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Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse

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Es gibt die technischen Pannen die<br />

fast an höhere Mächte oder Gewalt<br />

erinnern. So ist ausgerechnet bei einer<br />

Jubiläumsaufführung bei „Strandläufer“<br />

die Verbindung zwischen der<br />

Fussschalter- Fernbedienung und<br />

dem Lichtcomputer ausgefallen. Dies<br />

führte dazu, dass Detlef die dunkle<br />

Lichtstimmung, die zu Beginn der<br />

Vorstellung steht, nicht ändern konnte.<br />

Er verlies die Bühne unverrichteter<br />

Dinge, dafür bekam er Applaus, das<br />

beruhigte seine Nerven, löste aber<br />

nicht das Problem; wir spielten dann<br />

die Vorstellung ohne Lichtwechsel.<br />

Bei „Strandläufer“ erlebten wir eine<br />

Geschichte, von der das Foto Zeugnis<br />

abgibt: Aufgrund einer bitterkalten<br />

Nacht im Januar war der Sand unseres<br />

Bühnenbildes in den Transporteimern<br />

zu großen Plastiken in Form von Eimern<br />

erstarrt. Im Veranstaltungssaal<br />

war auch noch die Heizung ausgefallen<br />

und mit den Scheinwerfern haben<br />

wir die Temperatur des Sandes dann<br />

doch noch über den Gefrierpunkt<br />

bringen können.<br />

Strandläufer in Remscheid 2006<br />

Bad Rappenau, Wüstenrot, Hardthausen, <strong>Main</strong>tal, Viernheim<br />

„Wintermärchen“ Die Geburt<br />

ger und fruchtbarer Prozess. Marcel<br />

Cremer gab uns die Erzählung von<br />

Tschingis Aitmatov „Der Junge und<br />

das Meer“ in die Hand, eine existenzielle<br />

Geschichte, die erzählt, wie einer<br />

nach dem anderen das Boot verläßt,<br />

um das Überleben, des Enkels,<br />

Neffens, Sohnes zu ermöglichen. Die<br />

Erzählung beeindruckte uns. Wir<br />

beratschlagten untereinander. Was<br />

ist unser Gemeinsames, außer dass<br />

wir gerne zusammen Theater spielen<br />

und arbeiten wollen. Eine Antwort<br />

davon war, dass wir alle Kinder haben.<br />

Dies wurde zu einem neuen und<br />

jetzt auch fi xen Ansatzpunkt, Marcel<br />

fühlte, dass es uns Ernst war und wir<br />

trafen die ersten Vereinbarungen.<br />

1999<br />

Das <strong>TheaterGrueneSosse</strong> entwickelte<br />

nach der langen Serie von<br />

Inszenierungen niederländischer<br />

und fl ämischer Autoren erstmals<br />

seit „ Game Over“ wieder selbst ein<br />

Stück. Wir hatten gehörigen Respekt<br />

davor, fühlten uns aber bei Marcel<br />

Cremer in guten Händen. Die Arbeit<br />

mit Marcel hatte wieder einen völlig<br />

neuen Charakter. War es überhaupt<br />

Arbeit? Wir gingen ins Strandbad.<br />

Wir buddelten uns gegenseitig im<br />

Sand ein. Wir spielten mit dem<br />

Spielzeug unserer Kindheit. Wir<br />

erinnerten uns an die anekdotischen<br />

Geschichten aus unserer Kindheit.<br />

Wir trauerten über die verlorenen,<br />

und freuten uns über die lebenden<br />

Väter. Wir kochten Spätzle. Wir<br />

übten ein ferngesteuertes Auto zu<br />

fahren und hörten fast immer „ Buena<br />

Vista Sozial Club“. Im September<br />

ergab sich die Gelegenheit eine Delegation<br />

der deutschen ASSITEJ zum<br />

Real Theatre Festival nach Jekaterinburg<br />

in Russland zu begleiten. Die<br />

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