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Steckbriefe der in M-V vorkommenden Arten nach Anhang II und IV ...

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Seit 2004 werden Kegelroben zunehmend im Greifswal<strong>der</strong> Bodden beobachtet. Ihr Hauptaufenthaltsgebiet<br />

ist die Untiefe des Großen Stubbers. Seit Ende 2006 werden die Zahlen <strong>der</strong> am Stubber anwesenden<br />

Kegelrobben im Rahmen e<strong>in</strong>es Monitor<strong>in</strong>gs regelmäßig erfasst. Die Ergebnisse zeigen e<strong>in</strong>e ausgeprägte<br />

Saisonalität <strong>der</strong> Anwesenheit von Robben: im W<strong>in</strong>ter s<strong>in</strong>d mehr Tiere (bis max. 25 im November 2009)<br />

anwesend als im Sommer (max. 7-8 <strong>in</strong> den Monaten Juni-August 2009 <strong>und</strong> 2010). Weiterh<strong>in</strong> ist im zeitlichen<br />

Verlauf des Monitor<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Zunahme <strong>der</strong> Stetigkeit <strong>der</strong> Beobachtungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Tiere<br />

festzustellen (Abb. 2).<br />

Anzahl <strong>der</strong> Tiere<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1. Dez. 06<br />

1. Feb. 07<br />

1. Apr. 07<br />

Abb. 2: Robbenbeobachtungen am Großen Stubber im Zeitraum Dez. 2006 – Nov. 2010. Die Grafik enthält<br />

sowohl Beobachtungen im Rahmen des Monitor<strong>in</strong>gs als auch weitere Beobachtungsmeldungen. Die roten<br />

Punkte auf <strong>der</strong> Basisl<strong>in</strong>ie kennzeichnen Monitor<strong>in</strong>gausfahrten ohne Robbensichtungen.<br />

Gefährdungsursachen<br />

Obwohl teilweise durch Abschussprämien geför<strong>der</strong>t (Island, lokal auch GB), sche<strong>in</strong>en absichtliche Tötungen<br />

die Bestände im NE-Atlantik nicht zu gefährden (REIJNDERS et al. 1997).<br />

In <strong>der</strong> Ostsee waren die Kegelrobbenbestände im 20. Jh. <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Bejagung zusammengebrochen. Mit <strong>der</strong><br />

HELCOM-Empfehlung 9/1 (1988) wurde die Bejagung e<strong>in</strong>gestellt. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren werden <strong>in</strong> Schweden<br />

<strong>und</strong> F<strong>in</strong>nland jedoch wie<strong>der</strong> Abschusslizenzen erteilt. Im Jahr 2008 wurden 635 Kegelrobben <strong>und</strong> im Jahr<br />

2009 761 Tiere getötet (HELCOM 2010).<br />

Ab Mitte des 20. Jh. hatte die zunehmende Meeresverschmutzung negative Auswirkungen auf die<br />

Reproduktion <strong>der</strong> Kegelrobben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ostsee <strong>und</strong> verh<strong>in</strong><strong>der</strong>te e<strong>in</strong>e zügige Bestandserholung (HARDING &<br />

HÄRKÖNEN 1999).<br />

Weitere Gefahren s<strong>in</strong>d:<br />

1. Jun. 07<br />

1. Aug. 07<br />

1. Okt. 07<br />

1. Dez. 07<br />

1. Feb. 08<br />

1. Apr. 08<br />

1. Jun. 08<br />

1. Aug. 08<br />

1. Okt. 08<br />

- Mangel an geeigneten Wurf- <strong>und</strong> Liegeplätzen (da durch menschliche Nutzungen vere<strong>in</strong>nahmt);<br />

- Verletzung o<strong>der</strong> Tötung durch Kollision mit Wasserfahrzeugen (VOGEL & NORDHEIM 1995);<br />

- Reduktion <strong>der</strong> Nahrungsgr<strong>und</strong>lage durch Überfischung;<br />

- Verletzung o<strong>der</strong> Ertr<strong>in</strong>ken durch Verfangen <strong>in</strong> Netzen bzw. Beifang;<br />

- ges<strong>und</strong>heitliche Schädigung durch Schadstoffe (PCB, CKW, Schwermetalle): Immunsuppression,<br />

Hyperkortisonismus, Missbildungen, Unfruchtbarkeit;<br />

Weiterh<strong>in</strong> tritt Beifang <strong>in</strong> Fischernetzen (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Jungtieren) auf, die Auswirkungen auf den<br />

Bestand s<strong>in</strong>d jedoch vermutlich ger<strong>in</strong>g (HELCOM 2010).<br />

Maßnahmen<br />

Schutzmaßnahmen für die Ostseekegelrobbe werden seit vielen Jahren von den Ostsee-Anra<strong>in</strong>erstaaten<br />

geme<strong>in</strong>sam im Rahmen <strong>der</strong> Hels<strong>in</strong>ki-Konvention umgesetzt. Bereits im Jahr 1988 wurde die HELCOM-<br />

Empfehlung 9/1 verabschiedet, <strong>nach</strong> welcher die Jagd auf Robben ostseeweit e<strong>in</strong>gestellt werden soll. Als<br />

weitere Maßnahme sieht die Empfehlung e<strong>in</strong>e Reduzierung <strong>der</strong> Schadstoffe<strong>in</strong>leitungen vor. Jedoch schon<br />

vor dieser Empfehlung hatten e<strong>in</strong>ige Län<strong>der</strong> Schutzmaßnahmen für die Kegelrobbe umgesetzt. So wurde<br />

1. Dez. 08<br />

1. Feb. 09<br />

Datum<br />

1. Apr. 09<br />

1. Jun. 09<br />

1. Aug. 09<br />

1. Okt. 09<br />

1. Dez. 09<br />

1. Feb. 10<br />

1. Apr. 10<br />

1. Jun. 10<br />

1. Aug. 10<br />

1. Okt. 10<br />

4

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