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Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse

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42<br />

THEATERGRUENESOSSE „Jugendclub“, „Junges Ensemble“ 1998-2005<br />

„Das ist doch ein Knutschfl eck!<br />

– Nein, das ist ein blauer Fleck!<br />

– Nein, ein roter Fleck! – Das ist<br />

doch ein Knutschfl eck!“<br />

So oder so ähnlich begann eine<br />

Szene unserer ersten Produktion<br />

„Mit mir nicht“ - einer Szenencollage<br />

nach einer Vorlage von Gustav<br />

Ernst. Das liegt inzwischen mehr<br />

als acht Jahre zurück und trotzdem<br />

bleiben uns gewisse Szenen bis heute<br />

im Gedächtnis.<br />

Das Junge Ensemble des Theater-<br />

GrueneSosse, das sich zum damaligen<br />

Zeitpunkt noch Jugendclub<br />

TGS nennt, beginnt 1998 mit seiner<br />

Arbeit: Zehn Jugendliche melden<br />

sich auf eine Anzeige in der <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Rundschau: „<strong>Frankfurt</strong>er<br />

Kinder und Jugendtheater Theater-<br />

GrueneSosse sucht theaterinteressierte<br />

Jugendliche zur Gründung eines<br />

Jugendclubs. Gespielt werden soll<br />

Woyzeck von Büchner.“<br />

Wegen dieser Annonce machten wir<br />

Der erste Jugendclub<br />

uns damals als 15-Jährige zum ersten<br />

Mal auf den Weg in den Bornheimer<br />

Löwenhof.<br />

Es fand sich schnell eine Gruppe<br />

von Jugendlichen aus den verschiedensten<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Stadtteilen, die<br />

starkes Interesse zeigten, selbst zusammen<br />

auf die Bühne zu gehen. Die<br />

Idee, Büchners Woyzeck zu spielen,<br />

wurde über Bord geworfen. Unter<br />

der Leitung von Willy Combecher<br />

und Sigi Herold widmeten wir uns<br />

der Erarbeitung von „Mit mir nicht“,<br />

einer Szenencollage von Gustav<br />

Ernst. Nach einem Dreivierteljahr<br />

gemeinsamer Arbeit feierten wir im<br />

Oktober 1998 im Freien Theaterhaus<br />

<strong>Frankfurt</strong> unsere erste Premiere.<br />

Im nun wöchentlich stattfi ndenden<br />

Jugendclub standen sehr bald, neben<br />

dem Erlernen grundlegender Schauspieltechniken,<br />

Improvisationen<br />

im Zentrum unserer Arbeit. Diese<br />

konnten wir in intensiven Arbeitswochenenden<br />

vertiefen, denn unser<br />

Ziel war es, aus ihnen heraus dichte,<br />

theatralische Momente zu schaffen.<br />

Die meisten Spieler hatten nach der<br />

eher komödiantischen Szenencollage<br />

„Mit mir nicht“ Lust, ein „richtiges<br />

Stück“ zu spielen. Außerdem wollten<br />

wir ein ernstes Thema behandeln.<br />

„Winterwasser und nicht Hühnerhof“<br />

hätte der Titel dieser Produktion<br />

eigentlich lauten müssen! Wir<br />

entschieden uns für „Winterwasser“<br />

von Nikolas Hauser, das sich mit<br />

dem Thema Selbstmord auseinandersetzt.<br />

Premiere war im Oktober<br />

2000.<br />

Im Laufe der „Winterwasser- Hühnerhof“-<br />

Diskussion verließen einige<br />

den Jugendclub, neue kamen hinzu<br />

und nachdem sich die Gruppe während<br />

der ersten beiden Produktionen<br />

des Jugendclubs immer mal wieder<br />

neu formiert hatte, bildete sich<br />

schließlich im dritten Jahr ein fester<br />

Kern spielfreudiger und engagierter<br />

Jugendlicher, der es sich zur Aufgabe<br />

gemacht hatte, eigene Stückvorlagen<br />

zu entwickeln und auf die Bühne zu<br />

bringen.<br />

Mit „Muffensausen“ nahmen wir<br />

eine Stückentwicklung in Angriff,<br />

die einen näheren Bezug zu uns<br />

Spieler/innen herstellen konnte.<br />

Ausgehend von unseren eigenen Assoziationen<br />

erarbeiteten wir unter der<br />

Leitung von Willy Combecher einen<br />

theatralischen Bilderbogen zum<br />

Thema Angst.<br />

Bewegung, Musik und Sprachfragmente<br />

haben wir so ineinander ver-

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