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Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse

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Tuttlingen, Frankenberg, Büttelborn, Filderstadt, Dillenburg, Bad Kreuznach, Leverkusen<br />

Drei Theaterstücke geschrieben. Drei Theaterstücke<br />

komponiert. Drei Inszenierungen knapp nacheinander.<br />

Drei Welten.<br />

Anfang Oktober 2004: Premiere im Badischen Staatstheater<br />

Karlsruhe.<br />

KASPARS KURZER TRAUM VOM GLÜCK.<br />

6 Schauspieler, 6 Musiker, 11 Bühnentechniker, 6 Beleuchter,<br />

4 Tontechniker, 3 Requisiteure, dazu Inspizient,<br />

Putzdienst, Orchesterwart, Regieassistentin, Souffl<br />

eur, Abenddienst und noch viele Menschen mehr.<br />

Und ich mit auf der Bühne.<br />

Jeder Satz, jede Note war 3 Wochen vor Probenbeginn<br />

abgegeben und in 25facher Ausfertigung im Haus verteilt<br />

worden.<br />

Der Probenplan, der am ersten Probentag festgelegt<br />

worden war, wurde bis zur Premiere eingehalten.<br />

Gute Arbeit. Und eine schöne Premiere.<br />

Und die Tantiemen am Staatstheater liegen in mir bisher<br />

ungeahnten Höhen. Auch schön.<br />

Mitte November 2004: Premiere im Landestheater<br />

Tübingen.<br />

KÖNIG VON DEUTSCHLAND.<br />

9 Schauspieler, die alle auch Musik machen, 4 Bühnentechniker,<br />

3 Beleuchter, 2 Tontechniker, 1 Requisiteur,<br />

dazu Inspizient, Souffl eur, Regieassistent und noch ein<br />

paar Menschen.<br />

Und ich mit auf der Bühne.<br />

Der Text steht fest und wird auf den Proben nur leicht<br />

verändert.<br />

Die Arrangements stehen fest und werden mit der jungen<br />

und spielfreudigen Truppe ein ums andere Mal auf<br />

den Kopf gestellt. Wunderbar.<br />

Der Probenplan wird von Woche zu Woche gemacht<br />

und größtenteils eingehalten.<br />

Gute Arbeit. Und eine schöne Premiere.<br />

Und dann gibt es auch noch Tantiemen vom Landestheater.<br />

Nicht allzu viel, aber auch schön.<br />

Anfang März 2005: Premiere im Theaterhaus <strong>Frankfurt</strong><br />

mit der Grünen Soße.<br />

FEUERFEST.<br />

5 Schauspieler, einer davon macht Musik. Kein<br />

Abenddienst.<br />

Kein Souffl eur. Keine Regieassistenz.<br />

Das Stück ist vielleicht zu einem Drittel fertig und<br />

wird während der Proben zu Ende geschrieben.<br />

Alle Akteure erfi nden ihren Bühnennamen, ihre<br />

Geschichte.<br />

Die Musik entsteht währenddessen.<br />

1 Bühnentechniker, der unter anderem auch Beleuchter,<br />

Tontechniker, Bühnenbildbauer und Requisiteur<br />

ist, kocht mitunter in der Mittagspause.<br />

Probenplan? Also abends wird ja eigentlich nicht<br />

geprobt…<br />

Aha.<br />

Und dann eine längere Mittagspause. Man muss ja<br />

auch mal was essen.<br />

Klar.<br />

Und der Sigi muss ab und an mal ein bisschen früher<br />

weg. Der Nachwuchs.<br />

Natürlich.<br />

Ob er dafür auch mal mein Auto haben könnte?<br />

Es gäbe da ab und an einen kleinen Engpass…<br />

Sicher.<br />

Der Willy erklärt jetzt erst einmal die Kaffeemaschine…<br />

Ja prima…<br />

An manchen Tagen, so scheint es mir, sind wir länger<br />

im thailändischen Restaurant als auf der Probe.<br />

Wie? Stimmt nicht?<br />

Nein, stimmt auch nicht. Wir haben ganz schön<br />

gearbeitet.<br />

Aber in einer Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.<br />

Ich verzichte auf Tantiemen, verleihe noch ein Instrument,<br />

das ich eigentlich brauche (was weiß ich, vielleicht<br />

für Jahre) und lasse einen Teil meines Herzens<br />

in <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Danke, Grüne Soße. Ofterdingen, im Dezember<br />

2006. Heiner Kondschak<br />

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