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Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse

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<strong>Frankfurt</strong>, Darmstadt, Lampertheim, Großen Buseck, Dortmund, Nieder Walgern, Eschborn, <strong>Main</strong>z,<br />

„Kinder und Krieg“ des Deutschen<br />

Kinder- und Jugendtheaterfestivals<br />

„Augenblick Mal“, neben drei weiteren<br />

Inszenierungen, gezeigt zu werden.<br />

Mit fast 100 Aufführungen in<br />

knapp 3 Jahren, die fast nur in Schulen<br />

stattfanden, hatten wir eine sehr<br />

intensive Auseinandersetzung über<br />

einen Krieg, der bei uns in Europa<br />

statt fand.<br />

Die kriegerischen Konfl ikte verstörten,<br />

irritierten. Die Auseinandersetzung<br />

darüber ließ mich oft die<br />

Ohnmacht spüren, angesichts der<br />

Vorstellung, dass das von uns erzählte,<br />

fi ktive Schicksal von Mirad,<br />

nur eine Erzählung von Tausender<br />

anderer wirklicher Lebensgeschichten<br />

war. Dann war es wieder gut,<br />

bei einer Vorstellung dabei zu sein,<br />

die Diskussion mit zu moderieren<br />

und das Gefühl zu erleben, dass da<br />

so viele wache Jugendliche sind, die<br />

von der Geschichte betroffen und<br />

berührt waren.<br />

Im Frühjahr 1995 hatte die ASSITEJ<br />

den Hilferuf des „Theater Mladih“<br />

aus Sarajevo aufgenommen und für<br />

dieses Kinder- und Jugendtheater aus<br />

Sarajevo eine Tournee in Deutschland<br />

organisiert. Wir beteiligten uns<br />

als Veranstalter in <strong>Frankfurt</strong> daran<br />

und organisierten 2 Gastspiele in<br />

<strong>Frankfurt</strong>. Die Kollegen aus Sarajevo<br />

blieben eine Woche als unsere Gäste<br />

in <strong>Frankfurt</strong> und wir sind in dieser<br />

Zeit Freunde geworden. Bei der<br />

Abfahrt des Busses der Sarajevoer<br />

Freunde in <strong>Frankfurt</strong> haben wir versprochen,<br />

dass wir kommen würden,<br />

sobald die Strassen in Bosnien wieder<br />

frei sein würden.<br />

1994<br />

Nach dem Sommer 94 zeigten wir<br />

im Theaterhaus die Premiere „Rasiermesser“.<br />

Dieses Stück stellte eine<br />

Bearbeitung des „Woyzeck“ von<br />

Büchner dar. Regisseur Till Schauen,<br />

der uns durch einige Arbeiten mit Jugendlichen<br />

am Theaterhaus bekannt<br />

war, hatte noch eine Rahmenhandlung<br />

gefunden. Einer (Sigi), der auf<br />

der Strecke geblieben ist, trifft im<br />

ICE auf eine Zugbegleiterin (Doro<br />

Rinck), die beiden sind auch Marie<br />

und Woyzeck und haben die Fragmente<br />

des Dramas als Spielszenen.<br />

Die Produktion war nicht zu Ende<br />

gedacht und nicht konsequent umgesetzt.<br />

Wir hatten einen veritablen<br />

Flop in die Welt gesetzt, nach 6 Vor-<br />

Das Titelbild von Rasiermesser<br />

stellungen verschwand dieses Stück<br />

vom Spielplan. Immerhin entstand<br />

daraus die langjährige Beziehung<br />

von Till Schauen und Doro Rinck,<br />

uns blieb eine lobende Kritik von<br />

Jutta Baier.<br />

Eines Abends schaute ich mir die<br />

Verfi lmung von „Herr der Fliegen“<br />

an, den ich mir als s/w Video in<br />

der Stadtbücherei ausgeliehen hatte.<br />

Meine Lebenspartnerin Heike schaute<br />

mit und meinte nebenbei, dies sei<br />

doch mal eine Geschichte für die<br />

Grüne Sosse. Mit dieser Bemerkung<br />

legte sie die Basis für die längste<br />

Erfolgsgeschichte eines Stückes des<br />

<strong>TheaterGrueneSosse</strong>: Ich erzählte<br />

meinen Kollegen davon, sie fanden<br />

die Idee gut.<br />

Wir waren mit Inèz Derksen verabredet<br />

ein Stück zusammen zu<br />

proben. Diese junge Regisseurin war<br />

Willy von Liesbeth Coltof, bei der

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