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Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse

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16<br />

Verden, Bremerhaven, Greiz, Fulda, Braunschweig, <strong>Main</strong>z, Köln, Neu-Isenburg, Nauheim, Köln,<br />

Abschied<br />

ein Stück gesehen. Die Premiere war<br />

ausverkauft, aber als Haustechniker<br />

gelang es mir, im Eingangsbereich<br />

einen Stehplatz zu bekommen. Dass<br />

Sigi beim Stockkampf zu Boden<br />

gegangen ist, habe ich recht schnell<br />

realisiert.<br />

Als Regisseur Bernd Bosse dann aber<br />

die Vorstellung unterbrochen hat,<br />

bin ich doch erschrocken. Trotzdem:<br />

diese Theatergruppe, dieses Theaterstück<br />

hatte mir gefallen. Hier wurde<br />

ganz echt Theater gemacht mit Einsatz<br />

und Ehrlichkeit. Es wurde eine<br />

Geschichte verhandelt über Kulturkonfl<br />

ikte, wie sie sich archetypisch<br />

in der Geschichte der Menschheit<br />

zugetragen haben. Hier war nicht<br />

mehr die theoretische oder auch empirische<br />

Wissenschaft gefragt, son-<br />

dern das war für mich angewandte<br />

Erkenntnis. Wenige Monate später<br />

verließ Eckhardt Mittelstädt die<br />

Grüne Soße als Techniker.<br />

Ich hatte mittlerweile als fester freier<br />

Techniker eine Menge Theatererfahrungen<br />

bei den zahlreichen Gastspielen<br />

in der furiosen Anfangsphase<br />

des Theaterhauses sammeln können.<br />

Sigi und Willy fragten mich, ob ich<br />

bereit wäre, bei Ihnen als Techniker<br />

einzuspringen. Ich sprang in das<br />

Becken mit kaltem Wasser während<br />

eines Gastspiels in Bremerhaven.<br />

Das Abenteuer war bestanden. Sie<br />

fragten mich, ob ich bereit wäre,<br />

für die Grüne Soße als Techniker zu<br />

arbeiten. Ich ergänzte das Ja aber mit<br />

der Bemerkung, dass ich mir vorstellen<br />

könnte, mich noch mehr in die<br />

Arbeit des Theaters einzumischen.<br />

Sigi bemerkte noch scherzhaft, dass<br />

die Techniker bei der Grünen Sosse<br />

immer mitspielen würden.<br />

Ich glaube, auch den anderen Beiden<br />

war in diesem Moment nicht<br />

ganz klar, welche Dimension dieses<br />

„mehr“ bekommen würde.<br />

Die Grüne Soße produzierte im<br />

Herbst wieder das nächste Stück.<br />

Am 10. November 1991 hatte „Fräulein<br />

Julie“ Premiere. Die Pannenserie<br />

bei Premieren wurde um ein weiteres<br />

Kapitel ergänzt. In der Aufregung<br />

meiner ersten echten Premiere hatte<br />

ich den Finger zu lange auf dem Taster:<br />

Helles Licht anstatt Kerzenlichtstimmung<br />

für den Monolog! Lichtstimmung<br />

zurück – Lichtstimmung<br />

vor und wieder zurück, Petra Fehrmann,<br />

als Fräulein Julie, begann den<br />

Monolog noch einmal. Trotzdem,<br />

„Fräulein Julie“ von August Strindberg<br />

wurde mit großem Erfolg für<br />

Jugendliche im Theaterhaus gezeigt.<br />

Wir hatten die alte Kontorfassade des<br />

Theaterhauses in das Bühnenbild integriert<br />

und im Zusammenspiel mit<br />

einer ausgeklügelten Beleuchtung<br />

von Herbert Cybulska entstand eine<br />

ganz besondere Stimmung bei den<br />

Vorstellungen.<br />

Bei Gastspielen kam leider nur noch<br />

ein Teil der Inszenierung über die<br />

Bühnenkante.<br />

Ich war nur bei den Endproben mit<br />

diesem aus dem Osten Berlins kommenden<br />

Regisseur Joachim Stargard<br />

zusammen, der für die nächsten<br />

Jahre starke Akzente setzte. In dieser<br />

Zeit ist der neue Schriftzug „Thea-

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