum anderen – die Problematisierung<br />

<strong>und</strong> „Erforschung“ der Voraussetzungen von<br />

<strong>Kunst</strong> (etwa des ‘Bildes’ im traditionellen Sinn)<br />

durch die <strong>Kunst</strong> selbst.<br />

Auch die Subjektivität des Künstlers ist nicht<br />

unumschränkt ‘frei’, vielmehr ist sie Teil von<br />

ästhetischen Diskursen, denen sie vielfach mehr<br />

‘folgt’, als dass sie sie ‘beherrscht’.<br />

(2) Kooperativer Gestaltungsprozess<br />

Im menschlichen Lebensbereich kann sich <strong>auf</strong><br />

Dauer ein soziales Umfeld entwickeln, das im<br />

gebauten Umfeld seine Entsprechung sucht.<br />

Es gibt eine dynamische Wechselbeziehung,<br />

einen Dialog zwischen einer solchen sozialen <strong>und</strong><br />

einer gebauten Plastik. Beide befinden sich, um<br />

'überleben' zu können, in einem ständigen<br />

Anpassungsprozeß, gehen eine Symbiose<br />

miteinander ein.<br />

Daher braucht ein kommunikativ orientiertes<br />

<strong>Kunst</strong>programm den permanenten Diskurs mit<br />

allen interessierten Beteiligten, aber auch mit<br />

allem Vorhandenen, Geschehenen, Zukünftigen.<br />

Die Bewohner sollen die Möglichkeit erhalten,<br />

parallel zur baulichen Entwicklung <strong>und</strong> danach<br />

eigene Ideen in einen Gestaltungsprozess<br />

einzubringen oder gar selbst zu gestalten.<br />

(3) Gestaltung der Bewohner<br />

Je intensiver sich der kommunikative Gestaltungsprozeß<br />

entwickelt, je mehr die Eigengestaltung<br />

der Bewohner zu konkreten Ergebnissen führt,<br />

umso stärker bildet sich durch das Selbstgeschaffene<br />

eine lokale Identität.<br />

"Gestaltung der Bewohner" ist im Sinne der<br />

Beuys’schen „sozialen Plastik“ durchaus in seiner<br />

Doppel-Bedeutung zu verstehen:<br />

27<br />

Partizipation im Bereich <strong>Kunst</strong> ist deswegen so<br />

problematisch, weil sie tendenziell die Eigenlogik<br />

dieser Diskurse stört <strong>und</strong> das Niveau der<br />

künstlerischen Arbeit negativ beeinflusst. Diese<br />

Partizipation wäre insofern der kreative Umgang<br />

mit einem veränderten Verhältnis von Künstler<br />

<strong>und</strong> Publikum, mit dem sich immer wieder<br />

Schnittstellen der Kommunikation zwischen<br />

Produzent <strong>und</strong> Rezipient <strong>auf</strong>tun.<br />

Partizipation wäre Teil eines ästhetischen<br />

Diskurses, mit dem sich das alte hierarchische<br />

Verhältnis von Künstler <strong>und</strong> Publikum <strong>auf</strong>löst. <strong>Kunst</strong><br />

erwiese ihre produktive Rolle bei der Gestaltung<br />

von Lebensformen u.a. darin, dass Partizipation<br />

zum prozessualen Bestandteil eines offenen<br />

ästhetischen Diskurses werden kann, dessen<br />

Visualisierung der Freiheit des Künstlers obliegt –<br />

nicht darin, dass fertige Ergebnisse partizipativer<br />

Beteiligung künstlerisch „umgesetzt“ werden.<br />

Partizipation soll daher in verschiedenen Stufen<br />

der Intensität ermöglicht werden, wie z.B.:<br />

� Ein von außen be<strong>auf</strong>tragter Künstler<br />

entwickelt ein Gestaltungsprojekt für das<br />

Mitwirken der Bewohner<br />

(„Beteiligungsästhetik“)<br />

� Ein von Bewohnern be<strong>auf</strong>tragter Künstler<br />

gestaltet im öffentlichen <strong>Raum</strong> ein<br />

<strong>Kunst</strong>projekt nach thematischen Vorgaben<br />

der Bewohner<br />

� Ein von allen Projektbeteiligten gemeinsam<br />

entwickeltes <strong>Kunst</strong>projekt ermöglicht das<br />

aktive Zusammenwirken von Künstlern <strong>und</strong><br />

Bewohnern an der Gestaltung<br />

� Künstler handeln als fachlich begleitende<br />

Ideengeber für Bewohneraktionen<br />

Wenn die Bewohner ihre Umwelt gestalten,<br />

wirkt dies <strong>auf</strong> sie zurück. Wohnumfeldgestaltung<br />

<strong>und</strong> Lebensgestaltung der Bewohner bedingen<br />

einander.<br />

<strong>Kunst</strong> soll authentisch sein, <strong>Kunst</strong> zum Anfassen,<br />

<strong>Kunst</strong>, die Sinne anspricht, die zum Innehalten<br />

einlädt, Zeit erfahren lässt oder anregt zum<br />

wortlosen Handeln im Vorübergehen oder zu<br />

gemeinsamem Tun.


(4) Kommunikationsförderndes Gestalten<br />

� Interessierte Bewohner gestalten ihre<br />

Wandkachel oder ihren „Bürgerstein“ im<br />

Pflasterbelag als identitätsstiftendes Zeichen<br />

(Beispiel Hannoversch Münden)<br />

� Kommunikationsfördernde Sitzmulden <strong>und</strong> –<br />

steine, Feuerstellen <strong>und</strong> Schwitzhütten werden<br />

partizipativ geplant <strong>und</strong> gebaut.<br />

� Tanzplätze werden in die Landschaft<br />

integriert.<br />

� Litfaßsäule als Ökodesign-Objekt gibt Infos an<br />

kommunikativen Orten.<br />

29<br />

� Zweidimensionale Gestaltung von Pflaster<br />

als Mosaik im Boden, auch Wandreliefs in<br />

Steinblöcken oder in Beton<br />

� Dreidimensionale Gestaltung als Objekte,<br />

Skulpturen – aus Stein, Holz, Metall, <strong>Kunst</strong>stoff,<br />

auch an Drahtobjekten montiert<br />

� Lichtobjekte<br />

� Integrieren der anliegenden Gebäude<br />

sowie des Stadtwaldes<br />

� Nistkästen in den Fassaden


4. Genius Loci <strong>und</strong> Konversion<br />

Auch von Bedeutung für künftige Konversionsprojekte der Stadt<br />

Unübersehbare Einflussgrößen für das <strong>Kunst</strong>programm sind Historie <strong>und</strong> Geografie des Orts,<br />

sind Erinnerung, Vergegenwärtigung des Umfelds <strong>und</strong> Blick in die Zukunft.<br />

Das heißt:<br />

- Geografische <strong>und</strong> historische Spuren sichern!<br />

- Freiräume, Schneisen <strong>und</strong> Fährten für die Zukunft legen!<br />

(1) Thematische Beispiele<br />

� Historie: Konversion des Kasernengeländes<br />

von Gewalt zu Solidarität – vom Abfall zum<br />

Wertstoff – vom Wertstoff zum <strong>Kunst</strong>objekt<br />

� Geografie: Olympialandschaft mit Olympiaturm,<br />

Stadtwald, Große Wiese, Deidesheimer<br />

Anger, Stadtbiotop, Nachbarbauten, wie z.B.<br />

die Genossenschaft Oberwiesenfeld oder die<br />

Barbara-Siedlung<br />

� Gegenwart: Schwabing <strong>und</strong> seine Künstler,<br />

Schloß-Zelt im Westen, Veranstaltungen im<br />

Olympiagelände <strong>und</strong> „Ges<strong>und</strong>heitspark“, im<br />

sommerlichen Tollwood-Festival<br />

� Zukunft: NachbarschaftsBörse <strong>und</strong> -Cafés,<br />

Ladenstraße, Wochenmärkte, Netzwerk für<br />

ältere Menschen, Kulturpassage, Schau<strong>Raum</strong>,<br />

KreativGarage,.<br />

(2) Beispiele für Spuren, Fährten, Konversionen:<br />

� <strong>Kunst</strong>objekte, die Themen zur Geschichte des<br />

Areals <strong>auf</strong>greifen<br />

- Schafe <strong>und</strong> Schäfer;<br />

- Flugplatz - Ballon, Luftschiff, Flugzeug,<br />

- Weltkugel mit den Himmelsrichtungen<br />

� <strong>Kunst</strong>objekte, die aktuelle <strong>und</strong><br />

zukunftsweisende Themen kommunizieren:<br />

- Modernes <strong>Wohnen</strong>, sozial <strong>und</strong> ökologisch<br />

orientiertes <strong>Wohnen</strong>;<br />

- Solare Nahwärme, Sonnenkollektoren,<br />

Solarzellen<br />

31<br />

Als Zukunftsperspektive noch ein Zitat aus dem<br />

„Entwicklungsprogramm für Gemeinschafts- <strong>und</strong><br />

Arbeitsprojekte“ vom 11.10.1999 / 5.8.2000 von<br />

<strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> Wohnprojekt wagnis:<br />

„Die Nachnutzung des ehemaligen Kasernengeländes<br />

am Ackermannbogen fordert heraus zu<br />

einer signifikanten gesellschaftlichen Konversion,<br />

zu einem Frieden zwischen Umwelt <strong>und</strong> Technik,<br />

zur Integration von alt <strong>und</strong> jung, arm <strong>und</strong> reich,<br />

zum Frieden zwischen den Kulturen. Sie bietet die<br />

bisher einmalige Chance, einen zukunftsfähigen<br />

<strong>und</strong> lebendigen Stadtteil <strong>auf</strong>zubauen, an dessen<br />

Planung <strong>und</strong> Gestaltung die künftigen<br />

Bewohner/innen von Anfang an beteiligt sind...“<br />

� Die Konversion des Kasernen-Areals zur zivilen,<br />

nachbarschaftlichen Nutzung als Wohngebiet<br />

fordert heraus zum<br />

- Recycling von Waffenschrott <strong>und</strong><br />

- Konversion in „zivile“ Ökodesign-Objekte,<br />

wie z.B.<br />

- Wegmarkierungen oder Labyrinthe aus<br />

ausrangierten Panzerketten oder<br />

- Wasserfontänen aus einer Komposition von<br />

Auspuff- u. Kanonenrohren, Raketen oder<br />

Flugturbinen<br />

- Exerzierplatz <strong>und</strong> Kasernenstandort als<br />

Tanz- <strong>und</strong> Festareal


5. Natur <strong>und</strong> ihre Elemente – Vom Materialkonzept zum Farb- u. Naturkonzept<br />

Städtebaulicher u. materialbezogener Gesamtrahmen für <strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong><br />

Natur soll zu einer durchgängigen Verbindungskomponente zwischen Häusern <strong>und</strong> Quartieren<br />

werden.<br />

Motto: „Natursiedlung“, in der Individualität <strong>und</strong> Gemeinsamkeit zum Ausdruck kommen, in der<br />

die Jahreszeiten erlebbar werden.<br />

Natur-Elemente als verbindende Zeichen: Erde (Materie/Pflanze) – Wasser – Feuer (Licht) – Luft<br />

(1) Beispiele für Naturelemente<br />

ERDE<br />

� Sanduhr als bespielbares Objekt<br />

Materie<br />

� Nachhaltigkeit der Materialität natürlicher<br />

Baustoffe hat Vorrang vor Farbanstrichen<br />

� Bodenbeläge, Pflaster im Wohnumfeld als<br />

Medium für Individualität <strong>und</strong> verbindende<br />

Gemeinsamkeit <strong>auf</strong> Wegen <strong>und</strong> Plätzen<br />

� Bodenstrukturen für die Füße spürbar<br />

gestalten<br />

� Ökodesign als zeichenhafte Kombination von<br />

Modulen aus nicht mehr gebrauchten<br />

Produkten<br />

Pflanzen<br />

� Bäume <strong>und</strong> Sträucher im Wohnumfeld als<br />

verbindende Elemente am Boden oder <strong>auf</strong><br />

Dachterrassen im lebendigen Wandel der<br />

Jahreszeiten<br />

� Sicherstellung <strong>und</strong> Wiederverwendung zu<br />

fällender größerer Bäume für bespielbare<br />

Baumplastiken<br />

� Kletterpflanzen am Bau, an unterschiedlichen<br />

Standorten <strong>und</strong> Himmelsrichtungen bringen<br />

individuelle Pflanzenarten in eine<br />

verbindende, natürliche Außenhaut<br />

33<br />

WASSER<br />

� Regenwasser-Sammlung in Zisternen mit<br />

Brunnen <strong>auf</strong> Nachbarschaftsplatz <strong>und</strong><br />

Pumpbrunnen im wohnungsnahen Umfeld<br />

� (Ab-)Wasserläufe durch Pflanzen spürbar<br />

machen<br />

� Wasser-Klang-Gebilde: „tröpfeln, platschen,<br />

summen, murmeln, flüstern, rieseln“<br />

FEUER<br />

� Feuerstelle <strong>und</strong> Backhaus als Orte der<br />

Kommunikation <strong>und</strong> der Nahrung<br />

Licht<br />

� In der dichten Baustruktur Auffangen <strong>und</strong><br />

Reflektieren des Sonnenlichts durch helle<br />

Baukörper oder Spiegelflächen<br />

� Sonnenuhren integriert im Freiraum oder an<br />

Gebäuden<br />

� Sonnenschutz durch Bäume <strong>und</strong><br />

Kletterpflanzen<br />

� Solarzellen betreiben Wasserspiele <strong>auf</strong> Plätzen<br />

<strong>und</strong> Dächern<br />

LUFT<br />

� Luft sichtbar werden lassen durch<br />

Windfahnen, Windspiele, Möbius-Schleifen<br />

oder Windräder als Stromgeneratoren<br />

� Luft mit Äolsharfen hörbar machen


(2) Über Materialkonzept zum Farb- <strong>und</strong> Naturkonzept<br />

Auf Veranlassung des Planungsreferats wurde bei<br />

den Bauunternehmern des 1.Bauabschnitts ein<br />

Farbkonzept angeregt, das nur eine Farbabstimmung<br />

untereinander zum Ziel hatte, aber <strong>Kunst</strong><br />

am Bau <strong>und</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong> unberücksichtigt<br />

ließ. – Letzteres eine wohl überflüssige Anforderung<br />

an ökonomiebewusste Bauträger?<br />

Ein Farbkonzept sollte jedoch unbedingt Gestaltungsfreiräume<br />

für <strong>Kunst</strong> enthalten, sie keinesfalls<br />

vorbestimmen oder einengen. Ein nachhaltiges<br />

Farbkonzept baut <strong>auf</strong> Materialität in der Architektur.<br />

Gute Materialien können altern oder Patina<br />

ansetzen, farbliche Bemalung verwittert in 10-15<br />

Jahren <strong>und</strong> ist in regelmäßigen Zeitabständen<br />

nachzustreichen. Wo unvermeidlich, sollte flächige<br />

Farbe dezent, zurückhaltend sein.<br />

Akzentuierende „Farbspuren“ können einer Ästhetik<br />

der Markierung folgen <strong>und</strong> Identitätsbildung<br />

bewirken. Die Wohnung an der Farbe erkennen?<br />

35<br />

Farbigkeit soll sich auch durch das <strong>Wohnen</strong>, durch<br />

Nutzung des Wohnumfelds im Alltag entwickeln.<br />

Architektur kann zum Freiheitsrahmen für<br />

individuelles <strong>und</strong> authentisches Gestalten werden.<br />

Ein Material- <strong>und</strong> Farbkonzept kann auch einen<br />

Katalog von „Umsetzungsbausteinen“ für die<br />

späteren Bewohner/innen bieten.<br />

Ein verbindendes Element über unterschiedliche<br />

Materialien <strong>und</strong> Architekturen hinweg kann eine<br />

wohl abgestimmte Fassadenbegrünung sein, die<br />

einen visuellen Zusammenhang des<br />

4.Bauabschnitts mit den 3 Nachbarschaftsquartieren<br />

herstellt.<br />

Die Pflanzenwahl kann sich richten nach<br />

Architekturkonzept, Standort, Sonnenorientierung<br />

<strong>und</strong> Bewohnerwunsch. Der Wandel der<br />

Jahreszeiten – von der Blüte bis zur Ernte – wird<br />

hier unmittelbar farblich erlebbar gemacht.


6. Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Ökodesign – Prozesshaftigkeit <strong>und</strong> „weiße Flecken“<br />

(1) Ökologische Ästhetik durch Brückenbildung<br />

Nachhaltigkeit kann sich zeigen in der prozesshaften<br />

künstlerischen Umsetzung. Sie kann<br />

einhergehen mit dem phasenweisen Entstehen<br />

des 4. Bauabschnitts <strong>und</strong> den sich entfaltenden<br />

sozialen <strong>und</strong> kulturellen Aktivitäten der jetzt schon<br />

vorhandenen <strong>und</strong> der noch hinzukommenden<br />

Bewohner/innen.<br />

Die Offenheit für zukünftige Entwicklungen, auch<br />

in der Zeit nach der Fertigstellung soll sich im<br />

künstlerischen Ambiente des engeren <strong>und</strong><br />

weiteren Wohnumfelds ausdrücken. Dem prozeshaften<br />

Ansatz entspricht das Motto „Der Weg ist<br />

das Ziel“, der Prozess nicht nur als Teilnehmen,<br />

sondern auch als eigenes Erleben, als sinnliches<br />

Wahrnehmen, das sich im L<strong>auf</strong>e von Zeiträumen<br />

wieder prozesshaft verändern kann. Erste Prämisse<br />

für prozessorientiertes Vorgehen ist das Vorhalten<br />

von „Weißen Flecken“ als Gestaltungsfreiräume<br />

auch nach dem Einzug analog dem „Leitfaden<br />

zur Bürger- <strong>und</strong> Nutzerbeteiligung für die<br />

Messestadt Riem“ von <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V.<br />

Nachhaltigkeit von Natur <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> könnte<br />

dargestellt werden in einer Brückenbildung<br />

zwischen Gegensätzen. Brückenbau nicht als<br />

Überwindung oder Beherrschung der Natur,<br />

sondern Eröffnung neuer Aspekte. Das antike<br />

„Technae“ als ein „<strong>Raum</strong>-Eröffnen“ steht im<br />

Gegensatz zur (neuzeitlichen) Technik als ein<br />

„<strong>Raum</strong>-Überwinden“.<br />

Nach der <strong>Kunst</strong>kuratorin Bea Voigt sind Mensch<br />

<strong>und</strong> Natur „selbstähnlich“ <strong>auf</strong>einander bezogen.<br />

Die Urprinzipien der Natur entsprechen den<br />

(1) Ökodesign <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> am Bau<br />

Ökodesign heißt Gestaltung mit minimalem Stoff-<br />

<strong>und</strong> Energie<strong>auf</strong>wand. Produkte werden so<br />

langlebig gestaltet,<br />

- dass sie vom Nutzer selbst gewartet <strong>und</strong><br />

repariert werden können <strong>und</strong><br />

- dass sie nach Abl<strong>auf</strong> ihrer ersten Gebrauchsphase<br />

leicht in Einzelteile zerlegt <strong>und</strong> dieselben<br />

wieder zu Produkten – auch für Architektur – mit<br />

neuer Nutzung transformiert werden können, ehe<br />

sie später zu Rohstoffen recycled werden.<br />

Wie lässt sich nun Ökodesign wenigstens zeichenhaft<br />

in die Architektur integrieren?<br />

Die Wirkung der privaten Hauswände <strong>auf</strong> den<br />

öffentlichen <strong>Raum</strong> ist schon eingangs erwähnt.<br />

Die Gestaltung der eigenen vier Wände wirkt<br />

nach außen <strong>und</strong> prägt so das Wohnumfeld, zum<br />

Beispiel mit Tür, Fenster, Balkon oder Terrasse.<br />

Umso mehr gilt dies für „<strong>Kunst</strong> am Bau“, worunter<br />

nicht „im <strong>und</strong> am Gebäude stehende oder<br />

applizierte Objekte“ zu verstehen sind.<br />

Es ist eine schon im statu nascendi des Planens<br />

<strong>und</strong> Bauens in die Architektur einbezogene, aus<br />

ihr heraus entstehende, sich bisweilen von ihr<br />

emanzipierende <strong>Kunst</strong>.<br />

37<br />

ästhetischen Prinzipien der Sinne. Danach ist<br />

Ästhetik der subjektive Aspekt der Ökologie, ist<br />

die Ökologie die objektive Ausprägung der<br />

menschlichen ästhetischen Dimension.<br />

Ökologische Ästhetik wird so zum wesentlichen<br />

Impuls für eine Neuorientierung <strong>und</strong> Mittler einer<br />

Kultur der Nachhaltigkeit.<br />

Einen möglichen Ansatz für kommunikative<br />

<strong>Kunst</strong>prozesse könnte nach dem Bezug des<br />

4.Bauabschnitts das Vorhaben einer »SPIELMEILE<br />

zum KULTURAKTIONS-PARK« bieten:<br />

� In Zeitabständen von ca. 3-5 Jahren soll eine<br />

SPIELMEILE in den Olympiapark hineinführen<br />

<strong>und</strong> diesen in einen KULTURAKTIONS-PARK<br />

verwandeln. Das Schlagwort »KULTURAKTIONS-<br />

PARK« soll über den rein musealen Charakter<br />

dargebotener Exponate hinausweisen <strong>und</strong><br />

multimediale <strong>Kunst</strong>aktionen <strong>und</strong> neueste<br />

Technologie mit einbeziehen.<br />

� Am Ende der etwa 4-wöchigen Aktionen<br />

könnten manche im Rahmen der SPIELMEILE<br />

entstandenen Objekte als Land- <strong>und</strong><br />

Wegmarken oder sich weiterentwickelnde<br />

Kristallisationskerne – sei es temporär, sei es<br />

permanent – erhalten bleiben.<br />

Beispiele für Objekte der Nachhaltigkeit:<br />

� Wind- oder fotovoltaisch bewegte Skulptur als<br />

„plastische“ Darstellung nachhaltiger Energie-<br />

oder Wassergewinnung (s.S.32)<br />

� Abfall als Wertstoff-Skulptur sichtbar machen<br />

(Beispiel: „Gelber Sackbaum“ von<br />

Dorothea Seror – s.S.38)<br />

Sie geht mit der Architektur eine Verbindung ein<br />

<strong>und</strong> wird zu deren integralem Bestandteil. Unter<br />

diesem Aspekt kann Beteiligung der Bewohner/innen<br />

beim Planen <strong>und</strong> Bauen auch eine solche<br />

<strong>Kunst</strong> am Bau authentisch beeinflussen, wenn<br />

qualifizierte Architekten/innen dafür die Rahmenbedingungen<br />

bieten. Dies könnte z.B.<br />

� ein Katalog verschiedenster Fenster-, Balkon-,<br />

Loggien-Komponenten (Brüstungselemente,<br />

Sichtschutz-Trennwände, Abstellschränke<br />

etc.) sein, welche Bewohner baukastenartig<br />

komponieren können.<br />

� In diesen Katalog können auch Ökodesign-<br />

Module <strong>auf</strong>genommen werden, so dass Ökodesign<br />

zeichenhaft in der Architektur sichtbar<br />

<strong>und</strong> begreifbar wird, sich daraus auch mit<br />

denselben oder neuen Modulen emanzipieren<br />

kann zu eigenständigen <strong>Kunst</strong>objekten der<br />

Nachhaltigkeit im Außenraum.<br />

� Weitere Bereiche oder Objekte für Ökodesign<br />

könnten z.B. sein: Terrasse, Vordach,<br />

Windfang, Sitzobjekt, Beleuchtung,<br />

Briefkasten, Tür- oder Klingelschild, Beschlag,<br />

Windrad, Feuerstelle etc.


7. <strong>Kunst</strong>prozesse im Entstehungsvorgang öffentlicher Räume<br />

(1) <strong>Kunst</strong>biotope durch Grenzüberschreitungen<br />

Anlässe für Diskurse <strong>und</strong> konkrete Aktionen zur<br />

<strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong> wird der Planungs-<br />

<strong>und</strong> Bauprozess l<strong>auf</strong>end bieten. Zu entscheidenden<br />

Entwicklungsphasen <strong>und</strong> Orten des<br />

4. Bauabschnitts oder Plätzen der Grünen <strong>Achse</strong><br />

werden Workshops in konzeptioneller Zuordnung<br />

angeboten.<br />

Im Mittelpunkt solcher Workshops mit Landschaftsarchitekten,<br />

Künstlern <strong>und</strong> Bürgern werden<br />

die besonderen Orte des öffentlichen <strong>Raum</strong>s<br />

stehen, die zur Auseinandersetzung mit genius<br />

loci, Materie <strong>und</strong> Material herausfordern <strong>und</strong> für<br />

erkannte Problemstellungen zu unterschiedlichen<br />

Lösungsansätzen anregen.<br />

Auch das Entdecken, Entwickeln <strong>und</strong> Begehen von<br />

„Kulturpfaden“ wird die Bewohner mit dem<br />

historischen Boden ihres neuen oder bestehenden<br />

Zuhauses vertraut machen, aus dessen Erkennen<br />

der Diskurs über Gestaltungsprozesse im öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong> vertieft wird.<br />

(2) Grenzüberschreitungen <strong>und</strong> Intermedialität<br />

An den Grenzen unterschiedlicher Lebensräume<br />

der Natur bilden sich die artenreichsten Biotope.<br />

So können auch die unterschiedlichen Menschen,<br />

Materialien <strong>und</strong> künstlerischen Medien wechselseitig<br />

kreative Impulse erzeugen, die zu neuartigen<br />

Biotopen führen.<br />

� Beispiel <strong>Wohnen</strong>:<br />

Solidarität der Generationen <strong>und</strong><br />

Geschlechter, Kinder lehren, Erwachsene<br />

lernen, Alte spielen<br />

� Beispiel Handwerk:<br />

Kombination unterschiedlicher, auch<br />

gebrauchter Dinge <strong>und</strong> Werkstoffe zu<br />

überraschenden neuen Objekten <strong>und</strong><br />

Nutzungen. Ökodesign als Zeichen für stoff-<br />

<strong>und</strong> energiesparendes Gestalten.<br />

(3) Intermediale Orte <strong>und</strong> Projekte:<br />

� Architektur als Lichtkinetik oder als Projektionswand<br />

für Film <strong>und</strong> Foto, abwechselnd oder<br />

simultan <strong>auf</strong> den drei Nachbarschaftsplätzen<br />

– evtl. in Kombination mit Straßentheater<br />

39<br />

Das bauliche Wachstum der 4 Wohnquartiere<br />

<strong>und</strong> ihre additive <strong>Raum</strong>bildung führt zur<br />

Annäherung an eine Konzeptidee:<br />

� Spuren oder Module können sich an Orten<br />

intensiverer Nutzung verdichten oder ihren<br />

Aggregatzustand verändern oder zu<br />

intermedialen Ausdrucksformen finden, wie<br />

z.B.<br />

- von Ton <strong>und</strong> Licht über Farbe zu Relief <strong>und</strong><br />

Plastik oder<br />

- vom Event über Aktion zur Installation oder<br />

- vom temporären zum permanenten<br />

<strong>Kunst</strong>objekt.<br />

� Nachfolgende Künstler nehmen Bezug <strong>auf</strong><br />

schon zuvor gesetzte Zeichen in Landschaft,<br />

am Weg, Platz oder Bau, setzen sie fort oder<br />

setzen Kontrapunkte. Dies entspricht dem<br />

ökologischen Prinzip dynamischer Entwicklung<br />

statt statischer Ergebnisorientierung.<br />

� Beispiel <strong>Kunst</strong>:<br />

Töne werden sichtbar – Farben hörbar – Worte<br />

gemalt – Geschichten getanzt – Klänge bilden<br />

Räume – Skulpturen spielen Theater –<br />

multimediale Choreografien dichten...<br />

Grenzüberschreitende <strong>Kunst</strong>aktionen <strong>und</strong><br />

–projekte können die Ansätze ökologischer<br />

Ästhetik verdeutlichen, Intermedialität kann zur<br />

zentralen Gestaltungsabsicht werden.<br />

In temporären Prozessen können nachhaltige<br />

Objekte entstehen<br />

� Fotovoltaisch bewegte <strong>und</strong> beleuchtete<br />

Installationen oder Skulpturen aus teilweise<br />

spiegelnden oder transparenten Recyclingstoffen


III. Resonanz <strong>auf</strong> weitere öffentliche Räume des Quartiers<br />

1. Übertragbarkeit praktischer Erfahrungen u. Konzepte aus 4.Bauabschnitt<br />

Da die Freiflächenplanung des 4.Bauabschnitts<br />

alle wesentlichen Voraussetzungen für das<br />

ganzheitliche Erscheinungsbild <strong>und</strong> die konkreten<br />

Angebote für die Nutzung <strong>und</strong> Gestaltung der<br />

Teilbereiche festlegt, wäre hier eine rechtzeitige<br />

Information <strong>und</strong> Kommunikation erforderlich, um<br />

überhaupt Einfluss nehmen zu können. Ermuntert<br />

werden die einzelnen Bewohner zur Entdeckung<br />

ihrer Verantwortung bei der nachhaltigen<br />

Mitgestaltung <strong>und</strong> Belebung ihres unmittelbaren<br />

(1) Teilquartier Nord-Ost<br />

Siedlungsmodell im Rahmen der „Offensive<br />

Zukunft Bayern“ mit der Besonderheit des<br />

selbstorganisierten Wohnprojekts wagnis<br />

Öffentliche Räume:<br />

� größter öffentlicher <strong>Raum</strong> der sog.<br />

„Deidesheimer Anger“ als Quartierspark <strong>und</strong><br />

Bindeglied zum bestehenden<br />

Nachbarquartier der Baugenossenschaft<br />

Oberwiesenfeld eG.<br />

� zentrale Fläche Milgeo mit dem Potential als<br />

Pocketpark mit maßvoll öffentlich genutztem<br />

Platzraum.<br />

(2) Teilquartier Nord-West<br />

Ein Wohngebiet, teils aus selbstorganisierten<br />

Wohnprojekten, teils mit konventionellen<br />

Bauträgern, <strong>und</strong> mit der Besonderheit einer<br />

solaren Nahwärmeversorgung <strong>und</strong> einem<br />

Wärmespeicher unter dem sog „Rodelhügel“.<br />

Öffentliche Räume:<br />

� Größter öffentlicher Freiraum die sog. „große<br />

Wiese“ als nord-südlich verl<strong>auf</strong>ender<br />

zentraler, unmöblierter Erholungsraum für Spiel<br />

<strong>und</strong> Sport mit Strom <strong>und</strong> Wasserversorgung zur<br />

Nutzung auch als zentraler Festplatz.<br />

(3) Teilquartier Süd-Ost<br />

Nahezu zeitgleich mit dem 3. Bauabschnitt ein<br />

mäanderförmiger höhendifferenzierter Wohnbau<br />

zwischen 5 <strong>und</strong> 16 Geschossen <strong>und</strong> ein verdichtetes<br />

Reihenhauskonzept für einen Teilbereich<br />

Öffentliche Räume:<br />

� Größter öffentlicher <strong>Raum</strong> das östliche Drittel<br />

des sog. „Stadtwalds“ zwischen Südkante des<br />

1.Bauabschnitts <strong>und</strong> Nordkanten des<br />

Mäanderbaus vom 3.Bauabschnitt.<br />

41<br />

Wohnumfelds, der privaten, des halböffentlichen<br />

<strong>und</strong> des öffentlichen <strong>Raum</strong>s.<br />

Rechtzeitig zu sichern sind die baulichen <strong>und</strong><br />

strukturellen Voraussetzungen für die freie<br />

Entfaltung von Aktivitäten unterschiedlicher<br />

künstlerischer Sparten. Da die 3 anderen<br />

Quartiere inzwischen stehen, liesse sich nachträglich<br />

nur an entscheidenden Stellen noch<br />

etwas gestalten, sofern die Eigentümer <strong>und</strong><br />

Anwohner davon zu überzeugen sind (s.S.42-43).<br />

� 3 öffentliche Nachbarschafts Plätze in den<br />

bestehenden 3 Nachbarschaften. Gestaltung<br />

über kleine Wettbewerbe <strong>und</strong> Workshops<br />

wäre sinnvoll gewesen.<br />

� Nordabschluss Große Wiese<br />

Bindeglied zwischen BA1 <strong>und</strong> BA2 sowie<br />

zwischen Wiese <strong>und</strong> Olympiapark mit<br />

gestaffelten Wohnscheiben <strong>und</strong> integrierter<br />

Kita<br />

� Größter öffentlicher <strong>Raum</strong> der Schallschutzhügel<br />

bis zur Ackermannstraße als Ausläufer<br />

der Topographie des Olympiaparks <strong>und</strong><br />

Einbettung der Straße<br />

� Zentraler öffentliche Platz mit Busbahnhof <strong>und</strong><br />

anschließendem Pocketpark mit Spielhügel<br />

für Kita an den Rändern öffentlich genutzt.<br />

� Nachbarschaftsplätze in Eigeninitiative der<br />

Nachbarschaften<br />

� Der „Schlittenberg“ zwischen Ackermannstr.<br />

<strong>und</strong> der Westkante des 2.Bauabschnitts mit<br />

aus der Topographie modellierten amphiheatrischen<br />

Sitzstufen <strong>und</strong> ebener bespielbarer<br />

Fläche davor.<br />

� Die „Spielwiese“ zwischen Westkante des<br />

südlichen Quartiers <strong>und</strong> der künftigen<br />

Hauptschule an der Ackermannstraße<br />

� Platzrand zur Urbanen Mitte<br />

� Das kartierte Biotop Nr.117 als quadratischer<br />

Freiraum<br />

� 6 Nachbarschaftsplätze


2. Standorte für <strong>Kunst</strong>aktionen im öffentlichen <strong>Raum</strong> (s. Übersichtsplan)<br />

A. Standorte für Aktionen, Darbietungen, Feste<br />

A1 FORUM AM STADTPLATZ<br />

(4.Bauabschnitt bis zu 100 Personen)<br />

Aktions- <strong>und</strong> Bühnenfläche westlich der<br />

Busfurt an einer dominanten Baumgruppe.<br />

A2 AMPHITHEATER AM SCHLITTENBERG<br />

(Quartier NW bis zu 200 Personen)<br />

Ruhige Spielfläche für künstlerische Darbietungen,<br />

Theater, Musiktheater oder kleine Konzerte mit<br />

Starkstrom- <strong>und</strong> Wasseranschluss.<br />

43<br />

A3 FEST- U. AKTIONSFLÄCHE GROSSE WIESE<br />

(2.Bauabschnitt bis zu 2000 Personen)<br />

Die einzige große, als Festplatz freizuhaltende<br />

ebene <strong>und</strong> unverplante Fläche für Spiel,<br />

Stadtteilfeste <strong>und</strong> künstlerische Aktionen läge in<br />

der Südhälfte der großen Wiese.<br />

Voraussetzung hierfür wäre nur, dass die Fläche<br />

von Bepflanzung <strong>und</strong> Gerät frei gehalten werden<br />

kann, Starkstrom <strong>und</strong> Wasseranschluss <strong>und</strong> ein<br />

strapazierfähiger Rasen.<br />

B. Flächen mit Gestaltungspotential für Bewohner/Künstler in den 4 Teilquartieren<br />

B1 PRIVATE FREIFLÄCHEN<br />

Handlungsspielräume oder Ziele für die<br />

individuelle Gestaltung privater Freiflächen<br />

oder Balkonen/Loggien könnten zusammen<br />

mit interessierten Eigentümern – evtl. in<br />

Workshops – ausgelotet <strong>und</strong> die rechtlichen<br />

Voraussetzungen geklärt werden.<br />

B2 NACHBARSCHAFTSPLÄTZE<br />

Welches Nutzungs- <strong>und</strong> Gestaltungspotential<br />

haben eventuell noch zu planende private oder<br />

öffentliche Flächen mit Treffpunkt-Charakter als<br />

Nachbarschaftsplätze.<br />

B3 ÖFFENTLICHE FLÄCHEN<br />

Hier wären zuerst die Spielräume auszuloten<br />

<strong>und</strong> mögliche Strategien zu entwickeln, wie<br />

wirksam <strong>und</strong> im Sinne der Entwicklung eines<br />

„nachhaltigen Programms durch die<br />

Bewohner/innen“ Einfluss genommen<br />

werden kann. Hierzu ist es notwendig, dass<br />

rechtzeitig Informationen weitergegeben<br />

werden, sodass planerische, bauliche<br />

Entwicklungsprozesse mit Bewohner/innen<br />

entstehen können,<br />

C. Zentrale öffentliche Plätze in den Quartieren mit hohem Gestaltungspotential<br />

C1 URBANE MITTE im 4.Bauabschnitt<br />

Wichtigstes Bindeglied <strong>und</strong> Drehscheibe zwischen<br />

den 4 Teilquartieren <strong>und</strong> den strukturierenden<br />

<strong>Achse</strong>n.<br />

C2 MARKTFLÄCHE<br />

als Teil des Stadtplatzes mit ggf. leichter, offener<br />

Überdachung wäre als Option zu sichern.<br />

.<br />

D. Auswahl der Kristallisationspunkte für <strong>Kunst</strong>objekte<br />

D1 STANDORTDISKUSSION<br />

für KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM<br />

Ziel ist die Einbeziehung der Bewohner in die<br />

Standortdiskussion über <strong>Kunst</strong> im öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong><br />

D2 BETEILIGUNG AM AUSWAHLVERFAHREN<br />

Ziel ist die Einbeziehung der Bewohner in die<br />

Auswahlverfahren der <strong>Kunst</strong>kommissionen für<br />

<strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong><br />

C3 GRÜNE OST-WEST-ACHSE Stadtwald Nordseite<br />

Gestalterische Aufwertung der übergeordneten,<br />

durchgehenden Ost-West-<strong>Achse</strong> erforderlich<br />

(Freisitze, Wasser u.ä.) <strong>und</strong> Voraussetzungen durch<br />

begleitendes Nutzungsangebot wären zu sichern.<br />

C4 QUARTIERSPLÄTZE für die 4 Teilquartiere<br />

Das Potenzial für die individuelle Aufwertung <strong>und</strong><br />

Ausprägung der 4 Teilquartiere durch die Ausbildung<br />

völlig unterschiedlicher Freiräume war<br />

gegeben, leider aber teilweise ungenutzt.<br />

Der öffentliche Freiraum im BA3 ist kein<br />

Quartiersplatz, sondern ein kartiertes Biotop.<br />

D3 AUSSTELLUNGSFLÄCHEN<br />

Untersucht werden soll, welche bestehenden<br />

oder geplanten Gebäude sich für öffentliche<br />

Kulturnutzung z.B. auch als Ausstellungsflächen<br />

eignen.<br />

Ein Beispiel ist der Schau<strong>Raum</strong> in der Therese-<br />

Studer-Str. 9/0 Rgb. Im 1.Bauabschnitt NO,<br />

dem KulturTeam kostenfrei zur Verfügung gestellt<br />

von der GBW-Gruppe.


IV. Resonanz <strong>auf</strong> Grüne <strong>Achse</strong> Schwabing – Nymphenburg<br />

Die Anfang Juli 2010 vom Bayerische <strong>Kunst</strong>minister<br />

Wolfgang Heubisch angesprochene „Kultur- <strong>und</strong><br />

Naturmeile für München“ könnte das Schloss<br />

Nymphenburg, das Museum Mensch <strong>und</strong> Natur<br />

<strong>und</strong> den Botanischen Garten als ein zweites<br />

Museumsareal mit dem Pinakotheken-Viertel<br />

verbinden. Hier könnte ein Brückenschlag vom<br />

Olympiapark über die Heßstraße eine „Grüne<br />

<strong>Achse</strong> Maxvorstadt“ oder „Kultur- <strong>und</strong> Naturmeile“<br />

über das künftige „Kreativ-Quartier“ zu den<br />

45<br />

Pinakotheken-Parks hin aktivieren.<br />

Dabei entsteht ein Münchner Modell <strong>Grüner</strong><br />

<strong>Achse</strong>n, dessen naturnahen Fuß- <strong>und</strong><br />

Fahrradpfade die oft naturfernen urbanen<br />

Wohnquartiere mit den umgebenden Groß- <strong>und</strong><br />

Kreativparks organisch verbinden <strong>und</strong> Nutzungs-<br />

<strong>und</strong> Erholungsqualität in die Stadt bringen – als<br />

zentraler Teil des geplanten Münchener Netzwerks<br />

der Grünzüge zu den Naturparks bis hinein in die<br />

freie Landschaft.<br />

1. Altbauquartiere mit Quartiersparks <strong>und</strong> –plätzen <strong>auf</strong> <strong>Grüner</strong> <strong>Achse</strong><br />

In einer Projektstudie „Grüne <strong>Achse</strong> Schwabing“<br />

wird die WohnWerkstatt von <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V.<br />

gemeinsam mit den beiden Schwabinger<br />

Bezirksausschüssen BA4+12 <strong>und</strong> den zuständigen<br />

Referaten eine Optimierung von Straßen <strong>und</strong><br />

Plätzen für Fußgänger- <strong>und</strong> Radverkehr durch ein<br />

partizipatives Planungsverfahren erarbeiten,<br />

gefördert aus dem städtischen Budget<br />

„Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger gestalten ihre Stadt“.<br />

25 Stationen der „Grünen <strong>Achse</strong> Schwabing – Nymphenburg“<br />

(1) Englischer Garten<br />

(2) Biedersteiner Wiese<br />

(3) Artur-Kutscher-Platz<br />

(4) Münchner Freiheit<br />

(5) Erich-Mühsam-Platz<br />

(6) Bismarckwiese<br />

(7) Pündterplatz<br />

(8) Apian-Platz<br />

(9) Bayernpark<br />

(10) Deidesheimer Anger<br />

(11) Große Wiese<br />

(12) Stadtwald<br />

(13) Stadtplatz<br />

Öffentlichkeitsarbeit für Aktionen im Sinne der<br />

Agenda 21 werden gefördert vom RGU.<br />

Die Ergebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen aus der<br />

Projektstudie könnten wiederum einer „Grünen<br />

<strong>Achse</strong> Nymphenburg“ oder einer „Kultur- <strong>und</strong><br />

Naturmeile“ zugute kommen <strong>und</strong> letztlich als<br />

Modell das gesamtstädtische „Netzwerk der<br />

Grünzüge in Fahrt bringen“.<br />

(14) Olympiapark<br />

(15) Willy-Gebhardt-Ufer<br />

(16) Dante-Park<br />

(17) Nederlinger Platz<br />

(18) Tizianplatz<br />

(19) Nördliche Auffahrtsallee<br />

(20) Nördliches Schlossrondell<br />

(21) Schlosspark Nymphenburg<br />

(22) Schlossgarten-Kanal<br />

(23) Pasing-Nymphenburg-Kanal<br />

(24) Am Durchblick<br />

(25) Schloss Blutenburg<br />

2. Besondere <strong>und</strong> übergeordnete Kriterien für Grüne <strong>Achse</strong><br />

(1) Übergeordnetes Netzwerk von Grün <strong>und</strong><br />

Nachbarschaft im Bestand<br />

(2) Kettenartige Grünverbindung der hier <strong>auf</strong>geführten<br />

unterschiedlichen Parks <strong>und</strong> Plätze<br />

(3) Verbesserung der Aufenthaltsqualität<br />

daselbst<br />

(4) Wandbegrünungen <strong>und</strong> Bäume an kahlen<br />

Stellen <strong>und</strong> Kreuzungsbereichen mit Brückenwirkung<br />

(5) Qualitätvolles Design von Straßen- <strong>und</strong><br />

Platzmöblierung <strong>und</strong> Werbeflächen<br />

(6) Beteiligung der Anwohner u. Eigentümer<br />

im Planungsprozess für den öffentlichen <strong>Raum</strong><br />

<strong>und</strong> durch Beratung von Eigeninitiativen aller<br />

Art – z. B. von Balkonbegrünungen über städt.<br />

geförderte Wandbegrünungen bis zu<br />

gesponserten Baumpatenschaften.<br />

3. <strong>Kunst</strong>aktionen zur Akzentuierung der öffentlichen Platzräume<br />

Die planerischen <strong>und</strong> künstlerischen Aktionen im<br />

4.Bauabschnitt können Signale setzen für<br />

partizipative <strong>und</strong> identitätsstiftende <strong>Kunst</strong>ereignisse<br />

zwischen Englischem Garten,<br />

Olympiapark <strong>und</strong> Nymphenburger Park bis<br />

Schloss Blutenburg (s.S.46).<br />

Zuständigkeit <strong>und</strong> Förderung für<br />

(1) Multimediale <strong>Kunst</strong>performance <strong>und</strong><br />

temporäre <strong>Kunst</strong>objekte: Kulturreferat<br />

(2) <strong>Kunst</strong> am Bau <strong>und</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong><br />

als permanente <strong>Kunst</strong>: Baureferat/Quivid


V. Vorschläge zur Umsetzung<br />

1. Erfahrungen aus einem ersten, nicht realisierten Startprojekt 2005<br />

(1) „8 Stationen“ – Performance <strong>und</strong> Installation am Ackermannbogen<br />

Aus den Arbeitsgesprächen der Projektgruppe<br />

war 2005 ein Startprojekt hervorgegangen, wofür<br />

das FORUM an das Kulturreferat im Rahmen des<br />

Programms „Ortstermine“ einen Förderantrag<br />

stellte:<br />

„8 Stationen – Performance <strong>und</strong> Installation am<br />

Ackermannbogen“. Das FORUM wollte dieses<br />

Startprojekt in Zusammenarbeit mit der<br />

Echtzeithalle <strong>und</strong> dem Musiklabor der staatlichen<br />

Musikhochschule veranstalten.<br />

An 8 charakteristischen Orten war an einem<br />

wöchentlichen Jour fixe eine <strong>auf</strong> den Ort<br />

bezogene Performance aus modernem Tanz, aus<br />

Musik, Sprache, Licht, Farb- <strong>und</strong> Lautmalerei<br />

vorgesehen <strong>und</strong> sollte schließlich eine adäquate<br />

temporäre Installation als „Wegmarke“ hinter-<br />

(2) Erfahrungspotential für Neustart<br />

Der bevorstehende Entwicklungsprozess bringt<br />

die Chance, die bisher gemachten Erfahrungen<br />

mit künstlerisch gestalteten Projekten aller Art<br />

dem wichtigsten Bauabschnitt des Ackermannbogens<br />

zugute kommen zu lassen.<br />

Die aktive Einbeziehung der Bewohner/innen in<br />

diese Aktionen stärkt erfahrungsgemäß deren<br />

47<br />

lassen. Dieses Startprojekt sollte Künstler wie<br />

Bewohner zur Auseinandersetzung mit den neuen<br />

öffentlichen Räumen anregen <strong>und</strong> Anstöße<br />

geben für zukünftige weitere <strong>Kunst</strong>projekte im<br />

Quartier.<br />

Da dieses Startprojekt von der damaligen Kulturreferentin<br />

keine Förderung erhielt (man hielt<br />

damals wohl die vorgesehene Partizipation noch<br />

nicht für möglich), hatte sich das KulturTeam in<br />

den Jahren 2005-9 erfolgreich <strong>auf</strong> die von „Glückspirale“<br />

<strong>und</strong> ExWoSt geförderten partizipative<br />

Projekte „Spiel- <strong>und</strong> Kulturpassage“,“Schau<strong>Raum</strong>“<br />

<strong>und</strong> „KreativGarage“ konzentriert, ein Kulturnetz<br />

Schwabing-West geknüpft <strong>und</strong> bis heute<br />

partizipative <strong>und</strong> performative Veranstaltungen<br />

erfolgreich durchgeführt.<br />

Identifikation mit dem neuen Wohnort, der ihnen<br />

im L<strong>auf</strong> der Zeit ein Stück Heimat wird.<br />

Daher schlagen wir partizipative <strong>Kunst</strong>aktionen in<br />

den wichtigsten entstehenden öffentlichen<br />

Räumen des 4.Bauabschnitts Urbanen Mitte <strong>und</strong><br />

ihren Nachbarbereichen entlang der Grünen<br />

<strong>Achse</strong> des Stadtwalds.<br />

2. Kommunikation mit Investoren, Bewohnern <strong>und</strong> Planern<br />

(1) Workshop zur Urbanen Mitte mit nachhaltiger Wirkung <strong>auf</strong> Grüne <strong>Achse</strong><br />

Der Workshop des Baureferats mit BA4 zur Gestaltung<br />

der Urbanen Quartiersmitte wird Anlass zur<br />

Konsensfindung unter allen Projektbeteiligten,<br />

Investoren, Bauträgern, Bewohnern, Behörden<br />

<strong>und</strong> Planern. Das FORUM <strong>und</strong> das KulturTeam<br />

sind offen für alle Bewohner, für Künstler oder<br />

<strong>Kunst</strong>interessierte in diesem Umfeld.<br />

Die Kommunikation mit allen Beteiligten soll zur<br />

Integration der entstehenden <strong>Kunst</strong> vor Ort<br />

führen. Das Gestaltprogramm wird l<strong>auf</strong>end<br />

aktualisiert <strong>und</strong> der Entwicklung vor Ort angepasst,<br />

so dass es zur Gr<strong>und</strong>lage für kommende<br />

<strong>Kunst</strong>projekte im Quartier <strong>und</strong> – in Kooperation<br />

mit dem Verein <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V. – in den<br />

Nachbarschaften entlang der Grünen <strong>Achse</strong>nzweige<br />

werden kann.<br />

(2) Meinungsbildung zu den anderen neu entstehenden öffentlichen Räumen<br />

Zur Urbanen Mitte <strong>und</strong> zu anderen (halb)öffentlichen<br />

Räumendes 4. Bauabschnitts wird es<br />

zunächst Abstimmungen geben zwischen allen<br />

Beteiligten <strong>und</strong> den städt. <strong>Kunst</strong>kommissionen mit<br />

dem Ziel eines Konsens-Programms für neue<br />

<strong>Kunst</strong>projekte. Hierzu werden das FORUM <strong>und</strong> der<br />

Verein <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V. Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Aktionen organisieren <strong>und</strong> Finanzierungsmöglichkeiten<br />

durch Referate <strong>und</strong> Sponsoren<br />

abklären.<br />

3. Entwicklung <strong>und</strong> Durchführung eines neuen Startprojekts<br />

Freie <strong>Kunst</strong> im Entstehungsprozess der öffentlichen<br />

Räume <strong>und</strong> später nach deren Fertigstellung wird<br />

Gegenstand der zu konzipierenden Startprojekte<br />

sein. Kommunikative <strong>Kunst</strong> soll die neu einziehenden<br />

Bewohner/innen zu Diskussionen anregen,<br />

die sie untereinander <strong>und</strong> mit ihrem neuen<br />

Stadtviertel bekannt machen. Die <strong>Kunst</strong>aktionen<br />

zum Start werden in ähnlicher Weise konzipiert<br />

wie das Projekt „8 Stationen“, wie oben im Kapitel<br />

V/1 beschrieben.


Nachtrag<br />

(1) Entstehen eines „<strong>Kunst</strong>programms“ (heute: Gestaltprogramm)<br />

Frühzeitige Partizipation im Entstehungsprozess des neuen Stadtteils<br />

Zwei partizipative Wohnprojekte hat daselbst die<br />

Wohnbaugenossenschaft wagnis eG mit 145 WE,<br />

einem Nachbarschafts-Café, einer Nachbarschafts-<br />

Börse, einem Bio-Laden, Büros <strong>und</strong> Gästeappartments<br />

realisiert. Es ist ein Zusammenschluss von<br />

Menschen, die eigene Konzepte für nachbarschaftliches<br />

<strong>und</strong> ökologisches <strong>Wohnen</strong> in der Stadt<br />

entwickeln, einen gemeinnützigen Verein <strong>und</strong> eine<br />

Wohnbaugenossenschaft gründeten. In den fünf<br />

Häusern liegen geförderte neben freifinanzierten<br />

Wohnungen <strong>und</strong> Genossenschafts- neben Eigentumswohnungen<br />

unter einem Dach. Es ist ein<br />

Wohnprojekt, in dem alle zukünftigen Bewohner-<br />

/innen gemeinsam planen <strong>und</strong> bauen konnten.<br />

In diesem Wohnprojekt wagnis eG entstand seit<br />

dem Jahr 2000 unter dem Motto „selbstbestimmt,<br />

gemeinschaftsorientiert, umweltbewußt“ auch eine<br />

Reihe von Arbeits- <strong>und</strong> Projektgruppen, die ihre<br />

inhaltlichen Anliegen in den Planungsprozeß<br />

einbrachten. Eine dieser Gruppen war auch der<br />

Arbeitskreis „<strong>Kunst</strong>+Kultur“.<br />

In dem erweiterten AK <strong>Kunst</strong> des FORUMs wurde die<br />

Arbeit am <strong>Kunst</strong>programm fortgeführt. Dort sollten<br />

auch – in Abstimmung mit dem BA 4 – die<br />

49<br />

Der Arbeitskreis absolvierte eine intensive Phase des<br />

Stoffsammelns, worin Anregungen <strong>auf</strong>genommen<br />

<strong>und</strong> unterschiedliche Ansätze von <strong>Kunst</strong>konzepten<br />

diskutiert wurden. Entsprechend der Zusammensetzung<br />

aus verschiedenen Berufen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

(von Künstlern <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>wissenschaftlern über<br />

Sozial-/Pädagogen bis zu freien Unternehmern <strong>und</strong><br />

Architekten) ergab sich auch ein entsprechend<br />

vielseitiges Spektrum von Ideen <strong>und</strong> konzeptionellen<br />

Ansätzen (s. a. Orientierungsversuch unseres<br />

KulturTeam-Mitglieds Reiner Bader <strong>auf</strong> S. 21-23!)<br />

Vorhandene Gr<strong>und</strong>satzüberlegungen, wie das<br />

„Entwicklungsprogramm Gemeinschafts- <strong>und</strong><br />

Arbeitsprojekte des Wohnprojekts wagnis“ von<br />

<strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V. (11.10.99 / 5.8.00) werden<br />

ebenso unter die Lupe genommen wie das<br />

Werkb<strong>und</strong>-Manifest vom März 2001 „Die <strong>Kunst</strong> des<br />

öffentlichen <strong>Raum</strong>s“.<br />

Ein Dutzend Papiere <strong>und</strong> Protokolle enthalten<br />

viele Anregungen <strong>und</strong> Ansätze für das damals<br />

entstandene <strong>Kunst</strong>programm.<br />

<strong>Kunst</strong>programm im partizipativen Entstehungsprozess des Stadtteils<br />

Da die Kriterien für das <strong>Kunst</strong>programm weit über<br />

die Grenzen des wagnis-Projekts hinaus den<br />

gesamten Ackermannbogen betrafen, entstand<br />

Mitte 2001 das FORUM Schwabing am<br />

Olympiapark als Kommunikations-Plattform für die<br />

nachhaltige Entwicklung des neu entstehenden<br />

Stadtteils im Sinne der Agenda21. Das Forum stand<br />

allen daran interessierten Bürgern/innen,<br />

Initiativgruppen, Einrichtungen <strong>und</strong> Gesellschaften<br />

offen, ebenso der Politik, Kultur, Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Verwaltung im Stadtteil.<br />

In Abstimmung mit dem Bezirksausschuss 4<br />

Schwabing-West sollte das Bürgerengagement für<br />

den Stadtteil durch projektorientierte<br />

Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden.<br />

Die vorläufige Trägerschaft hatte damals der<br />

gemeinnützige Verein <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V.<br />

übernommen – mit dem Ziel, eine Trägerschaft<br />

aus den Kräften des Stadtteils heraus entstehen<br />

zu lassen, die alsdann <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

folgerichtig durch eine gemeinnützige<br />

Vereinsgründung am 21.7.03 ablösten. Das<br />

FORUM erhielt alsdann eine Startförderung durch<br />

das Agenda21-Büro des Referats für Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Umwelt der Landeshauptstadt München.<br />

<strong>Kunst</strong>projekte (Plastik, Malerei, Musik, Performance,<br />

Tanz, Theater) für die öffentlichen Räume in den<br />

entstehenden neuen Stadtquartieren initiiert <strong>und</strong><br />

begleitet werden.<br />

Erste Schlaglichter für das <strong>Kunst</strong>programm waren<br />

schon im Herbst 2001 die Fachgespräche mit den<br />

<strong>Kunst</strong>kuratorinnen Bea Voigt <strong>und</strong> Claudia Büttner,<br />

die im Rahmen des FORUMS Schwabing am<br />

Olympiapark partizipative, kommunikative <strong>und</strong><br />

ökologische <strong>Kunst</strong>projekte vorstellten.<br />

Auch die Gespräche Anfang 2002 mit den<br />

Künstlern Martin Siegler über „Ökodesign“ <strong>und</strong><br />

Sabine Kretzschmar über die Beuys’sche „Soziale<br />

Plastik“, schließlich mit dem damaligen Leiter der<br />

<strong>Kunst</strong>kommission Heinz Schütz bilden Wegmarken<br />

für das <strong>Kunst</strong>programm. Wertvolle Anregung für<br />

das <strong>Kunst</strong>programm brachte schließlich im<br />

Sommer 2003 der Landschaftsarchitekt Otto A.<br />

Bertram mit seiner Präsentation des Petuel-Parks<br />

<strong>und</strong> anschließendem Diskurs über Natur, <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

Bürgerbeteiligung.<br />

Aus den Arbeitsgesprächen des FORUMs ist ein<br />

Startprojekt hervorgegangen, wofür das FORUM<br />

an das Kulturreferat im Rahmen des Programms<br />

„Ortstermine“ einen Förderantrag stellte:<br />

„8 Stationen – Performance + Installation am<br />

Ackermannbogen“.


Im Sommer 2005 wollte das FORUM dieses<br />

Startprojekt in Zusammenarbeit mit der<br />

Echtzeithalle <strong>und</strong> dem Musiklabor der staatlichen<br />

Musikhochschule veranstalten (s.S.47 – Ziff.7/1).<br />

Der Förderantrag fand keine Unterstützung der<br />

damaligen Kulturreferentin, da damals eine so<br />

frühzeitige kulturelle Partizipation offenbar noch<br />

nicht für möglich gehalten wurde.<br />

Die erfolgreiche partizipative Realisierung der<br />

Stadtteilkultur am Ackermannbogen<br />

(2) Damalige Anträge des BA4 Schwabing-West<br />

Die folgenden BA-Anträge an das Kulturreferat<br />

sind <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> konstruktiver Kommunikation mit<br />

URBANES WOHNEN e.V. <strong>und</strong> dem Schwabinger<br />

Wohnprojekt wagnis entstanden.<br />

BA-Antrag vom 28.04.99<br />

Empfehlungen der Bürgerversammlung vom<br />

8.12.98 werden einstimmig bestätigt.<br />

Mitsprache- <strong>und</strong> Mitgestaltungsrecht für<br />

Nutzer/innen <strong>und</strong> Bürger/innen bei „<strong>Kunst</strong> am<br />

Bau“ am Ackermannbogen:<br />

Bezüglich der <strong>Kunst</strong> im öffentlichen <strong>Raum</strong> im<br />

Bereich Ackermannbogen wollte der AK Kultur<br />

eine Konkretisierung des bereits verabschiedeten<br />

Antrags erarbeiten. Hierzu sollten Modellversuche<br />

wie die Entwicklung der <strong>Kunst</strong> im öffentlichen<br />

<strong>Raum</strong> im Neubaugebiet Messestadt Riem<br />

einbezogen werden.<br />

Wert wurde besonders gelegt <strong>auf</strong>:<br />

- Thematische Ausrichtung: antimilitaristisch,<br />

freiheitlich-demokratisch<br />

- Kommunikation mit der Anwohnerschaft<br />

- Prozeßhaftes Vorgehen <strong>und</strong><br />

bauabschnittsweise Mittelvergabe<br />

- Beteiligung ansässiger Künstler an der<br />

Ausschreibung <strong>und</strong> der Umsetzung<br />

Bezüglich der Sitzungsvorlage wurde folgendes<br />

eingefügt:<br />

„Für das Umfeld des von den Wohnprojekten<br />

bewohnten <strong>und</strong> den gewerblich genutzten Teil des<br />

Areals sollen Gestaltungsvorschläge aus dem<br />

Bereich der Wohnprojekte <strong>auf</strong> Wunsch durch dort<br />

ansässige oder von den Wohngruppen<br />

be<strong>auf</strong>tragte Künstler bzw. <strong>Kunst</strong>handwerker<br />

realisiert werden können. Damit hierfür noch Mittel<br />

bereit stehen, sollte ein entsprechender Anteil des<br />

zur Verfügung stehenden Gesamtbetrags zunächst<br />

in Fonds verbleiben.“<br />

50<br />

(Kulturpassage, Schau<strong>Raum</strong> oder KreativGarage)<br />

beweist das Gegenteil.<br />

Das FORUM Schwabing am Olympiapark e.V.<br />

<strong>und</strong> der gemeinnützige Verein wagnis e.V.<br />

fusionierten im Jahr 2008 zum Quartiersverein<br />

Ackermannbogen e.V., worin seither das FORUM<br />

Quartiersentwicklung als Arbeitskreis die<br />

bisherigen Aufgaben für die Bürgerschaft des<br />

Ackermannbogens wahrnimmt.<br />

BA-Antrag vom 25.07.01<br />

<strong>Kunst</strong>konzept einschließlich Planung der<br />

kulturellen Infrastruktur am Ackermannbogen<br />

Der Bezirksausschuss 4 ersucht die an der<br />

„Koordinierungsgruppe zur Vorbereitung von<br />

Maßnahmen für die Entwicklung von <strong>Kunst</strong>konzepten<br />

bei großen Siedlungsmaßnahmen“<br />

beteiligten Referate (Kultur-, Bau- <strong>und</strong> Planungsreferat),<br />

dem BA über den jetzigen<br />

Planungsstand <strong>und</strong> die beabsichtigten Planungsschritte<br />

zur Vorbereitung eines <strong>Kunst</strong>konzeptes für<br />

die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme am<br />

Ackermannbogen zu berichten.<br />

Entsprechend dem Stadtratsbeschluss vom<br />

19.6.01 „Künstlerisches Gesamtkonzept bei<br />

großen Siedlungsmaßnahmen“ sollte auch<br />

dargelegt werden, in wie weit Flächen für<br />

Künstlerateliers, Jugendkultureinrichtungen <strong>und</strong><br />

Hallenkultur in die Planung einbezogen werden<br />

(s.a. Seite 7).<br />

„Begründung<br />

Eine Empfehlung der Bürgerversammlung vom<br />

8.12.98 <strong>und</strong> ein ergänzender Beschluß unseres<br />

Bezirksausschusses vom 28.4.99 (siehe o.g.<br />

Ausschnitt des Protokolls der BA-Sitzung) haben<br />

sich bereits mit dem Thema befaßt. Wir gehen<br />

deshalb davon aus, dass bereits Vorstellungen<br />

zum Planungsprozeß vorliegen.<br />

Um der Zielsetzung des jüngsten Stadtratsbeschlusses<br />

gerecht zu werden – nämlich frühzeitig<br />

Maßnahmen der <strong>Kunst</strong> bei der Planung zu<br />

berücksichtigen einschließlich der Belange der<br />

kulturellen Infrastruktur – ist nunmehr Eile geboten.<br />

Anlagen:<br />

Übersichtspläne, Fragebogen, Fotobeispiele


51<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

WohnWerkstatt in <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V. <strong>und</strong><br />

FORUM Quartiersentwicklung im Ackermannbogen e.V.<br />

Verfasser des Gestaltprogramms<br />

Teams aus dem FORUM Quartiersentwicklung im Ackermannbogen e.V.<br />

<strong>und</strong> aus der WohnWerkstatt von <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V. München<br />

Schlussredaktion: Autorenteam für aktualisierte Fassung<br />

Reiner Bader, Leonhard Büttner, Manfred Drum, Herbert Grill, Christian Vogel<br />

Bürgerbefragung Ackermannbogen<br />

Koordination: Karin Heese<br />

Fragebogenverteilung: Alicia Bilang, Ingrid & Manfred Drum, Karin Heese, Birgit Retschy<br />

Online-Befragung/-Auswertung: Dr. Sina Brübach-Schlickum, DatenLage/Combinat56<br />

Grafik-Design<br />

Leonhard Büttner, Dipl.-Designer BDG<br />

Projektleitung Grüne <strong>Achse</strong> u. lfd. Redaktion des Gestaltprogramms als „work in progress“<br />

Manfred Drum, Dipl.-Ing. Architekt, <strong>Urbanes</strong> <strong>Wohnen</strong> e.V. München<br />

München im Juni 2011<br />

ISBN 978-3-932744-18-1

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