2 Charakterisierung der Untersuchungsregion
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Die Mündung des Idkusees (bei Al-Miaddiyyah) ins Mittelmeer verlandete ebenfalls aufgrund von<br />
Sedimentationsprozessen. Aus diesem Grund errichtete man Deiche aus Stein vor <strong>der</strong> Mündung von Al-<br />
Miaddiyyah, um die Wirkung <strong>der</strong> Meereserosion zu vermin<strong>der</strong>n und die Meerenge zu schützen. Darüber<br />
hinaus wurde ein Schutzwall westlich des Westufers <strong>der</strong> Meerenge errichtet, um die tiefer gelegenen<br />
Wohngebiete vor <strong>der</strong> erosiven Kraft des Meeres zu schützen. 60<br />
Der Idkusee<br />
Der Idkusee liegt westlich des Nilarms von Rashid. Er besitzt eine längliche Form, <strong>der</strong>en nördliche<br />
Seite von Nordost bis Südwest etwa 23 km beträgt, während die Westküste 19 km lang ist. 61 Die Erweiterung<br />
des Sees im östlichen Teil ist nicht mehr als 1,5 km breit, während sie im westlichen Teil mehr als<br />
5,5 km erreicht. In <strong>der</strong> Mitte des Sees beträgt die Entfernung <strong>der</strong> Ufer ca. 8 km. 62<br />
Die Fläche des Idkusees, wie auch die an<strong>der</strong>er nördlich gelegener ägyptischer Seen, betrug im Jahr<br />
641, als die Araber Ägypten betraten, 189 km². Im Jahr 1934 betrug die Fläche noch 184 km² und 1992<br />
nur noch 115 km². 63 Nach Rechnungen im Rahmen dieser Arbeit betrug die Seefläche 1998 59,83 km².<br />
Der Rückgang <strong>der</strong> Seefläche war eine Folge von diversen stufenweisen Trockenlegungsmaßnahmen <strong>der</strong><br />
Regierung seit Mohammed Ali bis heute, und eine anschließende Umwandlung dieser Flächen in Siedlungsflächen<br />
und Ackerböden. Die Seefläche schwand außerdem aufgrund <strong>der</strong> Aufgabe mehrer Kanäle,<br />
die in den See entwässerten, sowie durch die Umfunktionierung eines Teiles <strong>der</strong> Seefläche in Fischfarmen.<br />
Im See liegen 75 Inseln, <strong>der</strong>en Fläche 3,6 km², d.h. 3 % <strong>der</strong> Seefläche beträgt. 64 Auf diesen Inseln befinden<br />
sich keine Siedlungen, nur kleinere Weiler, wie beispielsweise <strong>der</strong> Weiler As-Samini und einzelne<br />
Fischerhütten. Die Bewohner dieser Inseln sind meist Fischer.<br />
Der Idkusee ist sehr flachgründig. Seine mittlere Tiefe beträgt etwa 50 cm. 65 In an<strong>der</strong>en Teilen befindet<br />
sich <strong>der</strong> Seeboden nicht tiefer als 1 m unter dem Niveau <strong>der</strong> Seeoberfläche. 66 Die Tiefe nimmt in<br />
Richtung <strong>der</strong> östlichen und südlichen Ufer ab. 67 Daher erfolgt <strong>der</strong> Fischfang nach traditionellen Methoden<br />
mit Netzen. In dieser Gegend gibt es kaum eine jahreszeitlich bedingte Arbeitslosigkeit, da die Fischer<br />
außerhalb <strong>der</strong> Fischsaison für drei Monate entlang des Nilarm von Rashids und seiner Mündung im Norden<br />
und entlang <strong>der</strong> Küste vor <strong>der</strong> Stadt Idku fischen können. 68<br />
Einfluss <strong>der</strong> Sanddünen und Sandformationen auf die Siedlungsentwicklung<br />
Wie bereits oben beschrieben, sind die Sanddünen und Sandformationen für die Siedlungsentwicklung<br />
in <strong>der</strong> Region um die Stadt Rashid und <strong>der</strong> Stadt Idku und ihrer Umgebung von großer Bedeutung.<br />
Sie bedecken eine Fläche von 81 km². Geologisch sind diese Dünen glatte und mittelraue Sande, die sich<br />
z.T. mit schwarzen Sanden mischen. Auf diesen Sanddünen liegen die Städte Rashid und Idku, sowie die<br />
Dörfer Al-Jiddiyah, Burg Rashid, Al-Miaddiyyah, Al-Hamad und Munshaat Al-Auqaf. Im Folgenden<br />
soll auf die Problematik dieser geologischen Ausgangssituation für die Siedlungsentwicklung genauer<br />
eingegangen werden.<br />
Problematik <strong>der</strong> Sanddünen in <strong>der</strong> Stadt Rashid und ihrer Umgebung<br />
Wie aus <strong>der</strong> geologischen Karte ersichtlich (Abb. 4), verlaufen die Sanddünen in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Stadt<br />
Rashid und Umgebung von Südost nach Nordwest. Sie erstrecken sich zudem in Form eines Bandes entlang<br />
des westlichen Nilarms von Rashid. Die gesamte Fläche dieser Sanddünen beträgt etwa 30 km².<br />
60 AL-ANSY, 1989, 58<br />
61 ABU EL-IZ, 1999, 84<br />
62 ABU EL-IZ, 1999, 84f.<br />
63 ELWAN, 1994a, 162<br />
64 MALTI, 1960, 14<br />
65 RAGAB, 1986, 30<br />
66 RAGAB, 1986, 30<br />
67 RAGAB, 1986, 30<br />
68 Informationen aus den Befragungen und Beobachtungen während des Feldaufenthaltes im Rahmen dieser Arbeit, 1999