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Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse

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Köchin und Jean<br />

terGrueneSosse“ entstanden. Es sollte<br />

damit auch zum Ausdruck kommen,<br />

dass wir ein „richtiges“ Theater<br />

mit „richtigen“ Stücken sind. Das<br />

„<strong>TheaterGrueneSosse</strong>“ spielte Werke<br />

der klassischen modernen Theaterliteratur<br />

für Jugendliche.<br />

1992<br />

Das Stück „ Emigranten“ von Slawomir<br />

Mrozek beschreibt, wie zwei<br />

Migranten ganz unterschiedlich,<br />

aber doch sehr ähnlich, gemeinsam<br />

die Anforderungen der Fremde in<br />

einem Kellerverschlag zu bewältigen<br />

versuchen. Wieder hatte ich das Gefühl,<br />

die während meines Studiums<br />

erworbenen Kenntnisse auch im<br />

Marketing umsetzen zu können. Ich<br />

arbeitete jetzt auch nach und nach im<br />

Büro mit. Diese Hoffnung war etwas<br />

blauäugig. Theater ist eben zunächst<br />

mal das Spiel, die Stimmung und die<br />

Ästhetik. Das Spiel von Willy und<br />

Sigi war wunderschön aufeinander<br />

eingespielt, aber es konnte mit dem<br />

etwas düsteren Ausdruck des Stückes<br />

nie die Leichtigkeit von „Fräulein<br />

Julie“ erreichen. Die Stücke waren<br />

sozialkritisch und ästhetisch, das<br />

war nicht mehr das emanzipatorische,<br />

authentische Jugendtheater<br />

des „Jugendtheater Grüne Soße“.<br />

Wir suchten einen Platz in der freien<br />

Theaterszene der neuen Republik.<br />

Seit zwei Jahren führten uns mehrere<br />

Gastspiele in den für uns unbekannten<br />

Osten.<br />

1993<br />

Beim Autorenforum 93 wurde das<br />

neue Stück von Ad de Bont, einem<br />

niederländischen Autor, „Mirad, ein<br />

Junge aus Bosnien“ durch die „Spilkischte“<br />

(Vorstadt-Theater - Basel)<br />

vorgestellt.<br />

Dieser Text, die Aufführung und<br />

die Inszenierung beeindruckten<br />

Emigranten im Kellerverlies<br />

uns so sehr, dass wir auf der Stelle<br />

beschlossen, in ähnlich reduzierter<br />

Weise die Geschichte des bosnischen<br />

Flüchtlingsjungen Mirad zu inszenieren.<br />

Sigi hatte im Sommer eine<br />

Taxifahrer<br />

„Comedy“ Produktion, zusammen<br />

mit Michael Kloss vom Klappmaul<br />

Theater, erarbeitet: „Der Taxifahrer“.<br />

Da dieses Stück irgendwie nicht<br />

in das sonstige Erscheinungsbild des<br />

<strong>TheaterGrueneSosse</strong> passte, ist dieses<br />

Solo nur selten aufgeführt worden.<br />

Nun sollte Sigi Herold das erste Mal<br />

im <strong>TheaterGrueneSosse</strong> als Regisseur<br />

wirken. Auch wenn „Mirad, ein Junge<br />

aus Bosnien“ eine szenische Lesung<br />

war, war es umso wichtiger, die<br />

Geschichte ohne falsches Pathos oder<br />

übertriebene Betroffenheit zu erzählen.<br />

Mit Ilona Strauß, die schon bei<br />

Game Over mitgewirkt hatte, hatten<br />

wir eine sehr gute Erzählpartnerin<br />

für Willy gefunden. „Mirad- ein<br />

Junge aus Bosnien“ hatte am 25. Mai<br />

1994 in <strong>Main</strong>z auf dem OpenOhr<br />

Festival Premiere. Das Stück wurde<br />

im Mai 1995 nach Berlin eingeladen<br />

um dort im Rahmenprogramm<br />

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