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Peter Bauer, Peter Schlapp - Frankfurt / Main, TheaterGrueneSosse

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10<br />

Gießen, <strong>Frankfurt</strong> Bonames, <strong>Frankfurt</strong> Griesheim, Bad Vilbel, Braunschweig, Bremen, Rodenbach,<br />

sozialkritisch, jedenfalls wurde es<br />

kaum gebucht; ich glaube die Lehrer<br />

hatten Angst vor dem Stoff: Die Geiselnahme<br />

eines Underdogs in einer<br />

Schule und nicht Schüler wurden als<br />

Geiseln genommen.<br />

1986<br />

Wie auch immer, ein Jahr später<br />

wurde ein weiteres Jugendstück realisiert,<br />

„Burning Love“ und Hubert<br />

Habig, der später den „zwinger3“ in<br />

Heidelberg übernahm, machte die<br />

Regie. Wir waren auf einem guten<br />

Weg. Wir probierten andere Arbeitsweisen<br />

aus, nicht jeder sollte alles<br />

machen, sondern in der jeweiligen<br />

Produktion den übernommenen Ar-<br />

Susanne Cahn und Michael Kratzsch in „Burning Love“<br />

beitsbereich. Bei den Aufführungen<br />

von „Burning Love“ sah das so aus:<br />

Micha und Susanne spielten, Willy<br />

machte die Umbauten, ich die Technik<br />

und Uta übernahm administra-<br />

Mein Jubiläum als Regisseur mit Euch liegt zwar erst 20 Jahre zurück, ich<br />

erinnere mich aber noch „wie gestern“. Die Geiselnahme unsere erste gemeinsame<br />

Arbeit. Proben im ehemaligen Kino im Philanthropin, Wochen später dann dort<br />

die Kinosessel entsorgt, eine völlig unsinnige Arbeit, einer davon stand noch<br />

jahrelang ungenutzt im Keller, Essen beim Griechen an der Ecke, Sigi zündelt<br />

über dem offenen Benzintank, um ihn herum das Lehrerkollegium Uta, Michael<br />

und Willy. Willy war gerade brandneu dazu gekommen, heute würde man<br />

sagen, er musste noch integriert werden, Uta im Spiel brillant und sehr attraktiv,<br />

Michael, ein bisschen der Star, konnte man aber gut in die Rolle übersetzen,<br />

spannende Probenwochen und eine gelungene Produktion.<br />

Dann zwei Jahre später Kein Feuer ohne Kohle. Wieder Sigi und Willy.<br />

Beide mittlerweile auf einander eingespielt wie zwei alte Hasen. Dazu der<br />

requisitenmäßig unerschöpfl iche Motz. Was er alles angeschleppt hat, noch heute<br />

chapeau, aber auch größte Bewunderung für Sigi und Willy, die den ganzen<br />

Schrott in wie viel hundert Vorstellungen (?) unermüdlich auf- und abgebaut<br />

haben. Bilder: Willy über seinen verwelkten Haschpfl anzen, Willy im Chaos, soll<br />

aufräumen, bleibt aber am „Tatort“ hängen, Sigi im Faltboot auf dem Weg nach<br />

Kanada. Inzwischen wart Ihr ja dort. Wer hätte das damals gedacht. So schließen<br />

sich die Kreise. Würde ich weiter erzählen, ich käme ins Schwärmen. Mit<br />

einem Wort: Ich hab Euch in mein Herz geschlossen. Für die nächsten 25 Jahre<br />

weiterhin so gute Arbeit und viel Erfolg wünscht Euch <strong>Peter</strong> (<strong>Schlapp</strong>)<br />

tive Aufgaben. Mit der Technik war<br />

ich voll ausgelastet, Licht und Ton<br />

mussten teilweise parallel bedient<br />

und gefühlvoll gefahren werden – es<br />

war aufregender als zu spielen. Nach<br />

einem Auftritt im Gallus Theater<br />

lobte mich Herbert Cybulska für<br />

meine Leistung. Darauf bin ich heute<br />

noch stolz, denn dieser Kollege,<br />

den ich als einen begnadeten Licht-<br />

Designer schätze, schmiß nicht gerade<br />

mit Lob um sich.<br />

Für Willy und Uta sah es allerdings<br />

etwas anders aus; im Hintergrund<br />

und mit nicht gerade sehr ausfüllenden<br />

Tätigkeiten beschäftigt, war da<br />

mehr und mehr Unlust zu spüren.<br />

Vielleicht waren wir doch nicht auf<br />

so einem guten Weg!<br />

Nach vielen Diskussionen inszenierte<br />

<strong>Peter</strong> der „Erste“ „Voll auf der Rolle“<br />

mit uns. Eigentlich wollte er nicht<br />

mehr mit uns arbeiten, seine Kritik,<br />

einfach formuliert: „Ihr seid nicht<br />

besessen vom Theater“ - heute weiß<br />

ich, was er meinte.

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