Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse
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Groß Gerau, Berlin, Groß Bieberau, Friedrichsdorf, Nidda, Neu Anspach, Friedberg, <strong>Frankfurt</strong>,<br />
Heinrich und ich<br />
Meine Kindheit war durchschnittlich, so wie die eines jeden Jungen. Doch<br />
dann kam Heinrich. Das Stück „Heinrich der Fünfte“ veränderte meine<br />
Kindheit. Ich sah es das erste Mal mit 4 Jahren und war sofort infi ziert.<br />
Zugegeben, in diesem Alter ist man als Junge sehr empfänglich für alles was<br />
mit Rittern und Burgen, mit Schwertern und Schilden, mit Pfeil und Bogen<br />
und Kämpfen zu tun hat. Zusammen mit meinem besten Freund Marvin<br />
(Willys Sohn) führten wir das Stück, aus unserer Erinnerung, in unserem<br />
Kinderladen ungefähr einmal die Woche auf. Dort hatten wir Kostüme.<br />
Die Schwerter bekamen wir von unseren Vätern. Die erste Vorführung<br />
wurde gut besucht, doch dann ging<br />
es abwärts. Wir hatten uns, wie<br />
jedes Theater, mit dem Thema der<br />
Zuschauerresonanz auseinander zu<br />
setzen. Die Lösung? Es gab keine!<br />
Wir führten das Stück weiterhin jede<br />
Woche auf, auch wenn nur noch die<br />
neuen Kinder und Kamo einer unserer<br />
Betreuer kamen. Die fehlenden<br />
Zuschauer störten uns nicht, ausser<br />
sie kamen erst, um nach einer Weile, unsere Vorführung zu stören.<br />
Unsere Interpretation „Heinrich des Fünften“ führten wir bei jeder Gelegenheit<br />
auf, sprich auf Sommerfesten und ähnlichem. Außerdem hatte<br />
unser Lieblingsbetreuer, gleichzeitig unser treuester Zuschauer, was wahrscheinlich<br />
in irgendeiner Art und Weise zusammen hing, eine Sendung<br />
auf Radio X. So führten wir zum Ende unserer von Heinrich bestimmten<br />
Kinderladenzeit das Stück im Radio auf. Es klappte genauso gut wie in<br />
unserem Kinderladen, außer dass das Stück von zehn Minuten nochmals<br />
auf ungefähr fünf geschmolzen war, was mit unserer Aufregung zusammen<br />
gehangen haben kann.<br />
Die letzte dieser glorreichen Aufführungen, zum Kinderladen- Abschlussfest,<br />
ging leider etwas in die Hose. Unsere Prinzessin Katherin hatte sehr<br />
starkes Lampenfi eber oder ähnliches. Fest steht, dass sie erst nicht auf die<br />
Bühne kommen wollte, sich dann doch traute, um schließlich die Bühne<br />
wieder zu verlassen. Trotzdem war dies die vollkommenste Vorstellung, da<br />
wir das erste Mal eine Prinzessin Katherin, eine Live-Ein-Junge-Band und<br />
einen Techniker in Form unseres Lieblingsbetreuers hatten, welcher gleichzeitig<br />
unser Motivator war. Max Farr ( Detlefs Sohn)<br />
Verhandlungen<br />
Fortsetzung von Seite 23<br />
einem Jahr in ein festes Engagement<br />
zum Stadttheater. Susanne und Uta<br />
teilen sich jetzt manchmal die Rolle.<br />
Aber auch König Heinrich wurde<br />
nicht immer von Günther Henne<br />
gespielt, die Premiere machte Horst<br />
Kiss, auch er wechselte nach kurzer<br />
Zeit in ein festes Engagement.<br />
1996 spielten wir so viele Vorstellungen<br />
wie schon lange nicht mehr, alleine<br />
62 „Fliegenspiel“ Vorstellungen.<br />
Bei einer denkwürdigen Preisverleihung<br />
erhielten wir den Jugendtheaterpreis<br />
1996 der Stadt München,<br />
den „Wolfgang-Anraths-Gedächtnis-<br />
Preis“ für unsere Produktion „Fliegenspiel“.<br />
Denkwürdig, weil, nach<br />
einigen Maß Bier, das Preisgeld von<br />
2.000,- auf 2.500,- DM und dann<br />
sogar, während der Verleihung, noch<br />
auf 3.000,- DM erhöht wurde. Es ist<br />
auch das erste Mal, dass wir nach<br />
St. Vith in Belgien zum Theaterfest<br />
der AGORA eingeladen wurden, wo<br />
wir Menschen wie Claus Overcamp,<br />
Marcel Cremer, Taki Papaconstatinou,<br />
die beim <strong>TheaterGrueneSosse</strong><br />
noch eine wichtige Rolle spielen werden,<br />
kennen lernten.